Auf den Gängen und selbstverständlich auch am Balkon läuft man auf den alten Holzdielen ohne Tatami-Matten, doch ein streifender Blick in die angrenzenden Räume verrät, dass das wirklich nur außerhalb der Zimmer der Fall ist. Die Gänge und der gesamte Innenbereich ist dank der Reispapier-Schiebewände - und das sogar in den Wintermonaten! - gut beleuchtet, wenn auch nicht lichtdurchflutet, und sehr minimalistisch eingerichtet. Findet sich hier und da ein Wandbild, kann das schon als eine Seltenheit angesehen werden. Der Balkon im Obergeschoss umrundet das gesamte Gebäude, und häufig kann man die ein oder andere Person dabei beobachten, wie sie sich auf das Holzgeländer gestützt ihren Blick entweder in Richtung des Tals oder - auf der Rückseite des Hauses - in den Innenhof der Unterkunft schweifen lässt.
Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Dass Jack die ganze Arbeit jetzt machen musste, gefiel dem Blonden nicht unbedingt. Aber es schien so, als ob Gabriel etwas lernen wollte. Irgendwie auch verständlich, denn man bekam nicht jeden Tag die Trommel-Methode zu sehen. Für den Neuseeländer hatte sich diese Taktik bewährt, da diese Trommel ein wenig speziell war. Sie wurde verzaubert, aber das wusste nur er und so schnell würde er das Geheimnis auch nicht verraten. „Ja, diese Trommel ist besonders. Die kann so laut werden, wie in einer Diskothek. Sie ist besonders“, erklärte er seinem Arbeitskollegen nur kurz. Danach machte er sich auf den Weg. Es schien so, als ob Gabriels Interesse geweckt wurde, denn er wollte mitkommen. „Klar, komm ruhig mit“, sagte er zu ihm mit einem Lächeln im Gesicht. Im Anschluss gingen die beiden in den Gang hinaus. Da die Schlafsäle zwischen dem Zimmer der Erzieher war, mussten sie eigentlich nicht weit gehen. Das reichte vollkommen aus, um den Schülern einen Schock fürs Leben zu bereiten und sie zum Aufstehen zu bewegen. Sie würden es laut genug hören, um Wach zu werden. „Also, wenn du laute Geräusche nicht gewohnt bist, würde ich dir empfehlen die Ohren zuzuhalten“, gab er den Tipp an Gabriel weiter. Jack selbst störte das Geräusch nicht mehr so sehr. Er wusste ja auch, was auf ihn zukommen würde. Der Neuseeländer wartete kurz ab, danach hob er die Trommel und den Schläger hoch und fing an zu trommeln. Wie gesagt, das Trommeln war laut und sicher nicht einfach zu überhören, da es circa so laut war, wie in einer Diskothek. Rhythmische Töne kamen durch das geübte Handgelenk aus der Trommel. Es hatte sich schon fast so angehört, wie eine Taiko. Vielleicht sollte er sich mehrerer solcher Trommeln irgendwann holen, um ein richtiges Trommelkonzert mit den Erziehern machen zu können. Das würde dann noch lauter werden. „Ganz schön laut was?!“, rief der Dämon zu Gabriel. Ob er dies überhaupt hören konnte? Sicher war er sich nicht, weshalb er kurz mit dem Trommeln aufhörte. „Hier versuch du mal“, sagte er zu ihm mit einer zu lauten Stimme und hielt ihm die Trommel hin. Es machte Spaß und Jack war sich sicher, dass die schlafenden bald von ihrem Dornröschenschlaf erwachen würden.
Aufmerksam horchte der Blondschopf seinem Arbeitskollegen zu, wie er von seiner Trommel erzählte und sie umschwärmte. "Es ist nur eine Trommel", überlegte der Hüne, ließ Jack jedoch ausreden. Schlussendlich standen beide Männer mitten im Gang zwischen den beiden Schlaafsälen. Das konnte ja was werden, wenigstens war Gabriel nicht der Schuldige und die Teenies würden nicht böse auf ihn sein. Er nickte verständnisvoll, als der Musikant erwähnte, er solle sich die Ohren zuhalten, wenn er laute Geräusche nicht vertrug. "Nein, schon in Ordnung", meinte er nur und blickte ihn erwartungsvoll an. Nun musste er aber auch halten, was er versprochen hatte. Denn klare Ansagen brauchte auch klare Taten. Glücklicherweise wusste Jack, wie er mit dieser Trommel umgehen sollte. Denn alsbald er anfing darauf herumzuschlagen, war klar, was er damit gemeint hatte - sie war wirklich unnatürlich laut. Der Erzieher blinzelte mehrmals, als der Braunhaarige mit seiner musikalischen Tätigkeit fortfuhr und behielt ihm genau im Auge. Jede Bewegung wurde von ihm wahrgenommen um herauszufinden, warum das so laut war. Als er aufhörte, forderte er ihn auf es selbst auszuprobieren. Daraufhin antwortete der Gepiercte nur trocken: "Nein, das hat gut gereicht" Er war nicht neugierig genug die auszutesten, stattdessen fragte er direkt: "Diese Trommel ist doch unnatürlich laut - woran liegt das?" Ob er gleich eine Antwort bekommen würde, sei dahingestellt. Dass Gabriel jedoch direkt und ehrlich war, wusste man, wenn man mit dem Mann einige Zeit verbracht hatte. So kam er sich auch überhaupt nicht doof vor, als die Uhr an der Wand entdeckte und erkannte, dass die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war. "Jack", meinte er und wandte sich zu ihm, "Du solltest schonmal aufbrechen, damit die Kinder dann nicht vor dir dort sind." Er war ja schon fertig, während die kleinen Erwachsenen sich bereit machen würde. "Ich bleib ja hier und kümmere mich um die", erläuterte er und teilte somit mit, dass er nicht derjenige war, der nichts unternahm oder zu tun hatte. Wie dem auch sei, er machte sich auf dem Weg, nachdem er dem Erzieher die Hand auf die Schulter gelegt hatte. "Viel Spaß beim Snowboarden", wünschte er ihm noch, ehe er sich verduftete.
Ein lautes Rumpeln war aus dem Schlafsaal der Jungen zu hören. Ein Brüllen und lautes Trampeln. Da war eindeutig jemand wach geworden, doch vom Bett konnte kaum wer heruntergefallen sein, eh? Schließlich schliefen sie ja auch alle auf dem Boden. "Fotz doch die Wand an!", brüllte der Hitzkopf und trampelte nur in Boxershorts gekleidet aus dem Schlafsaal heraus. Mit zu Fäusten geballten Händen schaute er sich verschlafen um und erkannte das Übel: dieser verfickte Erzieher! "Was zur HÖLLE SOLL DAS?!" Seine Stimme wusste wohl, dass sie gleich mit den ersten Worten des Tages gebraucht wurde. Denn so sicher und klar wie sie war, war bestimmt nicht jede zu dieser Tageszeit. Er bauschte sich auf, spielte mit seinen Muskeln am freien Oberkörper und spannte jeden Millimeter an. Doch so richtig erkennen, tat er ihn nicht, weswegen er mehrmals blinzeln musste. "Alter, kannst du das nicht auf eine normale Art machen? Ey, ich hab keine Ohrenverschmalzung wie die anderen, scheiße!" So, nun hatte er den Dampf abgelassen und atmete tief durch, nachdem er seine Explosion hatte laufen lassen. Mit einem unhöflichen "Grööööh" gab er nur Preis, dass er dem Erzieher zugehört hatte, es ihm aber gänzlich egal war...
out: Wenn du nix dagegen hast oder er ihn nicht... aufhält geht er ^^'
Das Trommeln war laut genug, um alle Wach zu bekommen. Das wusste Jack natürlich und gab seinem Arbeitskollegen deswegen auch den guten Rat, sich seine Ohren zuzuhalten. Doch dieser war der Auffassung, dass er dies nicht brauchte. Der Dämon zuckte mit den Schultern und begann das Trommeln. Es war laut und nervtötend für Schüler, die sich noch in ihrem Tiefschlaf befanden. Einige trotteten verschlafen heraus. Andere gingen wütend an dem Erzieher vorbei. Das war ihm egal. Es war Zeit aufzustehen. Nach einiger Zeit beendete der Blonde das Trommeln wieder. Er hätte Gabriel diese Aufgabe übertragen, wenn er es gewollt hätte, doch dies schien nicht der Fall zu sein. Tja, schade eigentlich. Aber das Geheimnis hinter dieser Trommel wollte er dann doch wissen. Ein Grinsen bildete sich auf dem Gesicht von Jack. „Diese Trommel wurde magisch so angepasst, damit sie so unnatürlich laut sein kann. Man könnte auch sagen, dass sie indirekt verflucht wurde, damit sie in solchen Situationen alle aufwecken kann. Ein gutes Mittel, das ich aber nicht sehr oft verwende, da das unsanfte Wecken doch nicht gerade schön ist. Heute ist es aber was anderes. Immerhin ist es Zeit und wir haben einen engen Zeitplan“, antwortete er Gabriel im Anschluss. Ja, das war seine spezielle Trommel. Gleich daraufhin erinnerte sein Arbeitskollegen ihn, dass er sich langsam auf den Weg machen musste. „Oh ja, du hast recht. Vielen Dank“, sagte er zu ihm und da war Gabriel auch schon weg. Gleich daraufhin kam Rio aus dem Jungenschlafzimmer gestürmt. Er schrie Jack an. Sein Gesichtsausdruck blieb normal. Musste es auch sein, denn ansonsten würde er anfangen zu grinsen. Jack fand es lustig, die Schüler auch einmal zu quälen. Immerhin taten sie dies mit den Erziehern auch nicht anders. Ein gegenseitiges Quälen. Als Rio dann endlich weg war, verräumte der Neuseeländer alles. Er zog sich fertig an und nahm seine Ausrüstung mit. Danach ging es auf zur Talstation.