Dies ist, unschwer zu erkennen, der Kunstraum der Schule. Überall stehen offene oder gar verschlossene Farben, Plakate, Leinwände und Staffeleien herum und an den Wänden hängen wunderschöne Bilder, die einst von Schülern gemalt und hier ausgestellt wurden. Der Kunstraum ist in zwei Hälften gegliedert: Die eine, vordere Hälfte besteht einzig und allein aus einigen Staffeleien, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Dahinter, also im zweiten Teil des Raums stehen Schulbänke der Reihe nach aufgegliedert, wie sie auch in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Allerdings sind die Tische und Stühle hier von der etwas antikeren Sorte, als jene in den Klassenräumen. Erschreckt euch nicht, wenn ihr am frühen Morgen oder am späten Abend den Raum betritt und ihr plötzlich angestarrt werdet - es sind nur die Puppen, die gerne zum Malen verwendet werden.
Levi (alt)
-22 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: siehe Sig
Als Kaji kurz ihre Zwillingsschwester erwähnt hatte, wanderte der Kopf des Engels etwas nach hinten, wo das besagte Mädchen auch schon sass. "Lieber nicht, aber die Kälte scheint ja zu ihr zu passen.", gab der Schwarzhaarige leise, aber dennoch hörbar von sich und linste dann abermals zu dem Welpen hin, wie als wäre er der Leibwächter. Als Leviathans neue Bekanntschaft dann auch auf seine Frage, ob sie denn schon im Waisenhaus war, einging, widmete er sich wieder voll und ganz dem Mädchen und dachte immernoch nicht daran, etwas zu zeichnen; auuusserdem hatte er noch nichtmal einen Zettel! "Schön? Es sieht einfach alles gleich aus. Wir können ja später zusammen nach Hause gehen.", bot er Kaji an und sprach es so aus, als wäre es das normalste auf der Welt, sich nach der Schule nicht an einem gedeckten Familientisch zu setzen und auf das Abendessen zu warten, sondern in einen komplett überfüllten Speisesaal in einem langweiligen, alltäglichen Waisenhaus. Ob Kaji auch eine Waise war? Der Gefallene schien etwas vertieft in seine Gedanken zu sein und chillte nach wie vor gemütlich auf seinem Stuhl rum, natürlich seitlich gesetzt und nicht so als würde er sich auf ein (nicht vorhandenes) Blatt auf seinem Tisch kümmern. Er behielt diese Pose nach wie vor ein, auch als Bernardo, der Vertretungslehrer und jener, der ihnen die Aufgabe gegeben hatte, seine Runden machte und zwischen Leviathan und Kaji stehenblieb. Das Interesse des Engels wurde erst geweckt, als sich der Lehrer doch tatsächlich am Tic Tac Toe Spiel beteiligte - und das, obwohl Levi eine ganz andere Situation erwartet hatte. Von einem Lehrer. Einem ... Lehrer! Mit absoluter Verwirrung und total verblüfftem Gesichtsausdruck samt leicht geöffnetem Mund blinzelte er zuerst zu Bernardo, dann zu Kaji. "Eh...?" Er schien es wohl ernst zu meinen, denn auch Kaji ging mehr oder weniger drauf ein, wartete nichtmal eine Antwort ab, sondern klebte sich wahrhaftig mit ihrem Tisch an den seinen. "Klar!", kam es etwas verspätet. "Aber wenn ich etwas nicht kann, dann ist es zei-..." Erst jetzt realisierte der Nephilim, dass sich auf dem Spielfeld schon 3 Kreuze befanden. Etwas brummelig schob er die Unterlippe nach vor und nuschelte: "Unfair, soviele Kreuze." Was darauf folgte war eine Trotz- und eine Spassaktion zugleich - er kritzelte einfach in jedes freie Feld einen Kreis. "Gewonnen! Deshalb musst du entscheiden, was wir zeichnen.", so stellte er sie grinsend vor... vollendete Tatsachen und folgte kurzerhand aber ihren Blicken zu dem Hund. "Den? Den hab ich im Wald gefunden, zusammen mit Cruel. Ich wollt' ihn nicht dort verkümmern lassen, also wird er jetzt mein Haustier!", erklärte er dem Mädchen und legte dabei seinen Zeigefinger auf die Lippen, flüsterte lediglich - auch wenn der Grossteil der Klasse wohl schon mitbekommen hatte, das sich der Welpe hier befand.
Er lächelte amüsiert, als sich das Mädchen zu erklären versuchte. „Wenigstens hast du sofort an den Einfluss der Natur gedacht. Vielleicht lässt sich dein Herbstgedanke sogar mit der Gestaltung der Fassade verbinden. Es sieht sicher interessant aus, wenn du versucht, die Jahreszeit darüber auszudrücken. Und mach dir nebenbei auch Gedanken zu den Farben und Materialien. Zwar sollt ihr keine farbigen Stifte benutzen, aber wenn ihr eure Idee später vorträgt, wäre es sicher vorteilhaft, wenn du die Farbpalette im Kopf hättest.“ Auf ihre wage Deutung zu dem Endprodukt ihrer Zeichnung nickte er nur noch und klopfte ihr sanft auf die Schulter. Das arme Ding sollte unter seinen Bärenpranken nicht leiden, daher achtete er sehr darauf, wie viel Ansporn er auf sie übertragen wollte. Bernardos Blick wanderte wieder nach oben. Jukka machte nun wenige Sperenzien, scheinbar gefiel es ihm dort. Wenn er am Ende einen schönen Himmel auf sein Papier gezaubert hatte, sollte Bernardo darüber nachdenken, diese Lernmethode öfters auszuprobieren. Bei Sonderwünschen könnte es eine angebrachte Hilfe sein. Zum Beispiel könnte man Schüler davon abhalten, ihrem sonderlichen Wunsch nachzugehen, die Augen zu schließen und sich ins Traumland zu verdünnisieren. Seufzend – aber mit einem frivolen Ausdruck im Gesicht – schaute er von der Decke zu einem Schüler herunter, dessen Kopf so schwer geworden war, dass er auf der Tischplatte klebte. Armer Junge, dachte er sich. Kunst war wirklich nicht jedem das seine, aber war der Vortrag des Lehrers so langweilig gewesen, dass er seine Zuhörer in den Schlaf versetzte? Das wollte er bei Leibe nicht wahr haben. „Hey, Schlafmütze“, neckte er Cruel, ehe er ihn an der Schulter mit einem noch sanfteren Fausthieb anstieß, als er Kôri zuvor auf die Schulter geklopft hatte. Jedoch hatte diese Berührung weitaus mehr Wirkung. Mit einem Ruck schwebte der Tisch samt Insassen flach über den Boden, dann drehte er sich und fand sich binnen eines Augenblickes direkt neben Jukka an der Klassenzimmerdecke wieder. Zwar war Cruel nun wie Jukka mit dem Fluch der umgekehrten Schwerkraft gesegnet, welche nur innerhalb dieser vier Wände herrschte, aber durch den schnellen Wechsel sollte es gelungen sein, ihn wachzurütteln, denn so angenehm sollte die Reise nicht gewesen sein. Hoffentlich kotzt mir keiner der beiden von der Decke. Letztendlich gab es immer Dinge, die man nicht mit einbezog, aber glücklicherweise blieben die groben Fehler bisher immer beim Gavri-El aus. Cruel und Jukka würde er noch da oben besuchen, doch erstmal zog es ihn zum nächsten Pärchen, welches er in der Sternenklasse erspähen konnte. Sie hieß Caiwen und er hieß Mathéo, der Tristam. Auch wenn Caiwen vorhin an einer ungünstigen Stelle laut geworden war, hatte Bernardo mitbekommen, was Jukka gesagt hatte – Lippenlesen war eine sehr nützliche Fähigkeit. Er hatte gesagt, dass sie beide Werwölfe waren. Der Tristam war klar ein Dämon, keine Frage. Ebenso wie Kaji und Levi ein ungleiches Paar war, fand es sich hier auch wieder. Prüfend blickte er kurz zu besagtem ersten Paar, um stolz erblicken zu können, dass sie sich wirklich an eine Partnerarbeit setzten. Bei Caiwen und Mathéo sah der Ausgangspunkt ähnlich aus, wobei die beiden keine Spielchen nebenbei betrieben, außer sie waren schlauer als Bernardo und konnten es vor ihm verheimlichen. Was lässt sich hier denn finden? Mit dieser Frage im Kopf beugte er sich leicht über Caiwens Arbeitsplatz von vorne, sodass er ihr das Licht stahl. Was sah er? Ein Rechteck. „Ja, am Anfang sahen sie alle noch gleich aus.“ Nun tat sich die Frage auf, wer verstand, worauf er hinauswollte. Gehalt seiner Aussage war, dass man wohl jedes Haus mit einem Rechteck beginnen konnte – zumindest die traditionellen. Was also bei Caiwen noch folgen würde, stand in den Sternen. „Was wird’s denn?“, fragte er sie direkt. „Und …“ Während er seine Fortführung in die Länge streckte, schielte er zu Mathéo herüber, um ihm auch gleich einen Kommentar dazulassen, doch was er fand, ließ ihn stocken. Auf seinem Blatt stand nur das Wort Haus. „Schon fertig?“ Mit weit hochgezogenen Brauen blickte er den Dämon an. „Nimm dir mal ein Beispiel an deiner Freundin, bei ihr steht das Grundgerüst schon mal.“ Von Grundgerüst konnte man nicht wirklich sprechen. Machte er sich etwa über sie lustig? Ein wenig amüsiert war er schon. Wenn man bedachte, dass Caiwen mit ihrem Rechteck mehr zu Stande gebracht hatte als er, von dem man mindestens dasselbe erwarten konnte, war man verständlich enttäuscht. Weder dachte er, dass Caiwen kein Talent haben müsste, noch, dass Mathéo noch unfähiger war mit dem Stift. Aber selbst wer nicht der Picasso des 21. Jahrhunderts war, sollte es auf die Reihe bekommen, ein Viereck mit einem Dreieck drauf zu zeichnen. Na, ja, Levi war auch nicht viel besser, rief er sich in Gedanken zurück.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Mein Blick fiel nach oben zu Jukka, ehe ich mich wieder meiner Zeichnung widmete. Ich dachte nicht mehr an diesen ... Ausrutscher von eben und auch nicht mehr darüber, was Matheo von mir dachte. "Es sollte mir doch egal sein..." Stattdessen konzentrierte - oder versuchte es - mich auf meine Zeichnung, doch mehr als ein Rechteck wurde es nicht. Was sollte daraus werden? Irgend ein Haus. Doch es sollte ja so ein besonderes Haus werden. Ob ich dann auch Personen zeichnen sollte? Ich zeichnete ein Dach, ganz normales Dach eben. Es sah total langweilig aus. Als ich bemerkte, wie ich von Matheo beobachtet wurde, blickte ich eingeschüchtert zu ihm. W-w-wieso schaute der so... neugierig? Und... starr? Und ... machte mir Angst damit? So versuchte ich meine Zeichnung etwas mit meinem Arm zu decken. Ich mochte es einfach nicht, wenn man mir beim Zeichnen zusah. "Mensch hab ich Probleme" Kurz spähte ich zu den anderen, was die gerade so taten: Besonders Cruel war auffällig unaufällig. Er schlief. Ob er im Schlaf sich ein paar Bösheiten ausdachte? Ob er aber Innerlich total Weich war und niedliche Katzen knuddelte? Oder ob er von Levi träumte? Ich zuckte zusammen, als der Lehrer, der plötzlich vor mir stand, sich zu mir runter beugte und meinte, am Anfang sehen sie alle gleich aus. Hm. Stimmt wohl. Gebäude fangen ja auch mit einem gewissen Grundriss an. Beim Zeichnen hat man immer solch ein Gerüst auf dem man dann den Rest - sei es bei einem Gebäude die Türen und Fenster und Schornstein oder ähnliches, oder die Nase, die Augen und Ohren bei einem Gesicht - aufbaut. "Eheh. Es wird.. ein... Haus..." meinte ich und plötzlich kam mir etwas in den Sinn, was ich daraus zeichnen werde. Als wäre der Lehrer meine Muse - ieks. Nein war er nicht. Ich mein, er ist okay. Aber... Erst jetzt schaute ich zu ihm auf, folgte seinem Blick zu Matheo's Zeichnung auf dem nur das Wort >Haus< stand. Hm? Wollte er denn jetzt nicht vollgas geben und ein prächtiges modernes Gebäude zeichnen? Das hätte ich ihm zumindest so zugetraut. Aber anscheinend hat er seine Muse noch nicht gefunden. Freundin. Freundin? Freundin?! Ja. Eh. Ich hustete, da ich mich verschluckt hatte. Mit einer Faust schlug ich mir an die Brust - hust hust. Bis ich mich wieder beruhigt hatte. Was der Lehrer jetzt wohl von uns dachte? Oder von mir? Oder von Matheo? "..Er... braucht vielleicht noch eine Muse oder sowas." kommentierte ich etwas schüchtern, ehe ich mich wieder meinem Rechteck widmete und ein gebogenes Tor mittig des Rechteckes zeichnete. Ich könnte ein Schloss zeichnen. Ein pinkes Prinzessinenschloss! Mit Einhörner davor. Hm. Näh. Zuviel Arbeit. Ich sah erneut zum Lehrer auf, verdeckte meine Zeichnung >unabsichtlich< mit meinen Händen und wartete darauf, dass er sich die anderen ansah, damit ich weiter zeichnen konnte. Irgendwie konnte man vor dem Lehrer schon Angst bekommen, er war so richtig Muskelbepackt - und der sollte gut zeichnen können? Das konnte ich irgendwie nicht ernst nehmen.
Der Unterricht ging weiter und weiter und kam dem Dämonen schon so vor, als wäre eine halbe Ewigkeit vergangen, wobei in Realität erst einige Minuten vergangen waren. Und noch immer starrte er auf sein leeres Blattpapier. Nur mit einem Datum und einer Überschrift bestückt, lehnte er sich über seinen Arbeitsplatz und zermarterte sich sein Hirn, welches einfach nicht anfangen wollte zu arbeiten. Er war nun mal ein Grobmotoriker. So was wie Kunst, Architektur oder Musik verstand er nicht, konnte und wollte er auch nicht. Angestrengt starrte er auf das Blatt als würde er nur mit seinem Blick das Bild dazu auffordern die Aufgabe von selbst zu machen. Doch das Blatt wendete sich gegen ihn. “Verräter!“ grummelte Vanth auf sein Platz und lies seinen Blick durch die Klasse schweifen, hier und da hatten sich Pärchen gebildet mit der Zustimmung des Machos, und arbeiteten zu Zweit an einem Werk. Ein grunzen entfuhr ihm und versuchte irgendetwas auf den Blättern der anderen zu erkennen während der Lehrer umher ging und sich die Werke der anderen ansah und Kommentare abgab. Den Stummen schickte er sogar noch oben neben Jukka, der immer noch nichts gesagt hatte, fast als wäre er sehr glücklich da oben… oder aber er würde Kotzen wenn er den Mund aufmachen würde. Je nachdem was es war, vergewisserte sich Vanth jedoch, das er bei dem schlimmeren Fall nicht in Reichweite war. Wobei das von hier unten recht schwer zu bemessen war. Hier und da konnte der alte Dämon den ein oder anderen Interessanten Anfang erhaschen, ob Bernardo ihn dabei erwischte oder bestrafen würde interessierte ihn nicht wirklich, sollte er doch versuchen ihn an die Decke z u setzen, Vanth würde es ihm nicht ganz so einfach machen. Aber noch hatte er keine Anzeichen dafür gemacht, also würde Vanth sich noch keine Gedanken darüber machen. Er hatte aber immerhin nun eine kleine Idee, wie er fortfahren sollte, er würde so was wie ein Rechteck malen, oder naja halt so was wie die anderen halt. Er setzte den Stift an und zog seinen ersten strich, der, man soll sich wundern, überhaupt nichts mit einer geraden Linie zu tun hatte. “Hmpf!“ Aber naja, er war nun mal nicht so gut. Er zeichnete weiter und langsam nahm sein Blatt etwas an fülle zu und es sah immerhin so aus, als versuchte er etwas zu Stande zu bringen, auch wenn es erst der Anfang war und man noch nicht mal sagen konnte das das „Grundgerüst“ fertig war. Irgend sowas war doch gefallen hier oder? Er war sich nicht ganz sicher.
Kaji folgte Levis Blick, als dieser zu ihrer Schwester sah. Sie hoffte, dass er nichts schlechtes über sie dachte, aber wie sollte sie "Die Kälte scheint zu ihr zu passen" schon interpretieren? Es stimmte ja auch irgendwie... aber das musste ja nichts schlechtes heißen. Immerhin konnte sie dennoch heiß und innig lieben. Mit einem Lächeln sah sie erneut auf ihr Blatt - auf Levis und ihr Blatt - und überlegte, wie sie anfangen könnten. Gut, ein paar Striche hier und da würden wohl nicht so verkehrt sein, doch die Unlust packte das Mädchen grausam und hielt sie gefangen. Als Levi sie fragte, ob sie mit ihm nach Hause gehen wollte, stoppten all ihre Gedanken und sie sah vom Blatt hoch, direkt in seine Augen. Wie kam es, dass bisher noch niemand, außer ihrer Schwester, Kaji leiden konnte, und nun ein Junge daher lief und sie soetwas fragte, als würde er das ständig machen? Gut, vielleicht tat er das auch, doch das Mädchen wollte sich nicht anmerken lassen, wie aufgeregt sie diese Frage doch werden ließ. Gerade öffnete sie den Mund, um ihm zu antworten, doch schloss sie ihn einfach wieder, als sie an ihre Schwester dachte. Sie konnte sie doch nicht alleine nach Hause gehen lassen, das wäre ja gemein. Aber würde Levi sie dabeihaben wollen? Egal! Kôri gehörte zu Kaji, basta, da konnte auch irgendein Typ nichts dran ändern. "Ich würde gern mit dir nach Hause gehen. Und Kôri bestimmt auch!" Sie kicherte und lächelte Levi an, ehe sie wieder zu ihrem Blatt sah. Doch ihre Aufmerksamkeit fiel auf ein anderes, undzwar das, mit dem Tic Tac Toe-Feld darauf. Der Engel beschwerte sich, dass dort so viele Kreuze waren, und irgendwie fand Kaji sein Verhalten ziemlich niedlich. Am Ende waren fast nurnoch Kreise auf dem Feld und das Drachenmädchen schien nun die Ehre zu haben, ein paar Ideen einzubringen. "Okay, da du mich so fair und ehrlich besiegt hast, und sicherlich kein schlechter Verlierer bist", Kaji grinste Levi währenddessen an und musste leicht lachen, ".. Werde ich entscheiden, was wir zeichnen." Sie verkündete es so feierlich, als hätte sie als Königin ein neues Gesetz in der Welt verbreitet. Bevor sie allerdings fortfuhr, nahm sie das leere Blatt Papier und einen Stift, und legte beides genau vor Levi. "Wir zeichnen ein Haus. So, und da ich mich jetzt schon geistig so angestrengt habe, darfst du es zeichnen." Mit einem zuckersüßen Lächeln beendete sie ihren Satz und stupste Levi an, damit er auch brav anfing, etwas aufs Papier zu bringen. Dass er nicht wirklich gut zeichnen konnte, wie er selbst sagte, interessierte sie dabei nicht - irgendwas würde schon dabei rauskommen! Die Betonung lag auf... irgendwas. Als der Schwarzhaarige auf die Frage zum Hund einging, schaute das Mädchen diesen die ganze Zeit verträumt an, hörte dem augenscheinlichen Besitzer aber dennoch zu. "Cruel..", murmelte sie und riss sich von dem süßen Anblick los, um sich in der Klasse umzuschauen. Eben hatte sich doch jemand so vorgestellt, doch... wo war er? Verwundert schaute sich Kaji um, ehe ihr Blick nach oben wanderte, wo auch er nun an der Decke hing. Ja, das war Cruel. "Oh.", verwundert blickte sie ihn weiterhin an, dachte einerseits an die komischen Lehrmethoden des Lehrers, und andererseits daran, dass dieser Junge irgendwie... zumindest nicht offen und freundlich auf sie gewirkt hatte. "Ob die beiden wohl gut befreundet sind? Irgendwie würde das garnicht passen..." Die 18-Jährige schaute nun wieder zu dem Hund, dann zu Levi. Sie wusste nicht, ob es erlaubt war, einen Hund zu halten, aber... es wäre seltsam, wenn es verboten war. Immerhin müssten die Zwillinge dann auch halb verboten sein, mehr oder weniger. Nichtsdestotrotz fand sie das Tier süß, und deswegen war sie auch für die Idee des Engels. "Und... hast du schon einen Namen?"
"Oh gosh, Homoattacke!", rief ich entsetzt, als ich einen Klapser auf die Schulter bekam, und ein paar Sekunden schon an der Decke abhing. Ahja. Also, der Klapser hätte gereicht. Ich war geweckt. Für mein Leben. Warum musste man mich denn wecken? Wir hatten Kunstunterricht, und es malten genug. Ich krabbelte an meinem Tisch vorbei, an der Wand entlang [natürlich. Irgendso ein Antischwerkraftzeug, oder so..] und fühlte mich prompt wie Emily Rose aus der Exorzist. Ich hatte sie mal getroffen, und sie war auch richtig nett drauf. Bis auf das Spucken und das Drehen ihres Kopfes um 420°. Das war nicht so mein Fall. "Maaan, ich könnte euch jetzt allen auf den Kopf spucken.", stellte ich fasziniert fest, aber diese Faszination verlor sich auch wieder, als ich realisierte, dass ich ja Flügel hatte, und das jederzeit konnte. Davon abgesehen war das vielleicht im Moment auch nicht möglich, weil die Spucke dann doch auf die Decke und nicht auf den Boden fallen würde. "Jetzt lassen Sie mich aber runter.", meinte ich genervt, während ich an der Decke rumlief. Von hier aus konnte man allerdings alles mögliche sehen. Zum Beispiel die Weisswurst auf Levi's Kopf. Ich kicherte. Dann holte ich einen Stift hervor [Magic.] und fing an, an die Decke zu kritzeln. Wenn er Kunst wollte, konnte er Kunst haben! Nur vermutlich würde das keiner als Kunst bezeichnen, dieses 3 Meter breite, Klimt-ähnliche Gemälde, dass ich hinkritzelte. Entsetzt sah ich, wie ich was schönes vollbracht hatte. Igitt. "Ich war's nicht.", meinte ich und steckte den Stift Jukka zu. Tada. Schließlich setzte ich mich wieder auf den Stuhl, blieb im Schneidersitz, gähnte und lehnte den Kopf zurück. Dann eben doch weiterschlafen. Hmpf.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo kicherte freilich, als Caiwen ihre Zeichnung verdeckte. Er war amüsiert, dass sie so reagierte; man konnte es schon niedlich nennen. Mit dem Ausklingen seines Kicherns wollte er eigentlich an ihrem Arm rütteln, um wieder Einblick auf ihr Werk zu erlangen, doch der Absicht kam der Lehrer dazwischen. Der große, weißhaarige Kerl schaute unangekündigt auf Caiwens Zeichnung nieder und fragte gleich, was es werden sollte. Ein Haus natürlich, antwortete Mathéo gedanklich. Immerhin sah die Aufgabenstellung so aus, also brauchte er nicht unschuldig fragen, was sich da auf Caiwens Blatt tat. Als er dann aber zu Mathéo herüber schielte und sah, was dieser bisher gezeichnet hatte, verschlug es ihm wohl die Sprache. Erst mal sagte er nichts, dann kritisierte er den jungen Dämon prompt. Wenn man versuchen würde, es aus der Sicht des Lehrers betrachtete, könnte die Reaktion verständlich aufgenommen werden. Wenn man jedoch von sich und seiner Ignoranz eingenommen war, sollte es schwer werden, Verständnis dafür zu finden, dass das Wort Haus nicht ausreichte. Für Mathéo war es ein bildhafter Vergleich. In der Literatur gab es Stilmittel, bei denen man etwas anhand eines sogenannten Bildes deutete. Hier war es eben andersherum, da deutete man das Bild anhand eines Wortes. Haus, was wollte man mehr? Es steckte so viel in diesem Begriff. Jede nur erdenkliche Architektur konnte mit einbegriffen werden. Er schoss also mit seinem Werk weit über den Aufgabenrahmen hinaus, stieg in ungeahnte Höhen auf, welche mit Staunen zu begutachten waren. Der Lehrer hätte vollkommen aus dem Häuschen sein müssen, als er sein Bild sah – also auf positive Weise. Als Caiwen ihren Spruch fahren ließ, blickte der Tristam sie leicht entgeistert an. Eine Muse? Unbeschreiblich, aber seine Gedanken wurden schon von einem Kichern heimgesucht, da grinste er noch nicht mal. Das Lächeln setzte erst später ein. Andererseits würde er den Prof lieber argwöhnisch beäugen. „Aber meine Muse will mich nicht inspirieren, sondern versteckt sich sogar vor mir.“ Dabei dachte er daran, wie Caiwen eben noch ihre Zeichnung vor ihm versteckt hatte und nun wieder – wenn auch aus Versehen – den Blick auf das Blatt unterband. Daher schaute Mathéo erst mal schlitzäugig herüber mit einer gesunden Portion Misstrauen im Gesicht. Dann aber wies ihn der Lehrer wieder auf das eigentliche Thema hin und Mathéo seufzte. „Zeichnen ist nun wirklich nicht so mein Ding und …“ Sein Blick schweifte zum Lehrer. Vielleicht würde die Mitleidsnummer ziehen als armer unfähiger Schüler, doch da stieß er auf einen eiskalten Blick, der klarmachte, dass es keine Extrawurst für solcherlei Konsorten gab. Jukka und Cruel schienen eine Ausnahme zu sein, denn die bekamen ihre eigene Behandlung; wobei Jukka der eigentliche Trendsetter war. „… jaaaa, ja, ich versuch’s nochmal.“ Mürrisch griff er zum Radiergummi und löschte seine vier Buchstaben vom Blatt. Erneut seufzte er, ehe er einen Motivationsschub in Form eines Schulterklatscher bekam. Was denkt er sich denn, was er mit diesem Geklopfe bezweckt? Uuuh, ich spüre die Aura! Mit genervter Visage wandte er den Blick vom Prof ab, um sich wirklich seiner eigenen Zeichnung zu widmen. Mit dem einen Ende des Bleistiftes zwischen den Lippen suchend und dem spitzen Ende zwischen Zeigefinger und Daumen rollend blickte er an ein freies Stück Decke, wo weder merkwürdige Zeichnungen waren noch unartige Schüler hauste. Den Lehrer hatte Cruels One-Man-Show erfasst und somit war der Tristam wieder unwichtig geworden. Hm, wie hatte Ciwi das angegangen? Ganz seiner Muse entsprechend zeichnete er ein Rechteck, welches noch weniger Ausdruck hatte als jenes von Caiwen. Dafür aber waren die Linien gerade. Vielleicht sollte er sich ein Koordinatensystem im Hintergrund vorstellen, das könnte helfen. Andererseits würden dann diese naturbezogenen Charakteristika fehlschlagen … Ach, meh … „Schau mal, meine Muse, wie du die Kunst in mir erweckst.“ Breit und unschuldig grinsend deutete er auf sein Rechteck.
Levi (alt)
-22 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: siehe Sig
Eigentlich hätte sich der Engel auch denken können, dass Kaji ihre Zwillingsschwester Kôri mitschleppen würde, oder? Innerlich seufte der Junge, nach aussen hin liess er sich allerdings nicht den geringsten Funken Zweifel anmerken: "Cool.", bestätigte er ihren Satz einfach, dicht gefolgt von einem gefälschten Lächeln, das sich kurze Zeit später aber zu einem wahrhaftigen Lachen entwickelte, als sie ihre Botschaft verkündete und Levi beinahe schon den roten Teppich vor ihr ausgerollt hätte. Etwas skeptisch drehte der Schwarzhaarige den Kopf etwas und blickte auf das leere Blatt Papier, das sich auf seinem Tisch befand. Mit zusammengezogenen Augenbrauen krümelte sich Leviathan mehr auf seinem Stuhl zusammen, indem er seine Beine anzog und die Füsse schliesslich ebenfalls auf der Stuhl..platte ablegte; hatte seinen Körper dabei aber immernoch zu der Zwillingsschwester Kaji gedreht. Nachdenklich griff er nach dem Bleistift und lehnte seinen Oberkörper etwas vor, platzierte das Kinn auf seine Knie und blinzelte nun abermals direkt in das Gesicht des Mädchens. Einige Sekunden verstrichen, wahrscheinlich war es fast eine Minute gewesen, ehe sich der Engel zu ihrem Vorschlag äusserte: "Das sieht dann aus wie ne Kindergartenzeichnung, aber du darfsts gerne überarbeiten.", murmelte er und fing an, mit dem Bleistift in seinre Hand und ohne seinen "restlichen" Körper auch nur ein Stück zu bewegen ein paar Striche auf das Blatt zu kritzeln, die kurzerhand ein... relativ einfaches Haus ergaben. Daneben setzte er ein Bäumchen, dass nichtmal halb so gross wie das Haus war. "Schön, nicht?", fragte er an Kaji gewandt, die mit ihren Gedanken scheinbar aber woanders war. Stirnrunzelnd folgte er ihren Blick und erkannte Jukkas neuen Genossen - Cruel. Der ebenfalls ein Problem mit der Schwerkraft hatte. "Warum wundert mich das jetzt nicht...", kam es leicht grinsend vom Engel, als er seinen Kumpel dabei beobachtete, wie er sich an gewissen Sachen erfreute. Zum Beispiel, als er die Decke ankritzelte. Schulternzuckend wandte sich Leviathan wieder an die Zeichnung, an den "Arbeitsauftrag" und an Kaji: "Noch nicht, hast du vielleicht eine Idee?", fragte der Nephilim, ehe er ihr den Bleistift ins Haar steckte. Sein Handy, welches sich in der linken Hosentasche befand, vibrierte nun schon zum zweiten Mal, was schliesslich auch der Grund dafür war, dass er es aus der Hosentasche zog und kurz grinsend darauf rumtippte. Die beiden hatten auch keine Hobbies, oder?
Ein seichtes Nicken ließ den Lehrer verstehen, dass sie aufmerksam zugehört hatte, und seine Tipps in ihre Arbeit einbauen würde. Er hatte wohl recht, und die Hand auf ihrer Schule ließ sie kurz glauben, dass sie soweit alles richtig gemacht hatte. Noch immer zeichnete sich ein knappes Lächeln auf ihren Lippen ab, als sie sich wieder herum wand und den Blick auf ihre Zeichnung warf. Es waren gute Idee die der Mann da hatte, und damit würde ihr Bild sicherlich noch etwas besser werden, und das, obwohl sie wirklich nicht gerade talentiert in diesem Fach war. Doch das war ihr gleich, sie umfasste den Stift wieder fester, und ließ die Mine sanft über das Papier streichen. Aus den einfachen, relativ unpräzisen Linien wurden langsam erkennbare Formen, und mit Mühe konnte man sogar bereits erkennen, was es in etwa werden solle. So in Konzentration blendete sie das meiste um sich herum wieder aus. Nur kurz schweifte ihr Blick auf die andere Seite, wo ihre Schwester saß und sich noch immer angeregt mit dem Jungen unterhielt. Schwach hatte sie ihren Namen vernommen, aber nicht genau mitbekommen, worum es sich ging. Worüber die zwei wohl sprachen? Eigentlich egal, Hauptsache ihre Schwester war glücklich, denn das war sie schon so lange nicht mehr, weshalb es auch diese Kamiya milde stimmte, ihren Zwilling so zu sehen. Mit der Zeit hatte der Lehrer erneut einen Schüler an die Decke geworfen, welcher wohl auch irgendetwas getan hatte, um ihn dazu zu verleiten. Was es war, hatte sie nicht gesehen, aber der Mann hatte eine merkwürdige weise mit bestimmten Dingen um zu gehen. Innerlich hoffte sie, dass sie niemals da oben würd landen müssen, oder derart bestraft zu werden. Missmutig betrachtete sie die beiden, seufzte, und drehte sich wieder zu ihrem Tisch herum, auf dem noch immer das weiße Blatt Papier lag. Nur kurz kratzte sie sich am Kopf, ehe ihr wieder einfiel, woran sie war, und was sie machen wollte, und machte sich sofort wieder dran, ihr Werk zu vollenden. So wirklich die Zeit hatte sie nicht im Blick, und sicher, wie lange sie Zeit hatten, war sie sich auch nicht mehr, weshalb sie sich einfach ein wenig dran hielt, in der Hoffnung, rechtzeitig fertig zu sein. Die ersten Fenster wurden in das Haus gezeichnet, die unteren wurden etwas Oval, leicht ähnlich einer Herzform, und die darüber etwas kantiger, kleiner. Fenstersäume wurden gezeichnet, und die kleinen Gitter davor ebenfalls. Um den Einfluss der Natur zu deuten, zeichnete sie Risse in das Mauerwerk, welches sie mit einigen Strichen so deutete, als wäre es aus alten Backsteinen entstanden. Außerdem malte sie noch alte Ranken an die Wand, an welchen nur noch vereinzelt einige welke Blätter hingen. Außerdem kamen Schatten zum Einsatz, um alles etwas dunkler zu machen, damit es nachher auch eine Wirkung rüber brachte, die man sonst ohne Farbe nicht erkannte. Auch die beiden Bäume am Rand wurden nun etwas feiner ausgedrückt, bekamen alte, dünne Äste, die Maserung wurde eingezeichnet um die Bäume noch älter aussehen zu lassen. Auf dem Boden vor der Fassade lagen vereinzelt einige Blätter um die Bäume herum, und die Ranken ins Haus fuhren in die Erde, und flossen in die Risse, welche sie gezeichnet hatte. So arbeitete sie sich vor, und auch die letzten Fenster waren nun deutlich zu erkennen. An einigen malte sie Vorhänge, da natürlich ein normaler Haushalt auch Vorhänge besaß, oder dergleichen. Und so entstand langsam ihr Ausdruck jener Kunst, welcher der Mann am Anfang vorgestellt hatte. Es war nicht perfekt, und sonderlich schön war es mit Sicherheit auch nicht, da hier und da durchaus einige Fehler zu sehen waren, aber sie hatte sich Mühe gegeben, und bisher war sie zufrieden mit sich. Wüsste sie, das sie fast die einzige in diesem Raum war, die sich wirklich Mühe dabei gegeben hatte, würde sie vielleicht auch anders über Zeichnung denken..
Dass Caiwen vorhatte, ein Haus zu zeichnen, nahm Bernardo still schweigend auf. Er nickte einzig verständlich, als würde er gleichzeitig nach dem tieferen Sinn ihrer Aussage suchen. Bernardo dachte sich, dass sie die Kunst normalerweise nicht in ihrer Tiefe betrachtete. Vermutlich war Caiwen ein Kind anderer Künste als der des Bleistiftes. Vielleicht aber hielt sie sich noch zurück – gewollt oder ungewollt. Noch konnte man die Besonderheiten ihres Hauses nicht erkennen, also sollte Bernardo nicht voreingenommen sein und besser abwarten. Dem entsprechend wollte er warten und lieber später wiederkommen, um ihren Fortschritt erneut zu prüfen. Nun aber musste er sich erst mal mit den Kommentaren zum Talent des Tristams beschäftigen. „Eine Muse, hm?“ Bernardo gefiel die Aussage. Sie erinnerte ihn an das alte Griechenland und dessen musischen Künsten. Was man heute unter Muse verstand, war es doch eine Person, die einen zu inspirieren wusste. Caiwen hatte eine Idee zum zeichnen, Mathéo nicht. Wer war da also für wen die Muse und wer nicht? Dabei hatte sich Bernardo gedacht, dass die beiden etwas am Laufen hatten. Bei Kaji und Levi sollte es ähnlich sein. Oder war die Jugend so freizügig geworden? Musen … wieder musste er daran denken. Mathéos Reaktion auf Caiwens Aussage ließ Bernardos Augenbrauen in die Höhe schnellen. Wer versteckt sich hier? Irritiert ließ Bernardo den Blick durch den Raum schweifen, doch er fand niemanden, der nicht gefunden werden wollte. Viel mehr verdächtigte er Caiwen dazu, irgendein metaphorisches Versteckspiel zu spielen, welches den Tristam von seiner Inspiration abhielt – oder interpretierte der Lehrer absolut zu viel in diese jungen Worte? Die Jugend … Innerlich seufzte er, weil er zu viel munkeln musste, anstelle zu begreifen. Die beiden redeten doch mehr miteinander bzw. bekämpften sich, als dass sie sich gegenseitig eine Muse waren. Aus seinen Überlegungen wurde Bernardo dann jäh herausgerissen. Über seinem Kopf machte sich jemand bemerkbar und es war mal nicht Jukka – es war die Schlafmütze. Überrascht schauend verfolgte er die Handlungen Cruels. Hoffentlich meint er das mit dem Spucken nicht ernst. Besonders seiner plötzlichen Malerei folgte der Lehrer aufmerksam. Die sogenannte Bitte, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden, überhörte er einfach mal. „Na, schon mal ein Anfang. Was soll’s denn sein?“, fragte er Cruel von unten nach oben. Vielleicht lag es daran, dass er es auf dem Kopf stehend sah oder die Perspektive hinderlich war, doch den Gehalt der Malerei konnte Bernardo einfach nicht erkennen. Dass Cruel so ein miserabler Zeichner war, wollte er nicht wahrhaben, solange noch Hoffnung auf einen simplen Blickfehler vorhanden war. Caiwen und Mathéo ließ er außerdem jeweils noch einen Schulterklopfer da, ehe er sich mehr unter Cruels Malerei stellte und auf eine Antwort wartete. Nebenbei blickte er auch zu Jukka herüber, der nachwievor keinen Mucks von sich gab.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.