Was für ein steiles Satteldach! Überseht bitte die Warnschilder nicht, dass es zu einer Dachlawine kommen könnte... Bei der Talstation könnt ihr eure Karten, die ihr von euren erwachsenen Begleitern bekommen habt, nutzen, um mit der großen Gondel weit nach oben zu fahren. Von dort aus kommt ihr zu den unterschiedlichsten Liften. Ihr könnt mit den Skiern und Snowboards - auch mit dem Rodel - bis in die Talstation fahren. Sobald die Sonne untergeht, ist der Lift nicht mehr in Betrieb. Auch die Pisten sind nur spärlich ausgeleuchtet, weswegen ihr immer auf die Uhrzeit achten solltet.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Die Klassenfahrt war nicht nur aus organisatorischen Gesichtspunkten aus ein Albtraum für Julia gewesen. Genau genommen gesellte sich zu der Finanzierung auch noch das Problem der hiesigen Räumlichkeiten. Eine ganze Woche auf engstem Raum mit Jack, Gabriel, Bernardo und Karina. Wovon ihr letztere auch nur deswegen nicht so hart aufstieß, weil sie die einzige Frau unter den gerade erwähnten Mitbewohnern war. An der grundlegenden Tatsache, dass sie trotzdem so gut wie keine Privatsphäre hatte, änderte das allerdings herzlich wenig. Es gruselte sie einfach davor sich auf so engem Raum mit anderem zu befinden. Hier zeigte sich einmal mehr, wie ungern Julia sich außerhalb der Arbeit in soziale Massenveranstaltungen stürzte. Sie war zwar eindeutig offener als vorher, doch irgendwo würde Julia immer noch Julia bleiben. Sie sich als dauergrinsende Frohnatur vorzustellen, würde auch jeglichen Charme aus ihrem Charakter nehmen. Ihre Wärme war ein seltenes Gut, über das man sich freuen konnte – und wer sich ein bisschen mehr mit ihren Handlungen auseinandersetzte, der würde sogar im kühlsten Tonfall stets die eigentlich fürsorgliche Nachricht erkennen können. Sie war eben nur halb so dämonisch, wie es der Flurfunk einem immer vermittelte. Schlimmer als das war nur die Kälte dieses Ortes, was sie nach dem nächsten Windstoß auch sogleich daran erinnerte ihr leicht rotes Gesicht einmal mehr in in ihrem Schal zu vergraben, der ihren Hals vor der penetranten Bedrohung durch Unterkühlung schützte. Der Rest ihres Körpers hatte es sich unter einer dicken Schicht an Ski-Klamotten gemütlich gemacht. Gut, diese orange Farbgebung war nicht ihre erste Wahl gewesen, aber man konnte eben nicht immer alles haben. Sie hatte sowieso gerade ganz andere Sorgen. Ihre Schüler, zum Beispiel. Eigentlich, so ihre Auffassung, müssten diese hier jeden Moment aufkreuzen. Zusammen mit Jack … oder Gabriel … oder Bernardo. Das war ja auch das Mindeste, wenn sie sich schon viel zu früh hier hinstellte und das ganze organisatorische Zeugs übernahm. Selbst auf der Piste würde sie großteilig nur dort sein, um auf ihre Schützlinge ein wachsames Auge werfen zu können.
„Mh …“, grummelte sie leicht frustriert, als eine weitere Windböe sich daran machte ihr auch die letzten Grad aus dem Gesicht zu pusten. Vielleicht sollte sie sich ihre Ski-Brille aufsetzen? Nein, später erst. Vorerst sollte sie auf Nummer Sicher gehen, dass die Halbstarken sie wiedererkannten und sich bei ihr versammelten. Sie freute sich ehrlich gesagt schon darauf später wieder im Warmen und Trockenen zu sitzen, wo jeder dann erstmal sich selbst überlassen war. Vorausgesetzt sie musste nicht mit einem ihrer Schüler in irgendeiner Notaufnahme herumsitzen, weil weiß-Gott-was passiert war. Allem voran, wenn sie sich gewisse Gesichter ins Gedächtnis rief, die der Inbegriff von Problemverhalten waren – und ja, auch Leviathan war ein Teil dieser Liste. Wenn auch ganz weit unten. So lange er in der Gegenwart seiner besten Freunde unterwegs war, wusste die Dämonin ihn wenigstens an der kurzen Leine. Besser, als sie es wohl jemals schaffen würde …
So eine Frechheit. Was sollte das überhaupt heißen „Hast du die Sachen auch richtig angezogen?“ Gab es da so viel falsch zu machen, oder wie? Mit angespitztem Mund und beleidigter Schnute sagte der Engel die ersten paar Minuten erstmal gar nichts, als er gemeinsam mit Caiwen und Tai die halbwegs geräumten Wege bis zur Talstation durchwanderte. Seine Laune hätte in diesem Moment wirklich eine Spur besser sein können, aber die Tatsache, diese Wanderung voll bepackt mit Skiern über der Schulter, den wuchtigen Skischuhen an seinen Füßen und Skistöcken in einer Hand durchleben zu müssen, machte es einem wirklich nicht besonders leicht. Der Nakamura hoffte inständig, dass die Truppe das ganze Zeug irgendwo in der Nähe der Piste für den nächsten Tag lagern konnte. „Warum können wir nochmal nicht mit den Skiern da hin fahren?“, fragte der Engel in jammerndem Tonfall an seine beiden Freunde gewandt, sein Blick blieb jedoch etwas länger an Caiwen hängen, von der er aus unterschiedlichen Gründen angenommen hatte, dass sie mit Sicherheit Erfahrungen auf den Brettern vorweisen konnte. Tai würde sich auf der Piste mindestens genauso blöd anstellen, wie Levi auch, soviel war zumindest klar. Je näher die Talstation und das große Gebäude, das die Schüler am Vortag bereits inspiziert hatten, kam, umso mehr stieg auch die Nervosität. Die Berge, die sich vor ihnen auftaten, und die sie in wohl kurzer Zeit mit der Gondel erklimmen werden würden, ... waren die gestern auch schon so hoch? Huff. Konnte man da auch irgendwo steil runterfallen? Und wenn ja, dürfte er auch dann seine Flügel nicht verwenden? Und müsste das Sterben den Flügeln vorziehen?!?! Ein leichter Anflug von Panik breitete sich im Gesicht des Engels aus und mit Sicherheit konnte man nicht mehr sagen, ob die Feuchtigkeit auf seinem Gesicht den fallenden Schneeflocken oder dem Angstschweiß zuzurechnen waren. „Das ist schon … echt hoch.“, stellte er nun auch mal wörtlich fest, während sein Kopf nach oben auf den Gipfel ausgerichtet war, während er weiter schritt. Ob man das leise Zittern in seiner Stimme hören konnte? Die Kinnlade klappte nach unten und während er so sehr mit dem Versinken im Selbstmitleid beschäftigt war, war ihm gar nicht aufgefallen, dass er direkt in den Rücken einer äußerst vertrauten Person in orangem Skianzug knallte. „U-aah!“ Mit seinem ganzer ganzen Skiausrüstung im Schlepptau kam er ordentlich ins Straucheln, schaffte es aber im letzten Moment, sich noch zu fangen und krallte sich mit der freien Hand an Juls Schulter fest. „Sorry! - Oh!“, entschuldigte er sich sogleich, blinzelte dann ein paar Mal ungläubig, ehe sich ein breites Lächeln – na, wurde aber auch Zeit – auf seinem Gesicht ausbreitete, nachdem er seine Ziehmutter endlich erkannt hatte. „Guten Morgen, Jul!“ Okay, sie war die Begleitung für die Skifahrer, oder? Uff, ja, hoffentlich hatte er sich das richtig gemerkt. Die Ablenkung seines leicht panischen Zustandes war nicht nur ihrer reinen Anwesenheit geschuldet. Amüsiert zuckten die Mundwinkel des Engels, als er die Direktorin vor sich musterte. Es war wirklich eine Seltenheit, Jul mal nicht in ihrer biederen Direktoren-Uniform oder Ähnlichem zu sehen. Umso unterhaltsamer erschien ihm ihre knallorange und weich gepolsterte Ski-Uniform, die ihr ganz bestimmt nicht sehr viel Freude bereitete. „Krass. Sind wir die ersten?“
Das unsanfte Wecken hatte die Braunhaarige zuvor sehr gestört. Genervt ging die Braunhaarige, nachdem sie sich gerichtet hatte, in die Richtung der Talstation. Einige Meter vor ihr war der Erzieher, der zuvor einen riesen Lärm verursacht hatte, damit alle aufwachten. Augenrollend sah sie ihn kurz an und wandte dann ihren Blick der Natur zu. Es war schön die hohen Tannen zu sehen, die voller Schnee bedeckt waren. Der Weg war auch mit Schnee bedeckt. Doch da viele durch den Schnee stapften, sah dieser nicht mehr wirklich sehr ansprechend aus. Eine Tanne, unter der die Braunhaarige lief, verlor ein wenig Schnee und dieser viel direkt auf den Kopf der Norwegerin. „Oh man…“, sagte sie zu sich selbst und versuchte diesen während des Laufens von ihrem Kopf wegzubekommen. Hoffentlich war heute ihr Tag, aber so wie es gerade anfing, schien es nicht wirklich so zu sein. Egal, die Norwegerin freute sich schon sehr auf das Snowboarden. Sie war schon seit Monaten nicht mehr dazu gekommen. Umso mehr freute sie sich jetzt wieder darauf. Ihre innere Luchsin schien auch schon sehr aufgeregt zu sein. Ob sie sich später noch verwandeln konnte und als Luchs durch die Wälder streifen konnte? Es war Skadi klar, dass dies eigentlich verboten war, aber sie würde ja niemanden weh tun und im Wald würde sie schon niemand bei einer Verwandlung beobachten. Mal schauen, ob sie überhaupt noch Zeit für solch einen Ausflug haben würde. Freuen würde sie sich sehr darüber. Doch diese Gedanken musste sie jetzt weg geben, denn Skadi war an der Talstation angekommen. Genauso wie einige andere Schüler. Der Erzieher war nicht mehr auffindbar, dafür entdeckte die Braunhaarige die Direktorin. Gut, dann würde sie sich halt zu ihr stellen. „Guten Morgen“, gab sie ruhig von sich, als sie die Blondine und einen weiteren Schüler entdeckte. Den Schüler kannte die Luchsin vom sehen her, aber seinen Namen kannte sie nicht. Gleich daraufhin kam Jack zurück und übergab der Direktorin Tickets. Hm… wie lange müssten sie denn eigentlich noch warten bis alle da waren? Skadi fühlte sich mehr als bereit mit dem Snowboard über die Piste zu brettern.
Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Jack war wie immer zu spät dran. Wahrscheinlich wäre es seltsam gewesen, wenn er einmal pünktlich gewesen wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass das jedoch irgendwann einmal passieren würde, lag bei -100%. Der Neuseeländer konnte sich noch so sehr bemühen, er kam immer zu spät zu einem Treffen. Da war es auch egal, ob es private oder berufliche Treffen waren. Es war leider einfach so. Mit seiner Snowboardausrüstung bewaffnet, machte sich der Erzieher auf den Weg zur Talstation. Die Station lag jetzt nicht gerade um die Ecke, weshalb Jack doch ein Stückchen laufen musste. Mit Skischuhen wäre dieser Weg sicher unangenehm geworden. Früher einmal hatte der Dämon sich beim Skifahren versucht, aber kläglich versagt. Damals fand er vor allem das Laufen nur mit den Skischuhen schon extremst kompliziert. Es fühlte sich so an, als ob man ein Roboter sei. Naja, seither blieb er immer beim Snowboarden, wenn er die Zeit dafür hatte und die Jahreszeit auch die richtige war. Nach kurzer Zeit kam dann der Erzieher endlich an der Talstation an. Einige bekannte Gesichter waren schon erkennbar. Jedoch schien es so, als ob er noch nicht der letzte war. Jack freute dies natürlich, aber er war auch ein wenig genervt, dass die Kinder sich so viel Zeit ließen. Sie wussten doch genau, wann sie sich alle hier an der Talstation treffen wollten. Naja, jetzt würde der Blonde nicht mehr zurück gehen. Gabriel konnte sich ja um die restlichen Kids kümmern, dass sie sich langsam auf den Weg machten. Bevor sich der Neuseeländer zur Direktorin gesellte, besorgte er für seine Gruppe noch die Karten. Er ging zur Kartenverkäuferin und musste nicht wirklich viel sagen. Sie schien schon darüber in Kenntnis gesetzt worden zu sein, wer die Gruppe war und welches Ticket sie bekommen würden. Freundlich lächelnd drückte sie ihm die Karten dann in die Hand. „Dankeschön“, sagte er ein wenig verwundert. Er nahm die Tickets entgegen und ging im Anschluss zur Direktorin. Als er dort angekommen war, hatte er ein ungutes Gefühl. Nun ja, bei Julia war das für Jack nichts Außergewöhnliches. Trotzdem wusste er nicht, ob etwas nicht passen würde. „Guten Morgen, alles ok?“, fragte er deshalb gleich mal nach. Das Snowboard legte der Blonde einfach auf den Boden neben sich. „Hier sind die Karten“, sagte er und hielt sie ihr hin. Die genaue Schüleranzahl hatte der Dämon nicht mehr im Kopf, aber er wusste genau, wer in seiner Gruppe sein würde. Sie waren nicht viele, aber das musste man ja auch nicht sein, um einen lustigen Snowboard-Vormittag genießen zu können.
So eine Scheiße. Oliver wurde von einem Lärm, der einfach nur unerträglich in den Ohren war, geweckt. Was war denn mit diesen Erziehern nur falsch? Er verstand dieses Benehmen offensichtlich nicht. Klar, mussten die Schüler nicht sehr sanft geweckt werden, da sie sonst alle weiterschlafen würden, aber das war doch ein wenig zu viel des Guten. Im Halbschlaf zog sich der Schwarzhaarige an und ging etwas Frühstücken. In dem Saal war es recht voll. So wie es schien, hat der Erzieher nicht nur ihn, sondern viele andere auch noch aus dem sanften Schlaf geholt. Super… Jetzt waren sicher alle den ganzen Tag sauer und am Abend würde es dann noch eine Weihnachtsfeier geben. Naja, Oliver würde sicherlich ins Bett abhauen, sobald er eben konnte. Nachdem der Amerikaner endlich mit seinem Frühstück fertig war, ging er zurück in den Jungenschlafsaal und zog sich dort die Skikleidung an. Danach ging er nach draußen und holte seine Skiausrüstung. Danach konnte er sich so auf den Weg zur Talstation machen. Verdammt, warum war der Dämon eigentlich nochmals mitgekommen? Er konnte diese Frage schon selbst nicht mehr wirklich beantworten. Ski fahren war ja ganz nett, aber nicht das, auf das er jetzt bock hatte. Viel lieber wäre es ihm im Bett zu liegen und weiterhin zu träumen. Doch kaum lief er einige Zeit lang draußen herum, gefiel es ihm dort doch schon viel besser. Alles war voller Schnee und es sah einfach herrlich aus. Die Natur gefiel dem Schwarzhaarigen sehr gut. Er atmete tief ein und aus, um die kühle Luft durch seine Lungen zu bringen. Ja, jetzt schien sich seine Stimmung zu bessern. Oliver fühlte sich einfach nur gut hier in der Natur. So konnte er doch Ski fahren gehen. Nach kurzer Zeit hatte er endlich die Gruppe an der Talstation erreicht. „Guten Morgen. Sorry für die Verspätung“, begrüßte er alle Anwesenden und legte seine Ski auf den Boden. Danach wartete er einfach ab, wann es endlich losgeht.
Rio
Rio
89 Charakterbogen Aufenthaltsort: Blackbird Kneipe Aktuelles Outfit: schwarzes Tanktop, schwarze kurze Hose, ebenso schwarzer Hoodie dabei
Scheiße ey, wie uncool konnte man nur sein und solch einen beschissenen Lärm machen. Und dann noch kaum Zeit für Frühstück? Wie beknackt ist denn dieser Vollhonk, ey! Doch Rio ließ sich davon sicher nicht beeinflussen - seine Laune war ohnehin im Keller. So viel Geschnarche wie es im Schlafsaal gab, war es unmöglich eine gesunde Portion Schlaf abzubekommen. Energie hatte der Blondschopf jedoch genug um auf der Piste abzugehn, auch wenn er sich nicht sicher war, wie gut er im Snowboarden eigentlich war. Konnte ja nicht so schwer sein, wenn man Skaten konnte, oder? Naja - können... Doch würde er es nie zugeben, dass er etwas nicht konnte. Wie dem auch sei, hatte er sich warm angezogen, die Handschuhe jedoch noch in der Jackentasche verräumt. Ebenso wie seine Mütze, die er nicht dafür vergeudete überzuziehen. Er nahm sie nur mit um keinen Ärger mit den beschissenen Erziehern zu bekommen. "Zieh dir eine Kappe an, sonst wirst du krank", hörte er sie schon rummaulen und grummelte in tiefer Tonlage, als er mit dem Board unter dem linken Arm bewappnet zur Talstation stapfte. Dort angekommen entdeckte er relativ schnell die bekannten Gesichter und regte sich schon von Weitem über @Jack Wilson auf. "ALTER WIE KANN DAS SEIN, DASS DER SCHNELLER DA IST ALS ICH?!", brüllte er murrend und machte schon früh auf sich aufmerksam, sodass unbekannte Passanten ihm den Weg frei machten. Dennoch hatte er noch ein Stück Weg vor sich und näherte sich der Gruppe laut stampfend mit seinen Snowboardschuhen. Er kam neben @Leviathan zum Stehen und hielt mit einem Arm immer noch sein Board fest, während er durch die Runde blickte. "Ey, sag nicht, dass du Schi fährst", brummte er und erblickte den Erzieher, welcher ein Board am Boden liegen hatte. "Und mit DEM müssen wir mit?", meinte der dauerhaft Unzufriedene und starrte im Anschluss in @Skadi 's Gesicht. Er musterte sie genau und erkannte recht zügig, dass auch sie.... "DU FÄHRST SNOWBOARD? Ey fuck! Was soll das... Ich fahr alleine!", meldete er sich und hob die rechte Hand dabei um klar verständlich zu machen, dass er hier das Sagen hatte. Er brummte tief und aufgebracht, um seinen Frust noch etwas zu unterstreichen.
Genau das wollte der Engel auch erreichen. Er wollte nur mal wieder seinen Bruder dissen und hat es scheinbar auch geschafft. Die beleidigte Schnute brachte ihm das Gefühl des Erfolgs und mit ausgestreckter Brust grinste Tai seinen gegenüber nur an und sie machten sich auf dem Weg, nachdem ihre Sachen alle beisammen waren, Tai sich in seine Skiklamotten gezwängt hatte. Seine Fliegerbrille musste leider im Wohnheim bleiben – stattdessen trug er eine Skibrille auf der Stirn, während sie gemeinsam den halbwegs freigeschaufelten Weg Richtung Skipiste auf sich nahmen. Tai und Caiwen gingen zwei Schritte vor Levi, der sich ein wenig zurückfallen ließ und sein Rumgejammer wahrscheinlich auch die Tiere im Wald hörten und schleunigst die Kurve kratzten. Der Braunhaare drehte seinen Kopf nach links, direkt zu Caiwen, während seine Augen seitlich allerdings zu dem Engel mit der weißen Haarsträhne gerichtet waren.
„Wir kommen hier kaum hoch wegen dem Weg, wie sollen wir das erst mit den Skiern schaffen?“
Er behielt seine Pupillen auf Levi und beobachtete ihn eine zeitlang, während sich seine Augenlider etwas schmälerten. Er wollte etwas ansetzen, allerdings folgte er seinem Blick zu Caiwen, so dass sie nun von beiden Engeln angestarrt wurde. Als er sich selbst dabei ertappte, blickte er zügig nach vorne und schob mit seinen dicken Handschuhen die Skibrille runter, als hätte er Angst seine Augen würden ihn verraten, was er dachte.
Er bemerkte die Piste und anders als Levi hatte Tai nicht die geringste Angst. Schließlich flogen sie doch beide Kilometerweit hoch in der Luft. Aber das war diesmal nicht so leicht, denn das Anwenden der Fähigkeiten war hier verboten. Das war purer Nervenkitzel und Tai war schon ziemlich scharf drauf. Er spürte, wie die Euphorie durch sein Blut pochte und er begann zu grinsen. Doch auf einmal blieb er stehen, denn seine Euphorie erlosch von der einen zur anderen Sekunde…
„……..“
Er hörte den zitternden Tonfall in Levis Stimme und das machte es gerade nicht leichter. Er spürte die Panik, er spürte die Angst und diese färbte sich direkt auf den Engel ab, weswegen seine Knie anfingen zu zittern. Das war Levi noch relativ gut verbergen konnte, zeigte Tai anhand seiner Körpergesten ganz offen.
„Oh… mein Gott….“
Anders als Levi, konnte er diese Panik nicht unterdrücken oder mit seiner Art verbergen. Stattdessen prustete er vermutlich nur das aus, was Levi dachte, denn diese Angst richtete sich in erster Linie auf den Berg und die Höhe.
„HEILIGE MUTTER, SEHT IHR WIE HOCH DER BERG IST? UND DA SOLLEN WIR MIT UNSEREN SKIERN RUNTERRADELN? SIND DIE NOCH GANZ DICHT?“
Fing er an panisch zu werden und fasste sich mit seinen Händen an den Kopf und ließ seine Ausrüstung auf den Boden fallen. Er selbst fiel auf die Knie und zitterte immer noch an den Beinen und wie ein Wackelpudding am ganzen Körper.
„WIR WERDEN STERBEN! DIESER BERG WIRD UNSER ABGRUND SEIN. WIR WERDEN ISOLA NIE WIEDER SEHEN!“
Und dann knallte Levi gegen seine Ziehmutter und seine Laute schwenkte Augenblick um, wie auch vorhin Tais Euphorie… Völlig aus der Puste, spürte Tai, wie seine Panik von ihm wich und seine Augen ein dickes X formten und er kurz mit dem Kopf in den Schnee knallte, während seine Beine noch mit dem Knie und Schienbein ebenfalls den Boden berührten.
Er rang nach Luft und wartete einen Moment, bis sich seine Gefühle beruhigten, ehe er seine Hände an den Boden stützte, den Kopf hochriss und Levi mit roten Augen direkt anfunkelt.
„REISS DICH GEFÄLLIGST ZUSAMMEN, MAN!“
Er holte noch einmal Luft und schnappte sich seine Ausrüstung. Zum Glück hatte er seine Brille auf – so sah man nicht, wie extrem rot er vor Scham geworden ist! Er ging weiter und blieb nicht weit stehen und begrüßte die Direktorin mit einer knappen Verbeugung, da das in der dicken Jacke nicht so einfach war.
„Guten Morgen, Bardera-sama….“
Den anderen, die kurz nach ihnen ebenfalls dazu trafen, nickte er zur Begrüßung vorerst zu. Wie peinlich... Und das hatten sie vermutlich alle gehört! Das war nur Levis Schuld! Unter der Brille funkelte er seinen besten Freund schon hasserfüllt an. Das würde sich rächen!... Aber dafür hatte er jetzt nicht so den Kopf.
"Guten Morgen, zusammen..."
Er hob kurz den Arm und winkte kurz in die Runde, ehe der Braunhaarige ein paar Schritte zur Seite ging und erstmal 'abtastete' wie die Gefühlslage der Leute hier war. Sie waren neugierig..., enthusiastisch, motiviert. Alles im positiven erreich. Na gut. Außer Rio. Aber den war er schon zum Glück aus dem Wohnheim gewohnt. Dieser fing auch sofort wieder an zu pöbeln und während die anderen die verbale Ladung abbekamen, bekam Tai wieder die emotionale Ladung ab und fing an ebenfalls ein wenig zu brummen.
Als @Rio die Hand in die Luft hob, blinzelte Tai etwas. Da er nicht weit von ihnen stand erlaubte er sich den Scherz und gab Rio einfach ein High Five.
Weihnachten hing in den Gängen, hing an den Fassaden, schmückte die Dächer und Bäume vor der Unterkunft. Alles war darauf ausgerichtet, den Touristen eine möglichst beschauliche Atmosphäre zu vermitteln. Und Bernardo war einer von ihnen. Wobei er den Eindruck vermutlich nicht sofort erweckte. Mit tannengrünem Pullover, rotem Karohemd, brauner Hose, Hosenträgern, schwarzen Stiefeln und der klassischen roten Wollmütze knapp über den Ohren sah er wie ein Bilderbuchholzfäller aus. Sogar einen kurzen Vollbart hatte er sich als Vorbereitung auf diesen Ausflug wachsen lassen. Damals während seiner Zeit im Norden Norwegens, aber auch auch später in Alaska hatte er dieses Klischee-Outfit geliebt. Das einzige, was das Bild seines Holzfällers sabotierte, war der rotorangene, auffällige Rucksack auf seinem Rücken. Darin waren allerlei Hilfsmittel für die erste und zweite Nothilfe enthalten. Immerhin war seine Aufgabe während des Ausflugs nicht die Bereitstellung des Feuerholzes sondern die Erstversorgung verunglückter Schüler (und Aufpasser). Sein Weg führte ihn vorbei an Familien und Schulklassen, die ihn ob seines weißen Haares und schwarzen Bartes erstaunt ansahen. Aber auch der wuchtige Rumpf eines Waldarbeiters ließ die eher schmächtig gebauten Japaner achtvoll aufschauen. Kaum einer von ihnen befand sich auf seiner Höhe. Da war es auch wenig verwunderlich, dass seine Reise zur Talstation trotz der überschaubaren Distanz sehr lange dauerte. Hier und da kamen die Leute auf ihn zu und baten ihn um ein Foto. Kleine Japaner kuschelten sich an ihn, als wäre er ein riesiger Teddybär. Und dass er auf den Fotos seine Axt herumschwang, versetzte die Leute nur noch mehr in Freude. Allmählich kam er sich wie eine Attraktion vor. Es dauerte also seine Zeit, bis Bernardo endlich die Station erreichte und sogar einige bekannte Rücken entdeckte. Von den Erziehern waren bereits ein paar da, er würde also weder der erste noch der letzte sein. Und von den Schülern gesellten sich auch schon einige dazu. Je näher Bernardo kam, desto besser konnte er ihre Blicke einfangen. Teils trieben sie Schabernack miteinander, teils bestaunten sie das mächtige Panorama. Der Berg vor ihnen schien ihnen ordentlich Achtung einzuflößen. Das war auch gut so, denn Bernardo wollte seiner Aufgabe nur ungern nachgehen müssen. Wer sich leichtsinnig die Piste hinabwarf, der endete meist als Schneeball. Dann durfte der Gavri-El Gelenke einrenken, Knochen kleben und und und. Das war an sich eine unterhaltsame Arbeit, doch den Kindern würde es sicher keine Freuden bereiten. Sie alle wollten am Abend sicher im warmen und ohne Gips am Körper vor dem prasselnden Feuer sitzen, Schokolade naschen, Geschichten lauschen und einfach die gesamte Feiertagsatmosphäre aufsaugen. So oder so ähnlich sah zumindest die Vorstellungen von Bernardo aus, der die Ruhe und Gemütlichkeit schätzte.
»Guten Morgen, Kinder«, rief er schon der Gruppe zu, da fehlten ihn noch die letzten Schritte bis zur Ankunft. Sein Blick wanderte von einer roten Nase zur nächsten und auch die Erwachsenen durften sich angesprochen fühlen. In seiner Zeitrechnung waren sie immerhin noch Kleinkinder - wenn nicht sogar jünger. Und entsprechend dachte er, sie alle - von groß bis klein - mit seiner Begrüßung getroffen zu haben. Mit dem Berg im Hintergrund und den bunten, warmen Anzügen vor sich erinnerte er sich erneut an seine frühere Zeit in Alaska. An einem beschaulichen, klaren See, umringt von hohen Gipfeln, hatte er in einem kleinen Örtchen in einer kleinen Schule den Kindern die Grundlagen des Lebens und Lernens beigebracht. Zeitlos hatte er sich damals gefühlt; wie in einer ständigen Schleife eines einzigen ruhigen, erfüllenden Tages. Bernardo lächelte, als er die Erinnerungen wieder beiseite schob und erneut einen Blick durch die Runde schickte. Erst bei Julia blieb er hängen, neben der er auch ihren Ziehjungen bemerkte. Ein Nicken - als zweite Begrüßung des Tages - sollte ihre Aufmerksamkeit alarmieren. Dann sprach er: »Na, steht mir der Bart?« Dabei strich er zwei Mal lässig mit der Hand über seinen behaarten Kiefer. Die Axt hatte er zuvor vor sich in den Boden gerammt und den Sanitätsrucksack angelehnt.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Gemeinsam mit den zwei Chaoten liefen wir mit voller Montur zur Talstation. Ich wusste genau, wo wir hin mussten. Es war ein ordentliches Stück weit weg, doch das würden wir schon schaffen. Auch mit den Schischuhen, in denen es wirklich nicht leicht war zu gehen. Doch da mussten wir durch ~ Ich schüttelte lediglich den Kopf, als @Leviathan danach fragte, warum wir denn nicht hinfahren konnte und @Tai sogleich meinte, ... häh? Ich hob die linke Braue nach oben und blickte zu den Beiden rüber. "Naja, geht ja nicht wirklich bergab - wie willst du hier fahren", meinte ich nur nebenbei und lief mit voller Motivation weiter, ehe ich für einen Moment langsamer wurde, als die Beiden mich anstarrten, als wäre ich ein Alien. "Was?!" Doch eine Antwort bekam ich nicht sogleich, denn meine Aufmerksamkeit wurde schon auf die vielen bekannten Gerüche gerichtet, als wir in der Nähe der Talstation waren. Alsbald einer der Engel feststellte, dass Berge hoch waren. Besorgt suchte ich in seinen Augen nach Bestätigung, ob er das wirklich ernst meinte. Hatte er wirklich... Angst? Ich nahm die Skistöcke mit den Skiern in die linke Hand, sodass ich mit einer freien handschuhbedeckten Hand seinen Oberarm ergreifen konnte. "Das haben Berge so an sich" meinte ich und zuckte zusammen, als auch Tai begann durchzudrehen. Mehrmals blinzelnd wandte ich meine Aufmerksamkeit zu ihm und ließ den Nakamura los, sodass ich nun - hach, die Beiden waren nun mal anstrengend - zu ihm ging um ihm beruhigend meine Hand auf die Schulter zu legen. "Als Erstes lernst du das Bremsen, okay? Keine Panik, Tai!" Womöglich konnte man mir anhand meines müden Gesichts erkennen, dass ich etwas überfordert mit den zwei Jungs war. Glücklicherweise trafen wir jedoch auch schon bei der Gruppe ein und ich war nicht mehr alleine mit den Problemkindern. Langsam breitete sich ein Unwohlsein in meinem Inneren aus, als ich realisierte, dass ich mit den Zwei'n auf die Piste musste. Mehrmals blinzelnd schaute ich mich um - @Jack hatte ein Snowboard dabei, also begleitete er die andere Gruppe. "G-Guten Morgen", meinte ich nur schwach an die Erwachsenen gewandt und überließ das Reden lieber den anderen. Ich nickte @Skadi noch freundlich zu, die ebenfalls ein Snowboard in der Hand hielt. Nur @Oliver Blake bekam ein begrüßendes und warmes Lächeln von mir, als er sich für seine Verspätung entschuldigte. Im Ernst? War er überhaupt zu spät? Hatten wir schon eine Gondel verpasst?! Das Brüllen einer sehr intensiven Stimme ließ mich zusammenzucken. Auch Rio hatte den Weg hier her gefunden, dem ich meine Verunsicherung über seine Aussagen nicht ansehen lassen wollte, weswegen ich mich nicht ihm zuwandte und versuchte ihn auch gar nicht erst anzusehen. "Uff, das kann ja mal was werden..."