Die Laufbahn des Sportplatzes umkreist den Fussballplatz und ist eine Kampfbahn des Types C, sie beträgt in etwa 167 Meter und hat 4 Bahnen, d.h es können jeweils nicht mehr als 4 Personen laufen. Der Rasen inmitten des Platzes scheint sehr gepflegt, denn das Grün strahlt wahrlich hervor und lädt zum Fussballspielen ein. (Aufm Bild sieht mans zwar nicht, aber denkts euch dazu! XD) Auch die beiden Tore an den Enden scheinen entweder nicht sehr alt oder gut erhalten zu sein. Auf dem Fussballplatz werden auch andere Disziplinen, wie z.B Weitwurf durchgeführt. Am rechten Rand des Platzes bzw. ausserhalb der Laufbahn befinden sich zwei nebeneinander liegende Sandgruben, wo der Weitsprung geübt werden kann.
Am Sportplatz dran befinden sich Umkleiden für Mädchen und Jungen, so das sie sich vor Ort umziehen - und ihre Sachen abstellen können. Die Lehrkräfte haben hierbei einen separierten Raum.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Aufmerksam lauschte ich der Direktorin und kam nicht umhin zwischendurch die Brauen zusammen zu ziehen. Ich war mir nicht sicher, was ich mir unter dem, was sie mir beschrieb, vorstellen durfte. Zumal sie sagte, ich könne mich bewusst für oder gegen die Empfindungen entscheiden, die sie mir da... ähm... injizierte. Als sie dieses Wort benutzte, war mein Blick einen Moment auf ihren Hände gefallen, als erwarte ich eine Spritze. Glücklicherweise war keine vorhanden. Möglicherweise hätte ich das das Gefühl, das sie in mir hervorrufen wollte - oder was auch immer sie da tat -, sogar ohne ihre Mithilfe empfunden. Ich hasste Spritzen. Fast so sehr wie Wasser. Als sie schließlich fragte, ob ich bereit sei, zögerte ich einen Moment, atmete dann aber ruhig durch und nickte. "Ich denke... wir können es versuchen.", murmelte ich zustimmend und schluckte schwer. Die Vorstellung mich in die Enge getrieben zu fühlen war unangenehm und machte mich nervös - dabei hatte Frau Bardera nicht einmal angefangen. Aber ich ging davon aus, dass niemand dieses Gefühl mochte. Kurz bevor die Direktorin ihre Hand auf meine Schulter legte zog ich es sogar in Erwägung einfach mit meiner mangelnden Selbstkontrolle zu leben, nur um dem Gefühl gleich zu entgehen, riss mich aber zusammen und kniff ein wenig die Augen zusammen, wie man es automatisch tat, wenn man einen Schlag oder ähnliches erwartete. Dabei war es anfangs gar nicht so schlimm. Die Hand auf meiner Schulter war warm, fühlte sich sogar irgendwie tröstlich an. Ich traute mich sogar die Augen wieder ein wenig zu öffnen und mich ein wenig zu entspannen. Die Katze in mir war misstrauischer und wedelte nervös mit dem Schwanz, bereit, jeden Augenblick zu reagieren. Plötzlich war es, als fiele die Nervosität einfach von mir ab und ich fühlte mich irgendwie... stumpf und... Ja, emotionslos. Kurz fragte ich mich, ob das so beabsichtigt war und überlegte Frau Bardera sogar genau das zu fragen, als ich merkte, wie Angst in mir aufstieg und mir den Hals zuschnürte. Nur ganz langsam. Es fühlte sich ein wenig so an, als stünde ich in einem Tank, den man langsam mit Wasser füllte. Ich spürte, wie sich mein Atem und Herzschlag beschleunigte. Die Katze in mir gab einen knurrigen Laut von sich und fauchte leise. Im selben Moment weiteten sich meine Pupillen. Dann verschwand das Gefühl wieder. Verunsichert, weil ich nicht sicher war, das bereits alles war, spürte ich wie meine Knie zitterten und die Katze in mir buckelte, während in mir wieder diese Leere war. Als das unbändige Gefühl der Angst und des Bedrängens schließlich wie eine meterhohe Welle über mir einschlug, wimmerte ich leise. Für einen kurzen Augenblick fühlte ich mich in die Vergangenheit zurück versetzt, als ich mit Airi zuhause in einem Versteck unter einer Luke versteckte, die von unserem schweren Wohnzimmerteppich überdeckt wurde. An dem Abend wurden wir zu Waisen. Ohne es wirklich zu wollen schlug ich die Hand der Direktorin zur Seite - falls sie sie nicht bereits weggezogen hatte - und machte hastig ein paar Schritte zurück, ehe ich in mich zusammen sank und wie ein kleines Häufchen Elend am Boden hockte. Mein ganzer Körper prickelte, ein Zeichen dafür, dass die Katze in mir versuchte herauszukommen, während ich versuchte ihr klar zu machen, dass es keine Bedrohung gab. "Ich glaub... Ich brauch eine kleine Pause.", murmelte ich mit belegter Stimme und rieb mir mit den Daumenballen über die Augen, die begannen zu brennen.
Es dauerte ein paar Minuten, ehe ich mich und die Katze so weit beruhigt hatte, dass ich die Arme wieder sinken lassen konnte und mich etwas entspannte. "Die Übung war etwas... intensiver, als ich erwartet habe.", gab ich zu, musste mir aber eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was ich erwartet hatte. Jetzt, da ich wieder klarer denken konnte, versuchte ich einmal nachzuvollziehen, was gerade passiert war. Die Direktorin hatte in mir ein Gefühl hervor gerufen, aber anders als ich dachte, war die Katze nicht betroffen. Wie sonst auch hatte sie darauf zwar reagiert, empfand aber nicht exakt wie ich. Ich bekam Angst, daraufhin wurde sie wütend. Kurz schwirrte mir resigniert der Gedanke durch den Kopf, man müsse vielleicht die Katze trainieren, statt mich, aber das war ja im Grunde Unsinn. Jedenfalls bestätigte die Übung vorhin meine Aussage, die Katze sei wie ein zweites Bewusstsein. Mit einem schweren Seufzen und weichen Knien kämpfte ich mich auf die Beine. "Ich denke, wir können das wiederholen.", verkündete ich dann und klopfte mir die Rückseite meines Rocks ab. Ich war noch nicht sicher, wie ich am Besten mit so einer Situation - also eine Situation, in der ich mich in die Ecke gedrängt fühlte - umgehen sollte. Aber ich vermutete, wenn Frau Bardera solche Gefühle in mir wachrufen konnte, wäre sie auch in der Lage mich zu beruhigen, wenn es eskalierte, also fühlte ich mich recht sicher, als ich wieder heran trat, auch wenn mir die Vorstellung, das Erlebnis von vorhin zu wiederholen, ganz und gar nicht gefiel. Diesmal reagierte die Katze schon bevor die Übung begann und knurrte leise vor sich hin. Ich war heilfroh, dass die Direktorin das nicht hören konnte. Als wir die Übung nun wiederholten fühlte es sich für mich nicht weniger intensiv an, auch wenn der unangenehm beängstigende Flashback diesmal ausblieb. Das Kribbeln, das diesmal meinen Körper befiel, war spürbar stärker und ich bemerkte auch die Wärme, die die Funken der Verwandlung mich sich brachten. In harmloseren Situationen - wie zum Beispiel, wenn die Katze das unbändige Bedürfnis hatte eine Maus oder einen Vogel zu jagen - konnte ich noch dagegen ankämpfen, die Verwandlung unterdrücken. Aber in Situationen wie diese, in denen mein Kopf angesichts der Angst und der Bedrängnis überfordert war, hatte die Katze ziemlich leichtes Spiel. Die Hand der Direktorin verschwand von meiner Schulter und knappe drei Sekunden später kauerte an meiner Stelle eine braune Katze vor der bedeutend größeren blonden Frau, buckelte vor ihr und fauchte sie an, während sie - jeden Moment bereit für einen Sprung - langsam mehrere Schritte rückwärts ging.
[out: Vielen Dank, war sehr hilfreich! : D]
Isalija "spricht", denkt und handelt.
#990066
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Die Reaktionen von Isalija waren teils erwartet, aber auch irgendwie wieder nicht. Die visuelle Wahrnehmung der Direktorin war in diesem Falle keine wirkliche Hilfe. Sie musste sich also ganz und gar auf ihre magische Sensorik fokussieren. Und diese Werte waren sehr eindeutig, immerhin befand sich die Schülerin innerhalb ihres eigen erschaffenen Bereichs. Sie intensivierte die Empfindungen und….zack! Wurde ihre Hand zur Seite geschlagen. Kurz etwas überrascht, schauten Julias Augen auf ihre eigene Hand, bevor sie wieder zu ihrem Schützling zurückkehrten. Benommen und irgendwie verängstigt ließ sich die Braunhaarige auf den Boden sinken. Natürlich hätte man jetzt dort hingehen und eine tröstende Funktion wahrnehmen können. Aber zu viel Fürsorge war ebenfalls eine Art Bedrängnis auszulösen, weswegen Julia einfach still dort verharrte. Ihre Mundwinkel übten sich in einem sympathischen Lächeln. Es sollte Zuversicht und Verständnis ausstrahlen. Panik und Stress waren in diesem Moment einfach nicht hilfreich. Was aber hilfreich war, so egoistisch wie es klingen mochte, war die alleinige Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Auch das war teil der Selbstkontrolle, welche die Dämonin versuchte zu vermitteln. Denn am Ende war es immer das Subjekt selber, welches die Oberhand haben sollte. Einflüsse von außen waren zwar hilfreich, konnten aber, sollten sie wegbrechen, einen sehr negativen Effekt haben. Sie vermittelten eine trügerische Sicherheit. Jetzt blieb nur noch abzuwarten, ob Julia vielleicht doch intervenieren musste.
Aber es sah nicht danach aus. Die Braunhaarige erwähnte sogar, dass sie erst einmal eine Pause machen würde, wobei sie ein nicken von der Dämonin bekam. Einige Minuten danach bekam sie schon wieder die Bestätigung zum Fortfahren. „Sehr schön, dann machen wir weiter.", bestätigte sie lobenden Tones und die Übung wurde wiederholt. Dieses Mal jedoch, merkte Julia offensichtlich schon während des Vorgangs die Instabilitäten. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Übung ein bisschen zu verschieben. Nun war es allerdings zu spät für diese Erkenntnis und nun stand dort eine Katze. „Mh…“, äußerte sie sich ruhig und beobachtete die Katze, welche sie gerade anfauchte, betrachtete. Mit wenigen Bewegungen erhob sich die Blondine aus ihrer Position und wartete einen kurzen Moment. Sie wollte die Aufmerksamkeit der Katze auf sich fokussieren, aber dennoch nicht aggressiv in Aktion treten. Zumindest vorerst nicht. Es galt immerhin die Aussage, dass sie auf Isalija aufpassen würde. Dementsprechend war das einzige was sie tat, stehen zu bleiben. Es gab auch in diesem Falle kein Lehrbuch, aber das brauchte Julia in diesem Falle auch nicht. Es war eine Erkenntnis ihrer Beobachtungen und Isalijas Aussagen. Wenn sie sich beruhigen würde, dann sollte sich die Verwandlung rückgängig machen. Dazu musste sie aber erst einmal dazu kommen und hier kam die trügerische Inaktivität von Julia ins Spiel. Sie öffnete eine weitere ihrer Barrieren, wartete kurz…und zack! Innerhalb weniger Sekunden löste sich die Dämonin in eine schwarze Wolke auf und stand hinter der Katze. Ihre Hände schon bereit nach dem Tier zu greifen, bevor es sich großartig aus dem Staub machen konnte. Es war ihre einzige Chance hier eine Kontrolle aufzubauen. Auch wenn die Katze zappeln, kratzen oder beißen würde, das war ein Berufsrisiko. Aber Julia würde es sicherlich geradeso überleben. Ihre Fähigkeit würde dann erneut zum Einsatz kommen. Dieses Mal aber auf die Katze bezogen. Die Aggression sollte genommen und die friedlichen Emotionen gestärkt werden. Ruhe sollte geschaffen werden. Ein Zustand, den sie bis zur Rückverwandlung auch so beibehalten würde. Sie konnte ihre Schülerin ja nicht zwangstransformieren, das ging einfach nicht. „Alles gut...niemand will dir was tun....wirklich.“, sprach sie noch seicht und wollte damit ebenfalls beruhigend mit einwirken. Eine Sprache die sehr widersprüchlich wirken sollte, wenn man im selben moment etwas grob gepackt und festgehalten werden würde. Dementsprechend wäre es gut, sollte der Plan auch so funktionieren und Isalija nicht ausbüchsen. Wenn sie es nicht schaffen würde, dann musste sie die Braunhaarige eben jagen, es half nichts. Auch, wenn sich die Direktorin besseres vorstellen konnte. Das sie die Katze sicherlich irgendwann bekommen würde war ersichtlich, aber zu welchem Preis?
Dass sich die Direktorin der Katze - mir - gegenüber ruhig verlieht und den Eindruck vermittelte, dass sie uns nichts tun wollte, ließ mich als Katze nicht weiter vor ihr zurück weichen, auch wenn sie weiterhin angefaucht wurde. Das Mädchen in mir hatte sich in mir zusammengerollt und versuchte die Angst abzubauen, während die Katze sich Mühe gab Abstand zu dem zu bringen, was diese Angst verursacht hatte. Sie war allerdings ganz und gar nicht darauf vorbereitet, dass Frau Bardera plötzlich hinter ihr auftauchte und packte. Natürlich begann sie sich instinktiv zu wehren, kratzte und biss die Frau, gab laut Geräusche von sich, die ihre Verärgerung Kund taten. Sie war gerade dabei ihre kleinen spitzen Zähne in die von Krallen misshandelten Finger der blonden Frau zu bohren, schmeckte sogar das Blut auf ihrer Zunge, als sie spürte, wie die Aggression langsam nachließ. Das kleine Herz der Katze raste noch immer vor Aufregung und es dauerte eine Weile, ehe sie die Zähne von den Fingern löste. Die Katze schien - anders als das Mädchen - irgendwie zu spüren, dass an der Ruhe irgendwas anders war, schnaufte aber kurz darauf nur leise, als die Direktorin ihr versicherte, dass ihr niemand etwas tun wollte. Die Krallen noch immer ausgefahren zuckten die Ohren der Katze ein wenig, während sie die Frau anstarrte, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie ihr trauen konnte oder nicht. Es fiel der Katze schwer einen Unterschied darin zu sehen, ob man jemandem Angst machte, weil man eine Gefahr war, oder man die Angst hervorrief, um ihr zu zeigen, wie man damit umging. Angst war Angst, egal was die Ursache dafür war. Schließlich gab die Katze ein tiefes Seufzen von sich und zog langsam ihre Krallen ein, die sie daraufhin zu säubern begann, als würde sie sich nicht in dem Griff der Direktorin befinden, die sie zuvor noch angegriffen hatte. Anschließend schnupperte sie an den blutigen Fingern, schnaufte einige Male und schien sich dann gänzlich zu beruhigen. Der Geruch war ihr bekannt. Sie war ihm begegnet, als sie mit Hilfe dieses Steines von Mathéo in der fremden Wohnung gelandet war. Sie hatten den Abend dort verbracht und ihr Held schien der Frau zu vertrauen. Also gab sich die Katze schließlich langsam geschlagen und schleckte der Frau noch das Blut von den Fingern, ehe sie begann zu zappeln, damit die Frau Direktorin sie absetzte, um eine gefahrlose Verwandlung zu ermöglichen.
Isalija "spricht", denkt und handelt.
#990066
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Nun, es hätte schlimmer kommen können. Das zumindest waren die positiven Gedanken der Badera, als sie das Fellknäul in den Händen hielt und es dabei betrachtete, wie nach und nach ihre Finger von Krallen und Zähnen verschandelt wurden. Sie selbst störte das eher wenig. Auch, wenn die Erfahrung an sich eher schmerzlich war. Dämon hin oder her, sie war kein Klumpen, der keine Gefühlsrezeptoren besaß. Natürlich schmerzte ihre menschliche Hülle bei diesen Angriffen. Allerdings war die Suche nach Ärger und Aggression innerhalb ihrer Mimik ein hoffnungsloses Unterfangen. Julia hatte nicht nur die Katze, sondern auch ihre Emotionen eindeutig besser im Griff. Der Schlüssel zum Erfolg war nicht nur das bewältigen, sondern auch das Kanalisieren der erlebten emotionalen Impulse. In diesem Falle aber verlief alles was Julia empfand…irgendwie im Nichts. Speziell der Anblick des Blutes, welches einen Teil ihrer Finger hinablief, ließ jegliche Regung in ihrem Gesicht verschwinden. Wie eine entfernte Erinnerung rief es irgendetwas in ihr wach, auch wenn die Direktorin es nicht ganz genau deuten konnte. Der Schmerz brachte sie sogar leicht zum Grinsen, während sie ganz ruhig ihre Hände ausgestreckt hielt. „Niedlich….“, flüsterte sie leise in einem fast schon unheimlichen Ton wie er kalkuliert herablassender nicht sein konnte. Ja, es war schon faszinierend. Schon etwa primitiv, wenn sie so…Stop!
Wie in einem kleinen Moment der Klarheit, hielt sie genau dort ihre Gedanken an. Glanz kehrte in die blauen Augen der Blondine zurück, das Grinsen verschwand und wurde zu einem kleinen Lächeln. Gerade rechtzeitig als die Katze in ihren Händen wieder anfing zu zappeln. „Na siehst du, geht doch.“, lobte sie in nun eindeutig warmer Stimme das Wesen in ihren blutigen Fingern und setzte es sorgfältig und behutsam auf dem Boden ab. Eine Rückverwandlung würde nun in jedem Falle besser von statten gehen können. Blieb nur zu hoffen, dass dies auch der Fall war. Es sollte ja durchaus Katzen geben, die auch schlau genug waren, sich nur so zu geben, um letzten Endes weglaufen zu können. Sie betete innerlich dafür, dass ihr eben dies weiterhin erspart blieb. Der Blick wechselte über zu ihren blutigen Fingern. „An der Abwehrhaltung gibt es in jedem Falle fast nichts zu bemängeln.“, scherzte die Direktorin etwas selbstironisch und seufzte danach leicht. Eine Salbe war da wohl vielleicht eine richtige Wahl. Vielleicht wäre auch sie nun ein Fall fürs Krankenzimmer, wäre immerhin ihr erster Besuch dort. „Ich denke, du solltest erst einmal einen kleinen Moment durchschnaufen.“, empfahl sie ihrer Schülerin und bewegte dabei symbolisch ihre Finger. „Ich werde es gleich mit einer etwas sanfteren Methode versuchen.“, erklärte sie und verschränkte wie am Anfang der Stunde die Arme vor der Brust. „Die richtige Kanalisierung sollten wir vielleicht vorher in Angriff nehmen. Hast du sowas schon einmal gemacht? Zum Beispiel deine Wut in einen anderen Bereich kanalisiert, um dort mit mehr Kraft zu arbeiten? Lass uns mit der Angst am Besten so ansetzen. Damit ist dir vermutlich erstmal besser geholfen. Dann sind solche Übungen wohl auch mit mehr Erfolg gekrönt.“. Ein warmer Ton unterstrich diesen gut gemeinten Vorschlag. „Ich meine, wir können es auch so weiter versuchen. Meine Hände halten das aus.“, ein leises Lachen entfuhr ihr. Irgendwie war es ja schon putzig gewesen. Wobei sie eigentlich eher mit einer Welle aus Entschuldigungen rechnete.
Nachdem beide erstmals ihre Sachen auf das Zimmer gebracht hatten, ging es gleich los zur Krankenstation, wo sie auf die Ärztin Roxanne trafen, welche auch inzwischen damit vertraut war, sich mal um die zwei Wölfchen zu kümmern. Schien auch alles halb so wild, hatte die Ärztin beiden auch eher zur Beruhigung kurz einen Tee gemacht und sich den Fuß von Cyril dann angesehen. ,,Keine Sorge, alles halb so wild. Es reicht, wenn Du den Fuß etwas kühlst und ihn heute nicht so arg belastest. Was für ein Training habt Ihr gleich?", erklärte und fragte sie Ärztin, woraufhin Lyall ein: ,,Tranformation. Mit Frau Bardera", antwortete. Daraufhin nickte Roxanne und tat noch eine Salbe auf den Fuß ein: ,,Das sollte kein Problem sein, Julia lässt Cyril jetzt sicher auch nicht rumrennen, wenn er etwas am Fuß hat. Normal gehen sollte klappen, auch wenn es etwas wehtut. Die Salbe soll etwas dagegenhalten." Aufstehend fügte sie lächelnd hinzu: ,,Aber falls es zu weh tut, hast Du ja einen Helden, der Dich tapfer herumträgt, hm?", zwinkerte sie Cyril zu, ehe sie sich abwand und kurz einen kleinen Zettel ausfüllte. Derweil half Lyall seinem Schatz mit der Socke und grinste ihn wegen des Kommentars der Ärztin breit an. Diese gab den Zettel dann Cyril: ,,Hier, falls Julia nachfragt. Einfach damit sie weiß, dass Ihr hier ward. Und nun hopps, bevor Ihr die ganze erste Stunde verpennt~" - ,,Ja, danke, tschau!", sprach der rote Wolf, welcher seinen Artgenossen dann hinaustrug. ,,Puh, lief doch gut?", sanft blickte er in das Gesicht von Cyril. ,,Dann - etwas kühlen und dabei einen Happs essen? Passt doch ganz gut."
Und so machten sie es dann auch. Kurz in den Speisesaal aßen sie etwas und kühlten den Fuß, nutzten den Moment jetzt aber auch nicht unnötig aus, um die Stunde zu schwänzen. Sobald es wieder ging, machten sie sich auf den Weg zum Sportplatz. Den doch längeren Weg wurde der Schwarzschopf schützend getragen, dabei konnte man herrlich schmusen, da kamen sie auch schon auf dem Gelände an. Fast eine halbe Stunde zu spät, aber was sollte man machen. Sie wären pünktlich gewesen! Auf dem Sportplatz entdeckte Lyall gleich Frau Bardera und ein ihm unbekanntes Mädchen. Ein Neuling? ,,Hallo!", rief er dem Mädchen freundlich zu, stockte aber dann und das Näschen fing an zu zucken. ,,Katze. . .", murmelte er und unterdrückte seinen Jagdinstinkt, schien es auch Cyril zu bemerken, welcher seinen Schatz wieder in die Realität zurückholte. ,,Ehh-" Ihm fiel aber auch dann etwas ganz anderes auf. Eine Aura, die ihn die aktuell nicht vorhandenen Ohren anlegen ließ. Eine Aura, wie er von Vinny kannte, aber auch die Direktorin super draufhatte. Ob sie wohl sauer war, dass beide zu spät gekommen sind? Wäre verständlich. ,,Oh - ah. Guten Morgen, Frau Bardera. Entschuldigen Sie die Verspätung." Sein Blick ging von der Blondine zu Cyril, von ihm zu dessen Fuß mit dem Kühlpad drum und dann wieder zu Cyril. Sicher konnte die Direktorin den Braten schon riechen, aber wenn nicht, konnten sie sich ja erklären und die Bescheinigung der Ärztin abgeben.
(OUT: Hab' in den Post nur kurz Roxanne eingebaut, um den Gang in die Krankenstation nachvollziehen zu können. Roxanne soll am nächsten Tag/diesem IG-Tag sowieso auf der Krankenstation sein. Wenn ich einen Post von ihr in der Krankenstation setze, werde ich die Situation auch nochmal kurz einbauen, damit es für alle nachvollziehbar ist.)
Nach einem kurzen Abstecher ins Zimmer ging es weiter auf der Suche nach einem Kühlakku. Ihr Weg führte sie zum Krankenzimmer, wo die Ärztin Roxanne gerade Dienst hatte. Schon oft hatte sie kleinere oder größere Wehwehchen der beiden versorgt und kümmerte sich auch jetzt wieder um die Verletzung des Schwarzschopfs. Jedoch nicht, bevor sie beide Wölfe mit einem Tee versorgt hat. Während sich die Ärztin den Fuß genauer ansah, nippte Cyril an der Tasse und hielt mit der freien Hand die seines Schatzes fest, um die eine oder andere schmerzhafte Bewegung besser verkraften zu können. Das Ergebnis der Untersuchung ließ ihn erleichtert Lächeln, es hätte ja auch schlimmer kommen können. Ein paar Tage kühlen war durchaus angenehmer, als überhaupt nicht alleine laufen zu können. Die Salbe fühlte sich etwas glibschig, aber auch schön kühl an und er hatte sofort das Gefühl, dass es nicht mehr ganz so sehr schmerzte. Und die Ärztin hatte Recht, zur Not gab es da ja noch Lyall, der seine Eignung zum Helden ja schon bewiesen hatte. „Stimmt, ohne ihn wäre ich wohl verloren gewesen und würde jetzt noch auf den kalten Fliesen rumliegen.“ Etwas verlegen beobachtete er den Rothaarigen lächelnd, während er ihm half, wieder die Socke und den Schuh anzuziehen. Den Zettel für ihre Lehrerin verstaute er sicher in seiner Hosentasche. „Vielen Dank für die Hilfe“, rief er der Ärztin noch beim Verlassen des Krankenzimmers zu, während er sich in die Arme seines Schatzes kuschelte. Mit einem leisen Magenknurren beantwortete er die Frage nach dem Frühstück: „Jep, klingt nach einer spitzen Idee.“
Das Essen war schnell erledigt, währenddessen kühlte Cyril den Fuß, sodass er beinahe zeitgleich mit dem leeren Teller nicht mehr allzu sehr schmerzte. Pünktlich würden sie es nun doch nicht mehr schaffen, doch dafür mussten sie nicht den ganzen Vormittag mit knurrenden Bäuchen überstehen. Nach einem etwas längeren Fußmarsch, den er dank der Stütze des Rothaarigen halbwegs schmerzfrei überstanden hatte, erreichten sie endlich ihre Lehrerin. Der Unterricht schien schon in vollem Gange zu sein, ein Mädchen war schon anwesend. „Huhu“, begrüßte er die Neue ebenfalls und sah sich kurz etwas suchend um, woher dieser Geruch eines anderen flauschigen Vierbeiners kam. Spätestens als sein Schatz das Mädchen mit seinem Blick fixierte und Katze murmelte, konnte er die Herkunft zuordnen. Sanft stupste er dem Rotschopf mit seinem Ellenbogen in die Seite und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, um zu verhindern, dass er ihre Trainingspartnerin im nächsten Augenblick anspringt. Offenbar mit Erfolg. Während Lyall mit der Entschuldigung für ihre Verspätung begann, kramte er den Zettel der Ärztin aus seiner Hosentasche. „Guten Morgen, tut mir auch Leid wegen der Verspätung.“ Er faltete die Bescheinigung auseinander und hielt sie Frau Bardera hin. „Ich bin heute auf dem Weg aus der Dusche auf einem Waschlappen ausgerutscht und Ly hat mich zum Krankenzimmer gebracht.“ Den Fakt, dass sie trotzdem noch in Ruhe beim Frühstück waren behielt er lieber für sich. Zwar konnte man es ihnen nicht verübeln, noch etwas gegessen zu haben, doch er war sich nicht so sicher, ob das keinen extra Ärger gab. Und man musste man die Lehrerin ja nicht mehr verärgern als nötig, zumal sie Vincent garantiert davon erzählen wird.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Der Unterricht lief nun schon etwas länger. Gedanklich hatte sich die Direktorin schon die Namen der zwei fehlenden Individuen mit einem imaginären roten Marker im Buch verewigt und hätte in der nächsten Stunde sicherlich einen Kopfgeld-Auftrag ausgesendet. Das würde ihr zwar keiner glauben, aber Julias Konto war unergründlich…genauso wie ihre Gedankenwelt und Kontakte. Aber momentan war sie ja zum Glück noch mit Isalija beschäftigt und so lange ihre Finger nicht am Handy waren, musste noch kein Alarm geläutet werden. Sie hatte in jedem Falle noch ein bisschen mit ihren blutigen Fingern zu kämpfen, welche jetzt eher aussahen als hätte sie im Wald einen Wolf mit bloßen Händen erlegt. Ein Glück gab es Magie! Eine kleine schwarze Haut bildete sich über ihren Händen und hinterließ diese letzten Endes so, wie sie vor der Kratzfurie einer gewissen Dame gewesen waren. Da diese sowieso noch einen Moment brauchte, um sich zu erholen, konnte sie die Pause ja auch nutzen. „Nimm dir ruhig etwas Zeit.“, schob sie mit ruhiger Stimme noch einmal in die Stille ein und ließ ihren Blick kurzzeitig über den Sportplatz schweifen. Dabei schien es beinahe schon ein Reflex zu sein, dass die Blondine dabei einen Blick auf ihre Armbanduhr warf, die wohl bei jedem Kenner das Monatsgehalt als schmales Sümmchen dastehen lassen würde. Da erblickte sie zwei Gestalten in der Entfernung, welche sich allem Anschein nach auf sie zu bewegten. Da es nicht annähernd warm genug für Illusionen war, konnte sich Julia schon genau denken wer dort angeschlichen kam. Nun gut, es würde zumindest kein Kopfgeld mehr sein. Die Namen der beiden waren trotzdem noch rot in ihren Gedanken verewigt. Von der Chance, dass die Beiden da schnell wieder herauskamen, mal ganz zu schweigen.
Kurz jedoch wechselten ihre blauen Augen erneut den Fokus zu ihrer Schülerin hinüber, welche sich allem Anschein aber noch ein wenig sammeln musste. Es bestätigte Julia noch einmal in der Vermutung, dass ein Methodenwechsel gar nicht so falsch wäre. Aber gut, nun galt es erst einmal sich den Neuankömmlingen zu widmen, welche auch sogleich in ihrer Nähe zum stehen kamen. Wäre sie ein Drill-Sergeant, so würden die beiden erstmal wegen ihrer fehlenden Haltung zurechtgestaucht werden. Aber das war hier eine Schule und kein Elite-Internat, das war ein Unterschied. „Guten Morgen Cyril. Guten Morgen Lyall.“, grüßte sie formell die beiden Wölfe und unterzog die Beiden sofort einem musternden Blick. Irgendetwas schien anders zu sein…ah, okay. Sie sah es in dem Moment als es von Cyril erwähnt wurde. „Auf einem Waschlappen ausgerutscht…“, sagte sie noch einmal für sich selbst wiederholend und schluckte dabei den letzten Satz. Ansonsten hätte da ein monotones: Wie einfallsreich, drangehangen. Aber die Bardera wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen und nahm stattdessen die Bescheinigung entgegen, welche sie sich ganz in Ruhe vor Augen führte. Fast schon ein wenig ungläubig beäugte sie die dort geschriebenen Zeilen, als wäre es ein Papier, welches jegliche Anklage den beiden Jungen gegenüber zu Nichte machte. „Mhm…interessant. Na gut, da lässt sich wohl nichts machen.“, äußerte sich die Dämonin und gab dem Schwarzhaarigen sein Attest zurück. Und zwar so, dass er ihren Finger auf der Uhrzeit des Zettels hatte und im gleichen Zug noch einmal die Uhr der Direktorin. Wenn es dann noch nicht dämmerte, dann spätestens am Ende der Stunde. Sich damit auseinanderzusetzen würde nun effektive Lernzeit in den Wind pusten. Und davon war Julia kein sehr großer Fan. Stattdessen zogen sich nur ihre Mundwinkel etwas nach oben, mehr nicht. „Dann sollten wir heute wohl ein bisschen kürzertreten, nicht wahr?“, deutete sie an und ließ dabei wieder eine einigermaßen freundliche Stimme anklang finden. Ihr Gemüt war erheitert, konnte man sagen. „Aber wie es der Zufall will, steht heute nicht viel Rennen auf dem Plan.“, setzte sie an und behielt ihre dominante Pose den beiden Jünglingen gegenüber. Sie dachte gar nicht daran, ihre Arme lässig hinunterhängen zu lassen. Verschränkt blieben sie, ohne einen Millimeter von ihrer Brust zu weichen.
„Es geht um das Kanalisieren von Emotionen und die damit verbundenen Komplikationen mit der Verwandlung. Eine Sache mit der ihr Beide vor ein paar Wochen sicherlich auch Bekanntschaft gemacht habt.“. Damit bezog sich die Direktorin logischerweise auf den Blutmond und die damit verbundenen Ereignisse. Keine großartige Begebenheit, aber sie verdeutlichte es nur zu gut, vor allem wie ernst das Thema war. „Es ist also durchaus keine Kleinigkeit.“, fügte sie mit eindringlicher Tonlage an und löste sich nun endlich aus ihrer Haltung, um allen nun etwas freundlicher entgegenzutreten. Ihre Aura war damit nur leider nicht so einverstanden…. „Ihr solltet euch also darüber bewusst sein, ob ich euch gerade dazu in der Lage fühlt, oder ob wir erst einmal an eurer Kanalisierung arbeiten sollten. Das sind die zwei Punkte, welche ich mir zu euch beiden als dringlich notiert habe.“ Und damit zeigte die Direktorin auf eine List, welche im Gras lag und ein paar Stichpunkte dazu beinhaltete. Die Treibende Kraft hinter diesem Plan war allerdings nicht nur der Lerninhalt, sondern auch Fürsorge. Denn sie hatte keine Lust einem werten Herrn Tunstell zu erklären, wie sich zwei Wölfe in der Nacht des Blutmondes aus ihrem Gefängnis befreiten und letzten Endes von ihr zur Strecke gebracht werden mussten. „Falls ihr andere Prioritäten habt, nur raus mit der Sprache.“, sprach sie leicht lächelnd aus und wechselte mit ihren Blicken zwischen den beiden Wölfen hin und her, „Ich weiß es wird viel zu oft gesagt, aber es geht ja immerhin auch um euch. Also nur keine Scheu. Auch, wenn es Riskant sein sollte. Ich werde schon aufpassen, dass nichts passiert. Nehmt euch also ein paar Minuten, ja?“. Damit drehte sie sich noch einmal vergewissernd zu Isalija um. Nur um sich zu vergewissern, dass sie noch da war. Wobei es Julia jetzt schon davor grauste, einen Werwolf einfangen zu müssen.
Wie erwünscht verlief die Verwandlung zurück in das Mädchen ganz ohne Schwierigkeiten, weshalb ich ein paar Sekunden erst einmal auf dem Boden saß. Bei der Anmerkung der Direktorin über meine Abwehrhaltung, seufzte ich unglücklich und schaute auf ihre Hände. "E-es tut mir so leid. Das hab ich nicht gewollt." Unglücklich betrachtete ich das Blut an ihren Fingern und vergrub anschließend das Gesicht in meinen Händen. Auf ihre Empfehlung hin einen Moment durchzuschnaufen linste ich zwischen meinen Fingern zu ihr hoch, ehe ich die Hände runter nahm und sie zwischen meine Knie klemmte, während ich zu ihr aufsah wie das junge Schulmädchen, das ich war. Sie sprach von Kanalisierung, was in meinem Kopf lauter Fragezeichen auftauchen ließ. Als sie anschließend anmerkte, dass wir auch so weiter machten konnte, zog ich Kopfschüttelnd den Kopf zurück, ehe mich erneut das schlechte Gewissen befiel, weil sie dazu anmerkte, dass ihre Hände das schon aushalten würde. Innerlich stöhnte ich auf. "Mir tut das wirklich leid." Wieder vergrub ich das Gesicht hinter den Händen und sackte etwas in mich zusammen, während die Direktorin leise lachte. Ich glaube ja nicht, dass sie mich auslachte sondern das wahrscheinlich auf die leichte Schulter nahm. War ja nicht so, dass ich für sie lebensgefährlich war. Aber ich hatte sie verletzt und das nagte an mir.
Letztendlich nahm ich mir die verordnete Verschnaufpause, blieb aber auf dem Boden sitzen, weil ich das merkwürdige Gefühl hatte, dass meine Beine mich noch nicht sicher tragen würde. Ehe ich mich versah nahm ich die Geräusche von Schritten wahr, die sich näherten und hob abermals den Kopf, um zu sehen, wer da war. Die Katze in mir machte einen kleinen verspielten Satz, als ich bemerkte, dass die zwei Herrschaften in meinem Alter waren. Immerhin waren sie damit potentielle Spielgefährten. Als nächstes zuckte meine Nase überrascht, als ich den Geruch nach Hund wahrnahm. Zögerlich hob ich grüßend die Hand und winkte, als einer der beiden - er hatte rote Haare - mich begrüßte. "Hallo!", rief ich herüber und lächelte schließlich vorsichtig, als auch sein Begleiter - schwarze Haare - mich begrüßte. Die beiden entschuldigten sich für ihre Verspätung und wurde von der Direktorin kurz darüber aufgeklärt, was wir in der heutigen Stunde taten. Während ich mir das alles selbst nochmal anhörte, knabberte ich auf meiner Unterlippe herum und fragte mich, was genau diese Kanalisierung eigentlich war. Als sie geendet hatte, seufzte ich leise, stand auf und klopfte mir den Rock ab. "Also, ich würde das gerne mal mit dieser Kanalisierung versuchen. Ich weiß ehrlich gesagt nur nicht was genau das ist und wie das funktioniert." Letzteres murmelte ich verlegen mehr vor mich hin, war mir aber sicher, dass die Frau das trotzdem gut verstehen würde.
Isalija "spricht", denkt und handelt.
#990066
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
[out: Sorry Isa, aber ich dachte da posten noch zwei andere Individuen. D:]
„Ja, das mit der Kanalisierung gehe ich gerne noch einmal mit dir an.“, griff die Direktorin das Statement ihrer Schülerin auf und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Die anderen beiden Wölfe waren gerade selbst damit beschäftigt ihr „inneres Tier“ zu finden. So hatte sie es ihnen zumindest verklickert. Es ging versimpelt darum sich selbst zu ergründen. Besonders Tierwesen wie Isalija sind mit ihren Instinkten und Verhaltensweisen meist eng verwoben. Was es umso schwieriger macht sie zu kontrollieren. Das Kanalisieren hilft dabei, die Verwandlung willentlich herbeizuführen und eine Verbindung mit dem inneren Tier aufzubauen, welche auf einer bewussten Verbindung basiert. Es ähnelte also der vorherigen Übung, nur das hier mehr das meditieren im Vordergrund stand. Dazu allein hatte Julia eine spezielle Technik entwickelt, welche ihren Schützlingen genau das ermöglichen sollte. Aber dem Ereignis vorhin zu Urteilen nach, war die Braunhaarige sowieso noch etwas weit von diesem Ziel entfernt. Aber das konnte noch werden. Jetzt galt es erstmal die Beschreibung des Vorgehens an sie weiterzugeben. „Es ist im Prinzip eine einfachere Übung, Isalija.“, startete die Dämonin ihre Erklärung und hockte sich neben ihr ins Gras des Sportplatzes. „Es geht darum, die Stränge, welche dich mit deiner tierischen Seite verbinden, ins aktive Gedächtnis zu rufen. Genauer gesagt sollst du das unterbewusste ins bewusste umwandeln…“, eine kleine Pause folgte. „…deswegen auch nur im Prinzip, weil es Mental eine wirkliche Herausforderung ist. Und die Äußerlichen Einflüsse stören auch meistens bei solchen Vorgängen. Weswegen ich dir mit meiner Magie erstmal alle Faktoren drumherum ausblende. Sag mir also, wenn du bereit bist.“.
Als Isalija nun ihre Bestätigung gegeben hatte, sorgte die Blondine für eine Art Blase um das Mädchen herum, so dass rein gar nichts von außen an sie herangetragen wurde. Es war still, ruhig und entspannend. Perfekt um einem Meditationsvorgang nachgehen zu können. Erst später würde sie das absolut nicht mehr brauchen. Aber dann, so der Idealfall, konnte sie ihre Verbindungen auch wirklich wissentlich aktivieren und nutzen. Hier wurden erst einmal nur die Grundsteine gelegt. Bei den beiden Wölfen, welche die Übung ebenfalls bestritten, hatte es wiederrum ganz andere Gründe. Ihnen sollte Selbstdisziplin verinnerlicht werden um der Mondversuchung zu widerstehen. Das sollten sei erst einmal für sich selbst üben, erst nachher würde Julia dort mit ihren Impulsen die Aufgabe erschweren. Aber noch sollten sich die beiden erst einmal in Ruhe eingewöhnen, genauso wie Isalija in ihrem Geist nach sich selbst suchte. Was, zugegeben, immer wie ein Witz wirkte. Man stellte sich immer einen alten weisen Mann vor, der im Schneidersitz auf einer Veranda nach dem Sinn des Lebens suchte. Doch es war mehr als das. Sich selbst kennenlernen war der Zweck. Die Bekannten, sowie unbekannten Seiten. Mit der Hilfe der Direktorin war das sogar noch einfacher, da sie ihre Schützlinge zusätzlich noch mit magischer Stärke unterfütterte. Als sie das selbst bei sich angewendet hatte, brauchte es leider mehr als nur pure magische Kraft. Die Selbstkontrolle der Dämonin kam nicht irgendwoher. Ihre Barrieren warn ebenfalls ein Produkt dieses Prozesses. Man konnte also, wenn man es richtig beherrschte, seine Grenzen beschränken, oder erweitern. Beides Fähigkeiten die ein ausgeglichener Geist benötigt um erfolgreich zu sein. So zumindest Julias innere Überzeugung zu dem Thema.
Und so verging die Zeit im Unterricht relativ schnell. Alle drei Schützlinge schlugen sich wacker. Auch Isalija, welche am Anfang noch etwas Starthilfe benötigte, schien einigermaßen zurechtzukommen. So aber hatte jeder was dazugelernt. Auch aus dem Fehlgeschlagenen Versuch waren alle Beteiligten schlauer hervorgegangen. Ein erfolgreiches FTF also, wobei die Wölfe sich trotzdem Ärger einhandeln würden. So überzeugend waren sie, trotz ihrer Leistung, nicht. Aber das würden sie schon früh genug erfahren. „So, damit ist die Stunde für heute beendet.“, kündigte sie an und fuhr ihre magischen Anstrengungen langsam zurück, bis sie irgendwann ganz verschwunden waren. „Ihr könnt diese Technik gerne auch mal in euren Zimmern selbst eintrainieren, wenn ihr dazu die Zeit habt. Es funktioniert auch ohne meine Hilfe, keine Sorge. Außerdem ist eine gute Möglichkeit eure Sinne zu schärfen.“, sie schaute jeden einzelnen kurz in die Augen, „Gerade bei den Tieren eurer Gattung ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.“. Ein Lächeln zierte die Lippen der Direktorin. „Trotz allem habt ihr euch heute wunderbar geschlagen. Ich hoffe, eure Anstrengungen werden sich in diesem Thema auf dem aktuellen Level halten, dann werdet auch ihr bald Fortschritte sehen.“. Julia verschränkte die Arme vor der Brust. „Und jetzt ab mit euch, der Unterricht ist vorbei. Genießt den Nachmittag, es soll weiterhin so schön bleiben.“. Das sollte vorerst reichen. Sie selbst musste immerhin auch noch woanders auftauchen. Das subtile Geräusch ihres Telefons war das ausschlaggebende Signal gewesen. Der Umzug war somit abgeschlossen.
Wie sich herausstellte war es nicht so schlimm, dass ich keine Ahnung hatte, wie das mit der Kanalisierung funktionierte. Frau Beradera war so freundlich mir noch einmal zu erklären, was genau das war und was ich tun sollte. Ich nickte zum Zeichen des Verstehens und ließ mir das ganze noch einmal durch den Kopf gehen. "Na gut.", murmelte ich anschließend und atmete kurz tief durch. "Dann können wir anfangen." Ich schloss die Augen, um mich besser konzentrieren zu können und spürte kurz darauf schon die Wirkung von ihren Kräften. Es wurde still, ich begann mich zu entspannen. Einige Sekunden lang genoss ich das Gefühl. Es war ein bisschen wie wenn ich mich faul in die Sonne legte, um zu dösen. Die Katze in mir schnurrte zufrieden. Schließlich konzentrierte ich mich und tat, was Frau Bardera mir aufgetragen hatte. Ich rief mir ins Gedächtnis, was mich mit der Katze verband, versuchte mir diese Verbindung bewusst zu machen. Es war ein bisschen, als würde ich mich daran erinnern, dass ich über meine Wirbelsäule mit meinen Beinen verbunden war. Die Katze war einfach ein Teil von mir, wie meine Beine. Es war nicht so, als wären wir zwei getrennte Wesen und doch hatten wir ein getrenntes Bewusstsein, auch wenn diese immer verbunden sind. Ich wusste immer, was die Katze dachte, wie sie sich fühlt und andersherum. Puh, das ist irgendwie schwieriger, als ich dachte. Wir waren so eng miteinander verwoben, dass ich gar nicht genau sagen konnte, was genau uns nun eigentlich verband. Magie? Der Geist? Besaß ich vielleicht irgendwo in meinem Kopf noch ein kleines Gehirn? Zugegeben, letzteres wäre irgendwie verstörend, also schob ich die Gedanken beiseite und erinnerte mich einfach daran, was ich tat, wenn ich mich verwandeln wollte. Einerseits war es, als würde ich mich entscheiden den Arm zu heben. Aber andererseits war es ein unterschied, ob ich mich dafür entschied und ob ich es wirklich tat. Während ich diese Gedanken in meinem Kopf hin und her drehte, kamen mir allerlei Dinge in den Sinn. Wie anders es sich anfühlte, wenn die Katze das Ruder übernahm. Wie abstrakt sich die Verwandlung anfühlte. Aber jedes Mal spürte ich eine Art... Surren im Kopf. Nicht unangenehm, es war einfach da. Wie ein Hintergrundgeräusch oder ein Geruch. Eine kleine Massage. Als ich klein war hatte mein Vater mir erklärt, dass die Katze zwar ihr eigenes Bewusstsein hatte, aber kein eigenständiges Wesen war. Sie und ich waren zwei Seiten einer Münze, miteinander verwoben, durch etwas, was er pneuma nannte. Ist das vielleicht das Surren in meinem Kopf? Die Verbindung zu der Katze? Ich wünschte, er hätte mir noch viel mehr beibringen können. Etwas aufgewühlt von dem Gedanken seufzte ich leise auf und öffnete wieder die Augen. "Ich glaube, das reicht fürs erste.", bemerkte ich und gestand mir ein, dass ich hier zu meinem eigenen Wohl einen cut machen sollte. Ich konnte ja noch ein andern mal weiter üben. Oder darüber nachdenken. Kurz darauf entließ uns Frau Bardera aus dem Unterricht. Ich bedankte mich herzlich bei ihr und entschuldigte mich nochmals dafür sie verletzt zu haben und machte mich anschließend auf den Weg zurück zum Wohnheim. Irgendwie war mir gerade nach allein sein.