Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Als sein Kopf auf der Tischplatte landete, vibrierte der nur noch lauwarme Kakao in ihrer Tasse und veranlasste das Mädchen dazu nun einen Schluck davon zu kosten, während er sich von seinem 'Beinahe-Tod' erholte. Es schmeckte immer noch lecker, obgleich sich inzwischen das Pulver auf dem Boden abgesetzt hatte und der Schokoladengeschmack im Vergleich zur Milch weniger dominant war. Doch all das konnte Cami nicht davon abhalten gleich noch einen Schluck hinterher zu kippen, um die Trockenheit und den Geschmack frischen Stoffes aus ihrem Mund zu spülen. Normale Menschen hätten wohl nicht zu solchen drastischen Maßnahmen gegriffen und eher um Hilfe gebettelt oder versucht die Krawatte aufzuschneiden, aber war sie weder ein gewöhnlicher Mensch, noch konnte sie in solchen Situationen ihrem Instinkt entgegen setzen. Sie wäre schon beinahe in Versuchung gekommen von ihrem Croissant ab zu beißen – nach vorne gedreht hatte sie sich bereits -, doch ließen die Worte des Jungen ihren Oberkörper herum fahren. Wieso guckte der Rotschopf denn so seltsam? Wie ein Scherz hörte sich das nicht an, aber ernst konnte er es auch nicht meinen. Ein wenig irritiert durch seine Mimik, brauchte Cami einige Sekunden, um eine passende Antwort zu finden. »Dir scheint's doch wieder ganz gut zu gehen«, erwiderte sie schulterzuckend und lächelte in sich hinein. Nun konnte sie es doch nicht mehr abwarten und biss ein Stück vom Croissant ab, ohne die Marmelade darauf zu verstreichen. Nach dem Kauen und Schlucken drehte sich die Brünette allerdings wieder zu dem Jungen um und musterte ihn flüchtig; eher sein Gesicht, das noch von einem sanften Rotton gedeckt wurde. »Und wem habe ich gerade das Leben gerettet?«, wollte Cami wissen und spielte natürlich auf seinen Namen an. Grinsend nahm sie das eine Ende der Krawatte zwischen die Finger und drehte sich nun komplett zu ihm um, sodass ihre Knie leicht an seine Oberschenkel stießen. Für ihre Cosplays hatte sie schon mehrfach Krawatten gebunden und wusste daher bestens Bescheid, wie das ging. Mit einer einfachen Handbewegung führte sie erst das breite Ende hinter dem schmalen hindurch, bildete eine Schlaufe und zog ein Ende so hindurch, sodass ein Knoten entstand. Sie schob diesen Knoten ein wenig höher – erpicht darauf ihm genug! Atemfreiheit zu geben – und klopfte dem Jungen schließlich lächelnd auf die Brust. »Wenn wir mehr Zeit haben, gebe ich dir einen kleinen Crashkurs«, zwinkernd beugte sie sich wieder über ihr Frühstück und biss erneut ab.
Gerade, als der Deutsche die Tür betreten hatte, hörte er ein Knistern und erblickte seine beste Freundin - besagte Retterin - welcher einige stichelnde Flammen um die hoch erhobene Faust züngelten, bereit, Raphael Eine zu pfeffern, die mehr als nur ein paar Brandspuren hinterlassen würde. Jedem anderen zumindest. "Jo." Gelangweilt meldete der Besucher sich zu Wort, den Anflug von Aggression schlichtweg ignorierend, bis Eleanor schließlich abrupt inne hielt und erkannte, wen sie da vor sich hatte. Auf ihre Worte antwortete der junge Mann schlichtweg mit einem Schulterzucken, um gelangweilt an der Schwarzhaarigen vorbeizumarschieren, bis er schließlich aus ihren zuvor noch müden Augen einen Blick zu entnehmen vermochte, welcher sogar bei ihm die Alarmglocken erschallen ließ. "Alles... OK...?" Gerade, als Raphael schon einen Schritt nach hinten machen machte, vernahm er jedoch laut und deutlich die fluchende Antwort der Stride, welche mit einem Chop auf seinen Kopf nur noch einmal bekräftigt wurde. Reflexartig verlagerte der trainierte Kämpfer in nur einem Augenblick sein Gewicht, weshalb er den Hieb jedoch gerade einmal leicht auf seinem Haupt zu spüren vermochte - zu Irgendetwas musste seine verhasste Ausbildung ja gut gewesen sein, oder etwa nicht? Den seufzenden Worten seiner Freundin lauschend, zuckte er erneut mit den Schultern, um ein nüchternes "Sorry..." als Antwort hervorzupressen, was eigentlich genügen sollte, ehe er schamlos an Eleanor vorbeimarschierte und sich auf ihrem noch unordentlichen Bett niederließ, während er ihr beim Umziehen zuschaute. Nun ja, selbst er musste zugeben, dass dieser Anblick irgendwas hatte - aber was die anderen Kerle innerhalb seiner Klasse nur so toll an Ärschen, Titten und sonstigem Zeug fanden, war dem Deutschen noch immer ein Rätsel. Auch, wenn er hübsch von hässlich durchaus zu unterscheiden vermochte. Eleanor fiel in diesem Fall problemlos in die erste Kategorie - genauso wie Lil, mit welcher er gestern einige Stunden verbracht hatte, wenngleich diese noch einen kleinen Bonus in dieser Hinsicht hatte. Immerhin war sie ein Engel, während die Stride nur ein feuerspuckender Fuchs war! Auf die Frage, ob Raphael denn schon gefrühstückt hatte, antwortete er mit einem Kopfschütteln, jedoch konnte man in seinen Augen durchaus ein Glänzen erkennen, welches der junge Mann mit Essen in Verbindung brachte - und so dauerte es schließlich nur noch ein paar Minuten, bis die beiden den Speisesaal erreicht hatten, sich ihre Teller vollstopfen ließen und an einem der Tische platz nahmen, welche schon von zahlreichen anderen Jugendlichen besetzt waren. Nachdem der Sprössling der Möllers sich Butter auf sein Brot geschmiert und zwei deftige Scheiben Salami darauf verfrachtet hatte, biss er schließlich in dieses, ehe ihm mitten beim Kauen schließlich einfiel, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte. kurz blickte er Eleanor an, ehe er die Hälfte seines prallvollen Mundes heruntergewürgt hatte und mit dem sich noch immer darin befindlichem Rest einige Worte sprach, welche er eigentlich ganz nett meinte: "Guten Appetit!" Und eigentlich würden diese Worte auch ganz nett rüberkommen, wenn dem Deutschen dabei nicht diverse halb angekaute Krümel aus dem Mund geflogen kommen wäre, genau in Richtung von Eleanors Teller....
In ihre Schuluniform geschlüpft und einige schlichte Accessoire angelegt, seufzte Eleanor nur etwas genervt, war jedoch froh, dass der Bursche zumindest die vorgeschriebene Kleidung trug – immerhin konnte sie ihm das eintrichtern. Trotzdem musste sie lachen, als er sich entschuldigte, da es nicht ehrlich erschien und er mehr etwas von einem kleinen Kind hatte, dass die Standpauke seiner Mutter nicht mehr ertragen wollte. „Du bist echt unmöglich, Raphi.“, meinte sie tadelnd und schnappte sich ihre Tasche, bevor sie die Hand ihres besten Freundes schnappte. Er hatte nicht gefrühstückt und obwohl er es nicht offen zeigte, konnte sie es Anhand des Funkelns in seinen Augen erkennen, dass sein Magen nach Essen verlangte, darum wurde der Speisesaal aufgesucht. Beim Öffnen der Tür stieg der Schülerin der Duft von Brot, gemischt mit dem betörenden Aroma eines guten Kaffees in die Nase. Hungrig, als hätte sie Tagelang nichts gegessen, schnappte sich Eleanor ein Tablett, um es mit einem Croissant, einer Scheibe Schwarzbrot, Marmelade und Kaffee zu beladen. Raphael war sowieso auf die Britin fixiert, so dass sie ihm nicht mal sagen musste, dass er ihr zu Folgen hatte. An einen Tisch gesetzt beobachtete sie den Deutschen erstmals beim Essen und kicherte, als er sich nach einem genüsslichen Kauen an seine Manieren erinnerte. „Guten Appetit.“ Ihre schlanken Finger schlangen sich um den Griff der Tasse, bevor sie erst einmal den Geruch des heißen Kaffees verinnerlichte. Nebenbei wanderten ihre schwarzen Augen durch den Saal, um nach bekannten Gesichtern zu suchen. Darunter fand sie Leviathan, dessen Profil sie nur zu erhaschen vermochte, als er ein Mädchen grüßte, so dass sie sich wieder ihrem Frühstück widmete. Die Marmelade gleichmäßig auf dem Schwarzbrot verteilt, nahm sie einen Bissen, während Raphael schon dabei war sein Tablett zu verschlingen. „Weißt du schon was du in der ersten Stunde hast?“, erkundigte sich die Stride zwischendurch einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee tätigend, denn so wie sie ihn kannte hatte er sicher keine Ahnung und wäre verloren – also musste sie ihm entweder alles erklären, oder ihn irgendwie an jemanden vermitteln, wie ein Heimatloses Tier. „Außerdem solltest du mal dein Handy anschalten. So erreiche ich dich ja nie.“, fügte die Kitsune hinzu und legte ihren Blick auf das Gesicht des Deutschen, der – wie immer – völlig seelenruhig aß und so tat, als würde ihn die Welt einen Dreck kümmern. Seine Vergangenheit kannte sie nur flüchtig, doch was sie wusste reichte für ihr Verständnis und trotzdem wünschte sich die Schülerin etwas mehr Emotionen in ihm. Seine Krümel, die auch noch auf ihrem Teller landeten, regten bei dem Mädchen nur eine Augenbraue, aber um diese nicht Essen zu müssen - was der für Bazillen hatte? - entflammte sie die Fingerspitze ihrer freien Hand um die kleinen Krümmel in Asche zu verwandeln und schließlich wegzublasen.
Ich hatte sie falsch eingeschätzt, wurde mir klar, als sie sich entschuldigte. Es war lustlos und vielleicht auch gar nicht so gemeint, sodass ich erst einmal gar nicht darauf einging und es fallen ließ. Aber als ihr die Röte ins Gesicht stieg, weil ich diesen einen blöden Kommentar abgelassen hatte, starrte ich sie verwundert an, legte den Kopf schief und überlegte, wie ich mich so in einem Menschen – oder eher Wesen mit irgendwelchen Fähigkeiten – täuschen konnte. Okay, gut ich musste zugeben, dass ich jetzt nicht wirklich viel Ahnung von anderen Leuten hatte, geschweige denn von ihren Gefühlen, Gestik, Mimik, Absichten oder Gedanken. Dennoch hatte ich dieses Mädchen – deren Name ich noch immer nicht kannte – eher als kühl, reserviert und allgemein eher emotionslos eingeschätzt. So konnte man sich also irren, das war erstaunlich. Zumindest für mich. Ein Lachen, weil sie meiner Meinung nach überreagiert hatte, kam leise aus meinem Mund. Es sollte nicht spöttisch klingen, aber würde wahrscheinlich dennoch falsch aufgefasst werde, da ich mir folgende Bemerkung nicht verkneifen konnte. „Sicher nicht? Deine Wangen sagen was anderes.“ Endlich hatte ich das nun leere Glas vor mir auf den Tisch gelegt, hatte erleichtert aufgeseufzt und musterte dann wieder das Mädchen. Sie war mir ein Rätsel und ich fragte mich, warum sie sich zu mir gesetzt hatte. Wenn es wegen dem Brötchen war, hätte sie längst verschwinden können, tat es aber eindeutig nicht. Komisches Gör. Sie hatte Glück, dass ich satt und zufrieden war, sodass ich ihre Anwesenheit ertragen konnte. Wobei ich gestehen musste, dass sie irgendwie interessant war, jetzt wo mein Geruchssinn sich nicht mehr auf Essen konzentrierte und sie meine Aufmerksamkeit tatsächlich nur auf sie. Sie roch komisch, wirklich komisch. Anders und doch gleich…annähernd ähnlich. Es verwirrte mich, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Vielleicht bin ich derjenige, der normal isst, und ihr alle nicht? Klingt für mich plausibel.“, konterte ich und mein Grinsen verschwand, auch wenn das Gesicht nicht minder belustigt wirkte. Ich aß eben so viel, wie ich aß, da ließ ich mir auch nicht reinreden. Wem nutzte es, wenn man hungrig den Tag bestritt? Mir nicht. Wenn es ihr Spaß machte so wenig zu essen und hinterher zu hungern, sollte sie das machen, aber das war keine Alternative, die ich für mich wählen würde. Sie setzte sich auf, nachdem sie scheinbar ihre Gedanken geordnet hatte - ach, was wusste ich schon? Vielleicht hatte sie ja kurzzeitig mit offenen Augen geschlafen und ich hatte es nicht gemerkt? Oder sie war irgendein komisches Wesen, welches im Kopf irgendwelche Stimmen hörte? - Es gab so viele Möglichkeiten, warum sie diese eine Weile still blieb, ehe sie weiter auf mich einging. Plötzlich plapperte sie los, ganz unbefangen. Kurz war ich so überrascht, dass sich meine Augen weiteten und ich nichts sagen konnte. Ich hörte ihr nur zu. Was sie sagte, verstand ich jedoch nur zur Hälfte, blinzelte kurz und versuchte dann darauf zu antworten. „Aha…Okay. Slevin, das ist ein Lehrer, ja? Also mir wäre es egal, was der denkt, wenn ich müde bin, bin ich müde. Sollen sie sich doch beleidigt fühlen.“ Scheinbar wirkte ich wohl nicht so neu, wie ich war. Vielleicht würde sie ja drauf kommen, dass ich keine Ahnung hatte, wovon sie redete, wenn ich ihr ein bisschen nachhalf. „Ich denke ich bin gut gerüstet, außer man braucht auf dieser Schule bestimmtes Zeug, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Benutzt ihr irgendwelche Zauberstifte oder besondere Hefte?“ Ich scherzte, weil ich trotz der verschiedenen Wesen auf dieser Welt, nicht daran glaubte, dass Gegenstände wie Kugelschreiber oder Hefte irgendwie besonders sein konnten, und man sah es mir an, weil ich lächelte. „Kostet das Essen dort Geld?“, harkte ich nach. Es war trotz des vollen Magens gut zu wissen, dass ich auch mittags nicht verhungern musste. Ehe ich jedoch eine Antwort von dem Mädchen bekam, welches schon ziemlich lange ein Gespräch mit mir führte – darauf konnte sie stolz sein – tauchte ein ihr scheinbar bekannter Junge, mit weißer Strähne im Haar, auf. Dieser grüßte meinen Gegenüber lautstark, sodass er einen Blick von mir erhaschte, ehe ich ihm dabei zusah, wie er sie tätschelte und von Dannen zog. „Caiwen, also?“, wiederholte ich mit einem hinterfragenden Ton. Komischer Name, wie ich fand.
Und schon zog die Langeweile mal wieder ein. Doch fiel ihm auch nichts wirklich ein, was er an dieser Stelle hätte unternehmen können, um sich diese zu vertreiben. Aus diesem Grund schnappte er sich wieder dieses Brotmesser, mit den er sich zuvor freischneiden wollte und nutzte diesen als Spiegel. So langsam färbte sich sein Kopf wieder in die übliche Kellerbräune, oder wie er sonst zu seiner Blässe sagen soll. Zwei gelbe, gelangweilte Augen blickten ihn aus dem Messer heraus an. Darauf legte er schnell das Messer wieder weg. Da sprach das Mädchen auch schon wieder. Wie sie so Antwortete, bemerkte er, wie viel kleiner sie ja als er war und dabei war er doch schon ein Gnom. Als sie fertig war mit ihrer Antwort machte sich der Shiranui nochmal extra ein wenig größer. "Der Schein betrügt doch aber angeblich so oft, darum kann man nur auf Nummer sicher gehen! Aber keine Herzmassage bitte, soweit bin ich noch nicht." Auf den anschließenden Satz zierte er sich wie ein kleines Mädchen. Als er damit dann auch fertig war, nahm er sich ein paar, der hier angebotenen Zahnstocher. Hier gab es aber auch alles umsonst. Bei diesen Gedanken überlegte er sich, ob man auch die Handtücher mitnehmen konnte, mit denen das Küchenpersonal herum hantierte. Wie er so über diese Möglichkeit nachdachte, ließ er seinen Blick wieder über die vermeidlichen Schüler schweifen. Die Frauen sahen hier wirklich aus, wie von irgendeiner Modelschule, ob man das mit Absicht gemacht hatte? Sogar die Kerle waren nur Schönlinge. Keiner von ihnen schien schmächtig und unter 1,75m groß zu sein. Wie unsympathisch, da wandte er sich lieber zu diesem anderen Kleinwüchsigen, hier neben sich. "Hmm? Na mir?" Ein komisches Mädchen oder wollte sie ihm einfach nur wieder rein drücken, dass er von ihr gerettet wurde? So was wie ewige Treue und Dankbarkeit konnte sie sich aber gleich in die Haare schmieren. So ein Quatsch kommt bei ihm mal gar nicht erst in die Tütte! Zumindest nicht ohne anständige Bezahlung! Wieder ließ der Junge seinen Blick schweifen. 'Außer sie verlangt, dass ich einen von diesen Typen verhaue...' Es gab auch wirklich nichts schlimmeres als irgendwelche Zucker-Elfen-Prinzen, die auch noch Erfolg bei den Frauen haben, obwohl sie so aussehen als ob sie es in ihrem gesamten Leben nieeee verdienen könnten. Dass bei dieser Einstellung ein gewisses Maß an Eifersucht beteiligt war, dürfte man sich ja eigentlich denken können. Lustiger weiße würde er es nicht einmal bemerken, wenn sich Hanten selbst an deren stelle befinden würde. Doch wer sich mit dem Shiranui einlässt muss damit rechnen, dass er für gewisse Sachen einfach viel zu dumm ist. Erneut sprach die Fremde. Sie wollte ihm einen Krawattenbindkurs anbieten oder sowas. Darauf schnaufte der Shiranui nur belustigt, während er um die fünf oder mehr Zahnstocher im Mundwinkel hatte. "Hmpf! Als ob ich dieses Teufelsteil nochmal aufmachen würde." Wie er das so sagte, legte er ein Schiefes Lächeln auf seine Lippen, blickte den Zwerg aus dem Augenwinkel heraus an und lockerte die Schlinge um seinen Hals noch ein wenig. Da fiel ihm wieder etwas ein, was man an seinen Kopfbewegungen auch erkennen konnte (er legte seinen Kopf von einer, auf der anderen Schulte). "Sag mal, die Leute die mich hierher brachten erzählten irgendwas, dass die Schüler hier anders sein, als die Schüler von anderen Schulen. Weißt du, was die damit meinten?" Man hatte ihm das eigentlich schon alles Erklärt, doch hatten sie den Fehler gemacht und erklärten ihm das alles kurz nach dem Aufwachen. Dass seine Aufnahmefähigkeit bei dieser Tageszeit schon mehr als beschränkt ist, dürfte man sich doch allerdings denken können.
Das leicht obszön anmutende 'Guten Appetit' des Deutschen wurde auch alsbald schon von der Stride erwidert, welche ihn dabei kichernd anblickte und schließlich ihre Tasse ergriff, um bedächtig an ihrem Kaffee zu riechen. Raphael tat es der jungen Frau gleich, auch wenn er stattdessen Kakao in seinem Gefäß hatte, welche er sogleich in einem Ruck zur Hälfte in seinem Magen versenkte, ehe er sich seine Lippen unbeholfen mit dem Hemdärmel abwischte, nur um daraufhin weiter wie ein Mähdrescher seine beiden Brote in sich reinzustupfen, welche schon leer waren, als Eleanor gerade einmal die Hälfte ihres Marmeladenbrotes vertilgt hatte. Fast schon mit Absicht ignorierte er dabei ihre Frage mitsamt einem abwertenden Blick, welcher so etwas wie 'stör mich nicht beim Essen' aussagen sollte, ehe er schließlich einmal laut rülpste, ein leises ''Ups...'' von sich gab und die zweite Hälfte seines mitlerweile abgekühlten Kakaos hinterherspülte. Sich einmal bedächtig auf die Brust schlagend und leise hustend, zog er schließlich die Aufmerksamkeit der schwarzhaarigen Dame auf sich, ehe er schlussendlich dazu bereit war, auf ihre Fragen näher einzugehen. ''Ich hab jetzt erstmal Mathe. Und mein Handy habe ich heute Morgen angeschaltet... hättest mich ja anklingeln können, wenn du nicht so lange gepennt hättest...'' Dies war einer der seltenen Augenblicke, an welchem sich ein leicht gehässiges Grinsen auf den so so emotionslosen Lippen des ehemaligen Testobjektes 001 zeigten, welche jedoch schnell wieder versiegten - bis ihm plötzlich einfiel, dass Raphael seiner Freundin ja noch von seiner gestrigen Begnung erzählen wollte, bevor er in den Unterricht ging. ''Ach ja... Ich wollte dir noch von Gestern erzählen. Haben uns ja den ganzen Tag nicht gesehen gehabt. Ich habe im Wald trainiert und bin dabei auf eine junge Frau namens Lil gestoßen, welche sich als Engel entpuppte hat. Hörst du, als Engel! Das war echt total faszinierend, auch wenn sie meinte, dass sie leider nicht mein Schutzengel wäre... aber eins muss ich noch loswerden: Sie war wirklich bildhübsch. Kleiner als du, langes, weißes Haar und hatte zudem gelbe Augen, weswegen ich sie erst für eine Dämonin hielt. Laut ihr wäre diese Farbe aber gar nicht alltäglich bei diesen, weshalb mich verwundert, dass die dämonischen Gene in mir dann trotzdem diese Augenfarbe hervorgebracht haben... nun ja... eigentlich ists ja auch egal. Wenn ich euch beide aber vergleichen müsste, würde ich sagen, dass sie hübscher als du aussieht.'' Nicht unbedingt ein Kommentar, welchen man normalerweise einer Frau gegenüber an den Tag legen würde - doch wie die diejenigen, welche den Menschen kannten, nur allzu gut wussten, waren Werte und Normen ein Fremdwort für den Sprössling des wahnsinnigen Freimaurers...
Ok irgendwie hatte Rai eine andere Antwort zu einer ersten Frage erwartet, da er mehr die Regeln hier meinte und Eigenheiten von anderen Schülern oder Lehrern auf die man achten sollte um nicht direkt am ersten Tag in das, bekannte, Fettnäpfchen zutreten aber die Mischung aus ungenauer Fragestellung und ein, Aufmerksamkeit verlangendes Handy, machten die Antwort wohl das was sie war, im großen und ganzen Richtig. Ja Handy´s und vor allem Smartphones waren eine gute Erfindung dieser schwachen Menschen. Doch sein eigenes Smartphone würde wohl noch eine Weile schweigen, denn alte Nummern gab es in seiner Liste nicht mehr da er sich eine Neue Nummer zugelegt hatte um auch wirklich den Abstand von England gewinnen konnte den er suchte. Und wenn er eines Tages auf ein bekanntes Gesicht treffen sollte, dann würde eine Ausrede eine Lüge schon zu der Realität machen die der Lockhart haben wollte. Nach dem die beiden so weit fertig waren griff sich der Vampir seine Rucksack und bewunderte, mit einem kleinen Schuss Neid, wie sein Mitbewohner eine Fähigkeit von sich preisgab die Rai so noch nicht gesehen hatte. „Eine Tasche pulverisieren und zu einer Kugel machen... nicht schlecht ob er das mit allem machen kann? Würde mir gefallen wenn ich das auch könnte. Hmm da ich ja nun unter vielen Rasen lebe sollte ich vielleicht einer Frage auf den Grund gehen die ich vor Jahren mal hatte, aber Verworfen habe da es ja fast nur Vampire in England gab. Hmm aber ich bezweifle das ich hier eine Antwort finde zu dem Thema ob Vampire über Bisse Fähigkeiten aufnehmen können. Denn eigentlich muss das ja mit dem Blut zusammen hängen und das trinken wir ja eigentlich.Das muss ich irgendwo im Kopf parken und zugegebener Zeit vor kramen. Nun geht’s erst mal essen." So geschah es das ein kleiner Gedanke sich ausbreitete und Rai so doch eine Gewisse Zeit in seiner Gedankenwelt verbrachte und so schweigend neben Mathéo herlief bis dieser ihn wieder zurückholte. „Was soll ich da groß sagen? Leider hab ich da nichts spannendes Zusagen. Leider keine blutige Familienfehde oder der gleichen ich bin eigentlich nur hier weil ich in meiner Heimat, England, zufällig bei einem Treffen mit ein paar alten Freunden von dieser Schule gehört hatte. Und da mich mein leben dort nur noch gelangweilt hat und ich eigentlich schon an jedem Ort von Britanien mal war und das auch zu unterschiedlichen Jahrzehnten wurde es wohl einfach mal Zeit für was neues. Meine Eltern waren nicht so begeistert von der Idee, weil sie Angst haben. Weniger um mich, weil ich das hier schon alles schauckel´n werde, sondern viel mehr um die Reinheit der Blutlinie meiner Familie. Am liebsten würden sie wohl die Frau aussuchen die ich zu heiraten habe, aber ich bin jung und werd aus dem Spaß mit Frauen so früh keinen Ernst machen. Also Kurz das eintönige Leben in meiner Heimat trieb mich hier her. Ach so ich bin ein Vampir, was zwar kein Geheimnis darstellen soll, aber es muss nicht jedem sofort auf die Nase gebunden werde. Stress und Fans finden sich schon früh genug bei einem ein oder?“ Rai hatte zwar keine Ahnung ob der Tristam jedes Wort vernommen hatte aber es war ein guter Zeitvertreib gewesen doch etwas mehr zusagen und bei der letzten Aussage musste der Vampir etwas grinsen, da er sich eigentlich sicher war das es auch hier nicht anderes sein würde als in der Heimat, denn immer gab es welche die ihn auf den Zeiger gehen wollten. Eine weitere Frage hatte Rai nicht an Mathéo gestellt, denn der würde sicherlich auch so was von sich erzählen schließlich hatte er das Talent zum Selbstdarsteller letzte Nacht schon gezeigt. Während der Unterhaltung war das Duo am Ziel angekommen und so stellten sich beide auch direkt an wo Rai auch direkt bediente. 3 Croissants, 2 Stück Butter und ausreichend Nutella fanden auf seinem Tablett platz. Im Anschluss guckte Rai wo Mathéo blieb und über ließ ihm auch die Tischwahl.
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Raphael aß in einem Tempo, dem sie nicht mal folgen konnte, aber bei Wettessen ebenso kläglich versagen würde, wie sie hier. Mit einem breiten Lächeln aß und trank die junge Stride, den Jungen vor sich nicht aus den Augen lassend. Das keine Entschuldigung von ihm kam, war zu erwarten, weshalb sie es mit einem Schweigen abtat, im nächsten Moment jedoch skeptisch ihre Augenbrauen hob. „Soll das heißen, dass es meine Schuld war?“, knurrte sie etwas und nahm einen letzten Schluck, bevor die Tasse auch schon geleert war. Eleanor schob das Tablett etwas von sich, das nur noch ein Croissant zu bieten hatte, bevor sie ihre Finger ineinander verschränkte und mit ihren Ellenbogen auf der Tischplatte abstütze. „Zu schade, dass wir in unterschiedliche Klassen gehen. Ich bin mir sicher, dass du die Lehrer in den Wahnsinn treibst.“ Das Thema gekonnt gewechselt, wollte sie zu einem weiteren Satz ansetzen, aber Raphael kam ihr zuvor und sprach mit solch einer Begeisterung, dass sie nicht anders konnte als leise zu Lachen. Obwohl sie ihn schon lange kannte, war der Deutsche noch immer ein Rätsel für sie – vielleicht sollte sie etwas Zeit mehr mit ihm verbringen. Lil… noch nie gehört. Wer sie wohl sein mag? Innerlich suchte sie irgendein Gesicht, welchem sie den Namen hätte zuordnen können, aber da war niemand der so hieß. Die Britin wollte einhaken und nach mehr fragen, aber mit seiner Begeisterung war auch sein Redefluss gelöst worden, so dass sie nicht einmal dazu kam überhaupt einen Laut von sich zu geben. Eleanor entschied sich dazu ihm zu zuhören, aber seine letzten Worte ließen die Mundwinkel der Schülerin fallen. Sie machten sie nicht wütend, viel mehr überraschte es das Mädchen, dass er überhaupt auf so etwas achtete. War das Umziehen vor seinen Augen also doch eine schlechte Idee gewesen? „Weißt du…“, begann sie als die Mundwinkel wieder in die Höhe zuckten, „wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass du die Emotionen eines Steines besitzt, würde ich glatt meinen, dass du sie attraktiv fandest.“ Ihr Blick ließ von ihm ab und wanderte auf die einzige Uhr im Speisesaal. Eine Viertelstunde hatten sie noch Zeit, bevor der Unterricht begann und sie den Worten der Lehrkräfte lauschen musste. Allein der Gedanke daran, ließ sie schläfrig werden, aber sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass vielleicht doch jemand den Unterricht interessanter gestalten konnte, bislang war sie davon nur maßlos enttäuscht worden. Ins besonderer ihr Klassenlehrer – wie hieß er gleich nochmal? – schien eine richtige Trantüte zu sein. Sein Versuch autoritär zu wirken, erschien verzweifelt, weshalb Eleanor auch davon überzeugt war, dass er sich definitiv den falschen Beruf ausgesucht hatte. „Wann wollen wir los gehen?“ Vermutlich würde der Möller am liebsten zurück in sein Zimmer wollen, weshalb sie ihm gleich einen ernsten Blick zu warf, damit er gar nicht auf den Gedanken käme, den Versuch zu starten. Er mochte zwar stark sein, aber sie war nicht anders. Stell keine Dummheiten an. Seine Aktionen brachten die Britin zwar immer zum Lachen, aber ihre Folgen waren alles andere als Angenehmen, weshalb sie darauf verzichten konnte, zumindest solange, bis die Wunde an ihrer Schulter und Rücken verheilt war.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Dieser Typ mir gegenüber wirkte recht überrascht, als ich sein Kommentar ernst nahm und ich etwas (knall-)rot anlief. Auch er schien sich in mir getäuscht zu haben, was erwarteten die Leute denn alles von mir, was meinten denn, wie ich wäre, wenn sie mich noch nicht mal richtig kannten? Auch Mathéo war des öfteren überrascht worden, das hatte man ihm angemerkt. Und dann Lachte er - LACHTE ER MICH AUS? Oh mein Gott, ich sollte mich etwas beruhigen. Sonst würde man ja meinen, ich habe meine Tage. Jedoch merkte ich so, dass die Wirkung der Schlaftabletten endlich nach ließen und ich mit der Zeit erst richtig erwachte. >Sicher nicht?< Ich schüttelte den Kopf und hatte meinen Blick von ihm abgewandt, als er das sagte um irgendwie ein anderes Thema zu suchen um das ihm an den Kopf zu werfen. Er seufzte, als er sein Glas leer getrunken hatte, was meine Aufmerksamkeit nun wieder auf ihn richten lies und ich wieder zu ihm schaute. Ich zuckte mit den Schultern, als er meinte, dass er vielleicht derjenige ist, der normal isst. "Das bezweifle ich." meinte ich und sah zu, wie das Grinsen verschwand. War er etwa beleidigt? Nöö, der doch nicht. Der wird doch nicht wegen so einem Kommentar beleidigt auf mich sein. Oder doch? Was wenn schon? Sollte ich mich entschuldigen? - Nein, das ist schon okay. Es ist ja nun mal so, dass er viel zu viel aß. Aber seinem Körper scheint dies ja nicht zu schaden, also war das ja auch egal.
"Mhm." stimmte ich ihm nickend zu, als er nachfragte, ob Slevin denn ein Lehrer sei. Vielleicht hatte er ihn nicht, konnte ich ja nicht wissen. Ich ging einfach davon aus, dass diesen verrückten Lehrer jeder hier kannte. Aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Er teilte mir seine Gleichgültigkeit mit gegenüber den Gefühlen der Lehrer. Naja, die geben ja nur die Noten und das ist ja halb so wichtig. Für ihn zumindest. Ich wollte nicht, dass ein Lehrer mich wegen so einer Kleinigkeit auf dem Kicker hatte, ich wusste, wie schnell das passieren kann. Und darum versuchte ich so etwas vorzubeugen - im Gegensatz zu diesem Kerl. Als er meinte, er sei sicher gut ausgerüstet mit ... gar nichts? schlich mir ein Grinsen auf die Lippen. "wie, du hast gar nichts dabei? weder Stift noch Papier? Und auch keine Bücher? Okay die Bücher kriegt man meistens am Unterrichtsanfang vom Lehrer ausgeteilt. Aber sonst... nichts zum Mitschreiben?" mein Grinsen wurde noch um ein kleines Stück breiter. "Zauberstifte? Besondere Hefte? Oh du bist wohl ein Neuling, tut mir leid dass ich das nicht von Anfang an erkannt hatte. Wann bist du denn hier her gekommen?" fragte ich ihn und erhoffte mir, dass er bei dem Angriff der Werwölfe noch nicht hier gewesen war. Ich schüttelte auf die nächste Frage hin mein Haupt. "Nein, das ist gratis. Aber es schmeckt nicht so gut wie hier im Waisenhaus." erklärte ich ihm und zuckte zusammen, als mich irgendetwas am Kopf berührte und meine Frisur ruinierte. Ein schlichtes >Morgen Caiweeeen< verriet mir, wer sich hinter dieser Tat versteckte - Levi! Erst erfreute mich sein erscheinen, da ich ihn seit dieser Horrornacht nie wieder gesehen hatte sondern nur per SMS kontakt mit ihm hatte. "Öööh" begrüßte ich das Geflügel und guckte im nächsten Moment grimmig, als ich merkte dass er mir meine Haare ein klein wenig versaute. So fuhr ich mir kurz durch die Haare, schaute ihm hinterher und blickte dann wieder dem Typen mir gegenüber in die Augen. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Levi sich wo anders Breit machte. Dieser Fischkopf. Wir hatten noch was offen, heute Nachmittag. Also konnten wir da dann ja reden oder so. "Mh ja. Caiwen... Und du bist...?" - hey, fair war fair. Er wusste meinen und ich würde jetzt sicher seinen Namen erfahren. Zumindest erhoffte ich mir das. Damit ich weiß, mit wem ich es zu tun hatte. Damit ich dem Gesicht einen Namen zuordnen konnte und wusste "Ah, XY darf ich morgen früh nicht ansprechen, erst nach dem Essen"
Er hielt sich scheinbar für einen echten Charmeur oder so etwas, wie er so redete. Aber die Elfe sah das ohnehin nicht allzu ernst, weshalb sie lediglich lächelte, nachdem sie den Bissen hinunter geschluckt hatte. Das Croissant schmeckte zumindest herrlich, aber das war sie schließlich vom Frühstück gewohnt. Ein Blick auf die Uhr an der Wand des Speisesaals verriet ihr, dass es bereits kurz vor Acht war und sie sich etwas sputen musste, um es rechtzeitig zum Unterricht zu schaffen. Wenn sie sich nicht irrte, hatten sie in der ersten Stunde Geschichte. Die Pläne hatten sich neulich zwar leicht geändert, doch hatte sie sich bereits einen Großteil der Änderungen eingeprägt. Lediglich die Räume hatte Cami noch nicht so ganz auf dem Schirm, aber das würde sich schon mit der Zeit ergeben. Irgendwie schien der Rothaarige nicht ganz zu verstehen, was sie von ihm wollte. Hatte sie so eine undeutliche Aussage gemacht oder wollte er sie nur herein legen und so tun als wäre er begriffsstutzig. Sie entschied sich unbewusst für ersteres und schob sich den letzten Rest des französischen Gebäcks in den Mund, der immer am besten und knusprigsten schmeckte. Zufrieden spülte sie alles mit einem Schluck Kakao herunter und seufzte wohlig. Die Marmelade lag zwar noch unangetastet auf dem Tellerrand, doch würde sich die Brünette daran nicht weiter stören. Ihr war eben doch nicht mehr der Sinn nach süßen 'Beilagen' und die Tatsache, dass sie etwas verschwendete, war eben nur nebensächlich ein Thema. »Sicher, aber wie heißt du denn?«, präzisierte Cami ihre Frage schließlich und zeigte mit dem Finger flüchtig auf ihn, bevor sie den Kopf leicht schräg legte und ein kurzes Lachen von sich gab. Mit den Zahnstochern im Mund sah er aus wie ein Hai und machte einen wirklich lustigen, aber irgendwie auch schaurigen Eindruck. Seine gelben Augen erinnerten sie an die von Dino – oder zumindest ein Auge. Das andere war schließlich grün gewesen. Dennoch zog sie es nun vor nicht daran zu denken und stattdessen lieber im Hier und Jetzt zu leben. »Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Duschen mit deiner neuen großen Liebe.« Natürlich meinte sie damit die Krawatte, die er ja beabsichtigte nie wieder aufzumachen. Es war wirklich eine lustige Vorstellung, wie er mit dem Kleidungsstück schlief oder badete oder Sport trieb. Doch bevor sie sich in diese Fantasien zu sehr hinein steigern konnte, unterbrach er ihre Gedankengänge mit seiner Frage. Cami hielt inne und überschlug die Beine, während sie sich ihm weiter zu wand. Man konnte deutlich sehen, wie sie auf der Innenseite ihrer Wange kaute und den Blick nachdenklich zur Zimmerdecke gerichtet hatte – wie eigentlich immer, wenn sie grübelte oder angestrengt über etwas nachdachte. Letztlich aber legte das Mädchen wieder ein offenes Lächeln auf und entschloss sich dazu, ihm einfach eine kleine Kostprobe zu geben. Mithilfe ihrer Magie verwandelte sie binnen weniger Sekunden ihre normalen, runden Ohren in typische, spitze Elfenohren. Ihre Flügel wollte sie nun lieber nicht präsentieren; dafür war ihr das Oberteil zu schade, welches dran glauben müsste. »Beantwortet das in etwa deine Frage? Das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen. Nicht jeder hier ist eine Elfe, um genau zu sein, bin ich sogar eine der wenigen. Vampire, Engel, Nixen … auch Werwölfe, aber auf die sind die meisten hier nicht gut zu sprechen.« Sie hatte ihre Stimme gesenkt und ließ die Elfenohren wieder verschwinden. »Aber du bist doch kein … Mensch, oder?« Fragend hob sie die Augenbrauen. Das konnte sich Camena einfach nicht vorstellen. Ein gewöhnlicher Mensch würde es gar nicht schaffen sich zwischen den ganzen magischen Wesen durchzusetzen. Gut, sie war selbst nicht wirklich stark oder so, aber dennoch eben nicht einfach nur 'sterblich'. Durchaus interessiert blickte sie den Schüler an und vergaß etwas die Zeit.