Sie sah mich erst ein wenig verwirrt an, als ich so nah vor ihr stand. Klar kann ich gut verstehen. Ich würde sie wohl ebenfalls so ansehen. Verwirrt eben. Belial räusperte sich als sie ein paar Schritte weggetreten war. Dann setzte sie wieder ein lächeln auf. Es war ein wenig ungewohnt sie so oft lächeln zu sehen. Hm. Oder nicht? Vielleicht hatte sie eine Seite, die ich nicht kannte. Dann gab sie ein aussagekräftiges Okay, von sich. Schön, also war sie auch für ein Wettrennen. Auch wenn es vielleicht etwas kindisch wirkte. Aber ich hoffte das es sie ein wenig aufmuntern würde. Belial hatte irgendetwas. So schien es wenigstens. Mal gucken ob ich es schaffe sie etwas aus der Reserve zu locken. Das sie wieder so ist wie sie eben ist. Oder ist dies ihr wahres ich. Ein wenig verwirrt bin ich ja schon! Belial deutete auf den verschneiten weg. Der Weg der zum Park führen würde. Als sie ihr Fertig aussprach, schielte sie kurz zu mir rüber. Danach rief sie ein los und kurz darauf stürmte sie auch schon los. Ich lief ihr nach.

Tbc → Stadtpark

Noch bevor ich aufstehen konnte kniete Shiki auch schon neben mir und fragte wie es mir ging. Natürlich log ich. Ich wollte ja nicht das er sich unnötig Sorgen machte. "Mir geht's gut." antwortete ich. "Nur mein Hintern tut etwas weh." fügte ich noch hinzu. Allerding schien es zwecklos zu sein Shiki anzulügen. Er hatte bereits gemerkt das mir meine Fuß weh tat. Wie Shiki auch konnte ich die Typen lachen hören. "Seid froh das wir hier nicht in einem Spiel sind sonst würde ich euch euch fertig machen." murmelte ich leise vor mich hin. Als nächstes fragte mich Shiki ob ich laufen kann, doch noch bevor ich antworten konnte bot er mir an mich zu tragen. Da es nun wirklich nicht einfach war zu laufen blieb mir nichts anderes übrig. Ich kletterte als auf Shiki's Rücken und ließ mich von ihm tragen. Und da wir so nichts mehr machen konnten brachte er mich direkt in Waisebhaus zu meinem Zimmer.

tbc.: Zimmer 119- Lisanna, Saiyana Sylfaena

Ich hörte, was Lisanna murmelte und bevor ich mich in Bewegung setzte wischte ich mit meinem Finger und beachtete das darauffolgende Spektakel nicht weiter. Ich löste eine kleine Dachlawine vom Dache des Standes vor dem die drei Jungs standen und sie wurden bis zur Hälfte im Schnee begraben. Plötzlich lachten sie garnicht mehr so hämisch, sondern schüttelten sich vorm Schnee, der jetzt in ihrem Nacken gelandet war und ihnen den Rücken runterlief. Ich ließ mir nichts weiter anmerken als ein friedliches Grinsen und wir konnten den Weihnachtsmarkt in aller Ruhe verlassen. Ein Glück, dass Lisanna so zierlich war!

tbc: Zimmer 119

Reil nahm zwar wahr das Ines jetzt wieder neben ihn war und sich auch rechtfertigte und zum Teil verstand er sie ja auch ... nur das machts nicht viel besser ...
Er kann es einfach garnicht leiden wenn man so von ihn redet, er weis das er gestohlen hat und als Mafiosi noch mehr. Doch er will damit möglichst wenig, vor allem im negativen, konfrontiert werden. teilnahmslos antwortete er kurz "Ist jetzt auch schon egal warum und weshalb" er schnappte sich die Kette vom Tresen, steckte sie in eine Tasche und machte erste anstalten zu gehen. Er spach noch "Das ist eine typische Mädchenkette, ein Mistelzweig dazu ist das auch nur was für Weihnachten, das zeigt doch keine tiefere verbundenheit, zumindest nicht für lange!" belehrte Reil Ines weiterhin mit seinen eher teilnahmslosen Ton.

Wenn Ines eine freche Neugier oder so gehabt hätte wäre Reil damit gut zurecht gekommen aber gleich mit Vorurteilen zu kommen auf die art, einmal Gangster immer Gangster, damit kommt Reil einfach nicht zurecht, nichts in seiner Vergangenheit hatte er ja wirklich selbstbestimmt oder gewollt.

Diese gedanken konnte er einfach nicht abschütteln und so verließ er dan doch den Weihnachtsmarkt. Es war ja erstens schon spät und zweitens wollte er jetzt nicht weiter auf das Thema eingehen, einerseits mag er es zwar nicht aber andererseits wäre es auch falsch es einfach beiseite zu schieben. So ging er einfach und winkte beim Weggehn noch zum abschied ohne sich umzudrehn Ines zu "Schöne Feiertage noch"

TBC: Zimmer 211

cf: Gefrorener See

Langsam aber doch in schnellem Gang hatte ich zusammen mit Noro den Weihnachtsmarkt erreicht. Es roch überall nach Süßigkeiten und sogar stände waren hier aufgestellt. Eigentlich wollte ich hier heute auch vorbeischauen. Eine Naschkatze wie ich kann sich so etwas doch nicht entgehen lassen. Ich konnte ja nicht ahnen das ich mich von heute auf morgen verwandeln würde, um so froher wurde ich das ich hier dennoch war. Wenn ich es mir so überlegte war es sogar ein Vorteil jetzt in der Gestallt eines Kindes zu sein. Ich konnte Süßigkeiten in mich reinstopfen ohne das mich jemand blöd anstarren würde. Yay!
"Mhhhhh~ Süßigkeiten!", rief ich während ich mit einem tiefen Atemzug den ganzen verlockenden Duft der Süßigkeiten inhalierte. Wo ich mich jetzt so umschaute fiel mir auf das doch relativ viele Stände hier waren. "Ich hätte nicht gedacht das ich auf dieser Insel mal einen Winter erleben würde.", machte ich meiner ganzen Bewunderung über den Weihnachtsmarkt und die ganze Situation auf der Insel im Moment Luft. Nun drehte ich mich zu Noro um und schaute ihn an. "Was ist mi dir? Warst du heute schon einmal hier Noro?", fragte ich glücklich und fast schon schwerelos von der Stimme her. Erst im Licht der ganzen Buden konnte ich ihn etwas genauer angucken. Hatte er zwei unterschiedlich Farbige Augen? Insgesamt sah er sehr niedlich aus. Aber auch die Art wie er sich präsentierte. Kaum zu glauben wie leicht ich die Situation vergessen hatte in der ich mich befand. Aber wie ich vorher schon beschlossen hatte, ich wollte das etwas in den Hintergrund schieben.

pp: gefrorener See

Es dauerte nicht lange, da waren wir auch schon hier. Ich hatte selten einen sogenannten Weihnachtsmarkt gesehen, weswegen ich auch ziemlich überrascht wurde von all den bunten Lichtern und Gerüchen. Mit strahlenden Augen stand ich in den Menschenmassen und vergas für einen Moment sogar meine hinreißende Begleitung. Als Eve mich dann fragte, ob ich schon mal hier gewesen wäre, schüttelte ich lächelnd den Kopf. "Nein, leider." Ein Kind wie ich wird doch bunte rummelartige Orte wie diesen hier sicherlich mögen. Hätte es Weihnachtsmärkte schon gegeben als ich noch ein Kind war, hätte ich es sicher auch toll gefunden. "Ohhh~ das riecht so toll!" schwärmte ich Eve nach. "Ich habe gehört, so viel Schnee gibt es hier selten." merkte ich dann an und lief langsam zu einem der Stände, der unwahrscheinlich lecker nach Süßem roch. Schnee gab es damals zum Glück auch schon. Ich lugte über die Kante und erspähte dank meiner guten Nase auch die Quelle des Geruches, der es mir so angetan hatte! Auf dem Schild hieß es "gebrannt Mandeln" und ich holte meine Brieftasche heraus. "Hast du auch schon etwas Leckeres entdeckt?" fragte ich sie und strahlte vor Vorfreude.

"Ja, da hast du Recht.", betonte ich meine Meinung zu seiner Antwort mit dem Schnee. "Es soll hier wirklich nicht sehr oft Schnee liegen, eigentlich Schade wenn man es so betrachtet.", fügte ich noch etwas wehmütig hinzu. Die Insel war aber auch mitten in einer der Sommerlichsten Regionen der Erde. Hier sollte eigentlich gar kein Schnee fallen. Laut der Besprechung die im Waisenhaus stattgefunden hatte, war es ja irgendein Schüler der das hier verursacht hatte. Jetzt, wo ich allerdings sah wie viel Freude es den Leuten heir machte, war ich sogar sehr froh darüber das dieser jemand mal den Winter auf diese Insel gebracht hatte.
Völlig in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie Noro bereits zu einem Stand vor gelaufen war und sich über die Kante lugte. Ich ging zu ihm hinüber und tat es ihm gleich. Auch ich konnte dem süßen Duft nicht länger widerstehen. "Ja! Hab ich!", sagte ich begeistert und meine Augen funkelten als ich die gebrannten Mandeln sah. "Einmal die gebrannten Mandeln bitte.", sprach ich sehr kindlich zu dem alten Mann in der Hütte, welcher mir mit einem warmen Lächeln eine Tüte übergab. Ich nahm die Tüte entgegen und legte einen Zen auf den Tresen, welchen ich aus meiner Jackentasche geholt hatte. "Und für deinen Freund junge Dame?", fragte der ältere Herr und schaute mir zwinkernd zu.
Diese Aussage erwischte mich ehrlich gesagt ziemlich schutzlos. Als erwachsene hätte ich jetzt gesagt das es nur meine Begleitung wäre, aber unter Kindern war das doch anders oder? Diese überlegung brachte mich dann etwas zum stammeln. "Also...äh..", genau jetzt viel mir ein das er es auch im Sinne von dem Freund mit dem man ab und zu mal was unternimmt gemeint hat. Gott! Die definition von "Freund" wird im Alter echt nicht einfacher. "Ja das ist mein Freund.....also nicht der Freund es....", versuchte ich mich zu rechtfertigen, machte es aber irgendwie noch schlimmer. Es endete damit das ich meine Arme verschränkte und dem Verkäufer die Zunge rausstreckte. Welcher daraufhin herzhaft zu lachen anfing. "Fiesling!", schimpfte ich nur und konnte mich dabei selbst nicht so ernst nehmen. Denn auch ich begann langsam zu lachen und in Noros Richtung zu schauen.

Ich nickte auf seine Frage hin - ja, ich wollte ihn einladen. Das war das Mindeste was ich für ihn tun konnte. Er zog mich ja überall hin. Ich grinste. Nach fünf Minuten kehrte der Junge wieder zurück und übergab mir eine Tasse des heißen Getränks. Er platzierte sich neben mich, sodass ich etwas zur Seite rutschen musste. Doch so viel Platz konnte ich ihm nicht anbieten, so quetschte er sich einfach hin und klebte an meiner Seite. Man erkannte, dass es ein Heißgetränk war, aufgrund des aufsteigenden Rauchs. Und trotz der Warnung des jungen Mannes entnahm ich einen kräftigen Schluck.
Es schmeckte leicht nach Alkohol und auch etwas süßlich. Wie Apfel, oder sowas. Der Engel bestätigte dessen Vermutung und meinte, es wäre Bratapfelpunsch. "Mmmmh, gut!" meinte ich nur, doch es war ein wenig zu heiß! Ich hechelte. "Aber heiß..." Ich hingegen erwähnte nicht, dass ich den Punsch damit gemeint hatte.
"Bei uns gab's Beerenpunsch und Glühmost. Das hab ich mal probiert." "Obwohl ich es nicht durfte..."
Letzteres musste ja nicht unbedingt erwähnt werden. "Bei deinem Verhalten könnte man meinen, dass du noch nie auf einem Weihnachtsmarkt warst." Dass diese Vermutung sogar wahr sein könnte, hätte ich nicht gedacht. Anschließend fragte er mich etwas bezüglich Silvie... Ich musste kurz überlegen, aber doch, ich wusste wer es war. Die Lehrerin. "Sie würde sich zumindest freuen, meinst du nicht auch?" Dann fiel mir ein, dass er ja echt keine Kohle hatte. Ich drehte mich etwas zu ihm, um aus seinem Gesicht seine Emotionen dazu herauszulesen. Dann lachte ich, als er über die Engelsfiguren erzählte. "Sie sollten lieber dich als Figur schnitzen, eh?" Als ich darüber nachdachte, fand ich das echt cool. "Woa, das wär der Verkaufsschlager!" Das Getränk wurde bei diesen eisigen Temperaturen eh schnell abgekühlt, so trank ich das ziemlich rasch, bis nur noch einen Schluck übrig war. "Soll ich dir etwas Geld borgen?"
Als ich leer hatte, schaute ich in Levis Tasse. "Mach leer, ich hol dir noch was!" Das Zeug war gut. Ich ging zum Verkaufsstand und holte mir nochmals zwei Tassen.
Dann sprang ich damit zu dem Engel und überreichte ihm einen Beerenpunsch. "Probier davon, das ist besser!" sagte ich und nahm auch aus dieser neuen Tasse einen Schluck. Es schmeckte nicht so gut, wie ich es in Erinnerung hatte, aber es war gut.
Nachdem ich die Hälfte getrunken hatte, stand ich auf und schnappte mir die Hand des Engels. "Komm mit, wir kaufen uns jetzt noch was, bevor der Markt zu macht!" meinte ich und zog ihn zu mir auf die Beine. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr... "Kennst du...." Ja, ich hatte ihm einen bestimmten Namen verraten! "Ich weiß nicht was für eine Größe..." Ich suchte bei Leviathan Rat. "Was für eine Größe hast du? Notfalls kann ich sie dann immer noch dir schenken." meinte ich und streckte ihm die Zunge raus.
Ich trank meine Tasse erneut leer. "Ich habe leer! Nochmaaaaal!" Es wirkte, als ob ich plötzlich in einen Kaufrausch wäre. Am nächsten Getränkestand suchte ich mir den nächsten Punsch aus, den Leviathan probieren musste. Es kann ja nicht sein, dass er die ganzen Punschsorten nicht kannte. "EEEERM.... bitte zwei Glüh-Met! Was auch immer das war, es war unser nächstes Getränk!
"Silvie gefällt bestimmt so ein Lebkuchenherz oder sowas. Nicht?" Ich roch den Lebkuchen sehr intensiv. Aber ich war mir nicht sicher, wie weit der Stand weg war. Und ich merkte den Alkohol. "Können wir auch etwas von dem Zeug mit nachhause nehmen?" fragte ich und stoßte mit Levi an. Erneut einen Schluck des Getränks - aber diesmal verzog ich mein Gesicht. "Naaaja. Die anderen Getränke waren besser!

2x Bratapfelpuntsch + 2x Beerenpunsch + 1x Socken + 2x Glüh-Met = 15 Zen
Bezahlt

Die Zeit verging immer so schnell, wenn man sie mit Leuten verbrachte, die man gern hatte und in deren Gegenwart man sich einfach fallen lassen und wohl fühlen konnte. Die Zeit, die der Nephilim mit seiner Freundin Caiwen nun schon draußen verbrachte, entpuppte sich in seinem Unterbewusstsein als eine sehr fröhliche. Immerhin schienen beide die Zeit vergessen zu haben - auch, als sie trotz der fröstelnden Temperaturen seelenruhig am Schlitten saßen, für Levi unbekanntes Zeug tranken und sich unterhielten. "Bärenpunsch?", fragte der Engel unglaubwürdig und verzog das Gesicht. Wie konnte man denn diese haarigen Tiere in ein Getränk mixen? "Also das muss wirklich nicht sein!", protestierte Levi und nahm wieder große Schlücke von seinem Heißgetränk. "Ich bin das erste mal auf einem Weihnachtsmarkt, wir haben die Vorweihnachtszeit auch nie wirklich groß gefeiert, hier auf der Insel .. das einzige, was es immer gab, war die Weihnachtsparty im Heim. Der Schnee hat vieles verändert.", erzählte der Schwarzhaarige, der so gut wie seine ganzen Jahre, die er auf dem Buckel trug, auf Isola und im Waisenhaus verbracht hatte. In vielen Hinsichten war er wirklich weltenfremd.
"Haha, geil, kannst du denn schnitzen?", fragte der Junge auf den Vorschlag Caiwens hin, dass sie doch Levi als Figur schnitzen würde. "Das nehm ich nun aber als Kompliment!" Verkaufsschlager. Levi. Höhö. "Ich denk, die paar Zen krieg ich noch zusammen", erklärte er und winkte ablehnend mit seiner Hand. Komplett ausbeuten durfte er Caiwen ja auch nicht, die scheinbar wusste, wie man mit Geld umzugehen hatte, während Levi immer wieder alles am Monatsanfang verprasselte. Oft musste auch schon Cruel herhalten, um seinem Kumpel aus dem finanziellen Loch zu ziehen. Nein, Levi konnte mit Moneten wirklich nicht umgehen und Caiwen sollte darunter nicht zu leiden haben. "Vernünftiger Levi!", lobte sich der Engel selbst und grinste breit über seine eigenen Gedanken.
Im Nu war die Tasse des Mädchens leer, dicht gefolgt von Levis Tasse, nachdem er aufgefordert wurde, schneller zu trinken. "Ja doch!" Nachdem der  Engel seine Tasse her gab und Caiwen damit verschwand, tauchte sie kurze Zeit später mit zwei frisch befüllten auf. Diesmal war es Levi, der nicht lange zögerte, und gleich einen kräftigen Schluck nahm. "Das ist geil!", staunte der Engel und bemerkte nach den nächsten Schlücken schon langsam, das sich in einem Körper was veränderte. Er kannte es nur zu gut. Leicht angeheitert versuchte er aufzustehen, was dank Caiwens Hilfe zum Glück auch gleich klappte. "Alles klar! Wir gehen voll fett shoppen!" Voller Motivation stieg der Junge seiner Freundin hinterher, vergaß natürlich nicht auf den Schlitten und zog ein langes Gesicht, als Caiwen ihm ihren Wichtel ins Ohr flüsterte. Erstens kannte Levi die Person nicht und zweitens ... war er es wirklich nicht! "Nimm einfach diese hier" Nach Gefühl hatte er ein paar gestrickte Socken erwischt, die von der Größe aus nicht schlecht aussahen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. "Also mir passen die sicher, hehe" Zufrieden wackelte er mit dem Paar Socken herum.
"Caiweeeehhn" Nachdem sich das Mädchen für die Socken entschieden hatte, hing sich Levi immer mehr an seine Freundin, zum einen, weil es einfach viel wärmer war, wenn man während des Spaziergangs an jemand anderen klebt und zum anderen weil Levi schlichtweg .. gut drauf war. Er war weder die Temperaturen, noch die heißen, alkoholischen Getränke gewöhnt - da ging es relativ schnell. "Was ist das denn, ist das Uriiin?" Nachdenklich starrte er in die Flüssigkeit, die sich Glüh-Met nannte und trank dann auch daraus. "Schmeckt aber nicht danach!" Auf jeden Fall schien der Alkohol stärker zu sein als in den vorherigen Getränken. "Okay!" Fest entschlossen blieb Levi am Lebkuchenstand stehen, räusperte sich kurz und deutete auf eine lange oder zumindest ... sehr emotionale Rede hin. "Weißt du Caiwen, ich vertraue dir. Du hast mir schon so viel Sachen beigebracht. Und dank dir hab ich einen Schlitten ergattert. Und voll wenig Geld ausgegeben und bin sozusagen gratis betrunken - so schöön. Und wenn du sagst, Silvie wird sich über so ein kitschiges Herz freuen, dann hast du damit bestimmt Recht. So ticken Frauen wohl einfach, oder?" Genau. Jemand hatte mal ein Machtwort zu sprechen! Auch wenn es sich an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so deutlich angehört hatte. Die Zunge wurde aber auch einfach immer schwerer! "Ich nehm das Merry Christmas Lebkuchenherz und eh ... das!" Levi zeigte auf zwei der Gebäcksherzen. Auf dem zweiten stand in weißer Zuckerschrift "My sweetheart" geschrieben. "Cooool, danke" Breit grinsend nahm der Engel beide Herzen an sich, band sich das Christmas-Herz um seinen eigenen Hals herum, das andere allerdings ließ er um Caiwens Hals baumeln. "Für dich, mein Sweeeetheart!", sagte er langgezogen und knutschte ihre Wange grinsend ab, trank dann seinen Glühmet leer und ließ erst wieder von Caiwen ab, als er sich spontan doch noch dafür entschieden hatte, "einen von diesen scheiß Engeln, bidde!" zu kaufen. "Theoretisch können wir daheim weiter trinken, da gibts auch irgend so eine special Bar, an der wir vorbei gegangen sind, heheee.", lallte der Engel leicht und tippte mühsam noch eine SMS in sein Handy, die an Silvie gehen sollte. "Ihr dürft sie morgen Abend aber nicht komisch anschauen, okeee?"

1x Schutzengel
2x Lebkuchenherz groß
= 11 Zen
Bezahlt

Dass es schon Zeit für's Bett gewesen wäre, war mir nicht bewusst. Es war schon urspät, aber es war auch urkomisch mit Leviathan. Wie auch immer er auf Bäääärenpunsch gekommen war, ich musste lachen! "Du Doofie! Ich meinte Beeeeeeren. Mit EEEEEEE! teilte ich allen in meiner Umgebung mit, da ich etwas lauter sprach, als ich wollte. Und der Engel meinte, er war zum ersten Mal auf so nem Weihnachtsmarkt war. "Wooa dann hast du ja echt was verpasst. Dann können wir das heute ja alles nachholen! "Zwar klang das jetzt etwas traurig, dass er das erst jetzt erleben durfte, aber es machte immerhin jetzt Spaß!
Ich schüttelte den Kopf und verneinte die Frage, die er mir bezüglich des Schnitzens stellte. Versuchen konnte ich es, aber das wird bestimmt nichts werden! Alles, was ich hinbekommen würde, wäre ein dicker Ast, da kleb ich zwei weitere Äste dran (das sollten die Arme des Engels darstellen) und dann noch so n weißes Tuch als Engelsflügel hinkleben. Irgendwie so, dass man es mit viel Fantasie und Hingabe zur Kunst, verstehen könnte, sofern man es auch wollte.
Dem Schwarzhaarigen schien genauso wie mir der Beerenpunsch zu gefallen. Ja, das war einfach was total leckeres! Unbewusst schien nicht nur sein Körper auf den Alkohol zu wirken, sondern auch meiner. Ich spürte, dass mir wärmer wurde, dass die Augenlider schwerer wurden und auch meine Arme und Beine. Doch meine Zunge - die konnte ich, nicht wie Leviathan, noch gut beherrschen. Etwas schwankend stand der Engel mit meiner Hilfe auf. "Hauuuuruck!"
Doch als ich ihm endlich mein tiefstes Geheimnis verriet, schien er nicht allzusehr überrascht zu sein. "He, ich hab dir grad ein Geheimnis verraten. Was bekomm ich jetz?" Er gab mir einfach irgendwelche Socken, die nahm ich dann einfach.Irgendwem würden die schon passen! "He, ich könnte ja auch Punsch reinfüllen. Das wär doch ein nettes Geschenk." Ach, wie kreativ ich doch war!
Plötzlich wurden meine Schultern ganz schwer - der junge Mann lehnte sich an diese und rief nach mir. "Ja, mein Darling?" meinte ich nur darauf und grinste. Ich steckte die Socken in meine Handtasche, sodass ich meine Hände frei hatte um Leviathan zu halten. Er klebte wie Kaugummi an mir, sodass mir das Laufen umso schwerer fiel. Kurz stolperte ich über etwas, sodass wir beide ins Schwanken gerieten. Doch wir konnten uns noch auf den Beinen halten. Ich musste kichern.
Auf zum nächsten Getränkestand! Da warteten schon weitere Tassen auf uns. "Jaaa, frischer warmer Urin. Sehr extravagant und edel. Extra aus Ägypten von Kamelen abgezapft worden." Mir ging die Fantasie durch den Kopf und diese teilte ich dem Jungen auch mit. Wie Abartig es auch klang... es kam einfach so schwuppdiwupp aus meinen Mund.
Als Levi meinte, es schmeckte nicht danach, trank ich ebenfalls und kicherte erneut. Am Lebkuchenstand hielt er eine Rede. Ich stand vor ihm, streckte die Nase hoch und horchte ihm zu. Eigentlich sollte ich mich jetzt total geehrt fühlen und so weiter. Aber in einem alkoholisierten Zustand war das etwas schwierig. Besonders, wenn es denjenigen, der die Rede hielt, noch schlimmer getroffen hatte. "Jaja!" sprach ich nur ohne seiner Rede weiteren Sinn zu geben. Ich bekam ein Lebkuchenherz um den Hals gehängt und ich kicherte erneut. "Och ist das süß!" Nachdem er mich abgeknutscht hatte, tranken wir beide unsere Tassen leer. Dann kaufte er sich noch einen Engel, bei dessen Stand ich mich an der Theke festhielt. "Oh, tut mir leid. Er meint es nicht so. Die Engel sind total hübsch." Die Verkäuferin hatte ihn schräg angeschaut. Doch die Chance, jemanden etwas zu verkaufen, ließ sie sich anscheinend nicht entgehen. "Die kauft sonst eh niemand." flüsterte ich zu Levi, doch es konnten bestimmt mehrere hören.
"Na dann auf zur Bar!" rief ich, zeigte in die absolut falsche Richtung, legte meinen Arm um Leviathans Nacken und lief mit ihm los. Als wir den Markt verließen, fing ich plötzlich an zu kichern. Schon wieder. Doch irgendwie kam mir da so ein Gedanke auf, der mich zum kichern brachte. Ich wurde etwas langsamer und versuchte in Leviathans Gesicht zu schauen.
"Ich musste gerade daran denken, wie das wäre, mit dir zusammen zu sein." erzählte ich ihm, ohne weitere Kommentare. Ohne Einschätzung der Situation. Ohne den Gedanken weiterzuführen. "Was sagst du dazu?" Wie würde er dabei reagieren? Man würde doch meinen, als alkoholisierte Person erzählt man doch immer die Wahrheit...


=====> Die Schneebar!