Der Pausenhof grenzt an den Sportplatz und ist ein gewöhnlicher Platz zum Pause machen ... Er ist nicht eingezäunt, denn die etlichen, verwucherten Bäume und Pflanzen übernehmen die Rolle eines Zauns. Hier und da stehen einige Holzbänke zwischen den Bäumen und alles in Allem gibt dieser Ort wirklich eine ruhige Idylle wider. Die Schulglocke befindet sich am Eingangstor und ist auf dem Pausenhof eindeutig nicht zu überhören. Ein kleiner Weg am Rande des Hofes führt zu einem Kiosk, in welchem die Schüler sich kleine Snacks oder sonstige Knabbereien und Kleinigkeiten kaufen können.
Mitsuki regte sich immernoch nicht. Der Kampf war schon im vollen Gange und so bekam sie uach nicht mit wie man mit Schusswaffen oder.. mit einem Ast versuchte das Biest aufzuhalten. Sie atmete schwer und blinzelte immernoch angespannt auf ihre Hände, die das Fleisch.. und ihre Haut verloren.. bis nur noch schwarze.. pechschwarze Knochen zum Vorschein kamen. Die Knochenhände knacksten und vergrösserten sich. Im Vergleich zu vorher, sahen sie an dem immernoch zierlichen Körper des Mädchens.. unwirklich aus. Unwirklich erschreckend. Erstmals erhob sie den Kopf und sah zu, wie es blutige Opfer gab. Sie zog genüsslich den Geruch des Blutes in die Nase und erhob sich ohne ein Wort. Ja, sie war zwar immernoch entfernt von den anderen nahe des Schulgebäudes, aber man würde sie bald bemerken. Man konnte ihre dämonische Aura nicht ignorieren, vorallem wenn sie so angsteinflüssend war. Ihr starrer Blick fuhr zu dem Vampir, der sich vor kurzem mit dem Werwolf angelegt hatte, dann zu der Engelsgestalt, die ebenfalls zu nichts zu gebrauchen war. Aber das sein Flügel sich langsam blutrot verfärbte, gefiel der Dämonin jedoch. Mitsuki blieb immernoch regungslos stehen und atmete tief ein. Sie musste ihre Kraft sammeln, die die vorerst nur in ihr geschlummert hatten. Aber nun war es vorbei mit verschonen und das galt auch dem Werwolf. Er tat ihren Job, er tat den Kindern hier weh, das was sie wollte. Das was sie sich selbst antun wollte. Ach Mitsuki..du armes Ding., dachte sie sich, dass du so verzweifelt bist.. hätte ich nicht gedacht. Sie lachte amüsiert auf und zuckte aber zusammen als sie einen schrillen Schrei eines Jungen vernahm. Genau dieser Schrei löste ungeahntes in ihr frei und sie wurde wütend. Endlich regte sich das Mädchen mit den schwarzen langen Haaren und sie hob ihre Hand in die Lüfte, wo im nächsten Moment ein schwarzes Schwert, welches doppelt so gross war wie sie selbst, erschien. Das Dämonenmädchen packte es und lief einfach geradewegs.. mit einem kalten Blick auf den Werwolf zu. Das das Handy, welches sich immernoch an ihrem Körper befand, vibrierte, merkte sie nicht, so konzentriert war sie. Je weiter sie zu ihm lief.. je dunkler und stärker wurde die Aura um sie. Mit dieser Gestalt hatte sie scho hunderte Opfer gequält.. und all die Seelen von ihnen lasteten auf ihren unschuldigen Körper. Es raste ein Gepard an ihr vorbei, doch um den kümmerte sie sich später. Auch der Bär der der den Wolf angriff, störte sie kaum. Erst als sie kurz vor dem Werwolf stand, der sich natürlich wehrte, schwang sie ihr schwarzes mit dunkler Magie besetztes Schwert herum, und schlug damit sowohl Gepard als auch Bär mit Leichtigkeit von dem Riesenwolf weg. Ihr belustigter und doch ziemlich angepisster Blick fuhr zu dem Wolf empor und mit ruhiger und beherrschter Stimme sagte sie: "Du scheiss Vieh, erledigst hier nicht meinen Job. Ich werde dich töten." Die Aura um das Mädchen wurde stärker und sie stiess ohne weiteres ihr Schwert in den lockeren Boden und flüsterte wieder unverständliche Worte. Wie ein Blitz fuhr aus dem Schwert Runen auf und schlangen sich wieder um den Werwolf, doch diesmal quetschen sie sie sich viel fester um ihn. Es waren Runen, die lähmend waren und die die Kraft des Wolfes zur Hälfte reduziert. Solche Runen, waren nicht einfach loszuwerden. Für einen Moment wurde es still um sie und Mitsuki zog ihr Schwert aus dem Boden und rammte es mit voller Wucht in den Bauch des Werwolfes. Der Angriff war wohl nicht allzu stark, denn sie wusste, dass er sicher nicht gleich Tod umkippen würde. Das Vieh wird sterben., dachte sie sich und musste grinsen, als sie keine Reaktion und auch keine Stimme von der wirklichen Mitsuki tief in ihr vernehmen konnte.
(nochmal damit ihr euch vorstellen könnt, wie die böse Mitsuki aussieht =o : hier)
[Out: Eventuelle Fehler liegen am Überfliegen... und ich kann und werde nicht genau auf jeden und alles eingehen! X_x Die Qualität könnte leiden... *ein wenig gestresst ist*]
Der Großteil der Schüler wurde langsam aktiv und ging zum Angriff über. Was genau alles passierte, bekam ich schon gar nicht mehr wirklich mit. Viel zu sehr konzentrierte ich mich auf meine eigene Fähigkeit. Ob sie etwas bringen würde? Ich hoffte es doch zumindest. Das Einzige, was ich mitbekam war, dass nicht alle angriffen... Es gab auch welche, die versuchten ihn abzulenken. Trotzdem... Ich atmete leise ein und öffnete die Augen nun wieder ganz. Langsam streckte ich einen Arm aus während mein Blick wieder auf das Mädchen neben mir fiel. “Alles etwas überraschend, was?“ Garantiert war sie überrascht. Einen Vampir, der sich in eine Fledermaus verwandelt hatte, anzutreffen würde immer überraschend sein. Naja, das war momentan ja nicht so wichtig... Aber meiner Meinung nach... hatten Glück, am Rand zu stehen. Außer Reichweite des ganzen Geschehens, denn dort wäre ich ehrlich gesagt nur ein Hindernis für die richtigen Kämpfer. Heilen konnte ich nicht und Angriff war, wie bekannt, nicht meine Stärke. Ich würde nur getroffen werden und nichts ausrichten können. Selbst bei Verteidigung war es zweifelhaft, ob ich geeignet war. Yui war die Verwirrung anzusehen. Allein ihr Blick sprach Bände. Leicht runzelte ich die Stirn. Dass sie rot wurde, war schon irgendwie süß... Vermutlich würde ich es ihr auch sagen, wenn es momentan nicht so ein riesiges Chaos hier wäre. Den Arm hatte ich in der Zwischenzeit nach vorne ausgestreckt und hob abwechselnd die Finger an. Ein leichtes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Zwar nicht passend in einer solchen Situation, aber ich war eben wie ich war. „Ein schöner Name...“ murmelte ich ruhig und hob die Hand ruckartig wieder ein Stück an. „Helfen... bin schon dabei...“ seufzte ich und musste beinahe grinsen als ich die Ranken sah. Dunkelgrün mit blutroten Stacheln. Sie schlangen sich um das Bein, an welchem der Wolf bereits verwundet war. Sie zogen sich so eng zusammen wie es ihnen möglich war und bohrten sich in das Fleisch, so dass das Gift der Pflanzen in sein Blut übertreten dürfte. Es war dasselbe, wie ich bereits bei einem anderen Werwolf benutzt hatte. Es dürfte ihn langsamer machen... teils vielleicht auch lähmen, wobei die Wahrscheinlichkeit dafür geringer war. Insgesamt würde es seine Reaktionskraft einschränken. Hoffentlich würde das auch helfen. Immerhin schien jemand anderes, dem Wolf auch ziemlich zuzusetzen. Ich ließ den Arm wieder sinken und blickte wieder zu Yui, hielt aber inne als ich das Nasse in ihren Augenwinkeln glänzen sah. Wieso..? „Yui... Ganz ruhig... Es wird alles gut. Dir wird nichts passieren, ja? Ich passe auf dich auf, versprochen“ murmelte ich ruhig und strich ihr eine der Tränen weg bevor sie sich einen Weg über ihre Wange bahnen konnte. Wieso sie weinte, war mir leider nicht klar. Vermutlich war es einfach zu viel für sie... Wenn das für sie dann auch noch der erste Tag war... wie bei mir auch, dann dürfte es noch schlimmer sein. Aber ich würde wirklich nicht zulassen, dass ihr etwas passierte. Mir war es schon oft genug misslungen, meine Mitmenschen zu beschützen... Nochmal würde das nicht vorkommen... Mein Blick fiel wieder auf die behaarte Bestie. Viel konnte ich nicht mehr ausrichten, aber die anderen würden das schon packen... Hoffentlich.
Das Mädel bedankte sich bei mir und hopste auch schon weg, ich sah ihr nur kurz nach, mit dem Gedanken, dass man nicht einfach abhaute, wenn man gerade von mir gerettet wurde. Wo blieb denn da der Spaß, dass ich sie damit erpressen konnte? Der blieb nämlich geradezu offensichtlich aus! Doch als ich ihr weiter auf den Rücken starrte, überfiel mich eine Gänsehaut, und für einen Moment wurde mir schwummrig. Als ich mich versuchte, zu fassen, fiel mein Blick auf meinen Unterschenkel, der heftig blutete, und ich fragte mich, wie ich mir das zugezogen hatte. Sie konnte doch wohl kaum etwas...etwas mit meinen Erinnerungen zu tun haben, oder? Das würde nicht gehen. Die Schreie im Hintergrund, die Hysterie, das alles war ausgeblendet, und ich ließ mich vom Baum fallen willenlos fallen, kam wankend auf, während ich durch das Getümmel dem Mädchen folgte. Als sie mir fast entkam, packte ich sie bei den Schultern, hob sie erneut in die Höhe und verschwand mit ihr, mit der festen Absicht, sie auszuquetschen, was sie hier trieb und welches Spiel sie spielte. Die Anderen hatten sicher alles unter Kontrolle, oder? Sicher. Dabei musste man bedenken, dass ich bei meinen Gedanken rein gar nichts von der Umwelt mitbekam, sondern fixiert auf den blonden Hinterkopf starrte. Später würde ich vielleicht wiederkommen, momentan war meine Kraft hier absolut nicht zu gebrauchen; wenn ich hierbleiben würde, wäre ich sowieso nur der 'Zuschauer'.
Ein Werwolf war kein Panzer. Er litt und starb ebenfalls wenn ihm viele und schwere Wunden zugefügt wurden. Normalerweise wäre Elvaras diesen vielen und gehäuften Angriffen schon lange erlegen, doch diese Nacht und dieser Werwolf waren nicht mit normalen Massstäben zu messen. Der Blutmond, er versorgte ihn mit mehr Kraft, mehr Energie und vor allem mit viel viel mehr Apetit. Der Junge hatte ihm nur noch mehr hunger gemacht und so sah er die Kinder wie sie anstürmten, wie sie einen Angriff nach dem anderen auf ihn entluden. Tiger, Bären, Blitze, Schwerter ja sogar Angriffe die nicht nur ihm selbst galten sondern die Kinder scheinabr untereinander aufeinander los liessen, so als würden jeder von ihnen ihn als Trophäe mitnehmen wollen. Das Monster wurde getroffen und getroffen, verwundet und wieder attackiert. Einige Angriffe schüttelte er einfach ab indem er seinen massigen Körper hinhielt, so als wäre es ein Schild. Seine Arme oder sein kräftiger Kiefer sorgten ein ums andere mal ebenso dafür das es den Kindern kalt den Rücken hinunter laufen musste. Die Blitze taten ihm in den Augen weh, er wollte sich schützen, da merkte er das ihn einmal mehr Runen einängten. Der Werwolf wurde langsam sauer, nicht nur das ihn diese Würmer nervten, sondern auch weil ihm die Blitze mehr als nur störrten, er wollte einfach nur seinen Arm vor das Gesicht heben und dieses kleine Mistvieh weg schleudern, doch es ging nicht. Er brüllte um sich und dann riss er seinen Arm doch hoch, die Runen gesprengt, erneut, seine Bewegungen schienen sich zu verlangsamen, doch das war in anbetracht seines ohnehin enormen Tempos mehr eine Randnotiz. Er stellte sich auf alle viere und schrie seine Wut heraus mit einem Grollen, sprang er ab und entlud seine Wut in einem krachenden Schlag auf den Boden. Dieser begann zu bersten, die Kraft aus dem Sprung gepaart mit seiner Wut und seinem massigen Körper schien den Boden um ihn herum, scheinbar in alle Richtungen auf zu reissen, ja fast zu sprengen. Eine Art Flutwelle aus Gestein und Erde bewegte sich von ihm weg. Elvaras war wütend und das richtig.
Ich spürte den Aufschlag auf den Boden, doch verwunderlicher Weise schmerzte sein Kopf nicht am meisten, wie ich es erwartet hätte, nachdem ich hinfiel. Eine bekannte vertrauliche Stimme drang an mein Ohr, ich solle bei ihr bleiben. Als ich mich wieder aufrichten wollte, es jedoch nicht konnte, viel ich zurück in ihre Arme. Ich keuchte und schrie, diese Schmerzen, überall! Am gesamten Körper! Dass mir einen Pulli an den Bauch gedrückt wurde, merkte ich nicht. Hätte ich gemerkt, dass Shizu sich ausgezogen hatte, würde ich mich bestimmt darüber freuen und mich besser fühlen. Doch mir wurde schwummrig vor den Augen, das ganze Geschehen, wer wen angriff, wer wie verletzt wurde, wer Blümchen verteilte… “Shi…zu…“ flüsterte ich nur noch leise und merkte, wie mein Körper zitterte. Ich hatte viel Blut verloren, das war mir bewusst. Aber ich konnte nicht aufgeben, nicht schon jetzt! Ich hatte nicht mal einen Angriff gemacht. Und ich hatte es Shizuka versprochen. “Bitte… geh weg von hier… ich will nicht.. dass dir was passiert“ meinte ich mit schwacher Stimme, sah sie an, jedoch schwankte ich selbst mit dem Blick und konnte sie nicht fixieren. Im nächsten Moment raffte ich mich abrupt auf, da ich husten musste. Was da jedoch raus kam, war nicht so erfreulich. Ich spuckte Blut auf den Boden, hustete es aus mir heraus, ehe ich wieder erschöpft nach hinten fiel. Mir tat es überall weh, ich konnte gar nicht orten, wo ich die größten Schmerzen hatten. Mein Bauch, wahrscheinlich, die Magengegend litt enorm. Doch das war jetzt nicht weiter wichtig. Das wichtigste war für mich, Shizu hier weg zu bekommen. Wieso hatte ich sie überhaupt mitgenommen? Mit kleinen Augen schaute ich erneut hoch in das schöne Gesicht des Mädchens. Langsam hob ich die Hand, legte sie sachte an ihre Wange, streichte darüber. “Shizu, du bist so ein schönes einzigartiges Mädchen, wenn dir … irgendetwas passieren würde, könnte ich mir es nie verzeihen. Bitte…“
Ich nickte als er mich fragte ob das alles einwenig zuviel für mich war, trotzdem versuchte ich nicht zu weinen was auch einigermaßen klappte. Die Tränen in meinen Augen bildeten sich immer mehr und wurden dadurch auch schwerer. Auf seine Aussage das mein Name schön war wollte ich lächeln oder mich bedanken aber ich nickte einfach wieder schwach. Aus Angst konnte ich jetzt gerade nicht reden es war einfach zuviel für mich. Ich starrte auf den Boden und kriegte nicht mehr alles wirklich mit. Plötzlich strich eine Hand über meine Wange leicht schaute ich nach oben.Es war Jacinto ... leicht verwirrt was er dort tat lächelte ich trotzdem. Auf seine Worte hin schniefte ich kurz. Weinen wollte ich schließlich nicht aber es war einfach zuviel. "Ich bin ganz ruhig..." murmelte ich und starrte wieder auf den Boden. Auf sein Versprechen starrte ich ihn wieder verwirrt an. Wie konnten die Lebewesen nur alle so nett sein und einen helfen.... So langsam wurde mir klar das es hier eindeutig zu nette Leute gibt was für mich total super war das ich allgemein voll schüchtern bin. "Dankeschön... und das obwohl du micht gar nicht kennst..". Ich schenkte ihm ein kleines lächeln was aber auch gleich wieder verschwand. Plötzlich bebte die ganze Erde und aus Reflex umarmte ich Jacinto durch den Schock hörte ich auch auf zu weinen und wurde ebenfalls ganz rot im Gesicht. Aus Schock ließ ich noch einen der Bäume gefrieren. Ich schrie kurz auf als sich risse unter uns bildeten. Diese waren nicht zu groß das man dort drin verschwinden konnte aber durch ihnen konnte man schon einen halben Schock ernten. Mit rotem Gesicht schaute ich nach oben zu Jacinto. Erst jetzt merkte ich wie ich zitterte und dies am ganzen Körper. "Tut mir leid..." flüsterte ich.
Schwach zuckten meine Mundwinkel nach oben. Ich verstand sie ja. Das ganze hier war nichts für schwache Nerven. Mitfühlend blickte ich sie an ehe mein Blick auf den Wolf fiel. Dieses Vieh... aber ich konnte nichts gegen ihn ausrichten. Dafür war ich einfach nicht geeignet. Ich war vielleicht schnell, aber gegenüber einem solchen Monster war das nichts. Kaum merklich seufzte ich ehe ich wieder zu Yui blickte. Wenigstens lächelte sie für einen Moment. Auch wenn es in einer solchen Lage befremdlich wirken mochte. Als sie endlich wieder vom Boden aufschaute, war er etwa so interessant?, starrte sie mich irritiert an. "Keine Ursache, ich finde, das gehört sich... Außerdem ist es doch nur fair, immerhin bin ich vorhin auch ohne Erlaubnis auf deiner Schulter gelandet"Wie sich das anhörte, wenn man mich jetzt ansah. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Allerdings hielt ich inne als ich spürte, wie die Erde erzitterte. Überrascht fiel mein Blick nun wieder auf den Wolf, der anscheinend auf die Erde geschlagen hatte. Scheinbar bildete ich ein ziemliches Loch, wobei das von hier hinten schwerer zu erkennen war. Allerdings überraschte es mich mehr als ich plötzlich spürte, wie sich jemand an mir festhielt. Meine Augen erfassten Yui und kaum merklich schmunzelte ich. Es freute mich, dass sie aufgehört hatte zu weinen, aber es war süß, wie rot sie wurde. Leicht kniff ich die Augen zusammen als sie erschrocken einen kurzen Schrei ausstieß während mein Blick automatisch nach unten wanderte. "Risse..." murmelte ich mit gehobener Augenbraue. Leicht zuckten meine Mundwinkel nach oben. "Muss es doch nicht" Ich verstärkte den Griff um sie und sprang ab, weiter nach hinten, so dass der ein oder andere Baum neben uns war. Hauptsache wir waren weg von den Rissen, denn ehrlich gesagt traute ich denen nicht. "Ruhig, es wird alles gut, zumindest hoffe ich das." murmelte ich, wobei mein Blick letztendlich wieder zu der kämpfenden Truppe wanderte. Meine Augen verengten sich und missmutig biss ich mir auf die Lippe. Und ich war überhaupt keine Hilfe!
Das Mädchen stützte sie freundlicherweise und auch Jinai klammerte sich mehr oder weniger an ihre Retterin, auch wenn sie mit ihren Augen hektisch hin und her sah und überhaupt nicht mitbekam, dass sie sich an dem Mädchen festhielt. Das konnte alles nicht wahr sein... Für die Dämonin wirkte es so, als verginge eine Ewigkeit, während sie die Anwesenden hektisch und mit zunehmener Panik betrachtete, wie sie sich gegenseitig bekämpften. Oder eher kämpften alle gegen diesen riesigen Wolf. War es ein... Werwolf? Verdammt, das war doch alles Quatsch! Soetwas gab es nicht! Kurz überlegte Jinai sogar, einfach loszulaufen, mitten ins Gefecht, um zu sehen ob das alles nur Halluzinationen waren, oder ob sie wirklich verletzt werden würde. Doch selbst wenn sie dieser hirnrissigen Idee nachkommen wollte, so konnte es das Mädchen nicht. Vor Angst war sie nahezu gelähmt, es fiel ihr ja sogar schwer ruhig zu atmen. Fast hätte sie sogar die Worte überhört, welche das Mädchen neben ihr sagte, doch nachdem sie wieder verstummte, ließ Jinai sie sich nocheinmal durch den Kopf gehen und verstand auch so langsam deren Bedeutung. "Mein Erinnerungsver-", doch weiter kam sie nicht, da ihre Retterin etwas rief und losrannte. Perplex sah Jinai ihr hinterher, wie sie zu einem übel zugerichteten Jungen rannte, den Blick konnte die Schülerin sich nicht antun, weswegen sie schnell auch wieder wegsah. Das schien alles echt zu sein... irgendwie. Sie verstand nichts davon, kein Stück, aber sich hiervor zu verschließen wäre nur falsch und könnte sogar gefährlich werden. Das Mädchen hatte ihr gesagt, dass sie sich sehr schwer den Kopf angestoßen hätte... was, nannte sie es etwa so, wenn man irgendwie unter Trümmern begraben wurde? Aber das mit dem Gedächtnisverlust, es war eine Möglichkeit. Ja, wenn sie so darüber nachdachte sogar wahrscheinlich. Jinai hatte einfach keine... Erinnerungen, auf welche sie zurückgreifen konnte. Ihr fielen keine Personen ein, welche sie kannte. Gerade als sie tief in Gedanken dort saß und nur auf den Boden starrte, stolperte ein Junge zu ihr, welcher vorher etwas gerufen hatte. "Jinai..?", murmelte sie mit fragendem Gesichtsausdruck und sah ihn an. Es schockierte sie, dass er weinte. Doch auch seine roten Augen wirkten bedrohlich, ganz anders als seine Stimme und sein Gesichtsausdruck. Er schien sich um sie zu Sorgen, war sie ihm wichtig? Auf seine Frage, ob es ihr gut ginge, antwortete das Mädchen vorerst nichts, wurde sowieso dann damit überrascht, dass er sie plötzlich umarmte. Er sagte irgendetwas von einem Mistkerl. "Me-Meinst du diesen Wolf da..?" Der Junge ließ von ihr ab, das Mädchen sah sichtlich verwirrt aus. "Wer bist du überhaupt?" Langsam zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. Jinai wurde wütend. Auf alles. Sie wurde wütend auf diese Situation hier, auf die Leute und vor allem, dass sie sich an nichts erinnerte. Sie sollten sie alle nicht so überfordern! "Ich kenne dich garnicht!" Eigentlich wollte sie nicht gemein zu ihm sein, sie sah ja, wie mitgenommen er war. Doch sie war einfach so verzweifelt, ihr Gesicht blieb auch nicht lange so missmutig, denn schnell bildeten sich Tränen in ihren Augen. "I-Ich kenne dich nicht.."
Wieder wagte es jemand sie dabei zu stören, das Mistvieh endgültig zu töten. Mitsuki wurde immer saurer und blickte zu dem Baum hoch, wo ein Pärchen Picknickte. Immer stärker wurde ihre Aura und genau in diesem Moment sprengte das Vieh sowohl Runen als auch das Gewächs, das ihn festhielt. Das Riesenteil sprang auf und schmetterte mit einem lauten Knall gegen den Boden, der sich aufsprengte und sogar das reine Dämonenmädchen traf. Nur mit einer unachtsamen Bewegung konnte sie sich vor weiteren Erdbröckeln schützen. Fauchend stand sie ihm etwas weiter entfernt wieder entgegen und sah um sich. "Was sind das für schwache Wesen. So schwach um nicht mal ihr Zuhause zu schützen?" Diese Worte kamen laut aus ihrem Munde und ihre eiskalten Augen fuhren wieder zu dem Pärchen. Mit einem wütenden Aufschrei nahm sie ihr Schwert hoch und warf es gezielt nach vorn - nicht auf den Werwolf, nein eher auf den Baum wo Yui Oerba und Jacinto Jaramago seelenruhig dasassen. Das Schwert rammte sich in den Stamm des Baumes, leuchtete kurz auf und sprengte ihn mit einer gewaltigen Kraft. "LOS! Ich will euch bluten sehen! Wenn es nicht der Werwolf tut, dann tue ich es." Mit einem unheimlichen Grinsen näherte sie sich wieder dem Werwolf, rief gedanklich ihrem Schwert zu, dass zu ihr flog und nahm es an sich. "Du solltest mal bald erschöpft sein. Ich frage mich was dein Schwachpunkt ist, pelziges Biest?" Mitsukis schwarze Haarpracht flatterte im kalten Wind der Nacht und ihre knochigen Finger umschlingten fest das Heft des Schwerter. Sowohl aus ihrem Körper als auch aus dem Schwert wich dunkler Nebel der langsam auf den Wolf zuging und ihn ebenfalls umhüllte. Der Nebel war dafür da, dem Wolf Gefühle wie Angst und Trauer zu geben, und ihn so zu erdrücken. "Graaaaaah!"Das Mädchen schwang ihr Dämonenschwert und rannte einfach auf den Wolf zu, hob ihre Waffe und schlug gekonnt auf das Riesenvieh ein.
Ihre Stimme hörte sich anfangs ziemlich mitgenommen und durchaus verwirrt an. In diesem Zustand hatte er sie bisher erst einmal gesehen, und doch schien es diesmal noch ein wenig schlimmer zu sein als damals bei ihrem Ausbruch in der Wohnung ihres Lehrers. Dort hatte sie sich relativ schnell wieder ein gekriegt und beruhigt; alles war seinen gewohnten Gang nachgegangen. Zumindest einigermaßen, da man ihre Zärtlichkeiten wohl kaum als erwartet betiteln konnte. Allerdings hatte der Blonde gerade nicht das Gefühl, dass sich alles wieder so einfach hin biegen würde, wie an diesem Nachmittag. Seine eigenen Tränen hatte er halbwegs erfolgreich versucht zu unterdrücken, sodass er sie nun lediglich mit einem bemitleidenden Blick ansah. Die Verwirrung in ihren Augen erschreckte ihn schon fast und er fühlte sich verpflichtet die Frage zu verneinen; unmöglich. Im Vergleich zu seinen Augen war seine Kehle staubtrocken und selbst wenn man ihm ein Glas Wasser anbieten würde, könnte er dies vermutlich überhaupt nicht herunter würgen. Ein merkwürdiges Gefühl der Übelkeit breitete sich in seinem Magen aus als sie ihn danach fragte wer er überhaupt sei. Sprachlos öffnete er den Mund und ließ ihren kleinen Wutausbruch, wenn man diesen als solchen bezeichnen konnte, über sich ergehen. Das musste ein Scherz von ihr sein .. aber wie konnte sie nur in solch einem Moment herum witzeln? „Verarsch mich doch nicht“, erwiderte Jun beinahe hauchend und versuchte vergeblich zu lächeln. Ohne es bewusst wahrzunehmen, rollte erneut eine salzige Träne seine Wange hinunter, ebenso wie bei ihr. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte, ob das nun Spaß von ihr war oder nicht. Aber dann würde sie nun vor offensichtlicher Verzweiflung nicht weinen, sondern ihn in die Seite boxen und sich über seine Leichtgläubigkeit lustig machen. Sie hätte ihm versichert, dass es nicht ihr Ernst sei, sondern nur ein Scherz, um ihn zu ärgern. Dann hätte sie ihn vielleicht geküsst. Aber alles, was sie tat, war dort zu hocken und stumme Tränen zu vergießen. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, bemühte sich um ein heiseres Räuspern. Wenn er jetzt sprach, würde ganz sicher seine Stimme versagen. Was ist nur los mit ihr? Der Dämon schüttelte leicht den Kopf und legte den Zeigefinger an ihre Wange, um eine Träne aufzufangen und ihr schließlich vorsichtig über die Wange zu streichen. „Natürlich kennst du mich. Ich bin der taktlose Blödmann, der dir geschworen hat dich zu beschützen .. und sein Versprechen nicht halten konnte.“ Jun drückte fest die Augenlider aufeinander, um zu vermeiden, dass er wieder anfangen musste zu weinen. Vor dem Werwolf hatte er sie nicht zu beschützen gebraucht, sondern vor einem Mitschüler. Das klang einfach nur lächerlich, doch machte es aus ihm einen Lügner. „Junny ...“, murmelte er und strich ihr durch das weiße Haar. Falls als das Reden nicht half, musste er zu anderen Mitteln greifen, oder nicht? Zögerlich legte er seine Lippen auf ihre, schmeckte eine Mischung aus Salz und metallischem Blut, löste sich allerdings nicht von ihr. Wie würde Jinai reagieren? Vielleicht war das hier weder der rechte Ort, noch die rechte Zeit, um sie zu küssen, aber vielleicht war sowieso ein feiges Wort.