Im obersten Bereich, gleich unter dem Dach des Anwesens, befindet sich der Dachboden. Er ist genau wie das Anwesen sehr groß und erstreckt sich über die Gesamte Länge eines der Gebäudeteile. Hier und da stehen mal ein paar Kisten herum und Überbleibsel aus anderen Tagen lassen sich dort mit etwas Glück finden. Dennoch haben auch die Bewohner hier einen kleinen Schatz versteckt. In einer der Ecken des Dachstuhles befindet sich eine liebevoll eingerichtete Sitzecke, welche in der Nähe von Fenstern gelegen ist und dessen Ambiente eine ungemeine Gemütlichkeit ausstrahlt. Tagsüber kann man sehen, wie die Sonne durch die dort gelegenen Dachfenster scheint und den Teil der Räumlichkeit in ein angenehmes Licht taucht.
Der Schwierigkeitsgrad des Balanceaktes war ziemlich klar gewesen. Niemand konnte das so einfach schaffen eine Gitarre und einen Grießpudding hier auf den Dachboden zu bringen. Vor allem, wie machte man die Bodenluke auf? Fragen über Fragen, die sich der Blonde hier stellte und in seinen Gedanken nicht wirklich verarbeiten konnte. Immerhin hatte er auf Anhieb keine Lösungen für dieses Problem. Obwohl! Ganz plötzlich fiel dem Südkoreaner eine Idee ein, wie man diesen Balanceakt ganz einfach bewältigen konnte. Jedenfalls war es in seinem Kopf ganz einfach, ob es in der Praxis auch so war, wusste der Blonde nicht. Nojra wollte einen Wettbewerb starten und der Gewinner durfte dann alles alleine futtern. „Hm…“, sagte er und fing breit an zu grinsen. „Denkst du, dass du diesen Wettbewerb wirklich gewinnen würdest?“, fragte er sie direkt, seine Augen wurden kurz ein wenig enger und er sah ihr direkt in die Augen. Ein wenig provozieren musste man manchmal einfach. Der Blonde war sowieso gespannt, ob Nojra das wirklich schaffen würde. Vielleicht würden die beiden diesen Wettbewerb noch heute austragen. Luca wär auf jeden Fall dabei gewesen, immerhin hatte er eh nichts anderes vor außer zu schlafen. Die Braunhaarige erzählte kurz von sich, dass sie Gitarre spielte und seit einigen Jahren erst Klavier, aber das anscheinend nicht so gut wie mit der Gitarre. Doch bevor der Südkoreaner darauf überhaupt reagieren konnte, wandte Nojra wieder die Aufmerksam ihm zu. Es verwunderte den Vampir ein wenig. Immerhin schien sie Interesse an seinem Leben zu haben. Ob es einen Grund dafür gab? Er war ein wenig skeptisch ihrer Frage gegenüber. Immerhin wollte er ja nicht allzu viel von seiner Vergangenheit erzählen. Doch der Blonde war auch ein wenig neugierig. Wie weit würde die Braunhaarige denn gehen? Was wollte sie wirklich alles von ihm wissen? Um dies herauszufinden, musste er ein Stück weit mitspielen. Im Moment fragte Nojra sowieso nicht irgendetwas, das der Südkoreaner für sich behalten wollte, also war das auch nicht wirklich ein großes Problem. Der Vampir fing an zu lachen. „Also ich kann dir sagen, dass ich ein Vampir bin, aber keine mehrere hundert Jahre alt. Tatsächlich bin ich ein sehr junger Vampir mit 17 Jahren“, erklärte er erst einmal frech grinsend. „Doch zu deiner vorherigen Frage zurückzukommen, ich spiele seit ich hier auf der Insel bin Gitarre. Das war… lass mich überlegen… irgendwann 2012 denke ich. Es ist einfach schon ziemlich lange her“, sagte er verlegen lächelnd und kratzte sich kurz an der linken Schläfe. Der Vampir war sich wirklich nicht mehr ganz so sicher, ob es wirklich 2012 war. Er war schon so lange hier auf der Insel und hatte einiges erlebt. Sein vorheriges Leben ließ er zurück und versuchte es auch mehr oder weniger zu vergessen. Doch mit Jahreszahlen hatte Luca schon immer seine Probleme. Egal, ob privat oder in der Schule, sowas war für ihn unwichtig. Doch nun wollte er auch etwas über Nojra erfahren. Er kannte sie ja nicht wirklich gut. „Und was bist du denn eigentlich?“, fragte er sie gleich im Anschluss. Es wäre ja unhöflich, wenn der Vampir nicht wissen würde, welcher Rasse Nojra angehörte. So wie so aussah, hätte er sieh eher naturverbunden eingeschätzt. In die Richtung eines Tiermenschen, Werwolf oder auch Nixe könnte er sich sehr gut vorstellen. Trotzdem wartete er gespannt ab, was sie ihm antworten würde.
Einen möglichen Wettbewerb im Grießpudding balancieren zu gewinnen, war eine Herausforderung, welche ihren Futterinstinkt innerhalb einer Sekunde von null auf hundert hochfuhr. “Na klar, kann ich den gewinnen! Zwei Dinge auf dieser wunderbaren Welt stehen als unerbittliche Gesetze fest, wie in Stein gemeißelt: Erstens - alles was lebt muss irgendwann einmal den letzten Weg antreten und Zweitens - solange am Ende einer Aufgabe Essen auf mich wartet, werde ich diese so zügig wie möglich erledigen!” Nachdrücklich nickend grinste der Braunschopf ihren Gegenüber selbstbewusst an und versuchte gleichzeitig, schlau aus seinem Gesichtsausdruck zu werden. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob es ihm überhaupt passte, dass sie hier oben neben ihm rumlümmelte, geschweige denn, dass sie ihm soeben kaum eine Ausflucht mehr gelassen hatte, den letzten freien Tag in Ruhe für sich so gestalten zu können, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. “Also, steht die Wette? Der Gewinner darf entscheiden, was mit dem gesamten Hort der wobbeligen Beute geschehen soll!” Sei es drum, die Sache war ja quasi ohnehin schon ins Rollen gebracht worden. Sollte ihre neue Bekanntschaft so wirklich gar keine Lust auf einen so ungewöhnlichen Wettlauf haben, würde er das Ganze bestimmt nachdrücklich ablehnen. Einen Versuch war es allemal wert! Um nicht weiter auf der Situation herumzureiten, beschloss Nojra die Aufmerksamkeit erstmal zurück auf sein Alter zu lenken. Er war ein Vampir, aber gerade mal ein kleines bisschen älter als sie. Aus irgendeinem Grund passte dieses Bild nur sehr schwer in ihre eigene Vorstellung eines so sagenumwobenen Wesens wie er es war. Sie hatte in ihrem Leben bestimmt schon ein dutzend Bücher über nachtwandelnde Blutsauger gelesen, wenn nicht sogar mehr. Keiner darin war auch nur ansatzweise so jung gewesen, wie der Blondschopf neben ihr. “Siebzehn also. Wurdest du so geboren, oder einfach sehr, sehr früh verwandelt? Überhaupt, wie läuft das so ab? Alterst du überhaupt noch? Und bringt dir normales Essen, wie die leckeren Äpfel, eigentlich etwas, außer Geschmack?” Blinzelnd machte sich immer mehr Verwunderung auf ihrem Gesicht breit, je mehr sie die soeben abgefeuerten Fragen in ihrem aufgewirbelten Kopf widerhallen ließ. Zugegebenermaßen musste ihm dieser Ausbruch wie eine Wand aus purer Skepsis vorkommen. Dabei wurde dieser von nichts als reiner Faszination angetrieben. Unangenehm war der Schülerin diese verhörähnliche Situation dennoch bis aufs Mark. Er wirkte so schon zurückgezogen und in sich gekehrt. Da würde ein Tsunami aus Halbwissen, gespeist von Vorurteilen aus der Popkultur, wohl auch nicht dazu einladen, sich so weit zu entspannen, bis man von selbst damit rausrücken möchte. “Also, naja….ich bin übrigens ein Halbwesen. Halb Nixe, halb Zauberin. Ich kann aber nur Heilzauber, also keine coolen Feuerbälle, oder sowas……”, fügte sie als verlegenes Friedensangebot schnell hinzu.
Der Wettbewerb stand schon fast fest zwischen den beiden. Sie stachelten sich gegenseitig dazu an. Luca fand dies irgendwie amüsant. Es machte ihm Spaß das Mädchen ein wenig auf die Probe zu stellen. Die Braunhaarige war aber so selbstbewusst, dass sie genau wusste, was alles in Stein gemeißelt war. „Gut zu wissen“, gab der Blonde von sich und grinste frech. Sie würde für eine Aufgabe mit einer Essensbelohnung alles tun. Da war der Südkoreaner auf jeden Fall gespannt, denn auch er war motiviert diese Aufgabe zu lösen und hatte einige Ideen im Petto, die man nicht unterschätzen sollte. Nojra wollte die Wette unbedingt anfangen, deswegen nickte Luca zustimmend. „Klar, heute Abend um… sagen wir 20 Uhr? Jeder nimmt eine Portion Grießpudding und seine Gitarre mit“, schlug der Blonde ihr anschließend vor. Ob ihr das so passte? Der Vampir wusste ja nicht, ob sie abends andere Pläne hatte, wie zum Beispiel die Gesichtsreinigung, oder… irgendwelches Make Up auszuprobieren. Der Blonde kannte sich so oder so mit den Frauen nicht unbedingt gut aus. Also ließ er die Braunhaarige entscheiden, ob das für sie so passte. Das Thema ging im Anschluss in eine persönliche Richtung. Nichts, was der Blonde schlimm fand, aber die Verwunderung in der Stimme und im Gesichtsausdruck von Nojra verwirrten den Vampir schon etwas. Warum war sie denn so verwundert? Als ob die Geschichten, die sich die Menschen so erzählen, echt wären. Aber anscheinend brauchte das Mädchen eine kleine Einführung in Mythen und Legenden. Er atmete einmal tief ein und aus, bevor er anfing zu sprechen. „Also es gibt sehr unterschiedliche Vampire. Die, die in einem gewissen Alter verwandelt wurden und die, die einfach normal geboren wurden. Dadurch kann es sein, dass manche Vampire schon um die 200 Jahre sind, oder einfach so junge Personen, wie ich, sind. Und Alter ist relativ gesehen. Immerhin kann ich richtig alt werden, aber trotzdem noch wie ein 20 Jähriger aussehen. Ich glaub, dass das aber auch bei jedem Vampir unterschiedlich ist. Bei meiner Familie ist es so, dass man so jung bleibt, als wäre man 25 Jahre. Und ehrlich gesagt… Ich trinke nur Blut, wenn es mein Körper unbedingt von mir verlangt. Ich esse viel lieber normales Essen. Ob es mir was bringt? Keine Ahnung, ich lebe ja noch, ich denke schon?“, antwortete der Südkoreaner ein wenig zu ausführlich auf die vielen Fragen. Ob es ihr was brachte, wusste Luca nicht. Aber sie würde sich sicher melden, wenn sie noch mehr Fragen dazu hätte. Im Anschluss lenkte der Blonde das Gespräch noch auf die Braunhaarige, denn nicht nur sie war hier neugierig auf ihrem Gegenüber. Ein Halbwesen also… interessant. Der Vampir kannte schon zuvor einige Halbwesen, aber er hatte jetzt mit niemandem wirklich viel Kontakt. Man könnte schon fast sagen, dass dieses Gespräch zwischen Nojra und ihm fast das meiste an Kontakt ist, das er jemals hier hatte. „Interessant. Aber Heilzauber wird gerne unterschätzt. So eine Fähigkeit kann sehr nützlich sein. Und deine Nixenfähigkeiten ist sicher auch praktisch. Gibt es bei den Nixen nur die Fähigkeit schnell zu schwimmen, oder gibt es da andere auch noch? Wenn ja, welche hast du denn?“, fragte er das Mädchen und lächelte sie freundlich an.
Die spontane Idee, den Weg zum Dachboden in eine Art Rennstrecke für ausgehungerte Griespuddingfanatiker zu verwandeln, entpuppte sich schnell als ein bereits fest vorgenommenes Unterfangen. Aufregung machte sich in Nojras Brust breit und wanderte mindestens genauso schnell in Richtung Bauch weiter. So sehr sie verrückte und spaßige Freizeitgestaltungen auch liebte, die Aussicht auf einen Wettstreit löste dennoch so ziemlich jedes Mal ein dringendes Bedürfnis in ihr aus, ins Bad zu verschwinden. Sich mit jemandem direkt zu messen, ließ ihre Nerven einfach jedes Mal aufgeregt rumflattern. Es sei denn, es ging ums Schwimmen. Da machte ihr sowieso keiner so schnell etwas vor. Ein absolutes Heimspiel. “20 Uhr klingt nach einem Plan! Ein warmer Seelenwärmer vor dem ins Bettchen kuscheln klingt nach einer einwandfreien Einschlafhilfe!”, grinsend streckte sie ihren rechten Daumen zustimmend in die Höhe und versuchte, sich nichts von ihrer Anspannung anmerken zu lassen. “Allerdings würde ich statt der Gitarre lieber zwei dampfende Schalen zusätzlich balancieren wollen. Macht die ganze Sache nochmal ein bisschen aufregender und wir können für danach noch ein paar Leute zum Festschmaus einladen.!” Warum genau die Braunhaarige sich die Angelegenheit somit noch erheblich verkomplizierte, wusste nicht einmal sie selbst. Sie war nunmal ein Paradoxon. Durch und durch. Als der Vampir nun auf ihre, eher unbeholfenen, Fragen antwortete, wurde sie mit einem mal ein wenig rot im Gesicht. Sie kam sich sehr naiv und voller Vorurteile vor. Natürlich war die Realität nicht mit den gängigen Romanfiguren blutsaugender Fledermäuse zu vergleichen. Das hätte sie sich grundlegend auch schon von selbst denken können. Hat sie auch. Nur änderte das nichts daran, dass ihr Mundwerk mal wieder schneller war, als jeder vernünftig zu Ende gebrachter Gedanke. “Verstehe.”, quetschte sie kleinlaut hervor. “Und woher nimmst du das Blut, wenn du welches benötigst?” Interessiert neigte sie ihren Kopf leicht zur Seite und musterte ihren Gegenüber mit einem neutralen Ausdruck. Mit etwas Glück war diese Darstellung ihrer Neugierde nicht ganz so plump und beleidigend. Bevor Luca jedoch die Chance bekam, die zappelige Nixe zu erleuchten, war es nun an ihr aus dem Nähkästchen zu plaudern. “Ja, das stimmt schon. Heilzauber sind wirklich ziemlich nützlich und ich konnte sie auch schon einsetzen, um anderen zu helfen. Mein Vater ist ein vollwertiger Magier und arbeitet auf der Krankenstation. Von ihm habe ich eigentlich alles gelernt, wenn es ums Zaubern geht. Was meine Flossen anbelangt kann ich mich zwar zu einem halben Fisch verwandeln, aber mein Atem ist nicht so lang, wie der einer reinblütigen Nixe. Ich kann dennoch eine ganze Weile durchs Riff tauchen und Zeit unter den Wellen verbringen. Aber längere Zeit dort leben ist eben nicht drinnen.” Und das störte sie auch nicht. Ihr Leben spielte sich größtenteils sowieso über dem Meeresspiegel ab und sie liebte jede Sekunde davon. Das Wasser war für sie mehr ein beruhigender Rückzugsort, um den Kopf mal frei zu bekommen und die Sorgen der Welt kurzzeitig auszusperren.
Die Idee von Luca bekam Anklang. Der Wettbewerb stand also somit fest. Um 20 Uhr heute Abend würden sich die beiden einen Wettkampf der Sonderklasse bieten. Ob das überhaupt gut gehen würde? Ach, was konnte da denn schon großartig passieren? Vielleicht dass im Eifer des Gefechts ein wenig Grießpudding auf den Boden fiel. Dann hatte das Putzpersonal halt einmal einen Ort mehr, der geputzt werden musste. Es war dem Südkoreaner gerade mehr oder weniger egal, denn auch sein Wettkampfgeist wurde geweckt und da konnte er ein schlechtes Gewissen schlicht weg im Moment nicht gebrauchen. Für die Braunhaarige war aber klar, dass die Gitarre zum Balanceakt nicht dazu gehören sollte, sondern dafür mehr Grießpudding. „Hm… gar keine schlechte Idee“, überlegte der Blonde einfach mal laut vor sich hin. „Aber… dann müssen wir vorher auch Grießpudding machen, damit wir genug haben und es gerecht aufgeteilt ist“, fügte der Vampir mit an. „Wie wärs, wenn wir uns um 19 Uhr in der Küche treffen und gemeinsam den Grießpudding vorbereiten? Wir müssten ja genug Zeit dafür dann haben und um 20 Uhr geht’s zum Wettbewerb“, schlug Luca vor. Somit wäre das Problem, dass jemand vielleicht mehr oder weniger Grießpudding balancieren musste, aufgehoben. Immerhin konnten sie dort mit einer Waage dann das Gewicht begutachten und beim ein oder anderen Grießpudding noch etwas mehr hinzufügen, oder einfach direkt essen. Das Thema wechselte danach zu der Rasse der beiden. Die beiden konnten von dem her nicht unterschiedlicher sein. Was keinesfalls ein Problem oder ähnliches darstellte. Es war einfach interessant auch mal jemand anderen mit anderen Fähigkeiten kennenzulernen, auch wenn der Umstand ein wenig schräg war, wenn man an den Grießpuddingwettbewerb dachte. Ob der Südkoreaner überhaupt mit Nojra gesprochen hätte, wenn sie nicht einfach so zum Dachboden gekommen wäre? So wie sich selbst der Blonde kannte, eher nicht. Aber das lag eher daran, dass er selbst anderen nicht unbedingt vertraute und auch niemanden an sich heran kommen lassen wollte. Aber die Braunhaarige kam ja auf ihn zu. Somit konnte man sich ja schon einmal gut unterhalten und vielleicht auch etwas Neues über den Gegenüber erfahren. Die Frage der Braunhaarigen verwirrte Luca ein wenig. Ehrlich gesagt wusste der Blonde in diesem Augenblick nicht genau, was er antworten sollte. „Ähm… hm… wie soll ich das jetzt erklären…?“, fing er an und sprach dabei mehr mit sich selbst als mit der Braunhaarigen. „Also ich selbst habe noch nie Menschenblut oder sowas in der Art getrunken. Höchstens mein eigenes. Aber es gibt so einen roten Saft, der extra dafür da ist, dass man keine anderen Leute beißen muss. Das gibt es sogar hier beim Frühstück“, erklärte ihr der Südkoreaner. Damit wurde vorgebeugt, dass es keine Überfälle auf andere Personen hier auf der Insel bzw. hier im Schulheim gab. Aber das war ja auch in Ordnung, denn Luca wusste, dass es nicht einfach war diesem Drang entgegenzuwirken. Danach sprach Nojra von ihren Fähigkeiten, den Heilzauber. Die Heilmagie hatte sie wohl von ihrem Vater. Gut, dass ihr Vater ihr auch sowas wirklich beibringen wollte. Ihr Nixendasein hatte sie dann wohl von ihrer Mutter. Sie war zwar nicht ganz so gut, wie eine reinblütige Nixe, aber immerhin konnte sie schnell schwimmen und ihren Atem lange anhalten. „Das klingt doch gut. Das mit dem Atem kannst du vielleicht sogar üben, aber ich bin kein Experte was Nixen anbelangt…“, antwortete ihr der Blonde. Ob es wirklich funktionieren würde, wusste er nicht, aber man konnte es auf jeden Fall mal versuchen.
Im Anschluss nahm der Vampir seine Gitarre in die Hand und stand auf. „So, dann würde ich sagen, wir sehen uns um 19 Uhr in der Küche des Wohnheims. Bis dann“, verabschiedete sich der Blonde von dem Mädchen vorerst und nahm seine Sachen und verschwand. Er wollte nicht noch länger hier bleiben, denn ansonsten hätten sie sicherlich bis um 19 Uhr auch hier bleiben und reden können.