Ein grosser, in einer Glaskuppel geschützter Garten stellt sich insbesondere für den Heilkundeunterricht zur Verfügung. Neben dem alltäglichen Grünzeug finden sich hier sogar längst vergessene Kräuter, die von hoher Seltenheit und kaum bekannt sind. Zu hinterst stehen 10 Tische und dazugehörige Stühle auf denen man arbeiten kann. Außerdem blühen hier auch die buntesten Blumen, die ebenso selten anzutreffen sind.
Mike war wirklich heilfroh darüber, dass er nicht auch von dem mysteriösen Gesöff getrunken hatte. Wahrscheinlich waren ein paar Gänseblümchen, die ihnen aus dem Kopf wuchsen, noch das geringste Übel, das Levi und Ivy hätte ereilen können. Aber trotzdem wollte der Schüler sich damit nicht rumschlagen. Wie peinlich wäre es bitte, wenn die Blumen morgen immer noch nicht verschwunden waren oder nach dem Abschneiden sogar nachwuchsen? Diese Vorstellung ließ Mikes Erleichterung wachsen, ebenso wie seine Schadenfreude Levi gegenüber. Mit Ivy hingegen hatte er im Nachhinein doch kurz ein wenig Mitleid als er ihre flehende Stimme hörte und den Blick über die Blauhaarige gleiten ließ. Sie hatte recht; ihr Kleid hatte bereits bessere Tage gesehen. Ein Umstand an dem Mike und Levi nicht ganz unbeteiligt waren. Man könnte sogar sagen, sie waren schuld daran. Doch trotz aller vernunftgesteuerten Gedanken konnte er sein Grinsen und gelegentliches Auflachen einfach nicht unterdrücken, sobald er die Blümchen auf den Köpfen seiner Freunde erblickte. Heimlich knipste er noch ein Foto von Ivys betrübter Blume, um sie die kommenden Tage immer wieder an dieses wundervolle Ereignis erinnern zu können. Einige Erinnerungsfotos vom Ball waren sicherlich auch ganz in ihrem Interesse, dachte der Werwolf glucksend.
Das Poltern irgendwo in einer Ecke ließ Mikhail von seinem Handy aufschauen, das er prompt wieder verstaute, um nach der Geräuschquelle Ausschau zu halten. „Arata? Lebst du noch?“, rief er einfach mal ins Off. Das Murmeln, das er daraufhin aus Richtung des Lärms vernahm und Aratas freudiger Ausruf bestätigten ihm, dass an dem Weißhaarigen noch alles dran zu sein schien. Zu oft vergaß er, dass die Mehrheit so ihre Probleme mit der Dunkelheit hatte und sich auch nicht auf ihren Geruchs- oder Gehörsinn verlassen konnten. Als er den Gartenschlauch in Aratas Händen sah, lief er motiviert auf den Schüler zu. „Nice, man—!“ Bevor Mike ihm den Schlauch aus der Hand nehmen konnte, kam Levi ihm allerdings zuvor. „Willst du dich selbst gießen oder w—?!“ Er konnte seinen Satz gar nicht beenden als ihn auch schon ein ziemlich harter Wasserstrahl direkt ins Gesicht traf. Es war eher der Schreck als der Schmerz, der ihn aufschreien und zurückzucken ließ. Was zur Hölle? Erst nach einigen Sekunden, in denen er völlig perplex und desorientiert die Augen zusammengekniffen hatte, hielt er sich schützend die Hände vors Gesicht und zwang sich dazu die Augen wieder zu öffnen. Seine Haare, sein Hemd, sogar seine Hose hatten sich mittlerweile mit Wasser vollgesogen, als Levi endlich auf die Idee kam den Wasserstrahl von ihm abzuwenden. „Du … Vollidiot!“, keuchte er. Erst der Anschlag mit der Kettensäge, jetzt ein Attentat mit einem Hochdruckreiniger. Womit hatte er das verdient? War das Karma dafür, dass er Levi ausgelacht hatte? Teilweise verärgert, teilweise aufgestachelt durch Levis Aktion hechtete Mike zum Schlauch, der sich auf dem Boden wandte wie eine Schlange auf Kokain, und ergriff diesen, bevor er weiteren Schaden anrichten konnte. „Uahh!“ Er hatte den Wasserdruck unterschätzt, was dazu führte, dass er den Strahl unfreiwillig in Ivys und Lydias Richtung schwenkte. Hoffentlich konnten sie noch rechtzeitig die Köpfe einziehen, um eine ungewollte Dusche zu verhindern. Er zog den Schlauch ruckartig zur Seite, wodurch er nicht nur diverse Fläschchen in einem Regal traf, sondern auch eines von Levis Hosenbeinen. „Was ist mit diesem scheiß Schlauch los?!“ Hilfesuchend sah er zu Levi, von dem er vor einigen Sekunden eigentlich noch angepisst gewesen war. Schwamm drüber. Während er sich bemühte den Wasserstrahl in Richtung der Beete zu halten, drehte er an einem Rädchen herum, das den Wasserdruck jedoch nicht zu beeinflussen schien. Dafür begann das Wasser allmählich zu dampfen. „Ivyyy? Kannst du das Wasser nicht einfrieren oder so?“, bat er sie verzweifelt. Vermutlich eine weitere Schnapsidee, aber die einzige, die ihm gerade in den Sinn kam, bis sie herausfanden wie man das Teil abstellte. Wer hätte auch erwartet, dass Mikes Idee in Kombination mit Levis Ausführung so dermaßen nach hinten losging? Sicherlich niemand.
Arata
Arata
103 Charakterbogen Aufenthaltsort: Terrasse Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Oof. Was war das für ein Gefühl? Er klopfte sich gerade ein Zigarette aus seiner kleinen Schachtel und jedes zarte Klopfen gegen den Unterboden des Kartons, hallte in seinem Inneren wie ein Schmiedehammer wieder. Als wäre ein Schmied dabei eine langersehnte Klinge fertig zu stellen und sie seiner vorherbestimmten Person zu übergeben. Doch auch fühlte es sich an als wäre eben Arata jener Bote, der mit dieser schweren Last beauftragt worden war. Es war nicht richtig. Er wollte aufstehen, kurz hinaus, firsche Luft schnappen - weg von diesem Grünzeug hier, weg von den anderen und den Duft des stechenden Alkohols entfliehen. Doch seine Beine, ja - sein ganzer Körper versagten in diesem Dienst. War er denn schon so betrunken, ohne es überhaupt bemerkt zu haben? Nein - so viel hatte er noch gar nicht intus und gerade eben, als sein Auftrag im Beschaffen des Gartenschlauches bestand, schien die Welt doch noch seinen gewohnten Gang zu gehen. War es Viv? War sie es, die ihm diese Last abnahm und er irgendwie "frei" sein konnte? Darüber zu philosophieren bringt an sich ja auch nichts. "So..", schon fast glücklcih diesen Gedanken einfach vortwerfen zu können, steckte er sich die Zigarette an und zog genüsslich dran. "Es bringt mich um, aber das passiert ja irgendwann erst." Klassisches Selbstgespräch. Kurz nahm er noch das Knistern des Papiers an der Zigarette wahr als dieses durch ein knallendes und schier unüberwindbares Drücken und Zischen ersetzt wurde. Irgendwie wollte es auch nicht aufhören. Es drückte, es war nass und vor allem drückte das seine Zigarette aus. An sich ja nichts schlimmes, wenn man ehrlich ist. Blöderweise war in Aratas Welt gerade eine Gedankenkippe, welche ihm von seinen Gedanken ablenken sollte. Es hörte auf. Genau so schnell wie es angefangen hat. Er wischte sich mit einer Hand des Wasser aus dem Gesicht, sah sich Leviathans Gesicht genau an. Gott, irgendwie war es immer noch nicht zu fassen, dass er der beste Freund des weißhaarigen Jungen war. Arata ballte die Faust vor Wut. "Ohhhhh, Alter.." Er wollte sich schon aufrichten und dem Spinner eigentlich eine überbraten, aber Schwamm drüber. So schnell auch seine Wut anstieg so ließ er ab und begann laut zu lachen. Es war schon irgendwie lustig und das sich dieser Knallkopf, so etwas dann nicht absichtlich einfallen ließ, war unter anderem auch der Grund, wieso die Wut sich so schnell verflüchtigte. "Öhm, wer hat'n den Suff?" suchend schaute er sich um, während er sich noch die Augen vom Wasser freirieb.
Das Thema mit dem Schlauch schien noch nicht gegessen zu sein. Zwar schien Ivy erleichtert zu sein, dass wenigstens jemand für sie einstand, jedoch schien ihr der nächste Satz der Irin nicht sehr zu gefallen. Gut, mit einem Messer am Kopf von jemanden zu hantieren, wäre auch für die Wölfin nicht unbedingt eine freudige Sache gewesen, doch eine bessere Idee hatte sie einfach nicht. Leviathan schien versuchen Ivy zu beruhigen, indem er andeutete, dass er wohl drei Blumen auf dem Kopf hatte. Geschockt, sah die Schwarzhaarige auf seinen Kopf. Tatsächlich! Da waren einfach drei Blümchen. Der Tag war doch schon verrückt genug, hoffentlich würde er nicht noch verrückter werden. Eigentlich wollte sie einfach auf dem Ball eine gute Zeit mit ihren Freunden haben, doch nun wuchsen aus zwei Köpfen Blumen heraus und niemand wusste, was sie tun sollten. Die gesamte Situation war einfach chaotisch, aber irgendwie auch lustig. Lydia musste wegen ihren Gedanken ein wenig schmunzeln.
Wie aus dem Nichts, kam plötzlich Arata mit einem Schlauch an. Leviathan nahm diesen ihm ab und suchte nach dem Schalter. Ob er damit seine Blumen auf dem Kopf gießen wollte? Gerade als sich die Irin dies gedacht hatte, fing Mike es an auszusprechen. Jedoch fing er nur damit an, denn der Wasserstrahl war wohl zu fest eingestellt und traf mit voller Wucht das Gesicht von Mike. Erschrocken sah Lydia eigentlich nur zu, denn sie wusste nicht was sie tun sollte. Leviathan hatte auch Probleme damit, den Schlauch wieder auszuschalten und nach einiger Zeit änderte er auch dann das Ziel des Wasserstrahls. Mike sah aus wie ein nasser Hund. Das Lachen verkniff sich die Irin, jedoch kicherte sie in die Richtung von Mike. Es schien auch Arata erwischt zu haben, was ihm am Anfang doch nicht so gefiel, doch er beruhigte sich auch wieder recht schnell.
Anschließend versuchte sich dann noch Mike an dem Schlauch. Ob er es hinbekommen würde? Vielleicht brauchten die Jungs ja auch einfach eine weibliche Unterstützung? Lydia wandte sich Ivy zu, da sie sie fragen wollte, ob sie den Jungs einfach helfen sollten. In diesem Moment war sie nicht aufmerksam genug, denn sie bekam nicht mit, dass der Wasserstrahl plötzlich in ihre Richtung zielte. Der Schlauch traf auch die Irin direkt und sie wurde von oben bis unten hin durchnässt. Die Kälte war eigentlich sehr angenehm für die Schwarzhaarige, jedoch war nun ihr Make-up und auch ihr Kleid ruiniert. „Ohman… jetzt sehe ich auch aus wie ein nasser Hund“, sagte sie ein wenig enttäuscht, lächelte dann aber, denn dies schein wohl die Rache zu sein, da sie zuvor Mike indirekt ausgelacht hatte. „Na wenigstens muss ich heute nicht mehr duschen“, sagte sie anschließend noch und lachte dann. Ihre durchnässten Haare nahm sie zusammen und drückte diese dann aus, damit das Wasser nicht mehr die ganze Zeit über ihren Rücken lief. Hatte es eigentlich Ivy auch erwischt?
Es dauerte nicht mehr lange, da war ihr Blümchen wieder fröhlich aufrecht und Ivy schaute nicht mehr so traurig. Levi hatte recht. Die werden schon irgendwie weggehen und dann wäre alles wieder in Ordnung. Sie nahm dankend die Vodkaflasche entgegen, die Levi ihr nun freiwillig hinhielt und sie nahm einen kräftigen Schluck davon. Es brannte zwar in ihrer Kehle, doch nun fühlte sie sich deutlich lockerer und fröhlicher. Sie grinste und musste wieder hicksen. Ob es nun von dem tatsächlichen Alkohol war, oder von ihrer Blume, da war sie sich gar nicht mehr so sicher, doch so viel Zeit hatte sie auch gar nicht mehr darüber nachzudenken, denn plötzlich wirbelte Levi wild mit dem Schlauch herum und traf dann Mike voll im Gesicht. Ivy konnte sich ein leises kichern nicht verkneifen und sah Mike an. Er war nun wirklich von oben bis unten nass. Hoffentlich würden sie nicht alle anfangen zu frieren und dann krank werden. Sie hatte sich ein wenig geduckt, als Levi den Schlauch in der Hand hatte, doch als Mike ihn nun in die Hand nahm, hatte sie sich wieder ein wenig rausgetraut, denn eigentlich traute sie Mike. Allerdings hatte der Schlauch wohl mehr Druck, als alle erwartet hatten und Mike konnte den Schlauch ebenfalls nicht kontrollieren, weshalb er erst Lydia nass machte und dann auch noch Ivy. Wie erstarrt blieb Ivy stehen, als sie nun auch von oben bis unten nass war und schaute total verwirrt auf Mike. Irgendwie hatte sie einfach nicht damit gerechnet, was man ihr nun auch deutlich ansah. Ihre Blume auf ihrem Kopf wurde langsam größer und Ivy musste laut lachen. Was war das nur für ein komischer Abend gewesen! Wenn das Kleid erst ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert! lachte sie und nahm noch einen Schluck von der Flasche, ehe sie in Richtung Mike torkelte. Der Boden war nass und Ivy war schon wieder etwas angetrunken. Ich werde uns alle nun retten! sagte sie zuversichtlich und wollte in Richtung Wasserhahn, doch sie stolperte und fiel gegen Levi, sodass sie beide zu Boden fielen und Ivy nun auf Levi lag. Verwirrt sah sie Levi an und grinste. Hoppla! kicherte sie leise und wurde ein wenig rot im Gesicht. Tut mir leid. sagte sie leise, ehe sie dann aufstand und ihre Hand auf den Wasserhahn legte und man langsam zusehen konnte, wie der Wasserhahn zu Eis wurde und kein Wasser mehr aus dem Schlauch kam. Stolz sah sie in die Runde und musste grinsen. Alle waren nass und irgendwie sah es aus wie eine Katastrophe, doch dieser Anblick war einfach nur zu lustig!
Es waren schon seltsame Bilder gewesen, die sich in diesem Moment im Kräutergarten der Shima no Koji Oberschule abgespielt hatten und die aus den Köpfen wachsenden Gänseblümchen waren dabei das wohl geringste aller Übel. Dass der Engel es nicht schaffte das Wasser abzudrehen war nicht groß verwunderlich, aber damit, dass Nesthäkchen Mike dazu ebenfalls nicht in der Lage war, nachdem er den wild gestikulierenden Schlauch eingefangen hatte, rechnete wohl niemand. Fast schon kreischend wich Leviathan zur Seite, als Mike das Hosenbein seines Freundes bewässerte. „Schau mich nicht so an, ich hab‘ ja auch keinen Plan, Mann!“, rief er zurück, da die Lautstärke das Wasserstrahls ja doch ein etwas lauteres Organ erforderte und schüttelte dabei sein Bein, da der nasse Stoff an seiner Haut klebte. Dass es seinen Gefährten viel mehr an den Kragen gegangen war, er sogar Aris voll wertvolle Zigarette und so ausgelöscht hatte, war dem Engel irgendwie nur halb bewusst. Auch Arata schien sich nicht großartig um die Unkontrollierbarkeit des Wasserschlauches zu kümmern. „Oh, der’s - …“, der Engel stoppte kurz, wandte sich mit seinem Oberkörper etwas in Richtung Ivy bzw. in die Richtung jenes Tisches, auf welchem die Vodkaflasche vor sich hinvegetierte. „-da!“ Mit dem Zeigefinger deutete er auf die Flasche und bewegte sich einige Schritte von Mike und dem Schlauch weg, der sich als Gärtner eigentlich voll gut machte, und einige auf besagten Tisch zu. Auch Levi hatte schon einen ziemlichen Affen sitzen, weshalb er seine Schritte nur torkelnd absolvierte. Bis im selben Moment Ivy in seine Richtung wollte und den Engel dabei umnietete und auf ihm landete. „Ehh… … *hick*“ Verdattert blinzelte der Schwarzhaarige in das leicht gerötete Gesicht des Mädchens. Ob sie es ebenso als große Traurigkeit empfinden würde, würde sie wissen, dass dies seit einer gefühlten Ewigkeit die erste zwischenmenschliche Interaktion mit einem weiblichen Wesen war? Bestimmt. „Iiiivy, du machst mich ganz *hick* nass!“ Die Traurigkeit darüber schien dann aber doch zu überwiegen! Zufrieden und enttäuscht zugleich, dass das Mädchen die Tuchfühlung sogleich wieder beendete, erhob sich auch Levi wieder, räusperte sich kurz peinlich berührt und holte die Wodkaflasche. Dabei pendelte er mit der Flasche in der Hand umher und grinste Arata breit an. Wieder genehmigte er sich einige Schlucke des Gesöffs, ließ seinen Kumpel nur noch die letzte Lacke über. „Biddeschhhhön, mein Freund“, überreichte ihm die Flasche zunächst und wischte sich mit dem Hemdärmel über die Lippen. Inzwischen hatte es auch Ivy geschafft, Mike als Gärtner abzulösen bzw. das Wasser auf mysteriöse Art und Weise abzustellen. „Äh..“ verwundert hob der Engel den Zeigefinger an und beugte sich etwas zum Hahn hinunter. „Ich glau- *hick*- be, wir hätten den auch einfach wieder zudrehen können *hick* “, meinte er nur schulterzuckend und fing im nächsten Moment zu lachen an. Gut, dass auf diese Idee eigentlich niemand gekommen war. Irgendwann konnte man Madaras Stimme durch die Lautsprecher, die auch an manchen Ecken des Sportplatzes aufgestellt waren, auch im Kräutergarten wahrnehmen, wenn auch nur sehr dumpf. Irgendwas mit Tombola und Preise. Holy Molly, sein Auto! „Hört ihr das? Mein Auto!“ Ein Blick durch die Glasfront nach draußen gen Himmel verriet, dass es nicht mehr lange bis zu den Mittsommerfeuertänzen sein musste, die bekanntlich zu Sonnenaufgang praktiziert wurden. Nicht, dass Levi daran groß Interesse gehabt hätte, aber für die Truppe war es bestimmt von Vorteil, sich am großen Feuer Haut, Haar und Kleidung trocknen zu lassen. „Allller schnell, wir müssen uns mein Au-*hick*-to abholen!“.
Tbc: Ich würd mal sagen direkt zum Mittsommerfeuer und über die Sporthalle/Preisvergabe? (Können wir ja sonst am Anfang unserer nächsten Posts erwähnen D: )
Oh, verdammt, er hatte die beiden Mädels tatsächlich volle Kanne mit dem Wasserstrahl getroffen. Somit waren sie nun alle klatschnass; die einen mehr oder die anderen. Irgendwie bereitete es ihm aber auch ein Gefühl von Genugtuung, dass er nicht als einziger eine kalte Dusche spendiert bekommen hatte. Jetzt saßen sie alle im selben Boot und sahen aus wie begossene Pudel. Gut, dass Mike heute sowieso nichts mehr geplant hatte, das trockene Kleidung voraussetzte. Den Rest der Wodkaflasche mit den anderen vernichten und anschließend nach Hause torkeln, konnte er auch in klammen Sachen. Obwohl er noch mit dem Gartenschlauch zu kämpfen hatte, fokussierte Mikes Blick sich für einen etwas längeren Moment auf Ivy, die auf ihn zukam und deren helles Kleid durch das Wasser ziemlich eng an ihrem Körper anlag. Er wollte wirklich nicht starren, immerhin hatten sie einvernehmlich beschlossen, dass sie nicht mehr als Freunde wären. Aber es war einfach ein Reflex, gegen den er vermutlich nicht einmal im nüchternen Zustand hätte ankämpfen können und schon gar nicht angetrunken. Nach einem Augenblick, der ihm ewig erschien, besann Mike sich und sah stattdessen nach Lydia, die es ja auch erwischt hatte. Mit einem schiefen Grinsen musterte er sie dabei, wie sie ihre Haare ausdrückte. „Sorry, Ly! Keine Absicht“, rief er über das Tosen des Wassers hinweg und verpasste dabei den Moment, in dem Ivy ausrutschte. Als er mit Blick wieder bei der Blauhaarigen war, lag sie bereits der Länge nach auf dem Boden … oder besser gesagt auf Levi. Bevor Mike die Szene kommentieren konnte, war sie auch schon wieder vorbei und kurz darauf das Problem mit dem Gartenschlauch dank Ivy behoben. Sichtlich erleichtert atmete er auf, warf das blöde Gerät in hohem Bogen von sich weg und ließ seine Arme träge hängen als wären sie ausgeleierte Gummibänder. „Ich hab morgen den Muskelkater aus der Hölle“, murrte er und rieb sich die Oberarme. Vielleicht war es auch ein Zeichen dafür, dass es ihm eindeutig an Muckis mangelte. Und offenbar auch an Gehirnzellen. Denn Levi hatte wohl recht; sie hätten einfach das Wasser an der Quelle ausschalten können, statt am Schlauch selbst herumzuwursteln. „Näh … das Wasser einfrieren ist viel cooler“, widersprach er dem Engel dennoch und nahm Ivy daraufhin kurz grinsend in einen freundschaftlichen Schwitzkasten. Aber ganz im Ernst: ihre Fähigkeit war schon verdammt cool, wenn sie nicht gerade als Drache eskalierte.
Da Mike kein Los hatte, war ihm die Ansage in ersten Moment fast schon egal. Dann schaltete sich sein Gehirn ein und er sah von Levi zu Ivy. „Wahrscheinlich gewinnste ‘n Auto. Und ich find gleich ‘ne Millionen Zen auf der Straße“, grinste er augenrollend. So schön der Gedanken auch war, wahrscheinlich war der Hauptgewinn ein T-Shirt mit dem Schullogo oder sowas. „Ivy hat eh das Glückslos, also kannste dir deinen Jackpot schön abschminken.“ Selbstüberzeugt verschränkte Mike die Arme hinterm Kopf und wandte sich noch einmal zu Arata und Lydia um, bevor er Levi folgte. Sein Blick fiel dabei unwillkürlich auf das heillose Chaos, das die fünf hinterlassen hatten. „Scheiße … wenn irgendwer rausfindet, dass wir Schuld sind, gibt’s richtig Lack“, lachte er unbekümmert und lief nach draußen. Noch machte er sich keinen Kopf über die Konsequenzen ihrer Aktion. Die Sorgen kämen wohl erst am nächsten Morgen, nachdem der Rausch ausgeschlafen war. Aber jetzt hieß es erst einmal ab zum Mittsommerfeuer, mit kurzem Boxenstopp an der Bar.
Mike schien es absolut nicht zu interessieren, dass Ivy auf einmal auf Levi lag und naja im Endeffekt hätte sie ja auch nichts anderes erwarten können, immer hin waren sie nur Freunde gewesen, auch wenn Ivys Gefühle manchmal ein wenig verrückt spielten. Levis Reaktion allerdings fand sie viel amüsanter. Er war doch sichtlich peinlich berührt gewesen und Ivy musste deshalb etwas kichern. So angetrunken wie sie war, hatte sich ihr Schamgefühl doch auch deutlich gesenkt. Sie hatte ihn wirklich noch ein wenig nasser gemacht. Ach stell dich nicht so an! Sagte sie grinsend und sah dann an sich herunter und bemerkte jetzt erst, dass ihr Kleid doch wirklich wegen der nässe sehr eng an ihrem Körper lag. Sie hatte Glück, dass es nicht durchsichtig geworden ist, doch wenn man genau hinsah, war es schon ein ganz klein wenig transparenter geworden. So sollte sie nun wieder unter Leute gehen? Ein komisches Gefühl, doch wenn sie zum Feuer gehen würden, dann würden sie sich sicherlich auch ein wenig aufwärmen können.
Im Endeffekt war es irgendwie wirklich mehr als dumm gewesen, den Wasserhahn einzufrieren, wenn sie ihn einfach nur zudrehen konnte. Sie grinste Mike an und nickte ihm zustimmend zu. Ja cooler war das auf jeden Fall! kicherte sie und trat etwas vorsichtiger von dem Wasserhahn weg, in der Angst, dass er doch gleich wieder aufplatzen würde. Nun nahm Mike sie in den Schwitzkasten und ein wenig überrascht und überfordert kicherte sie einfach nur. Es war toll, dass sie so herumblödeln konnten und sich so gut verstanden, doch so tief in der Friendzone zu stecken war ein wenig unangenehm, wenn ihr im Hinterkopf immer wieder andere Dinge durch den Kopf gingen. Ey! Mike! Beschwerte sie sich eher halbherzig und grinste. Sein Hemd war ziemlich nass gewesen, weshalb nun ihr Gesicht auch nass war. Erst ruinierst du mein Kleid, dann meine Frisur und nun mein Make up! Sie kicherte und sah dann verwirrt zu Levi, denn auf einmal wurde Levi noch aufgedrehter und erst nach ein paar Augenblicke bemerkte sie warum: Die Preisvergabe stand an! Freudig klatschte sie in die Hände. Meine Jacht! rief sie fröhlich und sah dann mit zusammen gekniffenden Augen zu Mike. Wehe ich krieg nichts cooles, dann bist nur du Schuld! sagte sie ernst, doch zwinkerte ihm dann zu, danach rannte sie Levi hinterher und gab Levi einen kleinen Schubser, um an ihm vorbei zu kommen. Aus dem Weg! Dein Auto kannst du knicken, ich kriege den Hauptgewinn und das wird bestimmt eine luxuriöse Jacht werden! Sie hatte noch Mikes Worte gehört und über die Schulter geschaut. Der Kräutergarten war wirklich verwüstet und würde heraus kommen, dass sie das waren, dann gäbe es wirklich mächtig ärger! Doch in dem Moment war ihr das einfach egal gewesen. Sie hatten eine Menge Spaß gehabt und die Erinnerungen waren es auf jeden Fall wert gewesen. Mach dir nicht in die Hose! Rief sie zu Mike zurück und kicherte.
Während Lydia sich die Haare auswand, entschuldigte sich Mike bei ihr. „Ach macht nichts, ist doch nur Wasser“, sagte sie und lächelte ihn freundlich an. Für die Irin war es eher ein Segen, denn ihr war zuvor recht warm geworden und so hatte sie endlich eine Abkühlung abbekommen. Auch vor Ivy schien der Wasserstrahl keinen Halt gemacht zu haben. Sie schien es richtig lustig zu haben. Ob sie betrunken war? Ihr anschließendes Torkeln bestätigte der Wölfin diese Annahme. Sie wollte jetzt die anwesenden auch retten, doch stattdessen flog Ivy auf Leviathan. Lydia hoffte, dass die beiden sich nicht verletzt hätten und die Reaktion von beiden ließ auch darauf schließen.
Als Ivy wieder auf den Beinen war, setzte sie ihre Fähigkeit ein und verwandelte das Wasser im Schlauch zu Eis. So hätte sich die Wölfin die Rettung jetzt nicht vorgestellt, aber egal. Es hatte wenigstens funktioniert. „Solange es keine weitere Überschwemmung mehr gibt, ist jedes Mittel recht, um den Schlauch stillzulegen“, teilte sie den anderen noch mit.
Die Preise der Tombola schienen nun sehr wichtig für Leviathan. Was für die Schwarzhaarige kein Wunder war, denn er schien schon beim Kauf des Loses sehr motiviert zu sein. Ein Lächeln schlich sich in das Gesicht der Wölfin während sie dem Gespräch von Mike und Leviathan zuhörte. Anschließend folgte sie den anderen. Mike schien das Chaos wohl unangenehm zu werden. „Ach Mike, wir müssen doch nur alle sagen, dass wir heute Nacht nicht hier waren, dann können die das uns auch bestimmt nicht anhängen“, sagte sie lächelnd zu ihm, damit er sich nicht mehr all zu viele Sorgen machen musste.
