Außer den Luxuszimmern im Neutrakt ist dies der einzige Raum, welcher über einen großen Fernseher und eine ebenso breite Couch verfügt. Sollte diese mal besetzt sein, gibt es auch einen gemütlich weichen Sessel, in den man sich fallen lassen kann. Außerdem ist noch eine Spielkonsole und massig Videospiele vorhanden. Auf der anderen Seite des Raumes befindet sich ein Tisch mit Stühlen sowie eine kleine Küche mit Wasserkocher, Spüle, Herd und Kühlschrank, in dem Speisen und Getränke gekühlt werden können – vorausgesetzt man traut den Mitbewohnern. Wer kein Mobiltelefon besitzt, kann das Telefon im Wohnzimmer nutzen, um Freunde, Geliebte oder die Familie anzurufen.
Genervt schaute Sebastian nach draußen, es schien langsam hell zu werden und er war froh, wenn der Unterricht anfing - mehr oder weniger zumindest. Genervt schaute er wieder zu dem Fuchsgeist, als er ihn 'mit seinen eigenen Waffen' schlagen wollte. Schnaubend schloss er kurz die Augen ehe er an die Decke starrte und antwortete: "Von wegen! Du läufst mir knapp 24 Stunden nach - mehr muss ich nicht wissen um dich nicht leiden zu können! wer steht schon auf lästige Anhängsel?" Immer noch schaute er an die Decke und bemerkte nicht, wie Naoki einfach auf ihn drauf sprang. Kurz keuchte er auf, als das Gewicht auf ihm landete und seine Augen funkelten bedrohlich. "Geh runter von mir!", befahl er genervt, auch wenn Naoki dieser Aufforderung nicht nach kommen würde - wäre ja mal was neues, wenn er dies tun würde. Der Blonde drückte den Engel in die Sitzkissen und kam seinen Gesicht gefährlich nahe, ehe er fragte ob er ihn wirklich hasste. Sebastian sah dem Fuchsgeist kühl ins Gesicht und antwortete kräftig: "Ja, ich kann dich nicht ausstehen." Er wusste es ja - er hätte den Blonden schmollen lassen sollen, aber nein...er musste ja Mitleid mit dem kleinen Kerlchen haben - oder sowas in der Art. Wenigstens war es dieses Mal ernst gemeint, dass er sowas wie Mitleid empfunden hat für den Fuchsgeist. "Und jetzt geh runter von mir!", knurrte er mehr als genervt und legte seine Hand in Naokis Gesicht um ihn weg zudrücken. Auch wenn er irgendwo zugeben musste, dass der Blonde echt niedlich und heiß war, es interessierte ihn nicht wirklich.
ich bin einfach nur gerne bei dir.. konterte er leise und fragte sich zum ersten Mal, ob er vielleicht doch übertrieb. Die harten und kühlen Worte von dem Schwarzhaarigen verletzten ihn und brachten ihn dazu sich nicht mehr sicher zu sein. Das war wirklich gemein von ihm! Klar, er sagte solche Dinge dauernd zu ihm, aber Naoki versuchte einfach sich das genau Gegenteil einzureden. Nur auf diese Art und Weise konnte er mit diesen Worten umgehen und ihm noch immer nahe sein. Sebastians kühle Nähe war wirklich wie Gift für ihn, aber der Blonde konnte einfach nicht anders, als das alles zu ertragen. Wieso wusste er selbst nicht genau. Schließlich gingen hier so einige Wesen auf diese Schule, also wieso nahm er nicht einfach Abstand von dem Engel und lebte sein eigenes Leben.. mit anderen Wesen? Mit anderen die ihn vielleicht sogar mögen würden für seine liebevolle und anhängliche Art. Was hielt ihn hier? Nachdenklich musterte er das Gesicht des Schwarzhaarigen. Willst du das ich verschwinde? fragte er diesen, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. Doch ein kleiner Teil von ihm erhoffte sich was anderes, auch wenn es selbstzerstörerisch sein könnte. Mit der Hoffnung kam oft die Enttäuschung. Zwar befahl ihm der Engel runter zu gehen, aber er dachte jetzt erst garnicht daran. Noch war er ein freier Fuchsgeist und konnte für sich selbst entscheiden. Noch hatte er sich nicht für seinen speziellen Gott entschieden, um ihn zu dienen. Eigentlich hatte er mal geglaubt das Sebastian dieser sein würde, aber nun zweifelte er.. sehr. Traurig wich er ein bisschen weg.. //er kann mich also wirklich nicht leiden.. dummer.. naoki// sehr schwer konnte er seine Tränen zurück halten, doch bevor sie sich aus seinen Augenwinkeln stehlen konnten drückte Sebastian ihm schon die Hand ins Gesicht. Wie ihm befohlen stieg er runter und schaute kurz auf die Uhr. Es war schon morgens und die Schule würde gleich anfangen. ich lass dich in ruhe. sagte er knapp und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Er musste noch zurück ins Zimmer, um seine Schuluniform anzuziehen. Ausserdem hatte er auch so langsam Hunger bekommen, also würde er im Speisesaal vorbei schauen.. alleine.
Sebastian schaute den Fuchsgeist leicht verstört an. Er wollte bei ihm sein? "Wieso das bitte schön? Ich hab dir oft genug gesagt, es war Zufall, dass der Korb vor deiner Nase gelandet ist. Und selbst wenn nicht - wenn ich dich ständig beleidige dann kannst du doch nicht bei mir seien wollen!", äußerte der Gefallene verwirrt und beobachtete den Blonden etwas. Hatte dieser seine Tage und litt dessegen unter starken Stimmungsschwankungen oder war er krank? Und wieso kümmerte es den Schwarzhaarigen überhaupt was mit dem Fuchsgeist los war? Er konnte doch froh sein, wenn dieser nichts mehr von ihm wollte und ihn in Ruhe lies! //Aber eigentlich...gefällt es mir das er mir na- Halt! Auszeit! Von wegen, das gefällt mir! Ich kann kaum noch ein Bunny angeln seit dem dieser Freak an mir klebt!!!// dachte der Engel und schüttelte leicht den Kopf. Plötzlich fragte Naoki ob Sebastian wollte, dass er verschwindet. Der Schwarzhaarige antwortete nicht, was eher daran lag, dass er micht sich rangte. Wollte er wirklich, dass Blondchen verschwand und ihn in Ruhe lies. Aber diese anhängliche Klammerart...Foxy stand auf, als er keine Antwort erhielt und der Schwarzhaarige hätte schwören können was nasses an seiner Hand gefühlt zu haben. Er schaute auf seine Hand als der Blonde verschwand und gehen wollte. //Du bleibst sitzen und lässt ihn gehen...du bleibst sitzen und lässt ihn gehen...du bleibst sitzen und lässt ihn gehen...verdammt bleib sitzen und lass ihn gehen! Das ist es doch, was du willst...!// dachte Sebastian und hasste sich dafür selber als er aufstand und zu dem Blonden ging. Bevor Naoki das Wohnzimmer verlassen konnte packte Sebastian doch etwas grob dessen Handgelenke und hielt ihn auf. Mit ausdruckslosen Gesicht und einem hauchzarten Rot auf den Wangen meinte er doch etwas schroff und kalt: "Bleib hier...wir haben noch etwas Zeit und außerdem...Hab ich nicht gesagt, dass du verschwinden sollst...Wenn du aufhörst immer an mir zu kleben, können wir zumindest sowas wie Bekannte oder Freunde oder sowas sein...Also..." Sebastian sah den Blonden direkt in die Augen und murmelte etwas leiser: "...sei wieder normal..."
Der heutige Sommertag war für viele Schüler ein Segen. Die Sonne zeigte ihr wundervolles Gesicht. Die warmen Strahlen konnten so manches Lächeln auf die Lippen der Lebewesen zaubern. Nicht so aber bei Amon, er war ein Vampir, ein Wesen das der Sonne nicht Würdig genug war. Zwar verbrannte er nicht, jedoch machte sie ihn schwach. Doch deswegen hasste er den brennenden Planeten nicht. Irgendwie bewunderte er ihn. Er konnte es sich nicht erklären, möglicherweise sehnte er sich manchmal nach einem normalen Leben. Dieses ständige Versteckspiel vor dem Licht war ein Graus. Oft sprach er mit Menschen welche Vampire über alles liebten. Ohne zu wissen dass er einer war, sprachen sie mit ihm offen über ihre Träume. Als Vampir hatte man in den Augen der Lebenden angeblich Macht, man musste sich an keine Regeln halten, konnte tun und lassen was man wollte. Diese Worte, oder dieser Glaube der Menschen, zauberte meist ein zaghaftes Lächeln auf die toten Lippen des Vampirs. Hatte man als Vampir Macht? Gab es keine Regeln und konnte man tatsächlich das tun was man wollte? Nun ja, zuerst musste man überhaupt wissen was das Wort Macht bedeutete. Mit Sicherheit hat sich darüber bislang kaum jemand Gedanken gemacht. Zwar verwendet man es oft, aber was es genau für eine Bedeutung hatte wusste man mit Sicherheit nicht unbedingt. Einerseits bedeutete es das Einwirken auf das Verhalten anderer Personen oder aber Ziele zu erreichen ohne das man sich unterwerfen musste. Konnte das ein Vampir behaupten? Nicht unbedingt nein. Es war ja nicht die Rasse welche entscheidend war, sondern die Seele, der Charakter eines Lebewesen. Ein Mensch konnte daher sehr wohl Mächtiger als ein Vampir sein. Man musste sich nicht Verwandeln um an mehr Macht zu gelangen. Ausserdem musste sich ein Vampir ebenfalls an einige Regeln halten. Bei Amon war es die Regel, sich nicht in der Sonne aufzuhalten und natürlich sich an die Regeln dieses Hauses hier zu halten. So einfach war das "Leben" eines wandelnden Leichnams daher auch nicht immer.
Amon blickte aus dem Fenster und seufzte leicht als die Sonnenstrahlen ihm ein unschönes Hallo entgegen warfen. Mit der rechten Hand griff er nach dem Vorhang welcher sich rechts neben dem Fenster befand und zog daran. Der Stoff blockierte die Sonnenstrahlen erfolgreich. Na Wunderbar, die Sonne scheint heute einen guten Tag zu haben Etwas genervt lief er zum Kühlschrank und öffnete diesen behutsam. Seine Augen musterten die verschiedenen Esswaren welche sich darin befanden. Von Fleisch bis Gemüse war alles vorhanden. Er liess die Tür zugleiten, seine Neugier war gestillt. Anschliessend lief er zum Sofa wo er sich niederliess. Langsam lehnte er sich zurück, die Arme verschränkte er hinter dem Kopf. Der Fernseher welcher sich vor ihm befand fiel ihm erst jetzt auf. Anscheinend hatte man hier an alles gedacht. Niedlich Auf dem Tisch vor ihm, befand sich ein Buch, möglicherweise gehörte es einem Schüler. Amon beugte sich nach vorne um das Buch an sich zu nehmen. Heute hatte er irgendwie eine Neugierige Phase. Er öffnete es und begann zu lesen.
Buch Es ist der 25. Dezember 2012 schon den ganzen Tag schaute ich aus meinem Fenster. Für viele Leute war der 25. Dezember ein besonderer Tag, nicht so aber für mich. Ich hatte keine Familie und auch sonst zeigte ich kein grosses Interesse an Weihnachten. Wenn andere Frei hatten, arbeitete ich. Psychiater zu sein ist meine Leidenschaft. Man hörte den Leuten zu und fühlte sich gut wenn man ihnen helfen konnte. Ausserdem fühlte man sich nicht so allein. Ich konnte durch die Tür hören wie meine Sekretärin die Kaffeemaschine bediente. Sie war schon den ganzen Tag schlecht gelaunt vielleicht half ihr der frische Kaffee auf die Sprünge. Wie so oft blickte ich zum piccadilly circus das mich mit seinen bunten Farben etwas aufmunterte. Ich schielte zur Tür als ich hörte wie sich die Türklinke bewegte und legte mein Block fürs erste bei Seite. „Bitte, die Tür ist offen kommen sie rein“ sagte ich, in der Hoffnung das sich die Tür in meine Richtung bewegen würde. Doch leider war meine Hoffnung nicht von langer Dauer, ich wartete noch einen Moment ab, möglicherweise war dieser Mr. Bradley vor der Tür beschäftigt. Mit was? Ach wisse sie, im Laufe meiner Karriere habe ich so manche seltsamen Dinge erlebt. „Kommen sie rein!“ sagte ich nochmals lauter. Endlich öffnete sich die Tür. „Ich hoffe sie sind nicht schwerhörig Mr. Bradley ansonsten muss ich sie die ganze Sitzung lang anschreien was denke ich weder in meinem noch in ihrem Interesse stehen würde“ Ein sanftes Lächeln zierte meine Lippen, diese Worte sprach ich zum Spass aus und das wollte ich ihm auch zeigen. Doch was ich dann sah, lies mein Lächeln verschwinden. Ich spürte wie meine rechte Augenbraue nach oben wanderte. Der Kerl hatte doch tatsächlich zwei Kaffeetassen in seiner Hand, randgefüllt mit schwarzem Kaffee. Meine Augen fixierten sein weisses Hemd welches einige Kaffeeflecken aufwies. „Entschuldigen sie... “ fing Mr. Bradley an „…Mit zwei Tassen Kaffee in der Hand ist es nicht so einfach eine Tür zu öffnen“ Nach diesen Worten kehrte einige Sekunden eine gruselige Stille ein welche ich unbedingt unterbrechen wollte. „Setzen sie sich hin, ihre Tassen können sie gerne auf den Tisch stellen der sich vor ihnen befindet“ Mein neuer Patient nickte mir zu und setze sich auf das grosse rote Sofa welches jeden Moment den Anschein machte zusammen zu krachen. Die zwei Tassen fanden ihren Platz in der Mitte des Tisches. „Sie haben eine nette Sekretärin“ meinte dieser plötzlich zu mir. „Aha?“ fragte ich kurz und knapp. „Ja, sie hat mir den Kaffee gegeben“ Ich räusperte mich, legte meinen rechten Zeigefinger auf die Wange und lächelte nur. „Reden sie immer so viel?“ Meine Augenbraue suchte ihren gewöhnlichen Platz und ich lehnte mich an die Lehne meines teuren Bürostuhls. „Meistens noch weniger, ich höre lieber zu, das macht nun mal meinen Beruf aus, ich bin Psychiater das dürfen sie nicht vergessen, ausserdem sind sie nicht hier um mir weiss zu machen wie toll meine Sekretärin ist“ Mr. Bradley zog eine der Tassen zu sich welche noch immer bis oben mit dem starken schwarzen Kaffee gefüllt war und nickte mir behutsam zu. „Ja, da haben sie recht, ich bin hier um ihnen meine Geschichte zu erzählen oder sagen wir, um ihnen zu erklären das ich nicht verrückt bin“ „Ich habe nicht gesagt das sie Verrückt sind“ Lenkte ich sofort ein. „Nein, SIE nicht, aber die Leute da draussen welche meinen Worten bereits gelauscht haben. Wissen sie, ich trinke so viel Kaffee weil das Gerede der Menschen da draussen mich verrückt macht, der Kaffee soll mich wach halten.“ Ich musterte den Mann vor mir ganz genau und bemerkte erst jetzt die dicken Augenringe. „Kaffee ist keine Lösung was sie brauchen ist schlaf mein Freund“ „Schlaf?! Hören sie auf damit, ich muss wach bleiben um ihnen die unglaublichste Geschichte der Welt zu erzählen“ Mit meiner rechten Hand wischte ich mir kurz über die Stirn „Gut, fangen sie an.....“
Amon klappe das Buch zusammen und legte es wieder auf den Tisch, auf seinen Lippen bildete sich ein leichtes, kaum erkennbares Lächeln. Mit dem rechten Zeigefinder fuhr er sich anschliessend über die Lippen. Seine Augen blickten zu Uhr, um diese Uhrzeit einen Gesprächspartner zu finden war schwer. Die meisten hatten um diese Uhrzeit nämlich Unterricht.
Im Wohnzimmer des Waisenhauses angekommen, bemerkte ich plötzlich einen dünnen Mann, der dort anscheinend ein Buch gelesen hatte. Jetzt schaute er gerade zur Uhr, aber das Buch verriet alles. Ich hatte ihn zwar noch nicht gesehen, aber er wirkte sympatisch. Ohne auch nur hallo zu sagen, packte ich einen Stuhl, stellte ihn verkehrt vor mir hin und musterte die Leseratte. Es war zwar ein sonniger Tag, aber die Vorhänge waren zugezogen. Außerdem war er ein bisschen bleich. Ein grimmiges Lächeln huschte über mein Gesicht. "Ein schöner Tag, nicht war. Vampir, oder? Irgendwie gibt es hier viel zu viele von euch. Ich habe dich hier vorher noch nicht gesehen. Eigentlich kein Wunder, denn immerhin bin ich erst seit heute Morgen hier. Trotzdem interessiert es mich... *Denkpause* "... nicht. Ich bin übrigens der Arzt hier, also falls du Hilfe brauchst, melde dich einfach bei mir." Dann streckte ich ihm die Hand hin und setzte ein riesiges Grinsen auf, wobei mir die Zigarette fasst aus dem Mund fiel. "Uromasaki Bengalum, mit wem habe ich denn die Ehre?" Dann legte ich den Kopf schief und schaute auf das Buch. Es war ihm höchstwahrscheinlich langweilig. Sehr gut, dann nervte ich ihn zu 90% nicht. Wenn doch, dann könnte er mich auch einfach wegschicken, genauso wie alle normalen Menschen und die meisten magischen Wesen. Vielleicht war ich ein bisschen zu aufdringlich, zu tot, oder zu gesprächig und verrückt. Verrückt war ich auf jeden Fall, tot auch, aber wenigstens war ich nett.
Der Vormittag war so unglaublich schnell verstrichen, nachdem ich Reiko in meiner Löwengestalt zur Schule gebracht hatte, um zu verhindern, dass sie schon wieder zu spät käme. Mit meinen zerissenen Klamotten war ich gemütlich zurück zum Heim geschlendert und konnte den ein oder anderen verwunderten Blick auf mir spüren. "Was, habt ihr noch nie einen Typen mit zerissenen Klamotten gesehen?" So unegwöhnlich konnte das auf Isola ja nun auch nicht sein, immerhin war er bestimmt nicht der einzige Mann, der seine Form ändern konnte. Nachdem ich mir in meinem Zimmer ein frisches und nicht kaputtes Outfit anlegte, welches aus einer schwarzen, knielangen Shorts und einem ärmellosen weißen Shirt bestand, ging ich meine paar Runden durch die Gänge. So hatte ich klarstellen müssen, ob sich wohl auch niemand vom Unterricht drückte. Gott sei Dank gab es aber keinen Krankheitsfall oder Ähnliches, weshalb meine "Arbeitszeit" alsbald ein jähes Ende fand. "Beeeehhhh diese Hitzeeehhh...", jammerte ich kläglich, als ich mit geschlossenen Augen und angestrengt, als hätte ich etwas besonders geleistet, das Wohnzimmer betrat. Ich hatte nicht damit gerechnet, hier jemanden anzufinden, weswegen mich der Rauch, welchen ich sofort roch, gleich auffiel. Ich schnüffelte kurz ein paar Mal, relativ auffällig, ehe ich meine Augen öffnete und zwei ... Gestalten erkennen konnte. Es handelte sich aber nicht um Schüler, sondern um erwachsene Männer. Einer davon hatte einen Nagel im Kopf, der andere war kreidebleich und war nicht mehr weit von einer Leiche entfernt - was das Äussere betraf. Scheinbar hatten sich die beiden Kerle gerade erst kennengelernt, weshalb ich erstmal etwas .. doof im Raum rumstand, mich am Hinterkopf kratzte und zwischen den beiden hin und her blickte. "Ehh.. Ich darf doch?", fragte ich kurz Mr. Bleichgesicht und liess mich neben diesen auf das Sofa fallen. Ruhig kramte ich nach meinem Zimmerzettelchen in meiner Hosentasche und fächerte mir mit diesem im Anschluss etwas Luft zu, während ich kurz überlegte. "Seid ihr etwa auch Erzieher?" Und wenn es so wäre, wer kam denn bitte auf die Idee drei von solchen zur gleichen Uhrzeit einzustellen - am Vormittag, wenn kein einziger Schüler da war?
Mit der rechten Hand strich sich Amon eine nervige Strähne aus dem Gesicht und seufzte anschliessend. Lange Haare waren nicht immer ein Segen. Schon oft hatte er daran gedacht sie zu schneiden, doch irgendwie brachte er es dennoch nicht übers Herz. Nach dieser kleinen Tat, schielte er zum Stuhl welcher sich verkehrt vor ihm befand. Zögernd zog er eine Augenbraue in die Höhe. Nach einigen Sekunden, blickte er anschliessend die Person an welche sich vor ihm befand. "Ein schöner Tag, nicht wahr. Vampir, oder? Irgendwie gibt es hier viel zu viele von euch. Ich habe dich hier vorher noch nicht gesehen. Eigentlich kein Wunder, denn immerhin bin ich erst seit heute Morgen hier. Trotzdem interessiert es mich..." Als der Vampir seinen Mund öffnen wollte beendete der Fremde vor ihm seinen Satz ... nicht. Nun war es Amon welche eine Denkpause brauchte. Auf seinen Lippen spiegelte sich ein kaltes Lächeln. Man konnte nicht deuten was dies nun für eine Bedeutung hatte. Ich bin übrigens der Arzt hier, also falls du Hilfe brauchst, melde dich einfach bei mir." "Uromasaki Bengalum, mit wem habe ich denn die Ehre?" Der Vampir blickte zu Uromasakis Hand, ohne zu zögern streckte auch er seine Hand entgegen, umklammerte seine und schüttelte diese behutsam. "Uromasaki also? Freut mich sehr"Kam es schliesslich ruhig vom Vampir. Seine Hand zog er schliesslich langsam zurück. Kurz begann er den Arzt zu mustern. Eine schlechte Angewohnheit von ihm. Jedoch machte er es möglichst unauffällig. Unhöflich wollte er immerhin nicht rüber kommen. Der erste Eindruck war immerhin der Wichtigste. Es war schwer zu deuten welcher Rasse die Person vor ihm angehörte. Er hatte irgendetwas Untotes an sich und doch war ein Hauch von Menschlichkeit zu erkennen. Amon legte seinen rechten Zeigefinger auf die Wange und schenkte dem Mischling oder als was auch immer er ihn bezeichnen wollte ein kühles, aber dennoch irgendwie sanftes Lächeln. Selbst wenn ein Vampir nett Lächeln wollte, sah es doch immer irgendwie verkrampft oder kalt aus. "Mein Name ist Amon Norris und ja, ich bin ein Vampir, das hast du richtig erkannt" Nach diesen Worten musste er anschliessend etwas lachen "Nun, wenn es so viele von uns gibt muss ich ja keine Angst haben das wir vor dem Aussterben bedroht sind, das beruhigt mich irgendwie" Der Rauch von der Zigarette streichelte sanft sein Gesicht. Doch es machte Amon nichts aus, immerhin rauchte er selber. Ausserdem war es für ihn nicht Schädlich, als Vampir gehörte er bereits zu den Toten. Amon nickte zum Fenster welches hinter den Vorhängen versteckt war. "Nun, was soll ich dir zum Wetter sagen? Für viele Leute ist es mit Sicherheit ein schöner Tag ja. Mein Interesse hat der heutige Tag leider nicht geweckt" Warum es so war, wusste der Arzt mit Sicherheit auch ohne Erklärung. "Mh...was hast du mich noch gefragt?"Kurz dachte der Untote nach "Achja, ich bin neu hier, also gibt es einen guten Grund warum du mich hier noch nie gesehen hast" Behutsam lehnte er sich zurück. Dann blickten seine Augen zu der Zigarette welche sich im Mund des Arztes befand. Zugleich machte er sich Gedanken. Normalerweise waren es die Ärzte welche schlecht über das Rauchen sprachen. Aber dieser hier schien ganz anders zu sein, kein Wunder hier war anscheinend alles etwas anders. Amon hob anschliessend leicht seinen Kopf an um ihm in die Augen zu blicken. "Darf ich erfahren welcher Rasse ihr angehört?" Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. "Ich konnte leider keinen Grossartig Hinweis finden"
"Beeeehhhh diese Hitzeeehhh..."Diese Worte lösten den Augenkontakt zwischen ihm und Uromasaki auf. Der Vampir blickte nun nämlich zum jungen Mann welcher anscheinend genervt von der Hitze das Wohnzimmer betrat. Dieser Anblick löste ein leichtes grinsen auf seinen Lippen aus. Er kam immer näher und bewegte anschliessend seinen Mund "Ehh.. Ich darf doch?" Der Vampir wollte seinen Mund öffnen, doch der Junge wartete nicht auf seine Antwort sondern setzte sich einfach hin. "Ja..." Kam es leise, beinahe wie ein hauch von Amon. "Seid ihr etwa auch Erzieher?" Amon nickte ihm zu. "Ja, ich bin ein Erzieher und da du fragst, ob wir AUCH Erzieher sind nehme ich nun an das du ebenfalls einer bist" War ja nicht schwer zu erraten. Nach einer kurzen Pause sprach er schliesslich weiter. "Darf ich erfahren wer sich neben mich gesetzt hat?" Fragte er den Erzieher mit ruhiger Stimme.
Gut, er hatte ein bisschen Humor, denn er konnte lachen. Daraus ließ sich schließen, dass er zu 60% keiner von den Typen war, die immer cool sein wollten. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht, als er fragte, von welcher Rasse ich war. Kein großartiger Hinweis? "War das gerade Ironie? Ich bin vollkommen zernarbt und habe einen riesigen Nagel im Schädel. Man könnte meinen, ich wäre eine zerfledderte Voodoopuppe. Mal ernsthaft, du brauchst nicht höflich zu sein. Ich hör das oft." Daraufhin wurde aus meinem Schmunzeln ein irres Grinsen. Mit dem Zeigefinger und dem Daumen nahm ich die Zigarette aus dem Mund und schaute Amon an. "Ich bin die bessere Version eines Zombies. Ich bin zwar vollkommen tot, kann aber nicht verwesen und meine Sinne funktionieren alle noch einwandfrei. Ich bin dazu gezwungen Generationen, bei deren Aufzucht ich mitgeholfen habe, zuzusehen wie sie ihr Leben aushauchen. Kurz gesagt, die Geißel der Zeit lässt mich in Frieden. Nur bin ich halt erst 18 Jahre tot." Kurz gab ich ihm eine Denkpause, nur um dann wieder fortzufahren. "Aber bekanntlicher Weise ist es bei euch ja nicht anders, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ihr vielleicht nicht doch ein Verfallsdatum habt. Immerhin betreibt ja in irgendeinerweise Stoffwechsel." Als ich das geklärt hatte, wandte ich mich dem anderen zu. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte ich ihn. "Ich erziehe die Schüler nicht, ich flicke sie nur wieder zusammen. Ich hoffe, damit ist deine Frage geklärt. Langeweile? Kann ich verstehen. Ich bin Ewigkeiten im Krankenzimmer gewesen und keiner ist gekommen." Als ich fertig gesprochen hatte, senkte ich meinen Kopf leicht nach vorne, griff zum Nagel und begann leicht daran zu drehen. Klack, klack, klack, klack, klack. "Wie auch immer..."
Cool war Amon tatsächlich nicht unbedingt und er wollte es auch nie werden. Immerhin Bedeutete das Wort Cool nicht unbedingt etwas Positives. Es wurde zur saloppen Bezeichnung einer besonders gelassenen oder lässigen Art verwendet. Es konnte aber auch Kühl, souveränen und nicht nervöse Geisteshaltung bedeuten. Zugegeben einige von diesen Worten klangen zwar ziemlich Interessant und im eigenetlichen Sinne positiv, aber in einer Kombination bildeten sie einen Idioten welcher gerne mal Selbstverliebt war. Jedenfalls waren die meisten coolen Typen die er kannte so. Wohlgemerkt, die er kannte, immerhin besass Amon in seiner Vergangenheit keine Freunde. Nicht etwa weil er kein Interesse an einer Freundschaft zeigte, nein. Seine Füsse trugen ihn ständig umher. Er war ein richtiger Paradiesvogel, ein kleiner Abenteurer welcher die Welt erkunden wollte. Einsam fühlte er sich in dieser Zeit zum Glück nie. Er hatte immer irgendetwas zu tun. Eine "Beute" finden, Menschen Beobachten oder ganz einfach die Nacht mit ihren Wundern ansehen. Ausserdem hatte das ganze doch etwas Gutes. Er füllte seinen Kopf mit Wissen und hatte ab und an mal Zeit mit den schönen jungen Damen zu flirten. Meist endete dieser Flirt jedoch für die Frauen in einem Desaster. Er raubte ihnen als sie sich ergaben den Lebenshauch. Blut von Freiwilligen schmeckte nun mal besser. Ein kleines Monster war Amon also doch, obwohl man dazu sagen musste, dass er mit den Menschen immerhin vor ihrem Tot gut umging. Im Gegensatz zu manchen Menschen welche um an Fleisch zu kommen, die Tiere wenige Tage vorher vollstopften oder in engen kleinen Käfigen hielten. Wie dem auch sei Uromasaki sprach zu ihm, seine Worte drangen in seine Ohren und sein Kopf versuchte jedes einzelne davon zu bearbeiten. "War das gerade Ironie? Ich bin vollkommen vernarbt und habe einen riesigen Nagel im Schädel. Man könnte meinen, ich wäre eine zerfledderte Voodoopuppe. Mal ernsthaft, du brauchst nicht höflich zu sein. Ich hör das oft." Nach diesen Worten lächelte Amon leicht. Für ihn sah der Arzt nicht aus wie eine Voodoopuppe, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Möglicherweise mit ein bisschen Fantasie. "Ich bin die bessere Version eines Zombies. Ich bin zwar vollkommen tot, kann aber nicht verwesen und meine Sinne funktionieren alle noch einwandfrei. Ich bin dazu gezwungen Generationen, bei deren Aufzucht ich mitgeholfen habe, zuzusehen wie sie ihr Leben aushauchen. Kurz gesagt, die Geißel der Zeit lässt mich in Frieden. Nur bin ich halt erst 18 Jahre tot." Die Denkpause welche er bekommen hatte nutzte Amon natürlich aus. . "Aber bekanntlicher Weise ist es bei euch ja nicht anders, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ihr vielleicht nicht doch ein Verfallsdatum habt. Immerhin betreibt ja in irgendeiner Weise Stoffwechsel." Der Vampir blickte Uromasaki in die Augen, noch immer war ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Waren sich Zombies und Vampire tatsächlich ähnlich? Nun in einigen Punkten bestimmt, aber noch lange nicht in allen. Amon dachte kurz nach, sein Lächeln wurde anschliessend zu einem Grinsen, es war jedoch kein böses grinsen, eher ein amüsantes, ihm gingen nämlich so einige Dinge durch den Kopf. "Das war keine Ironie, ich wusste es wirklich nicht, zwar ahnte ich das du eine Art Zombie bist aber so etwas wirft man niemandem an den Kopf wenn man nicht sicher ist. Ausserdem, bin ich nun mal höfflich, nur weil es die anderen Idioten nicht waren welche dich als Voodoopuppe bezeichneten heisst das noch lange nicht das ich eine freche Zunge haben darf" Das grinsen wurde wieder zu einem Lächeln. Mit dem Zeigefinger deutete er anschliessend leicht auf ihn. "Du bist tatsächlich kein normaler Zombie, das sieht man sofort, ich kann dir auch gerne sagen warum..." Er zog den Finger zurück welcher so eben auf Uromasaki gerichtet war und sprach nach einer kurzen Pause weiter."....Wir Vampire sind ähnlich wie Zombies? nun, beginnen wir doch mit dem Augenscheinlichen. Ein Zombie erkennt man eigentlich schnell, er steht nicht so auf Tarnung im Gegensatz zu den Vampiren. Seine Manieren sind ausserdem, meistens nicht sonderlich von hoher Qualität, zumal er sich meist von Fleisch ernährt und auch gerne mal an der Hirnflüssigkeit schlabbert. Jedoch machen im Kreuze, Knoblauch und soweit ich weiss das Sonnenlicht nichts aus. Zombies sind also zäher, so leicht kann man sie nicht wieder unter die Erde bringen. Ein Vampir wird meist als Adelig, animalisch oder diabolisch beschrieben. Wenn ein Mensch eine Freundschaft mit einem Vampir beginnt, ist diese zwar spannend, endet aber meist Tödlich. Da die Gier in ihm stärker als die Liebe ist. Ich schätze ein Zombie hat sich da besser im Griff.." Nach diesen Worten schwieg der Vampir und wischte sich mit der rechten Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Nach einige Sekunden musste er dann aber schmunzeln. "....So steht es jedenfalls in tausend Büchern, aber mal ehrlich, es kommt nicht drauf an was in den Büchern steht oder was die Menschen glauben sondern viel eher auf den Charakter. Jedes Lebewesen ist anders, man sollte also nicht über die Rasse, sondern über das einzelne Individuum sprechen. Was das Verfallsdatum angeht, nun, wir sterben nicht durch das Alter, aber sind wir ehrlich, jeder hat ein Verfallsdatum, sehen kann man es aber leider nicht." Als der Arzt anfing an seinem Nagel zu drehen zog der Vampir eine Augenbraue in die Höhe. "Nun, so was können wir ganz bestimmt nicht" Die letzten Worte waren natürlich mehr als Witz gedacht.
Gespannt hörte ich dem Vampir zu und versuchte jede Einzelheit von dem was er gesagt hatte, heraus zu filtern. Als er am Ende einen Witz erzählte, lächelt ich ein bisschen und war mir nun zu 100% sicher, dass er ganz ok war. Dann schob ich gekonnt meine Brille mit dem Mittelfinger nach oben und schaute ihn an. "Du hast recht, dass jedes Lebewesen anders ist. Ich esse kein Menschenfleisch im Gegensatz zu normalen Zombies und ich schlabbere auch nicht an Gehirnflüssigkeit. Im Grunde genommen nehme ich keinerlei Nahrung zu mir, ich seziere viel lieber." Schon wieder huschte ein irrer Ausdruck über mein Gesicht. Daraufhin lehnte ich mich so nach vorne, dass meine Brillengläser selbst bei dem gedämpften Licht spiegelten. "Ich mag deine Sichtweise, aber leider muss ich dich korrigieren. Bist du dir sicher, dass es niemanden gibt, der vollkommen unsterblich ist. Nehmen wir mich als Beispiel, ich war schon tot, aber die Magie eines Menschen hat mich wieder zurück geholt. Stell dir aber den Vergleich der Magie dieses Magiers und der Magie, die frei im Universum herumtreibt vor. Wahrscheinlich kann man ein Wesen das aus purer Magie besteht auch töten, aber nicht in unseren Maßstäben. So ein Wesen ist mehr als das was wir uns vorstellen könnten und leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas entsteht so groß, dass es so etwas in unseren Universum geben muss. Allerdings werden wir so etwas nie zu Gesicht bekommen. Entweder ist es zu weit entfernt, oder es ist nah genug und wir werden schon allein wegen der enormen Menge an Magie zerfetzt. Es kann auch sein, dass wir nur der Traum von so etwas sind. Wenn es aufhört an uns zu denken, würden wir uns sofort auflösen. War das vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen? Nein wahrscheinlich nicht, immerhin war es die Wahrheit. Mit einem leichten Nicken richtete ich mich auf und zog einmal an der Zigarette. Ich denke ich verschon ihn mit meinem Wahnsinn. Ich könnte ihn ja auch sezieren... Nein, dazu war er zu sympathisch. Trotzdem hätte ich gerne einmal einen Vampir seziert.Mit einem kurzen Blick schaute ich noch einmal zu Amon und musterte ihn gründlich. Naja, ich könnte ja warten bis er schläft und ihn dann aufschneiden... Dummer Fehler! Vampire schlafen ja nicht.