Kurz nachdem Misu Kaze also zur Klassensprecherin gekrönt wurde, und diese genoss es wohl auch ziemlich im Rampenlicht zu stehen, beendete der Klassenlehrer den Unterricht und erinnerte die Gemeinschaft indirekt noch einmal daran, dass sie am Abend zur Schule zurückkehren mussten. Mit einem kaum überhorbaren Seufzen schob der blonde Engel seinen Stuhl zurück und erhob sich, marschierte ein paar Schritte nach vor und drückte seine beiden Handflächen auf die Lehne von Mitsukis Stuhls. Seinen Oberkörper beugte er soweit nach vorne, dass er, auch wenn sein Kopf von oben runterkam, direkt in das Gesicht seiner Freundin blinzelte - war sie immernoch so aufgwühlt und energiegeladen? "Hey", meinte er leise und lächelte, als sich die Nasenspitzen der beiden berührten. "Bis 19:30 haben wir noch Zeit, lass uns was unternehmen.", hing der Blondschopf dran, linste mit seinem Augenpaar kurz zur Seite und aus dem Fenster - draussen schien die Sonne; ein herrlicher Sommertag. "Wir könnten zum Strand, oder in die Stadt?", fragte Takeru seine Freundin, die er nun wieder anblinzelte. Immernoch stand der Junge mit vorgebeugtem Oberkörper hinter Mitsuki, die ruhig auf ihrem Stuhl dahinvegetierte.
Na also wurde Misu doch Klassensprecherin.. Ob das wirklich so gut war..? Natürlich bezweiflte es Mitsuki nicht, aber trotzdem hatte sie ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Die Stunde war beendet und der Lehrer quasselte noch etwas, dass sie nochmal in die Schule mussten dann.. aber wieso das? Wieso quälte man sie immer .. ;_; Im gleichen Moment wo auch Takeru seufzte, seufzte auch das junge Dämonenmädchen, dass eigentlich heilfroh war von diesem Kerl - wenigstens für ein paar Stunden - wegzukommen. Kurz gegähnt hob sie ihren Kopf und erschrak kurz als sie das Gesicht ihres Freundes vor ihr sah. "Huhh..!", quiekte sie und wurde leicht rot im Gesicht. Etwas unternehmen? Etwas nervös fuhr sie durch ihre Haare und nickte dann leicht. "Eine gute Idee..! Gehen wir zum Strand!" Ohne weiteres erhob sie sich.. etwas umständlich wegen Takerus Kopf . . . und nahm seine Hand. "Wir können ja auch schwimmen gehen?", brabbelte sie aufgeregt und ihre Augen funkelten wieder. Sie waren schon mal schwimmen.. und da wäre sie auch fast ertrunken. Aber gottseidank gab es Takeru.. Sie war heilfroh dass sie ihn hatte, aber sie musste es ihm auch zeigen.. oder wusste er das schon? Lächelnd drückte sie seine Hand und zog ihn einfach mit aus dem Zimmer, aus dem Waisenhaus und Richtung Strand..ohne zu überlegen dass sie nicht vielleicht Badesachen fürs Schwimmen bräuchten.
Vanth war nun auch aus dem Zimmer getreten und die Dämonin schloss die Tür hinter dem Schwarzhaarigen. Nun musste sie sich in die Höhle des Löwen begeben. Sie hatte keinerlei Ahnung, wer in ihrer Klasse war. Nur von Hiroko und Jinai wusste sie Bescheid. Vielleicht reichte das ja auch. Trotzdem war die Weißhaarige ein wenig neugierig, welche Gestalten und Wesen in ihre Klasse gingen. Ein Opfer würde sich sicher finden lassen. Während Vanth ein kleines Stück vor ihr ging, schwelgte die Dämonin in Gedanken über den Tag, über dieses Treffen und über ihre Klasse. Hoffentlich waren nicht zu viele Spinner in der Mondklasse. Mit ein oder zweit konnte die junge Frau noch fertig werden aber nicht mit einem ganzen Haufen davon. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie war wieder in der Realität angelangt. Vaya beschleunigte ihren Schritt und war nun auf derselben Höhe wie der Riese. Ihre Hand fand seine. Hand in Hand gingen sie den restlichen Weg zur Schule. Ein Graus für jedes Wesen. Wenn die Beiden jetzt jemand sehen würde, dann würde dieser jemand sicher zu den falschen Schlüssen kommen. Im Grund war es dem Todesdämon egal, nur ob es dem Gelbäugigen egal war, war fraglich. Sollte aber nicht zu ihren Problem werden. Die Dämonen gingen schweigend die letzten Meter zur Schule. Die Eingangstür war nicht mehr weit entfernt und mit den letzten Schritten waren sie dort angekommen. Erst jetzt viel der Weißhaarigen auf, dass die Sonne schon am untergehen war. Ein schöner Anblick. Vielleicht sollte sie noch einen Moment hier verweilen, doch Vanth war schon weiter gegangen und hatte die junge Frau mitgezogen. Nun, die Entscheidung war ihr somit abgenommen worden. Vor der Treppe, die nach oben führte, blieben die Beiden stehen. Entweder musste Vaya hier nach ihrer Klasse suchen oder die Treppen erklimmen um dort nach ihrer Klasse zu suchen. Der Schwarzhaarige macht schon so eine Andeutung, dass sie hoch musste. Dann war seine Klasse wohl im Erdgeschoss, auch gut zu wissen. "Gut, dann viel Spaß. Wir sehen uns.", mit diesem Worten drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und stürmte die Treppe hinauf. Endlich war sie oben angekommen, jetzt hieß es nur noch das Klassenzimmer finden und dies sollte sich auch nicht als schwierig erweisen. Nach ein paar gelesenen Schildern hatte sie ihr Klassenzimmer erreicht. Vaya klopfte, setzte eine unschuldige Miene auf und betrat den Raum. Wie es schien war sie die Erste. Komisch. Seltsam. Sie betrat den Raum und blickte sich in dem Raum um. Es sah aus wie ein Klassenzimmer. Ein Seufzen entfuhr der Blauäugigen. Sie hatte keine Ahnung welche Plätze noch frei waren, also setzte sie sich einfach auf einen Tisch der ersten Reihe und wartete auf ihre Klassenkameraden.
Hand in Hand liefen sie durch den Park und merkten beide gar nicht wie Dunkel es in der Zwischenzeit geworden ist. Es wurde Zeit zurück in die Klasse zu gehen. Noch immer war er sich nicht sicher was die Versammlung zu bedeuten hatte, aber es schien wirklich wichtig zu sein. "Kikilia, wir müssen langsam zurück, diese Versammlung fängt gleich an." Noch einmal zog er sie in die Arm und gab ihr einen zarten Kuss auf den Mund "Es ist schade dies enden zu lassen, doch wir holen das nach." Ehe er den Satz richtig beendet hatte löste er die Umarmung und rannte mit Luca los. Dank ihrer Vampirkräfte waren sie sehr schnell und so auch in wenigen Minuten da. Erst vor der Tür blieben sie stehen und Zero löste seine Hand von ihrer. "Auf geht's, mal sehen wer von den Verrückten schon da ist." Es war nicht schwer für ihn zu spüren das nur eine weibliche Person hinter dieser Tür sahß und es schien das es die von vorhin aus dem Musikzimmer war. Vorsichtig öffnete er die Tür und betrat das Zimmer. Sein Blick blieb auf der Weißhaarigen hingen und mit einem Charmanten Lächeln grüßte er sie. "Herzlich Willkommen, da unsere bekanntschaft vorhin nur kurz war hole ich sie mal eben nach.Mein Name ist Zero und diese Ladie neben mir ist Luca." Er deute mit der Hand auf Luca die noch immer neben ihm stand und sich nicht rührte. Vorsichtig begleitete er sie zu ihrem Tisch und ließ sie Platz nehmen. Er beugte sich zu ihr hinab und Flüsterte etwas in Ihr Ohr. "Es war ein sehr schöner Tag mit dir!" Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete er sich von ihr und ging nach hinten zu seinem Platz. Leicht gereizt ließ er sich auf seien Stuhl fallen und blickte nach vorne. Die Anspannung war fast zu sehen und es machte ihn verrückt nicht zu wissen was jetzt vor sich ginge. Doch vielleicht war es gar nicht so schlimm und er machte sich umsonst solche sorgen. Egal was passieren würde, er bliebe an Lucas Seite und würde sie beschützen.
Da kam ich also an und anstatt ins Waisenhaus zu gehen, lief ich dann doch schon ins Klassenzimmer. Vor dem Zimmer blieb ich stehen, frustriert und verärgert das ich einfach so gegangen bin. Das Mädchen hatte jetzt sicher einen super Eindruck von mir und eigentlich hatte sie ja ganz nett gewirkt. Und Misu würde mich nun für eine Superzicke halten. Aber egal, mein Leben war ja sowieso schon vermiest, von Anfang an. Selbstmitleid, hurra. Ich richtete mich selbstbewusst auf und betrat mit einem coolen Blick das Klassenzimmer. Erwartet das jemand da war hatte ich eigentlich nicht. Wer kommt schon eine halbe Stunde früher zu einer Sonderschulstunde. Aber da waren doch schon zwei Mitschüler die mir noch gar nicht aufgefallen waren. "Hei.",meinte ich und setzte mich dann auf meinen Platz. Es war eine merkwürdig stille Atmosphäre hier, wie in einem schlechten Horrorfilm. Und in jedem Moment würde sicher der maskierte Axtmann kommen. Oder unser 'geliebter' Klassenlehrer. Merkwürdig das Mr. Oberschlau Slevin noch gar nicht da war. "Sag mal,",ich drehte mich zu den Jungen um der schräg hinter mir saß. "Weißt du wieso wir nochmal wiederkommen sollten?" Für einen Moment fragte ich mich, ob wir die einzige Klasse waren die jetzt diese komische Stunde hatten und kam auf die Idee einfach mal Cruel eine SMS zu schreiben. Ich bezweifelte zwar das er mir antworten würde, aber jetzt wo ich mein Handy wiederhatte sollte ich es auch benutzen. Und das nicht nur zum Tetris spielen. Mir fiel auf, als ich die Nachricht tippte, dass ich meine Tasche gar nicht mithatte und sie sicher noch im Zimmer war. Ich war mir allerdings unsicher das ich sie jetzt überhaupt brauchte. Bis auf meine Flöte war nichts Wichtiges dort drinnen. Und das ich jetzt in irgendeiner Form angegriffen werden würde, glaubte ich auch nicht.
Er hatte seine verbliebene Zeit nicht wirklich sinnvoll genutzt, denn er hatte nicht das Verlangen danach gehabt etwas produktives mit der restlichen Stunde anzufangen. Natürlich hätte er wieder in die Stadt gehen können oder zurück an den Strand, aber an diesen Orten hatte er sich satt gesehen. Genau so, wie er nicht zurück in sein Zimmer hatte gehen können, da er dort Gefahr lief wieder auf Jinai zu treffen. Die ganze Zeit über hatte der Blonde sich gefragt, was sie noch alles angestellt hatte und ob sie ihn nun wegen seines plötzlichen Verschwindens hasste. Wäre zumindest nicht der erste Mensch hier, welcher ihn hasste und vermutlich die Pest an den Hals wünschte. In Gedanken versunken, bemerkte er erst jetzt, dass es bereits kurz vor halb acht war und er sich somit auf den Weg zur Versammlung machen musste. Dort würde er die Dämonin garantiert wieder sehen. Sollte er sich nun darüber freuen oder nicht? Einerseits ging ihm ihre Stimme, ihr Duft nicht mehr aus dem Kopf aber andererseits fürchtete er sich davor womöglich von ihr ignoriert zu werden. Jun erhoffte sich wenigstens irgendeine Reaktion von ihr, sei es nun ein Wutausbruch oder eine dramatische Szene, das war ihm egal. Alles wäre besser als von ihr die kalte Schulter gezeigt bekommen zu würden. Vor dem Klassenzimmer angekommen, blieb er kurz stehen und lauschte an der Tür. Zunächst herrschte völlige Stille, bevor eine Mädchenstimme zu hören war. Scheinbar war er schon mal nicht der Erste, zum Glück. Er hasste es als einer der ersten zu erscheinen. Mit einem letzten dringenden Gebet zu Gott betrat auch er den Raum und sah etwas verwundert drein als noch nicht einmal der Lehrer zu sehen war. Normalerweise kamen die doch immer früher zu solchen Versammlungen, um die Schüler zu begrüßen und was auch immer die noch so taten. Wahrscheinlich ging es hauptsächlich darum als gutes Vorbild voran zu gehen. „Hey Leute“, begrüßte er alle Anwesenden mit einem Handzeichen und einem angedeuteten Lächeln, während er um die Tische herum schritt und sich auf seinen Platz in der zweiten Reihe setzte – direkt neben Jinais. Die Anspannung war ihm deutlich anzusehen, auch, weil er nicht wusste wieso sie sich hier zu versammeln hatten. Es musste um etwas wichtiges gehen, soviel stand fest. Drei bekannte Gesichter konnte er entdecken, doch die Weißhaarige war ihm fremd. Für einen Moment dachte er, dass es sich um Jinai handelte, doch ein genauer Blick in das Gesicht des Mädchens überzeugte ihn vom Gegenteil. Jun atmete erleichtert aus, denn wenn sie es gewesen wäre, hätte sich seine größte Angst verwirklicht. Ungewohnt stumm trommelte er mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte und wartete darauf, dass etwas passierte, das seine Aufmerksamkeit erregte.
'So wie gestern?', hatte er sie ertappt wie sie daran dachte? @_@ Etwas panisch..schluckte sie und spürte wie ihr Körper immer heisser wurde. "Ich-..huh!" Bevor sie etwas sagen konnte, wurde sie einfach so.. mitgezogen, so dass sie beinah nach vorn gefallen wäre. Zu schnell..! @_@ Und ihr Fuuss.. BÄÄMM. Mitsuki knallte gegen ihren Freund, der einfach abrupt stehen geblieben war. "Auah.. uhha..Sterne..", kam es von ihr und alles drehte sich in ihrem Kopf oder.. drehte sich die Welt?.. Stürzte die Welt ab? War das der Untergang? Aber so Unheilvoll war das, jedenfalls für Mitsuki, auch nicht gewesen, denn Takeru hob sie wie eine Prinzessin auf die Arme und rannte so schnell er nur konnte los. "Du..duu .. duu musst mich echt nicht tragen..! I-ich.. schaff das scho..on.. Höö..rst du mir zuu?", fragte sie leicht verwirrt und merkte, dass es hoffnungslos war ihn in diesem Moment anzusprechen. Deshalb klammerte sie sich einfach fest an ihn und kniff die Augen zu. 'Tschuldige, dass du mich tragen musst.. Ich bin so umständig..@_@', dachte sie sich und schmollte an seiner Brust rum..
Es dauerte wirklich lange bis sie in der Schule ankamen, denn sie mussten an der Stadt und dem Stadtpark vorbei.. und geradewegs weiter nördlich. Auf dem halben Weg war es aber Mitsuki zu blöd.. weil Takeru schon richtig schweratmete, so riss sie sich zusammen und lief weiter mit ihm den Weg entlang. Das Schulzimmer fanden sie leicht, da sie ja schon einige Male darin Unterricht hatten. Keuchend sah sie vor dem Schulzimmer zu Takeru und musterte ihn kurz: "Uff...a-alles okay mit dir?" Sie war recht besorgt um ihn und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Zwar schmerzte ihr Fuss nun wieder deutlich mehr, aber das hätte der Junge nicht tun dürfen.. "Ich lad' dich als Dank auch auf ein Eis ein oder so..?", jammerte sie leicht und war den Tränen nahe. ES TUUT MIR SOO LEIIID.. T--T So.. nun mussten sie sich aber zusammenreissen.. wer weiss wer im Schulzimmer auf sie wartete. Vielleicht der Direktor? vielleicht war etwas passiert? Wer wusste das schon.. @-@ Langsam betrat sie mit Takeru das Zimmer und erblickte in paar junge Leute, die sie schon mal gesehen hatte. "Ha..hallo zusammen..!", sagte sie lächelnd und winkte kurz.
Es war wirklich ein weiter Weg bis zur Schule gewesen. Wieso zur Hölle konnten sie sich eigentlich keinen Strand aussuchen, der näher an der Schule war? Stattdessen verirrten sie sich bis ans andere Ende der Insel - fabelhaft. "Geht es wirklich?", hatte der Engel noch besorgt gefragt, kurz nachdem Mitsuki sich von ihm löste und nun mit ihren eigenen Beinen weiterlief. So ein Mist, Mist, Mist. Könnte ich jetzt fliegen wäre alles viel einfacher ... "Wir sollten uns mal erkundigen, wie hier die Busse fahren!", sagte er stattdessen fest entschlossen (fehlte nur noch dass er die geballte Faust gen Himmel streckte) und genau im selben Moment fuhr ein Bus mit geschätzten 30 km/h an ihnen vorbei, woraufhin Takeru kurz stoppte und mit den Augenbrauen zuckte. "Jetzt nicht wirklich, oder..."
Logischerweise hatten die beiden es nicht innerhalb von fünf Minuten zur Schule geschafft. Als die beiden an der Schule ankamen waren beide regelrecht erschöpft von dem langen Marsch und Takeru hätte wahrscheinlich in jenen Moment seehr viel für eine Flasche Wasser getan. Wie es sich für einen wohlerzogenen Jungen gehörte knöpfte er sein Hemd noch bevor er das Gebäude betrat zu und zog sich die Schuhe an, während die Weste weiterhin offen blieb. "Lieber auf eine kaaalte Coolaaa.", antwortete der Engel seiner Freundin und entfernte sich kurz von ihr, um den in nächster Nähe liegenden Getränkeautomaten aufzusuchen. Ein Glück! Er hatte Münzgeld dabei. Statt einer kalten Cola spuckte der Automat aber wirklich nur eine Flasche Wasser aus, die nicht im entferntesten irgendwie gekühlt war. Die Hälfte der Flasche trank der Blondschopf auf dem Weg zu Mitsuki, die vor dem Klassenzimmer rumstand leer und einige Tropfen rannen über sein Kinn und patzten schliesslich auf sein Hemd - machte aber sowieso keinen Unterschied mehr. Und es war ja nur Wasser! "Wasser?", fragte Takeru, drückte seiner Freundin dann aber einfach die Flasche in die Hand und betrat schliesslich hinter ihr das Klassenzimmer, wo sich bereits ein paar Schüler versammelt hatten. "Guten Abend.", grüsste er seine Klasse ebenfalls und kratzte sich am Hinterkopf, als er Slevin nirgendwo ausfindig machen konnte. Waren sie denn nicht alle nur wegen ihm hier? Irgendwie ja schon. Ohne ein weiteres Wort folgte Takeru dem blonden Mädchen und setzte sich dann einfach mit seinem Hinterteil auf den Tisch, der mit Mitsukis Namen versehen war.
Nach der Dämonin schritt ein Junge mit seiner Freundin durch die Tür. Es war der junge Mann aus dem Musikzimmer, diesen hatte der Todesdämon schon lange vergessen. Aber jetzt stellte er sich auch noch als Zero vor. Seine Freundin war anscheinend nicht sehr gesprächig oder sie war einfach zu inkompetent ein Wort von sich zu geben. Vaya war es im Grunde genommen egal. Mit einem süßen Lächeln erwiderte sie die Vorstellung von Zero. "Freut mich, ich bin Vaya.", damit war die Vorstellung auch schon beendet und der Junge schritt mit seiner Freundin Luca auf ihre Plätze. Vaya ließ noch immer auf einem der ersten Tische ihre Beine baumeln und blickte aus dem Fenster. Sie beobachtete gerne den Sonnenuntergang. Es war ein hinreißendes Schauspiel und immer wieder faszinierend. Für eine Dämonin mochte sie ziemlich seltsame Dinge, aber Vanth mochte sie auch irgendwie, also war es wirklich seltsam beinahe angsteinflößend. Die Griechin hatte so etwas von keine Lust auf dieses doofe Theater in der Schule. Die Weißhaarige wäre viel lieber wieder in ihrem Zimmer und würde sich in ihr Bett kuscheln oder andere Dinge machen vielleicht sogar mit Vanth. Hoffentlich würde sie bald seine kleine Exgefährtin treffen. Dies würde ihren Tag ein wenig versüßen. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie sich die Tür wieder öffnete und ein Mädchen hereintrat. Mit einen knappen 'Hei' hatte sie die Anwesend begrüßt. War auch besser so. Vaya hatte jetzt schon keinen Bock mehr darauf, ihre Fassade aufrecht zu erhalten und zu Lächeln. Aber ein paar Wochen würde sie es durchziehen. Langsam füllte sich das Klassenzimmer aber nur mit Schülern. Von einem Lehrer war keine Spur zu sehen. Gott sei Dank. Ein blonder Junge betrat den Raum, setzte sich auf seinen Platz und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Wusste er nicht wie nervig dieses Geräusch war? Doch die Gepiercte hielt sich zurück und sagte kein Wort. Mit einem Nicken begrüßte sie die eingetroffenen. Zu mehr konnte sie sich einfach nicht durchringen, es war ihr zuwider.. Ein Mädchen, dicht gefolgt von einem Jungen kam in die Klasse. War der Junge ihr Schoßhündchen? Ein amüsierter Blick streifte das Pärchen. Sah sie mit Vanth genauso aus? Hoffentlich nicht und wenn, würde sie dem Einhalt gebieten. War ja peinlich. Der Brechreiz war wirklich sehr präsent. Doch Vaya schluckte ihn tapfer hinunter und lächelte weiter. Dafür sollte sie einen Preis bekommen. War ja nicht auszuhalten.
Das Spiel begann und wie Jinai es sich gedacht hatte, war sie viel besser darin, als der Typ, welcher neben ihr saß - seinen Namen hatte sie ehrlich gesagt schon wieder vergessen. Eine Runde nach der anderen machte sie ihn fertig und die Dämonin rechnete mit jeder Niederlage mehr, dass er den Controller auf den Boden schmiss und wütend davon stampfte. Ganz so kam es dann doch nicht, doch irgendwann stand wohl fest, dass Jinai die Siegerin war und er stand auf, doch nur um etwas zu Essen zu holen. Bevor der Apfel, welchen er ihr zugeworfen hatte, sie berühren konnte, hielt er in der Luft an und die Weißhaarige griff ihn mit ihrer rechten Hand, nur um ihn dann wieder zurück zu werfen. Ob er wohl mit Absicht vorgehabt hatte, sie zu treffen? Es gab so wenige Leute, welche gute Verlierer waren. Das Spiel hatte ihr jedoch nichts bedeutete, sie würde wohl kaum nun damit angeben, genauer gesagt hätte sie es in einer halben Stunde wohl eh vergessen. Es brauchte schon viel mehr, um ihre Laune nun wirklich zu heben. Knapp verabschiedete sich das Mädchen, da sie einen kurzen Blick auf die Uhr riskiert hatte, nur um dann zu merken, dass sie schon weg musste. Ob sie den Typen wohl wiedererkennen würde, wenn sie ihn nocheinmal sah? Wahrscheinlich nicht. Ihr Weg führte sie ziemlich direkt aus dem Waisenhaus hinaus, wieder nach draußen. Jinai hatte ein leicht mulmiges Gefühl, was sollte sie tun, wenn sie Jun auf dem Weg sehen würde? Die Dämonin schüttelte leicht den Kopf - in der Klasse würde sie ihn so oder so sehen, also war es doch auch egal. Doch was sollte sie dann tun? Diese Frage verschob sie liebend gern auf später, Sekunden bevor sie ihm gegenüber stehen würde. Die Sonne ging inzwischen schon unter und Jin fragte sich, ob sie es noch rechtzeitig in die Klasse schaffen würde. Allerdings würde sie sicherlich auch nichts wichtiges verpassen, wenn sie ein paar Minuten zu spät dort antanzte. Den ganzen Weg über sah das Mädchen immer mal wieder zum Himmel hinauf und betrachtete das schöne orange, in welches der Himmel getaucht wurde. Doch mit einem Mal wurde ihr etwas klar: Es wurde Nacht und es war sicherlich überhaupt nicht üblich, die Schüler zu so einer Zeit in die Schule zu rufen. Vielleicht eine Falle..? Oder war die Dämonin nur zu misstrauisch? Dennoch würde sie hingehen, immerhin rechnete sie damit, dass der Blonde auch schon dort war. Nach einigen Minuten betrat sie die Schule und ging ohne Umwege zu ihrer Klasse, blieb jedoch vor der Tür stehen und atmete tief durch. Jinai vernahm ein paar Stimmen - wäre ja auch seltsam, wenn noch niemand anwesend wäre. Bevor sie jedoch zu lange dort rumstand und einfach nur nachdachte, öffnete sie die Tür und trat in den Klassenraum hinein. Kurz schweifte ihr Blick im Raum umher, erfasste die Leute, welche anwesend waren. Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und ging stur zwischen den Sitzplätzen hindurch, ohne irgendwen noch groß zu beachten. Immerhin interessierten sie diese Leute nicht, bis auf eine Person. An ihrem Platz angekommen blieb Jinai kurz stehen und sah Jun an, holte Luft und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch nach einigen Sekunden atmete sie einfach wieder aus und setzte sich an ihren Platz, den Blick auf ihren Tisch gerichtete. Ihr Herz klopfte wieder wie wild und sie war unheimlich nervös. Jinai musste sich zusammenreißen, Jun nicht zu überfallen - immerhin war er gegangen, er wollte von ihr weg, also sollte er dann wohl auch wieder auf sie zukommen, wen er wollte. Wenn er es je wieder wollte. Die Dämonin hob ihren Kopf und sah aus dem Fenster, hoffte inständig, dass entweder Jun etwas sagen oder tun würde, oder aber der Lehrer bald hier auftauchte.