Der junge Lehrer lauschte gespannt als Takeru den Mut zusammen nahm und als erster etwas sprach. 1939 bis 1945, schonmal das Grundwissen war da. Zufrieden nickte der Lehrer nur. "Genau." Sofort nahm Slevin auch schon das Stück Kreide in seiner Hand und benutzte es um das Tafelbild um einen Punkt zu erweitern. Mal sehen wie die Tafel doch am Ende der Stunde aussah. Neugierig blickte er durch die Reihen der Schüler. Na, wer würde denn als nächstes etwas sagen? Und schon erhob ein neuer Schüler das Wort. Laut dem Sitzplan ein Schüler mit Namen Joyce. Joyce Summers. Aber es blieb nicht bei einer einfachen Schilderung wie die von Takeru. Nein, der Lehrer bekam einen halben Wikipediaeintrag an den Kopf geworfen. "Eh...ja. Schön das du so viel weißt." Irgendwie war der Junge dem Lehrer nicht ganz geheuer. Da würde er später nocheinmal einen genaueren Blick in die Schulakte werfen müssen. Es kam ihm so vor, als wäre der Schüler irgendwie ganz weit weg, als ob er nichts um sich herum wirklich wahrnehmen würde. Als würde er..anders ticken als andere Schüler? Aber daran wollte er jetzt keine weiteren Gedanken verschwenden, er ergänzte wieder das Tafelbild etwas. Aber nun folgte kein anderer Schüler der etwas wusste. Wusste denn kein Schüler mehr noch etwas über den zweiten Weltkrieg? Oh und schon konnte er die Stimme eines anderen Schülers vernehmen. Der...nichts zum Unterricht beitragen wollte. "Nein Lavi, sie wird dir bestimmt nicht helfen herauszufinden wer den Kieselstein geworfen hat. Jetzt stell dich nicht so an. Wenn deine verletzung aber doch so schwerwiegend ist, geh ich gerne mit dir auf die Krankenstation." Lächelnd sah der junge Baylon in die Klasse hinein, keiner wusste noch etwas genaueres. Schade. So setzte er sich wieder auf seinen Stuhl hinter dem Lehrpult. "Holocaust." Er sprach es einfach nur aus. Einmal laut durch den Raum. Seine Gesichtszüge ernst als er dieses eine Wort sprach. "Holocaust." Und wieder ließ er dieses eine Wort durch den Raum gleiten. Interessiert betrachtete er die Reaktionen der Schüler auf diese Aktion. Müsste er es nocheinmal machen? "Holocaust. Was ist das?"
[cf. Jungentoilette ~ Luca wartete davor (mit Susei ~ der da rein wollte) ] (out: Shusei hatte Luca Mitgezogen weswegen sie Pünktlich war)
Gemeinsam mit Shusei war Luca also in dem Klassenraum der Mondklasse, sie kannte den Raum ja bereits, nach dem sie die Treppen zum Obergeschoss hoch gelaufen waren setzte sich Luca schnell auf ihren Platz und lauschte den anderen, dass Shusei fast in ihrer nähe war, war gut. Aber Shusei war noch einige Zeit bei ihr und so stand sie auch auf und schaute sie an, beide hätten wirklich an einem Wettbewerb mitmachen können, Wie-lange-kannst-du-ihm-in-in-Augen-zu-sehen-ohne-zu-Blinzeln. Ewig, seine Augen waren hübsch und man konnte sich in ihnen vergessen, einfach umwerfend. Aber es ging der Unterricht bereits los. Und Luca folgte diesem zwar sagte aber nicht wirklich viel, den sie versuchte irgendwie Information auf ihren Block zu schreiben oder auch diese nervige Mindmap zu machen, so was mochte sie nicht wirklich aber es musste nun einmal gemacht werden. Nun nahm sich das Mädchen aber vor Aufpassen, dann konnte sie sich auch mal melden aber wirklich viel Wert legte sie jetzt nicht darauf, dass sie alle ansahen. Das jemand mit einem Steinchen beworfen wurde hatte das Mädchen nicht mitbekommen aber dass der Lehrer, dessen Namen sie auch gekonnt überhört hatte, eine frage stellte wusste sie sogar die Antwort, vielleicht sollte sie es doch wagen, erst schaute sie nach Links dann nach rechts, langsam hob sie ihre Hand. „Holocaust…ist der Massenmord der Juden, von den Nazis, sie wurden gefoltert und zum Schluss getötet, welche nicht mehr zur Arbeit fähig wahren wurden vergast. Die Leichen wurden verbrannt, daher der Name Holocaust was vollständig Verbrannt heißt“ endete das Mädchen und schaute auf ihren Tisch. War seine Frage beantwortet. Luca biss sie auf die Unterlippe, nun hieß es abwarten.
Ich war da - ich hörte zu. Allerdings gaben einzelne Sachen für mich überhaupt keinen Sinn, von diesen hatte ich noch nie gehört. Aber wie sollte ich auch etwas von der Welt wissen, wenn diese schon immer ihre Augen vor mir verschließen musste? Oder besser, ich nie die Gelegenheit hatte, an ihr teilzuhaben. Was ich wusste, kannte ich aus wenigen Büchern, die meine toten Eltern gehabt hatten, und auch bei diesen hatten sie sicher aufgepasst, dass ich nicht an die falsche Lektüre kam. 'Verbotene' Lektüre bekam ich, wenn ich heimlich abhaute, was selten möglich war.
Von allen Seiten kam Ablenkung, dabei wollte ich doch wirklich zuhören, auch wenn ich nichts davon blickte. Zuerst bekam ich einen Zettel an den Kopf, der auf den Boden plumpste, und als ich mich nach eben diesem bückte, hörte ich meinen Namen - sah nach hinten und winkte Lavi, der mich nun endlich auch bemerkt hatte! Aber ich war nicht die Einzige, die ihn gehört hatte, und so laberte auch Slevin ihn zu. Also bitte, als ob man im Unterricht nicht reden dürfte. Lächerlich. Als ich den Zettel öffnete, erwartete ich auch, dass er von Lavi sein müsste. Nachdem ich die Nachricht gelesen hatte, runzelte ich die Stirn, kritzelte ebenfalls etwas drauf und warf ihn zu Lavi.
Zettelchen:
Wenn's darum geht, nein, es war kein Date & wir haben nicht miteinander geschlafen. Was geht bei dir so?
Eigentlich könnte ich ne Sms an Levi schicken..! Dachte ich mir und legte mein Handy auf's Knie, fing an, eine Nachricht einzutippen und schickte sie schnellstens ab (bevor Slevin es sehen würde). Gleich danach widmete ich mich allerdings sehr aufmerksam dem Unterricht (und wartete auf Lavi's Antwort). "Klingt wie ein Wirbelsturm.", antwortet ich auf die Frage vom Lehrer. Aber sicher war ich mir auch nicht.
Akako hatte seine Zeichnung schnell fertiggestellt und betrachtete sie, dieser Typ hatte schon eine seltsame Ausstrahlung. Das Bild war fertig und er schaute nach ob Misu endlich veruscht hatte ihn mal zurück zu schreiben doch nirgens lag ein Zettel. Statt dessen sah er sie wie sie den Zettel zu Lavi schmiss. Doofe Nuss. dachte er und schlug sich sachte vor den Kopf. Die hatte wohl gar nicht mitbekommen das er die Nachricht verfasst hatte. Gleich schnappte er sich einen zweiten kleinen Zettel und kritzelte was drauf. Sein Magen fing wieder lauter an zu knurren und er verzog sein Gesicht. Er musste Eeeeeeessen. Er schüttelte die Hunger Gefühle ab und schrieb weiter. Dann warf er den Zettel weider zu Misu.
Zettel:
Dummchen^^ Hier ist Akako, Bist ja echt ne Schlafmütze^^ ODer hast du mich schon vergessen?
Damit beiheit er sie erstmal im Blick, er woltte sehen wie sie auf den Zettel reagierte. Den Unterricht hatte er jetzt schon total vergessen.
Als Slevin endlich seine Hand über die Tafel gleiten liess und weitere Worte daraufkritzelte, begann ich es brav abzuschreiben. In der Zwischenzeit war mein Heft nämlich ziemlich übersät von den Kreuzen, die mich irgendwie auch ziemlich konfus machten. Und das Slevin dann noch ein unbekanntes Wort dauernd wiederholte, machte mich fast verrückt. Ich schnaufte kurz und war beinah davor, die Nerven zu verlieren zumal ich wirklich überhaupt nichts davon wusste - man bedenke, dass ich in der Unterwelt gelebt hatte und bei meinem Onkel auch nie richtig über die Vergangenheit aufgeklärt wurde. Doch bevor mir wirklich die Tränen in die Augen schossen, versuchte ich einfach Luca zuzuhören, die anscheinend wusste, was das war. Und es war überhaupt nichts schönes! Als ich ihr geschockt zuhörte, spürte ich wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Wie konnte man einfach Menschen töten? .. Also ich nahm mal an das Juden Menschen waren.. das Wort hatte ich bisher auch noch nie gehört. ..oh Gott, ist das peinlich.., dachte ich mir beschämt und wischte mir schnell die Tränen weg, die sich einen Weg über meine Wangen gebannt hatten. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, dass auch noch was anderes im Zimmer geschah. Zum Beispiel das Zettelchenspiel von Akako und Misu. Etwas eingeschüchtert von dem, was ich gerade erfahren hatte, senkte ich meinen Kopf.
Viel wissen, ja, das konnte man wohl als viel Wissen bezeichnen. Aber eigentlich hatte Joyce gar nicht so viel gesagt... er zog die Augenbrauen wieder in die Stirn. Hatte der Lehrer eigentlich zugehört? "Präzision der linguistischen Humanartikulation partizipiert augenscheinlich nicht mit Ihrer kognitiven Kapazität", ließ er brummend verlauten. Er hatte nur gesagt, dass die Lage in Europa angespannt war, Hitler die Anspannung ausgenutzt hatte und dass die Nachwirkungen dieses Krieges bis in die heutige Generation griffen. Das war Allgemeinwissen zum Zweiten Weltkrieg! Joyce schnaubte und verlor das Interesse. Und da war er auch schon wieder: der Punkt, an dem er sich fragte, was er hier noch mal machte. Er erinnerte sich dumpf an Unterricht und dass er seinem Vater und seinem Onkel versprochen hatte, daran teilzunehmen, so gut er konnte. Aber wie sollte er denn aufmerksam sein bei so einer Pfeife, die sich Lehrer nannte?! Als er das Thema Second World War und Holocaust mit seinem Onkel durchgegangen war, war es viel intelligenter aufgebaut gewesen. Und vor allem interessanter aufgebaut. Twoface griff sich wieder in die Hosentasche, holte seine Taschenuhr raus und legte sie vor sich auf den Tisch. Er erinnerte sich an seinen geliebten Vater und das Versprechen, das er ihm gegeben hatte: dass er hier alles so gut wie möglich abschließen würde. Es würde ihm schwer fallen, da ihm sein Psychiater und damit seine Therapie hier fehlten. Die Lehrer würden sich wohl kaum mit Autismus und Schizophrenie beschäftigen, Joyce musste das irgendwie selbst schaffen. Er war erwachsen. Seine Familie setzte große Erwartungen in ihn. Sein Psychiater, der nette Dr. O'Lacey hätte ihn nie weggelassen, wenn er nicht geglaubt hatte, dass Joyce es schaffen würde. Alle glaubten an ihn... Aber es war so unheimlich dröge! Und dass neben ihm Zettelchen geschrieben wurde, machte es nicht besser. Eigentlich machte es ihn nur sauer. Wieder fletschte er die Zähne und knurrte tief. "Respektlos und dämlich geht die Welt zu Grunde! Wegen dem Holocaust sind Unschuldige gestorben, Frauen, Kinder, Väter, Brüder, und du schreibst Zettel!" Schreien konnte man es nicht nennen. Aber normale Sprechlautstärke war schon auch etwas anderes. Twoface war lauter geworden, aber nur, weil es ihn aufregte. Die ganze Situation wurde langsam doch zu viel für den Autisten. Er mochte Menschenmengen nicht... hier waren ihm einfach zu viele Leute. Darunter musste jetzt eben seine Nachbarin leiden. Obwohl sie sicher nett war... "Der Holocaust hat Millionen das Leben gekostet, der Zweite Weltkrieg hat Europa und Asien nachhaltig geprägt. In Japan ist es genauso zu Morden an der Menschheit und auch an unsereins gekommen! Und dich interessiert's nicht! Du hast wohl noch niemanden verloren, der dir nahe stand!" Wieder knurrte Joyce und wurde dann plötzlich ganz still. Starrte auf auf den Tisch vor, legte den Kopf auf die Knie und die schlanken Finger um die Taschenuhr. Er hörte wieder diese Stimmen in seinem Kopf, von denen er eigentlich wusste, dass sie nicht real waren... aber dieses Mal waren sie laut. Er hatte die Augen weit aufgerissen, sonst blieb sein Gesichtsausdruck leer. Er hörte eine Stimme, die ihn dafür schalt, das Mädchen so beleidigt zu haben. Er hörte eine, die noch sagte, er sollte ihr den Hals umdrehen. Er hörte eine dritte Stimme, die ihm Vorwürfe machte und ihn auslachte. Twoface schluckte und starrte weiter auf die silberne Taschenuhr, versuchte, sich das Bild seines Vaters vorzustellen, damit diese Stimmen aufhörten.
Ich starrte immer noch zu Misu rüber, als auf einmal jemand mein Name sagte. Etwas verwirrt schaute ich mich um, bis ich die Quelle fand. Der Lehrer. Upala. Mit einem verschmitzten Lächeln hörte ich ihm zu und war wirklich gerührt darüber, das er mit mir zur Krankenstation gehen würde. Er war wie ein Vater den ich nie hatte! Mehr mals blinzelte ich und strahlte ihn dann an. “Das ist sehr lieb von Ihnen aber ich denke das geht schon. Bin ja immerhin kein Mädchen!” Und da er nun meine neue Vaterfigur war, wollte ich im Unterricht aufpassen, denn ich wollte das er stolz auf mich ist. “Holocaust? Klingt für mich wie ne Achterbahn…”, murmelte ich vor mich hin, da ich keine Ahnung hatte. Aber ich wollte mich ja ab nun anstrengen und so fing ich an, intensiv nachzudenken! Naja, bis keine zwei Sekunden später ein Zettel auf meinen Tisch landete. Das war es wovon ich schon immer geträumt hatte. Zettelchen im Unterricht schreiben. Bisher hatte ich so was nur in Filmen gesehen und nun erlebte ich es im richtigen Leben! Total aufgeregt öffnete ich das stück Weiß und lass ihn mir durch. Durch den Inhalt schloss ich darauf, das der von Misu kam und ich antwortete auch prompt.
Zettelchen#1:
Du dumme Nuss! Mich interessiert doch diese Geschichte von gestern nicht mehr! Viel wichtiger ist, heraus zu finden wer mich eben steinigen wollte!
Unauffällig warf ich den Zettel zu ihr zurück und sah dann wieder nach vorne zum Lehrer, in der Hoffnung er würde uns nicht erwischen. Oh Gott, war das aufregend! Dann fing irgendwer an zu reden. Keine Ahnung wo von er redete, da ich nur so halb zuhörte, meine Aufmerksamkeit galt nämlich nur noch Misu und dem Stück Zettel.
[OUT: Ich löse nun die Postingreihenfolge[das heisst in dem Fall, Posting ohne Lehrer. Achtet trotzdem drauf, dass nicht immer dieselben nur zum Zug kommen] für die nächste Zeit erstmal auf, da Slevin weder auf PM's reagiert noch irgendwas von ihm kommt. Das heisst, ihr dürft nun erstmal frei posten & den Unterricht weiterführen: Von Vorteil wäre natürlich, dass jemand den Unterricht 'weiterführt' indem er ein wenig erklärt, was Sache ist, und die anderen sich dazu in einer Diskussion melden. Ich hoffe, die Lösung ist für die Beteiligten angenehm; aber ich kann mir vorstellen, dass sich viele ärgern, da es hier nunmal nicht weitergeht.]
Misu 15.August (Dienstag) 11:30 Uhr
Zettelchen kamen von allen Seiten, vom Lehrer kam nichts mehr. Trotzdem hatte ich mit jedem Beitrag mehr Fragen. Woher wussten das alle?
Zunächst las ich Akako's Zettel, dann Lavi's, antwortete auf beide und schmiss sie doch recht offen, ohne das groß zu verdecken zu dem jeweiligen zurück. Hoffentlich hatte nun jeder den Richtigen erwischt..
An Lavi:
Wieee, dich interessiert das nicht? T-T Und keeine Ahnung, wer dich steinigen wollte. Ich zumindest nicht.
An Akako:
Wieso sagen mir alle, dass ich dumm bin...D: Wie könnte ich dich vergessen? Wegen dir hab ich Blondie gesagt, dass ich in ihn verknallt bin. Mein Leben ist quasi vorrüber.
Ob das zu dramatisch war? Ach, es würde schon gehen. Und nun hörte ich weiter dem Rest zu - bis ich irgendwann einfach laut fragen musste. "Stopstopstopstopstopstopstop!!!", brüllte ich und hatte nun sicher mehr Aufmerksamkeit, als ich wollte, "Was soll das bedeuten? Was zur Hölle sind ..Judän?...Was..Und..Nazis? Und warum machen die denn so 'nen Kram?" Anders als manch anderer war ich immerhin nicht mit einer offenen Weltansicht und Ahnung über alles aufgewachsen. Ich kannte Bücher, und wenn ich zurückdachte, war ich mir fast sicher, dass auch in diesen ein paar Mal ähnliche Begriffe aufkamen. Aber das war etwas Anderes - ich selbst hatte es nie verstanden. "Weltkrieg?", fragte ich leise und verständnislos - wussten die etwa wirklich alle Bescheid?