Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
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Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Der Junge sah auch mich an und als ich wieder weg blickte, da spürte ich noch immer, wie er mich anstarrte. Ich stocherte irgendwie heftiger im Salat herum, das machte mich ein wenig nervös dieser Blick und dann ging es mir schnell wieder besser, ich sah auf, der Junge starrte mich nicht mehr so an. Mein Blick wanderte zu dem Mädchen, das sich mir als Chloe vorgestellt hatte und fragte, was es dort zu sehen gab, >>Ach nichts, ich weiß nicht, ich starre ein wenig durch die Gegend <<, das war nicht gelogen, aber auch nicht ganz die Warheit.
Eigentlich wusste ich auch nicht so recht, wieso ich ihn angestarrt hatte, vielleicht wegen dieser Aura die von ihm ausging, ich fühlte mich zu diesem Jungen hingezogen, weniger körperlich, als aus reinem Interesse, weil er irgendwie so anders aussah, er erinnerte mich an eine Leiche und dann erschauderte ich auch schon.
Vielleicht war er ja ein Zombie? Oder ein bösartiges Monster! Ach was wusste ich schon davon, ich war doch viel zu naiv, um zu begreifen was hier überhaupt vor sich ging und vorallem musste ich gerade reden, ich, die erst seit wenigen Tagen ein Engel ist, weil ich gestorben bin. Verdammte Scheiße, da fiel mir ein, mein zierlicher Kinderkörper lag ja noch immer irgendwo im nirgendwo, ich verlor allmälich die Erinnerung an mein Leben bevor ich ein Engel gewesen war. >>Was machst du eigentlich hier ? <<, fragte ich Chloe, um den Jungen nicht die ganze Zeit anstarren zu müssen und gabelte den Salat auf, den ich mir vorsichtig in den Mund stopfte. Dummerweise wanderte mein Blick doch zurück zu ihm.
N großes Bett mit vielen Kissen. Mhmmm. Gut. Nur leider ließ der Tag nun keine Verschnaufpause für besonders schläfrige Gemüter zu. Obwohl? Bei Sam hier würde man wohl eine Ausnahme machen dürfen, nach dem hier. So ganz war ich auch noch nicht damit durch, dass er gerade aus diesem schwarzen Ding gekommen war, nachdem er eigentlich... Mh~ Was mir noch ein wenig über seinen jetzigen Zustand verriet, war nicht etwa sein momentanes Verhalten. Eher war es die Antwort auf meine Frage. Ich hatte da jetzt schon fast hoffnungsvoll auf die Spieluhr getippt, die er bei unserem anfänglichen Ratespiel genannt hatte, doch das war nicht so. Da hatte man es also... vergessen? Musste unschön sein. Obwohl man dann gewiss auch nicht wusste, um welche verlorenen Erinnerungen man da trauern sollte. Bei mir war ja alles beim Alten geblieben als ich hier unten angekommen war. Ich wusste immer noch alles sehr genau und konnte darauf meinen Hass aufbauen. Hier... Fehlanzeige. War vielleicht nur noch Leere. Schade. Mein Essen hatte ich mittlerweile von mir weg geschoben, würde es nach weiterem Geschiebe auch noch vor der Nase des Anderen landen, was gar nicht mein Ziel war. Hunger hatte ich keinen. Zumindest keinen großen. Sonst hätte ich mich ja dran bedient. „Weißt du nicht? Weißt du noch was es bei mir war?“ Ich konnte es ja mal versuchen. Denn es war ja auch interessant heraus zu finden was genau nun los war. Meine typische Neugierde, die langsam jegliche Sorge um den Jungen mir gegenüber davon scheuchte. Wobei ich es mir dann auch nicht nehmen ließ, nochmals zurück zu schauen, über meine Schulter – wenn man schon fremde Blicke im Nacken spürte. Und ja, war wohl interessant genug, als das man ein paar Blicke hinüber warf. So schob ich meinen Stuhl einfach etwas seitlich – brauchte ja jetzt nicht mehr ganz am Tisch sitzen, wenn ich eh nichts mehr zu mir nahm vom Essen, das umsonst geholt worden war. Ich lehnte mich einfach so hin, dass ich nur den Kopf nach links oder rechts drehen brauchte um entweder Sam oder die Mädchen zu besehen, anstatt ihn gleich verrenken zu müssen. Wobei mein Blick auf denen da drüben lag. Wortlos. Obwohl ich mich ja so gesehen noch mit dem Dunkelhaarigen unterhielt. Störte mich aber nicht daran, hinüber zu starren.
Sie starrte also ein wenig durch die Gegend. Sehr interessant. Gut, ganz gelogen war das sicherlich nicht, nur die Wahrheit war es auch nicht, da war ich mir sicher. Warum sonst schaute sie immer wieder zu den beiden Jungen, die mir im Rücken saßen? Gründe musste es dafür sicherlich geben, doch da es viele Gründe geben könnte, wollte ich keinen Gedanken daran verschwenden. Warum auch? Brauchte mich ja nicht zu interessieren. Außerdem würde ich selbst es ihr wohl auch nicht sagen. Sie musste es also auch nicht. War ihre Entscheidung. Außerdem kannten wir uns noch nicht mal wirklich. Bloß den Namen hatten wir uns genannt. Und das wars auch schon.
Weiterhin mein Essen verspeisend, hörte ich dem Mädchen zu, als sie mir eine Frage stellte. "Warum ich hier bin? Nun..ich hatte Hunger und hab es in der Klasse nicht mehr ausgehalten." erklärte ich bloß. Es war nicht der Unterricht - der ja eh ausgefallen war - sondern die beiden Menschen, Wesen, Rassen, wie auch immer, die sich noch im Klassenraum befunden hatten. Die hatte ich mir echt nicht anhören müssen. Und so war ich eben schnell verschwunden. Meinen Mantel hatte ich sogar vergessen. Meinen Mantel, der dieses Outfit überdecken würde, während ich nicht im Unterricht saß. War wohl nix. Jetzt musste ich eben damit leben.
Wieder schaute AJ zu den beiden hinter mir. Ich zog es vor, erstmal meinen Salat zu essen, doch als ich hörte, wie ein Stuhl verschoben würde, drehte auch ich mich automatisch um. Er sah zu uns, während der andere über etwas nachzudenken schien. Völlig unauffällig hatte ich nicht zu ihnen geschaut, weshalb ich mich auch gleich wieder wegdrehte. Jetzt stocherte ich nur noch im Essen herum, irgendwie hatte ich keinen Hunger mehr. Den Teller schob ich bei Seite, dann sah ich wieder zu AJ. "Und was machst du hier?" fragte ich sie, um die Tatsache zu ignorieren, Blicke in meinem Rücken spüren zu können.
Uhmpf… ich wandte meinen Blick wieder an mein Essen, in welchem ich wieder etwas herumstocherte, um mir wieder die Wangen zu füllen und zu essen. Daher wandte ich mich auch wieder an Raven, welchen ich etwas beobachtete. So wie er sich auch hinsetzte, hatte ich geradewegs den Blick auf den Rücken des anderen Mädchens [Chloe], die sich auch kurz zu uns umdrehte. So “starrte” ich sie ebenfalls etwas an, ehe meine Augäpfel wieder hinab sanken und mein Kopf auch langsam folgte, damit ich erst gar nicht mehr danach wirkte, zu starren. Ich aß lieber auf, um mich irgendwie zu beschäftigen, während ich noch über die Worte des mir gegenübersitzendem nachdachte. Ich schüttelte zu aller erst erstmal den Kopf. Nein, ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Was ich wiederum etwas komisch fand. Obwohl ich ja heute eigentlich erst mit ihm darüber geredet hatte - jedenfalls vor dem Besuch im Labor. Hmpf. ”…bei dir…?”, ich überlegte wieder, aß dabei auch brav weiter. Und ich sollte vielleicht zugeben, dass ich… lange nachdachte. Allerdings kam ich schlussendlich irgendwie… nicht drauf. ”…kein… großes Bett… oder?”, fragte ich vorsichtig und schielte wieder leicht zu ihm, obwohl ich mir irgendwie sicher war, dass es genau DAS nicht war. Aber es war ein Versuch wert. Ich war mir nebenbei nicht sicher, ob ich noch mal riskieren sollte, hinüber zusehen. Obwohl ich nicht mal wusste, warum nicht? Ich “schaute” ja “nur”. Wobei das auf andere garantiert ein pures Starren war. Aber mir kam es so vor, als wollte man das nicht? Verschwand ich aus dieser Neugier auch erneut einen Blick hinüber. Wenn mir Raven schon die Sicht frei machte, warum also nicht nutzen? ”…müssen wir… noch wo hin?”, fragte ich schließlich und schaute noch mal zu Raven.
Ich lächelte dem Mädchen zu, mit dem ich hier an einem Tisch saß und genüsslich, wenn auch etwas wirr, meinen Salat verspeiste, sie hatte auch einen, irgendwie hatte hier jeder Salat, denn soweit das Auge reichte sah ich Salatessende Schülerinnen und Schüler, ziemlich eigenartig fand ich das allerdings nicht. Salat war eben lecker und niemand hasste ihn.
>>Warum ich hier bin? Nun..ich hatte Hunger und hab es in der Klasse nicht mehr ausgehalten <<, erwiederte sie auf meine Frage hin und ich hob den Kopf, sie hatte es nicht mehr ausgehalten in der Klasse? Hatten sie sie gemobbt? Ich wusste es nicht, >>Oh, verstehe <<, sagte ich daraufhin bloß, was sollte ich sonst sagen....? Ich aß weiter den Salat und blickte zu diesem Jungen, der mich so angestarrt hatte, kurz lag sein Blick wieder bei uns.
Ich lächeln umspielte meine Lippen, dann stopfte ich mir wieder Salat in den Mund, kauen, schlucken, fertig. >>Und was machst du hier? <<, fragte Chloe und ich antwortete, >>Na ja, eigentlich hatte ich hunger und deswegen bin ich hier << Dann wandte ich den Blick auch schon wieder von diesem Jungen ab und wunderte mich etwas darüber, dass er so zu uns hinübergesehen hatte, war hier irgendetwas besonderes? Ich drehte mich um, um zu sehen ob irgendetwas hinter uns war.
„Kein.. großes Bett... nein...“ Wäre auch schwer zu transportieren gewesen und außerdem fragwürdig, warum genau so etwas denn bitteschön mein mir wichtigster und liebster Gegenstand überhaupt sein sollte. Mir wären einige Gründe eingefallen... aber nein, das traf dann doch nicht zu. Ich war weder das beste Beispiel für eine große Schlafmütze und ganz verrückt danach mich auszuruhen, noch hatte ich es so sehr mit Weibern. Also, nein, leider falsch geraten, lieber Freund. Deshalb auch meine Frage, ließ ich die Gedanken erstmals bei mir: „Warum denn ein Bett?“ Mit gehobener Augenbraue also kurz zu dem Jugendlichen hinüber gelinst, fixierte ich mich auch schon wieder auf den Tisch, an dem die Mädchen saßen. Keine fremden Gesichter, alle beide nicht. Auch wenn ich bisher nur die vorherige Teamleaderin bedacht hatte. Das andere Gesicht kannte ich noch woher.. Sie hatte neben dem Rotzklumpen in unserer Klasse gestanden, der mir.. so schweren Schaden zugefügt hatte. Jah, ach so böööser Raiko. Oder... Rick? Irgendwie so etwas musste es gewesen sein. Also konnte ich dem hier auch was gutes zuschreiben. Ich musste sein Gesicht nicht den ganzen Schultag über ertragen. Yay. Aber gleich... Und mein Freund an der anderen Seite des Tisches gab dazu den perfekten Satz von sich. Diesmal blieb ich aber dabei meinen Blick auf die Mädels zu richten, anstatt mich höflicherweise meinem Gesprächspartner zuzuwenden. „Müssen wir allerdings, Sam. Nennt sich Unterricht. Und da wird leider nicht geschlafen.“ Und wenn, dann tat man dies irgendwo hinter den anderen Schülerin, wo man sicher vor den Augen des Lehrers war und nicht in einem großen, flauschigen Bett, sondern leider Gottes.. auf einem harten Holzstuhl. Und als Kissen gabs eben eine nicht weniger einladende Tischplatte. Oder eben die eigenen Unterarme. Was man eben bevorzugte. „Was gen- Tschuldige. Du hast den Stundenplan bestimmt nicht im Kopf.“ Und um ehrlich zu sein, ich auch nicht. Zu dumm. Aber gerade wollte mir nicht einfallen, was man sich als nächstes höllisch tolles für uns arme Schüler hatte einfallen lassen. Ich wollte gerade eh nicht unbedingt in den Unterricht, obwohl das Meiste ja schon hinter uns lag. Was mich nun noch in die Fänge eines Lehrers treiben konnte, war allein die Aussicht auf ein wenig Schabernack. Leute trietzen und son Zeug. War an sich ein sehr schönes Hobby und unterhaltsam. Genug Leute zum Nerven wären wohl anwesend. Ich durfte hoffen. Aber bevor ich mich nun vollkommen überraschen ließ, machte ich lieber wieder mein Maul auf und rief zu den beiden anderen hinüber. „Hey! Ihr da.“ Sehr schöne Anrede. Dem war war ich mir vollstens bewusst. Und mindesten drei andere Schüler drehten noch den Kopf und starrten mich an wie aufgeschreckte Rehe. Aber die waren ja nicht gemeint, also konnten die ihre hübschen Visagen auch gleich wieder weg drehen. „Wissen die Damen vielleicht, was die Sonnenklasse als nächstes über sich ergehen lassen muss?“ Einen Moment Pause eingelegt, wandte ich mich besonders an das Ding, was ich noch aus der Klasse kannte. „Duuu~ du weißt das doch bestimmt, oder? Verrätst dus mir?“ Ein liebes Lächeln aufgesetzt und gehofft, dass man gnädig sei und mit mir redete.
Ich schenkte Dem Mädchen vor mir ebenfalls ein lächeln. War eigentlich niht meine Art, aber der komplette Tag verlief für mich ja sowieso schon total gegenteilig. Warum es dann nicht auch so fortführen? War ja jetzt eh egal. Ob AJ mich wirklich verstand, wagte ich allerdings zu bezweifeln. Ich befürchtet eher, dass sie jetzt etwas völlig falsches dachte. Aber Gut, war ja eigentlich auch recht egal.
Wegen dem Hunger war sie also gekommen. War ja auch logisch. Weshalb sonst hielt man sih in einem Speisesaal auf? Ganz sicher nicht, um sich bloß auszuruhen. Dazu gab es schließlich die Zimmer. "Das hätte ich mir auch denken können." sagte ich ganz leicht lachend, wobei ich noch nicht mal Wusste, wieso. Aber auch das war nicht wichtig. Weil, wie schon gesagt, heute alles absolut anders lief. Ich kam pünktlich zum Unterricht, sprach mit anderen Leuten und lachte sogar. Alles Dinge, die ich sonst nie tat.
Gerade wollte ich AJ fragen, warum sie sich umgedreht hatte, als wir - vielmehr ich - von hinten angesprochen wurden. Echt tolle Anrede, wirklich. So sprach ich auch immer sämtliche Leute an. Jetzt wusste ich, wieso alle immer so komisch reagierten. Hörte sich echt nicht schön an. Ich würde das trotzdem nicht ändern. Es hatte ja Auch den selben Effekt wie eine normale Anrede oder Begrüßung oder so was. Ich drehte mich letzten Endes auch um, hörte mir an, was er denn wissen wollte. Zuerst fragte er uns beide, AJ und mich, dann schien ihm wohl eingefallen zu sein, dass ich in seiner Klasse war. Er lächelte, ich zog die Augenbraue hoch. Leicht verwundert, aber naja egal. Kurz überlegte ich. Ja...was hatten wir jetzt? Gerade eben hatte ich doch noch auf den Plan geschaut, oder? Zuerst wollte es mir nicht einfallen - was wir als nächstes hatten, interessierte mich meist nie - doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. "Inselkunde. Doppelstunde!" rief ich zu ihm rüber, kam mir dabei allerdings ziemlich dumm vor. Wer schrie soetwas schon durch einen Speisesaal? Ich war eben so verrückt. Zum Glück saßen die beiden Jungs ja gar nicht so weit weg.
Inselkunde..was machte man da eigentlich? Über die Insel reden? Oder erkunden gehen? Zweiteres würde sicherlih spannender werden. Außerdem musste man dann nicht im Klassenraum sitzen. Ich könnte ja den Jungen fragen, ob er wusste, was wir da heute machten, allerdings hatte er ja noch nicht mal gewusst, dass wir gleich eben dieses fach hatten und so bezweifelte ich, dass er wusste, was wir da tun würden. Also unterließ ich meine Frage besser, sah jetzt bloß noch zu den beiden rüber, ohne mich daran zu stören, wie das vielleicht wirken konnte.
Nicht? Schade eigentlich. Wieder auf mein Essen geschaut, stocherte ich in den wenigen Blättern herum, ehe ich mich gänzlich darum kümmerte, meinen Teller leer zu essen, weil ich auch sichtlich Hunger hatte, wie ich ja erwähnt hatte. Wiederum zu ihm aufgeschaut, dachte ich einen Moment darüber nach - was die Frage betraf natürlich. ”…weil ein Bett schön weich ist… und… schützend wirkt“, murmelte ich tonlos und aß schweigend weiter. Vermutlich dachte ich dabei auch grundlegend an mein “Bett” aka Kokon. Dieser hatte meinen Prozess schließlich auch geschützt gehabt. Außerdem war es angenehm warm darin und diese Wärme vermisste ich irgendwie. Aber dieser Gedanke bleib ausschließlich bei mir selber. Bei mir und meine essen.
Mit der Antwort auf meine Frage konnte ich jedoch nur teilweise etwas anfangen. Unterricht. Ein neutrales ”ahha“, verließ mich murmelnd und ich füllte meinen Mund erneut mit essen, um schweigend darauf herumzukauen. Also nicht mal schlafen konnte er. Musste er sich damit also abfinden, erst danach die Augen zu schließen. Nun gut. Zwar hatte ich mich aufmerksam wieder an mein essen gerichtet gehabt, aber trotz allem schaute ich hin und wieder auch auf den Tisch nebenan. Ja, nicht direkt auf den Tisch, eher etwas höher, um die beiden Mädchen zu mustern. Wiederum bemerkte ich auch, dass sie - die Langhaarige - den Blick mittlerweile abgewandt hatte. Sich vermutlich auch darüber informierte, ob hinter ihr etwas war. Wurde ihr das starren unangenehm? Nicht wissend, wie ich darauf reagieren sollte, ließ ich meinen Blick wieder zurück aufs Essen wandern. Selbst, dass es ein starren war, war mir selber sowieso nicht aufgefallen. Für mich schaute ich einfach nur. Nichts mehr. Daher brauchte mir Raven auch gar nicht mit dem Stundenplan ankommen, wodurch ich nur etwas die Braue hob, weil er es auch gerade ausprobierte. Wäre sowieso ein kräftiger Fehlschlag gewesen. Daher wandte er sich auch an die anderen beiden. Mein Blick wanderte ebenfalls wieder hinüber und ich lauschte dem “stillen” Treiben.
”…Inselkunde“, murmelte ich leise für mich und nahm nun die letzten Gabeln, um den Teller nun endlich mal leer zu bekommen. Schob ich ihn auch schließlich etwas vor mich, nachdem auch die Gabel darauf gelandet war. Wir hatten also Inselkunde. Sogar eine Doppelstunde. Ich starrte vor mich auf die Hand des anderen, um sie etwas zu beobachten. Auch wenn ich selten dazu kam, die Augen mal kurz blinzeln zu lassen.
Da brüllte plötzlich dieser Engelsjunge von vorhin zu uns hinüber, ob nicht einer von uns wüsste, welches Fach die Sonnenklasse nun unterrichtet bekäme. Durch den gesamten Saal rief er zu uns hinüber, na ja. Eigentlich nicht. Sie saßen am Tisch direkt vor uns oder besser gesagt vor mir und hinter Chloe.
Ich verzog den Mund zu einem klitzekleinen Lächeln und sah mich kurz um, war mir nicht sicher gewesen, ob er tatsächlich uns gemeint hatte. >>Duuu~ du weißt das doch bestimmt, oder? Verrätst dus mir? <<, wandte er sich an Chloe während ich zu ihm sah und eine Augenbraue hob, sie waren in der selben Klasse, vermutlich, alle drei? Da war ich hier wohl etwas fehl am Platz. Mein Blick wanderte deshalb irgendwie nach links zum Fenster hinüber, während ich so darüber nachdachte, was ich wohl nun für einen Unterricht hatte und bei welchem Lehrer? Die Freistunde hatte ich ja mehr oder weniger sinnvoll verbracht. Ich gähnte und sah zu diesem Jungen hinüber der uns so angesehen hatte.
Inselkunde.... Hätte man dem ganzen nicht einfach den Namen Geographie geben und sich mit allem beschäftigen können, als nur mit diesem Ort hier? Ich fand es schlichtweg unnötig sich so sehr mit einem Gebiet zu befassen, welches man ja nicht unbedingt für immer sehen müssen würde und vor allem... wen interessierte das? Wobei... ich nicht leugnen konnte, das hinter all der Kritik, nicht doch etwas Neugierde steckte. Jah, so was war nun mal um hundert mal besser als zum Beispiel Mathe. Dem Fach waren wir ja entkommen. Ein Glück. Zudem konnte man, nahm man nur die Insel, auch selbst Erkundungen anstellen. Man war nicht nur an Bücher gefesselt... Trotzdem. Würde man mich fragen, wäre ich dagegen und würde höchstens Scherze darüber machen. Wäre im Unterricht aber wohl höchst aufmerksam... Schande. Aber man hatte mir geantwortet. Welch... Ehre. Da konnte ich dann ja auch antworten und tat das auch mit großem Enthusiasmus, der hier irgendwie..... ganz fehl am Platz wirkte. Entweder weil man mich auch ernst, spottend und etwas sehr auf alles andere hinab blickend kannte, oder weil man vielleicht generell... anderes erwartete. „Doppeldanke~!“ So etwa sah das dann aus. Und nein, ich war noch nicht fertig. So schob ich meinen Stuhl von mir weg, sobald ich mich erhoben hatte und beugte mich nochmals etwas zu meinem Mitschüler hinunter. „Wenn das so ist, dann sollten wir uns besser aufmachen, bevor der böse Lehrer noch sauer wird, weil wir zu spät antanzen.... Wäre nicht so schön... Also los, hopp, hopp.“ So zögerte ich nach dieser Tat auch nicht einen Moment, um die kleine Entfernung zum Tisch der Mädchen zu überwinden, Alisha ein weiteres Lächeln zu zulächeln und dieses beizubehalten, während ich die Hände auf die Stuhllehne des anderen Mädchens legte und den Stuhl etwas vom Tisch drehte. So, das man es als Geste zum Aufstehen verstehen durfte.... „Na dann nichts wie los! ♥ Unterricht.“ Vielleicht... hatten sie ja gar Glück und wie Mathe fiel auch das Folgende ins Wasser. Zwar SEHR unwahrscheinlich, aber man durfte sich ja noch Hoffnungen machen..oder? Jedenfalls wartete ich strahlend wie ein Honigkuchenpferd darauf, dass sich die Dame erhob. War das ganze vielleicht dreist? Unter Klassenkameraden gewiss nicht....~