Das Krankenzimmer ist ziemlich schlicht gestaltet. Hier und da hängen die üblichen Poster, die nunmal in einem Krankenzimmer hängen sollten. Zwei Betten, die durch Vorhänge voneinander getrennt sind befinden sich in diesen Raum. Diese sind besonders weich... und kuschelig... und verführen schlimmstenfalls zum Schlafen. Ein kleiner, chaotischer Pult, auf dem der Schularzt mit einem Computer arbeiten kann befindet sich neben den Betten. Desweiteren finden sich im ganzen Raum verteilt Medizinschränke und diverse Utensilien wie eine Waage oder ein Messgerät. An einem runden Tisch hat man die Möglichkeit, wichtige Gespräche die die Gesundheit betreffen zu führen. Der Geruch des Raumes ist wegen der vielen Desinfektionsmittel stets ein chemischer.
Reisens aufmerksamen Blick entging es nicht, dass Luziel langsam sehr angespannt und nervös wurde. Das Hasenmädchen wusste nicht wirklich wie sie das nun deuten sollte. War es ihm unangenehm sie so nahe an sich zu haben? Nein...das stand völlig im Kontrast dazu, dass er sie so an sich gezogen hatte um sie zu beruhigen. Reisen beobachtete jede Gesichtsregung des Dämonen, jede entstehende Versteifung seiner Körperhaltung sehr genau. Beinahe schon wie ein Raubtier, welches nur darauf wartete Schwächen an seiner Beute zu erkennen. Auf Luziels Vorschlag hin das Krankenzimmer zu verlassen, reagierte Reisen erst gar nicht. Sie saß einfach weiter auf dem Krankenbett und starrte dem Dämonen weiterhin ins Gesicht. Zumindest so lange bis sie nach einigen Momenten überraschend ihre Augen wieder von ihm abwendete uns damit begann aufzustehen. Dem Mädchen war schwindelig, was man ihr sogleich ansah. Jegliche mögliche Aufstiegshilfe von Seiten Luziels lehnte sie jedoch schweigend mit einer abweisenden Handgeste ab. Es war nahezu unmöglich zu erkennen was ihr gerade durch den Kopf ging. Hatte sie gefunden wonach sie in Luziels Bewegungen und Gesicht gesucht hatte? Ja...das hatte sie. "Danke für ihre Hilfe, Juliet", rief Reisen nahezu beiläufig hinter einige Regale hinter denen die hilfsbereite Krankenschwester gerade verschwunden war. Vermutlich war es keine all zu gute Idee eine Person, welche vor wenigen Minuten noch versucht hatte Selbstmord zu begehen einfach so gehen zu lassen. Auf der anderen Seite war Luziel bei ihr. Die Wahrscheinlichkeit, dass Reisen also noch einmal ein solch krummes Ding abziehen versuchen sollte war von daher relativ gering. Zumindest fürs Erste. Wortlos wanderte die Hasendame mit etwas wackeligen Beinen in Richtung Tür und öffnete diese. Gerade als man denken konnte, sie wolle Luziel hier einfach zurücklassen, drehte sie sich jedoch noch einmal um und warf ihm einen geistesabwesenden Blick zu. "Worauf wartest du? Komm mit mir...", hauchte Reisen erschöpft in die Richtung des Dämonen, bis dieser zu ihr aufgeholt hatte und die Beiden zusammen das Krankenzimmer verließen.
Für einen kurzen Moment dachte ich schon, dass ich etwas Falsches gesagt hatte, denn sie schien sich nicht bewegen zu wollen. War mir natürlich auch irgendwo recht, denn solange ich sie noch etwas halten konnte oder nur bei ihre sein, ging es mir schon gut. Als sie sich nun jedoch anfing zu bewegen und etwas taumelig aufstand wollte ich ihr schon wieder meine Hand reichen und sie stützen, was sie aber mit einer Handbewegung ablehnte als ich nur ein wenig in ihre Richtung zuckte. Ich wusste, dass ich Reisen zumindest dieses kleine Bisschen an Würde lassen musste, so blieb ich still sitzen und sah ihr dabei zu wie sie sich abmühte. Unsicher war ich immer noch, besonders da sie mich nicht mehr ansah und ihre ersten Worte nun an die Krankenschwester Juliet richtete. Was arte sie nun nur vor? Ich wusste, dass ich ihr folgen würde egal was sie sagen würde, denn ich wollte auf sie aufpassen. Doch natürlich wäre es einfacher und auch besser für mein Ego, wenn sie mich einladen würde. Grade als es nun so schien als wolle sich mich nicht bei sich haben wand sie sich doch an mich und bat mich, auf eben ihre Art, mit ihr zu kommen. Schon fast wie ein Schoßhund sprang ich sofort bei ihren Worten auf und folgte ihr.
Nach einer Zeit wurde der Weg immer beschwerlicher. Ivy musste Jaden stützen und es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich da waren. Sie setzte Jaden auf die Liege und schaute sie um. Hallo? Fragte sie laut und konnte sich vor Aufregung nicht hinsetzten. Sie stand dort und spielte mit ihren Fingern rum. Hallo? Fragte sie noch einmal und schaute dann zu Jaden.
Als sie so scherzte das sie ja mit Jaden duschen sollte, damit ihm nicht passiert lies den jungen Werwolf breit grinsen. Du solltest aufpassen Ivy vielleicht nehme ich dich beim Wort. grinste Jaden sie breit an. Ivy half Jaden beim laufen und dieser grinste. Ich kann eigentlich alleine laufen Ivy, aber Danke dir. meinte er lächelnd. Sie gingen also zum Krankenzimmer in der Schule,aber Jaden war sich nicht sicher ob sie da jemanden antreffen würden. er ging mit Ivy zur Schule und als sie das Zimmer betraten trafen sie auf niemanden. Ivy rief zwar laut nach jemanden aber es reagierte keiner. Jaden wurde einfach auf die Liege verfrachtet und saß nun da. Er schaute sich um und entdeckte eine Schmerzsalbe. Er nahm sie aus dem Regal und drückte sie Ivy in die Hand. Hier mach mir die mal auf den Rücken, das wird den Schmerz erst mal vorbeugen und wir kommen einfach später wieder. Jaden lächelte und machte sich oben rum frei was sich schwer gestaltete, da die Klamotten immer noch nass waren, aber er war als er sich daraus (nicht gerade schmerzfrei) befreit hatte. Er entdeckte noch ein Handtuch und reichte diesen Ivy. Du solltest dir das überlegen damit du nicht all zu krank wirst, wenn wir nachher in die Unterkünften noch gehen. meinte er besorgt.
Ivy kicherte auf Jadens Worte hin. Ich hab nichts dagegen, wenn du das tun würdest. sagte Ivy und grinste ihn nur an. Sie schaute ein wenig nervös herum und sie wusste nicht genau, was sie jetzt tun sollte, denn bald würde ja der Unterricht anfangen. Es war eindeutig niemand da. Als Jaden ihr die Salbe gab und sich auf einmal auszog wurde sie ein wenig rot und drehte sich erst einmal weg. Natürlich musste sie ihn einreiben, also stellte sie sich hinter ihn und machte ein wenig auf ihre Hand und verrieb es vorsichtig auf seinem Rücken. Sie lächelte nur wegen dem Handtuch. Jaja. Mach ich gleich. Sie rieb weiter vorsichtig Jadens Rücken ein. Ihre Hände waren kalt und sie wusste nicht genau, ob es auf Jadens Rücken für ihn unangenehm war, doch die Salbe versprühte etwas Wärme. Hoffentlich würde ihm das helfen. Sie hatte sich die ganze Sache, den ganzen Tag total anders vorgestellt. Sie wollte doch nur ein wenig mit Jaden durch den Himmel und nun kamen sie erst am nächsten Morgen wieder ins Warme. Das war alles ihre Schuld, auch wenn Jaden ihr versicherte, dass sie nichts dafür könnte. Doch sie hätte einfach von Anfang an auf ihr Gefühl hören sollen.
Jaden sah sie nun direkt an, als sie meinte das sie nichts dagegen hätte. Dann ist es also ein Versprechen hu? meinte Jaden und hielt ihr die Hand hin um das "Versprechen" zu versiegeln. Jaden erblickte an der Wand eine Uhr und bemerkte das es nach Acht war. Scheisse ich hab doch gleich Unterricht. fluchte er laut. Nun gut ich werde so oder so zu spät kommen. Dann kann ich auch nachher erst noch duschen gehen und dann werde ich dem Lehrer beziehungsweise der Lehrerin die Situation einfach erklären. meinte er lächelnd zu Ivy. Vorsichtig rieb Ivy Jadens Rücken ein und dieser spürte ihre kühle Hand,welche sich seltsamerweise sehr angenehm auf Jadens Rücken anfühlte. Du bist eiskalt Ivy, das ist nicht gut. sagte Jaden und drehte sich zu ihr als sie fertig war. Komm lass uns langsam zu den Unterkünften zurück gehen. Ich denke nicht das ihr jetzt noch eine jemand mit Fachwissen aufkreuzen wird. lächelte er sanft. Jaden sah sich noch mal kurz um und nahm dann seine Jacke und sein Shirt so mit ohne sie sich wieder über zuziehen, da es sich eh nicht lohnen würde. Kurz erblickte er noch ein paar Decken. Die haben hier aber auch echt praktische Sachen. meinte Jaden kurz und legte Ivy die Decke um ehe er sich auch eine ummachte. Komm lass uns gehen. Du muss mich noch zur Dusche bringen. grinste er breit.
Ivy kicherte und wollte gerade die Hand nehmen um das Versprechen anzunehmen, doch da erblickte Jaden schon die Uhr und klagte, dass er zu spät zum Unterricht käme. Aber anscheinend machte ihm das auch nichts mehr aus, gut so, dachte sich Ivy und grinste. Die Lehrer werden es bestimmt glauben, dass du vom Himmel gefallen bist. sagte Ivy scherzhaft und kuschelte sich in die Decke, welche Jaden ihr umlegte. Ja lass uns gehen. sagte sie und sie meinte es ernst. Sie wollte auf jeden Fall, dass Jaden dort sicher ankommen würde, denn sie glaubte ihm nicht wirklich, dass er alleine laufen konnte. Sein Rücken musste richtig wehtun und Ivy würde ein Auge darauf werfen. Ivy hoffte, dass niemand anders im Bad war, denn sie hatte ehrlich gesagt wenig Lust noch weiter zum Mädchenbad zu laufen. Ihr war mehr als nur kalt und die Decke half nur sehr wenig.
Nachdem ich das Klassenzimmer meiner Klasse stürmisch verlassen hatte, rannte ich den Flur entlang, stolperte mehr mals fast über meine eigne Füße und war sehr froh darüber, das es noch nicht zur Pause geklingelt hatte. Mit den ganzen anderen Schülern auf dem Schulflur wäre ich keine zwei Meter weit gekommen, sondern hätte jeden angerempelt. Während ich die Treppe runterlief, hielt ich mich am Geländer fest, weil ich das nicht überlebt hätte. Auf dem Flur des Erdgeschosses angekommen, blieb ich kurz stehen und schnappte nach Luft, bereute diese Pause von wenigen Sekunden aber auch schon gleich, da die Übelkeit meine Speiseröhre wieder hoch kroch. Schnell setzte ich meine Beine in Bewegung und wollte nur schnell die Toiletten der Mädchen finden, aber aus irgendeinem Grund tauchte die Tür dahin einfach nicht auf. Wahrscheinlich war ich schon längst daran vorbeigelaufen und hatte es nicht bemerkt. So blieb mir nichts anderes übrig, als vor der Tür zum Krankenzimmer halt zu machen, sie aufzureißen und hinein zustürmen. Ich hoffte schnell ein Waschbecken zu finden, aber soweit kam ich nicht. Diesmal gab es wirklich kein zurück mehr und mein Mageninhalt entlud sich mit einem unangenehmen Würgen auf dem Boden. Froh darüber, dass ich mir meine Haare heute früh zu einem Dutt gebunden hatte und ich sie somit nun nicht halten musste, stütze ich meine Hände auf meinen Knien ab und kniff die Augen zusammen. Nachdem ich stöhnend auch den letzten Rest auf den Boden erbrochen hatte, richtete ich mich wieder auf. “Scheiße...“ Ich wischte mir mit meinem Handrücken über den Mund und hatte das große Bedürfnis ihn mir nun auszuspülen und mir zehnmal hinter einander die Zähne zu putzen.
Riley hatte es sich pünktlich zu Arbeitsbeginn in seinem Krankenzimmer gemütlich gemacht. Beinahe schon klassisch und penibel, stellte er seine Thermoskanne auf die linke Ecke des Schreibtisches, während daneben wieder eine Tasse mit der Aufschrift „Who dares, wins“ platz gefunden hatte. Wieder streifte ein kleines schmunzeln seine Lippen, als er diesen Satz noch einmal gedanklich auseinandernahm. Achja...vielleicht war das ja ein ziemlich entspannter Arbeitstag. Es wäre zumindest ein guter Ausgleich dafür, dass er sich am Anfang des heutigen Tages um seine Brötchen regelrecht prügeln musste. Dennoch, er hatte es geschafft und darauf war der Brite mächtig stolz. Nicht hungrig bei der Arbeit zu sein war die Medizin für einen erfolgreichen Tag. Zumindest für seinen Tag. Frühstück war ein „Muss“ und niemals ein „Kann“. So ähnlich wie grillen, wenn das Wetter gut ist. Der Blondschopf lächelte etwas leicht und schaute aus dem Fenster. Ob sich heute das Wetter so halten würde? Wolkenlos war es ja schon am Himmel und die Sonne zeigte sich einmal mehr von ihrer gesamten Pracht. Schon komisch eigentlich, wenn man so darüber nachdachte. Legte man es darauf an, so konnte man dem warmen Himmelskörper doch eine Art Schadenfreude unterstellen. Während alle unter ihrem Einfluss zu schwitzen begannen, wenn sie die Temperaturen höher trieb, so übten sich andere im vermeiden des Sonnenlichts. Riley war sich sicher. Jedes grimmige Gesicht, welches ihm heute auf dem Gang begegnen würde, wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Vampir. Wobei…so sicher war er sich da auch nicht mehr. In letzter Zeit gab es einige merkwürdige Abwandlungen, welche das Rassenschema quasi noch einmal in Frage stellten. Was auch seine guten Seiten hatte. Denn so war der Brite in der Lage, seine Forschungen weiter voranzutreiben. Er war sich ziemlich sicher, gerade seit letzter Woche, würden seine Ergebnisse sicher auf offene Ohren stoßen.
Doch bis er wohl da einen Durchbruch erzielen würde, war es wohl noch lange hin. Mittlerweile war es schon Mittag geworden und der Blondschopf hatte sich die erste Tasse wunderbaren, warmen Tee eingegossen. Auch einen Schluck hatte er sich genehmigt, während er seelenruhig auf dem Stuhl im Krankenzimmer saß und die Welt an sich vorbeiziehen ließ. Gedanklich schon fast zuhause und beim Gedanken, ob er denn wirklich heute Abend grillen wollen würde. Natürlich wandte sich sein Blick ab und zu zur Tür, wo vereinzelt Schüler vorbeihuschten und auch einen Blick hineinwarfen. Er winkte immer nur, kümmerte sich aber nicht großartig darum. Immerhin sahen sie alle gesund aus und wenn jemand ein Problem hatte, dann würde er schon ankommen. Oder die Lehrer würden bei ihm vorbeischneien. Im schlimmsten Falle war es wohl beides gleichzeitig. Aber so weit würde es doch wohl heute nicht mehr kommen. Aber das Schicksal hatte wohl andere Pläne mit dem ehemaligen Chefarzt gehabt. Die Tür sprang auf einmal auf und ein rothaariges Mädchen kam hereingestürmt. Eine durchaus bekannte Silhouette war es, die sich da vor ihm darbot und er hätte sie auch gegrüßt, wäre er gerade nicht am trinken gewesen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Sie würgte, wippte einmal nach vorne und letzten Endes präsentierte sie dem Krankenzimmer und dem Briten ihr Frühstück. Beinahe schon gelassen schlürfte der Arzt laut hörbar einen weiteren Schluck aus der Tasse, während er wartete. Jetzt war eh schon alles zu spät, da konnte sie den Boden auch gleich richtig dreckig machen. Nichts desto trotz nahm er den Kommentar des Mädchens mit Humor. „Nun, nicht ganz.“, korrigierte er die junge Dame in lässigem Ton und hatte sein Lächeln auf den Lippen. Eigentlich hätte er noch was hinten angehängt, aber das ließ er wohl besser erstmal sein. Schadenfreude empfand er auf jeden Fall nicht dabei. Das hatte in seinem Job nichts zu suchen.
Magie war das Stichwort, mit dem er erst einmal den Boden von dem ganzen Zeug befreite und gleichzeitig auch die Beine seiner nun neuen Patientin reinigte. Immerhin spritzte sowas, wenn es aus großer Höhe auf dem Boden aufprallte. Aus seiner Tasche kramte er im gleichen Moment eine Packung Taschentücher heraus, welcher er ihr auch ruhig entgegenhielt. Dennoch ermutigte er sie mit einer Hand auf der Schulter. „Komm, ab zum Waschbecken. Den Geschmack will keiner im Mund behalten.“, orderte er ohne einen funken Emotion hinter seiner Stimme. Die Frage, was denn los sei, konnte er sich schon selbst beantworten. Er war ja nicht blind. „Gestern wohl etwas über die Stränge geschlagen, mh? Oder was unverträgliches gegessen?“, fragte er bei der Eskorte nach und rückte seine Sonnenbrille mit der freien Hand zurecht, erwartete aber keine sofortige Antwort. Erstmal den Mund auswaschen. Dann konnte sie ihm immer noch alles erzählen. Auch, wenn er wohl gerade sehr teilnahmslos wirkte. Allerdings half es ihr jetzt auch nichts, einen auf Ultra-Besorgt zu machen. Geduld zahlte sich immer aus und Ruhe sowieso. In den Unterricht würde er sie allerdings nicht schicken.
Keine Ahnung, wann ich mich das letzte Übergeben musste. Es war auf jeden Fall schon länger her. Ich hatte keinen empfindlichen Magen und die wenigstens Lebensmittel machten mir etwas aus. Alkohol war bisher fast immer der Grund für die Entleerung meines Magens gewesen und das ist wohl etwas, worauf man nicht stolz sein konnte. Doch die letzten Jahre hatte ich auf den Konsum deutlich verzichtet und das heute war eindeutig die Strafe dafür, das ich meine guten Vorsätze gebrochen hatte. Wenigstens hatte ich es bis zum Krankenzimmer geschafft. Als ich den Raum stürmisch betreten hatte, hatte ich irgendwo in meinem Kopf die Gestalt auf dem Stuhl bemerkt aber nicht wirklich wahrgenommen. Nachdem ich mich nun also auf den Boden übergeben hatte, musste ich auch noch fest stellen, dass ich dabei beobachtet wurde. Obwohl man es wohl auch nicht beobachten nennen konnte, viel mehr wurde er unfreiwilliger Zeuge. Nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte, entdeckte ich ein bekanntes Gesicht und somit wurde, die ganze Szene noch peinlicher. Vor mir stand der gutstehende Arzt, mit welchem ich vorgestern noch Schach gespielt und welcher mir ein Kompliment gemacht hatte. Tja, so schnell ist dann wohl mein Ansehen wieder gesunken. Kurz musste ich Schmunzeln, weil er mit seinem Kommentar diese Situation etwas auflockerte und wahrscheinlich, war mein Erbrochenes nicht das Erste, welches gesehen hatte. Immerhin ist heute nicht sein erster Tag als Arzt. Kurz zweifelte ich an meinem Verstand, als mein Mageninhalt vom Boden, fast wie von Zauberhand, verschwand. Ich kniff meine Augen zusammen und öffnete sie dann wieder, aber der Boden war weiterhin sauber. Dann kamen langsam die Erinnerungen an den Samstag zurück und wie Riley auch dort schon Magie angewandt hatte, um uns ein Schachbrett zu zaubern. Mittlerweile sollte ich ja an so was gewöhnt sein aber ich war jedes Mal erstaunt. Dankend nahm ich ein Taschentuch an und ließ mich von ihm zum Waschbecken führen. “Dankeschön...“ Gleich darauf folgte seine Frage, ob ich gestern über die Stränge geschlagen hätte oder es was Falsches zu Essen war. Bevor ich ihm eine Antwort gab, drehte ich den Wasserhahn auf und spülte meinen Mund mehr Mals aus. Mein Schädel brummte weiterhin unaufhörlich und nachdem meine Übelkeit nun etwas abgenommen hatte, so rollte nun eine gewallte Ladung Müdigkeit über mich rüber. “Ehm... Ich weiß nicht so recht.“ Das war eindeutig eine meiner schlechtesten Lügen, aber ich hatte nun keine Kraft und wollte mir trotzdem nicht Blöße geben und die Wahrheit sagen. Er weiß es wahrscheinlich schon längst. “Der Tag... die Nacht gestern war einfach schrecklich...“ Ich sah zu einer der Betten rüber. “Mein Kopf tut mir so weh... darf ich mich vielleicht hinlegen?“ Zwar fragte ich ihn extra, aber bevor er überhaupt antworten konnte, machte ich schon die ersten Schritte in die Richtung. Komischerweise kamen mir nun Peters Worte vom Frühstück in den Sinn. “Könnten Sie vielleicht Peter herholen? Peter und seine magischen Hände oder so...“ Ich legte mich ins Bett und zog die Decke über mich. Dass er nicht wusste, wer Peter ist, geschweige denn das Peter eigentlich @Leviathan heißt, daran dachte ich nun gerade nicht. Das einzige was ich nun wollte, war Peter. Was wirklich komisch war, aber er war mir vertraut und er kannte Cruel. Cruel, welcher nicht mehr auf der Insel ist. Ich wollte Mason hier haben. “Ich möchte nur etwas schlafen. Ist das okay?“ Meine Augen wurden schwer und fielen langsam zu, während meine Gedanken von meinem Mann zum anderen sprangen und alles in meinem Kopf überhaupt keinen Sinn mehr ergab.