Kurz nachdem Sheela angefangen hatte, auf ihren Block zu schreiben, kam ein weiteres Mädchen in den Raum. Ein Mädchen mit rosa Haaren und einer Chipstüte in der Hand - interessant. Was sie wohl war? Der Lehrer erzählte irgendwas über vorurteilsfrei über Rassen reden. Als ob das möglich war. Es gab nun einmal bestimmte Verhaltensmuster, die gehäuft bei Personen mit gleichem oder ähnlichem Ursprung auftraten. Das lag an der Erziehung, an alteingesessenen Traditionen und auch wenn das noch nicht wissenschaftlich bewiesen war, spielten die Gene mit einiger Sicherheit auch eine Rolle dabei. Wieso also vorurteilsfrei über Rassen sprechen? Solange man nicht davon ausging, dass ausnahmslos jeder der entsprechenden Rasse sich so verhielt, war das doch in Ordnung. Irgendwie fand Sheela es reichlich merkwürdig, dass man an einer Schule wie dieser auf Rassismus aufmerksam machte. Sollten sich die nicht-menschlichen Rassen nicht eigentlich verstehen? Dass ein Mensch jedes andere Wesen für ein Monster hielt, war ja nicht umsonst so. Sie konnten sich im Normalfall ja nicht gegen die übermenschlichen Fähigkeiten schützen. Mitten in ihrem Gedankengang hinein stellte der Lehrer auch schon die nächste Frage - korriegiere: Die nächsten Fragen. Eine Weile lang dachte sie darüber nach, bis es plötzlich klingelte. Endlich. Der Unterricht war vorbei. Die Gestaltwandlerin packte ihre Sachen wieder ein. Der Lehrer erwartete ja hoffentlich nicht, dass seine Fragen auch nach Unterrichtsschluss noch beantwortet wurden? Sie konnte das ja als Hausaufgabe machen. Eilig verließ sie den Raum. Der merkwürdige Lehrer machte ihr Angst. Sie mochte Leute nicht, die einen halben Meter größer waren, als sie selbst. Jetzt erstmal zurück ins Waisenhaus und umziehen. Die Schuluniform war ja ganz nett, aber in ihrem Anzug fühlte sie sich trotzdem besser.
Und dann war da auch schon das Läuten der Schulglocke. Schon so spät?, fragte er sich, ohne jedoch an der Tatsache zu zweifeln. Er war einfach nur überrascht. Aber gut, mit den nacheinander erst eintrudelnden Schülern war es auch recht kompliziert gewesen, einen graden Unterrichtsverlauf zu kreieren. Ein Appell an den bewussten Umgang mit den verschiedenen Ansichten war ein guter Anfang. Das war wie eine Belehrung im IT-Raum, die PCs nicht zum Explodieren zu bringen. In der kommenden Doppelstunde konnte er dann tiefer in die Materie eintauchen. Ohne großartig auf seine letzten Fragen zu beharren, entließ er die Schüler direkt in ihren Feierabend. Seine Stimme hallte im Raum, als er den Kindern noch einen angenehmen Tag wünschte. Eigentlich wollte er nun seine Tasche nehmen und ebenfalls das Weite suchen. Catarina wartete sicher schon auf ihn, da sie keine Möglichkeit hatte, ihn anderweitig zu kontaktieren. Allerdings hatte der Hüne die Rechnung ohne seine Intuition gemacht, welche ihn dazu aufrief, einen kurzen Blick auf sein Tablet-PC zu werfen. Diesen kramte er mit einer einzigen Handbewegung aus seiner braunen Ledertasche heraus. E-Mail. Das Schlagwort kreiste in seinem Kopf, als er sein Postfach öffnete und eine äußerst informationsreiche und vor allem wichtige Nachricht las. Wie gut, dass ich es am Anfang der Stunde vergessen hatte, dachte sich Bernardo nur, als er fertig war mit lesen. Aber gut. Das Tablet verschwand wieder in der Ledertasche und diese wurde per Riemen über die Schulte geworfen. Scheinbar hatte er doch noch keinen Feierabend. Die werte Ärztin musste weiter warten. Schnellen Schrittes verließ er nicht nur den Raum, sondern wechselte auch das Stockwerk.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Nachdem dann der übergroße Troll, äh Lehrer aus dem Raum verschwunden war, stand der Blonde Klassensprecher auf und näherte sich dem Mädchen, welches er eben zu ihrem Platz geleitet hatte. "Hey Mael, hoffe du hast keinen Falschen Eindruck bekommen. Die Lehrer sind nicht alle so...bescheuert." Er lächelte und hatte ein leichtes lachen in der Stimme. Aber eben nur ein leichtes. Nichts übertriebenes. Charmant lächelte er zu ihr. "Hey, wenn du magst, kann ich dir die Schule und das Waisenhaus zeigen, lust? Der Unterricht ist nun ja eh vorrüber." Charmant freundlich lächelte er zu dem Mädchen.
Immernoch ziemlich gelangweilt steckte Vivian sich einen weiteren Chip in den Mund, während sie das Nicken des Lehrers in ihre Richtung zur Kentniss nahm. Ein wenig verloren ließ sie ihren Blick nun über die Klasse schweifen. Wo saß sie noch gleich? Hatte man ihr das überhaupt gesagt? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Der weißhaarige Lehrer fing an über irgendetwas zu reden, was sie aber weniger mitbekam da sie immernoch überlegte wo sie sich hinsetzen konnte. Doch die Frage erübrigte sich jäh, als es zum Schluss der Stunde klingelte. Da war sie ja wirklich früh aufgetaucht wie es schien. Aber was konnte sie dafür wenn sie den Raum nicht gefunden hatte? Es verwunderte sie wenig als bereits die ersten Schüler eilig den Raum verließen und auch der Lehrer nicht lange dort blieb. Wozu also selbst hier stehen bleiben? Sie könnte genauso gut ein wenig die Schule erkunden, könnte zumindest nicht schaden um sich später zurechtzufinden. Ihre leere Chipstüte in den Mülleimer schmeissend und eine Neue herauskramend verließ sie schließlich ebenfalls den Klassenraum, mal sehen wohin sie ihr Weg führte.
Etwas verschlafen betrat Sheela den Raum, in dem sie heute dir ersten beiden Stunden lang Unterricht haben sollte. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass ihr noch 20 geblieben wären, aber sie hatte verschlafen und auf das Frühstück verzichtet, um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. An ihrem zweiten Tag zu spät zu kommen, würde sicher keinen guten Eindruck machen. Selbstverständlich war außer ihr noch niemand da, also setzte sie sich auf ihren Platz und sah aus dem Fenster. Ob sie heute wohl den Rest der Klasse kennenlernen würde? Es wäre merkwürdig, wenn die wenigen Leute, die sie gestern gesehen hatte, wirklich die ganze Klasse wären - zumal zwei davon genau wie sie neu waren. Seufzend stützte sie ihren Kopf auf einem Arm ab und beobachtete, wie eine sanfte Brise die Blätter der Bäume hin und her wiegte.
Mit bester Laune spazierte der Vampir ins Klassenzimmer und ließ erstmal seinen Blick schweifen. Es war noch niemand da - nur ein Mädchen, die recht müde wirkte. Unwillkürlich setzte Ayato sein typisches Grinsen auf und schlenderte zu seinem Platz, wo er sich dann auf den Stuhl fallen ließ und erst mal die Arme in die Höhe streckte. Es war sein erstes Unterrichtstag. Ob er sich vorstellen musste? Naja, das würde sich noch früh genug heraus stellen. Der rothaarige Vampir hatte einen recht amüsanten Morgen gehabt. Erst wachte er im falschen Bett auf, der Geruch vom Sex mit der Pinkhaarigen lag noch in der Luft, hatte seinen Zimmergenossen auf sich liegen und wurde dann beinahe verführt - natürlich nur wegen Elions Blut. In welche Klasse ging er eigentlich? Ach, das konnte Ayato egal sein. Aber was, wenn ihm jemand zu nahe treten wollte? Irgendwie hatte Ayato eine Art Beschützerinstinkt ihm gegenüber entwickelt. Niemand durfte von Elions Blut kosten, niemand außer ihm. Ob er Elion gleich sehen würde? Immerhin hatte er ihn gar nicht gefragt und verschwand einfach aus dem Zimmer in übermenschlicher Geschwindigkeit. Aus dem Fenster natürlich, wie immer. War schon ein Vorteil, wenn man wie eine Spinne klettern konnte. Und in welche Klasse Vivian wohl ging? Hatte sie nicht Himmelsklasse gesagt? Er konnte sich nicht mehr so daran erinnern. Er hoffte es. Es wäre schön die süße Pinkhaarige immer um sich zu haben. Erneut sah Ayato sich um. Da noch fast niemand da war.. und er sowieso noch Zeit hatte, legte er sich einfach mit dem Oberkörper auf den Tisch und hatte vor ein wenig vor sich hinzudösen.
Immernoch ein wenig müde, und wie immer einige Chips essend, welche sie auf dem Hinweg herausgekramt hatte, stolzierte Vivian ins Klassenzimmer. Oder doch eher schlurfte...? Sie achtete garnicht so richtig auf den Rest der Klasse, ob überhaupt jemand dort war, sondern ließ sich sogleich auf ihrem Sitzplatz nieder. Erst jetzt, wo sie endlich saß, sah sie sich um. Und bemerkte sogleich einen allzu bekannten Rotschopf. Er lag mit dem Oberkörper auf seinem Tisch und schien ein wenig zu dösen. Wortlos kramte die Rosahaarige einen Collegeblock aus ihrer Tasche, riss ein kleines Stückchen Blatt heraus, knüllte es zusammen, und warf es dem anderen Vampir an den Kopf. »Ayato...« murmelte sie leise, wiederholte das Spiel nocheinmal. Sie hatte garnicht gewusst, das er in ihrer Klasse war. Welch eine Überraschung! Dann wusste sie zumindest wen sie fragen konnte, wenn sie mal die Hausaufgaben nicht wusste. Oder soetwas in der Art. Der Tag heute war irgendwie viel gewesen. Sie hatte sogut wie garnicht geschlafen, nur bei Ayato. Wenn sie Pech hatte, würde sie das im Unterricht nachholen...naja, sie hoffte ja es nicht zu tun. Das würde ihr eh nur Ärger einhandeln. Dann war da noch das in der Bar gewesen...naja, war ja egal. Abwartend blickte sie zu dem Rothaarigem Vampir, welcher auf seinem Tisch vor sich hin döste. Schlief er etwa...?
Mit seinem Motorrad war es wahrlich nur ein kurzer Weg bis zur Schule. Durch den Bambuswald war er gerauscht. Hinter dem Wald sah man sofort die Schule. Von dort aus war es nur noch eine Sache von wenigen Sekunden. Dementsprechend machte sich der Hüne auch keine Sorgen, rechtzeitig zum Unterricht im richtigen Raum aufzuschlagen. Die Tür knallte mehr oder weniger auf und ein euphorischer, weißhaariger Mann trat ein. Die letzte Nacht war erfolgreich verdrängt. Lebhaft und froh konnte er sich ans Werk machen. Allerdings waren vorerst nur drei Hänsels anwesend, von denen nur einer wirklich ein Hänsel war. Die anderen beiden durfte man als Gretel bezeichnen. „Guten Morgen“, begrüßte er seine drei Schüler lautstark. Sofort schritt er vor zu seinem Lehrertisch und legte seine Ledertasche dort ab. Kurz dachte er über dasselbe nach wie vorhin schon: Ob er bereits Mathematik bei der Himmelsklasse unterrichtet hatte. Dabei kam er immer noch auf dieselbe Antwort: Hatte er nicht. Das hieß dann, dass er hier neu anfangen musste. Welches Thema würde sich da gut eignen? Natüüüürlich! Sofort wusste er, was er zu tun hatte. Aber vorerst würde er noch mit der Ausführung warten. Sicherlich waren noch nicht alle Himmelsklässler anwesend. Zudem hatte der Unterricht noch nicht offiziell begonnen. Was Bernardo allerdings schon tun konnte, war, seinen Namen an die Tafel zu schreiben – was er auch tat. Vermutlich würden wieder neue Gesichter im Raum sitzen, die Bernardo vorher noch nicht gesehen hatte und umgedreht genauso. Eine Vorstellungsrunde wollte er vermeiden. Wer was zu sich sagen wollte, würde das schon von alleine machen.
Nachdem die Schulglocke endlich ertönte, trat Bernardo gut sichtbar für alle vor die Front der Klasse. Gierig rieb er sich die Hände. Er war gespannt auf die Leistung der Klasse. Momentan waren es zwar noch sehr wenig, aber das würde sich sicher noch ändern. Seine bisherigen Stunden hatten ihm beigebracht, dass der Großteil der Schüler immer erst im Unterrichtsverlauf dazu stießen. „Also: Wir sind zwar noch recht wenig, aber ich beginne trotzdem schon. Zeit ist immerhin kostbar.“ Nach dieser Ankündigung sollte jedem bewusst sein, dass Bernardo nun den Unterricht eröffnete. „Für alle, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Bernardo Adam Gavri-El."“ Passend zu seiner Vorstellung eilte er zur Tafel und schrieb seinen Namen in Kreideschrift, sodass die vergesslichen Schüler ihn sich immer wieder vorhalten konnten. „Mathe"“, warf er plump in den Raum. „Ich könnte jetzt fragen, wie eure mathematischen Vorkenntnisse aussehen. Das hatte ich schon mal in einer anderen Klasse versucht, wo ziemlich wenig zurückkam. Daher lasse ich das bei euch besser mal. Ich habe mir für heute bereits ein Thema ausgesucht, mit dem ich mit euch in unseren gemeinsamen Mathematikunterricht starten will. Es nennt sich Stochastik und speziell für heute Wahrscheinlichkeitsrechnung.“ Zuerst einmal wollte er die fröhlichen Gesichter seiner Schüler mustern, nachdem sie erfahren hatten, womit er sie die kommenden Stunden nerven wollte. Zu Beginn plante Bernardo ein Brainstorming zu besagtem Thema. Dafür ging er vor zur Tafel und schrieb das Schreckenswort dran. „Was fällt euch zu dem Begriff Wahrscheinlichkeit ein?“ Mit viel zu freundlicher Miene schaute er erwartungsvoll die anwesenden Schüler an. Hoffentlich würden sie ihm keinen Grund geben, seine Miene abzuschwächen.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Der Weg zur Schule war schnell geschafft, viel schwerer und länger war dann wirklich das verabschieden der beiden. Nachdem dies dann doch geschafft war und die Weißhaarige die Treppen in den ersten Stock emporgestiegen war, machte sich der Blonde daran, in seinen Raum zu gehen. Perfekt püntklich mit dem Klingeln der Unterrichtsglocke öffnete er die Tür und schritt ein. "Püntklich wie immer, euer Klassensprecher ist da." Charmant sah der Dämon in den Raum hinein und hob die Hand zum Gruße der Klasse. Bis auf Sheela saßen nur neue Gesichter in der Klasse. Nagut, bis auf sie saßen auch nur zwei andere im Raum, aber egal. Freundlich und beflügelt von der Zufriedenheit - welche devinitiv auf der Beziehung zu Faiza zu begründen war - trat er neben das Lehrerpult und sah zu den beiden neuen Gesichtern. "Willkommen auf der Shima no Koji und bei eurer ersten Stunde. Ich bin Kurya Kenichi, der Klassensprecher. Sollte irgend eine Frage oder sonst etwas kommen, wendet euch einfach an mich." Ungewohnt freundlich hielt der Blonde da seine Ansprache, ganz ohne zu bemerken, dass er der Lehrkraft so ein kleines bisschien die Show stahl. "Oh, hey Berni. Was geht?" Grinsend ging der Kenichi dann zu seinem Platz in der hintersten Reihe des Raumes und setzte sich dort. Ein Blick nach rechts und gleich wusste er, Yui war gar nicht da. Horie auch nicht. Und die Rebellin der Klasse auch nicht? Oh man.
