Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
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Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Langweilig, war es da oben wirklich langweilig? Vielleicht war dies auch subjektiv und Mi-chan war nur zu lange da oben gewesen. Aber bestimmt konnte es dort wirklich langweilig leben, falls man nicht noch mal sterben konnte und ewig die gleiche Umgebung… Nun bisher konnte sie es ja noch nicht wissen. Wobei Shizuka sich auch fragte, ob sie gern zur Schule gehen würde. Die Antwort war leicht, würde sie, wenn man sie nicht beachten würde, oder zumindest wenig. Sie nickte leicht auf Mamikos Antwort und gleichzeitig zuckte sie mit den Schultern, was sollte das Mädchen auch anderes machen. Immer hin gab es nur die Möglichkeiten, sie selbst konnte es weder abstreiten noch sonst was. Sie wusste nicht wie es da sein würde, und sie wollte noch etwas warten mit dem sterben. Mit unterdrückter Neugier sah sie Mi-chan an, die jedoch auf ihre Frage herumdruckste und nicht wirklich mit der Sprache raus rückte. Nur ein na ja kam aus ihr heraus. Anscheinend wollte sie nichts erzählen, womit Shizuka das Thema auch ruhen ließ, sie wollte ihre neue Bekanntschaft zu nichts zwingen. Zu dem wollte sie es lieber nicht wissen, falls es sehr schmerzhaft sein würde oder so. Und da sich beide nun mit dem Jungen beschäftigten, war es nicht schwer das Thema hinter sich zu lassen. Der Junge, dessen Namen sie nicht mehr ganz genau wusste, nur den Namen von der Band und was er dort gemacht hatte. Aber das reichte um Artikel und Bilder aus dem WorldWideWeb ( oder so xD) heraus zu filtern. „ Hier den meine ich“ sagte Shizuka ihr und deutete mit einem Finger kurz auf einen der Jungen. Shizu hatte das Display zu Mamiko gedreht damit diese es gut betrachten konnte. Aber anscheinend kannte sie ihn nicht, obwohl die Band berühmt gewesen war, aber man konnte ja nicht jeden kennen. „ Oh … die Band heißt Ape und der Junge von vorhin sieht ihm sehr ähnlich. Er ist gestorben oder zumindest verschwunden und seit dem ist auch die Band verschwunden.“ Erklärte sie leise und fuhr sich mal wieder durch die Haare.Wie Mi-chan jedoch vorhin ihr I-phone angesehen hatte, so sehnsüchtig. Sicherlich wollte sie auch so eins haben. „ Glaub mir ich wills gar nicht, Aaliyah hast mir aufgedrückt“ Sie versuchte leicht zu lächeln bevor sie ihren Kakao austrank und die Tasse sowie ihren Teller ergriff, um aufzustehen und beide Sachen weg zu bringen, wobei sie gleich Mamikos Sachen mitnahm(zumindest den Teller!^^) Ihr I-phone hatte sie zurück in ihre Tasche gesteckt. Als sie wieder kam und Mamiko sie fragte ob sie sich schon zur Schule aufmachen wollte. Es war spät und es war Zeit. „ Ja ich muss nur noch meine Sportsachen aus meinem Zimmer holen. Warte auf mich vor de Waisenhaus.“ Schlug Shizuka deshalb vor, ehe sie sich kurz verabschiedete, ihre Tasche schnappte und in ihr Zimmer zurück lief.
Mamiko rümpfte skeptisch die Nase. Wie hieß die Band noch gleich? Ape? Was war das denn für ein seltsamer Name? Waren die in der Band etwa alle Affen gewesen? Naja, eigentlich gar nicht so unwahrscheinlich. Schließlich waren Affen wohl die Tiere, die den Menschen am meisten ähnelten. Mamiko hatte das nie so richtig akzeptieren wollen, auch wenn sie selber kein Mensch mehr war. Oder war sie doch noch einer? Kurz betrachtete sie ihren Körper. Die Tatsachen, dass ihr Flügel gewachsen waren (die sie eh eingezogen hatte) und dass sie nun keine normale Naturhaarfarbe mehr besaß, änderten doch eigentlich nichts daran, dass sie wie ein Mensch aussah. Also war sie noch einer. O.K. sie war tot, aber ... a propos tot. "Oh, Mann! Vielleicht kannst du ja Geister sehen.", platzte es plötzlich aus Mamiko heraus. Erst nach einigen Überlegungen kam ihr dann in den Sinn, dass Shizu vielleicht eher vermutete, dass der Junge nicht als Geist sondern als Engel wiedergeboren war. Doch gerade als sich Mamiko mal wieder hyperintelligent zu dieser Vermutung äußern wollte, stand Shizu auf, räumte den Tisch ab, und als sie wieder zurückkam, hatte Mamiko schon wieder vergessen, was sie eigentlich sagen wollte. "Mach ich.", antwortete sie stattdessen auf Shizus Bitte hin, vor dem Waisenhaus auf sie zu warten, damit diese ihre Sportsachen holen konnte. Dann richtete sie sich ebenfalls auf, warf sich ihre Umhängetasche über die Schulter, schaute Shizu noch hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen war, und bewegte sich, sodass sie sich nicht ein weiteres Mal verlief, in Zeitlupe aus dem Waisenhaus hinaus. Dennoch wurde sie dabei das Gefühl nicht los, dass sie irgendetwas vergessen hatte.
Mit dem Tuch in der Hand brauste sie in den Speisesaal.. und bemerkte zum Glück dass noch einige hier waren. Der Unterricht würde doch bald.. halt. Wann hatte sie überhaupt Unterricht und..wo? Hilflos stand sie eine Weile in der Tür und hielt Ausschau nach Leuten, die sie kannte. Okay.. da war.. Sayuri.. Daeron.. und..ehm.. die Grünhaarige.. aber unglücklicherweise.. sah das Mädchen keine der drei Personen hier und fühlte sich noch eingeschüchteter als vorhin.. Zögernd lief zu den Tresen und holte sich einfach ein Croissant.. und Nutella.. und einen Kakao. So..und nun?.. Heimlich wünschte sie sich, dass Yukito hier auftauchte.. aber.. das würde sowieso nie geschehen. Oder?.... Vielleicht schon. Vielleicht würde er sie auch nicht beachten und..ihr Handy würde er ihr auch nicht mehr geben.. Bestimmt war es so! ;_; Sehr unauffällig setzte sich an einen Tisch in der Ecke und begann ihr Croissant... einsam zu verspeisen. ;_; buhu.. sie war so ein Aussenseiter..T_T
Als sie fertig gegessen hatte und Yukito immernoch nicht aufgetaucht war.. machte sie sich schliesslich auf den Weg ..in den Unterricht? oder so.
So das Mädchen konnte sich erst mal inruhe erholen von den Verletzungen und nun galt es neue Plätze für die Verletzten bereitzustellen. Prisma raste in jeden raum um anch geeigneten Decken, Kissen, Gläschen, Tüchern. Alles was den Verletzten helfen konnte, trieb sie irgendwoher auf und war nur am herumirren. Sie schob Tische zusammen und Stühle schob sie mit starkem Schwung beiseite,sodass viele dabei umkippten. Nachdem sie sehr viele Tische in regelmßigen Abständen aneinandergereiht hatte, besorgte sie, soweit möglich zu jedem Tisch einen Tropf und eine Vorhang um die Patienten voneinander abzuschirmen. Leider konnte sie nicht genügend auftreiben und so bediente sie sich ihrer magischen Kräfte um welche zu klonen. Schnell stellte sie jeweils eines davon in die Nieschen. Leichtfüßig stöckelte die Frau auf Kotoris schalfende Gestalt zu, holte aus der Tasche die sie sich ums Bein gebunden hatte, eine Spritze heraus, hielt ein Fläschchen daran und füllte die Spritze. Um im nächsten Augenblick keine Luft in ihren Körper zu spritzen, presste sie das Ende ein wenig hoch, bis die Flüssigkeit ein wenig heraustrat. Vorsichtig nahm sie den Arm der Bewusstlosen und spritzte ihr das Mittel in den Körper. Prisma seufzte schwer und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Als nächstes stand der Tisch auf ihrer Liste, wo sie Heilmittel herstellen konnte. Gegenüber der bereitstehenden "Krankenbetten" stellte sie zwei Tische zusammen. Ein Bein auf den Tisch gelegt, schnallte die Priesterin die Tasche los und ließ alles vorsichtig - damit das Glas nicht platzte - vorsichtig herauspurzeln. Alles fertig sortiert, ging sie auf Kotori zu, beobachtete ihre Atmung. Dann holte sie sich einen Stuhl, stellte ihn neben Kotori, zauberte ihr Priesterbuch und Pfeife herbei. Sie musste jetzt unbedingt eine rauchen. Die geliebte Langpfeife zwischen den Fingern steckte sie sie sich sofort an und zog hastig mit starrem Blick auf Kotoris Körper den Rauch ein. Sie schnippte mit einer Hand und in ihrer Hand erschien eine Akte mit Infos über dieses Mädchen. Sie musste ihre Blurgruppe herausfinden da niemadn in der Nähe war, um es ihr zu sagen. Wild blätterte Prisma hin und her. "Da ist es ja..." nuschelte sie als sie die Pfeife aus dem Mund nahm und den Rauch aus der Nase ausstieß. Die Akte wurde zugeklappt und löste sich kurz darauf auch in Luft auf. Dann wurde durch die Flure gerannt, links rechts auch gegen Türen. Glücklicherweise nur Eine. Die Frau rieb sich den Kopf und hatte Blutbeutel besorgt als sie wieder zurück war. Nun nahm Prisma die entsprechenden Beutel mit der richtigen Blutgruppe heraus und hing sie an den Tropf. Das Mädchen hatte doch recht viel Blut verloren und es floss bereits wieder aus einigen Wunden. Die Priesterin bewegte sich von ihr weg und holte Salben. Nachdem Prisma die Blutungen gestillt hatte, versetzte sie sich in Trance und mit einem wunderschönen Singsang wurden die Salben aufgetragen. "Shevrar O Deus meus, ut benedicam illis. Sana vulnera et eos tueri sacra anima Sheireen. (Oh Shevrar, mein Gott, segne sie. Heile ihre Wunden und lass deine geweihte Sheireen diese Seele beschützen)." Bizaare Zeichen bildeten sich. Die Salbe erstrahlte in hellem gellbgold und Prisma schloss die Augen. "Sana!" , rief sie und die Symbole verschwanden wieder. Mit den momentanen Nerven am Ende, ließ sie sich nun endlich auf den Stuhl fallen und beobachtete stillschweigend ihren Gesundheitszustand.
Mit leisen Schritten bewegte ich mich auf das reichlich gedeckte Buffet zu. So viele Essen habe ich noch nie gesehen, zuhause hatten wir wenn es hochkommt gerade mal ein Leib Brot mit ein bisschen Butter. Kein Wunder, füllte ich meinen Teller mit allen Aufschnitten und vielen Brotscheiben und ein paar Croissants. Meine Tasse füllte ich bis obenhin mit warmem Kakao, setze mich auf einen der vielen leeren Plätze in dem Saal und beobachtete die Sonne, wie sie immer weiter nach oben wanderte. Darauf nahm ich einen grossen Schluck aus meiner Tasse, und liess den Geschmack des Kakaos mir auf der Zunge vergehen. Kaffee konnte ich nicht leiden, der war mir viel zu bitter, jedoch liebte ich Kakao, und alles andere was nach Schokolade schmeckte oder einfach süss war. Langsam leerte sich der Teller vor mir, jedoch hatte ich immer noch Lust auf mehr. Ich nahm mein Tablett vom Tisch auf und ging erneut zum Buffet hinüber. Ein dunkler, cremiger Aufstrich stand direkt neben den andern. Beim ersten mal wusste ich nicht was das war, jedoch sah es richtig gut aus, deshalb beschloss ich neben dem etwa gleich gefüllten Teller auf ein wenig von diesem Zeug mit zu nehmen. Bevor ich jedoch zu meinem alten Platz zurückgehen konnte, hallten Schritte und ich drehte meinen Kopf zur Tür.
Mit einem Lauten Knall trat der Dämon förmlich die Türen zum Speisesaal auf. Ja, er hatte schlechte Laune und ja das merkte man. Seine Schulter brannte wie verrückt, der Kopf tat so sehr weh, als ob er damit die Werwölfe letzte Nacht niedergeschlagen hätte und sein Rücken schmerzte. Nie wieder würde er mit einem Mädchen auf sich drauf auf der Couch pennen. Was zum Teufel hatte den Dämon übehraut dazu geritten gehabt, Calleigh mitzunehmen? Seit der heißen Quelle am letzten Tag lief nichts mehr zwischen denen. Oder leif die Nacht da etwa doch etwas? Immerhin war die Gelegenheit dazu nahe gewesen. Naja, selbst wenn, sie würde es Ihm schon noch erzählen. Der Blonde knackste kurz mit der Schulter. Dank diesem Heiler da, Kaoru hieß er glaube ich. Er hatte es geschaft, die Wunden zu schließen und die Blutung zu stoppen. Jedoch eine Narbenbildung konnte er nicht vermeiden. Kurya war es egal. Er hatte schon schlimmere Kämpfe übersanden, auserdem fanden Frauen Narben attraktiv. Mit brummendem Schädel ging er Barfuss zum Buffet. Ja, er trug so gut wie nichts. Keine Schuhe, kein Hemd, keine Hose..Nur seine Boxershorts und einen Morgenmantel. Und den Mantel hatte er nichtmal richtig angezogen sondern hatte Ihn nur über den Schulter hängen.
Zwischen Ihm und den Buffet stand ein Kerl..Braune Haare, gut einen Kopf kleiner als er. Mit grimmigen Blick blieb er direkt vor Ihm stehn, bevor er sich neben dem Jungen von Buffet auf ein Tabelt ein paar Croissants stapelte. "Du stehst mir im Weg..", sagte er zwar leise aber kraftvoll zu dem Typen. Als jedoch keine Reaktion eintrat, drehte er den Kopf und sah das erste mal Ihm ins Gesicht. "Alter, ich hab nen Kater als ob ich die Nacht durchgesoffen hätte, hab gestern zwei verfickten Werwölfen den Arsch aufgerissen und konnte netmal in meinem eigenen Bett pennen, weil ein nacktes Mädchen der Meinung war, auf mir liegen zu bleiben." Der Blick des Blonden verfinsterte sich noch mehr. "Würdest du bitte aus dem Weg gehen, damit ich was zu essen holen kann?"
Ich zuckte zusammen als die Türe mit einem Knall sich öffnete, und ein blondhaariger Junge eintrat, welcher Boxershorts und ein Bademantel über hatte. Mit zielstrebigen Schritten näherte sich der Fremde mir und blieb direkt vor mir stehen. Mit grimmiger Miene mahnte er mich mit einem leisen, aber intensiven “Du stehst mir im Weg“. Wie gebannt sah ich ihm in die Augen, verängstigt von seinem Grösse und seinem Körperbau, welcher man in seiner momentanen „Bekleidung“ sehr gut sehen konnte. Solche Typen gab es an meiner Schule zu hauf. Sie rissen immer die Mädels auf, machten Party, und lebten ein Leben, welches ich mir schon immer wünschte. Meine Vermutungen bestätigten sich bei seiner nächsten Aussage, und da realisierte ich etwas. Eine Chance. Einen Lichtblick. Wenn ich mich mit dem anfreunden würde, er mich mag, könnte ich ein gleiches Leben führen wie er. Oder zumindest einmal mit einem Mädchen flirten. Mit meiner Verwandlungsfähigkeit, welche ich zwar nicht beherrsche, aber hoffentlich bald lernen werde, könnte ich endlich etwas selbstbewusster werden. Nur, wie soll ich das anstellen? Diese Gedanken flogen durch meinen Kopf innert Sekunden, und ich musste reagieren. Schnell und gut reagieren. Mein, zum einen ängstlicher, und zum andern nervöser Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Mir kam eine Idee. Fröhlich lächelnd streckte ich ihm den Teller mit den vielen Croissants und dem Haufen Nutella in der Mitte entgegen, kratzte meinen ganzen Mut zusammen und sagte „Ich habe genug für uns beide. Ich hol noch schnell Kakao und dann können wir zusammen Frühstücken. Oder willst du lieber Kaffee? Achja, mein Name ist Akito. Während ich auf seine Reaktion abwartete, musste ich mein Chaos in meinem Kopf erstmal ordnen. Mein Ziel war es, zum einen Freunde zu finden, zum andern aber auch Stärker zu werden. Das bedeutet ja nicht nur, dass ich Muskeln aufbauen muss, und mir ein Sixpack an trainiere, sondern auch, dass ich mich Psychisch verbessere. Und was ist besser für mein Selbstbewusstsein als jemanden zu haben, der mir zum einen ein Freund ist, zum andern aber auch ein bisschen mehr vom Leben zeigt, und mir beibringt, wie ich mich nicht immer in meinen Gedanken verliere. Wie zum Beispiel jetzt. Aufpassen Akito! Jetzt ist deine Chance gekommen
Auch wenn die ganze Szene witzig war, zum Brüllen komisch sogar, so lachte der Blonde nicht. Er verzog nicht eine Mine. Leicht genervt, nahm er von dem Teller des Jungen - welcher Ihm gerade fast schon ins Gesicht gedrückt wurde - ein paar weitere Croissants und legte sie zu sich aufs Tablett. "Jaja, danke danke..", meinte er beiläufig und schob den Jungen einfach konsequent Weg. Wieso verstanden denn die Menschen so einfache Befehle wie "Geh zur Seite" oder "Verneig dich" oder "töte ihn" nie? Immer musste man da selber nachhelfen. Einen entnervten seufzer später hatte der Dämon nun auch zwei Tassen Kaffee mit Milch und Zucker auf dem Tablett stehen. Gerade als er wieder geradewegs den Weg aus dem Saal nehmen wollte, fiel Ihm wieder das Häufchen Elend da auf. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm er sich das letzte Croissant vom Teller des schmächtigen Jungen. Wenn er es Ihm schon anbot? Sein Problem wenn er dann verhungern würde. Mit einem Bissen war das gesammte Gebäck im Munde des Blonden verschwunden. Komplett von allen Skrupeln losgelöst nahm er sich noch ein belegtes Brot und verschlang das genauso vor den Augen des Jungen. An den eigenen Berg von Croissants ging er nicht. Wieso sollte er sein eigenes Essen aufessen, wenn er doch jetzt die Möglichkeit hatte einen kleinen Happen ohne extra Mühe dazuzubekommen? "Kenichi. Klassensprecher der Himmelkasse.", meinte er dessinteressiert zu dem Jungen bevor er sich weiter an dem Teller seines neusten Opfers vergnügte. Während er mit der linken Hand sein eigenes Tablett auf einen Tisch stellte - schön weit abseits dieses Akitos - setzte er sich an den Tisch wo wohl der Besitzer des Tellers sahs. Eine Tasse warmer Kakao stand direkt Ihm gegenüber. Kurz rümpfte er die Nase und beschäftigte sich dann mit seinem Handy, welches er aus einer der Manteltaschen zog. "Nen Kaffee...", brummte er zu dem Jungen.
Ohne mit der Wimper zu zucken nahm er sich von meinem Teller einige Croissants und schob mich mit einem leichten Stoss zur Seite, bediente sich dann, ohne mich weiter zu beachten, dem Buffet. Ich bin aber auch ein Dummkopf. Schon mit Reiko habe ich mich verspielt. Und nun auch mit ihm, vielleicht wäre er gar nicht so griesgrämig, wenn er nicht unter einem Kater und anderen Schmerzen leiden würde. Ich liess meinen Kopf hängen, und blickte mit trauriger Mine auf das Mitleidscroissant, welches er mir übrig liess. In meinem Kopf drehte sich alles. Das ganze Selbstbewusstsein, welches ich für meine kläglich gescheiterte Aktion aufgebracht hatte, lag nun, wie das Croissant, bemitleidenswert auf dem Teller. Plötzlich erschien eine Hand über den Teller, ich blickte auf, und stellte mit erstaunen fest, dass er weiter von meinem Teller speiste, obwohl er selbst genug hatte. Wie auch immer, ich muss mich jetzt zusammen reissen. „Du kannst ruhig den Rest haben, ich habe schon gegessen. Sieht man zwar nicht, aber was solls“ Sein Name war also Kenichi, dass konnte ich aus dem lauten mampfen heraushören, und irgendetwas mit Klassensprecher. Klassensprecher also auch noch... Was kann der Typ denn überhaupt nicht? Er setzte sich gemütlich auf den Stuhl gegenüber von meinem Kakao, was irgendwie so schien, als ob er mir eine aller letzte Chance geben wollte. Oder einfach nur bedient werden will. Es war wohl eher das letztere, denn seine Äusserung, nein es war ein Befehl, bestand darin, dass ich ihm einen Kaffee holen sollte. Jedoch stand auf seinem Tablett bereits zwei Tassen. Ich verstand es nicht mehr. Gelangweilt zog er schliesslich auch noch sein Handy heraus, was mich wütend machte. Er behandelte mich wie ein Bediensteten, was mir gar nicht gefiel. Für was hält der Kerl sich überhaupt? Herr Womenizer? Mister Perfect? Zähneknirschend kam ich mit schnellen Schritten auf den mir Physisch überlegenen Jungen Mann zu, reisste ihm sein Handy aus der Hand, und schrie ihn an: “HÖR MAL! ICH HAB DIR FREUNDLICH ANGEBOTEN, DASS WIR ZUSAMMEN FRÜHSTÜCKEN, UND DU ISST EINFACH ALLES ALLEINE? VERSTEHST DU DAS WORT „ZUSAMMEN“ ETWA NICHT?" Geschickt gab ich meine Nummer ins Adressbuch ein, da Kurya mich mit einer nicht zu deutender Miene anblickte. Ich setzte mich neben ihn, stellte meinen leeren Teller ab, und trank einen grossen Schluck Kakao. Ich hörte nichts mehr. Das Blut floss so schnell durch meine Ohren, wie die Rennautos bei der Formel 1. Was habe ich nur getan?!
Ein weiteres gähnen später sah der Dämon zu dem kleinen Haufen Elend welcher, ganz zu der verwunderheit des Dämons, noch keinen Kaffee geholt hatte, auf Ihn zukommen. Hatte der kleine etwa ein Problem mit Ihm? Dann sollte er mal machen. Während der Blonde so seine Mails und SMS checkte, spürte er plötzlich, wie die Hand des Jungen nach dem Handy griff. Normalerweiße würde er bevor der Täter reagieren könnte, dem Langfinger den Arm brechen, jedoch ließ er es diesesmal zu. Wenn er meinte. Jedoch mit dem, was im nächsten Moment geschah hatte selbst Kurya nicht gerechnet. Aus dem kleinen Goldkehlchen entkam aufeinmal ein Orkan an Wörtern. Während der Junge, welcher wohl gerne mit dem Feuer spielte, Ihn so anschrie, grinste er nur unbeeindruckt. Zusammen Frühstücken? Hatte sowas nicht soetwas wie Freudschaft als Grundlage? Ja, eigentlich ja schon. Nun, dieser Junge war Ihm jedoch total unbekannt und auch total egal. Er war nicht mehr als ein Mittel zum Zweck. Und der Zweck war es kosteneffizient an viel Essen ranzukommen, bevor sich Calleigh alles unter den Nagel reißen würde. Jedenfalls hatte der junge Mann jetzt endlich fertig gebrüllt. Mit einem prüfenden Blick sah der Blonde zu, wie der Junge noch seine Nummer in das geklaute Handy einspeicherte. Als er sich noch an den Tisch neben Ihn sahs, aber das Handy nicht wiedergab war dann doch zuviel. Mit ruhiger und freundlicher stimme sprach der Dämon zu Ihm. "Ich hatte doch eben meinen fetten Kater erwähnt, oder?" Als er seinen Satz beendet hatte, blickte er von seinem eigenen Tabett auf. Plötzlich war die Stimmung wie zum zerreisen gespannt. "Naja...", fing er wieder ruhig an. "...wenigstens hast du Eier.", sprach er in dem gleichbleibendem ruhigen Tonfall, während er jedoch seine linke Faus direkt im Gesicht des Brüllaffens versenkte. Der Schlag hatte gesessen, auch wenn er "nur" mit der linken war. Das Handy des Blonden flog unkontroliert durch den Raum. Gelassen stand Kurya auf und nahm mit der einen Hand das Tablett. Mit der anderen legte er eins der Gebäckstücke auf den Teller des Jungen. Er ging ein paar Meter und fing dann ohne hinzusehn auch noch sein Handy auf. "Hat mich gefreut." Und schon war der Dämon aus dem Speisesaal verschwunden.