Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Aktuelles Lied
Buffet
Spoiler:
Obst
Gemüse
Apfelhäschen
kleine Karotten
gewürfelte Mango
Paprikastreifen
gewürfelte Ananas
Radieschenblumen
Kirschen
Gurkenscheiben
Erdbeeren
Cocktailtomaten
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Dips
Extras
Kräuter
Sahne
Sour Cream
Schokoladensoße
Joghurt
Vanillesoße
Thunfisch
kleine Fladen
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Desserts
Knabberzeug
Schokoladenkuchen
Erdnussflips
Erdbeerkuchen
Kartoffelchips
Törtchen
Salzstangen
Mini-Donuts
dragierte Rosinen
Mini-Schokoküsse
Schokocrossies
kleine Puddingschalen
Studentenfutter
Bar
Spoiler:
Alkoholfrei
Coca Cola
Fanta
Sprite
Mezo Mix
Apfelsaft
Orangensaft
Multivitaminsaft
Wasser, classic
Wasser, still
Malzbier
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Alkoholisch
Erdbeersekt
Sekt, prickelnd
Sekt, trocken
Rotwein
Weißwein
Champagner
Bier
Arata
Arata
103 Charakterbogen Aufenthaltsort: Terrasse Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Es dämmerte schon etwas als Arata seinen Weg zum Ballsaal fand. Auf dem Weg knirschte der Kies, der gelegentlich auf dem gepflasterten Boden lag, unter seinen Schuhen und dies ertönte ihm als ein wohltuender Klang. Mit einer fröhlichen Miene zum einen und mit einer enttäuschten zum anderen kam er vor den Toren zum Stehen. Man hörte schon deutlich die Musik und durch die Eingangstür, die ersten aufgeregten Stimmen. Natürlich gingen immer mal wieder andere Schüler an ihm vorbei, grüßten ihn höflich - er erwiderte es und verschwanden dann in der Masse. Arata, jedoch griff in sein Jacket und ergriff die Schachtel Zigaretten, welche er sich mitgenommen hatte. Zweimal schlug er sanft in einem Finger gegen den Boden der geöffneten Schachtel um so, mit einem Trick, eine einzelne Zigarette herauszuklopfen. Gelingen tut es nur selten, wirklich eine einzige aus der vollen Schachtel zu 'schlagen', denn es kamen immer noch mindestens eine weitere hinterher. Das Zippo, entflammte sich und die Zigarette glühte auf. Er stellte sich etwas abseits und nahm sein Handy heraus. "Zwei verpasste Anrufe...", murmelte er und tippte sich ein wenig durch die Applikationen. Was er dann sah, sollte ihn nachdenklich stimmen. Zwei kleine Drücker mit dem Zeige finger auf den glatten Bildschirm des Smartphones und das Hany wählte die Nummer der eigenen Mailbox. "Ehhh.. hör Arata, es tut mir leid was passiert ist, wirklich. Ich konnte ja nicht ahnen, was passiert. Aber ich denke, naja - also deine Mutter und ich sind sehr stolz auf dich. Ja, ich weiß - über Mama reden ist nicht. Aber, ich will sagen, dass ich weiß - wie sehr dich...", er stoppte und legte auf. "Wichs..", er verstummte. Ist es nicht wert, dachte er sich und legte das Handy wieder in die Hosentasche. Die Zigarette muss noch aufgeraucht werden.
Nach ein paar Minuten verschwanden seine Zweifel über jene Nachricht und er betrat den großen Ballsaal. Ein erfreuter und erstaunter Pfiff entkam ihm. "Krass.", folgte noch und er ging hinein. Er suchte paar bekannte Gesichter, konnte aber noch nichts genaueres erkennen. Die Augen reibend, suchte er noch mal. Hm, nichts. Wo auch immer sie waren, entweder würde er sie nicht sehen oder sie übersehen. Kann ja mal sein, dachte er sich und stellet sich nochmal etwas abseits. Für ihn war das nicht so, als würde ihn hier nichts interessieren. Es war mehr so nach dem Motto, erstmal Alkohol - irgendwie und dann kommt alles schon von einem zum anderen. Klingt schon fast abhängig.
Vincent, Montag 22.06.2015 mit Avon, Madara, Riley, Karina und Cyril
Wie aufs Stichwort tauchte Riley bei unserer Männertruppe auf. So ein Timing konnte nicht jeder an den Tag legen. Der Umstand, dass er sich wegen seiner Karre ein wenig verspätet hatte, sollte ihm endlich mal zu denken geben. Aber so wie ich ihn kannte, hing er viel zu sehr an seiner Prinzessin. Männer und ihre Autos. Ein ewiger Teufelskreis. Bei der Annahme dass wir ihn bereits durch Madara ersetzt hatten, musste ich grinsen. Was wäre der besagte Showdown zwischen Yakuza und Mafia, wenn Riley nicht an unserer Seite stand? Ganz recht, nutzlos. »Als ob. Einmal Yakuza immer Yakuza. Madara wollte sicher nur die Lage checken ob die Mafia überhaupt eine Chance hat.«, gab ich von mir. Ich rechnete der Mafia allerdings wenig Chancen ein gegen uns zu bestehen, was Madara wenig später sogar bestätigte. Tja, nicht jeder konnte das Privileg genießen einen Arzt in den Reihen zu haben. Ich musste mich ein wenig zur Contenance ermahnen, bevor ich noch einen Jubelschrei losließ. Die Mafia war somit aus dem Rennen. Aber bevor meine Gedanken noch ins Unermessliche stiegen, trat eine weitere Erscheinung auf den Plan. Ich hatte die Blondine bereits gesehen und mein bestes Pokerface aufgesetzt, damit niemand Lunte roch. Sie sah wirklich unglaublich aus mit dem bodenlangen Abendkleid. Das Tanzen stellte ich mir allerdings ein wenig problematisch vor, aber ich musste mich ja nicht darum kümmern. Immerhin konnte sie damit gleich den Boden mitaufwischen. Hatte also doch etwas Gutes. Während ich meinen Kumpanen meine Aufmerksamkeit schenkte, ich durfte laut Avon mit Riley in seine Villa einziehen, pirschte sich die Langhaarige wie eine Raubkatze an ihr Opfer. Avon war das Ziel ihrer Grapscherei und den Anzüglichkeiten. Verwunderte mich kein bisschen. Karina, das Luder, ließ es sich auch nicht nehmen alle anderen Anwesenden - gewollt oder nicht - mit einem Wangenkuss zu begrüßen. Und dann kam was kommen musste, die Anspielung auf meine Rede. Ich rollte genervt mit den Augen, ehe ich sie doch noch begrüßte. »Hey Goldlöckchen. Star der Rede ... wo hast du den Blödsinn her?«, wollte ich wissen. Es war ein Übel, was mir auferlegt wurde, immerhin war ich Hirte einer großen Herde die Leitung benötigte. Nach meiner Rede würde mich mein Weg ganz bestimmt schnurstracks zur Bar führen. Ich liebäugelte bereits damit mir schnell noch etwas hinter die Binde zu kippen. Avon schien hellseherische Fähigkeiten zu besitzen oder er hatte meinen sehnsüchtigen Blick bemerkt, denn im nächsten Moment verschwand er bereits in Richtung Bar. Meine Aufmerksamkeit wurde jedoch von einem sehr bekannten Haarschopf gefordert, der jetzt den Platz von Avon einnahm und die Gruppe brav begrüßte. Wie es sich gehörte. Dass er keine Manieren besaß, konnte man ihm jedenfalls nicht vorwerfen. »Ihr entschuldigt uns kurz.«, und mit diesen Worten zog ich Cyril ein paar Schritte auf die Seite. »Hat er sich über die Blumen gefreut?«, wollte ich wissen, wobei ich die Antwort bereits kannte. Ich wollte nur von meiner Nervosität ablenken, was mir leider kläglich misslang. Musste auch Cyril bemerkt hatten, da er mir in den nächsten Minuten Mut zusprach. Manchmal war er ein Goldstück, aber genauso oft wollte ich ihn auf den Mond schießen. Die Schonfrist ging langsam dem Ende zu und ein kurzer Blick durch die Runde bestätigte meine Vermutung. Es herrschte bereits reges Treiben, da erkannte ich einen grünen Haarschopf. @Wasabi war hier und schien ein wenig verloren mit ihrem Strauß. Rhea konnte ich in ihrer Nähe nicht entdecken, dass erklärte ihr Verhalten. Aber bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, sollte ich langsam in die Gänge kommen. »Na dann, ich bin zwar nicht bereit, aber wann bin ich das schon. Ich wünsche dir viel Spaß und bleib anständig. Keine Klagen, hast du gehört?!«, ermahnte ich Cyril ehe ich wieder zu meiner Gruppe aufschloss und er sich ebenfalls wieder zu seinen Freunden begab. Den Sekt, denn Avon geholt hatte, konnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen um meine Nerven zu beruhigen. »Ich erhebe Anspruch auf den Anteil von Cyril.«, verkündete ich mit erhobenem Zeigefinger. Immerhin blieb dann alles in der Familie. Für mich fing der Ball erst nach meiner Rede an, aber trotzdem konnte man ja schon auf einen erfolgreichen Abend anstoßen. War doch nichts dabei.
Lyall,22.06.2015, abends mit Vincent, dann mit Isalija, Luana, Ciarán & Cyril
Mit den Augen auf den Eingang gerichtet wartete der rote Wolf drauf, dass seine Freunde und sein Schatz auftauchten. Bald zeigte sich auch seine erste Bekanntschaft - niemand anderes als sein liebster Paps. Mit freudigen Augen blickte er zu diesem hinauf, wedelte er förmlich mit dem imaninären Schweif: ,,Hallo Paps!" Leicht gluckste er. ,,Ja, Lu hat mir dabei geholfen, es auszusuchen. Ich mag es!" Das Kompliment bedeutete ihm viel, immerhin war Vincent Familie. Die violetten Augen musterten den großen Mann. ,,Der Anzug steht Dir!" Sachte nickte der rote Schopf. ,,Danke Dir. Dir auch, bei Deiner Rede!" Bei dem Schulterdrücker legte er kurz die Hand auf die des Älteren und blickte ihm nach. Seine Aufmerksamkeit galt jedoch schnell etwas anderem, als ihm ein vertrauter Duft in die Nase stieg. Wieder umblickend entdeckte er seine gute Freundin Isalija, welche gleich zu ihm schritt - und er sie natürlich sanft in seine Arme schloss. Leicht lachte er: ,,Alles gut, es ist ja noch Zeit, unser lieber Heimleiter ist auch noch entspannt im Geschehen. Wir spielen ja erst nach der Rede?" Leicht nickte er. ,,Ja, ich bin etwas aufgeregt, aber mehr vor Freude - ich kann es kaum erwarten!" Bei der Anspielung zu Cyril schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen und eine Verträumtheit in seine Augen. ,,Ich glaube. . . dann kann ich mich gar nicht mehr auf den Song konzentrieren, Isa", schmunzelnd rieb er sich über den Nacken, fügte aber dann hinzu: ,,Aber die Blicke werden sowieso auf Dir liegen - Du siehst unglaublich aus! Du wirst Dich sicher vor Tänzen nicht retten können. Halte mir einen frei, ja?" Warm lächelte er seine kleine Katzenfreundin an und strich ihr freundschaftlich durch das Haar, bevor er in eine Richtung blickte. ,,Dorthinten habe ich Getränke gesehen. Wenn Du magst, kann ich mitkommen, ich möchte aber nur auf Cyril warten."
Wenn man vom Traummann sprach, unter tausenden Gerüchen würde er sofort diesen Duft erkennen. Der Kopf wand sich um und fixierte den Schwarzschopf, welcher zusammen mit seiner besten Freundin und ihrem Date zum Ballsaal kam. Kurz löste sich der verträumte Blick und er lächelte dem brünetten Mädchen zu: ,,Bitte entschuldige mich." Langsam löste er die Umarmung und wand sich um, mit einem Blick voller Liebe, welchen er seinem Freund widmete. ,,Hey. . .", flüsterte er und schloss seinen Schatz in die Arme, sehnsüchtig den Kuss erwidernd. Dieser löste sich seinerseits viel zu schnell, doch konnte er im Hinterkopf bereits imaginäre Würggeräusche von Damian vernehmen. Etwas gluckste er, als sein Schatz den Blumenstrauß ansprach. ,,Seelenverbunden~", hauchte er lächelnd, bevor er ihn intensiv musterte. Und ihm beinahe die Spucke wegblieb. Dem Schwarzschopf flüsterte er grinsend ins Ohr: ,,Zum Glück haben wir uns hier getroffen. . . anders wären wir nicht aus dem Zimmer gekommen~ Du siehst atemberaubend aus, mein Schatz. ." Ihm einen Kuss auf das Ohr platzierend lösten sich beide schließlich, was wohl auch besser war, da sonst die Beherrschung des Rotschopfes drastisch leiden würde. Stattdessen widmete er sich nun seiner Lieblingsdame und besten Freundin. ,,Hey", begrüßte er sie lächelnd, bevor er sie angrinste: ,,Das mit den Outfits hast Du gut gemacht", spielte er an, dass sie perfekte ergänzende Abendkleidung für das Wolfspaar erwählt hatte. Das es so war, freute ihn wirklich sehr. ,,Ich danke Dir dafür." Sie musternd, grinste er dem Blonden zwinkernd zu: ,,Da haben wir einen Glückspilz! Du siehst wirklich großartig aus, Lu." Leicht legt er den Kopf schief. ,,Wie hält das obe-? Ach, egal." Die magische Haltekraft der Busen wird er niemals verstehen. Brauchte er auch nicht.
Den Blick kurz seinem Freund zuwendend, welcher ihm ins Ohr flüsterte, nickte er und blickte diesem kurz nach, wie er zum Heimleiter verschwand. Natürlich begutachtete er auch kurz Cyril's Polstergegend, bevor er sich dem Blondschopf und der Rosahaarigen zuwand. ,,Danke für die Wünsche! Ich hoffe, der Auftritt wird Euch gefallen!", lächelte er, bevor er sich nochmals seiner besten Freundin zuwand. ,,Bevor ich es vergesse!" Von den zwei noch übrigen Blumen nahm er die lilafarbene Lilie und hielt sie ihr hin. ,,Für Dich - nochmals als Dankeschön und weil ich Dich lieb hab!", lächelte er sie freundlich an. Nach dem Überreichen blickte er kurz zu seinem Bandmitglied, bevor er die anderen zwei wieder anblickte. ,,Isa hat Durst, kommt Ihr mit zu den Getränken? Ich könnte auch etwas vertragen."
Chloe war einfach zu lange unterwegs, aber dies konnte sie nun auch nicht mehr ändern. Sie beeilte sich sowieso schon so gut wie sie konnte in diesen Schuhen. Ein Marathon rennen wäre aber nicht drinnen. War aber auch nicht schlimm. Sie würde schon halbwegs pünktlich kommen. Ob sie vielleicht Sabi eine SMS schreiben sollte, dass sie sich schon wieder verspäten würde? Nein, dies wollte die Griechin nicht, immerhin hatte sie sie schon heute am späten Vormittag deswegen traurig gemacht. Jedenfalls fühlte es sich so für die Schwarzhaarige an und genau deshalb legte sie noch einen Zahn zu. Sie würde schon pünktlich dort ankommen. Da war sie sich sicher.
Nach einiger Zeit traf sie dann endlich beim Ballsaal ein. Chloe war richtig froh, dass sie es doch noch pünktlich geschafft hatte. Sofort sah sie sich im Raum um, ob sie irgendwo Sabi sah. Doch zuerst war alles voller Schüler, die sich unterhielten. Chloe sah dann noch eine Gruppe von Lehrern, ob sich dort in der Nähe irgendwo Sabi aufhielt? Ihr Blick wanderte umher und blieb dann plötzlich bei einer Person hängen. Es war Sabi. Sie war also schon da. Glücklich und lächelnd ging die Griechin zu ihrer Freundin. „Hallo, Sabi. Tut mir leid, dass du warten musstest. Es war ein wenig stressig mit dem Einkaufen“, sagte sie zu ihr, als sie bei ihr angekommen war und lächelte sie freundlich an. „Der Hosenanzug steht dir sehr gut und auch die Schuhe passen perfekt dazu. Ich hoffe du gefällst dir auch“, sagte sie anschließend und lächelte ihre Freundin an. Vielleicht würde ja ein Kollege versuchen Wasabi aufzureißen, immerhin sah sie sehr gut aus und heute besonders. Aber gut, dies alles würde wohl noch in den Sternen stehen.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Lyall war seine Vorfreude tatsächlich etwas anzusehen. Irgendwie schien er immer etwas unter Strom, wenn er sich freute. Aber das kannte ich auch von mir selbst. Als ob man mir eine kleine Maus vor die Nase setzte. Da schüttete der Körper eifrig Endorphine aus. Vielleicht auch Adrenalin, sicher war ich mir nicht. "Ja, wir spielen nach der Rede.", stimmte ich zu, weil seine Aussage ein wenig wie eine Frage klang. Dann nickte ich zustimmend. "Ich bin auch schon ganz hibbelig. Ich habe lange nicht mehr vor so vielen Leuten gespielt." Kurz legte ich mir die Hände an den Mund und hatte das Gefühl, dass seine Vorfreude meine noch anstachelte. Als er so verträumt vor sich hinsah und beichtete, er könnte sich unter den Umständen nicht mehr auf den Song konzentrieren, lächelte ich ihn amüsiert an und stieß ihn leicht mit der Schulter spielerisch an. "Im Zweifel spring ich für dich ein." Im nächsten Moment lief ich auch schon ganz rot an wegen seinem Kompliment. "Aww, Lyall, Dankeschön. Ich halte dir auf jeden Fall einen Tanz frei. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht ganz sicher auf den Schuhen bin, also verzeih mir bitte, wenn ich irgendwie auf deinen Füßen lande." Entschuldigend zog ich eine kleine Schnute, die sich wenige Augenblicke später zu einem kleinen Lächeln verzog, weil er mir die Haare zauste. "Mach das nicht zu viel, Helena hat sich Mühe gegeben." Glaubte ich zumindest. "Ich warte gern auf dich und Cy. Wir können ja auch mit Ryder und Damian zusammen anstoßen, bevor wir auf die Bühne gehen." Natürlich wäre trotzdem schon vorher etwas zu trinken gut. Ich hatte Durst. Der Moment, als Cyril in die Nähe kam, war nicht nur für Lyall sofort zu bemerken. Auch meine feine Nase nahm den anderen Wolf wahr, weshalb es mich überhaupt nicht störte, als Lyall sich von mir löste. Bei der Gelegenheit ließ ich den Blick einen Moment hinein in die Halle gleiten, wo ich für einen kurzen Moment dem Blick von Avon begegnete, der mich zunickte. Da die Aufregung noch immer munter durch meine Adern pumpte, lächelte ich ihn breit an und winkte euphorisch, warf ihm sogar aus einer Laune heraus eine Kusshand zu. Ich mochte ihn und freute mich, dass er den Auftritt sehen würde. Schließlich wendete ich mich wieder den Neuankömmlingen zu und wurde von Luana freundlich begrüßt. Etwas überschwänglicher als üblich für mich war, schloss ich sie in die Arme. "Luana! Du siehst klasse aus! Und dein Date auch." Dann flüsterte ich ihr leiser zu. "Seid ihr eigentlich zusammen? Nicht, dass ihn dir jemand wegangelt. Ihr passt irgendwie zusammen." Damit aber niemand bemerkte, dass ich mit ihr flüsterte, löste ich mich allzu bald wieder von ihr und wendete mich Cyril zu, der mich nun ebenfalls bemerkt hatte. "Hallo Cy! Und wie aufgeregt ich bin. Ich kann es kaum abwarten und hoffe, dass Vincent bald mit der Rede anfängt." Der Mann war für mich irgendwie ein Vorbild geworden und die Katze respektierte ihn zutiefst. Ihm hätte ich wohl auch eine Kusshand zugeworfen, hätte er mich gesehen. Zuletzt war noch Ciarán übrig, den ich genauso begeistert anlächelte, wie die anderen. Ja, meine gute Laune erreichte gerade einen neuen Höhepunkt. Ich fühlte mich fast schon etwas high. Katzenendorphine. Als wäre ich auf Katzenminze. "Hey, Ciarán! Vielen Dank! Ihr beiden Jungs sehr auch fantastisch aus. Aber jetzt..." Ich wendete mich Lyall zu, der wieder die Getränke ansprach. "schließe ich mich dir sehr gerne an. Mein Hals wird schon ganz trocken. Ich kann nicht aufhören zu reden, wenn ich so aufgeregt bin. Wann glaubt ihr beginnt die Rede?" Noch bevor die anderen den Getränken Ja oder Nein sagen konnten, machte ich bereits die ersten Schritte in die Halle hinein, wartete aber, bis sie aufschlossen, ehe ich weiter ging.
Nach dem Geständnis, dass Oliver eh kaum Freunde hatte und ihm dies auch irgendwie egal war, schien sich Serah ein wenig verändert zu haben. Sie wirkte plötzlich irgendwie traurig, aber mit der Haltung, dass sie nicht darüber reden wollte. Der Schwarzhaarige akzeptierte dies. Wieso sollte er sich da auch einmischen? Immerhin kannte er die Rosahaarige kaum. Oliver entschied sich dafür, dass er nicht nachfragte, aber wenn sie ihm dies von sich aus erzählen wollen würde, dann würde er ihr zuhören. Ob er dann einen guten Rat oder so etwas in der Art für Serah hatte, wusste er nicht, aber er konnte es ja mal versuchen.
Nachdem der Amerikaner versucht hatte Serahs Date zu entschuldigen oder anders gesagt, versucht sie aufzuheitern, zeigte sie auf sich selbst und meinte, dass er selbst schuld wäre, wenn er sich dies alles entgehen ließe. Sofort wanderte der Blick des Schwarzhaarigen ein wenig nach unten. Es war nicht einmal Absicht, dass er ihr auf die Brüste schaute, aber dort war jetzt nichts, worauf man allzu groß Stolz sein konnte. Als er bemerkte, dass er ihr wirklich auf die Brüste schaute, wandte er den Blick sofort wieder ab. Es waren zwar nur einige Sekunden, aber es hätte schon sein können, dass das Serah mitbekommen hatte. Er hoffte natürlich, dass sie es nicht gesehen hatte, aber er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Die Rosahaarige war einverstanden, dass die beiden solange ja noch den Abend miteinander verbringen könnten bis ihre Verabredung kommen würde. Sofort hackte sich Serah bei dem Schwarzhaarigen ein. Oliver blickte Serah verwirrt an, denn er wusste nicht was dies sollte. Sie hätten doch auch nebeneinander irgendwohin gehen können? Serah fragte anschließend, ob die beiden nicht etwas trinken wollten. Doch bevor der Amerikaner irgendetwas sagen konnte, bewegte er sich plötzlich, ohne es zu wollen. Serah schien ihn mitzuziehen, wieso auch immer. Er würde ja nicht gleich abhauen, aber gut, dies war ihre Sache.
Als die beiden an einem Stehtisch angekommen waren, sah Serah sich die Getränkeauswahl genauer an. Oliver war immer noch sehr verwirrt von ihrer Aktion mit dem Einhacken. Er verstand einfach nicht, warum sie dies getan hatte und würde es wahrscheinlich auch nicht so schnell verstehen können. Vielleicht würde er es irgendwann verstehen, aber da war er sich nicht wirklich sicher. Bevor die Stille zwischen den beiden unerträglich wurden, ergriff Serah das Wort. „Hm.. ich bin jetzt etwa 3 Monate hier auf der Insel und du? “, fragte er sie dann noch. Dann kam ihm wieder die Getränke in den Sinn. „Was willst du denn trinken? “, fragte er und wartete ab, damit er danach seiner Bekanntschaft das Glas einschenken konnte.
So viel zu ihrer Charmeoffensive. Sie suchte bewusst die Nähe durch einfache Berührungen, aber das schien bei ihm keine Wirkung zu zeigen. Das konnte ihrer Meinung nach nur einen Grund haben: er verstand es nicht. Kein Wunder, das er ohne Begleitung hier auftauchte. Ging er mit allen weiblichen Bekanntschaften so um oder ignorierte Signale, wäre wohl seine Zukunft bereits entschieden. Oliver würde einsam sterben. Immerhin wehrte er sich auch nicht dagegen und machte keine Szene daraus. Die Jungs auf Isola waren überraschender Weise sehr gefügig - Widerworte konnten schnell im Keim ersticht und kamen auch kein weiteres Mal auf. In den Lektüren, die sie häufig durchblätterte stand immer das Gegenteil. Klischeehaft waren die Jungen eher stur und unnahbar sollten sie sich angeblich geben, aber bislang mochte Harvey den unnahbaren geben, Oliver hingegen machte auf die Dämonin eher einen... planlosen Eindruck. Oder er war einfach asexuell, was kein Problem für sie wäre - es würde sie nur etwas ärgern, da sie sich andere Wege überlegen musste, um ihren Willen durchzusetzen.
Das - für sie - banale Thema löste die Zunge des Schülers wieder und verbannte das unangenehme Schweigen, obwohl rund um sie herum aufgeregt miteinander gesprochen wurde. „Im März also …“, sprach sie mehr zu sich als zu ihm. Sie war ebenfalls im März angereist, vermutlich mit einer anderen Fähre als er. Täglich fuhren mindestens drei Fähren aus den verschiedensten Orten in Isolas Hafen ein, weshalb es nicht unwahrscheinlich war, dass sie sogar am selben Tag anreisten - so genau fragte sie jedoch nicht nach. „Ich bin ebenfalls im März hier angekommen.“, antwortete sie ruhig lächelnd. „ Die Insel ist allerdings so groß, dass ich noch nicht viele kenne.“, dass es an ihrer Art und Weise, wie sie mit anderen umging, lag verschwieg sie. „Außerdem ist mein Namengedächtnis nicht das Beste.“ Serah schmunzelte, obwohl es ihr äußerst widerstrebte Witze auf ihre Kosten zu machen - dabei entsprach das nur der Wahrheit. Es würde sich auch erst in den nächsten Tagen zeigen ob sie seinen Namen behalten würde oder in den Tiefen ihres Gedächtnisses verschwand. Momentan war er mit der Erinnerung an ihren ersten Ball verknüpft, weshalb seine Chancen gut standen nicht in Vergessenheit bei ihr zu geraten. Außerdem beruhigte seine Unbeholfenheit sie sehr - die anfängliche Nervosität und Hitze in ihrem Gesicht waren verschwunden.
Serah schreckte leicht auf, als sie seine Frage hörte und ihre Gedanken zurück an Ort und Stelle kehrten. „Ich nehme einen Weißwein, lieblich bitte.“ Die Dämonin war noch etwas in Gedanken verloren, nahm sich dennoch ein Glas und hielt es ihm hin, ehe sie ihren nächste Frage formulierte. „Wird es auch etwas zu essen geben?“ Angesicht seiner Ahnungslosigkeit war mit keiner aufschlussreichen Antwort zu rechnen, jedoch hatte sie am Nachmittag nach ihrem Training darauf verzichtet ausgiebig zu essen, weshalb sie demnächst etwas zwischen den Zähnen benötigte. „Was meinst du, ob es heute Abend noch Auseinandersetzung geben wird?“ In welcher Form sie diese erwartete, gab sie nicht Preis - doch würde alles so ablaufen, wie aus den Büchern, dürfte es noch äußerst lustig werden.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Zurück in ihrem Haus im Yashidori-Viertel hatte Mathéo erst nicht verstanden, welche Tarantel Julia plötzlich gebissen hatte. Doch nachdem sie mehr zusammenhangslose Wortfetzen von sich gegeben hatte, war der Tristam in der Lage, die Puzzle zu einem Bild zusammenzusetzen. Julia wollte darauf bauen, auf dem Ball jemanden zu finden, der Mathéo helfen konnte. Immerhin befanden sich unter den Lehrern fähige und erfahrene Persönlichkeiten. Einer von ihnen würde sich eventuell mit Flüchen oder Artefakten auskennen und in der Lage sein, diese zu entschärfen. Gute Idee!, dachte er sich und war ihr durch das Haus zum Eingang gefolgt. Zuvor musste er jedoch noch seine Abendgarderobe einpacken. Für den Fall, dass er später zurückverwandelt werden würde, wollte er ungern nackt vor der ganzen Schule stehen. Also brauchte er etwas zum Anziehen. Mit gewohnter magischer Gewieftheit patschte Mathéo ein Mal kurz seine Sachen an und schon hatten sie sich zu einem kleinen, schmalen Band verwandelt, welches sich von selbst mit einem Knoten an seinen Schweif befestigt hatte. So klein, gar winzig wie es war, stand es in keinem Vergleich zur Größe eines Anzugs für einen Menschen. Doch Mathéo wäre kein Tristam, wenn er sich hier nicht wieder eines physikalischen Tricks bedient hätte.
Was die rasante Autofahrt zum Schulgelände anbelangte, gab es hauptsächlich zwei Dinge, über die Mathéo eher negativ dachte. Zum einen hatte er gehofft, Julia würde ihn hochnehmen und ins Auto setzen, statt ihm die Tür aufzuhalten und zu warten, dass er hineinsprang. Diese Leichtigkeit, mit der eine Katze durchs Leben lief und sprang, war nicht nur vollkommen ungewohnt, sie war auch unglaublich begeisternd. Mathéo hatte sich fast so rasant daran gewöhnt, wie Julias gelber Flitzer durch die Landschaft gedüst war. Gleichzeitig hatte er eine Faszination entwickelt, die ihn dazu antrieb, noch mehr herumrennen zu wollen. Wie ein kleines Kind wollte er spielen, herumtollen, Unsinn machen, auf Schränke springen und Sachen herunterwerfen. Plötzlich verstand er, warum sich Katzen so verhielten, wie sie sich eben verhielten. Und … er beneidete Isa dafür, dass sie dieses Leben schon immer leben konnte. Vielleicht war es gar kein Unglücksfall gewesen, dass Mathéo in eine Katze verwandelt wurde. Vielleicht war es eine Belohnung des Schicksals; eine Chance, eine ganz neue Erfahrung zu machen, den eigenen Horizont zu weiten und sich in ein neues Leben zu verlieben. Einerseits beängstigend, andererseits verwirrend, wie der Tristam sich dabei ertappte, sich ein Leben als Katze vorzustellen und dabei vergaß, dass er diesen Körper eigentlich so schnell wie möglich wieder zurückändern wollte. Hoffentlich finden wir nicht sofort eine Lösung …, dachte er sich, während Julia dafür sorgte, dass sein kleiner Leib an der Sitzlehne klebte. Wenigstens der untere Teil des Gurts sicherte ihn. Der obere war ihm viel zu hoch. Allerdings glaubte Mathéo nicht daran, dass ihn der Gurt bei einer plötzlichen Bremsung wirklich aufhalten würde. Er sah sich schon vor seinem inneren Auge an der Frontscheibe kleben: ein großer roter Fleck; und die Farbe kam ganz sicher nicht von seinem Fell. Im Übrigen war dies nicht der angesprochene zweite negative Punkt für Mathéo, was die Autofahrt anbelangte, denn ansonsten hätte man drei draus machen müssen. Was ihn noch mehr störte als die mangelnde Sicherheit, war die Autofahrt allgemein. Wie schon erwähnt raste Julia wie eine Besengte – so kam es Mathéo vor – über die Insel. Das ängstliche Maunzen der Katze ging im Rausch der Bardera knallhart unter, weshalb ihm kein Mitleid zuteil kam. Ebenfalls wurde nicht auf seinen kleinen Magen geachtet, der sich während der Fahrt mehrere Male verdrehte. Doch in den Wagen kotzen durfte er auf keinen Fall. Julia würde ihn lynchen, aus ihm einen Bettvorleger m- … nein, dafür war er zu klein. Sie würde einen Waschlappen aus ihm machen und mit ihm die Unterseite ihrer Schuhe putzen. Er musste seinen Mageninhalt drinbehalten – um jeden Preis.
Nachdem sie endlich auf dem Schulgelände angekommen waren, konnte Mathéo nicht schnell genug das Auto verlassen. Seine Vorderpfoten lagen bereits flehend auf der Innenverkleidung der Beifahrertür. Sein sehnende Blick klebte an der Scheibe und wollte nur eins: Raus! Doch Julia brauchte nicht extra herumlaufen. Mathéo sah, wie sie ausstieg und schaltete sofort mit den blitzschnellen Reflexen einer Raubkatze. Mit dem ersten Satz landete er auf dem Fahrersitz, welcher noch angenehm warm war und nach Julia durftete; und mit dem zweiten sprang er schon hinaus. Katzenkörper waren einfach toll. Man war klein, unendlich gelenkig, flink und reaktionsschnell. Da konnten sich manche Dämonen noch eine Scheibe von abschneiden. Mathéo verstand beinahe nicht mehr, warum sich der Mensch zur dominierenden Rasse in der Tierwelt entwickelt hatte und nicht die Katze.
Draußen nutzte der Tristam die frische Luft, um seine Kräfte und seine innere Stabilität wiederzugewinnen. Danach maunzte er bereits Julia an, die ihn teils fragend, wohl auch teils frustriert anschaute, weil sie ihn nicht verstand. Dass es sie so sehr ärgerte, hätte er zuerst nicht gedacht. Nach längerem Nachdenken jedoch erschien es ihm nur logisch. Die Hoffnung, sie würde Gefallen an seiner neuen Niedlichkeit finden, war wohl mehr als vergebens. Doch Mathéo hatte sich während der Fahrt und seiner Sorge um sein eigenes Leben damit abgelenkt, darüber nachzudenken, wie er das Kommunikationshindernis überwinden konnte. Julia würde erstaunt und hoffentlich auch erfreut sein.
Was den Ball nun anbelangte, konnte Mathéo glücklich sein, dass die Sporthalle nicht von Türstehern bewacht wurde. Andernfalls hätte man ihn sicher nicht reingelassen. So aber schnellte er zum Eingang und tapste die für ihn gigantische Pforte mit seiner zaubernden Dämonenpfote an. Sogleich schoben sich die Türen durch unsichtbare Hände auf und gewährten dem Kater Einlass. Den Gentleman hatte er natürlich nicht daheimgelassen und so versuchte er, einen katzenartigen Knicks zu vollführen, um Julia den Vortritt zu gewähren. Im Inneren hatte sich bereits eine große Ansammlung von Schülern eingefunden. Die Lautstärke wurde vorrangig von den verschiedenen Gesprächen dominiert. Die Eingangsrede ließ höchstwahrscheinlich noch auf sich warten. Sie waren also nicht ›zu spät‹, wenn auch sie zuletzt andere Sorgen hatten. Da Mathéo nicht über die Köpfe der Schülerschaft hinwegsehen und somit nach Lehrern Ausschau halten konnte, stupste er Julia mit seiner flauschigen Pfote an, spürte dabei ihre seidenglatte Haut. Zum Glück war er von magischer Natur aus rot, sodass ihm niemand die aufsteigende Röte ansehen konnte. Als er Julias Aufmerksamkeit für sich gewonnen hatte, leitete er über seine zweite Pfote magische Impulse in das Parkett. Diese sorgten für einen Wandel der Oberflächenstruktur und der Zusammensetzung auf kleiner Stoffteilchenebene. Dadurch konnte er die Absorption des Lichts ändern, das Ausstrahlen der passenden Wellen manipulieren und … kurzgesagt: Er konnte den Boden maßgeschneidert einfärben. Das sah so aus, dass sich vor ihm Buchstaben und Worte bildeten, mit denen er sich Julia mitteilen konnte: ›Siehst du wen, der uns helfen kann?‹ stand nun gut leserlich am Boden, als hätte Mathéo zum Stift gegriffen und es hingekritzelt. Seine Handschrift war selbst in dieser Form erkennbar.
„Gleiches Aussehen ist eben nicht immer alles!“, erwähnte der Doktor ziemlich selbstbewusst und spielte dabei auf die gut 20 Zentimeter unterschied zwischen den beiden Männern an. Also wer auch immer die beiden verwechselt, der musste definitiv einen ganz besonderen Knick in der Optik haben, das ging einfach nicht anders. Außerdem, davon war der Brite überzeugt, hatte Madara nicht annähernd den Style mit der gleichen Sonnenbrille. Unterstützung in dieser Sichtweise bekam er von Vincent zugesichert, welcher ihn als quasi unersetzbar klassifizierte. Wie gern hätte er zu diesem Spruch des Weißhaarigen nun eine coole Pose hingelegt. Aber Avon verpeilte das mal wieder, also ließ er es bleiben. Zum Lachen kam er allerdings trotzdem. Nämlich, als der Lehrer seine Truppe als zu spärlich ausgerüstet betitelte. „Ach, das passt schon.“, meinte er und grinste dabei selbstgefällig, „Wenn es hart auf hart kommt, dann schiebe ich auch bei euch Überstunden. Immerhin muss die Rivalität erhalten bleiben.“. Er konnte ja nicht zulassen, dass seine Feinde einfach verschwinden würden. Das würde er sich niemals verzeihen können. Nichts war schlimmer, als sich neue Feinde suchen zu müssen. Diese Gedanken brachten den Briten allerdings nicht dazu, dass Argument von Avon zu überhören. So gern er sich in diesem Moment auch seinem eigenen Ego voll und ganz hingegeben hätte. Es war einem auch echt nichts vergönnt heute. Aber statt darauf zu antworten und sich vermutlich in die nächste Runde des verbalen Zielschießens zu begeben, zuckte er einfach nur mit den Schultern und schüttelte die kleine Anklage seinen Rücken hinunter. Gesund hin oder her, laufen auf die Distanz ist einfach Müll. Damit war der Angeklagte, also er selbst, dann auch freigesprochen.
Aber Avon hatte andere Geschütze, die er auffahren konnte. Mit einer in Plastik verpackten Rose, kämpfte er erneut um die Aufmerksamkeit des Blondschopfes. Wobei die Rose ihn eher weniger lockte als das Versprechen einer Villa. „Das Grundstück will ich sehen.“, deutete er an und hob dankend die Rose in die Höhe, als wolle er Avon gegenüber damit anstoßen. Wunderte sich allerdings im gleichen Moment, wo er die nun verstauen sollte. Was ihn das Ding auch erstmal in der Hand behalten ließ. „Aber betrachte mich als interessiert.“, ergänzte er noch und fummelte nun an der Blume herum. Wie konnte er die denn am Besten unterbringen? Mhh… In seinem spontanen Anflug der Neugier, bemerkte er auch gar nicht wie ein bestimmtes Luder sich an die Gruppe heranpirschte. Erst als er aus dem Augenwinkel etwas Blaues vernahm, was eindeutig nicht die Frisur von Avon war, erhob sich sein Blick erneut. Relativ Regungslos blieb er stehen und beobachtete die Spinne beim Auslegen ihres Netzes. Sie war „Das Kaffeemonster.“ Eine Sache die er leise, aber dennoch hörbar, Aussprach. Nicht alle seine Kommentare mussten laut sein. Außerdem meinte er es ja auch nicht ernst…fast. Amüsant waren die aufdringlichen Begrüßungen nur bei den Anderen am Tisch. Wobei sich Avon gleich den Kommentar der Blondine zu Herzen nahm und zur Bar verschwand. „Da war wohl jemand zu lang auf dem Trockenen.“, scherzte er noch hinterher, richtete dann aber seine Augen auf die einzige Frau im Kreis. „Klar, wir kriegen unsere Getränke immer günstiger.“, kam es selbstsicher zwischen seinen Lippen hervor. Den Zusatz „weil wir die Geilsten sind“ ersparte er sich einfach mal. Musste ja nicht jeder auf die Nase gebunden bekommen. „Was ist los? Wo hast du Rox gelassen? Seid ihr nicht unzertrennlich?“, was vermutlich gar nicht mal so falsch war. Die ganzen Gespräche während der Pausen bescherten ihm heute noch eine Menge Albträume. Das er den kleinen Bengel seines Heimleiterkollegen nicht grüßte, würde er ihm sicherlich verzeihen.
Aber es ging weiter. Der Kleine blieb nicht lange und ehe man sich versah, war es ein Glas zu viel auf der Tafel. Der alte Wolf ließ sich dementsprechend nicht nehmen, dieses auch als Familienbesitz zu markieren. „Na dann, auf einen erfolgreichen Abend!“, stieß Riley als erstes an und erhob das Glas in die Mitte des Tisches. Es sollte gleichermaßen erreichbar für alle sein. Jetzt stellte man sich nur einmal vor, dass sie hier alle mit Ritterrüstung und Schwertern stehen würden. Auch geil! „Ich bin überzeugt davon, dass wir es heute Abend mal krachen lassen können!“.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie Chloe erblickte. Wenn Wasabi heute gut aussah, dann war Chloes Garderobe nicht von dieser Welt. Mit leicht geöffnetem Mund wanderte ihr Blick von dem dunkelroten Stoff zu den goldenen Details, die einen Kontrast zum Schwarz bildeten. Der Schnitt betonte Chloes Figur, die unter dem Arztkittel nicht so sehr zur Geltung kam wie in dem Abendkleid. Man könnte behaupten, Wasabi würde auf unverhohlene Art und Weise starren und so ziemlich jeder würde dies wohl als unhöflich und unangenehm empfinden. Sofern er die unverblümte Art der Grünhaarigen nicht gewohnt war. Die Worte der Ärztin flatterten unkommentiert an Wasabi vorbei. Als sie ihren Blick schließlich von Chloes Kleid losriss und der etwas kleineren Frau ins Gesicht sah, waren ihre Wangen etwas errötet. Allerdings war es auch ziemlich warm in der Halle. „Du siehst wunder-wunder-schön aus!“, rief sie schließlich aus und fuhr mit ihren bandagierten Fingerspitzen über die schwarz-goldene Schleife. Dann fiel ihr ein, dass sie noch den kleinen Rosenstrauß in der anderen Hand hielt. „Habe Blumen für dich gekauft“, erklärte sie lächelnd und hielt Chloe die roten Rosen hin. Tatsächlich hatte sie bereits andere Lehrer und Schüler mit Rosen im Schlepptau gesehen. Dementsprechend konnte ihre Wahl nicht verkehrt gewesen sein, oder? Als wäre ihr eine plötzliche Erkenntnis gekommen, hoben sich ihre Augenbrauen. „Vorsicht! Die Dornen piksen“, warnte sie Chloe mit einem leicht verlegenen Lächeln. Dabei versteckte sie ihren angeschwollenen Zeigefinger hinter ihrem Rücken. Es war keine große Sache, doch tendierten die Leute um sie herum, sich größere Sorgen um sie zu machen als nötig. Außerdem war es Wasabi ein wenig peinlich. „Ich habe schon Herrn Vincent, Avon, Riley, Karina und Madara gesehen“, zählte sie ihre Kollegen mithilfe ihrer Finger auf. Sie drehte sich flüchtig um, stellte jedoch fest, dass Herrn Vincent sich nicht mehr unter den anderen Kollegen befand. Das bedeutete wohl, dass die Eröffnungsrede gleich beginnen würde. So viel konnte Wasabi sich erschließen. „Weiter nach vorne?“, fragte sie Chloe. Mit ihren Absatzschuhen war ihre Freundin zwar nicht die kleinste im Raum, doch für Wasabis Geschmack könnten sie sich ruhig in die erste Reihe bewegen. Sie wollte kein Detail der Rede verpassen, für den Fall, dass etwas Wichtiges dabei wäre. Kurzerhand ergriff sie Chloes freie Hand und zog die Schwarzhaarige langsam aber bestimmt durch das Gewusel in Richtung Bühne.