Ohne zu klopfen betrat ich das Klassenzimmer, in dem eh gerade einiges los war. Mein Sitzplatz war noch frei und direkt an der Türseite, aber dort war nicht mein Ziel. Ich setzte ein strahlendes Lächeln auf und lief auf die Lehrerin (@Valerye van Dyck) zu. Ich streckte ihr rasch meine Hand entgegen und redete laut genug als dass es meine Klassenkameraden auch hören könnten, falls sie interessiert sind. "Guten Morgen, Miss van Dyck! Mein Name ist Nanako Nachi und ich bin neu hier.", erklärte ich. "Gestern Abend erst angekommen.", fügte ich etwas leiser an.
Ich schaute an der Lehrerin vorbei und musterte einmal alle Leute in meinem Blickfeld. Gut genug, so schlimm sehen die ja gar nicht aus. Wie andere Menschen. Wieder zum Thema. "Wie ich sehe arbeiten wir gerade in Gruppen?", fragte ich die dunkelhaarige, großbrüstige Frau vor mir. Adrett versteckte ich meine Hände hinter meinen Rücken und blickte die Lehrerin so interessiert wie möglich an. "Worum geht es denn? Ich würde mich gern sofort mit einbringen!" Die Motivation lief mir quasi aus der Nase und ich strich mir eine blode Strähne aus dem Gesicht. "Zu welcher Gruppe gehöre ich denn? Was ist das Thema?"
Sooo schlimm kann es doch nicht sein ein bisschen zu spät zu kommen und die doofe Uniform nicht tragen zu wollen, oder?
Nachdem Lucina ihren Vortrag beendet hatte, bedankte sich die Lehrerin. Daraufhin führte sie noch die Antworten, die von den Anderen Schülern gegeben wurden etwas aus und notierte diese weiterhin an der Tafel. Nachdem alles notiert war, sagte die Lehrerin das Lucy wieder platz nähmen durfte. Das lies sich die Werwölfin nicht zweimal sagten, sie stand auf und setzte sich schnell wieder auf ihren ursprünglichen Platz. Als Lucina sich wieder hingesetzt hatte. Erklärte Frau van Dyck den nächsten Arbeitsauftrag. Die Schüler sollte sich in zwei Gruppen aufteilen. Lulu gehörte zur Gruppe 1. Der Auftrag von Guppe 1 war herauszufinden, ob man nur, wie Lucy, in das Leben eines Werwolf hinein geboren wird. Oder ob es auch einen sogenannten Werwolffluch gäbe. Werwolffluch? Bei dem Wort wurde Lucina hellhörig. Also kann es sein, dass man als normaler Mensch in ein Werwolf verwandelt wird und durch ein Fluch? Vielleicht waren Lucinas Vorfahren normale Menschen und wurden dann verflucht und dieser Fluch wurde dann durch Fortpflanzung immer weiter gegeben. Dieser Werwolffluch interessierte die Orangenhaarige wirklich sehr. Über so eine Theorie hatte sie sich bis jetzt noch keine Gedanken gemacht. Lucys Rasse war eine ziemlich spitze also wäre vielleicht auch möglich, dass ihre Vorfahren wirklich verflucht waren. Bevor Lucina sich ihrer Gruppe anschloss wollte sie noch einmal mit der Lehrerin über diesen Fluch sprechen. Wenn sie so etwas erwähnte könnte es durch aus sein, dass so ein Fluch wirklich existierte. „Ähm. Frau Lehrerin?“, fragte Lulu etwas zögerlich, als sie bei Valerye van Dyck angekommen war. „Wegen diesem Fluch den sie gerade erwähnt hatten. Wissen sie, ob es so etwas wirklich gibt? Weil ich hab etwas darüber nachgedacht wenn es so ein Fluch wirklich gäbe könnte es sein, dass meine Vorfahren verflucht waren und diesen Fluch dann in ihren Stammbaum weiter übertragen haben? Durch die Unterrichtsstunde ist mir nämlich aufgefallen, dass ich ein sehr außergewöhnlicher Werwolf bin und vielleicht liegt das ja an einem Fluch, welcher naja etwas besonders ist oder so?“. Lucina vertraute der Lehrerin. Sie kannte sich ziemlich gut aus in dieser Materie und wenn Lucy wirklich verflucht war stellte sich ihr die Frage, ob sich dieser Fluch nach einer Zeit so festgesetzt hat, dass man ohne diesen nicht mehr weiter Leben könnte. Sie überlegte noch einmal kurz. So viel sie wusste wurden ihre Großeltern auch als Werwolf geboren, Das bedeutete, wenn sie Verflucht war, dann hätte sich dieser Fluch schon ziemlich stark festgesetzt. „Und noch eine Frage wenn ich wirklich verflucht bin. Kann man diesen Fluch vielleicht mit Magier oder ähnlichem Bannen?“. Auch wenn es möglich wäre den Fluch aus Lucy zu verbannen wäre sie sich nicht sicher, ob sie das wirklich tun würde. Der Werwolf war zwar Bösartig und er könnte Lucina unter gewissen Situationen bestimmt auch umbringen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er sie nur Beschützen wollte. Ihre Fähigkeit ist ein großes Indiz dafür und auch die Situationen, in welcher sich Lucina das erste mal verwandelt hatte. Lulu glaubte nicht das er ihr irgendetwas böses anhaben wollte. Sie hatte zwar große angst vor ihm aber irgendwie fühlte sie sich sicher mit diesem Werwolf im Blut. Nach dem Lucina ihre Fragen gestellt hatte kam eine Weitere Person in den Raum. Diese stellte sich als @Nanako Nachi vor und erzählte, dass sie erst gestern auf der Insel angekommen war. Die Orangenhaarige wollte nicht weiter stören und ging schließlich zu ihrer Gruppe. „Hallo“, begrüßte sie die beiden (@Sky Love und @Inori) erstmal. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen wie die andere Gruppe anfing ihre Tische zusammen zu schieben. „Wollen wir unsre Tische auch zusammen schieben“, während sie das fragte zeigte sie auf die andere Gruppe, damit ihre Gruppenmitglieder wussten wie Lulu das meinte.
Leider bekam ich schon gleich ein Denkzettel für mein Verhalten und ja, den bekam ich auch zurecht. Ich musste mich nun eindeutig zusammenreißen. Hinterher lässt mich noch ein anderer Lehrer nachsitzen für meine Unaufmerksamkeit und das würde ich dann auf keinen Fall heute überleben. “Entschuldigung Frau Van Dyck.“ Danach teilte sie uns in Gruppen ein und gab jeder Gruppe eine Aufgabe und diesmal versuchte ich wirklich aufzupassen. Es ging immer noch um das Thema Werwölfe und wir sollten uns darum kümmern, herauszufinden, wie sie entstehen. Neben mir saß @Inori und somit waren wir in einer Gruppe mit @Lucina Bloom. @Ophaniel kam plötzlich zu mir und sprach mich an, ich zuckte leicht erschrocken zusammen. “Oh, ehm... es geht schon, Ophaanaalie....?“ Sein Name war zu lang gewesen, als das ich ihn mir gleich beim ersten Mal merken könnte. “Dankeschön, das ist wirklich lieb von dir.“ Ich nahm seinen Kakao dankend an und erwiderte sein Lächeln, aber ob Kakao nun die beste Idee war? Ich wollte mich gerade zu Lucina um drehen, doch da kam noch ein Mädchen, welches keine Schuluniform trug in den Klassenraum rein und stellte sich als Nanako vor. Etwas argwöhnisch sah ich sie an. Klar, ich hielt mich auch nicht unbedingt an alle Regeln, aber die Schuluniform zog ich doch jeden Morgen an. Ich zuckte leicht mit meinen Schultern. Das Mädchen würde schon wissen was sie tat. Noch bevor ich ein Wort an meine Gruppe richten konnte, kam mir Lucina zuvor und fragte, ob wir auch unsere Tische zusammen rücken wollten. “Ach, wir sind doch nur so wenige. Da reicht uns doch ein Tisch.“ Ich stand von meinem Stuhl auf und nahm ihn mit rüber zu Lucianas Tisch, da sie direkt hinter Inori saß, müsste diese sich ja nur umdrehen. “Ich habe nicht so viel Ahnung von Werwölfen, aber logisch ist ja, dass sie entstehen in dem sich Fortpflanzen, aber von einem Fluch habe ich noch nie gehört.“ Es wäre wohl sinnvoll, wenn jemand mitschreiben würde. “Hast du einen Block, Lucina? Oder du Ino? Ich habe keine Lust mich noch mal zu bewegen.“ Ich sah beide lächelnd an. Mein Blick wich kurz zur Uhr und verkündete, dass die Stunde schon bald vorüber sein würde. Ich nahm den Kakao, welchen mir Ophaniel geschenkt hatte, steckte den Strohhalm rein und nahm einen kräftigen Schluck. Was eindeutig ein Fehler war. Der intensive Geschmack von Schokolade, löste sofort einen Würgereiz aus und mein Magen fing an zu toben. Mit einem Ruck stand ich von meinem Stuhl auf, welcher dabei umkippte und machte mich sofort auf den Weg, das Klassenzimmer zu verlassen, doch ich kam nicht weit. Vor @Valerye van Dyck kam ich zum stehen und musste kräftig würgen, konnte mich gerade aber noch zusammenreißen und kotze ihr Gott sei Dank nicht vor die Füße. “Ent-Entschuldigung...“ Und dann rannte ich schnell raus.
Als Sky ihre Stimme erhoben hatte, war das Mädchen sofort noch einige Milimeter kleiner geworden. Sie hatte nicht bedacht, dass um sie herum noch andere Schüler saßen und war ihren Gedanken gefolg. Ihr war es mehr als peinlich. Doch so schnell wie die Aufruhe gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden. Die Lehrerin gab ihren Kommentar darüber ab und Sky rutschte einige Milimeter zusammen. Seufzend sah Inori zu wie Lucina wieder auf ihren Platz ging und schon wurden weitere Anweisungen gegeben. Eine Gruppenarbeit - sofort fing wieder an Inoris innere Stimme fröhlich herum zu träller. Du solltest dich glücklich schätzen, denn so lernst du neue Mitschüler kennen! Es wirkte nicht wie ein Motivationsschreiben, sondern eher wie eine Moralpredigt, welche ausgeleihert wirkte. Sie hörte zu, wie die Aufgaben verteilt wurden und mit welchen Mitschülern sie arbeiten würde und schluckte. Genau in jenem Moment kam eine weitere Person zu der Kleingruppe und stellte Sky den Kakao vor die Nase. Er hatte blonde Haare und wirkte kindlich und doch warf der Fremde (@Ophaniel) ein freudliches Lächeln dem verwirrten Mädchen zu. Inori nickte nur, sah wie der Junge wieder ging und sah Sky mit großen Augen an. Doch ihre Stimme blieb lautlos. Stumm. Nicht zu hören. Sie nickte einfach nur, als Sky vorschlug sich einen Tisch zu teilen und so drehte sich das schüchterne stumme Mädchen zu ihrer Nachbarin herum.
Inori legte fein säuberlich den Block vor die Nase, als Sky auch schon nach dem besagten Schreibutensil fragte. "Klar." Flüsterte sie und schob den Block plus Stift zu ihrer Freundin rüber. Sie wusste nicht, wie sie sonst reagieren könne. In ihrem Kopf wusselten so viele Fragen herum und auch das Gespräch des Vorabend verwirrte das junge mädchen zu sehr. "Ist es..real?" Ihre Frage wirkte eher abwesend und wurde auch schon von Sky förmlich übertönt, als jene schlagartig einen Anfall bekam und aufsprang. Der Stuhl kippte zurück und Inori sah entgeistert ihre Freundin an. Hatte sie nicht gesagt, dass sie keine Lust hatte sich zu bewegen? Dafür war dies allerdings eine sehr hastige Bewegung. Hatte Inori etwas falsches gesagt? Ihre Freund verärgert? Oder schien der Kakao daran schuld, an welchem sie zuvor genippt hatte? Sie sah zu wie Sky aus dem Raum flüchtete und ließ das Mädchen dort an Ort und Stelle zurück. Ihr Blick glitt zu dem besagten Jungen zurück und Inori erhob sich. Irgendwie hatte sich ihre Laune schnell verschlechtert. Einige Schritte und schon stand sie vor dem fremden Mitschüler, einem Jungen (@Ophaniel)...Welcher Rasse er wohl angehört? "War dein Kakao schlecht?" Ihre Stimme war leise und ruhig. Irgendwie machte sich Inori sorgen um ihre Freundin. Ihrer vermeidlich besten Freundin. "Oder hast du was dazugemischt?" Es war eine prinzipielle falsche Anschuldigung und doch konnte sich Inori nicht vorstellen, warum Sky sonst flüchtete.
Lydia folgte dem Unterricht sehr aufmerksam. Lucina erzählte, was sie über die Werwölfe wusste. Es war wirklich interessant, was Lucina alles erzählte. Lydia kannte die anderen Rassen nicht gut, aber alles was Lucina erzählte schien richtig interessant zu sein. Sie wusste nicht einmal, dass die Orangehaarige eine spezielle Rasse der Werwölfe sei. Lydia wurde immer mehr begeistert von ihrer Freundin. Wer konnte schon von sich behaupten, dass man eine Freundin hatte, die eine spezielle Rasse der Werwölfe sei? Die Schwarzhaarige konnte dies nun behaupten, jedoch war sie sich unsicher, ob sie das anderen sagen sollte, da auch Lucina zuvor einmal gesagt hatte, dass die sie stillschweigend darüber sein sollte. Wenn dies nach dieser Erklärung für Lucina immer noch wichtig sein würde, dann würde es die Irin natürlich akzeptieren und nichts sagen, da es doch ihre eigene Entscheidung war und nicht Lydias. (@Luana und @Isalija) Auch die Lehrerin schien sehr interessiert an der Geschichte von Lucina. Sie gab sogar danach einen Arbeitsauftrag, der in Gruppen bearbeitet werden sollte. Lydia machte sich anschließend auf den Weg zu ihrer Gruppe. Ophaniel war auch bei ihr in der Gruppe. Na, wenn schon Lucina in der anderen Gruppe war, dann machte sie es halt eben Ophaniel. Er war sowieso auch sehr freundlich. Als sie dort angekommen war, war auch schon Ophaniel vor Ort. Er stellte sich vor und anschließend stellte sich das blauäugige Mädchen als Luana vor. „Ich bin Lydia“, sagte sie noch kurz und anschließend half sie den beiden mit den Tischen.
In dem Rest der Stunde kamen noch so einige Informationen über Werwölfe auf, die ich mir alle brav notierte und sogar mit kleinen Zeichen markierte, um sie später einfacher sortieren zu können. Denn das nahm ich mir noch vor. Schließlich kündigte Miss van Dyck eine Gruppenarbeit an, woraufhin ich vor Nervosität erneut ganz schwitzige Hände bekam. Ich rieb sie mir gerade an meinem Rock trocken, als ein kleiner Junge nach vorn lief, um einem Mädchen in der ersten Reihe seinen Kakao anzubieten. Weil sie nicht gut aussah, wenn ich das richtig verstand. Awww, wie lieb von ihm! Allerdings schien der ihr nicht so gut zu bekommen, denn nachdem sie etwas davon getrunken hatte lief sie auch schon hinaus. Der kleine junge- Ich glaubte, er war eines dieser... Flatterdinger aus dem Himmel mit ganz weich aussehenden Flügeln. Wie nennt man die noch gleich? Jedenfalls sah er, wie Aisa früher, sehr niedlich aus und ich hatte das Bedürfnis ihn zu knuddeln, als er uns Mädchen begrüßte und vorstellte. Die anderen beiden folgten direkt seinem Beispiel, während ich nur einige Sekunden herum saß, etwas überfordert mit der ganzen Situation, und mit großen Augen zurück schaute. Da ging das Gespräch auch schon weiter und ich merkte, dass ich einen wichtigen Moment verpasst hatte. Ach, verdammt! Als sie die Tische zusammen stellten, half ich hastig mit, indem ich aufstand und meinen eigenen Tisch zurecht schon. "I-i-ich heiße übrigens Isalija!", holte ich meine Vorstellung schließlich etwas hastig nach und grub die Zähne anschließend leicht in meine Unterlippe, weil ich mir bei der Hast in die Wange gebissen hatte. Mit so spitzen Zähnen passierte das so schnell... Sobald der Tisch am richtigen Platz stand, setzte ich mich auch schon wieder, schlug ein leeres Blatt auf und setzte in möglichst leserlicher Schrift eine Überschrift darauf. Schwächen der Werwölfe Im nächsten Moment bemerkte ich überrascht den Geruch nach Wolf, schnupperte ein wenig und lehnte mich dabei unwillkürlich in Lydias Richtung, hielt aber abrupt inne, als ich das bemerkte. Dann blinzelte ich überrascht, obwohl ich eigentlich nicht überrascht sein sollte. Ihr war ja anzusehen, dass sie irgendwie wölfisch war. Da... war es ja logisch, dass sie da einen leicht wölfischen Geruch hatte. "Ich-ich hoffe du hast nichts gegen Katzen.", murmelte ich etwas unsicher. Zwar war mir bewusst, dass die angebliche Feindschaft zwischen Hunden und Katzen nur aufgrund des Missverständnisses der Körpersprache entstand, die in menschlicher Form ja vermieden werden konnte, doch... wollte ich auf Nummer sicher gehen.
,,Ophaniel!", lächelte der kleine Engel die Brünette (@Sky Love) an, welche wohl mit seinem Namen nicht zureckt kam. Vorübeln tat er ihr dies nicht, schließlich hatte er einen recht langen und unüblichen Namen. ,,Du kannst mir aber gerne einen Spitznamen geben - ich liebe Spitznamen!" Begeistert klatschte er in die Hände. Immer, wenn ihn jemand mit einem Spitznamen ansprach oder einen neuen gab, da freute er sich immer sehr. Soetwas war einfach eine positive Bestätigung. Als Sky sich noch bedankte, flatterten leicht die Flügelchen des Blondschopfes. ,,Sehr gerne! Hoffentlich geht es Dir durch den Kakao besser! Weißt Du, Kakao bewirkt Wunder! Wenn es mir schlecht geht, ich unkonzentriert bin oder es mir schlecht geht, trinke ich einen Kakao - dann geht es mir direkt besser, Dir sicherlich auch!", strahlte er, nicht wissend, was die Schokomilch wirklich bei dem Mädchen auslösen würde. Anschließend begab er sich zurück zu seiner Gruppe.
Sein Vorschlag, dass sie ihr Tische zusammenschoben, fand direkt anklang, die Rosahaarige, welche sich als Luana vorstellte, setzte den Plan direkt in die Tat um. So schob er auch seinen Tisch näher heran, freudig summend. Sich wieder setzend betrachtete er die drei Mädchen, welche sich noch untereinander bekannt machten. Fröhlich strahlte er die drei an, da er sich so freute, mit ihnen in einer Gruppe ein zu dürfen. ,,Das wird toll!", hibbelte er auf dem Stuhl herum. ,,Freut mich sehr, Euch kennenzulernen, Lu und Isa!" Isalija fand Ophaniel richtig putzig, so wie sie sich vorstellte, mit dem leichten stottern. Als ihm dies in den Sinn kam, sprach er es auch direkt laut und begeistert aus: ,,Du bist richtig putzig!" (@Isalija) Die Blauäugige fragte dann Lydia etwas, was Ophaniel den Kopf schieflegen ließ. Sie fragte, ob Lydia etwas gegen Katzen hatte. Ob hier eine war? Mit großen, strahlenden Augen blickte er sich um: ,,Ist hier etwa eine Katze?!" Seine Freude war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
Doch dann rieß ihn etwas aus der Begeisterung - ein knallender Stuhl gefolgt von einer Sky, die schnell den Raum verließ. Erstarrt blickte er dieser nach. Was war passiert? Warum rannte das Mädchen raus? Hilfesuchend, nach einer Antwort, blickte er zu seinen Klassenkameradinnen. Ob diese etwas wussten? Er wollte gerade nachfragen, da drehte sich Inori zu ihm um. Bei den ersten Worten schüttelte er hastig den Kopf, bei der Frage dann, blickte er etwas verzweifelt drein: ,,Nein! Ich hab den aus dem Speisesaal mitgenommen, für den Unterricht. . . ich weiß auch nicht wieso", gefrustet hingen seine kleinen Flügel unten. Offensichtlich schien es so, als habe er Sky einen Streich gespielt, doch dem war nicht so. Zwar tat er dies gerne mal, aber er würde niemals etwas machen, was jemanden schadet. Er fühlte sich schlecht, auch wenn er nicht viel dafür konnte. Es lag am leeren Magen von Sky, doch das war ja nicht bekannt.
Dann erklang auch schon das ♫ DING DONG DING DONG - DONG DONG DING DONG ♫ , der erste Unterrichtsblock war vorbei. Ophaniel lächelte etwas zu seinen Gruppenpartnerinnen, doch war er gerade wegen Sky gefrustet. ,,Die Stunde ist ja schon vorbei. Sollen wir uns bald treffen, um die Aufgabe fertig zu machen?" Nach der Frage ging er nach vorne, zu Inori. Mit großen, deprimierten Augen sah er zu ihr auf. ,,Du, Ino? Bist Du mit Sky befreundet? Wenn ja - kannst Du ihr sagen, dass es mir Leid tut? Ich wollte nicht, dass der Kakao ihr böses zufügt. . . ich wollte ihr doch nur helfen, weil sie so blass aussah." (@Inori) Gerne würde er es ihr persönlich sagen. Doch wusste er nicht, wo sich Sky nun befinden könnte, geschweige denn, ob sie ihn nun sehen wollte. Hoffentlich war keiner böse auf den kleinen Engel.
Nachdem sich die Schwarzhaarige vorgestellt hatte, tat dies auch ein anderes Mädchen. Sie hieß Isalija. Sie war hübsch und schien auch sehr schüchtern zu sein. Ob die beiden Freundinnen werden könnten? Welcher Grund würde im Weg stehen? Nach kurzer Zeit wandte sich Isalija zu der Wölfin zu. Sie sagte zu ihr, dass sie hoffen würde, dass sie nichts gegen Katzen hatte. Lydia war verwirrt, da sie nicht wusste, wieso dies sagte, jedoch wollte sie ihr antworten. „Ähm, nein ich habe nichts gegen Katzen“, sagte sie zu ihr. Um zu verstehen, was sie meinte, setzte Lydia ihre Riechfähigkeit ein. Sie bemerkte, dadurch, dass Isalija eigentlich eine Katze war. Jetzt verstand sie auch die Frage. Die Schwarzhaarige lächelte Isalija sehr freundlich an und hoffte, dass sie verstand, dass es Lydia verstanden hatte. Ophaniel fragte sofort, ob hier irgendwo eine Katze sei. Der Junge war schon lieb und auch sehr Tiervernarrt, doch genau diese Eigenschaften würde sicher viele dazu bringen, dass sie ihn sofort gernhatten, so wie Lydia. Gleich daraufhin erklang die Glocke zur Pause und Ophaniel fragte, ob sie sich bald treffen sollten um die Aufgabe zu erledigen. „Können wir machen, was denkt ihr?“, fragte Lydia die anderen Mitglieder, da sie ja eine Gruppe bildeten und da jedes Mitglied in ihren Augen etwas zu sagen hatte. Lydia bemerkte, dass sie ein wenig Durst bekam, deswegen ging sie nach dem Gespräch mit der Gruppe zu ihrem Platz und trank ein wenig aus ihrer Flasche, die sie von Lucina bekommen hatte. Danach machte sie die Flasche wieder zu und stellte sie wieder hin. Sie sah zu Lucina und bemerkte, dass sie noch im Gespräch war. Da die Schwarzhaarige nicht stören wollte, ging sie nicht zu ihr und redete mit ihr. Sie ging zum Fenster und machte es auf, da ihr warm war. Sie stand davor und genoss die Luft, die mittlerweile doch ein warm für Lydia war.
Aufmerksam und ruhig zugleich lagen die Augen der Lehrerin auf dem emsigen Schaffen ihrer kleinen Schützlinge. Augenscheinlich hatte jeder die Aufgabe verstanden, denn niemand hatte im Anschluss eine Frage gestellt. Somit konnte sich Valerye zurücklehnen und zusehen, wie sich die Gruppen zusammensetzten und zu arbeiten begannen. Für einen kurzen Moment glitt der Blick der Lehrerin jedoch nach draußen. Er durchdrang die Fensterscheiben und suchte die hellen Strahlen der Sonne, die sowohl auf Beton als auch auf Blätterwerk und mächtige Stämme niederprasselten. Zeitgleich kam ein Gedanke an den nachfolgenden Unterricht auf. Sie würde dafür die Klasse nicht wechseln müssen, jedoch drehte sich das Fach um gut hundertachtzig Grad. Valerye würde sich schwer damit tun, denn sie verstand nicht, wie so etwas als Pflichtfach für die Kinder gelten konnte.
Die zögerlichen Worte eines Mädchens holten Valerye zurück ins Klassenzimmer. Lucina war zu ihr zurückgekehrt und hatte scheinbar ein Anliegen, mit dem sie nicht lange warten konnte. Leicht überrascht rutschten die Brauen der Lehrerin nach oben und bedachten das Mädchen mit einem neugierigen Blick. Aufmerksam lauschte sie der Fragestellung. »Hm.« Valerye musterte das Werwolfsmädchen. Die Kleine bestätigte die eigenen Vermutungen der van Dyck. »Ich hatte bereits ein ähnliches Gefühl bei dir, Lucina.« Aber zuerst einmal sollte sie die eigentliche Frage beantworten. »Ja, es gibt solche Flüche sehr wohl. Sie sind nicht selten dämonischer Natur und Resultate schwarzmagischer Rituale. So wie du dich und die Eigenheiten deiner Familie beschrieben hast, wirkte es schnell auf mich wie eine Werwolfsrasse, die durch einen Fluch entstand. Flüche haben meist ein negatives Ziel und sind selten etwas positives für den Verfluchten selbst. Vermutlich wurden deine Vorfahren einst verflucht und dazu gezwungen, als Werwölfe zu wildern. Irgendwann versuchten sie jedoch, sich dagegen aufzulehnen. Übriggeblieben ist dieser innere Wolf, von dem du gesprochen hast. Er wird der Kern des Fluches sein, den man bei der Behandlung des Ganzen wohl auch bekämpfen müsste.« Selbstverständlich keimte in dem Mädchen auch die Frage auf, ob man etwas gegen diesen Fluch tun konnte. Magie war da das Erste, woran man dachte; und auch Valerye musste kurz darüber nachdenken, was man überhaupt gegen so einen alten und festgewachsenen Fluch machen konnte. »Das Verhalten von Flüchen, die nicht nur über lange Zeit in einem Opfer andauern, sondern von diesen auch über Generationen weitergereicht werden, ist ein sehr schwer durchschaubares Thema. Oft verhalten sich die Flüche da sehr unterschiedlich, weshalb ich dir keine sichere Antwort geben kann. Es kann möglich sein, den Kern des Fluches zu bekämpfen oder sogar dich vollständig vom Dasein eines Werwolfs zu befreien. Doch gerade weil es seit Generationen existierte, ist es schwer zu sagen, ob der Werwolf noch aus euren Genen entfernt werden kann.« Wieder dachte sie kurz nach, ehe sie weitersprach. »Auf jeden Fall würde ich davon abraten, ihn nur zu bannen. Wenn man beispielsweise den Kern des Fluches, den wilden Werwolf in dir, versiegelt, verliert dein Körper die Gewohnheit, gegen diesen anzukämpfen. Das ist wie, wenn deine Abwehrkörper vergessen, wie es ist, eine Erkältung zu bekämpfen. Über die Jahre hinweg wird sich das Siegel schwächen, sollte es nicht immer wieder erneuert werden. Es könnte auch durch unvorhergesehene Einflüsse gebrochen werden. Die dann freigesetzte Erkältung würde deinen Körper eiskalt erwischen, da er keine Erinnerung mehr daran hat, wie man sich gegen sie zur Wehr setzt.« Valerye schnipste mit den Fingern. »Schwupp, schon wärst du krank. Ich hoffe du verstehst, was das bedeutet. Solange du in der Lage bist, den Fluch zu beherrschen, bist du auf der sicheren Seite. Jedoch ist es nicht verkehrt, ihn zu untersuchen. Vielleicht bieten sich unverhoffte Möglichkeiten an.« Valerye bedachte das Mädchen mit einem verständnisvollen Nicken.
Wie aus dem Nichts – und das war nicht schwer vorstellbar, wenn man das Klopfen verlernt hatte – öffnete sich die Tür des Klassenzimmers. Ein Mädchen trat herein watschelte ohne große Verzögerung freudestrahlend auf Valerye zu. Lucina erkannte schnell, dass sie der Unterhaltung lieber nicht beiwohnen wollte und kehrte zurück an ihren Sitzplatz. Derweil ahnte die Lehrerin nichts Gutes. So glücklich wie das rosa Ding dreinschaute, so finster wurde es in Valeryes Kopf. Die Uniform fehlte gänzlich. Dafür wusste sie bereits den Namen der Lehrerin, was die van Dyck etwas überraschte. Die frivole Hand, welche man ihr entgegenstreckte, ignorierte sie eiskalt und erwiderte dem Mädchen lediglich: »Guten Morgen.« Schon jetzt konnte man hören, dass sie alles andere als erfreut war. Anfangs hatte sie noch gehofft, es handelte sich um eine kleine Praktikantin der Schule, doch dann wurde schnell klar, dass es tatsächlich eine Schülerin war: Mit ausgesprochen schlechtem Geschmack für eine Alternativ-Uniform. Im Folgenden sparte das Mädchen nicht mit Fragen. Stattdessen behielt sie verteidigende Erklärungen vollkommen für sich. Warum auch sollte es die Lehrkraft interessieren, wie es eine Schülerin schaffte, eine ganze Unterrichtseinheit zu spät zu kommen. Das wurde nicht durch die Anreise am vergangenen Abend verziehen. Ganz und gar nicht. Aber das war bekanntlich nicht das einzige Problem. »Wertes Fräulein, nennt mir bitte euren Namen.« Distanziert klingend schaute sie auf das Übel vor sich hinab und notierte sofort innerliche den Namen, kaum nannte sie diesen. »Also, Fräulein Nachi, wie ich feststelle, gibt es mehrere Gründe für sie, das Ende der ersten Stunde im Büro der Schulleitung verbringen zu dürfen. Allerdings will ich ihnen dies ersparen und schicke sie daher auf geradem Weg zurück zu ihrer Unterkunft, wo sie sich die Uniform dieser Schule anziehen und es danach ein zweites Mal versuchen, diesem Unterricht beizuwohnen. Passen sie unterwegs gut auf sich auf.« Der strafende Blick der Lehrerin machte klar, sie wartete nur noch darauf, dass sich das Mädchen von dannen begab. Eine Diskussion würde sie zum einen nicht dulden und zum anderen im Keim ersticken. Wer es sich erdreistete, die Schulregeln nicht zu befolgen, der hatte sich eine Strafe verdient. Da das Mädchen jedoch frisch war, wollte es Valerye dabei belassen, ihr eine zweite Chance zu gewähren; und diese sollte schnell ergriffen werden. Bis zum Ende der ersten Stunde wäre sie sicherlich nicht zurück, aber wenn sie sich beeilte, verpasste sie nicht allzu viel von der zweiten. Dort würde Valerye sie wiedersehen und ein ganz genaues Auge auf sie werfen.
Die dritte Überraschung in kürzester Zeit stellte das brünette Mädchen dar, welches zuvor den Unterricht auf ungenierte Art gestört hatte. Scheinbar hatte sie den letzten Tag nicht allzu gesund verbracht und musste nun mit der Rache ihres Körpers zurechtkommen. Beinahe auf die Schuhe der Lehrerin spuckend, bedachte Valerye das Mädchen mit einem zuckenden Mundwinkel und einem nicht sonderlich zufriedenen Ausdruck. Dennoch ließ sie das arme Ding gewähren. Natürlich. Nie und nimmer hätte sie die Schülerin aufgehalten. Sie sollte auf schnellstem Wege die Toiletten erreichen, damit sie weder den Klassenraum noch den Schulgang besudeln konnte.
♫ DING DONG DING DONG - DONG DONG DING DONG ♫
Das Ende der Stunde ertönte. »Damit ist der Unterricht beendet. In der nächsten Rassekunde-Stunde höre ich mir dann die Ergebnisse der beiden Gruppen an.« Valerye schaute kurz auf die Uhr. »Nutzt die kurze Pause zum Durchschnaufen. Wir sehen uns gleich wieder für den Alchemie-Unterricht.«