Diese äußerst überschaubare Räumlichkeit bietet den Bewohnern des Wohnheims die Möglichkeit, sich entweder zurückzuziehen oder unter Leute zu begeben - je nachdem, wie gut besucht das Wohnzimmer in gewissen Momenten ist, möchte man doch meinen, dass sich nur wenige Schüler hierher verirren, wenn sich die warme Sonne draußen von ihrer schönsten Seite zeigt. Ein kleiner Fernseher hat auf einer mahagonifurnierten Wohnwand seinen Platz gefunden. Von einem Ecksofa aus kann man das Geschehen im Flimmerkasten beobachten oder einfach nur auf diesem verweilen. Hier und da liegen ein paar Fernseh- und Videospielzeitschriften auf dem Couchtisch, was vermuten lässt, dass sich im Schrank wohl auch die ein oder andere Konsole versteckt halten dürfte. Durchaus kann es auch vorkommen, dass der Glastisch hinter dem Sofa von Schülern benutzt wird, die sich in diesem Raum mehr Ruhe als in ihren eigenen, manchmal doch recht belebten Zimmern erhoffen.
Rio
Rio
89 Charakterbogen Aufenthaltsort: Blackbird Kneipe Aktuelles Outfit: schwarzes Tanktop, schwarze kurze Hose, ebenso schwarzer Hoodie dabei
Mittwoch, 6. Jänner 2016, Vormittag mit @Oliver Blake
Natürlich musste Rio den Standpunkt klarstellen, dass er hier die Hosen anhatte. Vorallem bei dem Schwarzhaarigen, den er aus Prinzip nicht ausstehen konnte. Lud er doch einfach Cynthia auf ein Eis ein und ließ sich von ihr schlagen. Ey, wie behindert konnte man sein?! Das wohltuende Geräusch des knackenden Nackens ignorierte der Hitzkopf, da er damit beschäftigt war das richtige Programm zu finden. Doch nicht nur Rio regte sich über das Fernsehprogramm auf, auch der Faulpelz regte sich und ging darauf ein. Nur anders als der Blondschopf. Viel verrückter und vorallem... Verzweifelter. Ohne zu überlegen flog im hohen Bogen das Kissen zum Bildschirm, sodass Rio überrascht zu dem Behinderten rüberschielte. "Ey, fuck! Was soll der Scheiß!!!!", maulte er ihn an und hob verärgert die Hand, da der Bildschirm bedrohlich anfing zu wackeln. Da er jedoch nicht umfiel, lehnte sich der Dämon wieder zurück und schaufelte Müsli in seine Futterluke, während Oliver sich über irgendetwas aufzuregen schien. Rio wusste gar nicht, dass der verzweifelte Schwarzhaarige derart ausflippen konnte. Skeptischen schielte er zu ihm rüber. Was zur Hölle war mit dem verkehrt? "Junge! Was ist dir denn über die Leber gelaufen?! Tze, wie jämmerlich. Du musst den Frauen nur voraus sein", meinte der Hitzkopf, bevor er es sich wieder gemütlich machte und sein Müsli in den Mund stopfte. "Was du nicht fickst, fickt dich", nuschelte der Dämon kauend. Soviel zu seiner Devise. Dass der schwarzhaarige Jammerlappen sich daran nicht halten würde, da war er sich gewiss. Denn so viel Eier hatte er eindeutig nicht. Nachdem das Müsli leer gefuttert wurde und auch das TV Programm sich noch nicht verbessert hatte, stellte er die Schüssel beim Tisch ab, ehe der Hitzkopf auffordernd die Hand hob. "Schieb mal die Bedienung für die Ferne her", forderte dieser den Herzgebrochenen auf und winkte mit den Fingern zu sich rüber. Er hätte schon editiert, dass er Gas geben sollte, jedoch sah auch er, dass dieser gebrochene Mensch genug vom Leben hatte. Selber Schuld wenn man sich so dämlich anstellt und sich von behinderten Gefühlen leiten lässt.
Oliver war voller Wut und Enttäuschung, was das Thema Liebe anbelangte. Man sah es ihm förmlich an. Wahrscheinlich roch man es auch ab und zu, da er sich im Moment nur selten wusch. So war die Situation im Moment und der Film, der gerade im Fernseher lief, machte die Situation auch nicht wirklich besser. Die Wut sprudelte langsam über und er wurde aggressiv gegenüber dem Fernseher. Natürlich wusste der Amerikaner, dass es nichts bringen würde, wenn er sich aufregte, aber er musste es einmal herauslassen. Es war wie ein Drang, den er in dem Moment verspürte. Als er dann das Kissen auf den Fernseher warf, hatte er kein schlechtes Gefühl. Natürlich wäre es scheiße gewesen, wenn der Fernseher kaputt gegangen wäre, aber in diesem Moment dachte der Dämon nicht einmal über sowas nach. Tatsächlich hatten die beiden Glück im Unglück und Rio regte sich darüber verständlicherweise auf. Doch der Amerikaner verstand den Aufstand nicht, den der Blonde machte und sah ihn wütend an. Er hätte gerne gesagt, dass er das Maul halten sollte, aber er ließ es bleiben. So wenig Konfrontation wie möglich mit anderen Personen, das war ihm im Moment wichtig. Seine Wut war nach seinem Ausbruch auch wieder besser und kontrollierbarer. Trotz des Ausbruchs hatte Rio einen Rat für ihn parat. Gut, das jetzt einen Rat zu nennen, war ein wenig übertrieben, aber es schien so, als ob er ein wenig Mitleid mit ihm hatte. Der Schwarzhaarige sah zu ihn hinüber. Man konnte in seinem Gesicht erkennen, dass er über diesen Rat verwirrt war. „Was…“, fing er an und runzelte die Stirn. „Was genau meinst du damit?“, fragte er nochmals nach, um zu verstehen, ob das nur bildlich gesprochen war, oder eben nicht. Doch so wie Rio sich in der Öffentlichkeit gab, war es eher zweiteres. Er würde es sicherlich ernst meinen und nicht nur bildlich daher sprechen. Trotzdem wollte Oli auf Nummer sicher gehen. Nach kurzer Zeit wollte Rio dann die Fernbedienung wieder haben. Ach ja, die Scheiße lief ja immer noch im Fernseher, das hatte der Dämon total verdrängt. Mit einem gekonnten Wurf zielte der Schwarzhaarige genau auf den Schoß des Blonden. „Hier, schalt bitte ne bessere Scheiße ein“, sagte er zu ihm und hoffte, dass er von dem Liebesgedöns verschont bleiben würde.
Rio
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Mittwoch, 6. Jänner 2016, Vormittag mit @Oliver Blake
Die Wut und Verzweiflung konnte man spüren, sehen und war auch für einen blinden Hörgeschädigten problemlos zu erkennen. So ignorant war Rio nun auch wieder nicht, dass er sowas nicht bemerkte. Doch eigentlich ging ihn dieser Dreck von anderen sowas von überhaupt nichts an. Jedoch war es gar nicht so dämlich von dem schwarzhaarigen Kauz, dass er den Druck ausließ - nur leider war der Fernseher das falsche Mittel. Viel eher sollte er diese Energie nutzen für hartes Training, einen Kampf oder sonst irgendwas Geiles. Nicht für ein Kissen, das machten nur Schwächlinge. Gute Ratschläge hatte Rio jedoch trotzdem - auch wenn es ruppig und extrem rüber kam. Scheinbar überdachte Oliver die Worte des Brasilianers tatsächlich und wollte genauer wissen, worauf er hinaus wollte. "Tze", entkam es ihm erst etwas abfällig. Doch er wollte es scheinbar ja wirklich verstehen, weswegen der Blondschopf versuchte, es ihm verständlicher zu machen: "Alter, was ist daran nicht verständlich? Du musst immer die Hand oben haben, fuck ey. Wenn du die Scheiße nicht machst, macht es jemand anderes." Ob das half oder nicht, war Rio sowas von egal. Entweder Oliver verstand es und ließ ihn in Ruhe oder er ignorierte seinen Rat. "Sei nicht so ein Jammerlappen und richte dein scheiß Krönchen, bevor dir noch jemand den letzten Rest an Würde wegnimmt", maulte er noch hinterher, ehe er die Fernbedienung entgegennahm. Zügig zappte er erneut durch das gesamte Programm, da er ganz sicher nicht zusehen wollte, wie sich Frauen auf einen Rosé trafen, tratschten und heulten. Alter, wer bitte hat diesen Hirnfurz an Serie erfunden?! Schlussendlich blieb er bei den Nachrichten hängen, die genauso wenig interessant waren, wie alles andere. "Grml." Nichts war gerade so zufriedenstellend, dass er das Programm lassen wollte, weswegen er nach kurzer Überlegung weiter schaltete. "Was ist weniger schlimm - Rotz, Müll oder Scheiße ey?!" Am Ende blieb er bei einem Gamingsender hängen, die das beliebteste MMORPG Game des Jahres zeigten. "So ein Looser", kommentierte er das Programm, als die ganze Gruppe an einem Drachen verreckte und die Mission neustarten mussten. "Fast so jämmerlich wie du", heizte er noch ein wenig mehr ein und grinste. Salz in die Wunde streuen konnte er. Dass Oliver gut im Ignorieren war, wusste der Dämon noch nicht, denn so viel Kontakt hatte er noch nicht mit ihm gehabt. Dennoch musste man ja die Grenzen der anderen Personen austesten und vorallem kennenlernen, wie schäbig sein Parallelklasskollege doch wirklich war. In diesem Stadion war Rio natürlich bereit und achtsam - wenn man jemand schon so nieder machte, musste man auch präsent sein für Auseinandersetzungen, egal ob verbal oder körperlich.
Die alten Weisheiten von Rio hinterließen Fragezeichen im Kopf des Schwarzhaarigen, deswegen fragte er auch nochmals nach. Eigentlich hatte er von dem Blonden eher eine dumme Bemerkung erwartet als eine Erklärung. Wobei die Erklärung auch alles andere als hilfreich war. Was hatte aber der Amerikaner von seinem Unterhaltungspartner auch erwartet? Oliver machte einfach das, was er für am besten hielt. Er erhob seine Hand über den Kopf von Rio und fragte: „So?“. Er nahm seine Weisheit einfach wörtlich, immerhin ergab es für ihn keinen Sinn, was der Blonde so von sich gab. Rio maulte noch herum, dass er sich aufrappeln sollte, damit das bisschen Würde ihm noch bleiben würde. In seinem Inneren wusste der Dämon, dass Rio recht hatte. Er sollte einfach langsam mit der Situation klarkommen und weitermachen. Aber es war einfach sehr schwierig im Moment für ihn. Der Amerikaner hatte ja auch erst vor einigen Tagen erfahren, was wirklich zwischen Caiwen und Leviathan lief. Ob er jemals überhaupt ganz darüber hinwegkommen würde? Oli war sich da nicht ganz sicher. Er nickte nur zustimmend zu Rios Aussage und wollte nicht mehr weiter darauf eingehen. Das Thema wollte er sowieso nie wieder in seinem Leben anschneiden, wenn er es vermeiden konnte. Oliver übergab dem Blonden die Fernbedienung und hoffte wirklich sehr, dass das Fernsehprogramm am Vormittag nicht ganzer Müll war. Doch durch das Zappen von Rio, bemerkte der Schwarzhaarige, dass das eher schwierig werden würde. Es kam einfach nur Scheiße in der Glotze. Ein Teil war irgendein Teleshoppingsender, der sehr penetrant die Fernsehsender einnahm. Der andere große Teil waren irgendwelche dummen Soaps, die keinen Sinn ergaben und der Rest waren dann noch die Nachrichten, die als einziges Sinn ergaben. Die Frage von Rio, ließ Oliver kurz darüber nachdenken. Rotz, Müll oder Scheiße, eigentlich war alles schlecht. „Müll ist glaub ich am humansten“, antwortete er ihm, ohne darüber nachzudenken, ob der Blonde die Frage eher rhetorisch gestellt hatte. Schlussendlich blieb Rio bei einem Gaming-Sender hängen und beschimpfte das Programm erst einmal. Im Anschluss beschimpfte er noch Oliver. Doch der Dämon wäre nicht er selbst, wenn er dies nicht ignorieren würde. Es ging ihm am Arsch vorbei, was Rio von ihm hielt. Deswegen blieb er ruhig und sah weiter in die Röhre. Vielleicht sollte ja Oliver mit dem Gamen anfangen, um seinen Problemen aus dem Weg zu gehen.
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Mittwoch, 6. Jänner 2016, Vormittag mit @Oliver Blake
Rio bemerkte gar nicht, wie viele Fragezeichen sich über den Kopf des Schwarzhaarigen bildete. Dabei hatte er sich doch klar und deutlich ausgedrückt - vertraue niemandem, bis er es verdient und hau sie in den Dreck, bevor sie es mit dir tun. Erst dann wird man verstehen, wie die Leute so drauf sind. "Haha, ja - so!", lachte der Blondschopf, als der Deprijunge seine Hand in die Höhe hob. Da war es - ein ehrliches Lachen. Auch das schaffte der Sternenklässler nur, wenn ein Scherz locker flockig daherkam. Oder wie eben jetzt - ungewollt. Schade nur, dass Oliver dem Dämon nicht auch mündlich Recht gab, sondern es in geheimen Gedanken behielt. Das hätte das Ego des Brasilianers aber auch nur zusätzlich eingeheizt. Wengistens verhielt er sich angemessen und überreichte die Fernbedienung. Das ganze Programm war einfach nur zum Kotzen. Zap. Müll. Zap. Rotz. Zap. Kacke. Zap. Auf seine Frage hin entschied sich der Jammerlappen dann für den Müll - also der Gaming-Sender. Er hatte Recht, das war am humansten. Als er so rein gar nicht auf seinen Kommentar reagierte, blickte er ihn an. "Was zur Hölle ist verkehrt mit dir?", maulte er ihn an, während der Neustart durchgeführt wurde um es erneut zu versuchen. Der Moderator erklärte, wie schwierig gewisse Stellen waren, woraufhin Rio jedoch nicht reagierte. "Du musst heute Abend auf Aufriss gehn. Sonst wird das nix", meinte er überlegend und legte die leere Schüssel auf dem Couchtisch ab. "Ab in die Bar mit dir", forderte er ihn dazu auf und hatte selbst recht viel Bock darauf, wieder mal Gas zu geben. Nur dann würde Oliver Ruhe finden, wenn er mal ne andere gefunden hat, die besser war als die Olle. Erwartungsvoll blickte er in die deprimierten Augen des Herzgebrochenen. Er würde schon zustimmen, oder?
Der Schwarzhaarige machte einen ungewollten Scherz, indem er seine Hand über Rio hielt und fragte, ob er das so gemeint hatte. Der Blonde schien dies recht amüsant zu finden und lachte. Ein kurzes Lächeln huschte über die Lippen von Oliver, denn das Lachen von Rio war in diesem Moment sehr herzlich. Eigentlich war das sehr überraschend. Wer hätte schon gedacht, dass er das konnte? Seine Erscheinung war eher mürrisch und aggressiv, doch gerade in diesem Moment hatte der Blonde doch mehr Menschlichkeit gezeigt, als es der Amerikaner erwartet hatte. Das bewegte ihn auch nochmals dazu, über die vorherigen Worte von Rio nachzudenken. Was er ihm mit dieser Hand oben halten mitteilen wollte. Er kam zu dem Entschluss, dass sein Gesprächspartner damit meinte, dass wenn er die Oberhand hatte, auch nicht verletzt werden würde und schneller reagieren könnte, um so etwas vorzubeugen. „Hm… ich glaube ich verstehe so langsam, was du meinst… Wahrscheinlich hast du recht“, antwortete er ihm daraufhin. Ob die Interpretation richtig war, oder nicht, wusste der Dämon in diesem Moment natürlich nicht, aber er ging davon aus, dass dies so richtig war. Das war Oli sehr gut konnte, war andere zu ignorieren. Das hatte er durch den Vorfall nicht verlernt. Ansonsten hätte er sich wahrscheinlich schon 10x geduscht, weil einige ihm sagten, dass er stinken würde. Aber das war ihm alles egal. Auch die Beleidigungen, die Rio von sich gab, ignorierte er gekonnt und starrte einfach in den Fernseher. Rio schien die Idee mit dem Müll vom Fernseherprogramm gut zu finden, denn er blieb einfach bei dem Gaming Sender, der über allerlei Spiele erzählte und sogar Einblicke in den E-Sport gab. Es war interessant, aber genauso langweilig. Ob der Dämon einfach zu wenig in diesem Bereich unterwegs war? Vielleicht sollte er mehr Games zocken. Das würde ihm sicherlich auch helfen, aus dieser verdammten Welt zu entfliehen! Doch ein Game konnte er sich zum Zocken gerade nicht aussuchen, denn der Blonde schien mehr oder weniger die Konversation zu suchen. „Was meinst du damit, was mit mir verkehrt ist?“, fragte er nochmals nach, da er den Zusammenhang zum Müll, der im Fernseher lief jetzt nicht wirklich verstanden hatte. Rio meinte anschließend noch, dass es Zeit für den Schwarzhaarigen war, in die Bar zu gehen und jemanden aufzureißen. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du meinst ernsthaft, dass mich eine Frau so haben will? Niemand will mich, schau mich doch an…“, antwortete er ihm sehr unsicher über sich selbst. Rio sah, wahrscheinlich aus Frauensicht sehr gut aus, was ihm sicher genug Frauen einbrachte, aber so war halt der Amerikaner einfach nicht. Ihn sah man immer eher als guten Freund an, mit dem man reden sollte. Vielleicht sollte er einfach zu einem Arschloch werden, so wie Rio sich oftmals gab. Aber ob ihn das glücklich machen würde? Wahrscheinlich nicht.
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Mittwoch, 6. Jänner 2016, Vormittag mit @Oliver Blake
Wenigstens sprach der Schwarzhaarige nicht aus, dass er das Lachen des Hitzkopfs als 'herzlich' eingestuft hatte. Dann hätte der erstmal ordentlich eine auf die Birne bekommen, sodass sein Schumpelgehirn das kein zweites Mal denken würde. Doch Oliver verriet nur, dass er wohl verstanden hatte, worum es dem Dämon ging und stimmte ihm sogar noch zu. "Natürlich hab ich Recht", kommentierte der Blondschopf und zog die linke Augenbraue hoch. Sein Gegenüber hatte hoffentlich keine Sekunde daran gezweifelt! Wieso sollte man auch? Rio hatte Recht. Immer. "Wie scheiße kann man sich fühlen, wenn man so absolut gar nicht reagiert, ey. Ist ja schon fast langweilig mit dir, du Stinker", beantwortete der Brasilianer seine Frage und wusste genau, dass da nichts von seiner Seite aus kommen würde. Daraufhin schüttelte der Blondschopf nur seinen Kopf. "Entweder du brauchst mal einen richtig geilen Fick oder jemand, der dich so richtig vermöbelt. Zweiteres übernehme ich gerne", interpretierte er das Verhalten des Mondklässlers und grinste beim letzten Satz auffällig breit. "Scheiße ey, natürlich will dich so niemand", stimmte der Hitzkopf zu. Er stank. Er sah scheiße aus. Er war alles andere als selbstbewusst. "Wer hat dir ins Hirn geschissen ey - rasier dich, geh duschen und wenn du willst, rubbel noch ne Runde. Bis zum Abend hast ja noch Zeit. Wehe du bist nicht fertig, wenn ich dich abhol. Dann verpass ich dir ne richtige Schelle, verstanden?!" Klare Ansagen mochte Rio am liebsten. Im Anschluss stand Rio auf. Gähnen streckte er sich und dehnte dadurch auch seine Rückenmuskulatur. Erst dann nahm er die leere Müslischüssel in die Hand und warf die Fernbedienung auf den Platz, wo er zuvor auch gesessen hatte. Ohne weiteren Kommentar stapfte der junge Mann zur Wohnzimmertür. Und genauso abrupt wie er aufgestanden war, drehte er sich auch ein letztes Mal zu Oliver um. "Achja", meinte er und suchte die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. "Wehe du nimmst nicht deine dicke Geldtasche mit. Und vergiss die Spendierhose nicht. Ich hab keinen fucking Cent für dich übrig." Da musste sich sein Gegenüber erst einmal beweisen, bevor der ein Bier von dem Hitzkopf gezahlt bekommt. Denn so, wie er sich aktuell gab, war Hopfen und Malz verloren.
Oliver war irgendwie wieder ein wenig positiver aufgelegt. Dies lag mit Sicherheit an der Ansprache, die Rio ihm bot. Es war seltsam, wie einzelne Personen, mit denen man eigentlich kaum etwas zu tun hatte, jemanden beeinflussen konnten. Vielleicht war es aber auch gar nicht die Absicht des Blonden, sondern er hatte ihm einfach leid getan? Das konnte der Schwarzhaarige nur mutmaßen, aber das war jetzt auch nicht das wichtigste auf der Welt. Er musste jetzt wirklich seinen Arsch hoch bekommen, egal wie und sich auch wieder mal pflegen. Zum Glück roch der Amerikaner sich selbst nicht. Wahrscheinlich stinkte er bis zum Himmel und zurück. Ein Wunder auch, dass Rio nicht gleich abhaute als er ihn roch. Vielleicht schlug im Herzen von ihm ja doch ein wenig Nettigkeit. Jedenfalls in diesem Moment empfand Oli ihn als freundlich, auch wenn er einen rauen Ton an den Tag legte. Diesen Gedanken behielt der Dämon aber für sich, denn dies würde Rio sicherlich nicht gefallen. Was mit ihm verkehrt war, wusste der Schwarzhaarige nicht. Doch der Blonde versuchte es ihm zu erklären. Betonung auf versuchte. Es klang so, dass es ihn gestört hatte, dass Oli nicht darauf reagierte. Eine ganz normale Reaktion des Amerikaners, doch die beiden kannten sich nicht und somit wusste es Rio anscheinend auch nicht. Doch bevor der Dämon überhaupt über eine Antwort nachdenken konnte, wechselte Rio auch schon wieder das Thema. Es war seltsam, dass er der Meinung war, dass Sex oder eine Prügelei ihm helfen würde, denn der Schüler glaubte nicht an sowas. Er zuckte deswegen nur mit den Schultern und behielt seinen typischen neutralen Gesichtsausdruck bei. Rio schien für heute Abend ganz bestimmte Pläne zu haben. Er offenbare diese kurz dem Schwarzhaarigen mit einer klaren Ansage. „Ähm… ok?“, antwortete er ihm mehr oder weniger verunsichert. Daraufhin ging der Blonde in die Richtung der Ausgangstür. Doch er blieb noch einmal stehen und wandte sich an den Amerikaner. Ohne Geld würde er wohl nicht mitkommen dürfen. Geld hatte der Dämon genug. Das interessierte ihn nicht die Bohne. „Jaja….“, entkam es deshalb dem Amerikaner. Als Rio gegangen war, überlegte Oliver, was er jetzt tun sollte. Eigentlich hatte er ja auch keine Lust mit dem Blonden etwas zu unternehmen, immerhin kannten sich die beiden ja auch nicht. Andererseits, wie konnte er sonst seinen Schulkammeraden sonst kennenlernen? Wahrscheinlich nicht. Hm… mal schauen, was bis zum Abend noch kommen würde. Oli stand auf jeden Fall auf und ging in die Richtung des Bades, um sich mal zu richten.