Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Ich öffnete die Tür zum Speisesaal und reges Geplapper tönte heraus. Hier waren schon ein paar Schüler am Frühstücken oder hingen hilflos an ihrem Café. Ich war kein Morgenmuffel - auch wenn ich keinen Bock hatte, mich mit irgendwem am frühen Morgen zu unterhalten. Ich hatte das Gefühl einige von denen, die ich hier sah, waren auch schon gestern Abend da gewesen - aber um ihre Gesichter genau zu behalten, war ich gestern zu abgelenkt gewesen.. Ich reihte mich in die Essensschlange ein, ignorierte den missbilligenden Blick, den mir die Caféteriatante wegen Charlie zuwarf und holte mir reichlich Essen. Nachdem ich mich an einen freien Tisch gesetzt hatte, hatte ich die Wurst dem Hund zugeschmissen, die er mit einem Haps verschlungen hatte. "Du bist ein gefräßiger, alter Sack.", sagte ich zu ihm und er wedelte glücklich mit seinem Schwanz. Ich selbst schob mein Tablet ein Stück von mir weg, stützte meinen Kopf auf meine Hand und hatte das Gefühl direkt mit meinem Ärmel in klebrige Marmelade gebatscht zu sein. Genial.
Mit Saiyana zu sprechen war schwieriger als ich dachte. Sie sagte kaum etwas, nickte nur, nippte an ihrem Kakao und schaute die ganze Zeit auf den Boden. Ich wusste echt nicht mehr was ich noch machen sollte. Glücklicherweise kam dann die Rettung für mich. In Form eines hübschen blonden Mädchens. Sie setzte sich zwar einfach zu uns an den Tisch, stellte sich dann aber noch vor. Sie hieß also Ryoko. "Ich bin Evangeline Usagi. Freut mich dich kennen zu lernen Ryoko." entgegnete ich ihr lächelnd. Auf den ersten Blick schien sie ein ganz normales Mädchen zu sein. Der Geruch ihres Blutes allerdings verriet mir das sie ein Engel war. Manchmal erstaunte es mich schon was ich nur durch den Geruch des Blutes über jemanden herausfinden konnte. Selbst im durch den Geschmack von Blut konnte ich Rückschlüsse auf den Charakter der Person schließen. Aber das war jetz erstmal egal. Was mich jetzt am meisten interessierte war: Welche Farbe wohl ihre Flügel haben? Ob sie wie Kitsune's Flügel in Regenbogenfarben leuchten?
Blondie, welche sich im weiteren Verlauf der Unterhaltung als Lisanna vorstellen würde, entschuldigte sich für ihre Unaufmerksamkeit und begründete diese damit, in Gedanken gewesen zu sein. Beniko legte die Stirn in Falten, während sie in die Richtung blickte, in die Lisanna zuvor ebenfalls geblickt hatte. Zwei Mädchen, Saiyana war eine von ihnen, und bis kurz zuvor noch ein Junge hatten den Tisch ganz in der Nähe von ihnen besetzt. „Achja, mein Name ist Beniko“, sagte sie dann wie aus dem Nichts und setzte das Croissant an ihre Lippen an, als sie von Lisanna nach ihrer Wunschsorte gefragt wurde, „hhm … Ich mag Berry.“ Erneut holte sie ein Trinkpäckchen hervor, schaute sich nach links und rechts um und schob es in Dealer-Manier unter der Hand zu Lisanna herüber. Zum Tausch erwartete sie nun einen Energy Drink in der Geschmacksrichtung „Berry“. „Bekannte von dir?“, fragte Beniko schließlich nach und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Mädchen am Nachbartisch, „Warum setzt du dich nicht neben sie? Bist du zu schüchtern?“ Während sie Lisanna etwas Zeit zur Beantwortung der vielen Fragen gab, verputzte Beniko das letzte Stück Croissant, und widmete sich nach einem Schluck Energy Drink wieder dem Käsebrot zu. Der Käse schmeckt deutlich besser als der, den ihre Mutter regelmäßig kaufte, weshalb sie auch für den Verzehr des belegten Brotes nicht lange benötigt. Mittlerweile war es halb, wie Beniko nach einem kurzen Blick auf die Wanduhr feststellte, und bald Zeit, sich zum Schulgebäude zu begeben.
Die Schwarzhaarige stellte sich mir als Beniko vor. Irgendwie fand ich sie ziemlich süß. Aber das lag wahrscheinlich daran das eine eine gewisse Ähnlichkeit zu Black Rock Shooter hatte, was ja mein Lieblings-Anime-Charakter ist. Nachdem sie mir gesagt hatte welche Sorte sie am liebsten hätte schob sie mir noch ein Trinkpäckchen rüber. Es sah fast so aus als fühlte sie sich wie eine Dealer der mir seine Drogen rüber schiebt. Oder auch andersrum. Jedenfalls sah es echt knuffig aus. Ich jedenfalls machte es etwas unauffälliger und warf ihr die Dose unterm Tisch auf den Schoß. Als Beniko mich dann fragte ob ich die beiden am Nachbartisch kenne antwortete ich zunächst nur mit einem nicken. "Die Weißhaarige heißt Saiyana. Sie ist meine Zimmergenossin. Die andere kenne ich zwar nicht direkt aber man kann sagen das ich ein Fan von ihr bin." Nachdem Beniko mich dann auch noch fragte warum ich mich nicht zu ihnen an den Tisch setzte und fragte ob ich zu schüchtern wäre wurde ich leicht rot. "Also, ich...ähm....eigentlich...nicht so ganz....oder ein bisschen vielleicht. Aber das hat damit nichts zu tun. Ich...ich kann mich nicht einfach so an denselben Tisch setzten wie an dem der tollste Mensch der Welt sitzt." erklärte ich während ich immer roter wurde.
Ihre langen blonden Haare berührten den weißen Kachelboden, umhüllt von einem schönen Glanz, den die Sonne noch mehr zum Vorschein brachte. Wie gerne ich doch solch eine prachtvolle Mähne hätte.., ich würde mir endlos an die Haare fassen und sie jede Woche mit einem halben Liter Kur pflegen. Aber so eine lange Haarpracht zu bekommen wird immer ein unerfüllter Traum meinerseits bleiben, meine werden definitiv nicht mehr wachsen. Sie gehen bis zum Anfang meines Hinterteils, weiter runtersteigen möchten sie wohl nicht. In Gedanken versunken, schaute ich beneidend auf die Haare von der neben mir sitzenden Person, während sie zu sprechen begann. Evangeline.. komplizierter Name. Und dann dieser Nachname.. hatte ich das wirklich richtig verstanden? "Usagi? Ich heiße auch Usagi mit Nachnamen.. sind wir zufällig verwandt, oder habe ich mich verhört?", fragte ich das dürre Kind, und legte eine Augenbraue nach oben. Ich habe sie sicherlich falsch verstanden, warum sollte jemand auf dieser Schule meinen Nachnamen besitzen? Ich senkte meinen Blick nach unten zu meinem Tablett hin, und starrte nachdenklich auf mein Croissant, was ich langsam übrigens essen sollte. Vielleicht kam sie ja aus meiner damaligen Familie, sie sieht mir auch schon ähnlich. Aber große Unterschiede zwischen uns gab es dennoch, verwunderlich. Sehr verwunderlich. "Alles Klärchen bei dir?", grinste ich Evangeline nervös an, und begann mein Croissant zu essen. Ich nahm das Ende, reißte es ab und schüttelte die Krümel auf den Teller. Danach verschlang ich es. Elegant und seriös, wie vorgehabt. Ich kaute und kaute genüßlich, meine Zufriedenheit war mir an der Mimik stark anzusehen. Es schmeckte vorzüglich, genau das, was ich gebraucht hatte. Und es war auch noch warm, göttlich! "Sag mal, stört es dich, dass ich einfach so reinplatze? Tut mir wirklich leid, aber es gab keinen leeren Tisch, wo ich mich hinsetzen konnte. Deswegen musste ich hier meinen Hintern platzieren.", entgegnete ich und wischte mir die fettigen Krümel vom Mund. "Ich brauche aber sowieso neue Bekanntschaften, also trifft sich das ganz gut, dass wir miteinander sprechen.", begann ich zu lächeln.
Saiyana schaute auf die neue Person und lächelte schüchtern. Sie hatte auch jemanden mit einem Hund gesehen, der sich woanders hingesetzt hatte. Moment Mal! Ein Hund. Schnell stand Saiyana auf und nahm ihr Tablett mit. Eva und Ryoko waren so in dem Gespräch vertieft, dass sie wahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommen würden, dass sie aufstand und wegging. Saiyana war nunmal unauffällig und das gefiel ihr auch so. Sie legte ihr Tablett weg und trank schnell den Kakao aus und ging dann schüchtern und vorsichtig zu dem Hund. H...hallo sagte sie sehr leise zu dem Besitzer und kniete sich auf den Boden und lächelte den Hund an. Wie heißt er? fragte sie fast fröhlich, aber dennoch leise, denn allzu viel Mut hatte sie doch noch nicht aufgebaut. Sie hatte von ihrem Teller noch ein Stückchen Wurst übrig gelassen und hielt sie vorsichtig dem Hund zu, hatte aber mit rotem Gesicht und einem unsicherem Ausdruck, die Augen auf den Besitze gerichtet. Darf ich? fragte sie wieder vorsichtig und leise.
Erstaunlicherweise stellte sich heraus das Ryoko mit Nachnamen ebenfalls Usagi hieß. "Das wir verwandt sind ist sehr unwahrscheinlich, da du ein Engel bist und ich als Vampir geboren wurde." erklärte ich lächelnd. "Aber wenn du willst können wir ja so tun als wären wir Schwestern." fügte ich noch hinzu und zwinkerte ihr dabei zu. Während Ryoko ihr Croissant regelrecht verschlang hatte ich bereits aufgegessen und bemerkte das Saiyana sich von uns entfernt hatte. Ich entdeckte sie bei einem Jungen wie sie vorseinem hHund saß. "Saiyana! Ich melde mich bei dir sobald ich was raus gefunden hab!" rief ich ihr zu und wandte mich dann wieder an Ryoko. Diese hatte mich nämlich gerade gefragt ob es mich stören würde, das sie sich einfach so neben mich gesetzt hatte. "Ach Quatsch. Im Prinzip bin ich dir dankbar dafür. Es ist gar nicht so einfach sich mit jemandem anzufreunden der die ganze Zeit nur nickt und an seinem Kakao nippt. Wenn willst kannst du jeder Zeit deinen Hintern neben mir parken."
Ich hatte noch nicht angefangen zu essen, als plötzlich jemand zu meinem Tisch hercreepte und meinen Hund anfassen wollte. "Hallo.", antwortete ich zurück. Solche lieben, freundlichen, zartbeseiteten Frauchen schüchterte ich immer absichtlich und unabsichtlich ein. Ich fragte mich, wie sehr ich mich zurückhalten konnte. "Das ist Charlie.", sagte ich auf ihre Frage hin und beobachtete, wie der kleine Racker natürlich verfressen die Wurst herunterschlang, die ihm so willig entgegengehalten wurde und daraufhin direkt auch ihre Hand ableckte. Sie schien an dem kleinen Köter mehr Interesse zu haben, als an mir, was mich doch sehr beruhigte. "Jajaja, fass ihn ruhig an. Er wird sich schon melden, wenn er keinen Bock hat." Charlie allerdings war sowieso grad begeistert von so viel Zuwendung (oder auch überdreht - von der ganzen Wurst) zufrieden kam er zu dem Mädchen hingewackelt, hechelte und grinste freundlich. Jaja, ich weiss. Hunde grinsen nicht. Aber sie sehen so aus, wenn sie ihre Zunge rausstrecken. "Bist'n Hundefan, oder wie?", fragte ich nun das Mädchen, schnappte mir eine Scheibe Brot und kaute lustlos drauf rum.
Beniko zuckte zusammen, als etwas Kühles auf ihrem Schoß landete, woraufhin ihr das Käsebrot aus der Hand auf den Teller fiel. Das kühle Etwas stellte sich als der Energy Drink in gewünschter Geschmacksrichtung heraus, welches sie im Tausch mit einem ihrer geliebten Traubensäfte erhalten hatte. Sie beschloss sich ihn für den Schulweg aufzuheben und ließ die Dose in ihrer Tasche verschwinden. Dann legte sie sanft und geduldig wie ein buddhistischer Mönch die abgefallene Käsescheibe wieder auf das Brot, während sie aufmerksam Lisannas Worten lauschte. „Aha“, entgegnete sie dann, hielt es aber nicht für nötig zu erwähnen, dass sie mit Saiyana, Lisannas Zimmergenossin, bereits Bekanntschaft gemacht hatte, „also ist sie für dich so etwas wie ein Idol? Warum?“ Beniko blitzte erneut zu erwähntem Mädchen hinüber. Hübsch war sie ja, aber sollte das der einzige Grund sein, weshalb sie für Lisana den „tollsten Mensch der Welt“ darstellte? Das Mädchen, welches sich gerade an den Nachbartisch gesellt hatte, war ihrer Ansicht nach mindestens genauso hübsch. „Entschuldige, aber könntest du mich zum Schulgebäude führen?“, bat Beniko schließlich, nachdem sie selbst die Brotkrümel auf dem Teller verputzt hatte. Vielleicht erschien es etwas direkt, eine fremde Person um so etwas Aufwendiges zu bitten, aber man erinnere sich nur an den Abend zuvor, als Beniko vergeblich versucht hatte, zum Schulgebäude zu finden, und sich letztlich in einem Park wiedergefunden hatte. Bevor sie mit dem Stuhl nach hinten rückte, um sich aufzurichten, strich sie die Krümel von ihrem Uniformrock und ging mit der Serviette über ihre Mundpartie.
Als Beniko vor Schreck ihr Brot fallen ließ musste ich mich echt zusammenreißen um nicht zu lachen. "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken." murmelte ich etwas leise und lächelte sie an. Als sie mich dann fragte ob Das Mädchen so etwas wie ein Idol ist und warum wurde ich wieder rot. "N-naja....also....sie ist Mangaka und ich liebe ihre Manga." Gott, war mir das peinlich. Beniko musste gedacht haben das Eva-sama irgendein Promi wäre. Und gerade als meine Gesichtsfarbe sich wieder normalisierte wurde ich durch Beniko's nächste Frage wieder rot. "Also...eigentlich....ich wollte Saiyana fragen ob sie mit mir zur Schule geht. Damit ich sie etwas besser kennen lernen kann. Also....wenn du nix dagegen hast könnten wir ja zu dritt gehen." sammelte ich verlegen vor mich hin.