Lächelnd schaute ich den beiden zu wie sie sich die Münze zu schnipsten. Zumindest so lange bist ich sie ins Gesicht bekam. "Autsch. Der hat gesessen." Ich musste zugeben, es tat schon etwas weh. Zumal ich die Münze direkt auf die Nase bekam. "Mach dir nix daraus Saiyana. Das kann jedem mal passieren. Aber trotzdem, zur Strafe musst du jetzt Schokoladen-Eis essen." Mit einer kleinen Handbewegung ließ ich Saiyana's Kakao gefrieren. Kaum war ich damit fertig Saiyana's Kakao einzufrieren erklärte mir Leonard auch schon das seine Familie van Hellsing's Werk fortsetzen würde. Allerdings kam ich leider nicht dazu irgendetwas dazu zu sagen. Denn schon im nächsten Moment stand er auf, fiel hin und schlitterte weg. "Was war das denn jetzt." fragte ich mich verwundert. Hat er da eben wirklich Öl ausgehustet. Was zum Teufel ist er? N Roboter? Nachdem ich mir einen Moment lang vergeblich versuchte einen Grund dafür vorzustelleb, wandte ich mich wieder an Saiyana. "Naja, er wird sicher seine Gründe haben weshalb er so schnell weg musste." Lächelnd schaute ich Saiyana an und bemerkte erst jetzt die roten Zeichnungen an ihr. "Du sag mal, diese roten Zeichnungen, das ist doch ein Fluch oder?" fragte ich sie nachdenklich. "Ich versteh das nicht. Du bist doch ein Wolf oder? Der Form der Zeichnungen nach ist das aber ein Fluch der normalerweise nur auf Hunde- und Fuchs-Dämonen angewendet wird. Wie kommt es also das du damit verflucht wurdest?"

Das Mädchen mir gegenüber schien nicht sonderlich erfreut zu sein das ich sie nicht bemerkt hatte. "T-tut mir leid. Ich war grad in Gedanken und hab dich deswegen nicht bemerkt. Entschuldige." entschuldigte ich mich. "Oh, das hätte ich fast vergessen. Ich bin Lisanna." stellte ich mich noch schnell vor. Als ich dann sah das ihr mein Energy Drink zu schmecken schien lächelte ich sie fröhlich an. "Freut mich das es dir schmeckt. Ich hab noch mehr, wenn du willst kannst du noch ein paar haben. Zur Auswahl stehen Orig in, also das was du gerade hast. Cherry, Lemon, Apfel und Kiwi und Berry. Frag mich aber nich was für Beeren bei Berry alles drin sind." Das war gerade wirklich das erste mal das ich jemandem meine Energy Drinks anbot. Also entweder war ich krank oder ich mochte das Mädchen jetzt schon.

Saiyana war froh, dass Eva es ihr nicht so übel nahm und lächelte, als sie ihren Kakao einfror. Als dann aber Leon Öl ausspuckte, sah Saiyana ihn besorgt an und wollte etwas sagen, doch im nächsten Moment hatte seine Stimme sich irgendwie verändert und er ging weg. Ziemlich komisch ging er weg. Verwirrt und auch leicht traurig, dass Leon schon wieder weg war, schaute sie dann aber wieder zu Eva und lächelte leicht und begann an ihrem Kakao zu lecken. Auf Evas nächste Worte schaute Saiyana erst traurig, dann aber wurde sie leicht sauer. Wie konnte das Mädchen bloß denken, dass es nur auf Hunde oder Füchse zu erkennen war? Ja es ist ein Fluch, und unter den Wölfen ist er sehr bekannt. Ich habe noch nie jemand anderen damit gesehen. sagte sie dann und schaute etwas traurig auf ihren gefrorenen Kakao. Sie fragte sich, ob sie schon mal Hunde oder Füchse mit dieser Zeichnung gesehen hatte und kam eindeutig auf ein nein. Sie wollte eigentlich nicht darüber reden, doch was hatte sie bloß erwartet?

Ich merkte sofort das Saiyana sauer wurde und versuchte mich zu entschuldigen. "Ejtschuldige, ich wollte dich damit nicht beleidigen. Es ist nur so das ich nicht wusste das der auch auf Wölfe anwendbar ist. Ich kenne diesen Zauber nur als Versiegelung-Zauber, der Hunde- und Fuchs-Dämonen daran hindern soll ihre Kräfte so ohne weiteres einzusetzen." erklärte ich ihr. Ich schaute mir ihre Zeichnungen eine ganze Weile lang nachdenklich an. "Hmmm...wenn du willst kann ich versuchen einen Weg zu finden den Fluch aufzulösen. Aber ich warne dich. Meine Spezialität ist Eis-Magie. Ich kann dir also keine Garantie geben das ich es schaffe." Das war natürlich gelogen. Ich wusste das ich das schaffen würde, ich war mir nur nicht sicher ob es einen Weg gab den Fluch aufzuheben. Immerhin kannte ich diese Art der Anwendung nicht. "Ich verspreche dir das ich meine bestes geben werden, wenn du einverstanden bist." Lächelnd schaute ich Saiyana an und wartete auf ihre Antwort.

Saiyana merkte sofort, dass Evangeline es nicht so meinte, wie Sai es vielleicht zuerst gedacht hatte. Sofort entschuldigte sie sich und Saiyana lächelte, als Zeichen, dass sie nicht sauer oder so war. Anscheinend wusste Eva nicht, dass der Fluch nicht ihre Kräfte versiegelte, sondern dass er bewirkte, dass man sie nicht berühren konnte. Bei ihren nächsten Worten schaute Saiyana sie strahlend an und nickte heftig. D..das wäre großartig! sagte sie fassungslos und übermotiviert. Sie konnte sich zwar nicht wirklich vorstellen, dass es klappen würde, aber ihre Hoffnung war noch lange nicht gestorben. Schnell stellte sie die Tasse auf den Tisch und drehte sich komplett zu Eva. Ihre Ohren waren aufrecht und der Schweif peitschte freudig hin und her. Solange hatte sie auf diesen Moment gewartet und nun war er vielleicht schon gekommen. Vielleicht konnte sie wieder zurück zu ihrem Rudel und wieder in den Wald! Sie konnte es kaum fassen und gespannt schaute sie Eva an.

Saiyana so glücklich zu sehen machte mich auch etwas glücklich. "Es wird allerdings eine Weile dauern. Ich komme mit diesem ganzen neu modischen Elektronikzeug nicht klar, deshalb werd ich in der Bibliothek sämtliche Bücher durchlesen müssen. Aber ich schaff das schon." Lächelnd schaute ich Saiyana an und ließ ihren Kakao wieder schmelzen. "Da fällt mir ein. Du scheinst noch nicht so lange Kontakt zu anderen Wesen, wie mich zum Beispiel, zu haben oder? Es kommt mir zumindest so vor"

Saiyana lächelte weiterhin. Vielen dank! sagte sie noch strahlend, eher sie sich wieder die Tasse nahm und einen Schluck daraus trank. Er schmeckte immer noch, obwohl er gefroren und wieder aufgetaut war. Wahrscheinlich würde Eva irgendwelche Bücher durchforsten und dann hinterher doch nichts brauchbares finden. Auf Evas nächste Worte hin wurde Saiyana rot. Naja, ich hab die meiste Zeit meines Lebens im Wald bei meinem Rudel gelebt. sagte sie dann nach langem Zögern. Sie hoffte, dass Eva sie nicht weiter ausfragte, denn sie sprach nicht gern über ihre Vergangenheit und mit Wesen, die sie gerade erst kennen gelernt hat sowieso nicht. Wenn man aufdringlich gegenüber Saiyana war, dann war sie schnell mal überfordert und lief dann einfach ganz schnell weg, weil sie nicht weiß, wie sie damit umzugehen hat.

Als Saiyana rot anlief wurde ich auch etwas rot. Allerdings nicht weil mir etwas peinlich war oder so, vielmehr deswegen weil ich Saiyana so unheimlich süß fand. "Macht dir deswegen mal keine Sorgen. Mir ging es auch mal so. Als ich 6 Jahre alt wurde hatte ich zum ersten mal Kontakt zu Menschen. Ich wusste nicht ganz wie ich mit ihnen umgehen sollte und hatte auch ein wenig Angst vor ihnen. Naja, das hat sich zwar fast 180 Jahre lang nicht geändert aber in den letzten 20 Jahren habe ich zumindest ein paar Freunde gefunden." erklärte ich ihr um sie etwas zu beruhigen. "Im Prinzip geht das jedem Wesen mal so. Jeder ist Anfang nur unter anderen seiner Art, bis er eines Tages auf andere Wesen oder Menschen trifft. Aber gerade hier hast du Glück. Hier gibt es einige denen es genau so geht wie dir." Lächelnd schaute ich Saiyana an in der Hoffnung ihr etwas Mut gemacht zu haben.

Saiyana lächelte schwach. Anscheinend wusste Evangeline, genau, wie es Saiyana ging. Allerdings lag das nicht daran, dass sie noch nie so wirklich Kontakt zu Menschen hatte, sondern einfach daran, dass sie von Natur aus so schüchtern war. Als Evangeline auch rot wurde fragte sich Saiyana kurz warum, aber naja das war ja nun auch nebensächlich. Es machte den Eindruck, dass Eva ziemlich viel redete, was man von Sai aber nicht behaupten konnte. Im Gegenteil. Sie nickte nur kurz zu ihren Worten und trank dann ihren Kakao weiter und schaute dabei zu Boden. Dadurch, dass Sai nun nichts sagte, machte sie eine unangenehme Stille breit, welche Sai eigentlich vermeiden wollte, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte und auch wenn sie es gewusst hätte, hätte sie sich nicht getraut.

CF: Zimmer

Mit unsicheren Schritten fand ich nun endlich den Speisesaal, der mich eine unendlich lange Suche gekostet hatte. Er war sehr groß, mit vielen Lichtern geschmückt und zierte unzählige Gesichter von Schülern mit einem Lächeln. Ein unendliches Angebot an Frühstücksmöglichkeiten war der Grund dafür. Essen war schon allein der Grund dafür, glücklich zu sein. Mein Mund lief zusammen, als ich diese ganzen Leckereien sah, und mir wäre beinahe schon der Sabber aus dem Mund geflossen. Ein Glück, dass ich Manieren hatte und mich zu beherrschen wusste. Ich ging langsam zur Vitrine hin, nachdem ich mir mein Tablett geholt hatte, und sah mich nach den Speisen um. Es gab nicht viel, aber es reichte für jeden Magen aus. Ob es jedoch meinen Magen füllte, wusste ich nicht. So groß wie der ist, brauchte ich drei Teller. Manchmal habe ich sogar vier geschafft. Aber ich möchte hier nicht verfressen wirken, also hole ich mir lieber nur einen Teller. Die Leute würden sich wahrscheinlich von mir entfernen, wenn ich wie ein Staubsauger essen würde, und ich musste dringend neue Freunde finden. Ich musste auf diesem Internat schon lange genug ohne Freunde auskommen. Ich bat die nette Frau hinter der Vitrine, mir ein Croissant und einen Kakao zu geben. Danach verabschiedete ich mich bedankend und lächelnd. Danach drehte sich mein Blick zu den Tischen, die unheimlich groß befüllt waren. Oh Gott, wie kann man bloß soviele Freunde haben.., dachte ich mir und schaute mich nach einem leeren Tisch um, aber meine Suche war vergeblich. Ich kann mich doch nicht einfach neben fremde Leute setzen, das wirkt doch merkwürdig!, ich wurde langsam nervös und fing an, mein Tablett etwas zittrig zu tragen. Ich hatte keine andere Wahl, als mich an einen besetzten Tisch zu setzen, und dort mein Croissant zu verschlingen, und meinen Kakao zu schlürfen. Mit einem Seufzen saß ich mich einfach an irgendeinen dämlichen Tisch, ohne wirklich darüber nachzudenken. Mein Blick war gesenkt, meine Haltung angespannt und steif. Ich wollte es nicht einmal wagen, mein Gesicht zu heben. Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich holte einmal tief Luft und versuchte, mich zu entspannen. Danach kam ich zu Wort, ohne vorher in das Gesicht der Leute geschaut zu haben. "Hallihallo.. ich bin Ryoko.. und wer seid ihr?", fragte ich zögerlich und legte ein sehr breites, gefälschtes Lächeln auf. Nach meinem nervösen Satz legte ich mein Tablett ab, und begann in die Gesichter zu schauen. Weißes Haar, Fell.. und langes blondes Haar, dünn wie eine Bohnenstange. Sie sahen sehr kindlich aus, und nicht wirklich von Wissen besessen. Das nächste Mal muss ich besser hinschauen, sonst setze ich mich bald noch ausversehen zu Kindergartenkindern..