Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Die Musik empfing ihn bereits beim Eintreten der Halle. Damian ließ seinen Blick über die hier Anwesenden gleiten auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. Kurz hielt er bei seiner Gruppe. Weit waren sie noch nicht gekommen. Der Abend war allerdings noch jung, daher wandte er den Blick wieder ab und suchte weiter nach dem blonden Haarschopf von Helena. Wer groß war, war bei einem solchen Unterfangen klar von Vorteil. Die goldenen Irden hatten seine Ballbegleitung bereits erspäht. Jetzt hieß es nur noch durch die tanzenden und im Weg stehenden Körper sein Ziel zu erreichen. War leichter als gedacht, immerhin musste er eine kostbare Fracht überbringen. Zerquetschte Blümchen machten sich nicht gut, aber Damian konnte noch immer dem Heimleiter die Schuld in die Schuhe schieben, sollte den Blumen etwas passieren. Mit diesem Gedanken im Kopf, war der Weg bereits halb bestritten, als er auch schon dem ersten Getränk ausweichen musste, welches beinahe auf seinem Sakko gelandet wäre. Dieser Umstand wäre nicht unbedingt tragisch, aber man musste es auch nicht herausfordern. Mit geschickten Ausweichmanövern war er nicht mehr allzu weit weg von Helena. Er konnte bereits ihr Lachen hören, was die Vermutung der Anwesenheit ihrer Schwester bestätigte. Dass sich Helena in der Zwischenzeit eine andere Begleitung angelacht hatte, war ausgeschlossen. Immerhin war Damian die einzig wahre Begleitung für die Französin. Nicht umsonst hatten sie sich verabredet und waren gemeinsam hier angekommen. Ihre Schwester mal ignorierend.
Die Engelin stand mit dem Rücken zu ihm, somit war sein Auftreten ganz gewiss eine Überraschung die er sich nicht nehmen ließ. Es gab für sie gerade auch keinen Grund hinter sich zu schauen, daher war die Gefahr gleich entdeckt zu werden äußerst gering. Nur ein unglücklicher Zufall konnte seine Ankunft jetzt noch ankündigen. Hinter Helena kam der Italiener zum Stehen und bückte sich ein klein wenig um auf ihre Höhe zu kommen. »Na, ertränkst du deine Sorgen um die abhanden gekommene Ballbegleitung in Wein?«, flüsterte er in ihr Ohr, während er die drei Blumen vor ihre Nase hielt. »Tut mir echt leid. Ich hoffe, du bist gewillt mir zu verzeihen?«, entschuldigte sich der Blondschopf, während er sich jetzt neben seine Ballbegleitung stellte und sie mit einem Dackelblick ansah. Dazu kam noch ein wenig Geklimper mit den Wimpern, während er darauf wartete, dass Helena die Rosen aus seiner Hand nahm. Sollte sie keine Lust haben, die Dinger hier rumliegen zu haben, hatte Avon bereits vorgesorgt. Zu Luanas Tulpen könnten sich also demnächst auch Helenas Rosen gesellen. Die Bar war von allen Orten der am besten besuchte. Konnte man den jungen Leuten auch nicht verübeln, immerhin hatte heute (fast) jeder die Lizenz sich Alkohol zu Gemüte zu führen. Manche waren sicher darauf aus, sich die Kante zu geben und oder jemanden für die Nacht abzuschleppen. Gott sei Dank hatte es Damian nicht so nötig, wie diese Exemplare. Immerhin konnte ihm niemand widerstehen. Ganz bestimmt nicht Helena. Es stand allerdings nicht auf seiner Liste, Helena für die heutige Nacht in sein Zimmer zu locken. Mal ganz davon abgesehen, dass dort das Unheil lauerte in Form eines grünhaarigen Monsters.
Ein Nicken entfuhr Vivian als sich ihre Blicke etwas erhellten. „Eine Idee, der ich gerne meine Zustimmung gebe.“, erwiderte sie und wirkte noch ein kleines bisschen zufriedener als ohnehin schon. Es gab selten einen Anlaufpunkt der so effektiv bei Vivian Edwards war wie das Tanzen. Es erfüllte im Prinzip auch alles nötige um generell jemanden besser kennen zu lernen. Je nachdem wie man tanzt, wie man führt, wie man sich selbst in diesem Moment der Zweisamkeit gab, konnte schon ein Aufschluss über die Persönlichkeit hinter dem Gesicht Aufschluss geben. Sie selbst genoss, wie schon erwähnt, das Zusammenspiel von zwei Individuen. Im Takt und nach dem Rhythmus der Musik verschwindend. Würde man Vivian sonst keine großartige Romantik zuzuschreiben haben, so wäre dies vielleicht der einzig stark ausgeprägte Punkt in dieser Richtung. Das erklärte jedoch nicht, woher dieses drückende Gefühl in ihrem inneren herkam. Wie in einem Ballsaal tanzten die Gedanken in einem perfekten Abstand zueinander und ließen keine Schlussfolgerung zu. Da zog sie Arata plötzlich an sich heran. So nah wie jetzt waren von außen sicherlich nicht viele Eindrücke möglich, dennoch nutzte der junge Mann den Moment für ein Geständnis der eher ungewöhnlichen Art. Die Blicke Vivians waren nun noch stärker emporgerichtet als davor. Es schien ein wenig merkwürdig so nah an seinem Gesicht zu sein, direkt in seine Augen sehen zu können. Sein Blick wirkte ruhiger, bestimmter. Schon viele Male hatte die Engelin seine Mimik studieren können, aber das war selbst für sie ein ungewohnter Anblick. Die Freude, welche in der jungen Frau allerdings aufkeimte, war kaum zu übersehen. Rasch kombinierte sich der Fakt seiner Tanzübungen mit der Frage, warum er sie nicht involviert hatte. War es … eine Überraschung? Das sanfte Lächeln auf den Lippen von Vivian wurde nicht mehr breiter, sondern auf eine gewisse Art und Weise wärmer. Als würde die Präsenz des Weißhaarigen ihre so gepflegte Porzellanmaske leicht schmelzen. Es war wohl die Antwort der jungen Frau, ohne ein Wort dazu über ihre Lippen fließen zu lassen. Als ob dieses kleine Lächeln die Belohnung für all seine Mühen gewesen wäre, bevor es dann doch wieder verschwand. Die Verwirrung innerhalb der Engelin setzte jedoch ganz neue Züge an.
Aber Arata war noch lange nicht fertig mit ihr. Es schien als hätte er sich bei diesem Tanz den Auftrag, ja die Mission gesetzt auch das letzte bisschen Neutralität aus Vivian heraus zu kitzeln. Die Emotionen in ihr zu erwecken und den Torwächter – das Porzellangesicht – in seine Schranken zu weisen. Aber noch hatte er nicht den gewünschten Erfolg. Obgleich es innerlich im Kopf der Blondine verwirrte Momente gab, so setzte die Rationalität und die Art von ihr dort einen Riegel vor. Höflich wieder auf Abstand gehend ließ sich nun Vivian durch den Tanz führen. Elegant und irgendwie geschickt, hatte er die Engelin in die folgende Rolle dieses Tanzes geleitet, ohne es gewaltsam an sich zu reißen. Schwarz und Weiß wechselten sich ab, während ihre Körper sich langsam über die Tanzfläche bewegten und eine Drehung vollführten. „Ich verstehe nicht ganz, Arata.“, kam nun das erste Mal wieder eine verbale Reaktion in sanfter Stimmlage und die türkis-blauen Augen suchten den Kontakt zu den Seinen. Anders als zuvor wirkte Die Engelin aber nicht mehr ganz so neutral wie vorher. Als wären ihre Gedanken gerade nicht wirklich bei ihren Lippen gewesen. Spaß, wie hatten sie denn Spaß? Dieser Frage versuchte sich der Kopf der jungen Frau gerade im Eiltempo zu stellen. Allerdings ohne großartigen Erfolg. Vielleicht hing es mit ihrer eigenen Ansicht zusammen, dass sie sich stets freute aber keinen Spaß in diesem Sinne je empfunden hatte. Oder aber die Grenze dazwischen entzog sich immer noch ihrer Kenntnis, wie so vieles an diesem Abend, in diesem Moment. „Wie haben wir denn Spaß, wenn Du mir diese Frage erlauben würdest.“, setzte sie weiterhin in der nachfolgenden Tanzbewegung nach und schien von seinen Lippen aus die Antwort zu erwarten. War in diesem Falle nicht sein Spaß automatisch auch ihr Spaß? Nein, allein die Logik machte ihr bei diesem Gedanken einen Strich durch die Rechnung. Die Wahrheit war, wie immer, komplizierter. Hinzu kam die immer noch präsente Erkenntnis, dass ihre Wenigkeit immer noch sehr „ungewöhnlich“ im Vergleich zu anderen war. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesem Anspruch von dir gerecht werden kann.“, setzte sie kurz darauf einfach nach und als wäre eine fremde Macht am Werk, zog sich ihr Blick zurück auf die Höhe seiner Brust. Warum auch immer es ihr schwer fiel dort den Kontakt aufrecht zu erhalten. „Es tut mir leid, wenn ich Dir dadurch Umstände bereite.“. Sie … fühlte sich irgendwie bedrückt dadurch, dass sie nicht auf einer Wellenlänge mit ihm sprechen konnte. Auch, wenn das vermutlich gar nicht der Fall war…
Die nette Geste von Chloe wurde schnurstracks als nicht gewollt abgestempelt. Damit musste die Griechin irgendwie schon gerechnet haben, denn sie fing an zu lächeln, als Wasabi meinte, dass sie das trinken wollte, was die anderen auch tranken. „Du kannst ruhig den Alkohol trinken, aber wenn du lieber was anderes hast, dann trink das und zwing dich nicht Alkohol zu trinken, wenn du das nicht willst“, sagte die Schwarzhaarige fürsorglich. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, kam sie sich selbst vor wie ihre eigene Mutter. Sie schien wohl viele Eigenschaften von ihr zu besitzen. Ob dies nun positiv oder negativ war, wusste Chloe nicht, aber ihre Mutter war für sie ihr Vorbild in der Kindheit. Somit würde es sicherlich nicht negativ sein, dass sie einige Eigenschaften ihrer Mutter angenommen hatte.
Nach einiger Zeit hatten sich die beiden für eine Nummer entschieden. Chloe hatte schon fast vergessen, dass Sabi ja keine Geldtasche dabei hatte, als sie sie auf das Geld ansprach. „Ach ja, stimmt. Das hatte ich schon fast vergessen. Ich zahle das schnell“, sagte sie darauf und ging zur Kassiererin und gab ihr das Geld für Sabis Los. Danach wandte sie sich wieder der Grünhaarigen zu. „Ich glaube wir müssen noch warten, bis wir erfahren, was wir gewonnen haben. Wir könnten derweil ja etwas anderes unternehmen. Was möchtest du denn tun?“, fragte die Schwarzhaarige ihre Freundin und wartete die Antwort ab. Derweil lauschte sie der Musik noch ein wenig, die gespielt wurde. Es war eine tolle Musik, zwar nicht ganz die Richtung Musik, die Chloe mochte, aber sie war gut.
Das Bestechungsbier schien den gewünschten Effekt zu erzielen, doch wer freute sich auch nicht über einen kostenlosen Getränkeservice. Wobei das hier relativ leicht war, immerhin musste man nichts bezahlen. Am besten dachte er gar nicht weiter darüber nach, woher das Geld dafür kam, im schlimmsten Fall würde er es beim nächsten Gehaltscheck ja merken. Doch für so grausam hielt er den Heimleiter dann auch wieder nicht. Mit einer Hand am Bierglas legte er den dazugehörigen Arm locker auf dem Stehtisch ab und leistete der Geste des Arztes brav folge, er ließ den Blick über die nähere Umgebung schweifen und dort war – richtig – niemand. Was nicht weiter schlimm war, immerhin schien sich der Blondschopf daran nicht zu stören. Und er sprach seine vorherige Überlegung laut aus, was ihn zustimmend nicken ließ. „Stimmt, allzu viel Auswahl gibt es ja nicht.“ Solange man die Schülerinnen mal außen vor lässt. War das überhaupt legal? Zumindest sollte man dafür skeptische Blicke ernten, so wie es ein gewisser Lehrer an der Bar gerade tat. „Ach, Karina hätte sich sicher über eine Anfrage von dir gefreut“, machte er schmunzelnd einen Vorschlag, welcher natürlich keinesfalls ernst gemeint war. Die Vorstellung von Riley mit Karina als Balldate war eher angsteinflößend – immerhin hatten es sich beide zur neuen Lieblingsaufgabe gemacht, Jacob wann immer es nur ging auf die Schippe zu nehmen. Bevor es ihn bei dem Gedanken schüttelte, schwemmte er ihn mit dem ersten Schluck Bier seit langem weg. Zu gruselig, was musste man wirklich nicht erleben. Nur gut, dass der Brillenträger von der Blondine genau so viel hielt wie er selbst. Bei der Nachfrage nach Roxanne deutete er zielsicher zur Bar, nur, um den Finger wenig später verwirrt sinken zu lassen. Eben war sie doch noch da? Klasse… hoffentlich hatte sie nicht doch schon die Schnauze voll und schnell das Weite gesucht. „Muss die Getränkesuche wohl ausgeweitet haben.“ Versuchend, sich die aufkeimende Unsicherheit nicht anmerken zu lassen trank er noch einen Schluck. Das flüssige Gold schmeckte gut, keine Frage. Doch vielleicht sollte er mein nächsten Mal einfach unbemerkt auf etwas Alkoholfreies umsteigen, dann müsste er nicht bei jedem schwindenden Zentimeter darüber nachdenken, wann es fürs Erste vielleicht genug war. Natürlich galt es dann den dummen Sprüchen Stand zu halten. Da hieß es gut abzuwägen was schlimmer war, die Kommentare oder eine Blamage, wenn er betrunken mal wieder etwas Dämliches anstellte. Viel Zeit darüber zu sinnieren blieb ihm jedoch nicht, denn es folgte bereits der nächste dumme Spruch, welcher ihm nun doch ein leichtes Grinsen entlockte. „Aber klar doch“, unterstützte er sein Ego. Denn irgendwie hatte er ja Recht, bei ihm lag es wohl eher am hohen Alter, so seine Theorie. Oder einfach fehlendes Interesse.
Die Begrüßung des Heimleiters überließ er dessen Begleitung, Jacob selbst stand nur schmunzelnd daneben und nickte ihm zu. Wenn er die beiden so musterte war es vielleicht besser, dass sie ohne Damen hier aufgekreuzt sind. Die hätten wahrscheinlich nur mit dem Kopf geschüttelt, sehr zu seinem Amüsement. Doch das spaßige Gedankenspiel hielt nicht lange an. „Vielleicht hat sie sich das mit dem gemeinsamen duschen ja doch noch anders überlegt und wartet gerade auf mich?“, griff er seine Blamage von vorhin erneut auf, um den Heimleiter auch wirklich auf den aktuellen Stand zu bringen. Sein Frustbier stand ja schon bereit, viel schlimmer konnte es also nicht werden.
Luana erwiderte Ciaráns Lächeln, als dieser sein Handeln erklärte. Anscheinend gab es noch eine wirklich große Menge, was sie noch nicht über ihre Ballbegleitung wusste. Aber so mochte es vielen hier gehen. Es tat sich eben immer etwas Neues auf, von dem man vorher keine Ahnung hatte. Darum verkniff es sich die Langhaarige erstmal den Blondschopf mit Fragen zu löchern, wie sie es bereits bei seinem Fluch getan hatte. Wobei auf diesem Gebiet ebenfalls noch genügend Fragen offen waren. Aber so konnte ebenfalls gesichert sein, dass der Gesprächsstoff so schnell nicht ausging. »Stört mich nicht. Ich war nur ein wenig verwundert, ich will ja auch nicht, dass du deine Manieren über Bord werfen musst.«, kommentierte die Rosahaarige. Damit war ebenfalls gesichert, dass es mindestens ein nächstes Mal geben würde. Und damit war das wichtigste in Bezug auf das Essen gesprochen und ein kurzer Abstecher zur Tombola war der nächste Schritt auf der Tagesordnung. Nachdem auch dieser Schritt abgehackt wurde, konnte man sich dem Essen widmen. Doch Luana kam nicht umhin ihre Ballbegleitung abermals mit ein paar Fragen zu bombardieren. Es wunderte die Langhaarige noch immer, dass er nicht schon lange Reißaus genommen hatte. Immerhin waren Männer ja nicht gerade für ihren Redefluss bekannt. Aber Ciarán war bislang immer sehr ausführlich auf die Fragen von Luana eingegangen. Das musste man ihm einfach hoch anrechnen. Daher wartete sie gespannt ob er auch dieses Mal ihre Frage nach seiner Lieblingsspeise, wie immer, ausführlich beantwortete. Tatsächlich tat der Blondschopf es im nächsten Augenblick tatsächlich. Ein Schmunzeln konnte sich die Meerjungfrau deshalb gar nicht verkneifen, während sie den Handschuh von ihrem rechten Arm zog, damit dieser nicht mit Essen bekleckert wurde. Fleisch ging als Lieblingsspeise sicher durch, wobei Kiris Ausführung auch einen Eintopf von seiner Mutter enthielt. Hörte sich wirklich gut an, vielleicht kam sie ja irgendwann mal dazu diesen Eintopf zu probieren. Doch da wurde bereits der Spieß umgedreht und die Frage ging geradewegs wieder an den Empfänger zurück. »Ob ich alles gleich gern esse? Dazu kann ich mit einem klaren nein antworten. Ich esse keinen Fisch. Da komme ich mir als Nixe wie ein Kannibale vor. Wobei es unter den Meeresbewohnern genügend Stämme gibt, die dem Verzehr von Fisch nicht abgeneigt sind. Macht wohl die Erziehung.«, antwortete die Meerjungfrau und strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren. »Was mein Lieblingsessen angeht, könnte man ebenfalls von einem Klischee sprechen. Es ist die selbstgemachte Pizza meiner Mutter, wobei auch noch ein traditionell neuseeländisches Gericht zu meinem Lieblingsspeisen zählt. Wir nennen es Pavlova. Ziemlich süß. Aber wohl keine Überraschung, wenn es sich dabei um eine Baiser-Torte handelt.«, grinste das Mädchen und schwelgte kurz in Erinnerungen an ihre Lieblingsspeisen. Für eine solche Pizza oder Pavlova würde sie just in dem Moment wirklich töten oder auch nur schwer verletzen. Bevor es jedoch so weit kam, steckte sich die Nixe eine Erdbeere in den Mund. Erdbeeren waren in der Pavlova auch gerne gesehen, daher war der Geschmack davon tröstlich. »Bei dem ganzen Essen und der Tombola haben wir wohl nicht an die Getränke gedacht.«, fiel Luana gerade auf, da sie gerne einen Schluck getrunken hätte, aber nirgends die Gläser entdecken konnte. Unbewusst zog sie einen Schmollmund und blickte zu Ciarán.
Wie es sich erwies, hatte ich nichts verpasst. Zumindest nur die fehlende Inspiration meines Compagnons und die Abwesenheit einer gewissen Ballbegleitung, was mich zu einem Schmunzeln veranlasst. Ich konnte mir bei Gott nicht vorstellen, welche Inspiration Riley fehlte. Aber manchmal gab er echt komische Dinge von sich, die niemand außer er selbst zu verstehen vermochte. »Vielleicht hilft dir ein kleines Tänzchen auf die Sprünge, um die nötige Inspiration wiederzufinden.«, grinste ich in die Richtung des Blondschopfs und wackelte mit meinen Augenbrauen. Ich konnte mir die Antwort allerdings bereits schon vorstellen und außerdem war Costa noch nicht abgefüllt genug. Und mit Bier würde diese Abfüllerei noch eine halbe Ewigkeit dauern, vermutlich wäre da der goldene Gerstensaft bereits aufgebraucht und Riley noch immer so gut wie nüchtern. Genau so stellte ich es mir in meinen Gedanken vor, ehe Jacob ein Duschthema aufgriff, bei dem ich fragend eine Augenbraue hob. Ich witterte bereits juicy news. Wieso erfuhr ich eigentlich immer als Letzter die ganzen Neuigkeiten? Das schrie beinahe nach einer Kürzung des Lohns für meine Erzieher. Das jedoch behielt ich vorerst für mich. Es lag alles daran wie gewillt das Vögelchen zu singen bereit war. »Moment, gemeinsames duschen? Erzähl mir mehr davon. Vielleicht solltest du vorher aber mal dein Handy checken ob du eine anrüchige SMS bekommen hast.«, gab ich meinen Senf dazu und gönnte mir einen Schluck meines Mischgetränks, was deutlich mehr Alkohol beinhaltete als so ein läppisches Bier in den Händen meiner Amigos. »Ich wusste zwar das Rox kein unbeschriebenes Blatt ist, aber der Lockenkopf hier scheint mir mehr jungfräulich zu sein, als Rox es jemals sein könnte.«, konnte ich mir den Spruch einfach nicht verkneifen. So würde ich vermutlich nicht an die Infos kommen, aber ich hatte meine Quellen und fixierte daher den blonden Riesen, während ich abermals mein Glas an die Lippen führte und einen Schluck trank. Ich sollte mir abgewöhnen meine Erzieher ebenfalls auf die Schippe zu nehmen, aber Jacob lud förmlich dazu ein. So unschuldig wie er sich gab. Das Gänseblümchen, welches er Rox als kleines Geschenk überreicht hatte, trug nicht zur Änderung des Bildes bei. Es wäre verdammt männlich gewesen, wenn er Blumen vom Wohnheim geklaut und es neben Avon verkündet hätte. Schon alleine der Gedanken brachte mich zum Lachen, welches ich leider nicht mehr als Hustanfall tarnen konnte. »Sorry, meine Gedanken haben sich gerade selbständig gemacht.«, entschuldigte ich mein Verhalten. Nein, wirklich, ich nahm mir vor, Jake nicht mehr auf die Schippe zu nehmen, zumindest was diesen Abend anbelangte. Jacob war meine Verstärkung was das Aufpassen der Kids anbelangte, wobei ich mir sicher war, dass jeder Erwachsene hier einen Blick auf die Bälger warf um das Schlimmste zu verhindern. »Die Kids waren während meiner Abwesenheit artig? Oder hab ich bereits eine Schlägerei verpasst?«, lenkte ich das Gespräch wieder auf professionelle Ebene. Immerhin hatte das Wohl der Kinder oberste Priorität. Wo wir gerade bei Kinder waren, meines war noch immer nicht hier in der Halle erschienen. Die Sucht. Und der Unterstützer war auch noch meine Blaubeere gewesen. Aber das war schon okay, schließlich war Avon ein Freund und besser Cyril erhielt von ihm die Glimmstängel als von jemand anderen. Und zudem hatte ich seine Zigarette erhalten um meine Nerven zu beruhigen. Braver Sohn, aber nur manchmal.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem der Rothaarige neugierig nach der Vergangenheit der Weißhaarigen nachgefragt hatte, schien Sai eher überrascht darüber zu sein. Ob sie eigentlich gar nicht über ihre Vergangenheit reden wollte? Matt war sich unsicher und überlegte sich schon, ob er das Thema vielleicht sofort wechseln sollte. Doch zu seiner Überraschung fing Sai an über ihre Vergangenheit zu sprechen. Sie erzählte ein wenig von ihrem Wolfsdasein. Es war interessant und eigentlich wollte der Engländer noch näher nachfragen, aber er war sich nicht sicher, ob dies seiner Begleitung gefallen würde. Es schien eher so zu sein, dass sie eigentlich gar nicht so gerne antworten wollte. Vielleicht war auch einfach nicht der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt dafür. Er akzeptierte dies und ging nicht mehr näher darauf ein. Jedoch wollte Matthew dies noch im Hinterkopf behalten. Denn er könnte ja sicherlich irgendwann einmal mit ihr noch näher darüber sprechen. Jedenfalls hoffte er dies sehr.
Sai tat auf unschuldig und dadurch machte sich ein breites Lächeln in seinem Gesicht breit. Klar, war Sai bis jetzt immer sehr brav gewesen, doch wer wusste was noch kommen würde? Vielleicht war sie ja in Wirklichkeit eine Rebellin und versteckte dies gut. Stille Wasser sind ja bekanntlich sehr tief. Ob dies wirklich auf Saiyana zutraf? Matt war sich unsicher, denn so wirkte sie bis jetzt eigentlich nicht. Aber der Schein könnte ja auch trügen, wobei er so etwas Sai nicht zutraute. Er glaubte nicht daran, dass sie sich nur verstellte, damit der Rothaarige mit ihr Zeit verbrachte. Viel mehr glaubte er, dass sie es einfach in ihrem Leben nicht so einfach hatte und dass sie Schwierigkeiten hatte Vertrauen zu anderen aufzubauen. Aber gut, er ließ den Gedanken wieder los, denn er konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. „Das ist auch besser so“, sagte er mit dem breiten Grinsen im Gesicht.
Saiyana wollte, dass der Rothaarige sich ein Los zuerst aussuchte. Er war sich unsicher, doch entschied sich dann für das in der rechten Hand. „Ich nehme das da“, sagte er, zeigte darauf und nahm dann das Los entgegen. Anschließend öffnete er das Los. Nummer 20, ob diese Nummer ihm wohl Glück bringen würde? Er würde es sicherlich noch früh genug herausfinden. „Meine Nummer ist die 20, welche hast du denn erwischt?“, fragte der Rotschopf die Weißhaarige und lächelte sie freundlich an. „Wenn wir Süßigkeiten oder so was bekommen, teilen wir dann?“, fragte der Engländer vorsichtig, denn er wusste nicht, ob Sai zustimmen würde. Danach überlegte Matt, was sie nun machen sollten. Eventuell zum Lagerfeuer gehen? Oder einen kleinen Spaziergang draußen an der frischen Luft machen? Er war sich unsicher, deswegen wandte er sich nochmals an Sai. „Was möchtest du jetzt machen? Zum Lagerfeuer gehen? Draußen spazieren? Oder etwas anderes?“, fragte er die Weißhaarige und wartete ihre Antwort ab.
Der Ball an sich schien seine Atmosphäre auf jede einzelne Seele im Raum ausgeweitet zu haben. Während Helenas Blick noch einmal sorgfältig über die Gesichter wanderte und deren fröhliche Aura regelrecht zu suchen vermochte, gab es auch ein paar aus der Reihe tanzende. Allerdings war nichts dergleichen auch nur annähernd von Relevanz. Ein paar Köpfe erregten ihre Aufmerksamkeit indem sich das Lächeln ihrer Lippen nicht auf ihre Augen ausweitete. Ein Signal was viele Menschen grundsätzlich unterschätzten. Die Mimik war und wird auch immer der größte Whistleblower menschlicher Emotionen sein. Egal wie gut man ist, egal wie viel man trainiert. Selbst der beste Spion, davon war die Französin überzeugt, würde sich mit kleinen Sachen zu erkennen geben. Auch sie, die eigentlich darauf achtete sich nicht in die Karten schauen zu lassen, würde sich gegen solche Sachen nicht wehren können. Jeder der die Engelin wohl sehr lange und auch wirklich gut kannte, wäre wohl in der Lage dieses Rätsel ziemlich schnell zu entschlüsseln. Momentan allerdings ging es der Blondine richtig gut. Sie hatte eine angenehme Umgebung, die Leute hatten keine Gesichter wie sieben Tage Regenwetter und ein paar gute Sprüche konnte man hier und da auch abgreifen. Was trotzdem keine Pause für ihre eigenen Stimmbänder andeutete. Immerhin war sie gerade in einem doch sehr angeregten Gespräch mit Alix gefangen. Das Argument, dass es hier auch keinen stärkeren Alkohol geben würde, hatte so einige amüsante Reaktionen hervorgerufen. Zumindest eine gute Gelegenheit ihr charmantes Lachen in der Umgebung erklingen zu lassen. Reden, ein bisschen posieren und den Abend genießen. Es gab nichts was Helena mehr im Blut lag als das, die Großstadt war eben ein guter Lehrer gewesen. Außerdem musste die junge Dame ja auch noch auf jemand ganz bestimmten warten. Wenn sie die Nachricht nicht täuschte, dann würde sie der Italiener schon finden. Was gab es immerhin Auffälligeres als ein weißes Kleid mit einer blonden Mähne? Okay, vielleicht sollten die Strähnen noch erwähnt werden. Daran würde man die Pariserin in jedem Fall wiedererkennen. Aber wer wusste schon wann dies soweit sein würde. Die Engelin fragte sich gerade nur wann sie ihren eigenen Plan für den Abend umsetzen konnte. Der Richtige Zeitpunkt musste es sein, vielleicht auch der richtige Moment. Achja! Und es könnte etwas verwirrend werden. Mh … sollte sie das vielleicht nochmal überdenken?
Mental völlig ausgelastet, hatte Damian natürlich auch so schon ein extrem leichtes Spiel. Ein klein wenig zuckend äußerte sich der Schreck, welcher den Körper der Französin durchfuhr und sie sich - wie ein Tornado - auf der Stelle umdrehte. „Wenn ich was ertränken muss, dann ja wohl eher den Schreck, welchen du mir gerade eingejagt hast!“, konterte sie relativ solide aber dennoch etwas angeschlagen, „Mon Dieu! Mein Herz!“. Demonstrativ griff sie sich dabei an die Seite, wo eben genanntes Organ seinen Platz fand, lächelte im Gegenzug aber warm und einladend in seine Richtung. Ein bisschen übertreiben wird ja wohl drin sein. Ganz besonders nachdem sie die drei Rosen gesehen hatte, welche ihr elegant entgegengehalten wurden. „Aber wie könnte ich bei so einer Entschuldigung noch hart bleiben?“, und relativ schnell fand sich die Nase der Chevalier innerhalb der Miniaturbotanik wieder. Und hier dachte sie schon, dass der Italiener nichts dabeigehabt hätte. Wobei sie keine Verfechterin von unnötigen Geschenken war. Sie hatte ja, so schien es zumindest, auch nichts für ihn dabei. Den flüchtigen Gedanken, er wäre erst jetzt zum Blumenladen gerannt - oder hätte sie aus irgendeinem Beet geklaut - verwarf sie gleich wieder. Blaue Rosen wuchsen eben nicht überall, wenn überhaupt. „Und wirklich Schick sehen sie auch noch aus! Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir! Ich liebe es!“, und während die drei schönen Blüten in einer Hand ihr neues Zuhause fanden, übte sich Helena daran dem Blondschopf einen Kuss auf die Wange zu drücken. Es war für sie ja schon ein Wunder, dass es überhaupt so wenig Körperkontakt auf der Veranstaltung gab. Irgendwie hatte sie sich ihre Mitschülerinnen und Mitschüler etwas eifriger vorgestellt. Naja, dann musste sie eben mit gutem Beispiel voran gehen, es half halt einfach nichts. Dementsprechend vollführte die Blondine aber auch keinen Schritt zurück den Blick hinauf zu den gelben Irden des Riesen gerichtet.
„Im Mittelalter gab es einen Brauch unter den Tanzpartnern am Hof eines Königs, Damian.“, grinste sie ihre wiedergewonnene Begleitung auffordernd an und ordnete den Strauß derweil so, dass ihre Strähnen im Haar die Reihenfolge der Blüten in ihrer Hand wiederspeigelten. „Wem auch immer die Dame nach dem Tanz eine Rose zukommen ließ, der war ihr Favorit.“. Wobei sie schon jetzt daran zweifelte, dass sie sich auch nur eine der Rosen in ihre Mähne klemmen konnte. Dafür war der Strauß ja auch eigentlich nicht gemacht gewesen. "Ich werde dir zwar nicht den Strauß zurückschenken ... aber vielleicht was anderes, wer weiß?", der leicht verspielte Unterton ließ dabei sicherlich auf so einige Sachen schließen. Wobei Damian sicherlich wusste, dass sich die Französin nicht so einfach in ihre Karten schauen ließ. „Also? Wie sieht es aus?“, schickte sie ihm nun einen schelmischen Blick der blauen Augen hinterher und zwinkerte, „Willst du dein Glück versuchen?“. Sie hätte dabei natürlich noch anhänglicher sein können, aber vorerst wollte es die Französin wirklich nicht übertreiben. Immerhin war Alix auch noch da und konnte sich jederzeit einmischen und ihren Strauß wollte sie auch nicht zerdrücken. Dementsprechend war das eine Angelegenheit für den Tanz. Hand anlegen war nicht nur auf die männliche Seite beschränkt. Beim Tanzen hatten beide Seiten was davon, ganz eindeutig.
Wollte sie nur Alkohol trinken, weil es zum Erwachsensein dazu gehörte? Oder wollte sie es, weil sie es wollte? Es schmeckte ihr, aber nicht auf die selbe Art und Weise, wie ihr Lieblingsessen ihr schmeckte. Eher so, wie kleine Portionen scharfe Chilisoße zum Reis schmeckten. Eine ganze Flasche auf einmal würde Wasabi davon auch nicht inhalieren. Bevor ihre kreisenden Gedanken sie komplett zu verwirren drohten, kam ihr eine herrliche Idee, die sie natürlich unverzüglich Chloe mitteilen musste. „Dann trinke ich abwechselnd Coca Cola und diesen... Wein? Das ist doch eine gute Idee, oder?“ Sie schwenkte den Wein munter in dem Glas umher, bevor sie einen kleinen Schluck daraus nahm, kurz die Lippen kräuselte und schließlich sich selbst zunickte. Der Plan stand, so würde sie das machen. Dann hatte sie nämlich das beste aus beiden Welten. Ob ein Gemisch aus Alkohol und Cola wohl schmeckte? Vielleicht müsste sie dieser Frage später auch noch auf den Grund gehen, um Platz in ihrem Bäuchlein zu sparen. So viel Kohlensäure auf einmal konnte ja unmöglich gut tun.
Ein wenig enttäuscht stoppte Wasabi das fröhliche Herumwedeln ihres Loses, sodass der Zettel mehr oder minder in sich zusammensackte, ähnlich wie ihre Begeisterung. „Später? Hmpf...“ Sie war ja an sich ein geduldiges Persönchen — man mochte es kaum glauben —, aber ihren Preis hätte sie trotzdem lieber auf der Stelle. „Na gut...“, gab sie sich dann aber ohne Protest geschlagen. Wenn so nun mal die Tombola-Regeln waren, dann musste sie diese ebenfalls einhalten. Außerdem hatte der Abend somit noch eine kleine Überraschung im petto. Das war auch nicht schlecht. Wasabi verstaute ihr Los sorgsam in ihrer Hosentasche, bevor sie auf Chloes Frage einging. „Weiß ich nicht.“ Eine typische Antwort, wenn man die Grünhaarige vor eine Wahl stellte. Und hier gab Chloe ihr nicht einmal Optionen vor... Ratlos, was sie als nächstes tun sollten, schaute Wasabi sich um. Einige Schüler tanzten bereits zu der langsamen Musik, während die meisten jedoch in Gespräche verwickelt waren. Ähnlich war es offenbar bei ihren Kollegen. Sie sah abermals einige bekannte Gesichter und fragte sich worüber sie wohl redeten. Da fiel ihr die Konversation ein, die sie kürzlich mit ihrer Schwester übers Telefon geführt hatte. Wasabi hatte ihr von dem Ball erzählt und hatte sich so einiges anhören dürfen und vieles, von dem sie einfach keine Ahnung besaß. „Willst du dir heute jemanden... "aufgabeln"?“, fragte sie Chloe ganz unschuldig und unvermittelt (als wäre ihr die Bedeutung dieser Frage nicht bewusst), dabei mit Blick auf die Männergruppe bestehend aus Riley, Herrn Vincent und Jacob. Die selbe Frage hatte Sabis Schwester ihr gestellt, doch die Antwort war bei der Hausmeisterin recht ernüchternd ausgefallen. Sie hatte bis dato nie in Erwägung gezogen, jemanden aus dem Kollegium auf diese Art zu betrachten und sie glaubte auch nicht, dass jemand einem Sonderling wie ihr, romantische Aufmerksamkeit widmete. Chloe hingegen... sie war hübsch, klug und die netteste Person überhaupt. Wasabi musste zugeben, dass sie untypischerweise ein bisschen neidisch auf Chloe war.
