Kaum hatte man mal nicht hingeschaut, schon hatte die Zeit wieder einen riesen Sprung gemacht. Bernardo kam es so vor, als wäre der gestrige Tag erst Heiligabend gewesen. Stattdessen hatten sie den Jahreswechsel bereits hinter sich gelassen und begrüßten die neue Woche und gleichzeitig erste Schulwoche des Jahres. Wie es das Schicksal wollte, wurde der Weißhaarige direkt für einen Sondereinsatz gerufen. Seine erste Unterrichtsstunde bei der Mondklasse stand an. Sicherlich würde ihm kein einziges Gesicht bekannt vorkommen. Also wollte er die übliche Prozedur abziehen, wenn er eine Klasse neu kennen lernte und dazu auch noch als ersten Unterricht Rassenkunde zu führen hatte. Vermutlich kannten sich die Kinder untereinander selbst nicht so genau. Mit dem Jahreswechsel hatte sich bestimmt auch einiges in der Klassenliste getan. Er selbst konnte das nicht bewerten, dafür fehlte ihm die Erfahrung mit der Klasse. Er spekulierte just und in den meisten Fällen konnte er das sehr gut.
Nichtsdestotrotz schlug die Uhr im Schulgang acht Uhr, als der Hüne die Tür zum Klassenraum aufriss und einen kräftigen Morgengruß durch den Raum schickte. Sollten die ersten Nasen bereits ins Land der Träume versunken gewesen sein, hätte er sie nun wieder zurück ins Reich der Lebenden geholt. Sein nachfolgender Blick fand dagegen keine toten Köpfe auf kalten Tischplatten. Das einzige, was er auf einer Tischplatte sah, war ein paar fauler Füße. Ganz zu seiner Freude saß diese Untat nahezu direkt an der Tür. Bernardo konnte seinen gewohnten Weg zum Lehrerpult wählen und konnte währenddessen die Füße des schwarzhaarigen Schülers anheben, zur Seite führen und dann neben dem Tisch loslassen. Vom Hocker würde ihn das sicher nicht reißen, aber seien Schuhe wären dann endlich dort, wo sie hingehörten: Auf dem Boden. „Erste Lektion des Tages: Füße gehören nicht auf den Tisch.“ Wenn ein Lehrer so in einer neuen Klasse startete, wurde er wohl zu achtzig Prozent bereits als grimmige Spaßbremse abgestempelt, mit dem kein Unterricht eine Freude werden konnte. Dass er gleichzeitig ein Lächeln im Gesicht führte, würde ihm wohl erst mal nicht helfen. Vielleicht sah es die Klasse aber auch ähnlich wie er und hätten ihrem Kameraden am liebsten die Füße abgehackt. Naja, er würde sein Bild schon noch in der Runde breitmachen können.
Als Bernardo am Lehrerpult angekommen war, legte er als erstes seine braune Ledertasche auf seinem Pult ab und drehte sich wieder zur Klasse. Ohne mit einer Vorstellung seinerseits zu starten, fuchtelte er schon federführend in der Gegend herum: „Für die erste Stunde räumen wir erst mal um. Die Tische kommen alle an den Rand. Danach nimmt sich jeder einen Stuhl und wir setzen uns in der Mitte zum Kreis zusammen. Die restlichen Stühle kommen mit an den Rand und … stellt mir bitte nicht die Tür zu. Ach und …“ Sein Blick wanderte runter zu dem Sitzplan, den er sich eben noch im Lehrerzimmer gemopst hatte. „… Evangeline, öffne mal bitte zwei Fenster.“ Die Klassenräume waren die letzen Wochen sicher nicht ausgiebig gelüftet worden. Bernardo schmeckte schon die alte Luft. Für einen fruchtbaren Unterricht brauchte er auch den nötigen Dünger in den Lungen. „Na dann, auf geht’s!“
Nachdem alles gemäß seinem Auftrag erledigt war, nahm er sich selbst einen Stuhl und fügte sich der Runde hinzu. Er stand nicht in der Mitte, nicht vor der Tafel, nahm just keine Sonderposition ein. Bernardo setzte sich wie jeder andere in die Runde. „Ich denke mal, die wenigsten von euch kennen mich bzw. haben mich überhaupt schon mal gesehen. Ich muss auch zugeben, dass dies hier meine erste Unterrichtsstunde in der Mondklasse ist daher: Hallo nochmal und auf ein gutes Gelingen!“ Ein Blick in die Runde, ein Nicken. „Mein Name ist Bernardo Adam Gavri-El und ich mache zusammen mit euch Rassenkunde als ersten Unterricht des Jahres. Ich hoffe, ihr habt den Jahreswechsel gut überstanden. Wie es mir scheint, sind nicht alle da, die hier auf meiner Liste stehen, aber das soll uns von nichts abhalten.“ Hinzu schaute er auf die Schülerliste der Klasse herab und überflog kurz die Namen. Wie erwartet kam ihm kein Name auf Anhieb bekannt vor. „Ich würde vorschlagen, da wir uns alle noch nicht kennen – also vor allem ich euch nicht -, stellt sich jeder mal Reihe rum vor: sagt, wer er ist, wie alt, woher, welcher Rasse er angehört und was für ihn besonders an seiner Rasse ist.“ Natürlich würde sich niemand freiwillig melden, wenn er den Anfang dem Zufall überlassen würde, daher schaute er zu seiner Linken, wo er ein blondes Mädchen mit ausdruckslosem Blick (Shiina) fand. „Wie wär’s mit dir, machst du den Anfang bitte?“
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Shiina nickte nur leicht zu den Komplimenten, welche ihre Zeichnung betrafen. So langsam füllte sich der Klassenraum mit anderen Schülern. Einer nach dem anderen kamen sie nun durch die Tür. Trotzdem änderte das nichts daran, dass sie nicht mal den Kopf von ihrem Blatt abwendete um auch nur einer Person davon ins Gesicht zu schauen. Erst, als eine sehr erwachsene Stimme im Raum ertönte richtete sich auch das Haupt der Blonden nach vorne. Ein Lehrer war eingetreten und als erste Tat des Tages schubste er die Füße des schwarzhaarigen Jungen, welcher neben Shiina saß vom Tisch herunter. Das er in diesem Moment nicht nach hinten umkippte, überraschte sie dann doch ein bisschen. Immerhin hatte es den Anschein gemacht, als ob die Schwerkraft ihn für einen kurzen Moment in Richtung Boden zwingen würde. Zum Glück kam es nicht dazu. Gleich nachdem der Lehrer dann vorne an seinem Lehrerpult angekommen war, ging es auch schon los. Die Klasse sollte einen Sitzkreis bilden. Dafür sollten sie die Tische zur Seite schieben und sich dann mit ihren Stühlen in der Mitte des Raumes einfinden. Shiinas Beteiligung bei dieser Umräumaktion beschränkte sich mehr oder weniger auf zwei Tische. Sehr tätig war sie also nicht gerade dabei gewesen. Auf jeden Fall schaffte es die Klasse relativ schnell, einen geeigneten Sitzkreis auf die Reihe zu bekommen. Für die Blonde war das alles noch relativ neu, weswegen sie das ganze Geschehen mit großem Interesse verfolgte. Was sich aber weder an ihrer Mimik, noch an ihrem Verhalten äußerte, Still wie vorhin auch blieb sie im Stuhlkreis sitzen und schaute in die Runde. Das sie direkt links vom Lehrer saß, kümmerte sie gar nicht. Für sie war er nur eine Person, wie jeder andere auch. Sie empfand ihn weder als streng, lustig, normal, oder irgendetwas anderes. Für sie war es einfach nur der Lehrer und eben dieser forderte sie jetzt dazu auf sich einmal kurz vorzustellen. Kurz schaute sie den Lehrer an, dann wieder in Richtung des Bodens. Eine schwierige Aufgabe für die Engelin. "Mh....", gab sie kurz und leise von sich. Dann erhob sie ihren Blick wieder. "Shiina Mashiro...." , begann die Blonde ihre Antwort. Wenn hier nun irgendjemand Ahnung von Kunst hatte, so würde er ihren Namen nun sicherlich wiedererkennen. "...Siebzehn.", fuhr sie direkt danach fort. Nun musste sie nur noch Rasse und Besonderheiten aufzählen. " ....Engel.". Spätestens jetzt sollte der Lehrer gemerkt haben, dass die Engelin nich gerade ein Fan der vielen Worte war. Danach blieb sie still, bevor sie den Lehrer ansah. So gern sie auch malen gesagt hätte. Sie wusste, dass dies nicht hierhin gehörte. "Ich kann magische Energie bündeln, übertragen, weiterleiten oder kompensieren.". Bumm! Nach so vielen Stichworten kam die Satzbombe. Anscheinend hatte es der Kopf der Blondine geschafft aus der Traumwelt in den Unterricht zu kommen. Fragt sich jetzt nur noch, was der Lehrer daraus machte.
Es dauerte nicht all zu lang, da knallte auch schon die Tür auf. Im ersten Moment schien es so, als sei dieser Lehrer einer der strengen Sorte. Dennoch war es irgendwie lustig, wie er den schwarzhaarigen Jungen vor der Klasse ein wenig lächerlich machte. So einer war er also! Doch ganz so ein deutliches Bild konnte sich Yuna dann doch nicht von dem Lehrer machen. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen und daher war es nicht einfach sich sofort eine Meinung zu bilden. Ohne sich vorzustellen ließ er dann die ganze Klasse Sport machen. Eigentlich mochte Yuna Sport, nur in letzter Zeit war sie absolut nicht in der Stimmung dazu. Müde schob sie ihren eigenen Tisch neben die Tür und ihren Stuhl dort hin wo gerade Platz war, um sich so schnell wie möglich wieder hinzusetzen. Die frische Luft tat in den Lungen gut und weckte wohl auch so manchen müden Geist nach dem Ferien, zumindest Yuna wurde langsam wieder wacher. Während der Lehrer sich dann nebenbei einen Platz suchte, hoffte sie nur, er würde sich nicht direkt neben sie setzen. Zu ihrem Glück war noch ein Mädchen zwischen ihnen, welches zuvor an dem Tisch hinter Yuna saß (Shiina).
Schließlich stellte der Lehrer sich auch endlich vor und auf sein Nicken in die Runde erwiderte die Nixe ebenfalls mit einem Nicken. Der Name des Lehrers schien ziemlich kompliziert, weshalb Yuna ihn erst gar nicht aussprechen wollte. Der Lehrer forderte die Schüler auf, sich der Reihe nach vorzustellen und wählte ausgerechnet das Mädchen zwischen ihm und Yuna zuerst aus. Somit musste Yuna sich als nächstes vorstellen. Mehr oder weniger unauffällig setzte sie sich aufrecht hin und wartete bis das Mädchen, welches sich als Shiina vorstellte, fertig war. Sie war ein also ein Engel und zwar einer der nicht sehr redegewandten Sorte. Nachdem Shiina fertig war räusperte sich Yuna und begann sich vorzustellen: "Ich heiße Yuna Akemi, bin 16 Jahre alt und..." Yuna hasste es, wenn andere wussten, dass sie eine Nixe war. Doch nun hatte sie keine andere Wahl als es förmlich herauszuschreien, weshalb sie nach einer kurzen Unterbrechung fortfuhr. "... und bin eine Nixe. Für mich ist an dieser Rasse besonders, dass wir Menschen durch unsere Stimme beeinflussen können", gab sie halbwegs monoton von sich. Eigentlich gefiel ihr das an den Nixen am wenigsten, doch viel mehr konnte diese Rasse nicht außer sich eine Flosse zu zaubern...
Shiina und Kazuya also. Interessante Namen. Während wir uns also vorstellten, kamen zwei weitere Mädchen in den Klassenraum. Anscheinend lag er nicht so ganz falsch damit, dass es hier ziemlich viele Mädchen gab, weshalb ich einen kleinen Schmollmund machte, als die beiden rein kamen. Das konnte ja richtig langweilig werden oder auf Zickenterror hinauslaufen. Darauf hatte ich auch mal so gar keine Lust. Seine Bemerkung davor überging ich einfach. Es war zwar nett das er mich süß fand, aber ich konnte es nicht so ganz einordnen ob er das ernst meinte oder nicht. Also ging ich darauf einfach nicht weiter ein. Schien mir irgendwie klüger. "Schön euch kennen zu lernen. Ich bin auch neu hier.", der letzte Satz war eher am Kazuya gerichtet als an Shiina. Vielleicht kam er sich dann nicht ganz so alleine vor. Ich wollte gerade noch weitere Sachen fragen, als die Tür wieder aufging und anscheinend der Lehrer rein marschierte. Komischer Kauz. Allerdings gewann er einen Pluspunkt als er Kazuyas Füße auf den Boden beförderte, auch wenn es jetzt nicht mehr sonderlich viel brachte, weil ich wohl kaum mit ihm weiter reden konnte. Ich lächelte beiden nochmal zu und stand auf, wollte zu meinem Platz gehen, als der Lehrer anordnete einen Stuhlkreis zu machen. Super, dachte ich, Unterricht an sich war sowieso nicht so spannend und so konnte ich wenigstens alle Leute etwas kennen lernen. Zumindest ihre Namen. Ich glaube kaum das sich in einem Stuhlkreis tief verbundene Freundschaften ergeben. Hochmotiviert half ich also dabei möglichst schnell alle Stühle und Tische zur Seite zu schaffen und wollte mich dann neben Shiina setzen. Allerdings kam mir ein Mädchen zuvor. Macht nichts. Sie sah jung aus und wer jetzt wo saß war letztendlich egal. Schließlich saßen wir in einem Kreis und konnten uns alle angucken.
Vorstellungsrunde. Shiina war also ein Engel und die kleine neben mir war eine Nixe. Ich musste mich dann als Dämon vorstellen. Da passte ich ja wirklich außerordentlich gut in die Runde. ich weiß zwar nicht genau warum, aber irgendwie hat das Wort Dämon einen negativen Klang. Vor allem nach Engel und Nixe. Noch dazu kam, dass ich eigentlich gar nichts richtig über mich wusste. Ich wusste gar nichts über mich. Außer das was ich jetzt sagen würde. "Ich bin Candice Gray, 17 Jahre alt und...", ich druckste ein wenig rum, was für mich eigentlich unüblich war. Keine Ahnung was jetzt los war, aber irgendwie fühlte ich mich unwohl über meine Fähigkeiten zu reden, "...und ich bin ein Dämon. Ich verwandle mich aber nicht in so ein komisches Monster, jedenfalls nicht das ich wüsste.", jetzt biss ich mir kurz auf die Zunge. Zwar hatte ich den letzten Satz etwas leise gesagt, aber ich hatte nicht vor das irgendwie auszuplaudern. Was wenn ich mich wirklich in irgendetwas verwandeln konnte und das bloß nicht in diesem Brief stand? Viel darüber nachdenken konnte ich nicht. Wollte ich auch nicht. Das was ich wusste musste reichen und alles andere würde ich schon noch erfahren. "Meine besondere Fähigkeit...also ich kann alles mit Eis machen was ich will.", keine Ahnung wie ich das erklären sollte. Eismagie oder so hieß das vielleicht oder vielleicht gab es hier auch ein besonderes Wort dafür, aber das kannte ich nicht. Mehr wollte ich nicht erzählen. Nichts darüber, warum ich nur einen Handschuh trug und das das mein Handicap war und auch nichts über mein ach so tolles reines Blut, das angeblich heilen konnte. Ich weiß nicht ob ich das dem Lehrer erzählen musste, oder ob das schon irgendwo stand und er das sowieso schon wusste, die anderen jedenfalls brauchten das jedenfalls noch nicht zu wissen. "Ansonsten bin ich besonders genug." Gekonnt beendet, lobte ich mich selbst und gab dann lächelnd weiter an meinen Sitznachbar.
Kazuya war kurz etwas überrascht, als der Lehrer dann doch mal kam und seine Füße vom Tisch schob, sodass er auf Candice' Antwort gar nicht weiter reagierte. Was ihn etwas wurmte war, dass der Lehrer ihm nicht einmal die Zeit dazu gab zu protestieren. ~Beschwer dich nicht, er hat Recht!~, schaltete sich Tenshi natürlich sofort ein, aber Kazu beachtete ihn erst gar nicht. "Danke Senpai", winselte er übertrieben dankbar und warf sich ziemlich geschauspieltert über seinen Tisch. "Ich bin so erleichtert, ich dachte schon, die gingen nie wieder da runter!"~Mach dich doch nicht lächerlich.~ Mit dem Oberkörper auf dem Tisch liegend beobachtete er misstrauisch die weiteren Geschehnisse. Der Lehrer schien in Ordnung zu sein und hätte Kazu es nicht besser gewusst, so hatte dessen ruhige, ausgeglichen scheinende Art schon fast so etwas wie eine beruhigende Wirkung auf ihn. Aber natürlich wusste er es besser. Er wusste nicht genau was er von dem Lehrer halten sollte, weshalb er sich darauf verlegte diesen mit Blicken zu durchbohren. Nicht dass er davon ausgegangen wäre, dass sich dieser davon hätte einschüchtern lassen, aber irgendwie hatte er gerade den Drang dazu. Irgendetwas war an diesem Kerl, das ihm nicht wirklich gefiel und auf der anderen Seite war er auch ein wenig beeindruckt von seinem Auftreten. Ruhig und Ausgeglichen und kraftvoll, groß und durchtrainiert und hellhaarig. ~Tja.~, machte Tenshi vielsagend. ~Was, tja?~, schnappte Kazuya giftig zurück. ~So warst du auch mal~ ~Du meinst stinklangweilig?~, dachte Kazuya nicht ganz authentisch, was ihn herzlich ärgerte. Tenshi lachte nur, was mehr sagte als tausend Worte. Kazuya entfuhr ein leises knurren und unterbewusst spreizte er seine großen schwarzen Schwingen etwas. Als Bernardo ihnen dann auftrug die Tische an die Wände zu räumen, blieb Kazuya absichtlich ein wenig länger als nötig sitzen, während er den Lehrer weiterhin scharf musterte, dann jedoch sprang er leichtfüßig auf und schob seinen Tisch zur Seite. ~Vorstellrunde, na wunderbar~ ~Zünd lieber was an!~, kam es erneut von Kiba. ~Sag mal, sind wir heute ein bisschen pyroman unterwegs, oder was?~ ~Sind wir heute ein bisschen langweilig unterwegs? Bring doch mal zur abwechslung jemanden um oder so. Folter den Typi doch...~ ~Vorsicht~, funkte Tenshi scharf dazwischen, wie immer sobald Kibas Gedanken in diese Richtung abschweiften. Kazuya machte eine genervte Handbewegung, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen. Dann setzte er sich mit in den Kreis und - stutzte kurz. Name schön und gut, aber der Rest? Was sollte er jetzt bitte schön darauf sagen? Mit halbem Ohr hörte er den anderen dabei zu, wie sie sich vorstellten. Er horchte kurz auf, als Shiina sich als Engel vorstellte. ~Aha, einige von... meiner Art scheinen hier ja zu sein.~ Auch auf Yuna ruhte sein blick kurz interessiert. Er hatte noch nie eine Nixe getroffen. Candice hingegen bedachte er kaum noch mit einem abschätzigen Blick. Von der Sorte Dämon kannte er genug Exemplare, weiterer Kontakt nicht zwangsläufig nötig. Dann war wohl er an der Reihe. Er wusste immer noch nicht genau, was er sagen sollte, aber er wäre ja nicht Kazu gewesen, wenn er nicht einfach wild drauflos plappern würde. "Also... meine Rasse ist furchtbar geheim", meinte er wichtigtuerisch und mit aufgesetzt wirkender, schnarrender Stimme, wobei er sich auffällig mit den weithin sichtbaren, schwarzen Engelsflügeln Luft zufächelte. Er seufzte theatralisch. "Ich würde es euch ja zu gerne sagen aber ach..." Die Ironie in seiner Stimme war quasi zu schmecken. "Aber sie muss wohl irgendetwas sehr einzigartiges in diesem Zimmer sein, weil mir das mein unfehlbarer Instinkt so sagt." Auch das kam mit einer kräftigen Portion Ironie über seine Lippen. Er war sich ziemlich sicher, dass nicht nur Shiina sondern zumindest auch Bernardo himmlische Wesen sein mussten. "Ich bin wohl älter als ich aussehe"~Und benimmst dich jünger als du bist. Um nicht zu sagen. Wie ein Siebenjähriger.~"nur körperlich bin ich wohl sogar jünger."~Geistig ah-hauch!~ Kazuya machte es zunehmend Spaß sich rätselhaft auszudrücken, aber im Grunde sagte er nur die wahrheit. Er hatte ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer wie alt er genau war. Sein Geist- zumindest der Teil, den er Tenshi nannte, war wohl an die zwei Jahrhunderte alt, sein jetziger Körper sah jedoch nicht nur in etwa wie 17 aus, sondern war eigentlich sogar erst etwa drei Jahre alt. Und geistig, wie er zugeben musste, hatten Tenshi und Kiba wohl damit recht. Er war auch im Kopf ein Teenager. ~Oder ein Kleinkind, je nachdem.~ "Und mich macht aus, dass ich ein offizielles Diplom im blöd Schwafeln habe", schloss er, während er beiläufig die Illusion eines Diploms erschuf, welches aus dem Nichts in seiner Hand erschien. Auf diesem standen die Worte: "Herr K. Kaosugen, Dr. der Blödschwafelei". Am unteren Ende des Papiers war sogar ein Siegel aus rotem Wachs angebracht. Seine Fähigkeit Schutzschilder zu erschaffen behielt er für's erste lieber für sich. ~Du hälst dich schon für irre komisch, oder?~ ~Ja~, dachte Kazuya, breit grinsend und lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück. ~Angeber~
Ich hatte noch nicht mal richtig angefangen zu zeichnen, da kam auch schon der Lehrer rein. Also war ich gezwungen mein Zeichenzeug wieder wegzuräumen und dem Unterricht zu folgen. Interessanterweise begann dieser mit einer Umgestaltung. Wir sollten einen Sitzkreis bilden. Naja, zumindest die anderen. Ich wurde erstmal dazu aufgefordert die Fenster zu öffnen. Nachdem ich damit fertig war setzte ich mich auf einen der freien Stühle. Neben mir saß ein schwarz haariger Typ mit Flügeln. Rein vom Aussehen und vom Geruch her würde ich also sagen er war ein Engel. Doch das würde ich wohl schon sehr bald heraus finden. Unser Lehrer, der sich uns als Bernardo Adam Gavri-El vorstellte, forderte uns auf uns mit Namen, Alter, Herkunft und Rasse vorzustellen. Des weiteren sollten wir auch erklären was für uns besonders an unserer Rasse ist. Beginnen sollte das blond haarige Mädchen das so sehr nach Farbe roch. Sie stellte sich als Shiina vor, war 17 Jahre alt und ein Engel. Irgendwie wirkte sie nicht wie eine 17-jährige. Viel mehr wirkte sie wie ein etwas naives Kind. Zumindest wirkte sie auf mich so, jemand anderes wurde es vielleicht eher als gefühlskalt oder so bezeichnen. Das Mädchen das sich als nächstes vorstellte hieß Yuna. Sie war 16 und eine Nixe. Somit war sie bis jetzt die zweite Nixe die ich kannte. Sie schien nicht besondrers erfreut darüber zu sein zu erzählen welcher Rasse sie angehörte. Aber naja, in jeder Rasse gab es welche die nicht froh darüber waren ausgerechnet dieser Rasse anzugehören. Als nächstes stellte sich wieder ein Mädchen vor. Sie hatte rosa farbene Haare und bernstein farbene Augen. Ihr Name war Candice und sie war ebenfalls 17 Jahre alt. Und ebenso wie ihre Vorgängerin schien sie nicht gerade erfreut sich vorstellen zu müssen, beziehungsweise sich zu ihrer Rasse zu äußern. Verständlich. Immerhin hatten Dämonen ebenso wie wir Vampire oder auch wie Werwölfe keinen besonderes guten Ruf. Ihre Fähigkeiten fand ich dann abgesehen von ihrem Aussehen am interessantesten. Sie beherrschte wie ich Eis-Magie. Allerdings hatte ich keine Zeit weiter darüber nachzudenken, dünn schon stellte sich der nächste vor. Naja, mehr oder weniger. Der Junge neben mir faselte eigentlich nur dummes Zeug. "Deiner Vorstellung nach zu urteilen gehörst du als der weit verbreiteten Rasse der Spaßvögel an." äußerte ich mich scherzhaft zum Gefasel meines Vorgängers, der nicht mal seinen Namen genannt hatte, ehe ich begann mich vorzustellen. "Mein Name ist Evangeline Usagi und komme aus Japan." begann ich meine Vorstellung. "Ich bin eine Vampirin und mit etwas über 200 Jahren wahrscheinlich die älteste hier." Es war schon etwas peinlich. Ich war die kleinste obwohl ich die älteste war. Aber naja, das ließ sich halt nicht ändern. "Wie viele Vampire bin ich magisch begabt und habe mich daher hauptsächlich auf Eismagie spezialisiert." erklärte ich zum Thema Fähigkeiten und beendete damit meine Vorstellung.
Erster Schultag seit den Ferien, und ich kam mal wieder zehn Minunten zu spät. Anstatt mich jedoch abzuhetzen, hatte ich noch in aller Seelenruhe meine Chips auf dem Bett fertig gegessen (ein äußerst nahrhaftes Frühstück). Als ich in den Klassensaal kam, waren die Leute alle dabei, eine Vorstellungsrunde zu machen. Gefühlt taten wir das ja alle zwei Wochen - was passierte mit den Leuten? Starben die einfach innerhalb von drei,vier Tagen? Auf dem Weg zu meinem Platz warf ich einen Blick auf den Lehrer. Mit Schrecken bemerkte ich, dass es derjenige war, der einmal galant seinen Stuhl nach mir geworfen hatte. Ich hoffte, dass er sich entweder selbst nicht mehr erinnerte, oder dass er die Tatsache, dass ich eine Nixe war, schlichtweg vergaß. An meinem Platz angekommen, fing ich an in meiner Tasche zu räumen und zu kramen - einen Block hatte ich schnell hervorgezogen, einen Stift fand ich jedoch nicht wirklich. "Ey, du, hast du'n Stift für mich?", fragte ich das Mädchen (Candice Grey) neben mir, nachdem ich elegant auf mich aufmerksam (mit einer Hand vor ihrem Gesicht rumzuwedeln) gemacht hatte.
Als der Lehrer in den Raum getreten war, einen Stuhlkreis gefordert hatte und eine Vorstellung verlangte musste ich ein wenig lächeln, schließlich war es mir nicht möglich so etwas zu tun. Dennoch konnte ich ihm nicht einfach den Befehl verweigern, somit überlegte ich mir kurz wie ich es anstellen konnte ohne das irgendjemand anfangen würde auf mir herumzuhacken. Auch wenn ich kein wirkliches Talent dafür hatte mich vorzustellen, so würde ich es doch zumindest versuchen müssten oder nicht? Ich entschloss mich dagegen und abzuwarten was nun passieren würde, dem Lehrer würde ich meinen Namen dennoch mitteilen, schließlich war auch er wohl unwissend in diese Situation geworfen worden. Entschuldigen sie bitte, Dennoch kann ich ihrem Befehl nicht nachkommen, da ich keine stimme besitze und nur telepathisch kommunizieren kann, kann ich nicht jeden gleichzeitig erreichen. Trotzdem schulde ich ihnen meinen Namen beziehungsweise meine Vorstellung. Mein Name ist Takeo Ishade. Ich bin 20 Jahre alt. Ich komme aus Zabaykalsk. Und ich bin ein Dämon. Nachdem ich dem Lehrer meine Daten und meine Beweggründe erklärt hatte lehnte ich mich gegen die lehne meines Stuhls und hob meinen Kopf an so das ich die klasse nicht mehr wirklich in meinem Blickfeld hatte.
Bernardo hatte sich natürlich seinen Notizblock, Stift und die Klassenliste mit zu seinem Platz in der Runde genommen. So konnte er gleichzeitig abgleichen, wer überhaupt anwesend war und konnte sich seine eigenen Notizen zu den einzelnen Schülern machen. Jeder war für sich besonders und besaß eine ganz spezielle Persönlichkeit. Als er damals das Angebot auf Isola angenommen hatte, ging er davon aus, vor allem eine bunte Persönlichkeitslandschaft zu erleben, die eine stark differenzierte Nachfrage prägte. Man nehme nur das blonde Mädchen, welches Bernardo auserwählt hatte, sich als erste vorzustellen. Ihr anfänglicher Blick zu ihm wirkte fast schon flehend, ihr die Aufgabe direkt wieder zu nehmen. Ein Zeichen von Selbstvertrauen war das nicht. Dennoch öffnete sie sich ein Stück und erzählte ihm und der Klasse ein paar Worte über sich. Viel war es nicht und ganze Sätze blieben bis kurz vor Schluss aus. Reden war nicht ihre Stärke, notierte er sich indirekt. Ein stilles Mädchen. Der letzte Satz überraschte ihn dann aber. Er wiederholte sich den Inhalt und machte für sich fest, dass sie großen Wert auf diese Fähigkeit legen musste, wenn ihr das Reden darüber das nötige Selbstbewusstsein gab, einen ganzen Satz zu formulieren. „Sehr gut, danke Shiina.“, lobte er sie für ihren aufgebrachten Mumm. Als nächstes war ein weiterer Blondschopf an der Reihe. Bernardo fuhr mit seinem Stift die Schülerliste ab, als sie ihren Namen nannte. Er setzte zum Haken an, zuckte dann aber plötzlich und zog den Strich über die halbe Seite. Der Grund für diese Reaktion war das, was sie nach ihrem Alter sagte: Yuna war eine Nixe. In Bernardo zog sich in diesem Moment alles zusammen und seine Augen weiteten sich. Man sollte ihm ansehen können, dass ihm von jetzt auf gleich anders zu Mute war als eine Sekunde vorher. Jedoch fing er sich schnell und versuchte sein besonnenes Lächeln wieder aufzulegen. Aber es war schwer – sehr schwer. Sie war ein Unglücksbringer, der noch in fünfhundert Kilometer Entfernung gegen den Wind den Weltuntergang verursachen konnte. Merkwürdiger Vergleich, aber genau so unnormal fühlte sich der Hüne eben. Am liebsten hätte er sie mit Gummihandschuhen gepackt und direkt durchs offene Fenster befördert, hätte ihr alle Tische hinterhergeworfen und das Schulgebäude gleich mit. Wobei … bei dem Versuch wäre er sicher gestolpert und wäre selbst hinausgeflogen und ein Windhauch hätte das gesamte Mobiliar samt Schule auf ihn geweht. Ja, genau so und nicht anders. Dämonen verdienten den Namen Dämonen gar nicht. Nixen waren die wahren Dämonen dieser Welt. Eindeutig! Beruhig dich, Bernardo. Beruhig dich … Bernardo atmete tief durch, versuchte, zur Ruhe zu kommen. Er durfte sich nichts anmerken lassen und musste alle Schüler gleich behandeln. Alle Rassen verdienten es, gleichbehandelt zu werden, ebenso … N- … ebenso … Nix- … Fische … Selbst in Gedanken war es schwer, das auszusprechen. Er nickte dem Mädchen zu, kommentierte nichts. Schnell rettete er seine Aufmerksamkeit zur nächsten Schülerin, die prompt die Aufmerksamkeit auf sich zog. Verlegen radierte er den langen Strich auf der Liste weg, während er ihr zuhörte. Noch nie war er so froh gewesen, einen Dämon kennen zu lernen. Ihr Kommentar zur dämonischen Verwandlung ließ den Hünen aufhorchen. Für ihn war das ein Zeichen dafür, dass sie womöglich auf Kriegsfuß mit ihrer Rasse stand. Ein gutes Zeichen, wie er fand. Ihre Tonlage am Ende ließ ihn jedoch munkeln. Das notierte er sich besser. Candices Fähigkeit war relativ einfach vom Verständnis her. Ihr letzter Satz sprach dann wieder für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Das fand Bernardo interessant, denn es biss sich mit der Art und Weise, wie sie ihren zweiten Satz gesagt hatte. Wieder ein Grund, sich eine Notiz zu machen. An vierter Stelle war endlich ein Knabe dran. Spätestens jetzt fiel ihm auf, dass die Mädchen in dieser Klasse klar in der Überzahl waren. Bernardo machte einen Haken hinter Kazuya, auch wenn dieser seinen Namen gar nicht nannte. Dafür wusste er noch, wo dieser gesessen hatte und konnte damit auf dem Sitzplan den Namen ausmachen. So wie das Kennenlernen der beiden begonnen hatte, so ging es in dieser Vorstellungsrunde weiter. Kazuya schien nicht viel von Ordnung zu halten und zeigte dies offensichtlich durch sein Verhalten. Im Grunde schwafelte er nur etwas Unsinn vor sich her und wich der Aufgabenstellung aus. „Okay, danke, Kazuya“, sagte Bernardo, als der Schüler fertig war und seine Sitznachbarin einen kecken Spruch zu ihm abgelassen hatte. „Wir freuen uns alle, einen weiteren Engel in unserer Reihe kennen lernen zu dürfen, der wie Yuna die Menschen mit seiner Stimme beeinflussen kann.“ Er grinste. Diese Schülerliste war wahrlich brauchbar. Da stand nicht nur der Name sondern auch die Rasse. Hoffentlich würde Kazuya nicht allzu enttäuscht sein, da sein streng geheimes Geheimnis nun aufgedeckt war. Aber da er ja die Fähigkeit des Schwafelns beherrschte, sollte es kein Problem für ihn darstellen, sich eine neue Geschichte einfallen zu lassen. Nun Weiter ging es mit Kazuyas Nachbarin. Es war Evangeline, der er zuvor aufgetragen hatte, die Fenster zu öffnen. Eine wirklich gute Idee war das gewesen. Die frische Luft belebte die Geister spürbar. Das Mädchen war der erste Vampir in der Runde und gleichzeitig die erste, die ihre Heimat nannte. Gleich um die Ecke war Japan nicht, aber zumindest die hiesige Kultur war ihr dadurch nicht fremd. Dafür besaß sie keinen typisch japanischen Namen, wie Bernardo fand. Wieder eine Notiz wert. Junges Ding, dachte er sich, als sie ihr Alter nannte. Mit ihr hatte die Klasse schon die zweite Eismagierin. Interessant. Diese Magie schien wohl heutzutage angesagt zu sein. Als nächstes … ach, als nächstes schoss eine vermisste Schülerin herein. Wen haben wir denn da?, fragte sich der Hüne. Aber die Frage würde er schon noch beantwortet bekommen, daher kommentierte er ihre Verspätung nicht. Der letzte Kandidat in der Runde war Takeo. Doch dessen Namen nahm Bernardo nicht über sein Gehör war. Die Stimme des Jungen tauchte plötzlich in seinem Kopf auf. Nach einem kurzen Überraschungsmoment war dem Lehrer aber schnell klar, was hier abging. Der Grund dafür besorgte ihn jedoch. Es musste schwer für ihn sein, sich so mitteilen zu müssen; vor allem weil er nicht zu mehreren Personen gleichzeitig reden konnte. „Danke“, nickte er ihm zu. Danach richtete er sich an die Klasse und verwies auf den Jungen. „Wer Takeo hier noch nicht kennt; er ist leider stumm. Allerdings kann er per Telepathie kommunizieren. Das jedoch nicht mit allen gleichzeitig, daher hat er nur mir erzählt, wie er heißt, dass er 20 Jahre alt ist, aus Zabaykalsk kommt und ein Dämon ist.“ Wieder nickte er dem Jungen zu. Damit wären die pünktlichen Schüler fertig. Fehlte eigentlich nur noch die Verspätung. Zu dieser schaute er nun auch und forderte sie auf, es ihren Mitschülern gleich zu tun: „Würdest du dich auch noch vorstellen? Name, Alter, Herkunft, Rasse und was für dich an deiner Rasse besonders ist.“ Warte mal … Just in dem Moment, wo er sie anschaute, kam ihm ihr Gesicht irgendwie bekannt vor. Hatte er sie etwa schon mal gesehen? Und warum hatte er dabei so ein ungutes Gefühl? Egal!
„Der Rest kann sich schon mal überlegen, was er selbst für besonders an der Rasse seines Mitschülers oder Mitschülerin findet und dies der Klasse mitteilen. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.“ Er fügte noch hinzu, dass, wenn sich die letzte vorgestellt hatte, die Schüler direkt ihre Ideen mitteilen durften.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Ich kam zu spät. Das war mir schon klar, als ich vom Speisesaal los ging aber trotzdem hatte ich mich nicht beeilt, immerhin kommt das Beste immer zum Schluss und eile stand mir sowieso nicht. Also war ich im bequemen Schritt zu dem Klassenraum gegangen wo nun schon der Unterricht angefangen hatte, öffnete gelassen die Tür, hob meiner Hand zur Begrüßung und wollte eigentlich auch noch eine Entschuldigung raus bringen aber da erblickte ich sie. MISU! In Gedanken schrie ich und mit meinen Augen starrte ich sie an. Endlich! Ich hatte sie wieder gefunden! Äußerlich versuchte ich ruhig zu bleiben aber innerlich wurde ich ganz hibbelig und aufgeregt, ich wollte sofort mit ihr reden und so vieles!!! Ich atmete einmal tief durch. "Entschuldigung." meinte ich dann zu dem Lehrer und nickte ihm ganz cool zu. So wie richtige Männer das halt taten. Das es einen Sitzkreis gab realisierte ich erst jetzt wirklich und das empfand ich dann doch als ein bisschen homo. Leise seufzte ich aber dann erblickte ich das neben Misu noch einen Platz frei war, zwar war de recht beengt aber das war mir egal! Ich ging direkt drauf zu und zwängte mich dann zwischen Misu und der Person neben ihr. Ja, hier war ein schöner Platz.