Etwa 50 Meter neben dem Waisenhaus, wenn man in Richtung Stadt bzw. Schule geht befindet sich ein kleiner Park, der sich noch zum Waisenhausgelände zählen darf. Dieser Park wird hauptsächlich von Kirschbäumen, vielen bunten Blumen und diversen anderen Bäumen beschmückt, welche die Athmosphäre in einen wunderschönen Raum ziehen. Einige Bänke befinden sich hier auch - der ideale Ort zum relaxen und die frische Luft zu geniessen.
Ich hasste es, wenn jemand über mich lachte. Aber dennoch sagte ich nichts weiter dazu. Nachher würde ich nur irgendetwas von mir geben, was er in den falschen Hals bekam und das musste ja nicht so unbedingt sein. Kurya sprang von der Bank und zog sich doch tatsächlich sein Hemd über, wodurch er ein Paar hochgezogene Augenbrauen von mir erntete. Das war doch recht ungewöhnlich für ihn. Jedenfalls wie ich ihn bisher kennen gelernt hatte. Vielleicht war er ja auch ganz anders. Konnte ich ja nicht wissen. Den Schein wahren, das konnte ich auch immer ganz gut. Etwas verdutzt fing ich das Feuerzeug auf, warf ihm im nächsten Moment jedoch einen recht finsteren Blick zu. Wieso hatte er es mir eigentlich weggenommen? Er brauchte es doch sowieso nicht. Ohne großartig darüber nachzudenken, steckte ich es in meine Tasche und drehte mich um, um zu gehen. Scheinbar hatte er ja nichts weiter, was wir machen konnten, also wozu bleiben? Doch in eben diesem Moment sprach er doch noch eine Idee aus. Also drehte ich mich wieder um, sah ihn für einen Moment nur an, bis ich schließlich auf ihn zu kam. "Gut, dann lass uns gehen." sagte ich schmunzelnd, darüber, dass er doch noch eine Idee hatte, und ließ ihn vorausgehen. Denn ich kannte den Weg ja nicht. Aber Bar klang gut. Irgendwas würde man da schon tun können, auch um meine Nervosität irgendwie zu unterdrücken.
Der Werwolf war von der Schule los gelaufen, in Richtung des Waisenhauses. Der Weg war nicht lang, die Entfernung nicht groß. Venom lief gemütlich, bis er in einem Park landete. Um ihn herum, überall Grünzeug. Bäume, Pflanzen, Pilze, Blumen, Gemüse, Salate und so weiter. Alles das essen für diejenigen, die einfach zu Blöd, Schwach oder Feige waren, etwas zu Jagen. Nichts war leckerer als Fleisch. Schön blutig. Am liebsten Menschenfleisch. Das war am süßesten und zart. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er daran dachte. Hätte er nicht die Befehle des Alpha´s, so würde er sich jetzt etwas zum Verspeisen erlegen. Jedoch unterdrückte er seine Natur.
Jetzt stand er direkt vor dem Waisenhaus. Mit einem kleinen Sprung beförderte er sich auf den Ast eines Baumes. Jetzt konnte er die Heiler sehen. Sie waren so, wie er es dachte. Eine kleine Gruppe von Vier Schülern...und einer seltsamen Frau. Wahrscheinlich eine Lehrerin oderso. Zwar ging von ihr etwas seltsames aus, jedoch schenkte der Werwolf dem keine große Aufmerksamkeit. Spätestens dann, wenn er dem Blut der Inselbewohner stand, würde er wissen, was sie war. Jedoch erstaunte es Venom, dass die Heiler anscheinend keinen großen Schutz genossen. Keinerlei Krieger, die sie beschützten. Ein Perfektes Ziel. Ein zufriedenes Grinsen bildete sich im Menschlichen Gesicht des Werwolfes. Er sprang von dem Baum und ging langsam aber sicher auf die Stadt zu, welche gerade durch die untergehende Sonne erleuchtet wurde. "Bald wird es dunkel sein...", sprach er leise und lachte.
Nach einem kleinen Spaziergang entdeckte Tomoya einen kleinen Park, der scheinbar noch zum Waisenhausgelände gehörte. Nach weiteren abgespulten Metern, erkannte der Halbmagier, wie schön der Park doch war, vorallem im August. Krass.... also wer hier seine innere Ruhe findet, wird sie nirgends finden... Nach diesem Gedankengang machte sich der Okazaki auf, eine Parkbank zu suchen, einerseits, um überhaupt ein Ziel hier im Park zu haben, andererseits, um einfach irgendwo ein Nickerchen einlegen zu können. Wie schon geahnt, war um diese Uhrzeit noch keine Seele auf die Idee gekommen, seine Zeit irgendwo außerhalb des Waisenhauses zu verplempern, sondern viel eher sich den Magen im Speisesaal vollzuschlagen, doch dank der späten Ankunft des Halbdämons und der Mahlzeit, die er den Abend zuvor eingenommen hatte, war er noch nicht hungrig. Seine Kopfhörer legte er nun in sein Ohr, ließ ein Lied laufen und suchte dann weiter nach der Parkbank. Nachdem er endlich eine gefunden hatte, die optimalerweise noch im Schatten eines Baumes stand, legte er sich auf diese und hielt ein kleines Nickerchen, um die Uhrzeit würde es eh niemanden stören, oder?
Nachdem sie frisch geduscht aus dem Bad kam lief sie ein wenig herum und genoss den morgendlichen Weckruf der Sonne. SIe lief ein Weilchen umher ehe sie einen Weg sah der von Kirschblütenbäumen und vielen anderen Pflanzen förmlich übersäht war. In dem glänzenden Sonnenlicht sah das kleine Fleckchen von Natur wunderschön aus. Sie ging einige Schritte in den Park hinein und schlenderte dann halbwegs gelassen und voller Staunen den Weg hinunter, wie ein 3 jähriges Kind das zum ersten mal den Osterhasen sieht. Einige Vögel zwitscherten hier und da und sofort hatte sie Lust auf ein sanftiges Hühnerfilet. Verträumt lief sie jedoch weiter und sah kleinere Tiere vorbei flitzen und ließ ihren Gedanken schweifen ... >hätte ich nur ein Buch mitgenommen< Als Yuki noch ein Stückchen weitergegangen ist sah sie jemand auf der Parkband sitzend? Nein sie trat näher heran und bemerkte das er zu schlafen schien. >Ist das ein Obdachloser? O.o< fragte sie sich vorerst bevor sie seine Kleidung sah. Er hatte eine gewöhnlich Schuluniform an, so wie sie. Allerdings trug er keinen Rock, hätte sie auch ein wenig verwundert. Wahrscheinlich wäre sie so fies und hätte wenn ein Foto gemacht und es ins Internet gestellt oder ähnliches. Aber dem war ja nicht der Fall. Sie fragte sich ob er wohl die ganze Nacht hier geschlafen hat. Aber das wäre unmöglich. Immerhin war er ein Schüler sowie sie eine Schülerin. Und sicherlich hat er bei dem Kampf die anderen untersützt, oder war er vielleicht neu. Sie hockte sich vor die Bank um sein Gesicht näher zu sehen , welches ihr aber nicht bekannt vorkam. Im nächsten Moment stupste sie ihn in die Wange, worauf eine Frage folgte. "Hallo? Bist du wach?", fragte sie mit einen besorgten Tonfall und neigte dabei den Kopf leicht nach links. Vielleicht war er ja tot, oder im Koma. Wer weiß wer weiß. Falls er bei diesen Kampf letzte Nacht dabei war brauchte sie sich nicht weiter zu wunder. Immerhin hatten diese Wölfe schon seltsame Eiegnschaften und Fähigkeiten. Keine Reaktion, deshalb folgte ein zweiter Piekser in die Wange.
In seinem Traum war Tomoya ein Fußballstar, der bei jedem seiner Spiele mindestens zweimal traf und am Ende der Saison Meister wurde. Ein ziemlich beliebter Traum unter Jungs, die diesen Sport mochten, würde man sagen, aber lange durfte der Halbmagier diesen Traum nicht auskosten, denn langsam verschwamm das Stadion und er fiel in ein tiefes Schwarz, was im Normalfall hieß, er würde gleich aufwachen. Langsam öffneten sich die Augen des Okazaki, als er wieder angestupst wurde, drehte er seinen Kopf nach der Richtung, aus der der Stupser kam und er erkannte schlaftrunkend... dass es ein ziemlich niedliches Mädchen mit der gleichen Schuluniform war wie die seine. Eine... Mitschülerin? Langsam setzte sich nun Tomoya auf und gähnte herzhaft, bevor er sich normal hinsetzte und somit Platz schaffte, damit sich dieses unbekannte Mädchen hinsetzen konnte. Noch immer hatte er kein Wort gesagt, könnte daran liegen, dass er vielleicht nicht wusste, was er nun sagen sollte, kann aber natürlich auch an der Tatsache liegen, dass er einfach müde ist. Aber das sollte sich in diesem Moment ändern. "Warum weckst du mich?" Die einzige Frage, die dem noch im Halbschlaf sich befindenden Halbwesen einfiel.
Als der Junge sich langsam aufrichtete zuckte Yukis Katzenschwanz kurz hin und her. Wie erwartet stellte er die frage warum er aufgeweckt wurde. Warum auch nicht? Würde Yuki ja auch tun. Sie überlegte einen Moment was sie sagen sollte ehe sie eine Antwort auf seine Frage gab. "Hmm ... Ich weiß nicht genau. Vielleicht wollte ich nur sicher gehen ob du noch lebst." Sie setzte sich mit einen gewissen Abstand neben den Jungen und schaute ihn an. "Nachdem Vorfall letzte Nacht hätte ja sämmtliches mit dir sein können." sie schaute ein wenig niedergeschlagen zum Boden und ihre Katzenohren senkten sich dabei. "Außerdem kann ich riechen das einer dieser Werwölfe hier war," nuschelte sie etwas leicht und es war kaum hörbar. Sie hebte ihren Blick un schaute sich ein wenig um. Die Sonne schien etwas höher am Himmel, deshalb ging sie davon aus das es bereits Mittags war. Ihr Magen ertönte in einem bekannten Knurren und sie musst leicht grinsen als sie dieses bekannte Geräusch hörte. Das schien so lange her zu sein. Mittlerweile hatte sie sowieso sämmtliches Zeitgefühl verloren. Sie schaute ins Leere. Dann richtete sie sich auf und wandte sich zu dem Jungen. "Achso. Ich bin übrigens Yuki Tachibana." sagte sie spontan im nächsten Moment. Sie lächelte ihn leicht an und schien nun wieder ein wenig freudiger zu sein. Ihr Magen knurrte für einen Moment und erst danach ging ihr durch den Kopf das sie seit 24 Stunden oder länger nichts mehr gegessen haben muss. Erstaunlich das sie es nicht bemerkt hatte. Yuki richtete sich auf und strich ihren Rock glatt. "Also ich hab tierischen Hunger ... Ich geh was essen. Langsam ging sie davon und hatte das Gefühl ihr Magen würde gleich durchbohrt werden, so fühlte es sich jedenfalls an.
[mit Mathéo] Die Dunkelhaarige bewegte sich beinahe lautlos über die Gänge. Viele der Bewohner des Waisenhauses mochten ihre Wochenenden wohl möglich anders verbringen, als ihre Werktage, doch Rosiel machte da keinen Unterschied. Ihr Wecker klingelte ebenso wie innerhalb der Woche pünktlich um 6 Uhr. Ein routinierter Ablauf war das A und O. Sie hatte ihre Kleidung bereits am Vortag zurecht gelegt, damit sie am nächsten Morgen nicht unnötig lange danach suchen musste und der Weg über die Flure war ihr mittlerweile so vertraut, dass sie ihn selbst in völliger Dunkelheit gefunden hätte. Leise trat sie über den steinigen Boden des Parterres, der mit einen staubigen Schicht bedeckt war. War wohl bald wieder Putztag angesagt. Die Engländerin hatte sich schließlich draußen vor die Tür gehockt, um sich ihre Laufschuhe anzuziehen. Diese hatten eine gute Qualität und eigneten sich hervorragend für das tägliche Training. Rosiel erhob sich schließlich und zupfte ihre dunkelblaue Hotpants zurecht, ehe sie ihre Haare zu einem langen, hoch an sitzenden Pferdezopf zusammenband. Auf das weite, graue Shirt hatte sie heute verzichtet. Bei dem Wetter wäre es zum Laufen reiner Selbstmord gewesen.... Da musste ein einfaches, schwarzes Top doch genügen. Dieses Outfit war figurbetonter als sonst, obwohl doch nur diese kleine Komponente fehlte. Die Dunkelhaarige konnte es sich immerhin leisten ihren Körper in Szene zu setzen. Ihre Figur hatte sich durch das tägliche Training schließlich äußerst ansehnlich verändert und an Femininität nicht eingebüßt. Es war keine gute Idee gewesen sich so spät schlafen zu legen, doch was hatte sie auch sonst tun sollen? Die Nixe hatte sie lange wach gehalten und nur deshalb würde sie nicht ihr ganzes Tagesprogramm verschieben – so weit käme es noch; wäre ja noch schöner. Sie hatte sich dafür entschieden über den Hauptweg zu laufen. Er führte Richtung Schule und geradewegs an dem Park vorbei, den sie anstrebte. Noch war dies Waisenhausgelände und in der näheren Umgebung gab es wohl keinen besseren Ort zum Laufen als diesen. Kein Zufall war es, dass sich die Dunkelhaarige dafür entschieden hatte jeden Morgen noch vor dem Frühstück hier laufen zu gehen. Morgens waren die Temperaturen immerhin noch halbwegs erträglich und mit vollem Magen lief es sich schlecht. Da sah sie doch lieber auf dem Rückweg vorbei, ehe sie noch einmal kurz auf ihr Zimmer ging, um sich für die Dusche zu wappnen und anschließend den Schulalltag anzustreben, wenn nicht gerade Wochenende war. Erst als sie die ersten Kirschbäume des Parks erblickte hielt sie schließlich inne und begann mit ein paar Dehnungen. Das ganze Gerede darüber, wann man sich letztendlich dehnen sollte nervte sie. Im Grunde lief sie jetzt schon eine ganze Weile jeden Morgen die selbe Strecke, immer wieder führte ihr Weg an den Bänken und Sträuchern vorbei, die den Park zierten. Kam es ihr nur so vor oder war es heute unheimlich warm? Erste Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und als sie gut die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte klebten ihr die Haare bereits im Nacken und ihr Top hatte um ihren Ausschnitt herum einen Schweißrang gebildet. Seufzend ließ sich die Schülerin auf eine Bank im Schatten einer der Bäume sinken und legte den Kopf in den Nacken. Das Wetter nervte sie jetzt schon. Wie sollte sie da den restlichen Tag überstehen ohne zu krepieren? Genervt schloss sie schließlich die Augen. Ich werde doch nicht hier schlapp machen...Diese Strecke bring ich noch zu Ende, koste es was es wolle... Rosiel schob ihren Zustand auf den fehlenden Schlaf und die zunehmend bedenklicher werdende Wirkung, die der Mond auf sie ausübte. Sie scheute sich davor zu ertesten inwieweit ihre magischen Kräfte durch diese Umstände beeinträchtigt wurden. Selbst ein Blick auf ihr Tattoo gab ihr Rätsel auf. Normalerweise zeigte es sich je nach Verfassung stärker oder schwächer ausgeprägt, doch heute wirkte es beinahe fleckig. Es hatte sich nicht gleichmäßig entfärbt und bildete ein relativ hässliches Überbleibsel ihrer magischen Herkunft. Die Dunkelhaarige schluckte. Ihre Kehle war mehr als trocken. Vielleicht hätte se sich doch etwas zu trinken mit nehmen sollen...
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Woran er gar nicht gedacht hatte: Der Weg zum Park und der Weg im Park konnte als Joggingweg umgewandelt werden. Zwar war es mit der Lanze recht unhandlich zu laufen, aber nach kurzer Zeit hatte sich der Tristam wieder dran gewöhnt. Er war den Umgang mit der Waffe ja gewohnt. Außerdem war das ein gutes Gleichgewichts- bzw. Koordinationstraining. Die Sonne strahlte schon ziemlich kräftig und dabei saß sie ihm gerade mal so auf Augenhöhe, wenn man es aus seiner Perspektive betrachtete. Wo genau Isola auf der Karte lag, wusste Mathéo gar nicht. Anscheinend aber ziemlich nahe am Äquator, anders konnte sich der Dämon diese Temperaturverhältnisse nicht erklären. Aber bedeutete das, dass er zu seinem Geburtstag keinen Schnee haben würde? Irgendwie doch traurig, wenn er sich das auf diese Weise vor Augen hielt. Als Inseleuropäer war er rege Niederschläge mehr als nur gewohnt, er war beinahe abhängig von ihnen. Mathéo brauchte Regenschauer, um glücklich zu sein … oder so. Aber sein Blick zum Himmel wurde mit einem grinsenden blauen Himmel erwidert. Keine Wolke. Heiter. Alles frei. Gott, ich bin in der Hölle gelandet. Welch Glück, dass er mit Eintreten in den Park ein Blätterdach über sich hatte, welches ihm die Sicht auf das blaue Grauen verdeckte. Schwermütig atmete er aus, leichtmütig wieder ein. Mathéo hatte ein schönes Fleckchen gefunden, wo er erste Übungen vollziehen wollte. Schnell war das Tuch von der Spitze entfernt. Eine mächtige Klinge zeugte sich mit einer silberroten Zierde zwischen Metall und Holz. Ein kleiner Schweif gleich einem Tierschwanz hing an der Stelle. Man nannte sie die Lanze der Artemis. Angeblich jagte die Göttin selbst einst mit dieser Waffe – so sagte es Mathéos Vater zu Lebzeiten. Zuerst wurden die Muskeln erwärmt, dann konnte es schon losgehen. Fest eingeprägte, antizipierte Bewegungsabläufe folgten, die er mehrmals durchging. Es war nicht nur die Wärme, die ihn den Schweiß auf die Stirn treten ließ, es war auch die Anstrengung, die lange Waffe entgegen des Luftwiderstandes herumzuwirbeln und das möglichst schnell und genau. Stets musste sein Griff fest sitzen, damit er nicht abrutschte und sich womöglich an ungünstigen Stellen traf. Wenn er einen Stein vermöbeln würde, wäre das kein Problem, doch ein Bein konnte er nicht so einfach wieder ankleben. Glücklicherweise war er mit dem Umgang sehr geschult und so kam es zu keinem Fehler. Dass er etwas eingerostet war, was das Training anbelangte, merkte er trotzdem. Es war die erste Stunde mit Slevin gewesen, die ihn darauf gebracht hatte, das Training wieder aufzunehmen. Damals hatte der Lehrer den Schülern Kampfstöcke in die Hand gedrückt, die sie bis auf die Spitze äußerlich nicht groß von einer Lanze unterschieden. Damals hatte er Caiwen ein paar Tipps gegeben. „Tch.“ Wieder verschnaufte er – besonders, nachdem er ein paar Äste abgesäbelt hatte. Vielleicht brauchte er doch mehr Platz. Immerhin sollte es hier nicht nachher aussehen, als hätte der Sensenmann höchstpersönlich seinen Frust an der unschuldigen Natur ausgelassen. Mathéo umwickelte die Lanzenspitze wieder mit dem violetten Tuch und machte sich zurück auf den Pfad. Ein paar Schritte gelaufen erhaschte den Dämon ein seltsames Gefühl. Wie ein zweites Gewissen übte etwas Druck auf seine Seele aus. Die Richtung war nicht schwer auszumachen. Es reichte, wenn er dem Weg folgte bis zu einer Bank. Vorsichtig näherte sich der Rotschopf, denn was nicht zu übersehen war, war das Mädchen, welches dort saß und sich zu erholen schien. Ihre Haltung zeigte sich gelassen. Schweißränder an den Sachen – wohl auch eine Sportlerin. Aber sie hätte ruhig weitere Kleider wählen können, dann hätte Mathéo jetzt nicht seine Schwierigkeiten, den Rundungen zu folgen. Aber zu seinem Vorteil hatte sie die Augen geschlossen und so konnte er üben, sich zu ziemen. Als er sich seiner Sache sicher war, näherte er sich weiter. Mathéo nutzte die Länge seiner Lanze und so griff er kurz unter die verdeckte Klinge, sodass er mit dem stumpfen Ende gezielt in die Seite des fremden Mädchens tauchen konnte. Er tat es nicht zu doll für den Fall, dass sie erschrecken könnte. Aber er tat es kräftig genug, um bemerkt zu werden, sollte sie über die Erholung hinaus in den Schlaf gesunken sein. Worte ließ er noch aus, erst musste geprüft werden, ob sie lebendig war oder nicht.
Selbst mit geschlossenen Augen konnte sie die Sonne nicht verdrängen. Sie ließ sich nicht so einfach aus ihren Gedanken verbannen, wenn sie immer noch die warmen Strahlen spürte, die gierig nach ihrer Haut lechzten, um ihr den Tag zu verübeln. Rosiel sprang viel leichter auf warme Temperaturen an, als viele andere Wesen, die hier lebten. Vermutlich lag es daran, dass sie ihre magischen Fähigkeiten in Richtung der Kälte lenkten – die Fähigkeit, die Luft zum vibrieren zu bringen, ehe sie beträchtlich abkühlte. Kein Wunder, dass sie Temperaturen, die die 15°-Grenze überschritten als unangenehm und störend empfand. Das es heute gefühlte 30° waren durfte sie eigentlich nicht wundern. Ihre Augenbrauen zogen sich augenblicklich weiter zusammen, sodass bereits eine kleine Falte zwischen ihnen zu erkennen war, die der Magierin einen genervten Ausdruck verlieh. Eine eigenartige Empfindung mischte sich unter das brennende Gefühl, dass die Sonne auf ihrer Haut auslöste. Es hatte nichts mit dem Wetter zu tun. Es war etwas anderes, etwas, das sie bedrängte. Man konnte beinahe davon sprechen, dass sich das dunkelhaarige Mädchen angegriffen fühlte. Die Engländerin war im Inbegriff gewesen die Augen wieder zu öffnen, als sie plötzlich einen Gegenstand in ihrer Seite wahr nahm. Ihr Körper verkrampfte sich, als Rosiel nach dem Gegenstand griff und die Augen auf riss. Ihre Mundwinkel hatten sich nach unten gezogen und die leicht mandelförmigen Augen hatten sich misstrauisch verengt, als sich die Dunkelhaarige in einer geschmeidigen Bewegung von dem Gegenstand fort drehte. Erst als sie so weit auf der Bank zur Seite gerutscht war, dass sie nicht mehr von diesem Stock oder was auch immer es war berührt wurde, ließ sie ihn los und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat man dir nicht beigebracht, dass man Fremde nicht einfach mit einem Stöckchen antastet?“, ihre Stimme hatte einen ruhigen und dennoch schneidenden Tonfall angenommen, ehe sie auch noch die Beine überschlug und den fremden Kerl vor sich musterte. Irgendwie behagte ihr seine Anwesenheit ganz und gar nicht. Vielleicht war es auch nur ein Gefühl, doch seine Gegenwart löste eine Gänsehaut auf ihren Armen aus – trotz Sonne, die unbarmherzig vor sich hin strahlte und sich am wolkenlosen Himmel zu erfreuen schien. Eigentlich hatte die Engländerin gehofft so früh am Morgen niemanden zu begegnen, und erst recht keinem Rotschopf, der sie glauben ließ, sich wie ein Stück Fleisch vor kommen zu müssen, dass darauf getestet wurde, ob es schon fertig gebraten war. Verstimmt griff sie nach ihrem Haargummi und löste ihren Zopf, damit sie das lange, glatte Haar eindrehen und zu einem Dutt zusammenbinden konnte. So war es eindeutig besser. Die Magierin war darauf bedacht den Fremden nicht aus den Augen zu lassen, während sie damit beschäftigt war herauszufinden, was genau er war. Ein Mensch durfte er doch wohl nicht sein, oder? Und ein Magier erst recht nicht. Dieses Gefühl eingeschränkt zu werden missfiel der Schülerin. Dieser Fremde ging nicht in ihre Klasse – so viel war sicher. „Machst du das öfters? Andere in die Seite piksen? Rosiel scheute sich nicht ihn direkt damit zu konfrontieren. Warum auch? Ob er wohl eben noch mit dieser Waffe oder was auch immer das nun letztendlich war trainiert hatte? Die Schweißperlen auf seiner Stirn waren jedenfalls deutlich zu erkennen. Ach, sieh an... auch ein Sportler? Wie kommt es, dass ich ihn noch nie zuvor im Park gesehen habe? Allmählich ließ die angespannte Haltung der Schülerin nach und sie lockerte den Griff ihrer, vor der Brust verschränkten Arme, die ihre gut bestückte Oberweite unwillkürlich ein wenig stärker in Szene gesetzt hatte. Eine Schweißperle rann ihr über die Schläfe, als sich schließlich auch ihre Mundwinkel wieder in eine neutrale Position begaben. Wachsam fixierten die violetten Augen jede einzelne seiner Bewegungen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Als sich das tot geglaubte Wesen tatsächlich rührte, war Mathéo erst mal überrascht. Zum einen gab sie sich total gemächlich und seiner Meinung nach sehr cool, was den Umgang mit dem Störenfried anging und zum anderen weckte ihr Aufwachen ein bedrückendes Gefühl in ihm. Das sollte jetzt nicht missverstanden werden, aber umso mehr sie sich regte, desto mehr spürte er davon. Es war, als würde sie ausstrahlen und diese Strahlung hätte der Druck, der sich auf ihre Umgebung legt. Mathéo spürte definitiv etwas und es kam von ihr. Aber es war auch nur für den ersten Moment. Im zweiten schwächte es wieder ab – der Dämon gewöhnte sich daran. Es lag tatsächlich am Überraschungsmoment, dass er sie so überrascht aufnahm. Dass sie nicht menschlich war, konnte er nun nicht mehr in Frage stellen. Dämonisch war sie allerdings nicht. Eine Dämonenaura hätte Mathéo natürlich klar erkannt. Das schläfrige Mädchen auf der Bank hatte allerdings etwas anderes intus, welches dem dämonischen jedoch recht nahe kam auf einer gewissen Art und Weise. Schwer zu beschreiben, rechtfertigte er sich vor sich selbst. Ein Grinsen war nicht zu umgehen, als sie sich förmlich aufbaute, alle Extremitäten überschlug und ihn tadelnd fragte, ob ihm dieses frevelhafte Verhalten daheim so beigebracht wurde. Mathéo nickte. „Erst Lebenszeichen prüfen und wenn keine zu erkennen sind, wird wiederbelebt.“ Mit seinem Blick könnte man fast denken, dass er es ernst meinte. Mathéo hatte das kecke Grinsen wegstecken können, um seriöser zu wirken. Lange konnte er es jedoch nicht aufrecht erhalten. Das stumpfe Ende der Lanze, welche eben noch in ihrer Seite gesteckt hatte, wurde nun auf den Boden gleich einem Gehstock gesetzt, sodass sich der Tristam herüber auf die Bank schwingen konnte. Immerhin hatte sie Platz gemacht, so konnte er sich danebenpflanzen. „Sport gemacht? Du siehst erschöpft aus.“ Dass er selber auch solch einen Eindruck machen dürfte, kam ihm erst in dem Moment in den Sinn. Sofort ließ er seine Haut abkühlen, erfrischte die umgebene Luft, sodass sogar seine Banknachbarin eine angenehme Brise spüren sollte. Es war ein simples Aufsaugen der Energie in der ihn umgebenen Luft, wodurch der Temperaturabfall entstand und die Brise ebenso erzwungen wurde. Die Schweißperlen konnten so von seiner Stirn hinfort trocknen. Außerdem war es total angenehm. An heißen Tagen die Temperaturen herunterzuschrauben, war ein Einfaches. Außerdem war es vitalisierend, da ihm die Energie zugutekam. An kalten Tagen jedoch die Luft mit Energie zu speisen, um sie zu erwärmen, war eine Last, denn er verlor dadurch selbst an Vitalität. Bei ihrer zweiten Frage, erlangte Mathéo sein Grinsen wieder. Zuvor hatte er noch beobachtet, wie sie ihr Haar öffnete, nur um es wieder zu verknoten – oder wie auch immer man das bezeichnen durfte. Frauen mit offenen Haaren hatten immer etwas Verschleierndes für den Tristam. Er fand es schöner, wenn sie nicht das halbe Gesicht verdeckten oder den Hals umwimmelten. Ein Mädchen sollte zeigen was sie hatte und hatte sie einen schönen Hals, war es eine Untat, ihn zu bedecken. Mathéo hatte keine Ahnung, wie man das nannte, was sie da aus ihren Haaren gemacht hatte, aber es war gut so, dass sie es getan hatte. Er nickte sogar noch für sich selbst, ohne dass sie wissen sollte, warum er das tat. „Denke schon. Macht auch Spaß, muss ich sagen. Hm.“ Nochmal nickte er, dieses Mal aber um seine Worte zu unterstützen. „Und du? Lässt du dich öfter in die Seite piksen?“ Fast schon frivol schaute er sie an. Etwas später seufzte er noch zufrieden und lobte den Tag für seinen knackigen Sonnenschein. Gleichzeitig gestand er ihr aber auch, dass es seiner Meinung nach ruhig auch kühler und feuchter sein durfte.