Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
„Das demonstriere ich jetzt besser nicht Oliver.“ Erwiderte sie auf die Frage zu ihren Augen. „Aber um Aufklärung zu schaffen erkläre ich dir es kurz und knapp.“ Jetzt lehnte sie sich noch weiter nach vorne und schaute ihm dabei tief in die Augen. „Es repräsentiert die Möglichkeit das wir, von Person zu Person, jeweils einzigartige Fähigkeiten haben.“ Sie fing an zu lächeln und deute auf ihr Gesicht. „Meines, so wahr meine Zweitname Lullaby ist, ist das lähmen des Bewusstsein Zustandes meines bzw meiner Gegenüber.“ Sie lehnte sich wieder zurück. Nicht um Abstand zu gewinnen, sondern eher das sie das Verlangen verdrängen musste ihn schmachtend anzuschauen. Sie merkte langsam das etwas fehlte und das ihre Selbstkontrolle an Haltung verlor. Also atmete sie einmal tief durch. Doch dann musste sie lachen. Herzlich aber kurz. Er ein Werwolf? „Du beliebst zu Scherzen. Wenn du ein Werwolf wärst hätte ich mich gar nicht erst zu dir gesetzt. Für mich riechen Werwölfe nach nassem Hund. Solange sie sich friedlich integriert haben und keine Vorfälle verursachen werde ich auch nichts machen.“ Schon wieder. Sie lehnte sich schon wieder nach vorne und starrte ihn direkt an. „Woher kommst du eigentlich?“ fing sie an. Aber bevor er noch antworten konnte änderte sich ihre Meinung Schlagartig. „Ach erzähl mir das doch wenn wir tanzen. Kannst du tanzen? Wenn man schon auf einem Ball ist sollte man auch tanzen.“ Fing sie grade an zu schwärmen? Jetzt war es definitiv zu spät. Sie fing an verschmitzt zu lächeln und ihr Augen schienen Oliver anzuschmachten. Sie konnte sich nicht mehr unter Kontrolle halten. Allerdings musste sie das in der Anwesenheit von so vielen anderen anders umsetzten als sich einfach auf ihn zu stürzen. Ihr Gedächtnis ratterte Wege durch um ihn eventuell aus der Reserve zu locken und raus aus diesen Ballsaal zu bringen. Also setzte sich bereit aufzustehen hin in der Hoffnung er würde auf das Angebot eingehen.
Auf die Frage wegen der Fähigkeiten ihrer Blutlinie, erklärte sie nur kurz, was sie für eine Fähigkeit hatte. Sie konnte wohl das Bewusstsein von jemandem lähmen. Klang jetzt nicht nach einer Fähigkeit, die man an sich testen wollte. Aber gut, viele hier hatten Fähigkeiten, die eher angsteinflößend waren. „Interessante Fähigkeit, die du da hast. Ehrlich gesagt, sieht man dir so etwas gar nicht an“, sagte er ein wenig frech. Der Alkohol hatte wohl ein wenig seine Wirkung gezeigt. Aber gut, das war ganz normal, wenn man einiges getrunken hatte.
Dass Oliver ein Werwolf sein sollte, fand Liliana wohl witzig. Sie meinte, dass sie das riechen würde, da alle Werwölfe nach nassem Hund riechen würden. Der Schwarzhaarige fragte sich, warum gerade ein nasser Hund und nicht einfach nur nach Hund. Irgendwie machte es für ihn keinen Sinn, doch bevor er fragen konnte, stellte die Vampirin ihm eine Frage. Sie wollte wohl wissen woher er kam, doch gerade als er zu sprechen anfangen wollte, meldete sie sich nochmals zu Wort. Die Quasseltante kam wieder aus ihr heraus. Vielleicht vertrug sie den Alkohol einfach überhaupt nicht? Sollte der Amerikaner ihr Glas gegen ein Glas Wasser austauschen und so tun, als ob die Vodka wäre? Wahrscheinlich würde ihr der Betrug gar nicht auffallen. Oli behielt diesen Einfall auf jeden Fall im Hinterkopf.
Das Mädchen wollte also einen Tanz wagen. „Wenn du dich traust mit mir zu tanzen, können wir ruhig ein Tänzchen wagen“, sagte er und grinste. Oliver hatte das Tanzen gelernt, er wusste genau wie es ging. Seine Mutter legte damals sehr viel Wert auf das Tanzen. Natürlich nicht nur, aber reiche Leute mussten wohl immer klassische Tänze lernen. Der Schwarzhaarige stand auf, ging zu Liliana und hielt ihr seine Hand hin. Er wartete nun ab, ob sie diese nehmen würde und mit ihm zur Tanzfläche schreiten würde. Wenn nicht, dann würde er ihr definitiv ein Glas Wasser holen, damit sie wieder ein wenig nüchterner werden würde.
Vincent, Montag 22.06.2015 mit Chloe und Wasabi erwähnt Marik und Sky Love
Die Grünhaarige war von meinen zwei Balldates sichtlich irritiert. Immerhin ging man in der Regel nur mit einer Person auf eine solche Festlichkeit. Aber was war hier schon normal? »Naja, wieso nicht? Ich dachte mir, ich will mal aus der Reihe tanzen. Daher zwei.«, gestand ich. Und außerdem hatte man bei der Gang keine Verpflichtungen. Eine Ballbegleitung musste man nur bespaßen. Meine Jungs kamen auch ganz gut alleine beziehungsweise mit anderen Leuten gut zurecht. Im Grunde hatten wir uns eh relativ schnell getrennt, allerdings bestand ich noch immer auf meine Tänze. Und wenn ich Gewalt anwenden musste. In meinen Gedanken ging ich bereits ein paar Methoden durch, sollte man sich weigern. Allerdings bestand Karina garantiert auch noch auf ihren Tanz. Apropos Karina, die hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, daher ließ ich meinen Blick durch den Ballsaal wandern. Mein Blick blieb jedoch auf einer Szenerie hängen, die mich ein wenig irritierte. @Marik und @Sky Love lagen sich in den Armen. Kurz wanderte meine Augenbraue nach oben. Ein Lehrer sollte wissen wie man sich gegenüber einer Schülerin zu verhalten hatte und dieser Kontakt ließ mich an Mariks Kompetenzen zweifeln. Die Beiden standen für heute auf meiner "zu beobachten"-Liste. Vielleicht täuschte ich mich auch in dem Schwarzhaarigen und es war gar nicht so wie es aussah. Da ich aber nicht weiter meine Gesellschaft vernachlässigen wollte und Karina sowieso nirgends zu sehen war, wandte ich meinen Blick wieder zurück an den Tisch. Chloe war bislang weiterhin ruhig, anscheinend wusste sie, dass sie auf der richtigen Spur war und wollte Wasabi den Spaß nicht daran verderben. Daher war sie dazu übergangen sich noch einmal Sekt nachzuschenken. Die Grünhaarige war für einen Augenblick ebenfalls damit beschäftigt ihr Glas zu leeren und es Chloe zum Einschenken hinzuhalten. Vermutlich nur bis zu ihrer Markierung. Daher pausierte das Raten. Konnte mir nur recht sein. Immerhin konnte ich mir so Gedanken zu weiteren Tipps machen. Die vermutlich genauso schrecklich waren, wie die Letzten. Und als hätte man meine Gedanken gelesen, war Sabi wieder bei der Sache und knallte mir diese Tatsache unverblümt an den Kopf. Mein Lachen erfüllte den Raum, ehe ich mich kurz räusperte. »Kann ich wohl nicht abstreiten. Sorry, bin kein sonderlich guter Tipp-Geber.« , pflichtete ich der Hausmeisterin bei. Es war doch wirklich so. Aber anscheinend wollte sie noch nicht aufgeben und kam mit Frau Bardera und Riley um die Ecke. Hatte Julia überhaupt eine Begleitung? Keine Ahnung. »Ding, ding, ding. Riley ist richtig.«, bestätigte ich. »Aber wir sind kein Paar, wenn du jetzt sowas im Sinn hast.«, plapperte ich weiter. Immerhin wollte ich nicht, dass Wasabi dachte, dass ich mit Riley was am Laufen hatte. Sollte Riley jedoch auf wundersame Weise mal zu einer Frau mutieren, würde ich es mir überlegen. Vielleicht. »Die zweite Begleitung gehört auch der großen Sorte an.«, versuchte ich es erneut mit einem weiteren Tipp. Vielleicht war der nicht so schlecht. Immerhin war meine Blaubeere nicht zu übersehen, aber das lag wohl eher an seiner Haarfarbe. Sein leichtendes Blau konnte man schon von weitem erkennen.
Man sehe es ihr nicht an. Als würde sie sowas offen zeigen was eigentlich dazu da ist im Hintergrund Personen lahmzulegen. Naja sie nutze es nie dafür, mehr aktiv als passiv aber was solls. Er schien angetan zu sein von der Idee zu tanzen. Ein schmunzeln bildet sich in ihrem Gesicht. /Perfekt…/ Noch erstaunter machte es sie als er aufstand, sich wie gelernt vor ihr positionierte und ihr die Hand anbot. Das war eine Tanzaufforderung der etwas feineren Art. Das wusste sie. Also war auch er nicht aus schlechter Gesellschaft. Sie legte ihre Hand auf seine. „Du scheinst mir auch eher eine gute Erziehung genossen zu haben. Stammst du auch aus einer reichen oder adligen Familie?“ Mit dieser Frage stand sie auf und stellt sich, immer noch die Hand auf seiner ruhend auf, vor ihn hin und machte einen leichten höflichen Knicks. „Dann will ich mich der Etikette anpassen.“ Somit folgte sie ihm auf die Tanzfläche. Es spielte eine Art Walzer, was ihr, nicht wie die Dekoration, allerdings ganz gut gefiel. Ihre Körperhaltung entspannte sich etwas. Ob dies auch der Effekt des Weins war ließe sich nicht erschließen. Sie musste sich allerdings zusammenreißen sich nicht gleich in ihm zu verbeißen. Stattdessen würde sich von ihm führen lassen. Eine lockeren Umgang schaffen das war ihr Plan. Ihn dann nach draußen führen an einen ruhigen Ort und dann sich einen guten Schluck gönnen. Vielleicht könnte sie ihm den Moment dann auch vergessen lassen. Ohnmacht durch Bewusstseinsverlust ist ein Gutes Mittel dafür.
Ryder Y. Evans,22.06.2015, abends mit Lyall & River
Der Ballabend ging seinem Lauf, die anfangs so große Gruppe, welche sich nach dem Auftritt gebildet hatte, löste sich allmählich auf. Kaum wunderlich, immerhin hatten einige hier tolle Balldate's, mit denen man auch mal etwas alleine sein wollte. Würde er ja genauso machen. Er zwinkerte @Damian und @Ciarán zu, als diese verschwanden, stand er seinen Brüdern von anderen Müttern seelisch bei, dass diese heute bei ihren Herzensdamen weiterkamen. Und hoffte, dass sich Kiri Latexhandschuhe eingepackt hatte, um beim Fummeln auch etwas zu spüren - Stoffhandschuhe waren dann ungeeigneter. Notfalls würde er für diesen extra Frischhaltefolie aus der Küche holen, um sich und Luana damit einzuwickeln - sexy. Er selbst wollte ja mal nach Sky sehen, immerhin war er mit der reizenden Dame hier. Diese war allerdings mit einem Lehrer am Sprechen, wo er wirklich nicht stören wollte und wartete. Sollte sie Rettung gebrauchen, musste sie ihn einfach zu sich winken. Doch als er das nächste Mal wieder zu ihr blickte, war sie verschwunden. Nanu? Womöglich war diese nur kurz rausgegangen, zu anderen Freundinnen. Immerhin war man hier, um den Abend zu genießen und wenn man fame war, dann hatte man viele Freunde, mit denen Zeit zu verbringen war. So erging es ihm ja nicht anders!
Während er mit Lyall und River verhandelte - welche inzwischen eine echt süße Frisur hatte, was er ihr aus sagte, gönnte er sich hin und wieder Sekt und Bier. Oder Bier gemischt mit Cola, sehr geil. Seine Aufmerksamkeit galt aber bald dem, als ihm zugewunken wurde, seitens des DJ-Pult. Bekam er ein Zeichen, dass er bald dran wäre. Zuvor glitt sein Blick allerdings zu der hübschen Schwarzhaariegn zu sich, welcher er charmant zugrinste, gar ihre Hand nahm und ihr auf den Handrücken küsste. ,,Dürfte ich die Dame um meinen ersten Tanz des abends bitten~?" Eigentlich wäre es nur nett gewesen, wäre sein erster Tanz mit seinem Date gewesen, doch konnte er sie nirgends mehr entdecken und bevor er in seine Ballarbeit vertieft war, wollte er mindestens einmal tanzen und in die Musikstimmung kommen. Und mit River verstand er sich auch super, war sie durchaus ein sehr süßes Mädchen, jedoch nicht so in den Begriff süß, dass man sie nur als kleines Mädchen ansah - sondern strahlte sie auch eine gewisse Eleganz und Reize aus, welche sie zu einer jungen Frau machten. Und nicht nur, wegen des hübschen Dekolleté's, welches das perfekt anliegende Kleid erzeugte ... Zu Lyall blickend, fragte er: ,,Wenn es nicht Dein Herz zerbricht, wenn wir Dich für ein paar Minuten alleine lassen, Herr Wuff~" Schmunzelnd winkte der Werwolf ab: ,,Unsinn, habt Spaß, ihr zwei!"
Abwartend, dass eine Bestätigung kam, nahm der Geist sachte die Hand der Kleineren und zog sie mit auf die Tanzfläche. Seine Hände legte er ihr an die Hüften, während er schief grinste: ,,Ein kompliziertes Lied, aber was soll's. Tanzen wir unser Ding, außer Du bist jetzt der klassische Fan und möchtest eine ordentliche Show auf dem Pankett abliefern." Ob sie nun normal eng tanzten oder doch etwas aufwendiger, so oder so ließ er es sich nicht nehmen, sich mit der Kleineren mal im Tanz zu drehen oder diese gar alleine drehen zu lassen, um diese dann wieder zu ziehen und dann in den Arm zu nehmen, wo er sie dann keck angrinste.
Avon war eine Weile draußen geblieben, um aufzupassen, dass alles ordentlich von statten ging und nicht mehr gebraucht wurde. Als das Feuer angezündet wurde, schön drauf achten, dass keine Schüler ihre Patschehändchen reinhalten. Mehr Arbeit als sonst brauchte man wirklich nicht, Schmerzensschreie waren auch nicht sonderlich angenehm. Und direkt Brandopfer bei dem ersten Ball nach 10 Jahren - nicht so. Als das Catering kam, hat er beim Aufbau des Grill's geholfen und Grillfleisch tragen - dabei hat er höchstinteressantes gesehen, was gleich gedanklich abgespeichert wurde. Dabei war ihm keineswegs Karina entgangen, welche nach draußen gekommen war - na ja, wie könnte sie jemanden entgehen? Immerhin sah sie in diesem Kleid fabelhaft aus, eine wahren Augenweide. Ok, auch ohne - mit anderer Kleidung! - sah sie umwerfend aus. Aber zu lange guckte er nicht, bevor es erstmals seltsam wirkte und zweitens, weil sie dann Gesellschaft bekam und mit dieser kommunizierte. Diese mit Leviathan zu sehen war ungewohnt. Daher wand er sich erstmal anderen Dingen zu. Um besser gesagt dem Grill, bei welchem er prachtvolle Steaks erblickte, bei welchen er sofort an zwei gewisse Personen denken musste. Sich zwei der größten reservierend, nahm er zwei Teller, auf welchen die Steaks dann landeten. Auf einem Teller folgte Tomatensalat, auf dem anderen ein gemischter Salat. Mit diesen begab er sich in das Innere des Ballsaal's, wo er als erstes den coolsten Sonnenbrillenträger der Insel ansteuerte. Riley bekam einfach einen Teller mit fetten Steak und Salat hingestellt, mit den trocknenen Worten: ,,Damit unsere Miss Isola nicht vom Fleisch fällt." Jacob nickte er zu, bevor mit Teller Nummer zwei zu dem stylischsten Piraten der Insel ging und diesem den Teller mit Tomatensalat und Steak hinstellte. ,,Ihr Essen, Sir." Es waren nur kleine Gesten gewesen, dass er seinen Freunden einfach so Essen brachte, aber die kleinen Dinge im Leben waren ja bedeutend, nicht? Er hat sie halt gern, da machte er ihnen gerne kleine Freuden - und mit Fleisch machte man bei Riley und Vincent etwas richtig, ohne Zweifel. Waren sie doch solche Fleischliebhaber wie er selbst es war. Anschließend blickte er zu Wasabi und Chloe, welchen er zunickte. ,,Die Damen." Kurz musterte er diese: ,,Ihr seht sehr hübsch aus." Nach diesen Worten ging er auch schon wieder weiter, war er gerade nicht dabei draußen nach Konversation zu suchen. Wollte er erstmals seinen zwei Kumpeln Essen bringen und an die Bar, bevor es raus zu Karina ging. Dennoch waren Höflichkeiten und ehrliche, freundliche Komplimente doch immer sehr angenehm und komplett wortlos wollte er die Damen auch nicht ignorieren.
Die Zeit auf dem Ball verging wie im Fluge. In dem einen Moment wurde noch das Foto von der Band geschossen und im nächsten hatte Lyall mir auch schon eine wirklich hübsche Frisur geflochten. Da Yoshi noch immer hier war und sich mit uns unterhielt, bekam ich nicht gerade viele Worte über die Lippen, was aber nicht nur an meiner Verlegenheit lag. Hauptsächlich wusste ich nicht so recht, wie ich mir diesen Gefühlen in meinem Bauch umgehen sollte. Und mir schwirrten immer die Worte durch den Kopf: Er ist mit einer anderen hier. Das war zum Haare raufen - was ich auf Grund der neuen wirklich hübschen Frisur natürlich nicht tun würde. Ich hatte immer wieder mal gesehen, wie Ryder den Blick hatte gleiten lassen, aber irgendwas veranlasste ihn nun dazu meine Hand zu nehmen und einen Kuss auf den Handrücken zu drücken, weshalb meine Wangen von jetzt auf gleich knallrot wurden. Er bat mich um einen Tanz. "Ähm... Sehr gerne.", antwortete ich, war jedoch etwas überrascht. Seit er auf dem Ball war hatte ich ihn noch nicht tanzen sehen, deshalb wunderte es mich ein wenig, dass er mit mir tanzen wollte, statt mit seiner eigentlichen Begleitung. Und überhaupt, warum war er nicht bei ihr? Hatte ich den Sinn einer Ballbegleitung vielleicht falsch verstanden? Als er Lyall fragte, ob er etwas dagegen hätte, von uns allein gelassen zu werden, sah ich ihn ebenfalls fragend an, lächelte aber leicht, als er uns mit einem Winken viel Spaß wünschte. "Ich wette, Cyril treibt sich hier auch noch irgendwo rum und sehnt sich schon nach dir.", bemerkte ich in einem Versuch ihn dazu zu motivieren seinen Freund aufzusuchen. So war er immerhin nicht allein. Anschließend ließ ich mich von Yoshi zur Tanzfläche führen. Offenbar ließ er sogar mir die Wahl, was für einen Tanz wir tanzen wollten. "Also, eigentlich kann ich nur klassische Tänze.", gab ich zu und erinnerte mich daran, wie meine Mutter mir auf ihre typisch strenge Art jeden Tanzschritt beigebracht hatte. Ich hatte sogar mit Lavine geübt und schaffte es zumindest niemandem mehr auf die Füße zu treten. Naja, meistens. "Ich muss dich aber warnen. Ich bin nicht ... naja, wirklich gut." Der Weißhaarige ließ sich davon offensichtlich nicht beirren und schaffte es sogar meinen fehlgeleiteten Füßen auszuweichen. Wenigstens bekam er wegen mir keine Plattfüße. Während des Tanzes gelang es mir sogar mich so weit zu entspannen, dass ich ihn gelassen anlächeln konnte, auch wenn sich in meinem Magen noch immer ein merkwürdiger Knoten befand.
Nachdem sich Oliver zu einer Tanzaufforderung positioniert hatte, schien wohl Liliana Gefallen daran zu haben. Sie legte ihre Hand auf seine und stand dann auf. „Ich stamme aus einer reichen Familie, dort wurden mir solche Sachen beigebracht“, erklärte Oliver kurz und knapp. So wichtig und interessant war diese Information auch nicht, um diese weiter auszuführen. Liliana machte einen höflichen Knicks und wollte sich der Etikette wohl anpassen. Für den Schwarzhaarigen war dies eigentlich nicht so wichtig, doch er hatte das Gefühl, dass es für Liliana wichtig war, weshalb er sich gegenüber ihr so benahm. Klar, für seine Mutter war es immer sehr wichtig, aber hier auf der Schule war dies nicht so wichtig. Natürlich war heute Abend der Ball und somit konnte man sich auch unter Umständen ein wenig anpassen, so wie es gerade der Amerikaner tat.
Aber gut, nun wollte sich Oli um den Tanz, der mit Liliana bevor stand, kümmern. Er ging mit der Vampirin Hand in Hand auf die Tanzfläche. Als die beiden auf der Tanzfläche waren, spielte gerade ein Walzerlied. Gut, denn Walzer konnte Oliver sehr gut tanzen. Er nahm die richtige Körperhaltung an und nahm die Hand von Liliana in seine und die andere Hand blieb an ihrem Rücken. Als auch die Vampirin bereit war, fing er dann mit ihr rhythmisch zu tanzen an. Jeder Schritt passte perfekt. „Und? Was willst du jetzt alles von mir wissen?“, fragte er direkt und tanzte währenddessen weiter mit Liliana.
Die Tipps, die Vincent gab, schienen der Grünhaarigen nicht unbedingt weiter zu helfen. Im Gegenteil, sie schien noch mehr verwirrt zu sein, wie zuvor. Trotzdem wollte Sabi wohl trotzdem die Begleitungen von Vincent erraten. Nichts schien sie davon abzubringen. Die Grünhaarige hatte einfach den Ehrgeiz gepackt. Chloe lächelte, als sie diesen nachdenklichen Ausdruck im Gesicht der Grünhaarigen sah.
Nachdem die Schwarzhaarige ihr Glas gefüllt hatte, schien auch Sabi mit ihrem Glas fertig zu sein und hielt es der Griechin hin. Chloe nahm die Flasche und füllte das Glas, bis zu der Markierung von davor. Wahrscheinlich hatte die Griechin ein wenig mehr eingeschenkt, als die Markierung, aber vielleicht hatte es die Grünhaarige gar nicht bemerkt? Es war ja auch nicht weiter schlimm, wenn sie ein wenig mehr trank. Ihr Körper würde dies sicherlich vertragen. Chloe machte die Flasche wieder zu und stellte sie anschließend auf den Tisch.
Ihren Unmut verkündete die Grünhaarige klar, denn in ihren Augen gab Vincent doofe Hinweise. Er entschuldigte sich und gab auch zu, dass er wohl kein wirklich guter Tipp-Geber war. Die Griechin fand, dass die Hinweise nicht einfach zu deuten waren, aber trotzdem konnte man doch auf die Lösung kommen, wenn man um die richtige Ecke dachte. Natürlich war dies nicht immer einfach, aber dies machte doch ein Rätsel aus. Nach kurzer Zeit kam die Grünhaarige auf Riley. Sofort bestätigte Vincent eine seiner Ballbegleitung. Chloe fing an zu lächeln, da sie doch sehr froh war, dass Sabi nun doch eine Person erraten hatte. Doch der Heimleiter erklärte daraufhin sofort, dass die beiden kein Paar seien. War wohl eine wichtige Information, um Sabi zu beruhigen. Wahrscheinlich würde es sie sonst irritieren, aber da war sich Chloe nicht wirklich sicher. Die andere Begleitung schien auch der großen Sorte anzugehören. Ob nun ihre Freundin schneller auf die Antwort kommen würde?
Gerade als sie weiter Sabi zuhören wollte, kam Avon auf die drei zu. Er überbrachte Vincent einen Teller. Anschließend grüßte er noch die beiden Frauen und gab ihnen ein Kompliment zu ihren Outfits. „Hallo Avon. Vielen Dank, du siehst auch sehr gut aus“, sagte die Griechin zu ihm, bevor er sich wieder aus dem Staub machte. Nun widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Wasabi und Vincent.
Die junge Dame nahm das Angebot zu tanzen an, sehr schön. So dauerte es nur wenige Augenblicke, bis er sie sanft zur Tanzfläche gezogen hatte und dort anfing, mit ihr zu tanzen. Und so zusammen tanzend konnte man gut miteinander reden, war man ungestört und man konnte perfekt die Chance ergreifen, sich besser kennenzulernen. Zugegeben, Ryder wusste wenig von der Kleineren. Sie waren befreundet, wie es üblich war, wenn man in das selbe Wohnheim ging, Sitznachbarn in der Klasse war udn sich auch so des öfteren mal sah, gar etwas unternahm. Doch wirklich persönliches, besonderes, dies wusste er nicht so. Okey, er war ja jetzt auch keiner, der laut herumschreiend seine Lebensgeschichte herausposaunte, aber nach seiner Auffassung war er offener als River, gab mehr von sich Preis. Was auch keineswegs schlimm war, dass sie da etwas zurückhaltender, gar schüchtern war. Ganz im Gegenteil. Es machte sie aus, war es bei ihr auch süß - es gab wirklich nervige Mädchen, die absichtlich so taten, um eben süß zu wirken. Das nervte. Doch so nicht River. In seinen Augen war sie da wirklich ein Goldstück oder besser gesagt, ein Zuckerwürfel? Weil sie eben so süß war? Wer weiß. Aufjedenfall lächelte er, hob interessiert eine Augenbraue an, als er nachfragte: ,,So? Eine klassische Dame also? Interessant~" Passend tanzte er klassisch mit ihr, doch auch nicht übertrieben gut oder schnell, sondern wollte er sie nicht überfordern oder zum Stolpern bringen, wenn sie, wie sie meinte, nicht sonderlich gut ist. ,,Keine Sorge, wir üben das zusammen - dann bist Du ruckzuck eine prima Tänzerin~ Das würde Dir gut stehen. So ein süßer, lilaner Tänzerinnenanzug, mit Glitzer. Hochgesteckte Haare", sie normal musternd, weder anzüglich noch lüsternd, blickten seine rot-gelben Augen zu ihrer Frisur, durch welche er kurz strich, bevor er keck lächelte, dass seine spitzen Schneidezähne nur so rausblitzten. ,,Yes Sweetheart, you would be really beautiful as a dancin' girl~" Grinste er sie freundlich an, bevor er hinzufügte: ,,Du kannst Dich sicher nicht vor Tänzen retten, so wirst Du ganz schnell lernen, wie man gut tanzt!" Mit diesen Worten wollte er sie ermuntern, war er sich auch sicher, auf dem Ball würde so ein süßes Mädchen so viele Tanzaufforderungen erhalten. Der Geist wollte es nutzen, dass beide gerade einen Moment für sich hatten und sie näher kennenlernen, weshalb er ihre Worte von zuvor nochmals aufgriff. ,,Du kannst also vorweg klassische Tänze, hm? Na, hab ich hier etwa ganz unwissend eine kleine Prinzessin im Arm, die im klassischen Tanz unterrichtet worden ist? Oder findest Du diese an sich faszinierend? Habe ich hier vielleicht eine kleine Romantikerin bei mir?", lächelte er sie schief an, während er sie voller Aufmerksamkeit betrachtete, aber dennoch mit ruhigen Gesichtszügen. Nur mit seinem schiefen Lächeln und die Interesse in den Augen, sich mit ihr weiter auf der Tanzfläche bewegend. Sich dabei vorstellend und süß findend, wie River schmachtend in Liebesromanen reinsah, von ihrem Leben, Liebe, Hochzeit träumte. Eine wirklich süße Eigenschaft bei Mädchen, solange es einem eben nicht stetig auf die Nase banden - doch wäre River im Gesamtpaket als Romantikerin wirklich niedlich.