Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Als Evangeline mir sagte, dass ich mir ruhig noch etwas vom Frühstücksbuffet holen konnte, schmollte ich, und zitterte mit meiner Unterlippe. Aber als ich die Ohren weiter spitzte, hörte ich die Vampirin sagen, dass sich ein Mädchen bereits 6 Croissants geholt hatte. Soviel aß ich noch nichteinmal, obwohl ich schon sehr viel im Leben gegessen habe! Schnell rannte ich mit dem Tablett zu der Kassiererin, und bestellte mir zwei weitere Croissants mit einem kleinen Kakao. Danach ging ich grinsend und entspannt zu meiner neuen Bekanntschaft, und saß mich zufrieden hin, ein Stück von meinem Frühstück schon im Mund habend. Sie begann von ihren Fähigkeiten zu erzählen, betonte, dass sie keine Besonderheit seien, und ihr nichts nützten. Ich konnte dem kleinen Mädchen bei dieser Aussage nicht wirklich zustimmen, denn schließlich konnte man wissen, was für ein Wesen man war, ohne eine Frage stellen zu müssen. Das hatte einen sehr großen Nutzen, wenn man schüchtern ist. "Also ich persönlich finde, dass es einen kleinen Nutzen bringt. Du weißt schon Bescheid, wer was ist, und brauchst nicht extra nachzufragen.", entgegnete ich mit vollem Mund und schluckte mein Essen runter. "Was bevorzugst du denn für Blut? Darfst du hier in der Schule überhaupt welches von anderen trinken?", fragte ich neugierig und machte meinen Kakao auf. Ich trank ausgiebig und widmete mich danach wieder meinem heißen, knusprigen Croissant, dass mir den Mund zusammenlaufen ließ. Ich machte einen großen Bissen hinein, und lächelte. Essen machte mich einfach zufrieden. Zufriedener als Jungs, als Sport, als Zuhause bleiben, sogar mehr als Filme vorm PC schauen. Ohne Essen konnte ich diese nie gucken! "Wir beide? Klar, warum nicht. Habe nichts dagegen einzuwenden.", lächelte ich und schlürfte am Kakao.
Lisanna hatte ihr ganz enthusiastisch von den Werken besagter Mangaka erzählt. Dass eines ihrer Werke ein Apokalypse-Szenario beinhaltete. Dass sie sich in Kurzgeschichten dem Thema Liebe widmete. Dass sie eine Autobiographie mit dem Titel „Story of a little Vampire“ zeichnete, welcher Beniko kurzzeitig einen Schrecken versetzt hatte. Es sollte sich bei jenem harmlos erscheinenden Mädchen doch nicht etwa um eine blutsaugende Bestie handeln? Bei erneuter Betrachtung der vermeintlichen Vampirin hatte Beniko nur skeptisch die Stirn gerunzelt, aber man sollte ein Buch ja nie nach seinem Einband beurteilen. Mit zitternder Stimme hatte der Hasenfuß also nicht mehr als nur ein „Aha …“ herausbringen können. Als sie ihre Schuluniform gerichtet hatte, hatte sie der rotangelaufen Lisanna allem Anschein nach die schöne Aussicht unter ihren Rock zerstört. Dass ihr Schlüpfer hervorgeblitzt war, brachte Beniko selbst zwar nicht in Verlegenheit, allerdings gehörte es sich nicht, andere verlegen zu machen. „Entschuldige.“, sagte sie, während sie sich bemühte, möglichst beschämt zu wirken, und machte die Situation damit höchstwahrscheinlich nur unangenehmer. Als wäre nichts gewesen, hing sie sich daraufhin ihre Tasche um die Schulter und nahm Lisannas Teller entgegen, während sie die erwartete Antwort bekam. „Nagut, wie wäre es also, wenn du Saiyana fragst, ob sie uns begleiten möchte, während ich schon mal vorgehe.“, beschloss Beniko, drehte Lisanna den Rücken zu und trat ab. Auf dem Weg aus dem Speisesaal entsorgte sie das Geschirr ordnungsgemäß und bediente sich ein weiteres Mal am Buffet. Das alles während sie ein Lied der Musikrichtung P-Funk summte. Mit einem Käsebrot auf der Hand und einem Energy Drink in der anderen verließ sie schließlich den Gebäudekomplex.
Nach allem, was in letzter Zeit passiert war, saß sie nun hier und scherzte mit dem Blonden, den sie noch vor einer Woche gehasst hatte. Sie hoffte jedenfalls, dass es nur ein Witz gewesen war, denn wenn die Schmerzen bei jedem Neuen Mal schlimmer wurden, würde sie wohl eher Narben in Kauf nehmen - oder ohnmächtig werden, da der Körper irgendwann doch abschaltete und man in tiefe Schwärze versank. Calleigh hatte das noch nie miterlebt, doch sie wusste, dass es möglich war, jetzt mehr denn je, denn bei den Schmerzen, die die Salbe verursacht hatte, würde jeder wohl gern einfach abschalten, um nichts mehr fühlen zu müssen. »Dann verzichte ich in Zukunft lieber darauf!« entgegnete sie mit einem Grinsen, das zeigte, dass sie von einem Witz ausgegangen war und es ebenso witzig nahm. Was jedoch ein wenig dadurch getrübt wurde, dass er auf ihr Danke nur erneut mit einem wohl lustig gemeinten Kommentar antwortete, obgleich sie doch vollkommen ernst gemeint hatte, was sie gesagt hatte. Was sie nicht unbedingt gut fand, sich aber trotzdem um ein Lächeln bemühte. Aus Gründen, die sie noch nicht zuordnen konnte oder es auch nicht wollte, wollte sie ihm nicht mehr quer kommen, sich mit ihm streiten oder anlegen oder gegen ihn vorgehen. So wie es aktuell war, war es gut. Wesentlich entspannter als zuvor, auch wenn es ihr nicht passte, dass er nicht über seine Familie oder Vergangenheit ausgefragt werden wollte. Natürlich würde sie ständiges Ausfragen auch nicht wollen, aber die ein oder andere Frage würde sie ehrlich beantworten - wenn auch vielleicht etwas grummelig, aber doch ehrlich. Ob es Kurya eigentlich interessierte, was zwischen Alvaro und ihr gewesen war? Calleigh jedenfalls fragte sich, was ihr damaliger Freund alles genau gesagt hatte, auch wenn sie den groben Überblick darüber hatte. Auch fragte sie sich, ob Kurya nun irgendwie anders über sie dachte. Oder warum er sich so einfach als ihr Freund ausgegeben hatte. Eigentlich Dinge, die man aufschieben konnte, die kaum von Belang waren und für Calleigh trotzdem irgendwie wichtig. Doch erst einmal lenkte sie das Gespräch auf ihr Haus, das andere konnte vielleicht noch warten - sie wusste ohnehin nicht, wie sie es hätte ansprechen können. »Ich soll kochen? Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Aber ich kann es versuchen! Ansonsten müssen wir eben einfach was bestellen. Was schwebt dir denn vor?« sagte sie halb lachend, da sie im Kochen wirklich nicht unbedingt gut war, obwohl ihre Mutter nie wirklich für sie gesorgt hatte. Wenn sie es nicht getan hatte, war sie bei ihrer Freundin gewesen oder ihre Schwester und sie hatten außerhalb gegessen. Calleigh jedenfalls hatte nur selten etwas wirklich gekocht - da erschien es ihr sinnvoller, zum Telefon zu greifen und irgendeinen Lieferservice anzurufen. Aber wenn der Blonde wollte dass sie kochte...würde sie es versuchen, selbst wenn es ein totaler Reinfall werden würde. Und wieso bitte würde ich es für ihn versuchen, wenn ich meiner Schwester kaum etwas gekocht habe? fragte sie sich augenblicklich, bevor sie in ihr Croissant biss. Manche Fragen blieben wohl immer unbeantwortet. »Sag mal...als du vorhin an mein Handy gegangen bist und...Du hast gesagt, er wollte mich beleidigen...was hat er genau gesagt?« fragte sie schließlich doch, unsicher was und wie sie fragen sollte, doch sie wollte wissen, was er gesagt hatte und wie Kurya eben dies fand. Und das ließ sich nur in einem Gespräch herausfinden - auf das sie möglicherweise nicht vorbereitet war.
Schwach lachte der Dämon nur erneut auf, nahm er doch mal an das sie seinen Witz verstanden hatte. Er würde sie ja sofort mit dem Zeug einschmieren wenn es von Nöten war, nur dummerweise war die Salbe zu wertvoll und zu selten um bei kleinen Kratzern verwendet zu werden. Aber für die kleinen Wunden, welche an ihrem Rücken geklafft hatten, dafür konnte man es schon einmal verwenden. Und wie es schien, so war es bei weitem die richtige Entscheidung gewesen. Sonst hatte Kurya die Blondine fast immer als ein wenig arrogant und abweisend aufgefasst aber nun schien es ganz anders zu sein. Aber bei jeder Person war es wohl einfach nur Unterschiedlich, jeder Mensch braucht einen gewissen Zeitraum um 'aufzutauen'. Nicht viele Gedanken verschwendete der blonde Dämon daran, konzentrierte er sich eher darauf sein Frühstück zu sich zu nehmen. Wieso zum Teufel gab es hier eigentlich kein Müsli? Es gab tonnenweise Brot und andere Backwaren, Aufstriche und Belege in den verschiedensten Variationen...aber kein Müsli? War das etwa ein zu großer Aufwand? Manchmal konnte er diese Menschen - oder was für Wesen auch sonst immer hier hinter dem Speiseplan steckten - nicht so ganz verstehen. Aber was erwartete er auch schon? Niemand konnte Cynthia das Wasser reichen, vor allem nicht wenn es um ein großzügiges Mahl am frühen Morgen geht. Welche Person steht bitte auch schon um 4 Uhr morgens auf und geht in die Küche, wenn das Frühstück frühstens um 8 Uhr stattfinden würde? Kurya kannte keine Person, außer die lilahaarige Dämonin, welche so verrückt war. Schwach schüttelte er nur mit dem Kopf bevor er den letzten Bissen seines Frühstücks verzehrte. "Na dann bestell lieber was. Nich das du noch dein Haus am ersten Abend abfackelst. Aber bitte nicht wieder Pizza!" Schwach lachte er erneut während er zu ihr sah. Wenn Calleigh selbst schon indirekt zugab, dass sie nicht kochen konnte, dann wollte er sich gar nicht vorstellen wie es am Ende aussehen würde. Bestimmt war es essbar und wahrscheinlich würde es trotzdem noch besser als das Essen der Schule schmecken, aber irgendwie..traute er sich nicht von ihren kulinarischen Künsten zu kosten. Da war es ja fast schon schade, dass Cynthia wieder abgereist war. Sie hätte sich ohne zu Zögern in die Küche gestellt und ein fürstliches Mahl gezaubert. Vielleicht etwas frisches Sushi in selbstgemachter Marinade? Natürlich nur mit frischem Fisch, welchen sie vorher mit bloßen Händen aus dem Meer gefangen hätte! Mit einem leichten Kopfschütteln warf er diesen Gedanken buchstäblich weg, in der Hoffnung ihn vergessen zu können. Seltsamerweise kam die Frage von Calleigh, was ihr Ex am Handy gesagt hatte, erst jetzt. Kurya hatte damit gerechnet das sie früher gekommen wäre. Früher oder gar nicht. Aber nun war sie da, viel zu spät und doch zu früh. "Kurzfassung: Du bist schlecht im Bett, ne scheiß Freundin im Vergleich, wirst niemals wieder nen Freund haben und sowas gutes wie ihn erst recht nicht mehr." Während er dies herunter leierte, griff der Blonde zu seiner Tasse Kaffee und nippte daran. Ob sie mit dieser Antwort zufrieden war? Er würde es wohl bald herausfinden.
Nachdem er geantwortet hatte und in ein leichtes Lachen verfiel, musste auch Calleigh lachen. Vermutlich war es wirklich die Bessere Idee, etwas zu Bestellen, statt irgendetwas selbst zu machen, was nur schief gehen konnte, doch Calleigh überlegte schon jetzt, ob sie es nicht einfach versuchen sollte. Sie konnte gleichzeitig ja immer noch etwas bestellen, da sollte es kein Problem geben. Dann würde eben etwas übrig bleiben - dafür hatte sie ja einen Kühlschrank und ein Eisfach. »Ich werde mir schon was einfallen lassen - auch ohne dich zu vergiften.« sagte sie neckend, nach wie vor mit einem Lachen, bevor sie weiter ihr Frühstück aß. Vorfreude packte sie auf den kommenden Tag, nicht etwa auf den Vierstündigen Unterricht, sondern auf das, was danach kommen würde. Sie würde das erste Mal ihr eigenes Haus betreten, das erste Mal überhaupt ein eigenes Haus haben. Sie würde einkaufen gehen, sich um das Essen kümmern und ihren ersten Gast erwarten. Vorher sollte sie wohl noch dafür Sorge tragen, dass ihre Sachen aus ihrem Zimmer auch in ihrem Haus landen würden - was sie, wie sie soeben beschlossen hatte, gleich nach der Schule tun würde. Jetzt im Augenblick aber kümmerte sie sich um das Frühstück, aß das Croissant auf und griff gleich zum nächsten - nach dem allerdings auch Schluss sein würde. Sie tunkte es wir Kurya zuvor in die Marmelade, ehe ihre Gedanken jedoch wieder zu den Anruf am Morgen glitten. Sie wollte wissen, was er genau gesagt hatte, obgleich sie sich gar nicht so sicher war, ob sie es wirklich wissen wollte. Sie vermutete stark, dass dem nicht so war, doch sie hatte Kurya die Frage bereits gestellt und er war offenbar auch gewillt zu antworten. Leider, wie sich herausstellen sollte, denn während es für Kurya nur irgendwelche Worte waren, solche, die er herunter rattern konnte, ohne das es ihn groß kümmerte, waren sie doch wie kleine Stiche im Herzen der Blondine, obwohl sie etwas in der Art erwartet oder zumindest vermutet hatte. Sie legte das nur zum Drittel gegessene Croissant zurück auf den Teller - ihr Appetit war ihr vergangen. »Danke für deine Ehrlichkeit.« konnte sie nur noch sagen, wirkte dabei natürlich alles andere als glücklich und auch ihr kurzes Lächeln wirkte eher aufgesetzt. Warum musste sie denn nun wieder damit angefangen haben? Sie hatte es wissen wollen...nur um festzustellen, dass sie es eigentlich nicht hatte wissen wollen. »Weißt du, ich hab ihn wirklich geliebt. Keine Ahnung, was ich falsch gemacht hab...« kam es da traurig aus ihr heraus, ohne dass sie es hätte aufhalten können. Eigentlich wollte sie mit Kurya nicht über ihren Exfreund sprechen, erst recht nicht, da sie mittlerweile befürchtete, dass sich die Freundschaft zwischen ihnen zumindest auf ihrer Seite in eine noch ganz andere Richtung zu entwickeln drohte. Was sie gewiss nicht wollte, weswegen sie daran auch keinen Gedanken verschwendete, es in die hinterste Ecke ihrer Gedanken verbannte...und stattdessen über Vergangenes sprach. Auch eine Möglichkeit, ihren Gegenüber zu vergraulen. Was hatte sie sich dabei gedacht? Sie wusste es nicht. Aber sie würde ihm sicher nicht böse sein, wenn er irgendeine fadenscheinige Begründung finden würde, zu gehen. Vielleicht würde sie es ebenso machen. Vielleicht auch nicht. Fest stand, dass sie im Augenblick wieder viel zu sehr mit den Gedanken woanders war. Es schien, als sei sie in einer ganz anderen Welt.
Das Beniko nur mit 'Aha' antwortete machte mich etwas traurig. Hatte sie ihr Interesse daran was Eva-sama zeichnet etwa nur vorgetäuscht? Oder war sie enttäuscht weil nix dabei war was sie interessieren könnte? Jedenfalls entschuldigte sie sich bei mir. Ich verstand zuerst nicht ganz wieso aber dann kam ich drauf. "M-macht nix. Ich bin so 'nen Anblick gewohnt." Diese Aussage war ziemlich dumm. Ich hätte dazu sagen sollen das ich es aus Dating-Sims kenne. Die Aussage allein klang etwas merkwürdig, wenn nicht sogar verstörend. Naja, jedenfalls hing Beniko sich ihre Tasche um und nahm meinen Teller entgegen. Dann schlug sie vor das sie schon mal vor geht und auf mich wartet während ich Saiyana frage ob sie mit uns zur Schule geht. Ich wollte sie eigentlich aufhalten und sie bitten mitzukommen aber sie war bereits gegangen. Also musste ich es alleine machen. Ich war mir sicher das ich den Speisesaal mit hoch rotem Gesicht wieder verlassen würde. Trotzdem ging ich zu ihr. "Ähm...S-saiyana? Also...ähm....hättest du vielleicht.... Lust mit mir...z-zusammen... mehr brachte ich erstmal nicht heraus. Ich kam mir gerade vor wie der größte Trottel. Ich wollte sie fragen ob sie mit mir zur Schule geht und stellte mich dabei an als würde ich ihr eine Liebeserklärung machen. Ich atmete einmal tief durch undversuchte mich zu beruhigen. "Also...hättest du Lust... mit mir zusammen..." Also bis hier hin sah es diesmal schon besser aus. Wenn man von den Pausen absah. "...ähm...nach der Schule was zu unternehmen?!" Ich bin blöd. Ich hatte es tatsächlich geschafft aus der Frage ob sie mit mir zur Schule gehen eine Frage gemacht die so klang als wollte ich ein Date mit ihr. Und wie bereits geahnt lief ich knallrot an. Und um alles noch peinlicher zu machen rannte ich weg ohne auf Saiyana's Antwort zu warten.
Noch vollkommen verschlafen trottete Renji in den Speisesaal. Dank der Party gestern hatte er nicht allzu viel Schlaf bekommen, was an sich ja keine Überraschung war. Tja, jetzt wusste er zumindest, was er sobald nicht mehr machen würde, vor allem nicht wenn am nächsten Tag Schule war. Mal abgesehen davon, dass heute sein erster Schultag war, wäre es ihm tausendmal lieber gewesen im Zimmer zu bleiben und vor sich hinzudösen. Schlaftrunken machte er sich zum Buffett auf und betrachtete die Speisen als wären sie etwas neues für ihn. Ehrlich gesagt hätte er wahrscheinlich auch so eine Lampe oder sonst etwas mit diesem Blick durchlöchert. Mensch, er hatte eher das Gefühl schlafzuwandeln. Er gähnte leicht und gab sich ein paar Croissants, daneben Butter und Marmelade, auf den Teller, sowie schenkte er sich auch haufenweise Kaffee in seine Tasse. Gott, wenn der Kaffee ihn nicht wachkriegen würde, hätte er ein Problem. Seufzend setzte er sich an einen der leerstehenden Tische und begann zu frühstücken in einem Tempo welches sogar ein Senior übertroffen hätte, na ja, wahrscheinlich. Besser man würde es nicht darauf ankommen lassen. Während er also versuchte zu Essen, musterte er mal wieder die anderen Schüler um ihn herum, wie er sich es bereits gedacht hatte, kannte er keinen von ihnen beziehungsweise, hatte sie vorher schon gesehen. Für Renjis Geschmack war dieses Waisenhaus einfach viel zu groß...
Der Kerl mit dem Hund hatte zwar ihre Aufmerksamkeit, doch der Kerl nahm sie anscheinend gar nicht so war. Naja...Saiyana war schon immer ziemlich unauffällig und vielleicht war sie einfach zu uninteressant. Dann kam schließlich Lisanna auf sie zu und begann zu stottern. Saiyana lächelte sie nur schüchtern an und wartete bis sie weiter sprach. Nach ihrer Frage wollte Saiyana versuchen noch mehr zu lächeln, doch da war Lisanna bereits verschwunden. Total verwirrt schaute Sai ihr einen Moment lang hinterher. Äh ja? sagte sie dann ganz leise zu sich selber und schüttelte kurz den Kopf. Dann kniete sie sich wieder zu dem Hund hin und lächelte. Ihre Ohren zuckten fröhlich und auch ihr Schweif wedelte fröhlich von einer Seite zur anderen Seite.
Nachdem Ryoko sich überglücklich wieder zu mir gesetzt hatte meinte sie das sie meine Fähigkeit eigentlich recht praktisch fand, da man dann nicht mehr fragen musste was für ein Wesen der gegenüber war. "Das hört sich für jeden praktisch an der so was nicht kennt. Allerdings ist es das nicht. Es gibt mittlerweile mehrere Rassen die ich wegen schlechter Erfahrungen leide. Man kann also sagen diese Fähigkeit fördert Vorurteile." erklärte ich und schaute dabei etwas traurig auf die Tischplatte. Eigentlich konnte ich Engel fast genau so wenig leiden wie Werwölfe. Bisher behandelten mich alle Engel als wäre ich die Tochter des Teufels. Erst seit ich Kitsune kennen gelernt hatte hatten sich meine Vorurteile oder besser gesagt meine Ängste etwas gelegt. Und dank Ryoko könnte meine Angst vielleicht vollständig verschwinden. Jedenfalls fragte sie mich als nächstes nach meiner Vorliebe bei Blut und ob ich denn hier überhaupt das Blut von anderen trinken dürfe. "Am liebsten trinken ich das Blut von Leuten die gar nicht lügen. Seine zum Beispiel riecht ziemlich verlockend. Allerdings darf ich hier auf der Insel nur Blut von anderen trinken wenn diese es mir erlauben. Das heißt wenn du sagst ich darf dein Blut trinken dann würde ich dafür nicht von der Schule fliegen. Natürlich würde ich dafür sorgen das du dich nicht in einen Vampir verwandelst." antwortete ich auf die Frage. Nachdem Ryoko auch meinem Vorschlag zugestimmt hatte stand ich auf und schaffte mein Geschirr weg. Anschließend ging ich zu ihr zurück. "Können wir?"
Ich fing an, mein Futter zu essen, weil sich dann doch ein relativ riesiges Loch in meinem Magen bildete. Ich sah zu, wie das Mädchen den Hund streichelte und kaute unbegeistert. Essen war manchmal so eine Last. Doch dann fiel mir ein, dass ich Engel war & Essen gar nicht benötigte. War Hunger eine Phantomerscheinung? Ich verstand es nicht. "Bist du seine Mutter oder was?" Verwandt? War es etwa ihr Hund? Ich verstand ja nichts, ausser dass man hier ab und zu nochmal richtig irre Leute traf. Ich lehnte mich zurück, schlug ein Bein über das andere und hörte auf zu essen. Ich schnupperte und wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwer in der Küche was angebrannt hatte. Ein böses Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, bevor das Mädchen ihren Namen nannte. "Cool.", sagte ich auch nicht so ganz enthusiastisch und fügte hinzu: "Willst du die ganze Zeit dda auf dem Boden rumkriechen?"