Nachdem mir der blonde Junge erlaubt hatte mich dazu zu setzen und sich mir als Leonard Van Straken vorstellte setzte ich mich auf den Platz den er mir 'zugewiesen' hatte. "D-danke. Mein Name ist Evangeline Usagi. Freut mich ebenfalls." Nachdem ich ein bisschen was gegessen hatte, was ja der Hauptgrund dafür war weshalb ich überhaupt in den Speisesaal gekommen war, kam ich etwas ins Grübeln. "Warte mal...Van Straken...der Name sagt mir irgendwas."murmelte ich nachdenklich vor mich hin. "Irgendwo her kenne ich den Namen, ich weiß bloß nicht mehr woher." Nachdenklich knabberte ich weiter an meinem Croissant, aber mir fiel einfach nicht ein woher ich den Namen kannte. "Naja, egal. Wie heißt du eigentlich?" fragte ich an das weißhaarige Mädchen gerichtet. Erst jetzt bemerkte ich ihre Hundeohren und den Hundeschweif. Oh Gott. Sie is doch kein Werwolf oder? Obwohl, sie riecht nicht nach Blut. Also ist sie entweder ein friedlicher Werwolf oder ein Wolf im menschlicher Gestallt. Hm....am besten frag ich sie wenn ich mal mit ihr allene bin. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ein Werwolf im selben Raum wie ich. Beziehungsweise sogar auf derselben Schule. Ich hatte in der Vergangenheit schon genug Probleme mit diesen Vieschern. Wenn ich jetzt hier auch noch mit einem aneinander gerate kann ich die Schule hier vergessen. Naja, die kleine wirkte zumindest schon mal nicht so als hätte sie schon mal einen Menschen angefallen. Sie wirkte eher wie ich als ich 6 war und das erste mal Kontakt zu Menschen hatte. Schüchtern, ängstlich und die ganze Zeit auf den Boden starrend. So sah ich damals auch aus. Nur mit dem Unterschied das man mich nicht von einem Menschen unterscheiden konnte. Jedenfalls setzte ich es mir jetzt schon zum Ziel mich mit ihr anzufreunden. Auch wenn das ziemlich schwierig werden könnte, wenn sie wirklich so ist wie ich damals. Es hat über 5 Monate gedauert bis ich mal ein Wort heraus gebracht hatte. Aber ich war mir sicher das ich es schaffen kann, immerhin waren wir gar nicht mal so verschieden. Zumindest was Schüchternheit angeht.

Saiyana hörte zwar Leon und Evangeline zu, doch dabei schaute sie weiter zu Boden und trank schweigend ihren Kakao. Als Leon ihr eine Münze in den Schoß schnippte schrak sie kurz hoch aber dann lächelte sie ihn an und versuchte es ihm gleich zu tun, doch sie hatte anscheinend gar kein Talent und die Münze fiel in Leons Kakao. Saiyana legte erst die Hand vor den Mund aber dann kicherte sie. Ich äh ich ich bin Saiyana stammelte sie dann auf Evas Frage hin aber schaute sie nicht an sondern widmete sich schnell wieder ihrem Kakao. Ihre Ohren zuckten nervös und sie versuchte einem Gespräch mit Eva aus dem Weg zu gehen. Sie beugte sich vor und schaute wieder leicht lächelnd in Leons Kakaotasse, ob da noch etwas drin gewesen ist. Doch schnell lehnte sie sich wieder in den Stuhl zurück um nicht weiter aufzufallen. Wie Leon das auch immer anstellte, dass sich Saiyana ein wenig besser fühlte. .. allerdings half das nir für ein paar kurze Moment. Es waren einfach zu viele Wesen hier, dass Saiyana sich einfach so frei bewegen und sprechen konnte.

Mein Blick zuckte scharf, als sie sagte, dass mein Name sie an etwas erinnerte. Normalerweise hätte ich dies als Provoktaion aufgenommen, wie konnte man den Namen van Straken vergessen? Eine Unverschämtheit. Doch mich lenkte etwas ab und zwar war es ein Spritzer meines Kakaos, welcher mich zurück in die Realität riss. Ich bauchte einen Moment um zu realisieren, was gerade geschehen war, doch verstand ich sofort, als Saiyana zu kichern begann. Sie hatte meine Goldmünze wohl in meinen Kakao geschossen. Kennt ihr diesen Moment, wo man überlegen muss, ob es für einen solch gezilten Fehversuch mehr können bräuchte als für den richtigen? So einen Moment hatte ich gerade. Ich wollte Saiyana weiter zum lachen bringen, stand ihr das weitaus besser als diese bedrückte Miene. Also nahm ich den Kakao, und leerte ihn auf Ex mit einem schnellen Zug in den Nacken. Der Becher war nun leer und die Münze war fest zwischen meinen zusammengepressten Zähnen. Ich ließ zwischen meinen Zähnen und der Münze ein leises "Tadaaa" erklingen und lächelte etwas. Ob diese Evangeline wusste, dass ihr gerade durch diese Aktion ihr leben gerettet wurde? Ich bin mir da nicht so sicher. "Ich fühl mich wie ein Spielautomat, Please insert Coin here." Ich sprach ziemlich laut, vielleicht auch etwas provozierend, war mir das andere Mädchen im Raum auch nicht entgangen. Sie schien eine ziemliche Zuneigung zu spielen zu haben. Rahael hatte mir davon mal erzählt, aber ich hatte nie die nerven dabei lange zuzuhören. Ich nahm also die Münze und schnippte sie wieder zu Saiyana, diesmal hatte ich fast mein Ziel getroffen, aber leider nur fast, hätte ich doch gerne gesehen, was dabei passiert wäre, jedoch war ich nicht so talentiert in Geschicklichkeitsspielen. Mit einer leichten Seitenbemerkung sprach ich nun zu Evangeline. "Ach du verwechselst mich bestimmt mit van Hellsing, aber so cool bin ich leider nicht." Ich wollte sehen, was passiert, wie sie reagiert, ich wollte lernen. Eine langsame schwerfällige Stimme glitt durch meinen Kopf. "Hör auf zu spielen Leonard, du hast Kitsune richtig verärgert, beweg dich endlich zu ihr und kümmer dich um sie." Doch ich versuchte dies zu überhören. Shiki saß nur schweigsam herum, analysierte er das geschehen? Wer war er?

Ich hielt mich weitgehend aus den Gesprächen heraus, der Morgen war nun eh nur noch halb so schön wie zu dem Moment, als ich diesen Saal betrat. Ich machte mich daran, mein Zeug aufzuessen und stellte während dessen Augenkontakt mit Leon und Saiyana her, um in der Lage zu sein, sie ohne Worte zu verabschieden. Ich nickte lediglich, als ich das Gefühl hatte, sie sehen mich an, stand dann auf und brachte das Tablett weg, um dann auf mein Zimmer zu verschwinden.

tbc: Shiki's Zimmer

pp: Zimmer 116 - Beniko

Es sah so aus, als würde Beniko die Treppe zur Parterre geradezu hinunterstolpern, dennoch erreichte sie, ohne dass sich ein einziger blauer Fleck oder Kratzer auf ihrer Haut abbildete, den Speisesaal. Die frisch Angereiste war mit dem Speiseplan des Waisenhauses bereits mehr vertraut als mit dem Stundenplan der Schule. Erwähnten Stundenplan kramte sie nun aus ihrer Tasche heraus, um sich über die anstehende Unterrichtsstunde zu vergewissern, und stellte fest, dass ihr eine gute Stunde für ein ausgiebiges Frühstück blieb. Ohne große Umwege führte ihr grummelnder Magen sie zum Buffet und empfahl ihr das Schwarzbrot mit Käse und ein Croissant - Ramen gab es natürlich nicht. Für Getränke hatte Beniko bereits selbst gesorgt. Den beladenen Teller in beiden Händen haltend schwenkte sie ihr Sichtfeld nach links und rechts. Das einzige bekannte Gesicht, welches sie entdeckte, war jenes von Saiyana, welche entgegen Benikos Befürchtungen unversehrt schien. Nichtsdestotrotz zielte sie in einen Tisch abseits von Saiyana an und nahm gegenüber von einem blonden Mädchen Platz.
„Guten Morgen.“, grüßte sie das Mädchen höflich aber mit monotoner Stimme. Benikos Müdigkeit machte sich nicht nur ihn ihrem Gesicht bemerkbar, doch nach der morgendlichen Hetzerei erfreute sie sich nun an einem gemütlichen Frühstück. Abwechselnd biss sie in das Käsebrot und trank einen Schluck Traubensaft, wovon sie einen üppigen Vorrat in ihrer Tasche lagerte.
„He, Blondie“, machte sie nach einiger Zeit ihre Sitznachbarin unbewusst taktlos auf sich aufmerksam, „bitte sehr.“ Sie schob ihr ein Trinkpäckchen als Gastgeschenk (weil sie ja an ihrem Tisch saß) rüber, in der geheimen Hoffnung, das Mädchen würde es nicht annehmen, sodass sie mehr für sich selbst hätte.

Nachdem sich mir das Mädchen als Saiyana vorgestellt hatte und sie die Münze die Leonard zu ihr geschnippst hatte in seinem Kakao versenkt hatte, konnte ich mir ein kichern nicht verkneifen als er seinen Kakao aus trank und sich mit der Münze im Mund zum Affen machte. Als Leonard dann meinte das ich ihn wohl mit Van Helling verwechselte schaute ich ihn irritiert an. "Tut mir leid aber eine solche Verwechslung ist ausgeschlossen. Ich kenne Van Hellsing persönlich. Wir hätten uns zwar bei unserer ersten Begegnung fast gegenseitig getötet aber mittlerweile sind wir recht gute Freunde." erklärte ich. Irgendwie war mir dieser Leonard nicht ganz geheuer. Irgendetwas wollte er mir verheimlichen, die Frage war bloß was. Naja, im Prinzip war es mir ja egal, solange er mir nicht in die quere kommt. Ich hatte immerhin absolut keine Lust mir hier mit irgendjemandem Ärger einzuhandeln. Ich wollte einfach nur in Ruhe leben und das nachholen was mir früher verwehrt blieb. Ich wollte einfach nur Spaß haben und meine Kindheit nachholen. "Naja, eigentlich ist es mir völlig egal woher ich deinen Namen kenne. Ich hab ihn irgendwann mal gehört und nichts weiter damit zutun gehabt und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben. Es sei denn du gibst mir einen Grund dich zu mögen, dann kann ich mich vielleicht mit dir anfreunden.

Als ich sah wie der Typ an Saiyana's Tisch mit einer Münze im Mund fast schon rumbrüllte er wäre ein Spielautomat musste ich es mir verkneifen laut loszulachen und womöglich jegliche Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich versuchte mich also zusammenzureißen und aß weiter. Als mich dann allerdings ein Mädchen mit den Worten 'Hey Blondie.' ansprach zuckte ich erschrocken zusammen und verschluckte mich an meinem Kakao. Nachdem ich fast 20 Sekunden lang nicht mehr aufhören konnte zu husten schaute ich das Mädchen verwundert an. Wie lange saß sie schon vor mir? "W-wie lange sitzt du schon hier?" fragte ich sie. Als sie mir dann auch noch ein Päckchen eines mir unbekannten Getränks reichte wunderte ich mich noch mehr. "D-danke." murmelte ich leise. Schnell kramte ich in meiner Tasche und holte eine Dose Energy Drink heraus. Mit hoch rotem Gesicht reichte ich ihr die Dose. "B-bitte. Für dich."

Saiyana lachte leise, nachdem Leon sich ein wenig zum Affen machte. Das kurz danach Shiki einfach verschwand, stimmte sie ein wenig enttäuscht, doch vielleicht war ihm das ganze auch einfach zu Suspekt geworden. Leon schnippste wieder die Münze zu Sai und es schien so als wolle er etwas bestimmtes treffen, doch Saiyana wusste nicht was genau. Sie lächelte Leon verlegen an und wollte erst etwas sagen, ließ es dann jedoch sein. Sie nahm wieder die Münze und versuchte sie zu Leon zu schnippsen, allerdings flog sie im hohen Bogen in Evangelines Gesicht. Schnell zuckte Saiyana zusammen und sie wurde rot. Da...das tut mir leid... sagte sie so leise, dass man es fast nicht hören konnte. Sie hoffte, dass sie jetzt nicht sauer wurde und dass es ihr nicht wehgetan hatte, denn die Münze hatte schon ordentlich Speed gehabt. Ihre Ohren zuckten nervös und sie spielte ein wenig mit ihren Fingern. Hastig nahm sie einen Schluck von dem leckeren Kakao, um sich ein wenig zu beruhigen, was allerdings auch nicht viel half.

Die kleine Sai, begann zu lachen und dies stimmte mich fröhlich, aber nicht nur sie lachte, viele lachten, es war so schön, viele Wesen glücklich zu hören. Ich lächelte und schaute zu Evangeline. "Die Familie van Straken ist dafür bekannt, dass Werk von Hellsing fortzusetzen." Ich lächelte sanft und schaute mich um. War ein Licht ausgegangen? Alles in meinem linken Augen schien fiel dunkler zu sein, ich versuchte es wegzublinzeln, dies gelang mir aber nicht so. "Aber ich bin nicht so wie meine Familie. Aber ich verstehe es, warum sie einen solchen Hass haben. Vampire mit ihrer schnellen Ausbruch von ihres gleichen.",fügte ích schnell hinzu. Meine linke Körperhälfte schmerzte plötzlich höllisch. Was war los? Ich hustete in meine Hand und was zum Vorschein kam, war nicht wirklich das was ich erwartete hatte. Eine schwarze klebrige Masse, sammelte sich dort, etwas, was ich unweigerlich als Öl erkannte. Etwas war also doch gestern an meinem Arm kaputt gegangen und ich hatte wohl eine schwere Blutvergiftung. Ich wollte aufstehen, doch mein Körper schien dies nicht zu wollen. Eine Stimme dröhnte in meinem Kopf. "Toll hast du das gemacht. Sei froh, dass Öl ein Mineral der Erde ist und für mich verträglich. Ich übernehme deinen Körper solange, bis das Öl aus dir raus ist. Keine widerrede." Mein Sichtfeld wurde schwarz und ich fand mich in einem kleinen Zimmer in meinem Kopf wieder, wo Valora mir fröhlich zu winkte. Doch was ausserhalb passierte konnte ich nur aus den Fenstern sehen, doch dort stand mein kleines Ich.

Es war fürchterlich kompliziert mich in so einem gebrechlichen Körper zu sein. Ich stand wankend auf und schaute kurz in die Runde. Nur Mädchen waren hier zu sehen, hübsche, junge Mädchen. Das machte mir alles viel, viel schwerer. Mit einem Mädchen zu sprechen hatte ich mit Valora irgendwann gelernt, aber mit massen zu sprechen? Oh man. Ich schluckte kurz und meine etwas tiefere Stimme kam aus Leons Mund. "Ich werde noch etwas spazieren gehen, damit ich für den Unterricht fit bin, bis nachher." Ich versuchte nicht rot zu werden und dann kam die peinlichste Aktion meines Lebens, ich machte einen Schritt. Wie ein betrunkener und krachte erstmal zu Boden. Ich ließ die Erde mich wieder aufrichten und schleifte dann wie mit Schlittschuhen über den Boden. Doofer Mist, ich bin so einfache Dinge nicht gewöhnt. Ich schlitterte hinaus auf den Flur.

tbc Wohnzimmer

Der Blondine war sie wohl nicht auf Anhieb aufgefallen, denn diese röchelte und hustete als sie von Beniko wie aus dem Nichts angesprochen wurde. Mit einem Zug sog diese den gesamten Inhalt des Trinkpäckchens in ihren Körper und spürte wie der kühle Traubensaft ihren Magen füllte, während sie ihrem Gegenüber, allem Anschein nach eine Ausländerin, einen kühlen Blick zuwarf.
„Wie unhöflich! Ich sitze hier bereits seit fünf Minuten.“, klagte Beniko und biss grob von dem Croissant ab. Als ihr im Tausch mit dem Traubensafttrinkpäckchen eine Getränkedose zugeschoben wurde, nahm Beniko diese skeptisch entgegen. „Energy Drink“ lautete der dynamische Schriftzug unter dem des Markennamens.
„Danke.“, erwiderte sie trocken und öffnete die Dose, indem sie die Lasche langsam nach oben zog. Mit beiden Händen umfasst nippte sie erst probeweise an der Dose und nahm anschließend einen kräftigen Schluck. Das nach flüssigem Weingummi schmeckende Getränk hatte ähnlich wie Kaffee einen aufputschenden Effekt auf die Fünfzehnjährige, welcher ihr nach der vergangen kurzen Nacht sehr gelegen kam.
„Das kribbelt auf der Zunge.“ Beniko konnte ein sanftes Lächeln nicht unterdrücken und stellte die Dose ab, um weiter an dem Croissant zu knabbern. Nebenbei bemühte sie sich, die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren, damit sie sich nicht wie am Nachmittag des vorherigen Tages zum Unterricht verspäten würde.