Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Eigentlich hatte sie gar nicht vor so lange zu brauchen, aber der kurze Abstecher in den Gemeinschaftsraum kostete nochmal wertvolle Minuten. Doch die Elfe wollte einfach nicht wieder unter Menschen gehen, bevor ihre Zähne nicht sorgfältig geputzt waren – auch, wenn sie gleich wieder etwas essen würde, aber das war ihr momentan gleichgültig -, und sie sich zumindest das Gesicht gewaschen hatte. Auf Schminkte verzichtete sie, wie so oft, auch heute einmal wieder. Nur zu besonderes Anlässen kam etwas Maskara auf die Wimpern und Rouge auf die Wangen, was im Alltag ihrer Meinung nach allerdings zu überladen wirken würde. Das überdecken von Hautunreinheiten hatte sie gar nicht nötig, obgleich einige wenige kleine Pickelmale ihr ansonsten reines Hautbild störten. Dennoch sah sie sich nicht gezwungen sich irgendeine Pampe ins Gesicht zu kleistern, welche sich Cami vermutlich nicht einmal leisten konnte. Nachdem sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen waren, hastete das Mädchen buchstäblich die Treppen herunter und wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert, als sie versuchte drei Stufen auf einmal zu nehmen. Schließlich machte sie einen Sprung, überwand zwei überflüssige Treppenstufen und landete mehr oder weniger elegant auf dem Boden. Den Weg zu finden, war kein Kunststück, da sie das Waisenhaus inzwischen besser kannte, als ihre Westentasche. Jede Ecke war ihr bekannt und sie würde sich wahrscheinlich sogar mit verbundenen Augen problemlos zurecht finden. Immerhin hatte Camena ihre gesamte Kindheit und den bereits vergangenen Teil ihrer Jugend in diesem Gebäude verbracht. Dass dies nicht für immer so weiter gehen konnte, wusste sie, doch Gedanken über Zukunftspläne hatte sie sich noch nicht gemacht. Jedenfalls keine konkreten Pläne, die Hand und Fuß hatten.
Schwungvoll stieß sie die Tür auf und stemmte die Hände in die Hüften. Ein erwartungsvolles Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie den Geruch des Essens wahr nahm. Es roch wundervoll nach frischem Brot und Kakao, den sie so sehr liebte. Ungeduldig suchte sie die Masse nach einem grünen Haarschopf ab, wurde allerdings nicht auf Anhieb fündig. Einige Leute stürmten bereits an ihr vorbei, darunter auch Mitschüler, die ihr durchaus vom Unterricht her bekannt waren. Doch irgendwie schienen sie alle es ungewöhnlich eilig zu haben, weshalb die Brünette gar keine grüßenden Worte verlieren konnte, bevor sie auch schon aus dem Raum gelaufen waren. Stattdessen ging sie lieber durch die Tischreihen hindurch, um Miko ausfindig zu machen. Sie wollten sich doch vor dem Speisesaal treffen, wieso also war die Nixe bereits herein gegangen? Oder ist sie vielleicht noch gar nicht soweit?, dachte Cami und kratzte sich fragend am Kopf. Erst als sie noch einmal den Blick über die gesamte Menge schweifen ließ, konnte sie einen Grünschopf erkennen, der etwas weiter hinten Platz gekommen hatte. Neben ihr ein Mädchen mit langem braunen Haar, was die Elfe zunächst stutzen ließ, im nächsten Moment jedoch ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Normalerweise kannte sie ihre Freundin gar nicht so kontaktfreudig, weshalb es sie durchaus freute, dass diese nun von sich aus neue Leute kennen lernte. Federnden Schrittes lief sie auf den Tisch zu und hob schließlich die Hand, auch wenn ihr bewusst war, dass Miko abgewandt von ihr stand. »Hey! Sorry wegen der langen Wartezeit, aber ich war noch schnell im Bad und hab mich frisch gemacht. Ich will hier ja nicht miefend und mit Mundgeruch ankommen.« Neugierig betrachtete sie darauf die Fremde und realisierte schließlich, dass sie so eben mitten in eine Konversation geplatzt war. »Oh … ich wollte euch nicht unterbrechen. Ich bin schon still.« Sie verstummte und setzte sich einfach auf einen Platz am Tisch, der nicht besetzt zu sein schien. Abwartend blickte Cami zwischen den beiden Mädchen hin und her, während sich ihr Magen allmählich bemerkbar machte.
Somit hatte sie Kurya noch einen Grund gegeben um das Hemd zu waschen. So lief er sicher nicht mehr lange rum. Vermutlich würde er sich bald etwas frischen anziehen gehen, genau wie Vaya selbst. Denn immerhin lief sie schon den ganzen vorigen Tag damit herum. "Wird auch langsam mal Zeit.", grinste die Weißhaarige. Gott sei Dank waren ihre Haare wieder normal und Gott sei Dank hatte Vanth dieses Missgeschick nicht mehr mitbekommen. Der Riese hätte sich sicher schlapp gelacht und das konnte die Dämonin nun wirklich nicht gebrauchen. Der Blonde sprach wahre Worte. So gefiel es auch Vaya selbst besser. Wem gefielen schon Würmer als Haare. Dann doch lieber Schlangen wie die richtige Medusa. Das sah wenigstens gefährlich aus. Aber Würmer? Das Mädchen sollte ihre Berufswahl des Magiers noch einmal gründlich überdenken. Denn so gut schien sie darin nicht zu sein. Ansonsten hätte sie nicht so schnell einen Abflug gemacht. Manche konnten es eben und sie gehörte definitiv zu denen die es nicht auf die Kette brachten. Traurig. "Die Rache kommt dann, wenn sie es am wenigsten erwartet.", grinste die Blauäugige und schmiedete schon Pläne. Das würde einen langwierigen Untergang mit sich ziehen. Das Grinsen vermochte noch immer nicht aus ihrem Gesicht zu verschwinden. Vielleicht sollte sie sich als Racheengel irgendwo bewerben. Das machte sich sicher gut in ihrem Lebenslauf. Ihr Frühstück hatte sie schon verspeist. "Was machen wir jetzt?", fragte die Langhaarigen und wartete drauf was Kurya antwortete. Er ging sich sicher umziehen und dann, ja keine Ahnung. Vermutlich würde er sich mit seiner Freundin treffen - von der er immer noch behauptete sie wäre gar nicht seine Freundin. Das Männer auch niemals die Wahrheit sagen konnten. Unglaublich.
Obwohl alle Wunden noch nicht richtig verheilt waren, seit dem Kampf gegen diese Werwölfe, fehlte es der Wildkatze an nichts. Er verhielt sich wie immer und war gefräßiger denn je. Ob er von der alten Oma nochmal eine Portion bekommen würde? Vielleicht müsste er einfach nur "nett" nachfragen, obwohl.. das konnte der Braunhaarige nicht einmal. Manieren waren noch nie so sein Ding gewesen. Am Ende würde es sowieso darauf hinaus laufen, dass er sich das Essen selber holen muss und das mit Gewalt, weil er die Oma beleidigt hat. Manchmal konnte das Leben von Takeo wirklich kompliziert sein.. zumindest dann wenn er nicht sofort bekommt was er sich wünscht. Das er sich selbst immer in diese Lagen bringt würde er niemals zugeben oder je einsehen. Es war doch viel einfacher die Fehler bei anderen Wesen zu suchen, als bei sich selbst. Klar, konnte sich der Braunhaarige ab und zu seine eigenen Fehler eingestehen, aber eben nur - ab und zu. Nach einer Weile kam die Lilahaarige sogar der Aufforderung der Wildkatze nach und begab sich mit langsam Schritten zu dem Tisch, an dem er saß. Eigentlich hätte er auch irgendwie damit gerechnet das sie sich aus trotz einfach woanders hinsetzt. Einfach um ihn zu provozieren was sie sowieso dauernd tat, aber nun schien sie endlich Folge zu leisten. Zufrieden grinste er sie an, als sie am Tisch zu stehen kam und ihm dann auch noch ihr Essen auf den Teller schmiss. Sie mochte es nicht? Umso besser! So gab es mehr für ihn und wer würde sich da nicht freuen?! Danke! :3 Glücklich darüber stopfte er sich das ganze Hünchen in den Mund und mit einem Happ war es auch darin verschwunden. Angestrengt versuchte der Braunhaarige das Fleisch zu kauen ohne dabei etwas was aus dem Mund fallen zu lassen - was sich als äußerst schwierig herausstellte. Wie er gerade dabei aussah kümmerte ihn herzlich wenig. wie immer. Vielleicht hätte die Wildkatze es doch in mundgerechte Stücke schneiden sollen, aber nein er war mal wieder zu gierig gewesen. Es drohte erstickungsgefahr, weshalb er energisch nach seinem Getränk griff und dabei mit der anderen Hand wild auf seine Brust klopfte. Die Flüssigkeit leerte er ziemlich schnell, aber wenigstens ging es ihm jetzt etwas besser und er konnte Luft holen. puuhh ~ verließ es leise seine Lippen und Takeo lehnte sich dabei weit nach hinten und streichelte seinen vollen Bauch. Da er nun fertig war mit Essen konnte er seine Aufmerksamkeit jemand anderem richten. Und wer könnte es schon sein? Genau. Playboy!! Der gerade den Speisesaal mit einer Weißhaarigen betrat. Fragend schaute er dem Paar hinterher. Immer eine Tusse am Start.. Typisch Playboy. dachte er sich und widmete sein angemaltes Gesicht wieder der Lilahaarigen zu. Er hatte nun genug bei Playboy gegafft. Doch bevor er mit Ria ein Gespräch anfangen konnte funkte jemand zwischen ihre Zweisamkeit. Für den ersten Moment beobachtete die Wildkatze die beiden neugierig. Ob das ihr Freund war?! Wenn ja würde es sicherlich Ärger geben und den finsteren Blick des Fremden ignorierte er einfach gekonnt. Vom Geruch her war er auch eine Wildkatze.. wirklich interessant. Doch die anfängliche Neugier des Braunhaarigen schwankte schnell wieder um in desinteresse. Gähnend beobachtete er die beiden weiterhin und es kümmerte ihn eigentlich recht wenig. Mal wieder. Da er nicht angequatscht wurde musste er ja auch nichts sagen, oder?! Ohne auf eine Antwort zu warten verpisste sich der Fremde auch schon wieder. Warum fragte er überhaupt, wenn er die Antwort garnicht wissen wollte?! Wahrscheinlich war das hier so eine geheuchelte Höflichkeit, die der Lilahaarige an den Tag legte. Obwohl.. wenn man höflich ist grüßt man doch normalerweise alle Anwesenden die am Tisch sitzen und nicht nur einen, oder?! Naja, war auch egal. Vielleicht war es auch ihr Bruder. Das würde zumindest seinen Beschützerinstinkt wegen Ria erklären.. aber neee - er war ja eine Katze der sich verhielt wie ein Hund. Als der Fremde wieder mit einem vollem Tablett zurück kam hatte er somit Takeo's Aufmerksamkeit für sich gewonnen. Sich über die Lippen leckend starrte er die Wurst an und ließ diese nicht mehr aus den Augen, als gäbe es nichts interessanteres auf dieser Welt. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich die Scheibe auch schon geschnappt und in den Mund gestopft. Ob das jetzt Ärger geben würde oder nicht ging ihm am Arsch vorbei. Das Mädchen konnte sich ja eine neue Wurst holen. Sich über die Finger leckend starrte er ebenso zurück, doch in seinem Gesicht konnte man ganz klar lesen das er unbeeindruckt war. Sollte er doch so finster gucken wie er wollte - es würde sich nichts daran ändern, dass Takeo ihn nicht ernst nahm. Wenn Ria sich weigert mir mein Hemd zu geben und ich noch nicht die gelegenheit dazu hatte in meinem zimmer frische Sachen zu holen, dann ja. ~ erklärte er provokant und warf der Lilahaarigen Schönheit dabei einen vielsagenden Blick zu. Was der Typ jetzt denken würde war ihm auch egal, aber hoffentlich ging er vom schlimmsten aus. Dann würde sich das alles hier ganzschön lustig entwickeln.
Dass sich das grünhaarige Mädchen bei ihr entschuldigen würde hätte Yuki echt nicht erwartet. Etwas ungläubig starte sie diese daraufhin auch noch an. Eigentlich war es ja ihre Schuld. Immerhin hätte man ja auch die Augen aufmachen können vor allem da auch noch so genug Platz war und sie hätte außen rum gehen können. Aber es ist nun einmal passiert und die Zeit zurück drehen könnte sie auch nicht. Wahrscheinlich, auch wenn Yuki die Zeit zurück drehen könnte, wäre sie so oder so wieder in Miko hinein gerannt. Dabei hatte sie als Katzenmädchen doch gute Augen. Wenn man halt aber wie sie förmlich das Essen anstarrt sodass es sich doch im nächsten Moment bewegen müsse, ist das kein Wunder. Dennoch ließ es nicht von ihrem Gedanken ab, das sich das Mädchen bei ihr entschuldigt hatte. Kurzer Hand stellte sie sich vor als Miko. Ob das nun ein Nachname war oder nicht wusste sie auch nicht genau. "Ähh ich bin Yuki. Ach und du brauchst dich echt nicht zu entschuldigen, immerhin hätte ich auch neben dir vorbei laufen können", etwas verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf mit einem Lächeln im Gesicht. Ach eigentlich war es typisch. Anders war man es von Yuki auch nicht zu erwarten. Immerhin machte sie so etwas ständig. Wenigstens hatte sie aus ihrem Haus gelernt wie man sich in solch einer Situation vernünftig mit Anstand entschuldigt. Diese alte Sache mit den vollständigen Namen hatte sie mittlerweile aber auch schon abgelegt. Genauso wie ihre Ausdrucksweise. Tja was ein paar Tage hier doch so verändern können. Als sich das Mädchen mit an ihrem Tisch gesellte überlegt sie was sie als nächstes sagen könnte. Sie erwähnte etwas mit, das sie auf jemand wartete. Eigentlich wollte sie noch etwas dazu sagen, als ein Mädchen sich ebenfalls an den Tisch dazu setzte. Ihre Ohren zuckten als sie begann etwas zu erzählen und etwas neugierig schaute sie das Mädchen an. Eigentlich konnte man nicht sagen dass sie ihr ins Wort gefallen war so wie sie es sagte. "Aber du hast uns doch gar nicht unterbrochen", sagte Yuki mit einem leichten Lachen. Immerhin schien da wohl ein leichtes Missverständnis vorzuliegen. Etwas irritiert schaute sie das neu dazu gekommene Mädchen an, das nun stumm war und sich auf einen freien Platz hinsetzte. Das einzige was Yuki mitbekam war, dass das Mädchen zwischen ihr und Miko hin und her blickte. Das ließ sie ein wenig verwirren und teilweise aus dem Konzept bringen. Als sie ein grummeln hörte richteten sich ihre Katzenohren neugierig auf und kurz darauf schaute sie auch zwischen den beiden Mädchen umher. Hätte ja von beiden kommen können. Daraufhin viel ihr auf das das Mädchen noch kein Essen hatte. "Du kannst dir ruhig was zu essen holen, wir rennen nicht schon weg. Ich bin übrigens Yuki." sagt sie mit einem freundlichem Ton.
Wie sie sich gedacht hatte, freute sich der Junge einen Ast ab. Oh Mann, es sollte eher heißen: Essen regiert die Welt, anstatt Geld. Wobei man auch immer Geld brauchte um sich Essen zu kaufen. Irgendwie wurde die Lilahaarige das Gefühl nicht los, dass der Braunhaarige sich das Essen zusammenklaute. Streuner eben. Takeo hatte sich auch in ihr Bett gedrängt, wie eine streunende Katze, die einen Unterschlupf für die Nacht suchte. Ob er schon einmal alleine in einem Bett geschlafen hatte? Oder doch immer mit einer Frau oder Mädchen neben sich? Worüber sich die Langhaarige Gedanken machte war doch nicht mehr auszuhalten. Sie schüttelte den Kopf um ihre Gedanken wieder frei von dem Katzenjungen zu bekommen. Es schien so, als würde er ihr Leben auf den Kopf werfen und sich darin einnisten. Das behagte Ria ganz und gar nicht. Es würde ihr jetzt auch nicht besser gehen, wenn sie ihm eine scheuerte. Ganz bestimmt nicht. Am Ende stand er noch drauf, da war sie sich sicher. Wie in Trance schaute sie unentwegt zu dem Braunhaarigen mit dem bemalten Gesicht. Er musste sich sicher schon gestalkt vorkommen, so wie sie ihn mit ihren lila Irden fixierte. Jede Bewegung nahm sie war und der nackte Oberkörper machte es definitiv nicht besser. Man musste zugeben: er war durchtrainiert und viele Mädchen würden die Langhaarige beneiden, wenn sie wüssten, dass er bei ihr im Zimmer gepennt hatte. Als sie sich endlich wieder von ihrer Starre gelöst hatte, erstickte der Braunhaarige beinahe an seinem Essen. Die Frage, die ihr gerade auf der Zunge brannte, schluckte sie gekonnt hinunter. Denn die Antwort wusste sie bereits. Ja, er war in allem was er machte so stürmisch wie beim Essen. Ria wollte sich schon erbarmen und ihm helfen, doch da hatte sich schon selbst geholfen. Mit einem schiefen Lächeln und ihren Kopf mit einer Hand abstützend, betrachtete sie den Jungen. Verliebt? Verträumt? Verträumt passte besser. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass man sich an sie heranschlich. Schon spürte sie die Lippen auf ihrer Wange und drehte sich zu dem Übeltäter um. Es war Lucas. Dass er noch lebte, welch Überraschung. Er begrüßte sie vor Takeo nicht nur mit einem Kuss, nein auch mit ihrem Kosenamen: Engelchen. "Hallo auch. Unfreiwillige Gesellschaft.", grinste Ria. Ein wenig wollte sie die Katze provozieren. Wobei es auch nicht umnehmen gewesen war, mit ihm in einem Bett geschlafen zu haben. Doch das brauchte niemand zu wissen. Lucas war mit dem Worten er hole sich was zu essen verschwunden und ließ die beiden zurück. Takeo war schlau, dass er nichts Blödes fragte. Solch Intelligenz hätte sie ihm nicht zugetraut. Und dann war Lucas wieder da, mit einem Tablett und Essen. Man konnte förmlich sehen, dass Takeo sabberte und so schnell konnte man gar nicht schauen hatte er sich ein Wurstblatt geschnappt. Und sich natürlich gleich einverleibt. Er war wirklich gefräßig. Aber maßregeln würde sie ihn nicht, das konnte der ebenfalls Lilahaarige übernehmen. Es war schließlich sein Essen. Dieser richtete sein Wort auch an den Braunhaarigen. Warum er hier halbnackt herumsaß. In schon vertrauter Takeomanier antwortete er ihm. Wie peinlich für Ria. Mit einem Blick in die Richtung von dem Katzenjungen und ihren stillen Worten: Warum tust du mir das an? versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Er ist selbst schuld daran. Und außerdem hättest du Zeit genug gehabt dir Klamotten zu holen. Aber du hättest auch meine anziehen können.", grinste die Langhaarige. Diese Vorstellung einfach göttlich. "Was hast du eigentlich nach dem Angriff getrieben?", wollte die Lilahaarige von Lucas wissen. Immerhin kannten sie sich ja schon und es verband sie so eine Art Freundschaft. Ria streckte ihre Beine unter dem Tisch und Zack. Ausversehen hatte sie Takeo getreten. "Sorry.", murmelte die Langhaarige an den Braunhaarigen gewandt.
Freundlich lächelte Miko dem eigentlich so fremden Mädchen zu. Diese Yuki, wie sie sich vorstellte, schien recht höflich zu sein, außerdem gewissermaßen schüchtern und es war wohl recht einfach, sie in Verlegenheit zu bringen; kurz gesagt, sie erinnerte Miko ein bisschen an Miko. Ein großes Wunder war das nicht, wenn man bedachte, dass das Profil der Taidari nicht wirklich etwas besonderes war, sich selbst sah sie quasi als Inbegriff des Durchschnitts, doch man freute sich natürlich trotzdem immer, jemanden zu treffen, der einem ähnlich war. Obwohl sie schon ihr ganzes Leben hier verbracht hatte, konnte sich der Freundeskreis der Nixe, freundlich gesagt, als begrenzt bezeichnen lassen, was wahrscheinlich mit eben jener schüchternen, zurückhaltenden Art zu tun hatte. Ihre beste Freundin hatte sie kennen gelernt, indem sie sich mit ihr gestritten hatte... Anrempeln war doch so ähnlich. "Oh, Yuki ist ein schöner Name. Freut mich, dich kennen zu lernen", antwortete sie fröhlich und nickte ihrer neuen Bekanntschaft zu. "Das ist ein japanischer Name, oder? Laut den Erziehern habe ich auch japanische Wurzeln... Ich würde gern wissen, ob ich meiner Mutter ähnlich sehe." Die Erzieher des Waisenhauses, die einzige Form einer Familie, die sie je gehabt hatte.
Als dann endlich Camena auftauchte, hellte sich die Stimmung des Grünschopfes noch ein bisschen mehr auf. Wahrscheinlich wusste sie, dass Miko ihr wegen so etwas gar nicht böse sein konnte, friedlich, wie sie immer war, und entsprechend wurde sie von einem breiten Lächeln begrüßt. Kurz ließ Miko den beiden anderen etwas Zeit, damit diese sich ein klein wenig unterhalten konnte, doch als Yuki sich dann vorgestellt hatte, entschied sie sich, zu übernehmen. "Yuki, das ist Camena... Meine beste Freundin. Wir kennen uns schon lange. Cami... Über Yuki weiß ich eigentlich noch nicht viel." Verlegen strich sie sich über den Hinterkopf, ehe sie leise auflachte. "Naja, aber wir sollten uns wirklich etwas zu essen holen... Das Frühstücksangebot endet in ein paar Minuten. Und heute ist einer der seltenen Tage, an denen ich das Frühstück nicht verschlafe, also... Komm, Cami!" Miko schnappte sich das Handgelenk der Elfe und zog sie ein Stück mit, bis sie an der Essensausgabe waren, wo sie losließ und sich einen Moment nahm, über ihr Essen zu entscheiden. Zwei Croissants, etwas Butter, Käse und ein Kakao... das sah doch nach einem guten Frühstück aus. Was Cami wohl nehmen würde...?
Irgendwie hatte sie das wohl falsch verstanden und sich somit in eine peinliche Situation gebracht. Sie meinte die beiden noch reden gesehen haben, als sie sich an den Tisch herangepirscht hatte, aber vermutlich war das nur eine Einbildung gewesen. Immerhin war sie vor nicht so langer Zeit erst wortwörtlich aus dem Bett gefallen und dementsprechend noch ein bisschen müde. Etwas verlegen kratzte sich Cami am Hinterkopf und setzte ein leichtes Lächeln auf, um zu überspielen, dass es ihr gerade etwas unangenehm war. »Ich scheine wohl Halluzinationen zu haben, hehe«, erwiderte sie lachend und seufzte. Im nächsten Atemzug wurde sie auch schon von Miko mit dem Mädchen bekannt gemacht, das scheinbar auf den Namen Yuki hörte. Aller hier um sie herum trugen passend zu der Insel japanische Namen, nur ihrer war Recherchen nach italienischem Ursprungs. Eigentlich störte sie dies nicht, aber in manchen Momenten wollte sie eben lieber dazu gehören. Vor allem, da sie keine Ahnung hatte woher genau sie stammte und somit mit ihrem Namen gar nicht viel anfangen konnte. Cami hatte schon im Internet nach 'Avagnano' gesucht, doch wie erwartet, war nicht viel nützliches dabei heraus gekommen. »Hi. Coole Ohren.« Lächelnd zeigte sie dem Tiermenschen ein Peace-Zeichen. Ihr Hungergefühl machte sich ein weiteres Mal bemerkbar, sodass der Vorschlag der Taidari ihr ganz gelegen kam. Tatsächlich machten sich die Küchendamen bereits daran dreckiges Geschirr abzuräumen und besonders vielfältig war das Angebot auch nicht mehr. »Jau, das dürfen wir uns nicht entgehen lassen«, sprach sie zu der Nixe und ließ sich von dieser mit ziehen. Yuki schenkte sie ein flüchtiges Nicken, das bedeuten sollte, dass sie gleich wieder zurück kamen. An der Essensausgabe brauchte sie nicht lange, um sich zu entscheiden.
Die Elfe ließ das Tablett, beladen mit einem Kakao, Weißbrot, Käse und Nutella, auf dem Tisch landen und schmiss sich auch gleich auf den Stuhl. Beinahe schon fasziniert betrachtete sie das Essen, bevor sie zu einem Schmiermesser griff und das kleine Nutella Päckchen vorsichtig damit öffnete, sodass sie dieses auf das Brot streichen konnte. »Dann mal guten Hunger«, grinste sie den anderen Mädchen freudig zu und legte noch eine Scheibe Käse auf das Brot, bevor sie hinein biss. Für diese Zusammenstellung hatte sie schon einige irritierte Blicke geerntet, aber irgendwie mochte sie das Schokoladige in Kombination mit mildem Käse. »Und in welche Klasse gehst du? Das wäre echt cool, wenn wir hier schon eine Klassenkameradin kennen gelernt hätten, oder?« Mit halbvollem Mund wand sie sich erst an Yuki, dann an Miko. Natürlich hoffte sie, dass die Brünette die Sonnenklasse besuchte.
Miko meinte Yuki sei ein schöner Name. Warum ein schöner Name? An dem Namen war nichts Besonderes dran. Er war schlicht und einfach und wurde auch oft verwendet. Mikos Name war ähnlich. Kurz und leicht auszusprechen. Mit dem Unterschied das ihr Name ihr gefiel. Nicht das Yuki ihren nicht mochte, aber eigentlich war es seltsam das ihre Adoptiveltern sie nicht umbenannt hatten. Auch Miko erwähnte etwas über ihre Mutter, auch wenn es eher einer Frage glich. Erzieher? Ist sie denn auch nicht bei ihren leiblichen Eltern aufgewachsen. Eigentlich wollte sie es schon gerne ansprechen, da sie ja sowieso schon auf das Thema mit Eltern gekommen ist, aber sie selbst wusste das es manchmal nicht leicht war. In dem Moment viel ihr wieder ihre Hand ein, die sie sich einen Tag zuvor verletzt hatte. Sie schaute kurz auf sie hinab und stellte fest das der Verband noch da saß wo sie ihn gestern im Badehaus angelegt hatte. Sie sollte wohl doch besser noch einmal die Krankenstation aufsuchen, oder sie ließ es einfach abheilen was sollte schon schlimmes passieren? "Danke Miko. Ich mag deinen Namen auch und ja es ist ein japanischer Name", sagte sie um noch teilweise beim Thema einen Anschluss zu finden. "Das würde ich auch gerne wissen..." Yuki hatte gar nicht bemerkt das sie noch etwas dazu gesagt hatte. Vielleicht würde Miko auch nicht weiter darauf reagieren, obwohl es sich eher anhörte als hätte ein Stalker dies gesagt, der sie seit ihrer Geburt verfolgt hätte. Aber damit war natürlich ihre Mutter gemeint, oder viel mehr ihre Eltern. "Anscheinend kennst du deine Eltern auch nicht oder hab ich das falsch verstanden?" Yuki fragte dies mit einem relativ normalen Wort. Aber gestern war es ihr einfach zu viel, auch wenn Horie dafür Garnichts konnte. Aber naja man kann es nicht ändern. Sie umgriff ihre verletzte Hand etwas fester und war der Meinung dass sie trotzdem hätte gestern nicht so wutentbrannt sein müssen. Das andere Mädchen, Camena, so dachte Yuki wenn sie sich nicht verhört hatte einen ziemlich lockeren Ton drauf. Sie schien etwas gelassen zu sein. Es gefiel ihr, war mal ein wenig abwechslungsreich. "Äh danke", sagte sie lächelnd zurück und fasste sich darauf kurz an das eine Ohr. Als die beiden dann zur Essensausgabe hinüber gingen um sich dann noch, wenn man sagen könnte auf den letzten Drücker, etwas zu Essen holen. Yuki war mittlerweile fast fertig und fing an ihr Croissant zu essen. Dazwischen trank sie einen Schluck von ihrem Kakao und stellte die Tasse wieder ab. Als die beiden wieder da waren fragte Camena mit einem etwas vollen Mund in welche Klasse Yuki ginge. "In bin in der Sonnenklasse und ihr?" Fragte sie daraufhin auch zurück. Stimmt es wäre wirklich lustig noch welche aus der Klasse kennen zu lernen. Wenn überhaupt.