Ich hatte Sky netterweise abgesetzt, wo sie hingehörte. In die Gruppe der Vollpfosten! Die Sonnenklasse.<3 Naja, Spaß. Sie war eigentlich recht nett gewesen, auch wenn ich nicht verstand, warum sie komische Verstimmungen bei Arisa auslöste. Oder löste ich selbst irgendwas bei ihr aus? Wenn, dann doch nur positive Gefühle! Ich grummelte, böse, denn eigentlich hatte ich keine Lust auf die Versammlung. Also zumindest sehr wenig. Und Jun zu sagen, dass nicht er, sondern eben ich die Klassensprecherwahl gewonnen hatte, verlor auch so langsam seinen Reiz. Was machte man denn überhaupt Tolles als Klassensprecher? Offensichtlich unfähige Lehrer zusammenzuscheißen, die es nicht brachten, zu einem Klassentreffen pünktlich aufzutauchen! "Hallo Leute.", begrüßte ich die anderen, warf einen Blick auf Takeru und sein Schoßhündchen und dachte mir, dass die beiden mich vor ein paar Tagen noch zum Brodeln gebracht hatten, und dass ich daher auch ziemlich lieblosen Sex mit Levi gehabt hatte. Jetzt schien mir das alles so unwirklich, eigentlich total blödsinnig. Und brachte mich zum gefrusteten Seufzen, bevor ich den Blick von Takeru's Gesicht wendete, und weiterschaute. Ehhh.....unwichtig, unwichtig, unwichtig, Arisa! Aber irgendwie hatte ich Hemmungen, zu ihr zu gehen und hockte mich in meinen festgelegten Sitzplatz in der ersten Reihe [moargh.]. Doch überhaupt mit niemandem reden war ja dann auch langweilig. Irgendwie musste man die Stunde ja rumbringen. Der neben mir? Nein. Ich schaute kurz zurück, in den Teil des Klassensaals, wo sich überhaupt jemand befand und sah ein..Mädchen. Trauriges Mädchen? Sicher ein Mädchen, das allein gelassen werden wollte! "Haallo.", meinte ich langgezogen und stupste gegen ihre Stirn[JINAAAAI:D], "Erde an..Mädchen. Wer da?" Wenn ich mit 'Tocktock' gegen ihren Kopf klopfen würde, dann gäbe es Schläge, oder? Also beherrschte mich, sah lächelnd auf ihren Vorderkopf und erwartete fast, dass sie mir einen Papierbollen gegen den Kopf schmeißen würde, so, wie man es auch schon heute Mittag beobachten konnte. Aha. Ein Rebell.
Die Minuten dehnten sich, wie Kaugummi und der tickende Zeigen an der Uhr wollte einfach nicht seine Runde machen. Es schien beinahe so als verlangsamte sich dieser mit jeder verstreichenden Sekunde. Zudem war es höchst merkwürdig, dass ihr werter Klassenlehrer immer noch nicht mit Anwesenheit glänzte und auch sonst noch so einige Schülerinnen und Schüler abwesend waren. Mit der Pünktlichkeit hatten sie es hier offenbar nicht, wobei man von dem Blonden auch nicht behaupten konnte, dass er stets auf die Minute genau am vereinbarten Treffpunkt ankam. Im Gegenteil – oft versäumte er Ereignisse oder rettete sich mit spektakulären Ausreden irgendwie aus der Affäre (wobei dies nicht bei jedem funktionierte). Heute war es eigentlich nur so früh dran, weil er zum einen nichts mit seiner Zeit anzufangen wusste und zum anderen doch schon darauf brannte der Dämonin zu begegnen. Es handelte sich um eine Art Zwiespalt in welchem er sich befand, denn einerseits wünschte er sich sie hier zu sehen, doch andererseits machte er sich unnötig Sorgen darüber, was geschah, wenn sie in den Raum spazierte. Er hatte sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, wie er reagieren und was er sagen würde, wenn sie vor ihm stand, dabei hätte er doch eigentlich genügend Zeit zur Verfügung gehabt. Mit jedem Aufgehen der Tür schien sein Herz für wenige Sekunden auszusetzen bis er realisierte, dass bloß weitere, mehr oder minder unwichtige Mitschüler in den Klassenraum kamen und sich auf ihre Plätze setzen. Die Namen der meisten hatte er sowieso bereits vergessen, da er einfach noch nicht mit ihnen ins Gespräch gekommen war. Und von einigen wusste er diese von vornherein gar nicht, denn es hielt ja niemand für nötig sich vorzustellen. Seufzend richtete Jun seinen Blick wieder auf die Tür, ließ es inzwischen bleiben mit den Fingern auf die Tischplatte zu pochen und wartete einfach stumm und leise auf ihr Erscheinen. Währenddessen machte sich in ihm die Angst breit, dass sie womöglich gar nicht mehr hier war. Sie war schließlich eine Dämonin und musste sich nicht an irgendwelche Regeln halten. Wenn ihr danach wäre, könnte sie einfach verschwinden, das nächste Schiff nehmen oder einfach über das Wasser bis zum Festland laufen, so wie sie es am Strand getan hatte. Satte zehn Minuten später (an sich ja keine lange Dauer) öffnete sich abermals die Tür und ein weißhaariges Mädchen schob sich durch diese hindurch. Augenblicklich begann sein Herz schneller zu schlagen und er konnte sich nicht entscheiden, wohin er seinen Blick richten sollte. So wanderte dieser von seinen Händen über die Tafel, den Boden und blieb letztlich in ihrem Gesicht hängen. Sie machte keinen wütenden oder verletzten Eindruck, schien aber auch nicht zufrieden mit der Situation. Nein, das alles traf nicht zu – Jinai wirkte nach außen hin eher ein wenig abwesend und neutral dieser Versammlung gegenüber, … ihm gegenüber. Unruhig biss sich der Blonde auf die Unterlippe und musterte flüchtig die Silhouette ihres Gesichtes, wand den Blick jedoch rasch wieder ab als sie in seine Richtung guckte. Seine Finger klammerten sich an die Tischplatte, sodass er bangte diese nicht jeden Moment in zwei Teile zu brechen. Die Nervosität war ihm ins Gesicht geschrieben und so rang Jun noch eine Weile mit den richtigen Worte. Er wollte sich bei ihr für sein taktloses Verhalten entschuldigen und ihr sagen, wie viel sie ihm bedeutete, aber konnten sie das nicht besser nach dieser Versammlung bereden? Dann hätten sie mehr Zeit als jetzt, denn immerhin konnte Slevin jeden Augenblick den Raum betreten und Ruhe hatten sie nun auch keine. Zwar herrschte in der Mondklasse kein aufgebrachtes Stimmgewirr, aber das Gefühl sich ungestört unterhalten zu können, hatte der Schüler bei Gott nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit raffte er sich also dazu auf sie um ein Gespräch zu bitten, konnte allerdings nicht verhindern, dass ihm ein anderes Mädchen zuvor kam. Die Klassensprecherin, wenn er sich recht entsandt. Ja, das Mädchen, welches die Wahl gegen ihn gewonnen hatte. Mit bereits halb offenem Mund glitt ihm der Wortfetzen „Jin-“ über die Lippen. Eilig bemühte er sich darum seinen Mund zu schließen und sich dem Fenster zuzuwenden. Wieso verdammt saß auch niemand in seiner Nähe mit dem er sich nun unauffällig unterhalten und dadurch seine Peinlichkeit verbergen konnte? Teils verlegen, aber auch sauer auf Misu vergrub er die Finger so tief in das Holz, dass dieses leicht zu bersten begann. Life sucks .., konnte er da nur denken und hätte am liebsten mit der Stirn gegen den Tisch geschlagen. Jetzt würde sie Gedanken, dass er nichts mehr von ihr wissen wollte.
Die langen Haare des silberhaarigen flogen wie wild durch die Gegend. Seine Atmung war flach. Seine Füße schwebten förmlich über dem Boden, als er durch die Gänge der Schule rannte. Warum er rannte? Er war einfach viel zu spät! Natürlich, er war bei dem Direktor, wegen dem Gespräch, Ja. Aber selbst dies war keine Entschuldigung dafür, das er nun zu spät war. Jede Minute zählte in diesem Moment. Am Ende des Ganges konnte er seinen Klassenraum entdecken. Mit seinen Schülern. War das nicht ironisch? Er selber kam zu spät, obwohl sie auf seinen Wunsch hier waren? Was für eine bescheuerte Situation. Aber aktuell war eh alles scheiße. Wirklich alles. Er stieß die Tür auf, und sah keuchend und nach Luft schnappend in den Raum. "...Tschuldigt..meine Verspätung..", brachte er, schwer atmend, herraus. Kraftberaubt ließ er sich auf dem Stuhl des Lehrerpultes fallen. Erst jetzt sah er genauer in die Klasse. Als erstes sah er...die Dämonin Jinai. Für einen kurzen Moment musste er an sein zerstörtes Badezimmer denken. Im nächsten Moment sah er die Klassensprecherin Misu, ihren Gegner Jun. Takeru und seine Freundin Mitzuki waren auch da. Arisa sahs auch im Raum, ebenso Zero und seine Vampierfreundin. Jedoch sah er auch das ein oder andere Unbekannte Gesicht. Leicht lächelte er kurz zu diesen Personen, bevor er sich wieder erhob. Seine Atmung war zwar immer noch nicht wirklich normal, aber wenigstens konnte er jetzt wieder vernünftig reden. "Leute..wir haben ein Problem.", entkam es ihm, bevor er eine Karte der Insel auf das Pult legte. "Kommt nach Vorne, es ist wichtig..", forderte der junge Lehrer von seinen Schülern. Nachdem sie sich größtenteils um ihn und das Pult verteilt hatten, sprach er weiter. "Ich war eben beim Direktor. Wir haben informationen, das eine Schlacht auf uns zukommt! Die Insel wird anscheinend sehr bald angegriffen. Laut den Berichten soll es sich um Werwölfe, oder soetwas ähnliches halten.", er stoppte kurz, weil sich der Silberhaarige für einen Moment selber lächerlich hielt. "Ich erzähl keinen Scheiß, Leute. Ich weiß, das hört sich lächerlich an, und ich hab keine Ahnung, wie weit ihr über die Insel bescheid wisst, aber diese...Dinger..da haben in der Vergangenheit diese Insel schonmal zerstört." Aus seinem Mantel kramte der Lehrer eine Schachtel Zigaretten, nahm sich eine, und die Schachtel warf er einfach auf das Pult. Einen kurzen Moment, und eine kleine Flamme, später qualmte die Zigarette vor sich hin. "Wir müssen kämpfen. Wir alle! Wenn wir nicht kämpfen, wird die Schule, das Waisenhaus, die Stadt..nein die ganze Insel endgültig zerstört. Und wenn Isola fällt, ist die Welt da draußen, unsere Welt, sowieso verloren." Ja, er stellte das ganze gerade sehr dramatisch dar. Aber wer weiß, was passieren würde, wenn diese Werwöfle in die Normale Welt kommen würden? Für einen kurzen Moment schloss er wieder die Augen, und dachte nach. Er wollte sich an die einzelheiten erinnern, die ihm der Direktor sagte. Der Direktor war schon ein komischer Typ. Immerhin hatte er Slevin als Schüler eingestuft, und das obwohl er ihn selber eingestellt hatte...Zurück zum Thema. Jetzt wusste er auch wieder, was zu tun war. Teams bilden, genau. "Ich werde euch sagen, was wir nun tun müssen. Es ist wichtig, das ihr mit wenigstens jetzt mal gehört schenkt, ja? Die ganze Sache wird volgendermaßen ablaufen. Wir werden uns in 3 Teams aufteiln. Alle von euch, die Heilfähigkeiten besitzen, oder so Helfen wollen, werden sich mit gleichgesinnten aus anderen Klassen am Waisenhaus treffen. Eine sehr wichtige Aufgabe bekommen die Verteidiger. Ihre Aufgabe wird es sein, wichtige Punkte zu schützen." Slevin deutete auf ein paar Punkte auf der Karte. "Die Gruppe trifft sich auf dem Pausenhof der Schule." Nachdem er diesen Satz beendet hatte, fuhr er mit dem Finger auf einen Punkt der Karte, an dem wohl noch keiner war. "...und hier treffen sich diejenigen, die der Meinung sind, sie sind starke Kämpfer. Aber ich will euch darum bitten, nur dahin zu gehn, wenn ihr wirklich kämpfen wollt! Diese Werwölfe sind unglaublich stark, und eure Aufgabe wäre es, sie von Angesicht zu Angesicht zu bekämpfen." Slevin nahm einen tiefen Zug seiner Zigarette, bevor wer weitersprach. "Ich will, das ihr euch nun meldet, wohin ihr geht. Aber ich kann es gar nicht oft genug sagen, das ihr euren Gegner nicht unterschätzen dürft! Ich will nicht einen, nicht einen einzigen Schüler verlieren, verstanden?!?" Sein letzter Satz war anders, als die anderen. Er war...wütender, aufgebrachter. Niemals wollte er nur einen seiner Schüler verlieren, aber er wusste genau, das er sie nicht schützen konnte. Das es gefährlich werden würde, war ihm bewusst. Immernoch leicht erschöpft sah er in die Klasse hinein. Nun lag es an ihnen...
(out 1: So, ihr teilt euch jetzt in die Gruppen ein. Ihr wisst ja, wie das läuft, jedenfalls hoff ich das.)
(out 2: Entschuldigt mir mein verspätetes Posten T_T Mein Internet ist aktuell kaputt...und ich musste mit dem Handy was zaubern...)
Kaum saß Jinai auf ihrem Platz, passierten zwei Dinge gleichzeitig. Ja, die Dämonin merkte, dass Jun sie gerade ansprechen wollte, doch genau im selben Moment drehte das Mädchen, welches vor der Weißhaarigen saß sich um und tippte ihr gegen die Stirn, begleitet von ein paar Worten. Eigentlich war die Schülerin ja etwas sanft gestimmt, wo sie nun wusste, dass der Blonde sie ansprechen wollte, doch das Weib forderte ihr Glück heraus. Wie hieß sie eigentlich nochmal? Ach, war auch unwichtig, aber sie war die Klassensprecherin. Na hoffentlich bildete sie sich nichts darauf ein, immerhin war es kein wichtiger Posten. "Nimm deine scheiß Drecksgriffel da weg, bevor ich sie dir abhacke", sagte Jinai in einem ruhigen Tonfall, während sie der Schwarzhaarigen in die Augen sah. Weiter beachten tat sie sie dann aber doch nicht, da die Dämonin ihr Gesicht abwandte. Erstrecht als die Tür aufgeschlagen wurde, war ihre Aufmerksamkeit wo anders. Im Türrahmen stand ein.. zerzaust aussehender Slevin, und auch seine Atmung ließ darauf schließen, dass er wie ein Bekloppter durch die Gänge gerannt war. Hatte er denn so Angst davor, zu spät zu kommen? Nunja, zu spät war er so oder so. Jinai folgte ihm mit ihren Augen, wie er an den Tischen vorbei durch die Klasse schritt, auf das Lehrerpult zu. Dort setzte er sich hin und schien sich ersteinmal beruhigen zu wollen. Quatsch, wer rannte denn schon wie ein wildgewordenes Rhinozeros durch die Schule, NUR weil man spät dran war? Nein nein, da war irgendetwas anderes. Selbst Jun hatte das Mädchen in diesem Moment mehr oder weniger vergessen, da ihre Neugierde geweckt wurde. Nun sollte der ach so tolle Klassenlehrer wohl endlich mal damit rausrücken, warum sie hier nun alle antanzen mussten. Seine ersten Worte wirkten auch wirklich... nicht sehr informativ. Sie hatten ein Problem. Jinai verdrehte ihre Augen, was für ein Problem? War es so schlimm, dass sie jetzt stundenlang hier herumsitzen mussten? Der junge Lehrer forderte seine Schüler nun auf, nach vorne zu kommen. Er hatte eine Karte auf dem Tisch ausgebreitet, weswegen Jinai ihre Augenbrauen schon leicht hob. Vielleicht steckte ja doch etwas interessantes hinter der ganzen Sache. Einige Momente zögerte sie, ob es nun wirklich sooo wichtig war, dass sie sich von ihrem Stuhl wegbequemen musste, doch dann stand sie auf und ging nach vorne. Es war eine ganz normale Karte von der Insel - wow, seltsame Form. Die Weißhaarige spitzte ihre Ohren, während Slevin nun anfing zu berichten, und mit jedem seiner Worte hellte sich das Gesicht der Dämonin immer mehr auf, bis sie schlussendlich mit einem breiten Grinsen dastand. "Mach dir nicht in's Höschen, Slevin. Das klingt doch nach Spaß!" Es war schon viel zu lange her, dass Jinai an einer richtigen Schlacht teilgenommen hatte. Sie konnte quasi schon das Blut riechen und das versetzte sie in Hochstimmung. Es hatte sich also doch gelohnt, hier aufzutauchen! Kein langweiliger Unterricht, keine blöde Veranstaltung, sondern Action. Doch nun war die Frage: Welche Einheit? Eigentlich war Jinai für alle geschaffen, doch zu den Heilern wollte sie am wenigsten. Die Dämonin hatte doch besseres zutun, als irgendwelche Rattengesichter hier zu heilen, die sie nichtmal kannte, geschweigedenn mochte. Angriff oder Verteidigung? "Ich geh in die Verteidigung." Die Entscheidung kam relativ spontan, aber mit ihren Fähigkeiten wäre sie sicherlich dort am besten aufgehoben. Wäre ja auch blöd, wenn die Schule zerstört werden würde, oder? Die Weißhaarige machte auf dem Absatz kehrt und wollte schon aus dem Klassenzimmer verschwinden, doch stoppte sie mitten in der Bewegung, da ihr siedend heiß noch etwas eingefallen war. Inmitten der Euphorie drängte sich ein weit wichtigeres Thema wieder auf - Jun. Er war ja auch noch da. Mit einem Mal sank ihre Kampfeslust auf ein Minimum und plötzlich fand das Mädchen diesen Angriff ganz und garnicht mehr schön. Was war, wenn ihm etwas passierte?! Daran durfte sie garnicht denken. Jinai drehte sich wieder um und sah verstohlen zu Jun, ging dann langsam wieder zu ihm. Nachdem auch er kundgetan hatte, für welche Gruppe er sich entschieden hatte, griff das Mädchen seine Hand und zog ihn etwas von den anderen Schülern weg, in eine Ecke des Klassenraumes um zumindest etwas ungestört mit ihm reden zu können. Jinai hatte nicht gehört, wofür er sich entschieden hatte, aber es war ja auch egal. Seine Hand ließ sie nicht los, während sie dem Jungen besorgt in die Augen schaute. Für Jinai fühlte es sich nichtmehr wichtig an, was vor gut einer Stunde passiert war, immerhin ging es jetzt um etwas größeres. "Wie... wie fühlst du dich?" Wenn man bedachte, wie er sich erst aufgeregt hat, als er erfahren hatte, dass er ein Dämon war, konnte Jinai es sich schon vorstellen, dass er bei dem Gedanken an eine richtige Schlacht keine Luftsprünge machen wollte. "Mach dir keine Sorgen, ich werde mich darum kümmern, dass dir nichts passiert. Nur über meine Leiche krümmt dir irgendein Köter ein Haar." Leicht musste Jinai lächeln, ehe sie seine Hand losließ und zur Seite aus dem Fenster schaute. "Auch wenn dir vielleicht nichts an mir liegt, ich beschütze dich."
Als er die genervte Stimme der Dämonin vernahm, wie diese Misu einmal die Meinung geigte, schlich sich beinahe ein verschmitztes Grinsen auf seine Lippen, während er immer noch leicht betrübt aus dem Fenster blickte und die Wolken dabei betrachtete, wie diese über den rötlichen Himmel tanzten. Er hatte noch nie besonders viel für Sonnenuntergänge oder Naturschauspiele übrig, aber das lag wahrscheinlich größtenteils daran, dass der Himmel in seiner Heimat nie so schön und unberührt aussah, wie hier. Vielleicht hatte er seine Umgebung in Japan auch einfach anders wahrgenommen, immerhin hatte sich hier vieles verändert. Sowohl seine Einstellung zu magischen Wesen als auch so einiges in Hinsicht zu sich selbst. Flüchtig schielte er zu Jinai herüber und konnte sich kein Schmunzeln verkneifen. Es hatte sich auch so einiges in Bezug auf die Liebe geändert, wenn man das so sagen konnte. Zumindest war sie das erste Mädchen für das er solche Gefühle hatte, wie im Moment und selbst, wenn sie ihn den restlichen Tag ignorierte, würde sich daran mit großer Wahrscheinlichkeit nichts ändern. Nun kam es ihm sogar vollkommen bescheuert vor, was er vorhin in seinem Zimmer abgezogen hatte. Es wäre so viel einfacher gewesen ihr einfach zu gestehen, dass sie ihm unheimlich wichtig war, um diese Stille zwischen ihnen gar nicht erst entstehen zu lassen. Ein leises Seufzen entfuhr ihm als die Tür mit einem Mal aufgerissen wurde und ein ziemlich angespannter Slevin in den Raum geschossen kam. Er machte einen wahrlich erschöpfen und sogar leicht verschwitzten Eindruck, was der Blonde überhaupt nicht nach vollziehen konnte. Zu spät kommen, war an sich zwar peinlich für ihn, vor allem, da er der Klassenlehrer war und die Klasse hierher gerufen hatte, aber er meinte sich erinnern zu können, dass der junge Mann ein Magier war. Die konnten doch bestimmt alle möglichen Zauber, wie sich von einem Ort zum anderen teleportieren, oder etwa nicht? Bei Harry Potter war es jedenfalls so gewesen, dass die Zauberer sich dort durch die ganze Welt bewegen konnten, ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen. Da er nun nicht weiter auf der Erscheinung ihres Lehrers herum hacken wollte, richtete Jun sich auf seinem Platz etwas auf, um den Blick stur nach vorne zu richten. Jinai vergaß er dabei nicht, allerdings hatte Slevin in diesem Moment seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Dass sie ein Problem hatten, war an sich ja überhaupt nicht vage, da konnte man sich prima ein Bild von der Situation machen. Beinahe hätte der Schüler die Augen verdreht als ihre Lehrer sie zu sich nach vorne rief. Dieser Aufforderung nachkommend, latschte er hinter seinen Mitschülern her, sodass er letztlich eine gute Sicht auf die Karte hatte. Bereits bei den Worten 'Schlacht', 'angegriffen' und 'Werwölfe' klappte seine Kinnlade merklich herunter, doch ließ er sich vorerst nichts von seiner Unsicherheit anmerken. Es war doch verrückt, wie er sich wenige Tage zuvor noch zu Tode gelangweilt hatte und nun alles auf einmal auf ihn hinab prasselte. Wie konnte die Schule nur so verantwortungslos sein und die Schüler ins Gefecht schicken?, war sein erster Gedanke. Doch darauf sah Jun sich in der Runde um – zwei oder mehr Dämonen, mindestens ein Magier und was wusste er nicht noch für Wesen. Die meisten Anwesenden mussten darüber hinaus wohl um ein Vielfaches älter und erfahrener sein als er. Mhm, die Welt war verloren, wenn sie diese Wölfe nicht besiegten? Das war vermutlich ziemlich übertrieben dargestellt, dennoch konnte er sich nicht ausmalen, was auf sie zu kam, wenn Slevin die Sache als derart gefährlich beschrieb. Allgemein hatte er ja schon von Werwölfen aus diversen Filmen und Büchern gehört und irgendwo waren sie ja immer noch Menschen. Sollte er diese etwas verletzten oder gar töten? Der Junge musste schwer schlucken als er sich Gedanken über die Einteilung der Teams machte. Als Heiler hatte er keinerlei Erfahrung und als Helfer wollte er auch nicht agieren (auch wenn es wohl am vernünftigsten wäre). Da er keinerlei Kampferfahrung hatte, fiel dieser Posten aus, sodass er eigentlich nur die Möglichkeit hatte in die Defensive zu gehen. „Ich gehe auch in die Verteidigung“, verkündete Jun schließlich mit erhobener Hand und warf Jinai einen nervösen Blick zu. Zumindest konnte er so an ihrer Seite bleiben und sie vor größerem Schaden bewahren. Auch, wenn er eher damit rechnete, dass der umgekehrte Fall eintrat. Er ließ seine Hand wieder sinken und wurde im nächsten Moment aus dem Gedränge, welches um den Pult herrschte, gezogen. Ein wenig irritiert, sah er in die verschieden farbigen Augen der Dämonin und versuchte sich Worte abzuringen. Doch bevor er auch nur mit dem Gedanken spielen konnte etwas zu sagen, hatte sie ihn in eine Ecke des Raumes gezogen. Ihre Hand berührte seine und für einen winzigen Moment war alles genau so unbeschwert, wie am Strand. Sein Herz klopfte schneller als zuvor, was wohl zum Teil mit der bevorstehenden Schlacht, aber auch ihrer Berührung und ihrem Blick zusammen hing. „Was … ich? Ich freu mich darauf diesen Wölfchen in den Hintern zu treten“, gab er betont leichtfertig von sich, um die Unsicherheit und Angst zu überspielen. Natürlich fürchtete er sich davor, was passieren könnte. Was Jinai möglicherweise zustoßen könnte, oder ihm. Aber nur weil er nun Angst vor dem Unvermeidlichen hatte, musste er ihr diese Furcht nicht mitteilen. Nachher machte sie sich noch Sorgen und das wollte er vermeiden. „Seit wann beschützt eine Lady denn den Gentleman, hm? Ich bin wohl derjenige, der dafür sorgt, dass dir dieser Viecher nicht zu nah kommen.“ Der Blonde war selbst erstaunt, wie er diese Wort so unbekümmert über die Lippen brachte, wobei die Panik in seinem Inneren mit jeder Minute zunahm. Erst nachdem sie seine Hand losließ und ihren Blick dem Fenster zu wand, verblasste sein Lächeln wieder und sein Gesichtsausdruck wurde eine Spur ernster. „Hätte ich dich geküsst, wenn du mir nichts bedeuten würdest? Würde ich dir jetzt versprechen, dass dir kein Wolf einen Kratzer zufügt, wenn du mir egal wärst?“, erwiderte er und trat einen Schritt auf die Weißhaarige zu. Er verschränkte die Finger seiner rechten Hand mit ihren und suchte ihren Blick, während seine Gedanken stets darum kreisten, ob sie beide lebend aus der Sache heraus kommen würden.
Ich kam mir echt dämlich vor, so wie ich hier saß und sich alle auf irgendeine Art und Weise verstanden. Mit verschränkten Armen blickte ich stur nach vorne und hoffte, dieses sinnlose Zeit verbringen würde schnell vergehen. Aber ich irrte mich. Das Klassenzimmer fühlte sich sehr langsam und auch von unserem 'geliebten' Lehrer Slevin war noch nichts zu sehen. War das vielleicht eine Art Scherz von ihm um uns zu ärgern? Wenn ja, war er nicht besonders lustig. Nach ein paar Minuten betrat auch Misu das Zimmer und mein Gesicht hellte sich kurz auf. Allerdings kam sie nicht zu mir, sondern steuerte auf ihren Platz zu. Verübeln konnte ich ihr das kein bisschen, schließlich war ich vorhin einfach abgehauen. Ich senkte meinen Kopf, strecke meine müden Glieder und beobachtete meine anwesenden Mitschüler ein wenig.
Nach gefühlten Stunden, ein Blick auf die Uhr sagte mir es waren nur zwanzig Minuten vergangen, schreckte ich hoch, denn Slevin stürzte panisch herein. Er sah aufgewühlt und besorgt aus, was mir Angst machte und ich versuchte seine Züge nicht zu deuten. War heute schon der 21. Dezember? Würde heute schon die Welt untergehen? Nein, es war definitiv noch Sommer. Da mussten die Geister der Mayas noch ein wenig warten. Doch was er da sagte, war nicht sehr viel angenehmer als Weltuntergang. Ich konzetrierte mich nicht auf alles was er erzählte und trat vor, nachdem er uns aufforderte an den Lehrertisch zu kommen. Alles was ich aus seinem Geschwafel Wirr Warr wahrnahm, waren ledigilich die Worte Werwölfe, Angriff, Kämpfen. Mit leicht offenem Mund starrte ich ihn ungläubig an. Nein, das war auf jeden Fall nur ein schlechter Witz. Das konnte überhaupt nicht wahr sein! Aber als ich ihn da so anblickte und eher einen jungen, verzweifelten Lehrer sah anstatt eines strengen Alchemisten glaubte ich ihm. Ich richtete nun meine volle Aufmerksamkeit mir selbst zu oder besser gesagt, meinen Kräfte. Ich hätte doch spüren müssen, wenn sich etwas Gefährliches näherte. Schließlich beruhte meine Magie mehr auf Tiere und Tiere bemerken sofort Gefahr. Nur war da absolut nichts. "Gruppen?,",nuschelte ich und hörte seiner Schilderung aufmerksam zu, während ich darüber nachdenkte wo ich hingehen sollte und ich meinem Blick zu meinen beiden Mitschülern Jun und Jinai, die ihre Entscheidung schon getroffen hatte, heftete. Ich verdrehte die Augen. "Sind wir hier in einem Shakespeare Drama, oder was?",giftete ich die Zwei grundlos an. Von wegen 'Hach, ich liebe dich und werde dich auf ewig beschützen!'. Allerdings fiel mir unmittelbar auf, das meine Reaktion unfair war. "Ich...ich meine es geht hier um Leben und Tod. Tut mir Leid.". Mit geschürzten Lippen blickte ich zu Jun und dann zu Jinai und hoffte, sie würden es mir nicht so übel nehmen. Und wenigstens wussten sie wo sie sich einteilen können. Ja, außerdem haben die Beiden wenigstens Personen, die sich Sorgen um sie machen. Ich hielt meine Hände vor's Gesicht, als würde ich mich schützen und grübelte. Ich konnte nirgendwo hingehen. Das Beste wäre, sich einfach zu verstecken und warten, bis das Ganze vorbei war. Jedoch war mir der Ernst dieser Lage bewusst und hier würde jeder gebraucht werden. Und sei es auch jemand wie ich, der geradezu in allem unfähig war. Ich blickte zu meiner Tasche und dachte an meine Flöte. Gut, mit ihr konnte ich Tiere rufen. Ich bezweifelte jedoch, dass sie großartig was gegen uralte Werwölfe anrichten können. Dann wäre noch die Tatsache, dass ich mein geliebtes Instrument in nahezu alles verwandeln kann. Aber was nützte mir ein Schwert, wenn ich damit nicht umgehen kann? Absolut gar nichts. Ich hatte meine Entscheidung gefällt. "Ich gehe zu den Heilern.",meinte ich entschlossen. Hier könnte ich den Verletzten helfen. Und da war ja noch diese Heilmelodie, die mir mein Vater mal beigebracht hatte, als ich mein Hamster verletzt hatte. Allerdings konnte ich mich kaum an sie erinnern. Vielleicht würde sie mir im passenden Moment einfallen. Ich hoffte es und nickte dann Slevin zu. "Genau. Ich gehe zu den Heilern.".
Mitsuki musterte kurz jeden einzelnen im Raum und watschelte mit Anhängsel Takeru auf ihren Platz, wo sie sich setzte. Auch Misu tauchte auf, spürte ihren Blick kurz, aber das war auch schon alles. Eigentlich hatte sie auch nicht mehr erwartet, aber ihr mulmiges Gefühl liess gottseidank mit der Zeit nach. Das Mädchen sah an sich herab und befummelte ihre Kleider die an ihrem Körper klebte. 'Und dazu noch eine weisse Bluse..', dachte sie sich verbittert und verschränkte dementpsrechend die Arme vor den Brüsten. "Der Lehrer kommt aber spät..", murmelte sie zu Takeru und.. schon wenn man vom Teufel sprach, da tauchte er auch schon auf. Und sogar fliegend. Mit einem schiefen Lächeln - wahrscheinlich war sie immernoch angepisst wegen dem Nachsitzen und der Raucherei - blinzelte sie zu Slevin rüber und horchte auf als sie Wortfetzen wie "Schlacht" und "Werwölfe" aufnahm. Die Wörter hallten immer wieder in ihrem Kopf und sie erschauderte. Eine Schlacht? Wölfe, die sie bekämpfen sollen? Mitsuki starrte fassungslos nach vorne und.. bildete sich tausend schreckliche Bilder ein. Bilder.. die niemals passieren durften. Niemand durfte sterben.. das Waisenhaus war in Gefahr! ..Zerbrach etwa wieder ein zu Hause? Musste sie wieder fliehen? Abrupt stand das Mädchen auf und bekam den Zigarettenrauch zu riechen, was sie noch rasender machte. Da der bescheuerte Lehrer immernoch nicht fertig war, ballte das junge Dämonenmädchen seine Hände zu einer Faust und atmete angespannt. Als er endlich fertig war, meldete sich Jinai als erste für die Verteidigung und ..redete auf Jun ein, dass sie ihn beschützen würde. Mitsuki hörte dem Schauspiel nur halbwegig zu, befasste sich lieber mit dem Entscheid in welche Gruppe sie gehen sollte. Angreifer?.. Nein dazu war sie zu wenig stark, man würde sie sofort ausschalten.. und Heilen konnte sie auch nicht.. das hiessse also.. Wieder meldete sich ein Mitschüler, diesmal Arisa, die sich für die Heilergruppe entschied. Heiler.. Ihr Blick fuhr zu Takeru, der immernoch auf ihrem Tisch sass. Was würde er tun? Kurz tief eingeatmet legte sie ihre Hand kurz sanft auf die Schulter ihres Freundes und machte ein paar Schritte nach vorne Richtung Lehrerpult. "Zwar töten sie mehr Schüler mit ihrem Gerauche.. aber ich entscheide mich für die Verteidigungsgruppe." So.. das war nun mal festgelegt. Mitsuki hoffte einfach es nicht zu bereuen.. Sie wollte eine Hilfe sein..
Noch immer saß Zero nur auf seinen Stuhl und wusste nicht was nun vor sich ging. Die Zeit verstrich, aber es war keine Lehrer in sicht. Sollte das nur ein scherz sein? Wenn ja war er alles andere als witzig. ALs sich vor ihm eine Stimmer erhob schaute er Interessiert in dessen Gesicht. Es war ein Mädchen was kurz nach Ihnen das Zimmer betreten hatte. Auf ihre Frage hin schüttelte er nur den Kopf. Wusste er doch wirklich nicht was die Versammlung sollte. Angespannt starrte er aus dem Fenster und beobachtete die Sonne die langsam hinter dem Horizont verschwand. Es war merkwürdig diese wieder sehen zu können ohne als Asche zu enden. Endlich füllte sich auch das Zimmer und nach und nach kamen auch bekannte Gesichter in den Klassenraum. Nur vom Lehrer war noch immer nichts zu sehen. Als Zero aufstehen wollte und nach sehen wo denn nun der werte Herr blieb öffnete sich endlich abermals die Tür und der Lehrer kam völlig abgehetzt durch die Tür. Immerhin entschuldigte er sich, doch seine weiteren Worte ließen ihn aufhorchen. Ein Problem? Was kann so schlimm sein das man die Schüler Abends zu einer Versammlung rufen musste? Er folgte den Anweisungen von Slevin und begab sich nach vorne zum Lehrerpult. Da angekommen zog er Luca zu sich und betrachtete die Karte auf dessen Tisch. Es war die der Insel und erst jetzt erkannte er die Form. Interessant sie sah doch tatsächlich wie eine Pfote aus. Doch bevor er lange darüber nachdenken konnte schoss sein Kopf in die Höhe und starrte Slevin förmlich an. Mit zusammengekniffenen Augen verarbeitete er die Information und wusste erst nicht so recht was er damit anfangen sollte. Werwölfe waren schon seid Ewigkeiten sein Feind, nicht nur seiner eigentlich von allen Vampiren. Führten sie doch ständig Krieg, aber so etwas hatte er noch nicht gehört. Es schien wirklich ernst zu sein und so war es keine Frage in welche Gruppe er ging. "Ich werde auch zu den Angreifern gehen!" Keiner schien von dieser Information begeistert zu sein, wer hätte auch damit gerechnet, als er auf die Insel kam, das er gegen Tollwütige Hunde kämpfen muss. Doch da er endlich einen Platz gefunden hatte wo er leben konnte und noch etwas lernen, wollte er diesen auch Beschützen. Und vor allem wollte er nicht, das die Unschuldigen Menschen dort draußen auch in Gefahr raten. Sie schafften es auch ohne Werwölfe sich selber um zu bringen. Doch eins war ihm sehr wichtig. Und zwar Luca, er würde sie beschützen egal was komme und egal ob es sein Leben kosten würde.
"Stimmt, der nimmts wohl nicht so genau.", hatte Takeru seiner Freundin als Antwort gegeben und lachte. Nach einigen Schülern die sich hier angesammelt hatten kam schlussendlich auch Slevin dazugeeilt - als letzter. Slevin schien relativ aufgebracht zu sein, erzählte seinen Schülern etwas von einer Schlacht, bald beginnen sollte und davon, dass SIE diejenigen waren, die nun die Aufgabe hatten, die Insel zu verteidigen und zu beschützen. Während der Klassenlehrer immer weiter und weiter brabbelte, wusste der Engel nicht recht was er nun denken sollte, das kam nun alles doch etwas ... plötzlich? Unsicher blickte der blonde Jungen von einem zum anderen und fragte sich, was seine Klassenkameraden wohl alles für Fähigkeiten besassen. Jinai und Jun sprachen relativ selbstsicher und liessen sich auch gleich für die Gruppe der Verteidiger einschreiben, auch Mitsuki tat es ihnen gleich, während sich Zero für die Angreifer entschied. Arisa war bislang die einzige, die sich für die Heilergruppe entschieden hatte, woraufhin der Engel sie kurz anblickte und so intensiv nachdachte, dass er garnicht bemerkte dass sein Blick immernoch auf sie fixiert war. Eigentlich hatte Takeru weder Lust zu kämpfen, noch hatte er die Kraft und die Fähigkeiten dazu. Das einzige was er tun konnte, war fliegen. Ob das in der Verteidigergruppe, wo auch Mitsuki war, eine Bedeutung hatte? Nervös knabberte Takeru auf seiner Unterlippe rum, blinzelte wieder zu Mitsuki. Er war heilfroh, dass sie sich nicht für den Angriff entschieden hatte - aber Verteidiger bekamen doch sicher auch eins aufm Deckel ... "Ich würde gerne zu den Heilern..", sagte der Engel in einem Moment, wo sonst alles still war und er niemanden reinreden konnte. Daraufhin blickte er seinen Klassenlehrer an: "Wo sind Sie denn eingeteilt?"
Bevor sich das zwischen mir und Jinai in innige Liebe zwischen Frauen verwandeln konnte, platzte auch schon Slevin ins Zimmer. "Ach wie süß, du bist scheiße. Goldig!", meinte ich entzückt, und batschte meine Hand gegen ihre Wange und kniff ein bisschen dran. So nicht mit mir, du Scheißkuh, dachte ich mir, hoffentlich tut es schmerzen, und grinste sie freundlich an. "Wie Liebenswert.", gab ich als Letztes ab, drehte mich dann um, während Slevin total aufgebracht natürlich wieder eine Paffen musste. Ob hier einfach die meisten grundsätzlich scheiße waren? Ja, daran musste es liegen. Irgendwie schien das einfach rumzugehen, wie eine große Krankheit, und Freundlichkeit war für die meisten was zu Essen. Oder definitiv nicht-existent. Ich seufzte. Slevin bat uns näher heran, und wirklich bewegte sich niemand. Das machte mir die Klasse um so sympathischer und ich freute mich vor mich hin, bis ich bei 'angegriffen' tatsächlich zuhörte. Mit jedem Wort, das unser lächerlicher Lehrer von sich gab, wurden meine Vorstellung übler. Was waren die anderen für Eisklötze, dass es ihnen so einfach egal war, dass wir nun kämpfen mussten? Gegen..riesige Viecher? Da stellte sich auch die Frage für mich. Ich beherrschte Wasserkraft; aber ich fragte mich auch, ob das genug war. Heilen konnte ich absolut nicht; und Menschen verteidigen, die bei viel Pech dann dadurch sterben würden? Klang auch nicht so geil. "Angreifern.", murmelte ich mit trockener Stimme, "Ich geh zu den Angreifern.", ein wenig lauter. Ich persönlich hatte Angst, viel Angst. Es war doch noch zu früh für mich, zu sterben. Dass jedoch plötzlich auch Weltuntergangsstimmung bei Jun & Jinai ausbrach, brachte mich zum Würgen. "Spielt eure Titanic-Szene doch woanders, meine Güte.", meckerte ich. Lächerlich! Die taten so, als würden sie sich seit Ewigkeiten lieben, und vermutlich hatten sie sich erst heute kennengelernt. Demonstrativ lief ich zu Arisa, die wohl auch was gegen Päärchen hatte. Ob das hier noch so lange dauern würde? "Hey. Hart, oder?", murmelte ich, als ich einen Stuhl zu ihrem Tisch ranzog, mich dann setzte, "also, dass hier manche schon die nächste Schnulze draus entwickeln.", scherzte ich, aber meine Lippen bebten. Eigentlich wollte ich nicht kämpfen; ich hatte schon genug Blut gesehen.
