Ein grosser, in einer Glaskuppel geschützter Garten stellt sich insbesondere für den Heilkundeunterricht zur Verfügung. Neben dem alltäglichen Grünzeug finden sich hier sogar längst vergessene Kräuter, die von hoher Seltenheit und kaum bekannt sind. Zu hinterst stehen 10 Tische und dazugehörige Stühle auf denen man arbeiten kann. Außerdem blühen hier auch die buntesten Blumen, die ebenso selten anzutreffen sind.
Ein Neuanfang? Diese Aussage ließ Bernardo sentimental werden. Es war der Tag, an dem er vor die Füße seines Schöpfers getreten war, seines Chefs, seines Herrn und sich von den Lasten eines Erzengels mit aller Gewalt befreite. Es war der Moment, an dem er seine Flügel verlor. Ein Kribbeln tauchte im Bereich seiner Schulterblätter auf. An den Stellen, wo nur noch zwei Narben zu sehen waren, setzte der unbeherrschbare Reiz ein. Eine typische Gelegenheit, um zu seufzen. Nur – er tat es nicht. Er verharrte, schaute das Mädchen ausdruckslos aus. Seine verlorenen Gedanken sprachen nach außen. Für ein paar Sekunden war er still. Ob sie es mitbekommen würde, war für ihn auf zweierlei schleierhaft. Zum einen konnte er sie nicht beobachten, während seine Gedanken in vergangenen Tagen abdrifteten und zum anderen schien sie selbst mit ihren Gedanken beschäftigt zu sein. Da hatten sich wohl zwei vom selben Schlag getroffen. Es waren die Worte des Mädchens, welche ihn wieder in die Gegenwart schickten. Kurz bemerkte er noch das Feuer an ihrer Hand. Wohl eine Feuermanipulatorin. Nichts allzu außergewöhnliches. Das Feuer – Schrecken und Segen der Menschen – war ein beliebtes Spielzeug der Unter- und Oberwelt. Sie hatte ihre abgeschnittenen Haare verbrannt. Vermutlich verband sie sehr viel mit diesen. So lang, wie sie waren, musste das Mädchen von dieser Frisur viele, viele Jahre begleitet worden sein. Nun aber wollte sie damit abschließen und wie sie selbst gesagt hatte, einen Neuanfang wagen. Wobei sie nicht danach ausschaute, ein Experiment zu wagen. Für sie schien es festzustehen, dass die Vergangenheit verschwinden sollte. Bernardo hob die rechte Pranke und setzte diese auf den Kopf des kleinen Mädchens. „Viel Erfolg dabei.“ Ehrliche Worte unterlegt von einer warmen Stimme kamen aus seinem Mund. Wie sehr sich ihr und sein Schicksal glichen, wusste er nicht, doch er nahm sich arrogant heraus, sie verstehen zu können und vor allem die Gefühle, welche sie in ihrem Herzen trug. „Wenn du Unterstützung brauchst, zögere nicht, den weißen Bären hier um Hilfe zu bitten.“ Es war eine Farce seiner tiefen, weitreichenden Vergangenheit, dass er plötzlich diese Bezeichnung herauskramte. Es war eine sehr rege Zeit gewesen, als ihn dieser Name verfolgte. Eine Zeit, die ihm sehr gut tat, da sie seinen gesamten Verstand aufbrauchte.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Ihm schien es nicht anders zu gehen, zumindest hatten ihre Worte ihn wohl selbst getroffen, anders hätte sich die Schülerin sein Schweigen nicht erklären können. Musste sie auch nicht, da es sie nicht zu kümmern hatte. Was wohl ihre Freunde über ihre Entscheidung dachten? Wollte ich nicht aufhören.., mahnte sich die Stride selbst, die rechte Hand zur Faust geballt. Gemischte Gefühle dominierten ihr kleines Herz, Schuldbewusstsein und insbesondere das Gefühl des Vermissens. In dieser Zeit, selbst mit Horie und Levi hier, fühlte sich die Kitsune noch immer fehl am Platz. Das Meer war ihre Heimat gewesen und dort hatte sie irgendwann gehofft mit all ihren Freunden enden zu können oder sie würden sich gemeinsam auf irgendeiner Insel niederlassen; was aber noch viel schlimmer war: sie hatten nicht mal ihr Ziel erreicht. Doch dafür war sie ja hierhergekommen, die Gerüchte hatten sie geleitet und hoffentlich war etwas an ihnen dran, andererseits hatte sie ihre Zeit verschwendet, anstatt das Versprechen – welches sie gegeben hatte – zu halten. Für sie leben hieß es. Ihre Opfer waren nicht umsonst…, führte sich ihre eigenen Worte vor Augen und obwohl sie es konnte, fiel es ihr im Augenblick mehr als schwer. Obgleich sich die Okulare auf das Gesicht des Lehrers gelegt hatten, war sie gänzlich in einem wässrigen Grau verschwunden, welches sich eng um ihren Körper legte. Damals klang es noch so einfach oder war sie entschlossener gewesen? Perplex weiteten sich die blutroten Augen, als sie die riesige Pranke Bernardos auf ihrem Kopf spürte und unweigerlich auf seine Worte hin Grinsen musste. „Danke…“, meinte sie nur und wollte noch etwas hinzufügen, jedoch ließen seine folgenden Worte ihre Gesichtszüge entgleisen. Ungläubigkeit und Schock stand in dem hübschen Gesicht. Lächerlich, das ist er nicht… Immer mehr festigte sich die Vermutung in ihrem Kopf, während die Britin halbwegs versuchte zu Lächeln, was jedoch mehr in einer schlechten Grimasse endete. „Weißer Bär? Kennst du Whitebeard?“, verließ es die spröden Lippen, den Blick starr nach vorne Gerichtet, ohne irgendeinen Funken an Emotion darin. Im selben Moment hellte sich Eleanors Miene jedoch wieder auf, wenngleich Verwirrung darin zu lesen war. „Der Pirat Whitebeard würde nicht als Lehrer enden“, meinte sie mehr zu sich, als zu Bernardo, bedachte jedoch nicht, dass ihre Situation nicht besser war. Schließlich war sie selbst eine Schülerin. Die anfänglichen Zweifel, dass sie sich verhört hatte oder das einfach ein Fehler war, hatten sich gelegt, die wage Beschreibung, welche sie in vergangenen Tagen aufschnappen konnte, passte perfekt zu ihm. Dennoch zweifelte sie daran, denn es wäre ihr direkt wie Schuppen von den Augen gefallen war, wenn er es wäre; das neue Leben aufzubauen hatte mehr Gewichtung gehabt. Doch das wollte sie testen, sollte e etwas wissen oder sonst verdächtigt wirken, würde sie darauf wetten, dass er ihn kannte. „Weißt du etwas über die Legende?“, war ihre einzige Frage an den Hünen; die Augen ruhig auf seine braunen gerichtet, spannte sich jeder einzelne Muskel in ihrem Körper bis zum Zerreißen an, nur um sicher zu gehen, dass es nicht wie in alten Zeit mit anderen Piraten enden würde. Eleanor ging jedoch nicht davon aus, dass er sie erkennen würde.
Ihr plötzlich veränderter Blick, ihre ganze entscheidende Mimik bekam Bernardo gar nicht mit, während er über ihren Kopf hinweg ins Grünzeug hinter ihr blickte. Erst als sie ihm eine markante Frage stellte, merkte er ihre Grimasse. Bis dahin war er wieder in seiner Vergangenheit gelandet. Er dachte an seine Zeit in Amerika. Das einfache, aber auch anstrengende Leben während der Kolonisation sowie während des Bürgerkrieges. Nicht zu vergessen waren seine Begegnungen mit den Indianern, welche ihm seinen Namen gaben, der wiederrum in der Karibik misshandelt wurde. Wie nannte man ihn damals? Das Mädchen vor ihm schien es zu wissen. Die Überraschung war ihr gelungen. Bernardos Augenbrauen stiegen immer höher. Nur die Augen selbst senkten ihren Blickwinkel, denn sie wollten das Mädchen einfangen. Woher …? Er zögerte, überlegte, ob er darauf eingehen sollte oder versuchen sollte, es zu untergraben, abzulenken. Doch er wollte das Mädchen nicht beschwindeln, nachdem er sich ihr so verbunden gefühlt hatte. Scheinbar gab es da noch ein oder zwei Verbindungen mehr. „Man bekommt heutzutage nur noch sehr wenig über ihn zu lesen. Er hat es wirklich geschafft, sich weitestgehend auszuradieren. Man sieht es mir vielleicht nicht an“, ein wenig Eigenlob musste sein, „aber ich habe zu seiner Zeit schon gelebt. Daher: Ja, dieser Name ist mir sehr gut bekannt.“ Dass sie ihn für Whitebeard hielt, stand ihr auf die Stirn geschrieben. Allein ihre Nasenspitze verriet sie, so deutlich war der Ausdruck. „Der Pirat Whitebeard würde sich eine Buddel Rum nehmen und es sich irgendwo bequem machen, wo ihn niemand stören könnte. Die Zeiten damals waren ziemlich rau. Dann auch noch Blackbeard dazu, die Marine, … aber für die Piraten war es ein alltägliches Abenteuer.“ Seine Stimme füllte sich wieder mit leidenschaftlichen Klängen. Die damalige Euphorie kehrte zurück, der Seefahrerwille, der Geist seines Schiffes und seiner Crew. All die Emotionen schienen so nah, wie lange nicht. Durch bloßes zurückdenken wäre er ihnen niemals so nahe gekommen wie durch die Erwähnung dieses Mädchens. Bernardo wollte zu gern wissen, wer sie war. Aber bevor er das erfahren durfte, musste er wohl ein Geständnis ablegen – oder? „Mein liebes Kind, in meinem Leben habe ich von vielen Legenden gehört oder sie sogar am eigenen Leib erlebt. Du musst schon präziser werden.“ Ein warmes Lächeln unterstützte seinen unwissenden, unschuldigen Ton. So war es aber auch wirklich. Sicherlich wollte sie auf eine Legende aus der Zeit der Piraten anspielen, doch auch da gab es mehrere und er konnte sich nicht sicher sein, was sie genau meinte. Ob sie so alt sein kann, dass sie damals schon lebte? Bernardo hatte gehört, dass Schüler an dieser Schule weit das Alter eines handelsüblichen Schülers überschritten hatten. Die Zeit, von welcher die beiden hier im Kräutergarten redeten, lag jedoch sehr weit zurück. Wie konnte sie noch so jung aussehen? „Warum interessiert dich das alles eigentlich? Zu tief in den Büchern gekramt oder …“ Das Ende ließ er absichtlich offen. Sie verstand sicher, dass er nun auch zu sticheln begann. Zwar hatte er keine Ahnung, worin er dabei herumstocherte, doch wenn da was war, würde es sich bald zeigen.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Blablablalbla… kam auch mal etwas, dass sie nicht wusste? Was der Hüne von sich gab, wusste sie – zumindest, dass es nichts mehr über ihn zu Lesen gab, sonst würde sie ihn ja wohl kaum gefragt haben, jedoch machte eines sie stutzig. Woher wusste er so viel über ihn? Ins besondere, woher konnte er wissen, was er getan hätte? Skeptisch kamen sich ihre Augenbrauen einen Deut näher, die Arme vor der Brust verschränkt, besah sie den Mann und konnte seine Neugier beinahe schon in der Luft spüren. „Woher weißt du so viel über ihn?“, fragte sie ganz ungeniert, doch damit war sie noch nicht am Ende. „Und welche Beziehung besaßt du zu ihm?“ Bernardo schien mehr zu verbargen, als sie erahnen konnte, weshalb die Britin nicht anders konnte, als weiter nachzufragen und zu hoffen, dass er ihr Antworten geben würde. Ansonsten hätte sie wohl pechgehabt, aus ihm herausprügeln könnte sie es vermutlich nicht – vor allem würde sie es nicht tun. Die Tatsache, dass er über Legenden Bescheid wusste, ließ Eleanor kurz lächeln, innerlich jedoch klatsche sie sich für ihre eigene Dummheit gegen die Stirn – natürlich konnte er nicht wissen, was sie meinte, wenn sie nicht präziser wurde. „1730 sagte Oliver Levasseur kurz vor seiner Hinrichtung, dass man seinen Schatz finden soll, oder ähnliches – ich war nicht dabei, jedoch…“, ihre Stimme wurde eine Nuance leiser, während sie mit der linken Hand ihren Kopf und mit der rechten den Ellenbogen des Armes stützte, den Blick gen Boden gerichtet. „… vermuten viele dass es mehr ist als nur Gold und Juwelen. Zumindest, wenn man den Gerüchten glauben kann. Manche brachten das gar mit dieser Insel in Verbindung“, klärte sie den Lehrer auf, während sich ein schelmisches Grinsen in ihren feinen Gesichtszügen zu erkennen gab. Ihre Vermutung, dass er sie nicht erkennen würde oder gar noch nicht von ihr gehört hatte, bestätigte sie sich, weshalb sie ihm einfach etwas weniger erzählen würde, nur um seine Neugier zu decken – der Gedanke, dass er sonst nicht weiterreden würde, drängte sie zu dieser Tat und das war das allerletzte was sie wollte. „Ich war zu diesen Zeiten selbst auf dem Meer unterwegs und wollte Whitebeard schon immer mal begegnen.“ Ob das zu viel gesagt war? Nein. Die angespannten Muskeln entspannten sich wieder, wenngleich nur für ein bisschen, denn zur Not wusste sich die Schülerin zu verteidigen. Immerhin hatte sie lange genug auf den Ozeanen ausgeharrt und der Marine das Leben schwer gemacht, selbst wenn sie es nicht wollte. An ihm konnte sie jedoch nichts Bedrohliches – sah man von seiner Größe und der Körperkraft, die der wahrscheinlich besaß, ab. Doch noch konnte sich Eleanor nicht in Sicherheit wiegen, die Gefahr getäuscht zu werden, war immer präsent und nicht zu unterschätzen.
„Woher ich so viel über ihn weiß?“ Das Mädchen wurde immer neugieriger. Was anderes hatte Bernardo aber auch nicht erwartet gehabt. Jedoch wollte er ihr nicht mehr sagen als bisher. Dass sie von Whitebeard wusste und durch das Ansprechen einer Legende scheinbar ihre Nase auch schon tiefer in die Piratenmaterie gesteckt hatte, erschreckte den Hünen innerlich. Es war kein Milchbubithema, welches sie herausgekramt hatte – und dann auch noch so plötzlich. Bevor Bernardo nicht wusste, wer sie war und warum sie das alles wissen wollte, konnte er ihr nicht mehr sagen. „Hm.“ Er schwieg. Er schwieg auch bei ihrer nächsten Frage. In welcher Beziehung er zu Whitebeard gestanden hatte, wusste er, doch er sagte es nicht. Belügen wollte er das Mädchen auch nicht. Er konnte es nicht. Das einzige, was ihm also übrig blieb, war, den Mund verschlossen zu halten. Zu der Sache mit der Legende konnte er vorerst eh nicht mehr sagen, da er sich nicht sicher war, wovon sie genau sprach. Zuallererst dachte er an Legenden in Bezug auf sich selbst. Doch die einzige, die er zurückgelassen hatte, war sein Pseudonym. Alles andere – meinte er – hatte er aus den Geschichtsbüchern verbannen können. Woher also wusste sie von ihm? Sie konnte doch nicht zufällig in einem seltenen Buch seinen Namen gelesen haben und diesen noch zufälliger in genau diesem Moment in den Kräutergarten geworfen haben. Da waren viel zu viele Zufälle involviert, auch wenn es nur zwei an der Zahl waren. Als das Mädchen endlich genauer wurde, was die Legende anbelangte, atmete Bernardo auf. Es war keine Erleichterung. Es war einfach nur eine Erkenntnis, die sich in ihm breitmachte. Olivier … der alte Bussard Der Name des französischen Freibeuters war dem Hünen ebenso ein Begriff wie sein eigener. Bernardo hatte ihn sogar einst getroffen. Alle namenhaften Freibeuter, welche sich auf den Bahamas das Wort gegeben hatten, kannte der Weißhaarige. Olivier gehörte dazu wie auch Teach, Sam, Benjamin und der ganze Rest. Das kleine Mädchen schien viel zu wissen – vor allem von den Gerüchten. Olivier war nicht der bekannteste Pirat, aber seine Legende war eine der langlebigsten überhaupt. Der große Schatz, mit dem man ganze Inseln aufkaufen konnte. Sein Ausmaß wurde von Erzählung zu Erzählung größer und prächtiger … aber auch mysteriöser. Bernardo wusste nicht, auf welche Insel sie anspielte, es konnte Madagaskar sein, es konnte Réunion sein … ein alter, zaubernder Greis, den der Engel viele Jahre später traf, sprach von einer Insel mit dem Tor zur Unterwelt, wo der ewige Piratenfürst auf die toten Seelen wartete. Dieses Tor lag angeblich auf einer Insel, die keiner finden konnte, solange man lebte. Nur der Tote fand sie. Laut diesen Worten sollte es Olivier jedoch unmöglich gewesen sein, das Tor zu finden und seinen Schatz dort zu verstecken. Es war ein Ammenmärchen. Das hatte Bernardo schon damals beschlossen. Aber zurück zu dem Mädchen vor ihm. Sie sagte, dass sie damals selbst auf den Meere unterwegs war. Also doch so alt. Bernardo wunderte sich, wie sie noch so jung aussehen konnte. Er selbst sah zwar auch nicht nach ein paar Tausend Jahren aus, dennoch hätte man mehr äußerliche Reife von ihr erwartet. Irgendwas stimmte mit ihr nicht. Wenn kein fauler Zauber dahintersteckte, musste sie als Kind das Meer bestiegen haben. Niemand hätte sie ernst genommen – und dann auch noch als Frau. Es gab zwar weibliche Freibeuter, welche in den Erinnerungen von Geschichtsschreibern geblieben waren, doch keine Mädchen. Nein, das war absurd. Was hatte er zu verlieren? Sie war eine seiner potentiellen Schülerinnen, die es irgendwie geschafft hatte, vor vielen Jahren bereits auf der Welt zu sein. Sie war auf der Suche nach einem der wohl berauschendsten Piratenschätze und wollte schon immer ihn treffen, Whitebeard. Ob sich das mit ihrem Neuanfang vertrug? Das musste sie selbst entscheiden. Bernardo jedoch hatte einen Entschluss getroffen. „Ich bin … beziehungsweise war Whitebeard. Aber ich kann dich nicht zu Oliviers Schatz führen, falls du das hoffst.“ Seine Stimme war ernst, mit einem leidenden Unterton. Noch immer war er sich unsicher, ob es gut war, seine Identität vor ihr zu öffnen. Er vertraute einfach darauf, dass seine Intuition am Anfang der Begegnung keine Lüge war.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Wiederhol nicht meine Frage. Sprich lieber!, keifte sie in Gedanken, war nach außen hin jedoch ruhig, aber mehr als ein Hm bekam sie nicht zu hören. Wollte er sie auf den Arm nehmen? Oder war es das Ungleichgewicht an Informationen, dass ihm verbat zu sprechen? Ungeduldig sprangen die roten Augen von Punkt zu Punkt, während er noch immer schwieg. Sein Schweigen löste in Eleanor Unruhe aus, welche sie ungeduldig werden ließ. „Warum sagst du nichts?“ Ihr Groll klang deutlich in ihrer Stimme nach, während sie versuchte sich zu beruhigen. Vielleicht dachte er ja nach und das dauerte bei alten Menschen bekanntlich, ganz gleich ob er keiner war. Es musste so sein. Stumm beruhigte, sie sich selbst, während es schon an ein Wunder grenzte, dass sie nicht Feuer und Flamme war weiter nachzufragen, aber seine einzige Antwort reichte. Ihre Mundwinkel zuckten in die Höhe und vielen permanent, bis sich die Stride einfach auf den Hosenboden fallen ließ. „Das ist ein Witz, richtig?“ Ihre helle Stimme klang argwöhnisch, während sie sich komplett fallen ließ und einfach in den Kräutern, die eigentlich für den Unterricht gedacht waren, und starrte in die Mitte der Glaskuppel. Nein, selbst wenn er Ähnlichkeit mit Whitbeard hatte, das konnte er nicht sein, aber anders konnte sie es nicht erklären, dass er so viel… über sich selbst wusste. „Wir haben die Ozeane auf der Suche nach dir befahren… und vor meiner Nase erkenne ich dich nicht? Erbärmlich.“ Die rechte legte sich auf ihre Augen, während ihr Lachen die Luft füllte und in Schwingungen versetzte. Das ihr dabei Tränen in die Okulare stiegen, versuchte die Kitsune zu vertuschen, aber nachdem diese ihren Weg aus den Augenwinkel fanden, war es wohl kein Geheimnis mehr. Die kleine Brust hob sich unregelmäßig mit ihren Atemzügen, während ein Zittern durch ihre Stimme ging. „Ich will nicht zu seinem Schatz. Es war nur eine Art… Test“, meinte Eleanor mehr oder minder ruhig, die Hand lösen und nach oben streckend. Zeige und Mittelfinger entflammt. „Ich bin Kitsune, falls dir das überhaupt etwas sagt, Bernardo.. oder Whitebeard“, stellte sich die Schülerin vor, zumindest ihre Vergangenheit mit der sie abgeschlossen hatte oder es noch immer versuchte. Ihre Tränen konnte sie sich nicht mal selbst erklären, vielleicht war es die Freude ihm letztendlich zu begegnen oder einfach nur die Erinnerung an die wilden Seefahrten mit ihren Freunden. Sie war nicht traurig, aber auch nicht glücklich. Das Gefühl welches sie momentan empfand war einfach befremdlich, als würde sie sich selbst beobachten und nicht wissen, wer oder was sie überhaupt war.
So ganz sicher war er sich nicht, ob er ein kleines Kind glücklich gemacht hatte oder verzweifeln ließ. Nach Witzen war ihm jedenfalls momentan nicht. Eigentlich hatte er gedacht, dass seine Stimmlage das ausdrücken würde, aber ihre Frage war auch nur rhetorischer Natur. Da gab es nichts, was ihn bekümmern sollte. Bernardo schaute ihr just zu, wie sie auf seine Offenbarung reagierte. Vor allem lauschte er. Ihr Lachen war fast schon beängstigend, wenn man immer noch den Gedanken im Kopf wahrte, dass sie am Rande ihres Verstandes gelangt war. Die Sache mit dem Neuanfang und nun das hier schienen in dem kleinen Ding ein enormes Ausmaß an Emotionen freizulegen. Wiedermal war es das Handwerk verflixter Erinnerungen, die sich in einem festgesetzt hatten. Wie ein Parasit lauerten sie im Inneren des Verstandes und warteten auf den richtigen Moment, um einzuhaken und aufzuquellen. Vielleicht war das schwache Ding auch von Natur aus geisteskrank und zeigte gerade nur ihr wahres Bild. Doch davon war Bernardo keinesfalls überzeugt. Merkwürdig war für ihn, zu hören, dass jemand nach ihm gesucht hatte. Außer Pablo, Michael oder Gabriel hatte nie jemand nach ihm gesucht. Kurz kam ihm seine Erinnerung an den Tag auf der japanischen Hauptinsel zurück, wo ihn Pablo unverhofft aufgabelte und meinte, ihn an vielerorts gesucht zu haben. So ähnlich fühlte es sich mit der Schülerin vor ihm an, die ihm erklärte, die Meere durchkreuzt zu haben auf der Suche nach ihm. Nur leider sagte ihm ihr Gesicht nichts. Eine überraschende Tochter war sie sicher nicht. Den Hauch eines Engels hätte er gespürt. Wenige Sekunden später nannte sie auch ihren Namen: Kitsune. Bernardo lachte auf. Dieser Name war ihm sehr wohl ein Begriff. Allerdings hatte man ihm damals Kitsune als magisches Feuerwesen beschrieben. Das erklärte zum einen die Feuermagie, zum anderen stutzte er jedoch über ihr Äußeres. Dieses Mädchen will Kitsune sein? Er wüsste nicht, warum sie ihn belügen sollte. Feuermagie war keine Seltenheit, mit dem kleinen Trick hätte sie ihn nicht sofort überzeugt. Es war mehr ihre Art, der Ton, die Schwingungen, welche sie verursachte, die den Hünen bestimmten. Ja, sie war es sicher. Und sie war auf der Suche nach ihm gewesen? Merkwürdig. „Die legendäre Kitsune also. Ein Feuerwesen, welches die Londoner Bevölkerung schockte? Ich habe nur von dem Vorfall bei deiner Hinrichtung gehört und dass man deine Leiche auf den Boden des Meeres sinken ließ. Das ist ewig her – gut 300 Jahre. Wie kann es sein, dass du vor mir als kleines Mädchen stehst und das lebendig?“ Vor allem diese Frage wollte er endlich geklärt haben. Aber auch folgendes: „Was hebt mich von meinen Kollegium ab, dass du ausgerechnet auf der Suche nach mir warst?“ Das würde ihn schon interessieren, warum sie es ausgerechnet auf ihn abgesehen hatte.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Wieso zum Geier schwieg er? Selbst wenn er eine ruhige Person war, machte sein nichts sagen sie in dieser Situation wild, er sollte reden, irgendetwas! Selbst wenn es nur mentaler Dünnpfiff war, Hauptsache sprechen! Die Kräuter kitzelten, ließen sie zumindest etwas entspannen, während sie ihren Blick auf ihn richtete. „Legendär, dass ich nicht lache. Eher verflucht!“, meinte sie spöttisch und lachte über ihre eigene Situation. Es war für sie noch immer unverständlich, wie aus zwei stink normalen Menschen so etwas wie sie hervorgehen konnte. Immerhin war sie ein Monster, nicht normal, wie sie. Die Bilder ihrer Hinrichtung schossen ihr willkürlich durch den Kopf, ließen das Auftauchen ihre Freunde und Verbündeten wieder aufkeimen. Sie vergossen alle ihr Blut, ließen ihr Leben und opferten sich nur um sie zu retten. Eine einzige Person, ein einzelnes Leben forderte zu viele ein, um existieren können. „Das geht ganz einfach“, richtete sich die Stride an ihn und setzte sich wieder auf. Die dünnen Finger streichelten über die Kräuter, der andere Arm wurde samt Kopf auf den Knien gebettet. „Tiefgefroren, wie ein Fischstäbchen sank ich zu Grund und lag dort, bis das Aufeinandertreffen zweier Kontinentalplatten dafür sorgte, dass heiße Luft aus dem Erdinneren drang und mich auftaute. Wäre kein Babywal in der Nähe gewesen, wäre ich vermutlich ertrunken.“ Etwas verträumtes legte sich in die roten Augen, bevor die Brauen fragend in die Höhe schossen. Warum hatte sie ihn damals gesucht? Es dauerte etwas bis Eleanors Hirn schaltete, weshalb sie einige Gespräche Revue passieren ließ, um sich den Grund wieder wach zu rufen, dabei war dieser so simpel. „Laut den Hafenarbeitern hieß es, niemand würde es wagen sich mit dir anzulegen. Ich wollte unter deinem Namen segeln, um geschützt zu sein.“ Ein wehleidiges Lächeln begleitete ihre Worte. „Nicht meinetwegen, sondern wegen meinen Freunden. Mein Vater und die Marine verfolgten uns permanent. Ich wollte sie schützen, aber selbst das habe ich nicht mal zustande gebracht.. “ Der Tod Josephs spielte sich jede Nacht lebendig vor ihrem Auge ab, ihr Versagen wurde ihr ständig vor Augen gehalten, der Schutz unter ihm zu damaligen Zeiten hätte sie vielleicht davor bewahrt. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn sie erst gar nicht geflüchtet wäre, stumm die Experimente über sich ergehen gelassen hätte. Immerhin hatte sie ihr Leben, ihre geliebte Mutter hinter sich gelassen, doch ebenso geliebte Gefährten gefunden, denen sie nicht einmal helfen konnte. Was für ein Kapitän war sie gewesen, wenn sie nicht mal die eigene Crew vor Schaden bewahren konnte? Kein Guter.
Ob verflucht oder nicht, sei dahingestellt. Bernardo konnte nur davon sprechen, was an ihn herangetragen wurde. Zwar war er stets an den Ereignissen rund um den Globus interessiert gewesen, jedoch war dies nur mit fortschreitendem Zeitalter immer besser möglich. In grauer Vorzeit war der weltweite Nachrichtendienst ziemlich schwach ausgeprägt bzw. gar nicht existent. Für Bernardo war das Thema mehr ein Grund zur Sorge um das Kind. Auch nachdem er gehört hatte, welches Wesen sich hinter dem niedlichen Gesicht versteckte, hatte er mit sich zu kämpfen, weiterzureden. Wenn sie damals als Kind übers Meer segelte und als dieses auch eingefroren auf den Meeresboden sank – unvorstellbar, was da in einem vorgehen musste. Für Kitsune schien das Thema dagegen persönlicherer Natur zu sein. Bernardo sah ihr an, wie es sie mitnahm und wie stark sie von ihrem Vorhaben eines Neuanfanges abwich. Es konnte nur so sein. Vielleicht sollte er sie mit Geschichte belagern, um ihre Aufmerksamkeit von ihrem eigenen Leid auf seine Erlebnisse zu lenken. Eine Erzählung aus den alten Piratentagen war da wohl gut angelegt. Zwar nahm er nicht mitten im Kräuterbeet Platz, aber zumindest in der Nähe, wo nur unwichtiges Grün unter seinem Hinterteil zu leiden hatte. „Und doch war mir die Marine lange auf den Fersen. Es waren immer die jungen, aufstrebenden Kapitäne, welche meinten, ihren Einstieg mit einem großen Fisch feiern zu können. Ich habe dabei auch Kameraden verloren. Du musst nicht denken, dass ich unantastbar war. Ich hätte weder dir noch deinen Freunden eine permanente Lebensversicherung bieten können.“ Leider wahr, aber um ihre vergangene Hoffnung nicht tot zu treten, versuchte er, einen positiven Samen zu sähen. „Allerdings wäre ihre Wahrscheinlichkeit, zu überleben, stark gestiegen.“ Er grinste. „Ich kann mir schwer vorstellen, wie ich damals reagiert hätte, wenn mir eine Bande Kleinkrimineller vor die Nase getreten wäre und um meinen Schutz gebeten hätte.“ Nun lachte er. „Aber ich bin ja immer offen für Neues. Ich hätte sicher nicht nein gesagt.“ Dabei sprach er nicht von leerer Vermutung sondern von sicherer Meinung. Damit wäre die Arbeit aber sicherlich höher ausgefallen, sich aus den Geschichtsbüchern zu streichen, wenn er die Kitsune bei sich gehabt hätte. Sein Name wäre weit gestreuter – vor allem wenn es um die Suche nach Oliviers Schatz ging. „Ich hatte Olivier nach seiner legendären Plünderung nicht mehr gesehen gehabt. Vorher ja,; auf den Bahamas. Wir waren alle da, die Rang und Namen hatten im Kampf gegen die Marine und für ein gutes Fass Rum. Ich hatte mich danach ja mehr mit Teach – Bleackbeard – herumgeschlagen. Als der Gute endlich den Meeresboden küsste, war Olivier schon auf großer Reise. Nach Indien folgte ich ihm nicht. Mein Platz war von Anfang bis Ende die Karibik gewesen. Du hättest also nicht viel von der Welt sehen können, wenn du bei mir geblieben wärst.“ Dann dachte er aber daran, zu welcher Zeit sie zu ihm gestoßen wäre. „Wobei … wenn dich der Ruf von Oliviers Schatz durch die Welt gejagt hatte … das muss ja dann ein paar Jahre nach Teachs Tod gewesen sein. Okay, da hielt man mich wirklich mehr für einen Dämon als für einen Piraten. Kein Wunder, dass deine Hafenarbeiter so was sagten. In der Zeit wurde ich aber auch immer inaktiver. Deshalb wirst du mich auch nicht gefunden haben.“ Wenn das so war, wie er es vermutete, hatte sie einfach Pech gehabt, dass sie ihn in einer Zeit gesucht hatte, wo er mehr und mehr Wert darauf legte, zur Legende zu werden, um sich von seinem Piratenleben zu verabschieden. „Ehe ich zurück in die amerikanische Kolonien ging, verblieb ich ein paar ruhige Jahre auf den Bahamas, auf Kuba.“
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Nur gelangweilt verfolgte sie seine Bewegungen bis er sich setzte und sie den trüben Blick einfach vor sich richtete, um sich auf seine Worte zu konzentrieren. Er erzählte ihr nichts unbekanntes, jedoch gab es einen Unterschied zwischen ihnen. Er wurde gesucht, weil man ihn fürchtete, sie wurde gejagt um als Versuchsobjekt zu dienen, nicht weil sie irgendetwas verbrochen hatte. Eleanor sah sich selbst immer noch als unschuldig an, da sie notgedrungen so handeln musste, es lag nie in ihrer Absicht irgendwem Leid zu zufügen. Immerhin warteten auf die Marinesoldaten sicher Familie und Freunde in der Heimat, aber einfach sich schnappen lassen konnte sie auch nicht. In Gedanken spielte sie die Situation ihres Aufeinandertreffens ab, konnte sich jedoch nicht so recht ausmalen, was passiert wäre – ob Angriff, Gelächter oder Verneinen. Er hingegen wusste es und bestätigte ihr, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nein gesagt hätte, aber dafür hätten sie ihn erst einmal finden müssen. „Du großes böses Monster“, scherzte die Britin und besah den Mann, er war alles andere als Dämon. Gut, wer wusste schon wie er damals aussah, aber die Person hier, wirkte eher ruhig und relativ gelassen, also das komplette Gegenteil. Stumm schlang sich auf ihren anderen Arm um ihre Knie und zog diese an sich heran. „Es fällt mir schwer mir dich als Whitebeard vorzustellen. Ich weiß nicht warum, aber du wirkst nicht unbedingt wie jemand, der das machen würde.“ Eigentlich wäre sie ganz gerne dabei gewesen, als er Teach auf den Meeresboden beförderte, immerhin hieß es, dass diese Kämpfe unvergessen bleiben würden. Wer würde da nicht gerne zuschauen, wenn sich zwei Piraten alles was sie besaßen, um die Ohren pfefferten? Vermutlich genug, da die Gefahr bestünde mithineingezogen zu werden, aber selbst das hätte Eleanor damals nichts ausgemacht. „Ich mag dich, Whitebeard“, meinte die Kitsune grinsend und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. „Eines muss man dir lassen, von dir liest man wirklich so gut wie nichts mehr. Wie hast du das geschafft?“ Interesse legte sich in die roten Augen, während sie den Kopf seitlich auf ihren Armen gebettet hatte und den Hünen anlächelte. Sie hatte Whitebeard stets für jemanden gehalten, der Gefahr signalisierte, aber von Bernardo ging nichts als Ruhe aus, Ruhe welche die Schülerin ebenfalls erfasste und entspannen ließ. Ein Fels in der Brandung. Wahrscheinlich heulten sich noch etliche andere bei ihm aus, weshalb sie kurzer Hand sich dazu entschloss jetzt nicht weiter zu jammern und das Thema auf etwas anderes zu lenken. Die Stride war neugierig auf seine Zeit nach der Piraterei geworden, schließlich musste er ja irgendetwas getan haben. „Bahamas, soso. Da hast du die Seele etwas baumeln lassen?“, hakte sie grinsend nach und innerlich sich das Bild eines Bernardos mit Palmenshorts mit bequemen Hemd zurechtlegend. Witzige Vorstellung.