Die Laufbahn des Sportplatzes umkreist den Fussballplatz und ist eine Kampfbahn des Types C, sie beträgt in etwa 167 Meter und hat 4 Bahnen, d.h es können jeweils nicht mehr als 4 Personen laufen. Der Rasen inmitten des Platzes scheint sehr gepflegt, denn das Grün strahlt wahrlich hervor und lädt zum Fussballspielen ein. (Aufm Bild sieht mans zwar nicht, aber denkts euch dazu! XD) Auch die beiden Tore an den Enden scheinen entweder nicht sehr alt oder gut erhalten zu sein. Auf dem Fussballplatz werden auch andere Disziplinen, wie z.B Weitwurf durchgeführt. Am rechten Rand des Platzes bzw. ausserhalb der Laufbahn befinden sich zwei nebeneinander liegende Sandgruben, wo der Weitsprung geübt werden kann.
Am Sportplatz dran befinden sich Umkleiden für Mädchen und Jungen, so das sie sich vor Ort umziehen - und ihre Sachen abstellen können. Die Lehrkräfte haben hierbei einen separierten Raum.
24. Juni 2015, früher Abend mit Caiwen, Ivy, Miyako, Vivian
„Äh … ja?!“, hatte der Engel renitent auf Caiwens Frage, ob er sich vor dem Lauftraining wirklich 2 Eis in die Figur stellen wollte, geantwortet und sie kurzerhand unglaubwürdig angestarrt. Was war das überhaupt für eine Frage? „Es ist voll heiß?“ Was natürlich auch ein guter Grund gewesen war, sich Wasser oder irgendeine andere Flüssigkeit mitzunehmen. Eigentlich hätte Levi auch jetzt schon den ein oder anderen Schluck vertragen können, das süße Eis hatte nur minimal zu einer Flüssigkeitszufuhr beigetragen und seine Lippen fühlten sich leicht klebrig an. Seine Gedanken behielt er aber für sich, weil es wirklich nicht sehr klug war mit zwei Eis aber keinem Wasser aufzukreuzen – und er das tatsächlich wusste.
„Seine AG.“, bestätigte er Caiwens fragende Worte. „Also, wenn das hier die Lauf AG und nicht der Schachclub ist.“ Dann erinnerte er sich wieder an Mikes Erzählung aus der Pizzeria und dass eine gewisse Miyaki ihm wohl seinen Platz streitig machen wollte. Unüberlegt wie er nun mal war wollte der Engel gerade dazu ansetzen, das Caiwen und somit auch dem Rest der Runde zu erzählen, doch Caiwen kam ihm zuvor, also schloss er seine Lippen wieder. „Unsere Wege haben sich nach der Pizzeria getrennt.“, deklarierte der Nakamura und fügte eine theatralische Handbewegung ein, um nicht auf das nötige Drama zu vergessen. Besonders redselig war seine Freundin nicht gewesen, aber zumindest gab es wohl keine brennend heißen Stories, die er im Aquapark verpasst hatte, was den Engel wieder etwas beschwichtigte. „Auf jeden Fall!“, antwortete er auf mit geballter Faust in der Luft auf ihre Frage und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem fast schon spitzbübischen Grinsen. Wenn es auch weiterhin so heiß blieb, würde er sich am liebsten gleich nach dem AG-Treffen dort abkühlen. Wie lange der Park wohl am Abend geöffnet war? Das Eintreffen einer Person, auf die Leviathan am heutigen Tag lieber verzichtet hätte und mit deren Anwesenheit er nicht gerechnet hatte, durchkreuzte das konkrete Pläneschmieden für den nächsten Aquaparkbesuch. Ivy hatte sich auch in die AG eingetragen? Unbewusst trat der Engel einen Schritt zurück, als er das Mädchen sah, das auf die Gruppe zusteuerte, räusperte sich kurz und hob nur äußerst dezent seine Hand zum Gruß; allzu auffällig angefressen wollte er dann auch nicht sein. Vor allem, weil er momentan nur wenig Lust hatte, irgendjemanden von seinen seltsamen Launen, die er selbst nicht einmal so wirklich nachvollziehen konnte, zu erzählen.
Es dauerte eine Weile, bis der Groschen endgültig gefallen war, nachdem sich das braunhaarige Mädchen als Miyako vorgestellt hatte. Nach einer kurzen Zeit des Wartens, in der Mike seinen Arsch noch immer nicht zum Sportplatz bewegt hatte, stellte sie sich als AG-Leiterin vor, die allen Anschein nach nicht drauf aus war, ihre Macht auch auszuspielen. Zumindest machte sie deutlich, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden sollten. Irgendwie wirkte sie gar nicht so zickig, wie Mike sie in der Pizzeria beschrieben hatte, weshalb sich der Engel fragte, ob es nicht doch noch eine Miyaki –„… nein, das würd alles keinen Sinn ergeben.“ Ihr erster Vorschlag war es, sich gemeinsam an der Laufbahn auszupowern und im selben Atemzug fragte sich Levi, warum er sich nochmal angemeldet hatte. Seit es nicht mehr genügend Mitglieder für den Fußballclub gab, war die Sehnsucht nach aktivem Sport, vor allem aber nach Kicken und Laufen groß. Bis auf seine Flugeinheiten und die Sprints durch die Klassengänge, um zu Juls Unterrichtseinheiten nicht zu spät zu kommen hatte sich der Engel ziemlich gehen lassen. Ob das auch ein Grund für seine paradoxen Stimmungsschwankungen war? Bestimmt müsste er sich mal wieder so richtig auspowern. Druck ablassen. Auf jeden Fall musste er sich jetzt zusammen reißen. „Alright, Chef!“, willigte er also salutierend ein, schob dann aber noch etwas unsicher ein „-…in.“ an. Für ihn schien es, als hätte Mike seinen Posten endgültig abgegeben, was auch sein Fernbleiben erklären würde. Dennoch interessierte es den Nakamura, wo sich der Schwachkopf eigentlich gerade rumtrieb. Auch Vivian stimmte zu und Levi konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Ich ordne mich auch unter, euer Hochwohlgeboren.“ Mit diesen Worten war er Vivian hinterhergelaufen, stellte sich neben ihr auf die Laufbahn und musterte sie etwas unsicher. Der Engel wusste, dass sie eine Kämpferin im wahrsten Sinne des Wortes war und konnte sich deshalb auch gut vorstellen, wie sie gleich den Bleifuß auspacken und nur noch Staub hinter sich lassen würde. Dann fiel sein Blick zu Caiwen, von der er ebenso wusste, dass sie eine gute Ausdauer hatte. Fuck. Gerade bereute er es wieder, hier zu sein und die letzte Zeit eher mit Computerspielen als mit Sport verbracht zu haben. Eigentlich wollte er sich weder vor Caiwen und Vivian noch vor dem Rest der Truppe und schon gar nicht vor Ivy zum Affen machen.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Die Augen von Miyako strahlten, als ich die Höhle erwähnt hatte. So brachte sie mich zum Grinsen und ich antwortete: “Wer weiß! Scheinbar schon.“ Vivian hatte zuvor erwähnt, man solle nur in Begleitung dort hin. Ich schaute sie erwartungsvoll an, da ich wartete, dass sie von der Höhle mehr erzählen würde. Es kam für mich so rüber, als ob sie schon mal dort gewesen wäre. Doch leider kam da keine spannende Gruselgeschichte. Woran Miyako wohl dachte, dass ihr der Vorschlag mit der Höhle so gut gefiel? Sie mochte es also spannend! “Da muss indemfall jemand Mutiges mit…“, kommentierte ich nur. Ich war sichtlich erfreut, als Vivian und Miyako erzählten, dass sie regelmässig Sport machen. Und scheinbar war ich wohl nicht die Einzige, die im Wald ihr Training absolvierte. “…sofern ich präferiert richtig verstanden habe…“ Bei Vivians Worten wartete ich immer auf eine weitere Erklärung, sodass ich sie nicht missverstehen würde. Doch erneut ließ sie es bei dieser Erläuterung und ich erhoffte mir einfach, dass ich es schon richtig interpretieren würde.
Auf das Eis ging ich nicht weiter darauf ein, da der Engel es ohnehin schon gänzlich verschlungen hat. Ich bemerkte, wie unsere AG Leiterin meinen Kameraden genau musterte. Auch mein Blick fiel zu Leviathan, welcher verdeutlichte, dass das mit der Leitung noch ungeklärt war. Ich wollte auf den Streit nicht weiter eingehen, das war nicht meine Sache. Doch der Eisliebhaber scheint es da sehr genau zu nehmen. Kurz schmunzelte ich, als der Junge einwilligte, beim nächsten Mal einfach mitzukommen in den Aquapark. Es erfreute mich, ich hätte ihn schon gerne dabei gehabt. Dann wäre es sicher noch lustiger gewesen. Kurz kicherte ich. Es schien ihm schon wieder etwas besser zu gehen. Erneut nahm ich einen mir bekannten Geruch wahr und wartete ab, bis auch Ivy hier war, ehe ich mich zu ihr umdrehte und sie mit einem Lächeln begrüßte. “Hey Ivy.“, versuchte ich sie aufzumuntern. Es war nicht zu übersehen, dass es ihr nicht gut ging. Mein Blick fiel zu Leviathan. Auch er verhielt sich verhältnismässig sehr zurückhaltend. Meine blauen Augenpaare blickten wieder zum Neuankömmling. Ich hatte sie am Ballabend gar nicht so zurückhaltend kennengelernt. Ich war sichtlich verwirrt und schaute erneut zu Leviathan. Doch ich sagte nichts. “Ist da was im Busch?“ Erst jetzt erinnerte ich mich… “Der Ballabend…“ Ich schüttelte den Kopf und horchte immer noch verwirrt auf, als die Teamleiterin das Wort ergriff und die Trainingseinheit offiziell eröffnete. Sie erwähnte Satoru, welcher von mir einen leeren Blick abbekam, als er die Stoppuhr schon herausnahm und sein Klemmbrett bereit machte. “Wie professionell!“, dachte ich mir und versuchte mich wieder auf das Training einzustellen. “Ne, schon gut. Fangen wir mit einer Runde an.“, kommentierte ich. Wir waren noch gar nicht ordentlich aufgewärmt. Keine Proberunde, kein Warmlaufen, manche hatten sich nicht einmal gedehnt. Aber es war lustig, einfach mal drauf loszurennen und ich wollte die Sache nicht zu ernst nehmen. Kurz schmunzelte ich, als auch Leviathan sich unterordnete. Unsicher beobachtete ich ihn, wie er wie ein kleines Küken Vivian hinterherlief und sich bereit machte. Auch ich ging in die Richtung der Startlinie und stellte mich bewusst so hin, dass ich zwei Bahnen zwischen mir und Leviathan hatte. Ich musste mich konzentrieren und wollte eine gute Leistung erbringen. So stellte ich mich an den Start und drehte meinen Oberkörper noch etwas hin und her, bis die anderen am Start waren. Um meine Muskeln kurz noch aufzuwärmen sprang ich an meiner Startlinie so hoch wie ich konnte und das vier Mal hintereinander. Es war nicht sonderlich hoch, aber ich versuchte meine Beine ordentlich anzuwinkeln. Dann stellte ich mich ordentlich hin. Mit einem Knie knapp über dem Boden konzentrierte ich mich darauf eine gute Figur beim Tiefstart zu machen. Ich schaute nicht zu den anderen, wie sie das machen würden, sondern versuchte selbstsicher in dieser Position mich zu konzentrieren. Mein Blick fiel nach unten auf meine linke Schuhspitze. Ich konzentrierte mich so sehr auf ein Startsignal, dass ich versuchte alles andere um mich herum zu ignorieren. Sogar die Hitze versuchte ich abzuschalten. “Wird schon schief gehen“
Wie erwartet hatte Levi keine normale Begrüßung parat. Aber immer hin hatte er sie begrüßt. Sie wollte auch ehrlich gesagt nicht mehr so viel darauf rumreiten. Sie hatte sich mit Lydia darüber ausgesprochen und nun fühlte sie sich wieder mehr wie sie selbst, allerdings beinhaltete dieses Ich auch immer noch die verdrängte Trauer von Jaden. Schuldgefühle hatten sie seitdem immer wieder geplagt, dass sie sich so schnell wieder verliebt hatte. Allerdings in den falschen. Mike hatte kein Interesse und sie hatte das mittlerweile akzeptiert. Sie versuchte etwas freundlicher zu lächeln, als Vivan sich vorstellte und auch Caiwen ihr doch sehr freundlich gestimmt war. Zwar überraschte sie die überaus höfliche Wortwahl von Vivan anfangs, aber anscheinend drückte sie sich wohl immer so aus, weshalb sie sich auch daran gewöhnen würde. Nachdem Ivy nicht so nett zu Caiwen am Ballabend gewesen war, hatte sie eigentlich vermutet, dass Caiwen ihr nicht so gut gesinnt war, aber zum Glück machte das einen anderen Eindruck. Sie würde sich wohl auch später noch bei ihr entschuldigen und die Sache erklären, wenn der passende Zeitpunkt gekommen war. Ivy hatte keine Lust mehr auf Missverständnisse, weshalb sie einfach nur ehrlich sein wollte, auch wenn ihr das schwer fallen würde.
Als Miyako das Wort ergriff, erschien sie nicht so zickig, wie Mike angedeutet hatte. Allerdings vertraute sie Mike auch nicht mehr so wirklich, nachdem sie erfahren hatte, was da zwischen ihm und Lydia lief. Sie nickte nur zustimmend und verhielt sich die ganze Zeit eher ruhig, was eigentlich nicht so zu ihr passte. Sie war einfach nicht so in Stimmung zu reden. Sie versuchte sich noch ein bisschen zu dehnen, bevor alle anfangen wollten zu rennen. Ich bin noch nicht wirklich warm... sagte sie etwas leiser, doch Caiwen und Levi machte sich bereits fertig für den Start, weshalb Ivy sich einfach neben sie gesellte und sich versuchte auf die Bahn zu konzentrieren. Eigentlich wollte sie ihr Bestes geben, doch sie wollte auch nicht riskieren, sich beim ersten Treffen schon zu verletzten. Also mal sehen, wie sie so abschneiden würde.
Scheinbar stieß mein Vorschlag hier auf eindeutige Zustimmung, was mich doch ein wenig verwunderte. Bisher schien hier zwar niemand ein Arsch zu sein, aber irgendwie hatte ich doch mit mehr Diskussionen gerechnet. Konnte aber auch sein, dass einfach alle zu faul waren sich selbst was auszudenken und lediglich die erstbeste Möglichkeit annahmen, die sich bot - je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war mir, dass es sich darum handelte. Vielleicht war meine herzensgute Geste, alle mitbestimmen zu lassen, dadurch auch absolut unnötig und es würde sowieso keiner das Maul aufmachen? Einerseits gefiel mir der Gedanke ja, Leute rumzuscheuchen, andererseits aber wollte ich hier eigentlich keine Untertanen haben. Naja, was auch immer, die Zukunft würde schon zeigen, wir gut wir als Gruppe funktionierten!
Ich beobachtete, wie einer nach dem anderen zur Startlinie watschelte, als mein Blick für ein paar Sekunden an Levi festhängen blieb. Durch seine "Mimimi, das ist Mikes AG"-Aussage war er mir schon ein Dorn im Auge und ich konnte nicht behaupten, dass er in irgendeiner Weise sympathisch rüberkam, doch sein Umschwung dazu mich Chefin zu nennen passte auch nicht dazu. Ob er wohl einen Knick im Kopf hatte? Jap, davon ging ich jetzt einfach aus, dass er verrückt war. Ivys leise Aussage bekam ich nicht mit, weswegen ich mich auch langsam zum Startpunkt begab. Vorbereitend festigte ich meinen Zopf noch sicherheitshalber und schüttelte erst das rechte, dann das linke Bein nochmal, damit sie auch locker und beweglich waren. Ich warf Satoru einen prüfenden Blick zu, welcher sich auch neben die Startlinie begeben hatte, und bekam von ihm nur einen Daumen hoch - gut, er war scheinbar bereit. „Okay, vergesst nicht: Gebt alles!“, erinnerte ich die AG-Mitglieder, da diese Runde ja dazu dienen sollte, festzustellen, wie gut oder schlecht jeder hier war. Ebenso wie Caiwen begab ich mich in die Tiefstart-Position und wünschte mir für einen kurzen Moment, wir hätten Startblöcke, um das meiste rauszuholen. Vielleicht hatte die Schule sowas ja? Ich sollte mich später darüber informieren, doch jetzt im Moment verdrängte ich diesen und jeden anderen Gedanken. Wäre Michael hier hätte ich ihn garantiert beim Lauf sabotiert, da ich ihm Rache geschworen hatte; doch so wie es jetzt aussah, würde ich mich einzig und allein aufs Laufen konzentrieren. Ich blendete alles andere aus, vergaß meine Mitschüler um mich herum und starrte konzentriert geradeaus, darauf wartend, das Startsignal von Satoru zu bekommen. Als sich jeder in Position begeben hatte gab unser unbeteiligte Mitschüler das Signal und sofort setzte sich mein Körper in Bewegung. So wie ich es den anderen geraten hatte gab ich alles, rannte so schnell wie ich konnte und hatte noch immer alles ausgeblendet, weswegen ich im Moment nicht sagen konnte wie schnell oder langsam die anderen waren. Sehen tat ich nur die Strecke vor mir, hören tat ich nur mein gleichmäßiges Atmen und meine Füße wie sie immer und immer wieder auf die Laufbahn traten.
Die Strecke war nicht gerade kurz, doch als ich eine komplette Runde gedreht hatte und wieder über die Startlinie kam und abbremste, kam es mir vor, als wäre alles in kürzester Zeit einfach an mir vorbeigerauscht. Schwer atmend ging ich zu Satoru und schaute auf den Zettel auf seinem spießigen Klemmbrett, während alle anderen auch wieder eintrudelten. Mein erster Platz zauberte mir ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen - da hatte ich den Posten der Leiterin doch richtig verdient. Doch auch die anderen schienen nicht schlecht zu sein; vor allem Caiwen hatte gezeigt, dass sie wusste was sie tat und sich nicht einfach nur zur Show aufgewärmt hatte. Als alle die Runde hinter sich hatten und wieder versammelt waren festigte ich erneut meinen Pferdeschwanz, ehe ich mich kurz streckte. „Okay, dann wissen wir jetzt zumindest, dass hier keiner fehl am Platz ist.“ Ich grinste in die Runde und war mir sicher, dass das irgendwie so eine Art Kompliment an jeden war. „Alsooo... was machen wir jetzt? Ehrlich gesagt hab' ich keinen Plan. Ausdauerlauf bis wir umfallen?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust und legte nachdenklich den Kopf schief. Wirklich warm war mir nicht, dafür jedoch arbeitete mein Körper auf hochtouren, mich schön kühl zu halten; die Müdigkeit wuchs demnach immer mehr und mehr an. „Bei dem Wetter würd' ich grad' einfach am liebsten schwimmen gehen...“, murmelte ich eher zu mir selbst, hatte aber auch nichts dagegen, wenn die anderen mich hörten. Ich löste meine Arme und klatschte enthusiastisch in die Hände. „Okay, Demokratie go! Schlagt ihr was vor!“
Die Anordnung ihrer Leiterin hätte Vivian gar nicht gebraucht. Die Ansage war klar gewesen: Sie sollten alles geben. Sobald das Startsignal ertönte war das Einzige, was zählte, die Geschwindigkeit. Nicht mehr, nicht weniger. Die Engelin tat es den anderen also gleich, während sie in eine – für diesen Rundensprint geeignete – Startposition ging. Ihr hinterer Fuß leicht angewinkelt, um beim Starten nicht wegzurutschen, die Arme vorne auf die Laufbahn gedrückt und die Beine in einer angespannten Position dahinter. Sichtlich zeigend das unter dem sonst so dicken Kleid der Engelin wohl doch mehr Frau versteckt war, als man es erwarten würde. Bevor es allerdings losging, wanderten ihre Blicke noch einmal seitlich das Feld der ganzen Teilnehmer ab. Mit einer ruhigen - fast schon desinteressiert wirkenden - Art, zogen die türkis-blauen Seelenspiegel das Teilnehmerfeld entlang. Als würde sie sich schon jetzt überlegen, wem sie beim späteren Sprint einen seitlichen Body-Check verteilen sollte, damit dieser direkt von der Laufbahn fliegen würde. Doch ihre Intention war lediglich die körperliche Beschaffenheit der anderen genauer unter die Lupe zu nehmen. Nur @Leviathan erntete als Einziger einen etwas länger anhaltenden Blickkontakt von ihr. Was mehr damit zu tun hatte, dass sie von ihm erwartete auf jeden Fall vorne mit dabei zu sein. Schließlich war er an jenem verheißungsvollen August des letzten Jahres, sowie im März auch hier gewesen. Sie erwartete regelrecht, dass er sich fit gehalten hatte. Der Nephilim war – wenn man das so sehen wollte – auch der Einzige, an den sie diese Voraussetzung stellte.
Doch zurück zur Laufbahn. Ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben, was vielleicht ein bisschen merkwürdig auf ihren dunkelhaarigen Laufnachbarn gewirkt hatte, wandte sich ihr Blick wieder nach vorne. Satoru war nun die Einzige Person hier, welche Vivian noch einen Befehl erteilen konnte; und dieser war: Los! In dem Moment, als das Signal zum Aufbruch ertönte, schnellten die Körper hoch. Vivian drückte sich vom Boden ab und begann gleich damit Tempo aufzubauen. Sie startete vielleicht nicht so schnell wie die Anderen hier auf dem Feld, aber ihre Höchstgeschwindigkeit war eine Macht, mit der ihre Kontrahenten rechnen mussten. Man konnte von außen her auch genau sehen, wie der Abstand zu den Vorderen kleiner wurde, obwohl erst wenige Meter zurückgelegt wurden. Sie erreichte sogar das Mittelfeld und war dabei noch mehr aufzuholen bis … Schmerz. Ein penetrantes Ziehen und Stechen suchte ihren linken Arm an der Stelle heim, wo ihre Prothese und der Rest ihres originalen Armes miteinander verbunden waren. Der Schmerz war am Ende so stark, dass Vivian ihr Tempo deutlich drosselte und nur noch ein Standard-Tempo hielt, womit sie automatisch an das Ende des momentanen Feldes verbannt wurde. Kein Wunder der Welt würde sie dort nun noch wegbekommen … und das passierte auch nicht.
Mit zusammengebissenen Zähnen erreichte die Blondine kurz hinter dem, jetzt Vorletzten, das Ziel und ließ das Tempo langsam sinken, bis sie letzten Endes zum Stehen kam. Mit dem Blick auf ihre linke Hand gerichtet bewegte sie erst die Finger in einer abwechselnden Reihenfolge, dann die Handfläche. Nichts schmerzte und die Befehle kamen ohne Verzögerung an. Selbst als Vivian den Arm ausstreckte, zurückzog und sogar drehte, passierte nichts. Kein Ziehen, kein Pochen, gar nichts. Als wären es Phantomschmerzen gewesen, die sie zwar manchmal hatte, aber großteilig unterdrückte. Auf jeden Fall komisch, das stand außer Frage. Ein Gang zum Arzt war, so ihre Einschätzung, wohl kein verkehrter Gedanke. Erstmal hieß es allerdings zur Schülertraube zurückzukehren, die sich bei Satoru versammelt hatte. Gerade rechtzeitig, um das Lob, sowie den Aufruf zur Teilhabe an der nächsten Aufgabe mitzubekommen. „Wenn ich mich in diese Abstimmung einbringen dürfte.“, erhob sie als erste das Wort und zog sich im gleichen Moment noch einmal die Handschuhe zurecht, die ihre Hände vor neugierigen Blicken schützten. „Ich würde den Ausdauerlauf bevorzugen, da er bei dieser Temperatur eine konstante Belastung garantiert und keine besonderen Höhen und Tiefen mit sich bringt.“. Was so ziemlich alles war, was sie zu diesem Thema zu sagen hatte. Es war ja auch eine Lauf-AG, oder nicht? Dementsprechend dachte Vivian auch an nichts anderes außer Laufen. Klettern, Stabhochsprung, Weitwurf … oder Schwimmen, wie von @Miyako etwas beiläufig erwähnt, zählten für die Engelin einfach nicht mit hinein und wurden deswegen auch partout nicht in die Liste möglicher Vorschläge aufgenommen. „Eine alternative Variante bestehend aus 60 Sekunden laufen und 30 Sekunden gehen wäre ebenfalls möglich.“, fuhr sie mit sanfter Stimme fort und faltete erneut die Hände vor ihrem Körper übereinander, während ihre durch die Sonne rein türkis schimmernden Augen eine Runde durch die Anwesenden Schüler vollendeten. „Sollte ich jemanden unterbrochen haben, so bitte ich vielmals um Verzeihung.“
24. Juni 2015, zu Mittag mit Caiwen, Ivy, Miyako, Vivian
Vivians erwartungsvoller Blick hatte dem Engel schließlich noch den Rest gegeben. Während auch der Rest der Truppe auf der Bahn eintraf, lächelte Leviathan seiner Laufnachbarin zu, versuchte ihren Blicken aber leicht verunsichert aus dem Weg zu gehen und kratzte sich dabei an der Wange. „Alles klar. Scheiße. Jetzt bloß nicht blamieren.“, sprach sich der Schwarzhaarige Mut zu und wurde noch ein Ticken nervöser, als sich alle neben ihm in eine äußerst professionell wirkende Startposition begaben. Genauso wenig wie er an das Aufwärmen und Dehnen gedacht hatte machte er sich auch keinerlei Gedanken über einen richtigen Start, weshalb er nun mühsam versuchte, Caiwens Position nachzuahmen. „So?“, konnte man die wackelige Stimme des Engels immer wieder vernehmen, während Caiwen mühsam versuchte, ihm Anweisungen zur Tiefstartposition zu geben, ohne sich selbst aus der ihren zu lösen. „Ok, aber so!“ Nach ein paar Fehlversuchen war es ihm dann doch gelungen, wenn auch mit schlampiger Ausführung, denn Satorus genervtes Zungenschnalzen war dem unbeholfenen Engel nicht entgangen und er wollte die Geduld der anderen nicht weiter strapazieren. Endlich konnte der faule Hund am Rande der Laufbahn mit dem Nichtstun starten gab der restlichen Truppe das Signal, das dazu führte, dass sich alle in Bewegung setzten.
Auch der Engel gab alles und war nach den ersten paaren Metern fast schon erstaunt, wie leicht ihm das Laufen fiel, wenn er an die lange Aktivitäts-Durststrecke in letzter Zeit dachte, auch wenn die halbe Pizza ihm doch schwer im Magen lag. Erleichtert seufzte Leviathan als er bemerkte, dass alle Läufer bis auf Miyako, von der nicht mehr wirklich viel zu sehen war, auf fast gleicher Höhe und mit hochroten Köpfen vor sich her sprinteten. Also war sein Motor nicht ganz so eingerostet, wie er zuerst befürchtet hatte. Oder: Alle Motoren bis auf Miyakos waren eingerostet, wovon er aber nicht wirklich ausgehen wollte. „Caiwen! Schau! Blume!“, versuchte der Schwarzhaarige seine Freundin abzuwimmeln, stieß dabei aber auf taube Ohren. Der Abstand zwischen den beiden wurde zwar größer, ging aber in die verkehrte Richtung und schließlich hatte sich der Engel selbst abgewimmelt. Aus dem Augenwinkel beobachtete er außerdem, wie Vivian immer langsamer zu werden schien. Schließlich war er nur noch mit Ivy auf gleicher Höhe und nun hatte er noch viel mehr das Bedürfnis, seine Pizza wieder rauszukotzen als noch beim Start. Um ein Gespräch jeglicher Art zu vermeiden – als ob das in Anbetracht der Tatsache überhaupt möglich wäre – konzentrierte sich der Engel starr auf den Weg vor sich, schloss dann die Augen und schaltete den Turbo ein, um Ivy erfolgreich davonlaufen zu können. Zumindest so weit, bis sie sich nicht mehr auf selber Höhe befanden und er safe war. Für viel mehr reichte seine Energie dann aber doch nicht, weshalb ihm das Erblicken der Startlinie, die Miyako und Caiwen bereits passiert hatten, wie ein Silberstreif am Horizont vorkam. Schwer atmend kam er neben den beiden Mädchen zum Stehen, die zwar auch aus der Puste waren, aber im Gegenzug zu Levi, der sich – unfähig auch nur einen Ton herauszubringen – keuchend nach vorne beugte und seine Hand auf den Bauch legte, nicht den sterbenden Schwan spielen mussten. Aus dieser Position konnte er auch gut Vivian beobachten, die wohl gerade ihr eigenes Süppchen zu kochen hatte und sich ihre Hand genau unter die Lupe nahm. Es dauerte nicht lange, da waren auch sie und Ivy beim Rest der Truppe eingelangt und der Atem des Engels konnte sich wieder etwas beruhigen. Wasser, das nicht in Form von Schweiß seine Stirn entlang rann, wäre jetzt echt geil gewesen, aber irgendwie machte niemand so wirkliche Anstalten, auf die Hydrierung zu achten, weshalb sich Levi dazu entschied, es ihnen gleich zu tun. „Alles okay mit der Hand?“, waren die ersten Worte, die der Nephilim wieder raus brachte und sie waren an Vivian gerichtet, die er mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. Es war nicht mehr ein Nuscheln, da er nicht wollte, dass die anderen auch daran teilhaben konnten.
Jetzt, wo sie alle eine Runde gelaufen waren, konnten sie eigentlich auch wieder heim gehen, oder? Die Rechnung hatte der Engel wohl ohne Miyako gemacht, die zwar motiviert für weitere sportliche Aktivitäten, aber nicht unbedingt vorbereitet darauf war. Bei ihrer äußerst leisen Bemerkung, sie würde im Moment auch lieber schwimmen gehen, spitzte der Engel dann aber seine Ohren; bei Vivians Vorschlag ließ er sie wieder hängen. „Oder!“, begann er mit erhobenem Zeigefinger und leuchtender Glühbirne über seinem Kopf. „Wir joggen zum Strand und verlegen unser „Training“ dann ins Wasser.“ Weil da auch sicher jeder weiter trainieren würde. In Sportklamotten. Unter Wasser. Man musste das Kind ja nicht beim Namen nennen. Zum Strand an der Ostküste der Insel war es nicht allzu weit, du Fuß schaffte man es in weniger als 20 Minuten. „Oder, oder!“ Jetzt zappelte der Engel fast schon vor Aufregung. „Wir machen ein Wettrennen da hin und der Verlierer gibt jedem ein Eis aus!“ Bis dahin war die quer liegende Pizza bestimmt schon etwas weiter verdaut und sein Magen hatte Platz für Neues. Oh, und die 2 Eis von vorhin.
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Mein Blick fiel auf Ivy, welche meinte, dass sie ja noch gar nicht warm war. Ich schmunzelte, da Leviathan sich ja auch noch nicht aufgewärmt hatte. Doch dieser bewegte sich ohne ein Wort darüber zu verlieren zur Startlinie. Ich rief der Weißhaarigen noch zu: "Na dann los! Hast noch ne Minute." Ob sie es missverstehen würde? Ich zwinkerte ihr scherzend zu. Ich wollte sie nicht schon wieder verärgern. Sie könnte den Weg zur Startposition nutzen... aber hilfreich wird dies wohl eher nicht sein. Auch ich schüttelte mich ähnlich wie Miyako noch aus und hörte zu, als sie uns ermutigte unser Bestes zu geben. Gerade als ich versuchte mich in einen Trance wieder zu finden und mich auf das Startkommando konzentrieren wollte, zuckte ich zusammen, als ich Leviathan's verzweifelte Versuche vernahm eine Startposition einzunehmen. Ich blickte hoch und schaute zu ihm rüber und erkannte, wie er mich anstarrte und mich nachzuahmen versuchte. "Mit dem langen Bein sollst du dich nur mit dem Fußballen abstützen und...." Egal wie ich es zu erklären versuchte, er unterbrach mich ständig. >So?< "Mach die Hände einfach...." >Ok, aber so!< Ich rollte mit den Augen, löste mich von meiner Position und begab mich tatsächlich zu ihm rüber. Grob schnappte ich mir seinen Fuß, welchen er eh beinahe richtig gestreckt hatte. Ich positionierte ihn, wie es gefühlt besser funktionieren sollte und meinte: "Nur mit dem Ballen abdrücken." Ich musste schmunzeln, als ich ihn so vor mir am Boden sah. Ich stellte mich noch vor ihm an die Linie und drückte ihn mit den Schultern noch etwas zurück. Schließlich sollte man sich hinter die Linie stellen. "Nicht mogeln. Die Hände brav hinter die Linie." Auch seine Pranken schnappte ich mir und schob sie weiter nach hinten. "Versuch einfach nicht zu viel Staub von mir abzubekommen.", meinte ich grinsend und klopfte ihm noch zwei Mal auf die Schultern, ehe mein Blick zu Satoru und den anderen fiel. Er schien gar nicht begeistert zu wirken, dass wir hier halt noch etwas übten. Mit den Augen rollend schleppte ich mich wieder zu meiner Spur und stellte mich ordentlich an die Linie. Ich konzentrierte mich und versuchte erneut in einen Trance zu kommen. Doch das Startsignal kam schneller als erwartet. "Huaaah!" Blinzelnd schnellte ich hoch, für mich persönlich eindeutig kein guter Start! Schritt für Schritt entwickelte ich einen Rhythmus bei dem sich mein gesamter Körper im Gleichschritt bewegte. Die Arme schwangen in einer Regelmässigkeit, sowie die Beine abwechselnd nach vorne schnellten. Die Atmung hatte die selbe Konstanz und wurde jedoch bei der Hälfte der Strecke bereits schwerer. Je weiter ich lief, desto zäher wurde mein Takt. Ich blendete alles, was hinter mir lag aus. Auf meine Hilfe und Unterstützung konnte der Engel nun länger warten. Meine Ohren schalteten auf Durchzug und entnahmen den Ruf meines Namens nur als Jubel. Als ich über die Hälfte gerannt war, bemerkte ich erst, dass nur eine Person vor mir war. "What the... wie kann man nur so schnell sein!" Sie war zu weit weg, als dass ich in ihrem Windschatten hätte laufen können. Dennoch versuchte ich mir einzubilden mit ihr durch ein unsichtbares Seil zusammengebunden zu sein und wollte mich mitziehen lassen. "No... chance..." Da ich mich so sehr auf Miyako und die Strecke vor mir konzentrierte, bemerkte ich gar nicht, wie nah oder fern Leviathan mir war. Schwer, jedoch gleichmäßig, atmend rannte ich über die Ziellinie und versuchte bis dato die Geschwindigkeit nicht einzubremsen, sondern sogar noch zu erhöhen. Erst als ein Fuß über der Ziel- bzw. Startlinie war, wurde ich langsamer. Ich benötigte noch mehrere Meter, bis ich zum stillstand kam. Ich war noch die Länge weiter gejoggt und drehte anschließend um, um mich zurück zur Gruppe zu bewegen. Je näher ich den AG-Mitgliedern kam, desto langsamer wurde ich. Was mit Vivian los war, hatte ich gar nicht bemerkt. Schlussendlich kam ich mit normalen Gehschritten bei Satouru an und schaute auf sein Klemmbrett. Breit grinsend stellte ich mich zu den Leuten. Ich war zufrieden, war aber etwas schockiert über Miyako's Leistung. "Ob ich das je toppen werde????", fragte ich mich selber und starrte auf ihre Zeit. Das war Bombe. Mein Blick fiel zu ihr. Was wohl der große Unterschied zwischen uns beiden war? Ich atmete mehrmals tief durch, ehe ich zuhörte und bemerkte, wie zufrieden Miyako war. Natürlich war sie das, sie hatte eine tolle Bestzeit. Bei dem Wort Ausdauerlauf musste ich schnauben. Ich mochte es ewig lange zu rennen, doch heute bei diesem Wetter könnte ich mir doch etwas besseres vorstellen. Jedoch wartete ich auf die Reaktion der anderen ab, indem ich kurz zu meiner Tasche ging und mir die Wasserflasche heraus holte. Wenn ich jetzt nichts trinken würde, könnte ich an einem Hitzeschock sterben. Dies verhinderte ich mit einem ordentlichen Schluck Wasser. Währenddessen beteiligte sich Vivian am Gespräch und stimmte auf den Dauerlauf ein. "Najaaaaa....", kommentierte ich eher leise zu mir selber, als zur Gruppe gewandt. Ich grinste, als der Engel den Vorschlag machte, bis zum Strand zu joggen. "Los geht's!" Zwar war ich heute schon lange genug im Wasser gewesen, dennoch konnte ich nicht genug davon haben. Besonders dieses Wetter zwingt einen dazu, schrumpelig im Wasser zu liegen und zu warten, bis die Sonne unterging und es wieder kühler wurde. "Ja kommt schon, lasst uns alle zum Strand gehen. Wehe jemand sagt nein!", versuchte ich die gesamte Gruppe zu motivieren. Mein Blick fiel zu Ivy, welche vor dem Lauf schon nicht sonderlich motiviert zu sein schien. Dann sprang ich zu Satoru und versuchte auch ihn zu motivieren. "Naaaaaa????", fragte ich ihn und warf das Klemmbrett in die Höhe. Verwunderlich, wie motiviert er es wieder auffing und dennoch grimmig gucken konnte.
Alle bereiteten sich irgendwie vor und Ivy schüttelte sich noch etwas locker. Sie sah zu Caiwen, die sie wohl als einzige gehört hatte und sagte, dass sie ja noch eine Minute hätte. Irgendwie klang das...komisch, aber nachdem sie das Zwinkern von ihr gesehen hatte, lächelte sie leicht. Na gut, dann wollen wir mal. Kurz ging ihr Blick zu Levi, der von Caiwen nun gezeigt bekam, wie man sich am Startblock positionierte und es schien so, als wäre er völlig normal gewesen. Naja wie auch immer, jetzt ging es um ihre Leistung. Alle rannten los und Ivy musste schlucken. Schon bereits am Anfang wurde sie ans Ende katapultiert, doch sie erhöhte ihr Tempo stets, bis sie fast an Vivian herankam. Eine Weile lief sie dicht hinter ihr her, bis, ganz plötzlich, Vivian deutlich an Tempo verlor. Kurz verlangsamte Ivy ihr Tempo und sah über die Schulter zu Vivian. Ob alles ok war? Sollte sie aufhören und Vivian helfen? Aber Vivian schien nicht aufhören zu wollen, also lief Ivy einfach weiter. Ihr Tempo war nicht langsam, aber im Gegensatz zu den anderen doch deutlich schlechter. Sie traute sich allerdings nicht, noch weiter das Tempo anzuheben, denn sie wollte nicht direkt beim ersten Training schon eine Zerrung riskieren. Sie hatte sich so gut wie gar nicht aufgewärmt und das merkte sie jetzt deutlich.
Nachdem alle ins Ziel gekommen waren, stellte sie sich neben Vivian und wollte eigentlich fragen, ob alles in Ordnung war, da redete Miyako schon wieder weiter. Es machte sie irgendwie ein wenig glücklich, dass keiner fehl am Platz war, und das obwohl sie keine wirklich gute Leistung gezeigt hatte. Nun war die Frage, was sie wohl als nächstes machen würden? Miyako schien eher zum Strand zu wollen, Caiwen und Levi ebenfalls. Vivian wollte lieber weiter Ausdauertraining machen und kurz schluckte sie. Eigentlich wollte sie auch nur rennen bis zum umfallen, damit sie diesen Kack Tag einfach nur vergessen konnte, aber die Hitze war schon extrem ätzend. Sie zuckte schließlich nur mit den Schultern. Von mir aus können wir zum Strand. sagte sie eher nicht so motiviert, aber sie versuchte immer hin etwas zu lächeln. Wer weiß, vielleicht war es dann am Strand wieder lustig? Oder noch merkwürdigere Dinge würden passieren. Bitte lieber Gott, lass diesen Tag nicht noch schrecklicher werden! Langsam lief sie los, denn es war ja jetzt beschlossene Sache, dass sie zum Strand gehen würden.