Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
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Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Als Nyuki bemerkte das sie sich garnicht vorgestellt hatte, wurde sie rot. Es war ihr sichtlich Unangenehm, aber da sie sehr lange mit niemandem Kontakt aufgenommen hatte, wusste sie nicht mehr so genau wie man sich Fremden Gegenüber verhielt. "Ähm, mein Name ist Nyuki" sagte sie nun eingeschüchtert. Vorsichtig setzte sie sich zu den Beiden. "Entschuldige wenn ich einfach Reingeplatzt bin in eure Unterhaltung, aber ich kenne hier niemanden, das ist mein erster Tag hier, da wollte ich versuchen Kontakt zu anderen Schülern aufzubauen" sagte sie dann, während sie anfing mit ihren Haaren zu spielen, was sie immer tat wenn ihr etwas unangenehm war. Noch immer ziemlich peinlich berührt von ihrem ersten Eindruck sah sie zu den beiden ihr Gegenüber. "Wenn ich störe, geh ich wieder", meinte sie dann. Sie trug nun Sorge in sich, die beiden bei einem Wichtigen Gespräch gestört zu haben. Sie sah sich kurz um und bemerkte ebenfalls, das kaum noch einer hier war. Nun fühlte sie sich entgültig fehl am Platz, doch das wollte sie irgendwann ändern. Sie versuchte ihre Gegenüber Einzuschätzen, doch dadurch, das sie lange alleine war hatte sie keine Ahnung wie sie dies machen sollte. Ihre Menschenkenntnisse waren so gering, das sie nicht einmal feststellen konnte ob jemand Freund oder Feind war. Wieder fühlte sie sich deshalb Hilflos, sie brauchte wohl Nachhilfe in Zwischenmenschlichen Beziehungen.
Renji fand es insgeheim wirklich lustig, dass sie von ihrer eigenen Reaktion peinlich berührt war und sogar deshalb rot im Gesicht wurde. Aber andererseits war das auch auf eine gewisse Art süß. Er hatte schon seit einer Weile keine Zeit mehr gehabt um über Mädchen und Beziehungen nachzudenken, ehrlich gesagt, wusste der Junge ja nicht einmal jetzt so genau, ob er viel Zeit hatte. Oder jemals haben wird. Es war schließlich nicht so, dass er jetzt seine Kräfte unter Kontrolle hatte beziehungsweise sich hier wohl fühlte. Er würde sich vorerst mit anderen Dingen beschäftigen, nämlich mehr über sich selbst zu erfahren. Auch wenn das ziemlich bescheuert klang. Trotzdem wollte er zumindest nicht ein armes Mädchen einfach von sich stoßen und deshalb deutete er auf den Platz neben ihm. "Nein, du störst nicht, außerdem ist ein zusätzlicher Gesprächspartner nie schlecht. Es wäre ja eigentlich dumm ein ernstes Thema mitten in der Mensa zu besprechen. Das ist schließlich ein öffentlicher Ort", gab er zu bedenken und lächelte ein wenig. "Ich bin selbst erst vor kurzem hier aufgetaucht, ehrlich gesagt, seit gestern. Also kann ich verstehen, wie es ist, nichts zu kennen. Hast du dich hier schon ein bisschen umgesehen?"
Nyuki sah Renji nun mit einem freundlichen Blick an. Irgendwie mochte sie ihn, auch wenn er für sie ein fremder war. "Ich habs geschaft mich hier zu verlaufen und bin hier gelandet weil mein Magen geknurrt hatte" meinte sie dann leicht lächelnd. "Also die anderen Räume habe ich noch nicht gesehen." fügte sie hinzu. sie wendete dann den Blick von Renji, da sie irgendwie spührte das er sich sorgen um etwas machte. Sie war zwar eine Niete in zwischenmenschlichen Beziehungen, aber die Gefühle anderer konnte sie gut einschätzen. Von neugierde getrieben sah sie wieder zu Renji und fragte: "Was hast du denn für eine Fähigkeit wenn ich fragen darf?" Ihre neugierde war mal wieder so groß das sie nicht daran dachte, das sie ihr Gegenüber vielleicht dadurch verletzen würde. Ihr neugieriger Blick mischte sich mit einem freundlichen Lächeln, denn sie wollte einfach viel wissen um so schneller Freundschaften zu schließen. Ihre Haare hatte sie inzwischen in Ruhe gelassen. "Ich meine, wenn du mir deine Gabe nicht erzählen möchtest, musst du auch nicht, ich zwinge dich zu nichts. Ich bin eine Magierin" sagte sie dann freundlich und doch zögerlich.
Er betrachtete sie erheitert. Schon lange hatte er nicht mehr ein normales Gespräch geführt, oder besser gesagt, mit jemanden ein Gespräch geführt, der ihn nicht für einen Verrückten hielt. Trotzdem er würde sich an das Ganze hier erst gewöhnen müssen. Als sie meinte, sie habe sich verlaufen, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend half auch keine übernatürliche Spezies gegen Orientierungsprobleme. Außerdem musste Renji zugeben, dass es doch sehr entspannend war, einfach mit jemanden zu plaudern. "Soso, du hast dich verlaufen. Das kommt mir bekannt vor, ich wette wenn man hier jemand fragen würde, was er am ersten Tag gemacht hat, kommt immer die selbe Antwort. Sein Zimmer gesucht oder sowas in der Richtung", meinte er grinsend und zuckte mit den Schultern. Es überraschte ihn nicht wirklich, als das Mädchen sie fragte, welche Fähigkeit er hatte und trotzdem war es ungewohnt. Vorallem das ihn jemand so direkt ansprach, aber damit musste er wohl oder übel leben. Da er aber nicht so schnell eine Antwort drauf geben wollte, machte er eine Denkpause. Denn was für eine Fähigkeit hatte er eigentlich? Er konnte es nicht so genau sagen. Außerdem käme es bestimmt nicht so gut an, wenn er sagen würde, Leute abzufackeln. Doch lustig wäre es schon, einfach so etwas zu behaupten. Aber Renji hatte sich auch extra vorgenommen, nicht mit seinem alten Verhalten durch die Insel zu 'gehen'. Er wollte zumindest vorerst mal versuchen freundlich zu sein. Ob er es schaffte, war eine andere Frage. Nyuki erwähnte daraufhin, er müsse nicht gleich antworten und das sie eine Magierin sei. Eine Magierin also, hm?, dachte er sich und seufzte. "Ich bin ein Mischling aus Dämon und Magierin. Was meine Fähigkeit genau ist, weiß ich nicht. Vielleicht Zauberei, vielleicht kann ich aber auch nur eine blaue Flamme erzeugen. Aber ich schätze, dass werde ich noch früh genug hier herausfinden, oder nicht? Was genau hat dich hierher geführt, wenn wir schon dabei sind?" Dabei lehnte er sich zurück und wartete interessiert auf eine Antwort, immerhin war es das erste Mal, dass er eine echte Magierin leibhaftig getroffen hatte.
"Ja, ich glaube das werden wir" sagte Nyuki und lächelte ihn an. Bei seiner Frage allerdings sah sie leicht abwesend dann auf den Tisch an dem sie saßen. Sie musste sich an die Zeit erinnern, die sie alleine auf der Insel verbracht hatte. "Ich bin hier um meine Heilfähigkeiten zu trainieren, da ich als junges Mädchen nicht in der lage war, mein Dorf und meine Familie zu retten." sagte sie mit einem zittrigen Ton in der Stimme. Ihr Blick wirkte traurig und man erkannte, das sie schon viel durchgemacht haben musste. "Meine Kindheit war nicht gerade die beste. Ich habe viele Jahre alleine auf einer Insel gelebt weil alle anderen Gestorben sind" erklärte sie ihm dann. Sie hatte diese Geschichte niemanden erzählt, nichteinmal den Seeleuten die sie mitgenommen hatten. Sie sah kurz in seine Richtung, weil sie eine Reaktion erwartete wie sie typisch war. "Naja, ich habe mich daran gewöhnt gehabt alleine zu sein, da ich dies auch viele Jahre war, doch mit der Zeit vermisst man die Gesellschaft anderer Menschen oder Wesen. Es macht nichts wie eine Person ist, oder was sie getan hat in der Vergangenheit, solange sie im hier und jetzt das Richtige tut und seine oder ihre Freunde unterstützt." meinte sie dann und wollte damit sich selbst und sogleich auch Renji etwas aufheitern.
Langsam nahm dieses Gespräch eine Richtung an, die er nicht geglaubt hätte. Jedenfalls hatte er nicht gedacht, dass jemand den er nicht kannte, einfach so seine Geschichte offenbarte. Eine Insel, wo alle anderen gestorben waren, ja? Wie überaus klischeehaft und angsteinflößend, wenn er nicht selbst wüsste, wie es sich anfühlte, auf der anderen Seite, nämlich des 'Schuldigen', zu stehen. "Du scheinst es nicht leicht gehabt zu haben. Das ist mir nicht fremd. Ich kenne das Gefühl alle auf der Welt zu sein, auch wenn es bei mir wahrscheinlich nicht so extrem war wie bei dir." Renji betrachtete seine Hände, die am Tisch lagen, sie erinnerten ihn an seine Gräueltaten. Er war ein wahrer Mistkerl wie es im Buche stand. Er hoffte nur bloß, es würde nicht so bleiben müssen. Es hatte zwar zu einem kleinen Teil Spaß gemacht, aber letztendlich hat es sich nie etwas gebracht. Mädchen zu manipulieren oder gar Freundschaft mit Hohn zu behandeln, ist keine gute Idee und nicht zu empfehlen. Denn auch wen man scheinbar gewinnt, tut es im Herzen doch weh, wenn man das Monster spielt. Nachdem er mit dem kleinen Exkurs fertig war, schenkte er ihr ein charmantes Lächeln und meinte bloß: "Tja, ich hoffe du behältst recht. Wäre auch leichter, wenn man hier wahrscheinlich einen Feind hat, wird man den so schnell nicht mehr los, als in einer Stadt. Außerdem muss man hier bedenken, dass sich jeder auf irgendeine Weise wehren kann, daher ist es sicher nicht vorteilhaft, sich es mit jemanden zu verscherzen." Erstmals wollte er lieber nicht wissen, woran die Leute auf der Insel verstorben sind, immerhin hatte er selbst auch nicht vor seine Lebensgeschichte zu erzählen. Daher beließ er es damit und überlegte sich ein neues, erfreulicheres Thema. "Sag mal, in welcher Klasse bist du eigentlich?"
Nyuki athmete einmal tief durch. "Es ist nie leicht Feinde zu haben, da sie einen in die größten Schwierigkeiten lotsen können die es je im Leben gegeben hat." sagte sie und sah nun Renji an. Sie wusste das es vielleicht ein Fehler war, einem Wildfremden ihr Herz auszuschütten, aber sie brauchte es einfach mal, solange hatte sie es in sich hineigefressen das es sie innerlich ganz krank machte. Nun fühlte die sich erleichtert und ihre gute Laune kehrte langsam zurück. "Also, ich gehöre zur Sonnenklasse, allerdings weiß ich nichteinmal wo der Unterricht ist oder wann. Ich hab noch nichtmal informationen darüber wo mein Zimmer ist erhalten" sagte sie dann lächelnd. Irgendwie mochte sie Renji, er schien nett zu sein, jedenfalls machte er einen netten Eindruck auf sie. Es war auch eine neue Erfahrung für sie einfach einen Fremden anzusprechen und dann so ein Gespräch zu führen. Das Gespräch hatte ja auch zwischenzeitig eine ganz andere Richtung angenommen, sodass es selbst für nyuki, die einiges gewohnt war, unheimlich schien. Es war ihr aber nicht so unangenehm wie man denken könnte, denn sie mochte es sogar so mit Renji zu reden. "Und in welche Klasse gehst du?" fragte sie dann.
Er musste zugeben, er hatte nicht erwartet, so schnell wieder ein nettes Gespräch zu führen. Mit Misu war das schon eine vollkommen neue Erfahrung für ihn gewesen, aber nun ja, hier verurteilte ihn eben niemand für sein Aussehen oder für sein Auftreten, zumindest kam es ihm so vor. Es gefiel ihm, wie Nyuki sie verhielt. Schüchtern, aber doch auch mutig. Aber hier musste man wohl ein bisschen Mut haben, sonst wäre man wohl kaum hierher gekommen, oder? Er fand es deshalb so richtig ironisch, als er hörte, dass sie in die selbe Klasse ging wie er selbst. Das machte es etwas einfacher, so könnte er ihr den Klassenraum zeigen, vorausgesetzt, er fände ihn. Oder was auch immer. Was ihr Zimmer betraf, da stand er eher auf der Holzleitung, aber er könnte ihr sicher den Mädchentrakt zeigen. Trotz allem musste er bei dieser Antwort schmunzeln. "Was für ein Zufall, ich gehe in die selbe Klasse. Ich denke Unterricht haben wir keinen mehr, wir könnten aber schnell noch in die Cafeteria eilen und uns was zum Mittagessen holen, falls du willst. Was dein Zimmer betrifft, kann ich dir lediglich den Mädchentrakt zeigen. Den Rest wirst du selbst finden müssen. Nyuki, was kann man als Magier eigentlich so?", fragte er neugierig und leitete so gleich zum nächsten Thema über. Immerhin interessierte ihn die Antwort brennend, vielleicht sollte er später mal in der Bibliothek stöbern, ob es nicht ein paar Werke gäbe, die ihm bei seinem eigenen Problem weiterhalfen.
Nun strahlte Nyuki. "Also, ich habe nicht viel Erfahrung mit den Kräften anderer Magier, aber ich habe viel darüber gelesen. Meine Magie hat den Schwerpunkt Wasser. Ich kann das Wasser kontrollieren und auch Wasser zum heilen verwenden. Wasser kann zu einer großen Gefahr werden wenn man stark genug ist als Magier, doch ich muss noch trainieren, sonst bin ich eher ungefährlich. Ich habe gelernt zu Heilen, das beherrsche ich mittlerweile sehr gut. Von verbrennungen bis Knochenbrüche, das kann ich heilen. Was ich noch nicht heilen kann und was ich noch hoffe zu erlernen ist das Heilen von Lebensgefährlichen Verletzungen, so stark bin ich nicht. Naja, und das heilen von schweren Krankheiten" sagte sie und sah wieder traurig auf den Boden, doch sie versuchte sich abzulenken indem sie einfach weiterredete: "Naja, dann gibt es noch die auf Kampf spezialisierten Magier, die ihre Kräfte meist nur zum Kampf nutzen. Diese werden dann meist von heilern begleitet. Soweit ich weiß gibt es auch Magier, die Elementübergreifend zaubern können oder andere arten von Magie beherrschen als die Elementarmagie. Aber es ist immer interessant neue Dinge zu erfahren über etwas, das einen selbst betrifft." Lächelnd sah sie Renji an. Sie mochte ihn und er war nett zu ihr, obwohl er sie nicht wirklich kannte. Es war interessant für sie, sich mit ihm zu unterhalten, da er der erste Gleichaltrige ist, mit dem sie sich nach dieser Langen Zeit alleine unterhielt. "Und meinetwegen müssen wir nicht noch in die Cafeteria gehen, ich möchte lieber erstmal Orte meiden, wo sich mehr als 10 Personen aufhalten in diesem Moment." erklärte sie ihm.
Der Halbdämon hörte aufmerksam zu, als das Mädchen neben ihm von Magie anfing zu sprechen. Es war durchaus Neuland für in, allerdings hatte er auch schon die Grundlagen der Magie gehört. Er hatte zum Beispiel schon gewusst, dass es Elementmagier gab, aber neu für ihn war die Tatsache, dass es auch andere Ausprägungen diesbezüglich gab. Da Nyuki von ihrer Wassermagie erzählte, würde wohl auf ihn Feuer zutreffen, oder? Ehrlich gesagt, hatte er keine Ahnung was er davon halten sollte. "Schwere Verletzungen oder Krankheiten heilen, soso? Da hast du dir ja einiges vorgenommen. Basiert die Magie nicht auf den Gesetzen der Natur, zumindest was das Leben betrifft? Ich denke es ist ziemlich schwer solche Sachen zu heilen, da sie ja Energie verbrauchen, oder nicht? Zumindest habe ich es so gehört." Er schmunzelte ein wenig, aber es war doch interessant mal mit jemanden sich über dieses Thema frei unterhalten zu können. Immerhin konnte er das früher nicht und außerdem war es irgendwie befreiend, plötzlich nicht mehr allein dazustehen. So empfand anscheinend auch Nyuki, da sie wahrlich strahlte. Als das blonde Mädchen meinte, sie wolle Orte mit vielen Menschen meiden, konnte der Junge das gut verstehen. Es war nicht leicht neu zu sein, auch hier nicht und anscheinend war das Mädchen doch recht schüchtern, daher tat er ihre Antwort mit einem Nicken ab. "Das ist kein Problem für mich, mir ist das relativ gleich, da ich ja gut gefrühstückt habe. Wir können ruhig auch hier bleiben und weiter reden, wenn du das willst", erwähnte er beiläufig und lächelte. Es war schon komisch, aber es gefiel ihm mit Nyuki zu reden.