Der Beika Weg wurde nach dem bekannten Stadtpark benannt und das auch nicht ohne Grund. Er befindet sich direkt neben bzw. im Park und führt genau ins Yashidori-Stadtviertel. Der gesamte Weg zeigt sich als relativ passabel - viele Bäume spenden Schatten und so läst sich der Weg durchaus auch an heißen Sommertagen in Anspruch nehmen.
Es war nicht zu übersehen das ich Fräulein Silvia durch meine Aussage auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Und selbst meine Entschuldigung andere nichts daran das sie leicht gereizt wirkte. Das war mir so unangenehm. Ich wollte mich doch eigentlich mit ihr anfreunden und dann knallte ich ihr solche Worte an den Kopf. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Obwohl Fräulein Silvia gereizt schien antwortete sie trotzdem auf meine Frage. Sie meinte das sie nicht aufgeregt sei, weil es ja ihr Job wäre. Ich fand das etwas merkwürdig. Auch als Lehrer konnte man am ersten Schultag nach den Ferien aufgeregt sein. Ich bin Schülerin, es ist mein Job zur Schule zu gehen und trotzdem war ich aufgeregt. Aber egal, ich musste mir irgendetwas einfallen lassen um Fräulein Silvia's schlechte Laune wieder aufzubessern. Allerdings hinderte mich der Blick auf die Uhr daran mir etwas auszudenken. "Oh Gott! Es ist schon so spät?" rief ich erschrocken. "Der Unterricht fängt gleich an! Ich ähm...bis später Sensei." verabschiedete ich mich und wollte gerade loslaufen als passierte was passieren musste. Ich stolperte, fiel hin und landete auf der Nase. "Autsch, verdammter Mist." fluchte ich leise während ich da so auf dem Boden lag.
Nach meiner Antwort wurde es still auf der Parkbank. Niemand sagte etwas. Es war wohl meine etwas harsche Art gewesen, welche diese Situation vermutlich herbeigeführt hatte. Ein kurzer Seufzer löste sich bei mir. Der Morgen lief anders als geplant. Erst nach ein paar Minuten ergriff Evangeline wieder das Wort. Mit dem Kommentar "Oh Gott! Es ist schon so spät?" brachte auch sie mich dazu einen Blick auf die Uhr zu werfen. Tatsache. Es war bereits kurz vor Unterrichtsbeginn. Dann sollte auch ich mich vielleicht langsam mal auf den Weg machen. Während ich mich langsam darauf vorbereitete aufzustehen, schien die Vampirin es aber doch auf einmal ziemlich eilig zu haben. Sie hatte wohl gemerkt, dass meine Laune nicht mehr so rosig war wie vorher und wollte nun auf und davon. Zumindest war es das, was ich vermutete. Hektisch wie ein junges Reh lief sie erst schnell los und fiel danach schön mit dem Gesicht voraus auf den Boden. Dort blieb sie liegen. Für einen kurzen Moment erschrak ich ziemlich, so sanft hatte die Punktlandung nämlich nicht ausgesehen. Schnell erhob ich mich von der Bank und bewegte mich auf die am Boden liegende Schülerin zu. Während ich zu ihr runter beugte holte ich mit einer Hand ein Taschentuch aus meiner Jackentasche. Damit könnte sie sich den Dreck aus dem Gesicht wischen oder Blut eben, was hoffentlich nicht der Fall war. "Nicht so stürmisch.", sagte ich und hielt ihr die andere Hand hin. "Hoch mit dir. Im Dreck rumliegen ist nicht gesund.", forderte ich sie zum Aufstehen auf. Dass sie sich aber auch immer irgendwie in die blödesten Situationen bringt. Eigentlich schon ein bisschen verwunderlich, aber jeder hatte wohl so seine Macken. Eve schaffte es ja auch die ganze Zeit sich den Knöchel zu verstauchen oder den Tee zu verschütten. "Also ich will nicht zu spät kommen, Sie etwa?", fragte ich noch einmal recht rhetorisch und konnte mir dabei ein kleines Grinsen nicht so ganz verkneifen. Man gut das sie auf dem Bauch lag.
Fräulein Silvia kam mir sofort zu Hilfe geeilt und reichte mir ihre Hand. Und mit den Worten 'Hoch mit dir. Im Dreck rumliegen ist nicht gesund.' half sie mir auf. Anschließend reichte sie mir ein Taschentuch damit ich mich sauber machen konnte. Das nahm ich natürlich an und wischte mir das bisschen Dreck aus den Gesicht. Anschließend klopfte ich mir den Staub von der Uniform und schaute Fräulein Silvia lächelnd an. "Danke Sensei." bedankte ich mich bei ihr und gab ihr dabei ein Küsschen auf die Wange. Auch wenn so etwas einer Lehrerin gegenüber vielleicht etwas unangebracht war. Aber das wat mir egal. Es war einfach meine Art mich zu bedanken. "So, genug Zeit vertrödelt. Wir müssen jetzt wirklich dringend los." meinte ich weiterhin lächelnd. "Kommen sie, ich kenne eine Abkürzung." erklärte ich meiner Lehrerin. Ich schnappte mir ihre Hand und mit einem kräftigeren Sprung hob ich einfach ab. Um zu verhindern das Fräulein Silvia einfach nur an mir dran hing unterstützte ich sie etwas mit Magie in der Hoffnung das sie nicht selbst fliegen konnte. So machte ich mich dann mit einer Lehrerin im Schlepptau auf den Weg zur Schule. Oder doch eher auf den Flug zur Schule? Natürlich setzte ich Fräulein Silvia direkt bei dem Zimmer ab zu dem sie musste.
[out: ich mach diesen Ortswechsel jetzt einfach mal schnell.]
Es dauerte nicht lange da stand Evangeline wieder auf. So wie ich es sah, hatte sie keine großartigen Verletzungen davon getragen. Das hätte mir noch gefehlt! Morgens vor dem Unterricht noch mit jemandem ins Krankenzimmer zu gehen. Nein, nicht heute! Zum Glück nicht. Als sich die Schülerin nun ihr Gesicht mit dem von mir angebotenem Taschentuch abgewischt hatte, bedankte sie sich auch noch. Ab diesem Zeitpunkt ging alles ganz schnell. Ich bekam einen spontanen Kuss auf die Wange und wurde kurz darauf von ihr mit in die Höhe gerissen. Ehe ich mich versah waren wir dann auch schon an der Schule. Ein ziemlich akkurates Tempo. Schneller wäre es vermutlich nur gegangen, hätte ich mitgeholfen. Im Haupteingang trennte ich mich von Evangeline und machte mich auf den Weg in meinen Klassenraum. So wie ich auf die Uhr schaute, würde ich genau pünktlich kommen. Gut so. Zu spät kommen machte nie einen guten Eindruck.
Langsam schlürfte Jaden den Weg entlang. Es war schon ein wenig warm für diese Jahreszeit weswegen er ohne Jacke lief. Gerade erreichte er den Beika-Weg, welcher wirklich schön anzusehen war. Jaden lehnte ging zu einem der schattigen Bäume und legte sich unter diesem. In aller Ruhe genoß er die Wärme und den sanften Wind in seinen Haaren. Mit einem Lächeln lag er da. Es war schon eine Weile her das er sich so wohl gefühlt hatte und völlig frei. Kurzerhand verwandelte er sich in einen Werwolf und legte sich als eben dieser wieder hin. Jaden hatte gerade einfach große Lust als Werwolf zu agieren und hoffte damit niemanden verschrecken zu würden. Aber was kümmerte es ihn schon. Man könnte ihn doch auch für einen großen weißen Hund halten. Langsam schloss der Junge die Augen und döste vor sich hin. Zwischen durch spürte er den Wind in seinem Fell und atmete ruhig ein und aus. Momentan konnte ihn einfach nichts aus der Ruhe bringen und das freute Jaden sehr. Er hoffte das ihn jetzt niemand erschrecken würde..
Ivy flog als Drache ein wenig durch die Gegend, denn das Fliegen liebte sie eben und es durfte kein Tag vergehen, an dem sie es nicht tat. Sie genoss die Luft, die ihre Drachenhaut streifte und den guten Überblick der Insel. Auf einem kleinen Weg sah sie etwas weißes unter einem Baum. Sie schaute ein wenig genauer hin und entdeckte dann, dass es Jaden war. Sie stieß einen kleinen Begrüßungsbrüller aus und machte sich dann auf dem Weg nach unten. Es war ziemlich schwer da unten zu landen, da sie so groß war und deshalb musste sie sich schon ziemlich früh zurückverwandeln. Erst hatte sie ein wenig bedenken, dass die Distanz zu hoch war und sie vielleicht unglücklich auf ihren Füßen landen könnte, doch alles ging ziemlich glatt und so ließ sie, als Mensch in Richtung Jaden. Jaden! rief sie fröhlich und setzte sich neben seine Werwolfsgestalt und kraulte ihn ein wenig zwischen den Ohren. Wie geht's denn so? fragte sie und sie lächelte ihn fröhlich dabei an. Ein wunderschöner Tag, nicht wahr? quasselte sie weiter und schaute einen kurzen Augenblick in die Sonne und schloss die Augen. Sie liebte den Sommer. Dann schaute sie wieder zu Jaden und grinste.
Jaden roch schon weit aus früh den Geruch der Drachendame Ivy. Allerdings dachte er erst das es nur der Wind war welcher den Geruch zu ihm trug. Jaden öffnete die Augen und konnte gerade sehen wie Ivy ein Stückchen weiter weg von ihm landete. "Guter Sprung." meinte Jaden lächelnd. Er blieb jedoch liegen, als Ivy zu ihm kam und sich direkt zu Jaden gesellte. Ivy plapperte gleich drauf los und fragte Jaden wie es ihm ginge. "Mir geht es sehr gut und dir Ivy?" Als Ivy anfing ihn zwischen den Ohren zu kraulen wackelte Jaden freudig mit den Ohren und entspannte sich sehr unter ihrer Hand. Er blickte ebenfalls kurz zum Himmel und dann zu Ivy. "Ja es ist wirklich schönes Wetter. Sehr gut um einfach mal nichts zutun." meinte Jaden belustigt und streckte die Zunge leicht raus. Das er Ivy hier antraf freute Jaden wirklich sehr. So hatte er wenigsten jemanden um sich den er kannte. Jaden genoß das kraulen von Ivy wirklich sehr und war froh das Ivy vor seiner Wolfsgestalt keine Angst hatte so viele andere. Nun war er also doch nicht mehr allein. "Was treibt dich eigentlich her Ivy? Ein einfacher Rundflug oder hast du nach mir gesucht?" scherzte er.
Ivy kratzte sich verlegen an der Nasenspitze, als Jaden meinte, dass es ein guter Sprung war und sie lächelte nur. Sie saß nun neben ihm und kraulte ihm weiter das Ohr und lehnte sich ein wenig an ihn. Mir geht es auch gut! sagte Ivy fröhlich und grinste ihn an. Nichts tun an so einem Tag? Das ist doch langweilig! protestierte sie freundlich und hatte auch schon einen Plan. Natürlich bin ich nur rumgeflogen um dich zu suchen, schließlich halte ich es nicht aus, ohne deine Anwesenheit. scherzte sie zurück und schnippste Jaden leicht gegen die Stirn und streckte ihm dabei die Zunge raus. Sie fühlte sich wohl bei Jaden und war froh, dass sie sich so gut verstanden. Bei so einem Wetter macht das Fliegen noch viel mehr Spaß! plötzlich kam ihr eine Idee und sie schaute Jaden einen Moment lang an. Hast du vielleicht auch mal Lust zu fliegen? fragte sie dann und nahm die Hand von Jadens Kopf und stütze sich damit am Boden ab. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen, dass jemand nicht fliegen konnte und sie war sich sicher, dass es Jaden gefallen würde dort oben. Sie schaute zum Himmel und entdeckte einen Raubvogel und sie musste sich daran erinnern, wie sie einmal auf einem Rundflug war und so ein mieser Raubvogel ihr die Kette geklaut hatte und sie vom Himmel viel. Sie hatte Glück, dass unter ihr das Meer war. Schnell schüttelte sie sich den Gedanken wieder ab und lächelte Jaden an.
Ivy lehnte sich nun an Jaden und dieser sah sie kurz an, ehe er seinen Kopf auf seine Pfoten legte. "Es freut mich das es dir gut geht." meinte er sanft lächelend. Als sie wegen Jadens nichts tun protestierte grinste dieser. "Na hör mal. Wir haben gerade keinen Unterricht und können die Ruhe genießen so war das eher gemeint." erklärte er ihr. Sie meinte das Fliegen mehr Spaß machen würde, aber das konnte Jaden schlecht beurteilen. Aber Ivy konnte es und Jaden sah sie hoffnungsvoll an und dann sagte sie die Worte über Jaden sich sehr freute. Aprut sprang er auf und verwandelte sich wieder in seine Menschensgestalt. "Worauf wartest du denn? Na los lass uns fliegen." meinte er breit grinsend und reichte ihr die Hand. Jaden juckte es in im ganzen Körper ein Kribbeln durchflutete ihn. Die Aufregung und Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Jaden sah Ivy an "Das du mir dieses Angebot machst freut mich wirklich sehr. Ich denke nicht das dass gerade leicht für dich ist oder?" fragend sah er sie an. "Ich hoffe ich kann mich irgendwann mal bei dir revanchieren." sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Jaden streckte sich kurz und wartete dann auf Ivy.
Ivy war erfreut über Jadens Reaktion. Sie hatte zwar geahnt, dass jeder Mensch mal fliegen wollte, doch dass Jaden sich so freute, hatte sie nicht erwartet. Ivy schaute in den Himmel. Es war schon ziemlich antrengend nachdem sie erst einmal wieder am Boden war, doch am Himmel merkte sie davon rein gar nichts. Jadens Gewicht würde ihr sicherlich noch nicht einmal wirklich auffallen. Sie grinste Jaden frech an. Irgendwas werde ich schon finden womit du dich bei mir revanchieren kannst. sagte sie, als hätte sie bereits Hintergedanken. Nun schaute sie sich ein wenig um und stellte sich ein wenig von dem Baum weg und von Jaden weg. Sie nahm ihre Kette in die Hand und schloss kurz die Augen. Sie begann ein wenig zu leuchten und schon veränderte sich ihr Körper. Schnell nahm sie an Größe zu und sie hatte wohl den Abstand ein wenig falsch eingeschätzt, denn der Baum, an dem sie vorher gesessen hatte, knickte einfach unter dem Gewicht, der sich ausbreitenden Flügel, um wie ein kleiner Ast. Sie schaute zum Baum. Ups. sagte sie und grinste leicht. Auch der Asphalt unter ihren nun mächtigen Pfoten sah ein wenig mitgenommen aus. Schnell nahm sie Jaden, wie eine Actionfigur, vorsichtig hoch und platzierte ihn auf ihren Rücken. Halt dich gut fest! sagte sie ein wenig ängstlich und schaute dann in den Himmel. Bereit? fragte sie und sie streckte ihre Flügel in ihrer voller Länge und Größe aus, doch sie wartete erst, ob Jaden auch wirklich bereit war.