War das etwa amüsant, oder wieso grinste der Junge neben mir schon wieder? Das war ernst gemeint. Man benötigte eine Muse von der man sich inspirieren lassen kann.
>Aber meine Muse will mich nicht inspirieren, sondern versteckt sich sogar vor mir< Nach dieser Aussage, reagierte ich ähnlich wie der Lehrer und schaute mich um. Verstecken? Wer denn? Als ich auf meine Zeichnung blickte und meinen Arm hob, grinste ich. Aaaah. Das sollte seine Muse werden? Da hat er sich ja was Tolles ausgewählt. <-- Ironie!
Ich folgte dem Gespräch, dass Matheo meinte, er könne nicht gut zeichnen, er es aber erneut versuchen würde. Ooooh dieser arme arme Matheo! Mein Blick fiel auf sein Blatt, als er den Radiergummi nahm und das Wort ausradierte. Das arme Wort! Jetzt war es weg. Und was baute er stattdessen auf seinem Blatt? Er zeichnete genau das, was ich auch gemacht hatte - ein Rechteck.
Als er mich als seine Muse ansprach, schaute ich auf und blickte auf seine Zeichnung. Ich beäugte es misstrauisch, denn es war schöner geworden, wie meins. Es war weder schräg noch hatte es wackelige Linien.
"Am Anfang sahen sie alle noch gleich aus, mh?" äffte ich den Lehrer nach, ehe ich wieder auf meine Zeichnung schaute und etwas weiter kritzelte. Es bekam runde Fenster. Und ein Regen-Ablauf-Dingens-Rohr welches in ein Fass verlief, sodass es dieses auffüllen konnte. Doch ich hatte nicht vor, es Matheo zu zeigen. War er etwa auch meine Muse? Ich stoppte kurz mit meiner Zeichnung, stützte meinen Kopf mit meinem Arm ab und schaute zu dem Jungen, den ich noch vor nicht all zu kurzer Zeit in einem Bambuswald geküsst hatte.
Ich schaute ihm zu, wie er sich seiner Zeichnung widmete. Ein Bambushaus! Das wär auch noch cool. Aber dann würde ich ständig daran denken...irgendwie... wie sich seine Lippen angefühlt hatten.
Ich vertrieb diese Gedanken mit einem Kopfschütteln, ehe ich mich wieder meiner Zeichnung widmete und anfing, das Haus mit Pflanzen zu überdecken. Erst die Regenrinne, von welcher von unten Pflanzen hochschlängelten.
"Wie lange haben wir eigentlich noch unterricht?" fragte ich gelangweilt und schaute an die Decke, wo Cruel und Jukka klebten. Wie es wohl war, so lange kopfüber zu sein? Schoss einem da nicht das gesamte Blut in den Kopf und wurde knallrot? Wie war es bei Vampiren? Haben die überhaupt Blut in ihren Körpern?
Gedankenverloren schlich mein Blick durch das Klassenzimmer und blieb bei Levi hängen. Hmmm... Was wir nachher wohl für ein Unterrichtsfach haben?

Ob Levi es wirklich so "cool" fand, dass auch Kôri mitkommen würde? Naja.. aber.. er lächelte! Also musste doch irgendwas dran sein, weswegen Kaji ihn einfach auch anlächelte. Zu ihrem Glück weigerte er sich auch nicht weiter, ihre Anweisungen zu befolgen - immerhin hatte sie ja auch getan, was er wollte - und er setzte sich an die Zeichnung. Nochmals wiederholte er, dass dabei nichts ordentliches rauskommen würde, doch Kaji winkte nur lächelnd ab. Häuser zeichnen war auch nicht ihr Ding, also waren sie beide bestimmt auf ungefähr dem selben Stand. Zudem hatte das Drachenmädchen keine Lust, sich nun wirklich anzustrengen und zu konzentrieren. Erstens, machte ihr sowas keinen Spaß, und zweitens war Levi dann doch interessanter, auch wenn man ihm nur zusah - so wie Kaji es gerade gedankenverloren tat. Seine Augen waren irgendwie wirklich schön und die weiße Strähne in seinem Haar wirkte... niedlich. Alles in allem sah er sehr gut aus, also eigentlich war er genau der Typ Junge, der Kaji normalerweise das Leben schwer machte. Ihre Augen wanderten von Levi an die Decke, bis hin zu Kôri und dann zu Bernardo. Wie alt er wohl war? Hatte er sowas vielleicht erwähnt? Eigentlich erinnerte sich Kaji nur daran, dass er Bernardo hieß, ein Engel war und... ein Mann. Und neu. Jap, mehr wusste sie nicht. Wahrscheinlich starrte sie ihn länger an, als es gut sein konnte, während er nur zwischen den Tischen umher ging und mit verschiedenen Schülern sprach, bis Levi dann verkündete, dass er fertig sei. Wieder wandte sich das Mädchen an ihn und sah sich das Blatt Papier an. Ja, viel zu sagen gab es nicht. Es war halt ein sehr einfaches Haus. Aber... "Warum ist da ein Alien?", fragte die Schwarzhaarige verwirrt und legte den Kopf schief, ehe der Groschen allerdings bei ihr fiel und sie den Kopf gegen die Wand hätte hauen können. "Achso, das ist ein Baum! 'Tschuldige.." Kaji musste leicht anfangen zu lachen, ehe sie Levi entschuldigend angrinste. Hoffentlich war er jetzt nicht beleidigt, aber hey, er warnte sie doch eh schon die ganze Zeit wegen seines nicht vorhandenen Talentes vor!
Gerade wollte sich die Kamiya den Bleistift schnappen und eventuell ein paar Details hinzufügen, oder etwas verbessern, doch da befand sich dieser schon in dem Haar des Mädchens. Verblüfft schaute sie Levi an und plötzlich... wurde sie rot. Sie hatte keine Ahnung warum, doch dankte sie dem Schicksal zutiefst, dass der Junge sich zeitgleich an sein Handy wandte und darauf rumtippte, sodass Kaji sich schnell über die Zeichnung beugen und loskritzeln konnte, in der Hoffnung, Levi hatte nichts gesehen. Während sie ihre Verwirrung in Striche umwandelte, welche sie auf das Blatt brachte, und sich somit beruhigte - warum auch immer sie leicht aufgewühlt war - dachte sie über das zuletzt Gesagte von Levi nach. Ein Name für den Hund... hm. Kaji wusste ja nichtmal, ob es ein Junge oder Mädchen war. Wahrscheinlich hätte Kaji ihn einfach "Hund" genannt... oder so. "Mal sehen, der Hund von Levi... er hat ihn mit Cruel gefunden. Gehört er auch Cruel? Hmm... Crevi. Leel. ... Leuel. Hahaha! Oh man... hmm.. Leuel.. Liu.. Lui? Max. Peter? Meh, nenn ihn doch einfach Kaji. Oder... Bello." "Fips. Fips ist süß." Immernoch kritzelte Kaji auf dem Blatt rum, baute ein paar Details hier und da ein und versuchte das ganze mehr so zu gestalten, dass es Bernardo eher noch etwas gefallen könnte. Den Namen sagte sie nebenbei, wirkte konzentriert, obwohl sie dies nichtmal übermäßig war. Sie fand den Namen für Hunde süß, doch glaubte sie eh nicht, dass irgendwas, was sie sagte, genommen werden würde. Außerdem war Levi doch eh so mit seinem Handy beschäftigt, er schien ziemlich beliebt zu sein... so kam es zumindest gerade rüber. Er hatte sicher noch tausend andere Leute, die ihm helfen konnten. Mit einem Seufzer sah das Mädchen von dem Blatt hoch und schaute zu ihrer Schwester, welche immernoch konzentriert weiterarbeitete. Manchmal wünschte sich Kaji, dass sie auch so ehrgeizeig und zielorientiert war.

"Alien...?", wiederholte der Engel die Wörter des Mädchens, die eine ziemlich ... fiese Wirkung hatten. Das war doch kein Alien, das ... "Man erkennt doch wohl, dass das ein Baum ist!", rechtfertigte er sich voller Überzeugung, lehnte sich auf seinem Stuhl, immernoch darauf zusammengekauert, zurück, und beschloss, für den Rest der Kunststunde nun bestimmt nichts mehr zu machen. Wenn man schon anfinge, Aliens mit Bäumen zu verwechseln... Nachdem er seinen Blick wieder vom Handy abgewandt hatte, wodurch er die rörtliche Verfärbung im Gesicht des Mädchens natürlich nicht bemerkte, fixierte der Junge nun die "feurige" Kaji, die sich dran machte, seine Kindergartenzeichnung kontinuirlich zu verbessern. Ein Grinsen breitete auf dem Gesicht des Engels aus, als er sie dabei beobachtete, ohne sie auch nur eine Millisekunde aus den Augen zu lassen. Ja, er starrte dabei weniger auf das Blatt, viel mehr in ihr Gesicht: "Sieht doch hübsch aus." Worauf das nun bezogen war? Vielleicht auf die Zeichnung, vielleicht aber auch auf das Mädchen, welche diese teilweise angefertigt hatte. Vielleicht auch beides!
Das Vibrieren seines Handys riss den Nephilim abermals aus seinen Gedanken und liess den Blick wieder von dem Mädchen abwenden, obgleich sie es überhaupt gemerkt hatte, wie sehr er sie mit seinen Blicken durchbohrt hatte. Die erste ungelesene Nachricht auf seinem Handy war von Misu, der er sofort eine Antwort eintippte - scheinbar hatte sie Liebeskummer, Langeweile, oder einfach keine Freunde (ausser ihm.) Warum sonst würde sie ihm schreiben?
Als Leviathan bei der zweiten Nachricht allerdings die Antwort seines Kumpels Kurya erwartete, und der Absender allerdings ein anderer war, zuckte er innerlich zusammen. Seine Augen schmaler und schmaler, als er die SMS von Alisha las - stimmt ja, er hatte sie besucht. Heute Morgen. Warum war sie gekommen, wenn sie noch krank gewesen war? Es wäre besser gewesen, wenn sie im Waisenhaus geblieben wäre. Bestimmt.
Dadurch, dass der Nephilim so konzentriert auf die SMSn war, kam der Namensvorschlag von Kaji irgendwie nur halb an, zumindest... schien er es nicht richtig aufzunehmen. Er ging auch nich darauf ein, was bestimmt sehr höflich rüberkam.
Kurz überlegte Levi, tippte dann aber eine Antwort ein - ein Fiesling wollte er ja auch nicht sein. "Gott sei Dank ist die Stunde bald vorrüber.", murmelte er leise, als er die Uhrzeit auf dem Display ablas. Noch fünf Minuten! Bevor er sein Handy aber wieder zurücksteckte, linste er wieder zu Kaji, die aus ihrer Zeichnung nun wirklich etwas... gemacht hatte. So konnte man es wenigstens dem Lehrer abgeben, ohne sich peinlich zu machen. "Wir beide ergeben ein super Team.", stellte der schwarze Engel fest und grinste dabei zähnezeigend frech und etwas übertrieben. "Hey, kann ich deine Handynummer haben?", schoss es einfach aus ihm heraus, ehe er das Tiermädchen mit seinem Handy in den Oberarm piekste. "Mit einem Foto, dass ich dann hinzufügen kann." Das Grinsen des Engels wich immernoch nicht. "Ich mach auch nichts Böses damit."

Mit Cruels Einsatz schwenkte die Aufmerksamkeit des Lehrers von Caiwen und ihm weg. Wünschenswert. Kurz suchte auch Mathéo seinen Klassenkameraden, welcher da seine One-Man-Show abzog. Innerlich hoffte der Tristam, nichts abzubekommen, aber er saß auch in sicherer Entfernung, solange Cruel nicht gezielt auf ihn losgehen würde. Vorerst misstrauisch blickte der Tristam gen Decke, ehe er seine Mimik besänftigte und sich wieder seinem Blatt zuwandte. Caiwen hatte Interesse an seiner Zeichnung bekundet, in dem sie gierig auf das Blatt schaute. Ihr Kommentar dazu entlockte Mathéo ein leichtes Lachen. Scheinbar konnte man den Prof als Quelle für Zitate nutzen. „Ja, am Anfang sahen sie alle noch gleich aus.“ Mathéos Stimme war ruhig – sehr ruhig. Er ließ Caiwens Worte nur noch auf seiner Zunge zergehen, um sie richtig auskosten zu können. Dann blickte er sehnsüchtig zu ihr hinüber und dann wieder auf sein Stück Papier. Er sollte versuchen, etwas dran drehen zu können, obwohl ihm klar war, dass gerade die Unregelmäßigkeit ihm Probleme machen würde. Eine Quader konnte er frei zeichnen, ebenso einen wundervollen Kreis. Das waren geometrische Formen, welche er durch Zahlen wie durch Bleistiftlinien wunderbar wiedergeben konnte. Das war Mathematik, das hatte ein klares Ende und zuvor einen deutlichen Anfang. Da gab es keinen Stil, es war einfach das, was es war: Funktionalität wurde dick und fett gedruckt. Kaum hatte er sich versehen, lag schon eine kantige Tür seinem Rechteck zu Füßen. Die Tür an sich sah ja schick aus, doch sie widersprach der Stilvorlage des Jugendstils. Die Zierde – Mathéo würde sie nie beherrscht einsetzen können. Missmutig seufzte er, stöhnte schon halb vor Frust. Was war nur los mit seinen Fingern, warum trafen sie hier auf ein Hindernis? Fragend blickte er den Stift zwischen seinen Fingern an, als würde er ihn direkt fragen. Sie sahen doch menschlich vollkommen in Ordnung aus. Er hatte keinen Bruch, keine schiefen Knochen. Sie waren sogar kräftig im zupacken und konnten zugleich zärtliche Streicheleinheiten abgeben. Und doch waren sie nicht in der Lage, ein Haus zu zeichnen, welches mal nach was aussehen sollte.
Ein Dach setzte er noch hinauf, so wie es ein 6-Jähriger auch gekonnt hätte. Unter den Giebel schrieb er wieder ein Wort, nur dieses Mal war es Natur, was da stand. So sollte der stilistische Faktor auf das Haus übertragen werden. Jeder mit genug Fantasie müsste in der Lage sein, sich das Haus in veränderter Form vorstellen zu können.
Caiwen fragte nach der Uhrzeit bzw. danach, wie lange der Unterricht noch ging. Zwar schaute Mathéo auf seine Uhr, doch hatte er die Unterrichtszeiten nicht im Kopf. Um das arme Mädchen jedoch aufzumuntern, sagte er: „Nur noch paar Minuten.“ Mathéo wusste gar nicht, wie recht er damit hatte. Und was hatten sie danach? Auch das wusste er nicht aus dem Steggreif. Das schönste Schulfach war immer noch das leere Schulfach. Wenn sie davon eine Einheit im Anschluss hätten, wäre er glücklich. Caiwen sicherlich auch, so wie sie gerade dreinschaute. Ihr Blick verlor sich in der Umgebung, sie suchte wohl Unterhaltung.
Kurzerhand nutzte Mathéo seinen Bleistift mal für was anderes als zum Zeichnen und führte ihn gnadenlos in Caiwens Seite ein, bis sie erschreckt zusammenzucken würde. In dem Moment wollte der Tristam ein diabolisches Grinsen aufsetzen und ihr mit seinem Blick klarmachen, dass sie gar nicht erst anfangen brauchte, zu klagen, er würde es trotzdem nicht bereuen. „Vernachlässige dein Meisterwerk nicht!“, tadelte er seine Klassenkameradin theatralisch.

♫ DING DONG DING DONG - DONG DONG DING DONG ♫

Gemeinschaftsunterricht startet --> Raum E5 - Sternenklasse

Cruel

Ich stand weiterhin an der Decke rum, bis es auch mir reichte.
"Er wird sicher nicht Fips heißen.", meinte ich freundlich lächelnd, während ich hinunterschwebte, dann auf Levi's Rücken landete, um das Mädchen ihm gegenüber zu betrachten. Was maßte sie sich an? Dass sie bestimmen konnte, wie er heißen würde? Fips hießen sicher nur Hunde. Und unser kleiner Kerl...konnte nur den Namen eines ..richtigen Hundes tragen.
"Lassie wäre unpassend, was?", so ganz ernst meinte ich es nicht, stieg von Levi's Rücken runter und nahm sein Schwulenköfferchen, mit der kleinen Tölle drin, die ich gleich mal streichelte.
"Oder Cruel-Junior.", ich zuckte mit den Achseln, betrachtete das dunkelhaarige Mädchen mit den Locken noch einmal und drückte Cruel-junior's Kopf zurück in die Tasche, er schnüffelte nämlich ziemlich neugierig, was sicher nicht gut kam, solange man neben dem idiotischen Lehrer stand. Obwohl, der konnte sich kaum weniger drum scheren, was wir machten, oder?
Da ich von der Decke aus so ziemlich alles hatte beobachten können, hatte ich auch gesehen, dass Leviathan Handynachrichten von Misu bekam - und zurücksendete, was mich doch relativ stutzig machte; mich jedoch nicht weiter interessierte.
Ich selbst nahm Arisa's Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf die Uhr, just in diesem Moment klingelte es auch schon.
Ich haute Levi auf den Hinterkopf[das konnte er interpretieren, wie er wollte], bevor ich ging; mal eben mit der L-Hand über meine Stirn strich, während ich den Lehrer anschaute - Engel hielten sich leider nicht an die Schwerkraft - und den Raum verließ.
Wohin jetzt? Ich wartete auf ein paar Leute, an die ich mich hing, da ich selbst nicht wirklich wusste, wo ich hinmusste.

TBC: Raum E5 - Sternenklasse~

Kaji kritzelte gespielt konzentriert weiter, während immer mehr Sekunden verstrichen, ohne das Levi darauf einging, was sie sagte. Der Druck ihrer Hand wurde stärker, die Striche dunkler, ehe schlussendlich die Miene des Stiftes abbrach und das Mädchen diese verwundert und leicht zerknirscht anschaute. Naja, was solls, das Bild konnte man auch soweit als "fertig" bezeichnen... viel mehr würde eh nicht bei rauskommen. Das Levi es hübsch fand, nahm Kaji zwar zur Kenntnis, aber sie sagte nichts dazu. Wenn er nichts konnte, fand er wahrscheinlich jedes Kindergartenbild hübsch.
Das Mädchen steckte den Stift weg und holte einen anderen heraus, nur um noch schnell die Namen der beiden in die rechte obere Ecke zu schreiben. Hm. "Levi + Kaji" stand dort. Eine Weile lang starrte das Drachenmädchen diese Namen an, man konnte auch durchaus falsch verstehen, was dort stand. Aber warum sollte Bernardo das? Er wusste ja, dass sie zusammengearbeitet hatten, und das nur bedeutete, dass das Bild von beiden war, nichts weiter. Seufzend packte sie ihre Sachen wieder weg, ehe nurnoch das Blatt auf dem Tisch lag, da Levi ja eben sagte, die Stunde würde nurnoch ein paar Minuten gehen. Auch wenn es nur gemurmelt war, und wahrscheinlich nichtmal an sie gerichtet, hatte sie es gehört. Doch als er dann weitersprach, musste Kaji den Engel verwundert ansehen, und war vorerst erschreckt darüber, wie nah sie doch eigentlich bei ihm saß. Sie waren ein gutes Team? "Hehe, ja... im zeichnen." Weil Levi alleine nichts hinbekam. Warum hegte Kaji momentan solche komischen Gedanken? Was störte sie eigentlich grade? Innerlich schüttelte sie sich einmal, irgendwie war sie es einfach nicht gewohnt so "viel" mit anderen zutun zu haben, als mit ihrer Schwester. Und diese kannte sie immerhin schon in- und auswendig, doch andere Personen waren ja völliges Neuland für sie. Doch außer nett sein konnte sie auch nichts machen, sie hatte ja garkeine Erfahrung darin, wie man sich nun wirklich Freunde machte.
Bei ihren ganzen Gedanken überhörte Kaji fast die Frage des Schwarzhaarigen, doch da sie nicht so unhöflich war wie er, bekam sie sie noch mit und antwortete auch direkt.. nachdem sie verwundert darüber nachgedacht hatte. "Äh, ähm.. okay." Was war schon dabei? Er konnte ihr eh nicht schreiben, wenn er im Unterricht gelangweilt war, da sie neben ihm saß, also würde sie wahrscheinlich eh nie von ihm eine Nachricht bekommen. Sie riss eine kleine Ecke vom Bild ab - war schon nicht so schlimm - und schrieb ihre Nummer auf, die sie Levi dann zuschob. Ob er sich fragte, warum Kaji ihn nicht nach seiner Nummer fragte? Nunja, daran dachte das Mädchen gerade garnicht. Ihre Zusage galt auch dem Foto, er hatte ja inzwischen genug Zeit gehabt, eins zu machen, also stand das Mädchen ruckartig auf, kurz nachdem Cruel von der Decke kam und Levi.. besprang. Zumindest er antwortete auf ihren Vorschlag, war aber - natürlich - nicht begeistert. Demotiviert wandte sich das Mädchen von Levi und seinem Freund ab, riss den Zettel vom Tisch und legte ihn im vorbeigehen vorne auf das Lehrerpult, ehe sie den Raum verließ. Kaji hatte erstens völlig vergessen, dass sie auf ihre Schwester hätte warten sollen - dafür war sie zu durcheinander und hatte das Bedürfnis, einfach nur zu verschwinden - und zweitens wusste sie garnicht, wo sie nun hin sollte. Doch ein paar Unterlagen in ihrer Tasche sollten ihr dabei helfen, wenn das Mädchen merkte, dass sie keine Ahnung hatte, wohin.

tbc.: Sternenklasse

Weiter in ihrer Zeichnung vertieft weckte die laute Glocke dieser Schule sie aus ihrem Halbschlaf der Konzentration, in welcher sie die ganze Zeit geschwebt hatte. Ganz fertig war sie nicht geworden, aber es würde hoffentlich reichen, hatte der Lehrer doch eh nur eine vertretende Rolle in dieser Stunde eingenommen, und mit etwas pech würde sie ihn vermutlich eine ganze Weile nicht mehr wieder sehen. Da er aber trotzdem irgendwie freundlich zu ihr gewesen war, nahm sie sich vor, auch freundlich zu ihm zu bleiben. Deshalb war schnell ihr Name auf das Papier geschrieben, und gerade, als sie nach vorn zum Pult gehen wollte, stürmte ihre Schwester nach draußen und verließ den Raum relativ stürmisch, ohne, etwas zu ihr gesagt zu haben. Ein verwirrter Ausdruck legte sich auf ihre Mimik, und kurz schweiften die blauen Augen herüber zu ihrem Sitzplatz, an welchem auch der Junge hockte. Hatte er sie etwa verletzt? Sofort keimte in ihr der Zorn auf. Hatte der Junge ihr etwas angetan, würde sie ihm persönlich den Kopf von den Schultern beißen! Doch darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Sich elegant zwischen den Schülern hindurch schlängelnd legte sie ihr Werk auf den Tisch des Lehrers, schenkte dem Lehrer zum Abschied ein nettes Lächeln und schob sich dann durch die Tür, wo sie sofort hinaus auf den Flur trat, und gerade noch ihren Zwilling um die Ecke biegen sah. Sie kannte ihre Schwester.. irgendetwas war passiert, sonst wäre sie niemals einfach gegangen, zu mindestens nicht, ohne wenigstens eine Nachricht hinterlassen zu haben. Um sie nicht zu verlieren machte sie sich sofort auf ihr zu folgen, hechtete durch den Flur, bremste, schliderte um die Ecke das die Gummisohlen auf dem Schulboden das quietschen begannen, ehe sie ihren Körper in letzter Sekunde wieder geradeaus hieven konnte, um ihrer Schwester weiter nach zu laufen. In ihrer Gedankenlosigkeit hätte sie ihre Schwester wohl nicht mal mehr gehört, selbst, wenn sie als Drache über sie fliegen würde mit einem riesen Getöse. Deshalb entschloss sie sich lieber, sich zu beeilen, und als sie direkt hinter ihr stand umschlang sie ihren Oberarm, neigte ihren Oberkörper leicht nach vorn, während sich der besorgte Blick auf das rote Augenpaar ihres Zwillings legte. Da Kôri eigentlich jemand war, der relativ sportlich war, wirkte sie im Moment nicht einmal so, dass sie gerade einen kleinen Sprint hinter sich gebracht hatte. „Hey, Kaji, was ist los? Hat der Typ dir etwas angetan?“, drang ihre Stimme forsch an das Gehör ihrer Schwester. In ihrem Gesicht lag etwas wie Zorn, denn egal was geschehen war, hatte es das Mädchen insoweit durcheinander gebracht, dass sie nicht einmal den richtigen Gang gewählt hatte zum nächsten Unterricht. Nicht, dass das bei Kaji verwunderlich war, aber für normal war sie einfach wesentlich herzlicher, und fröhlicher..



tbc: Sternenklasse



out: wenns dich stört, einfach melden.

Vanths arbeit war nach seinem kleinen Fortschritt sofort wieder zum Stocken gekommen. Er sah sich wieder u, alle waren Hart am Arbeiten und beugten sich über ihre Zettel wobei, nein nicht alle. Nja wie auch immer. Wie es der Lauf der Dinge wollte, konnte Vanth zwar sehen was die anderen machten und zeichneten aber er konnte dem nicht wirklich folgen. Er lehnte sich zurück und legte den Stift hin. Es hatte kein Zweck nun noch weiter zu machen. Also wartete er einfach nur noch auf das Ende der Stunde. Er lies die Augen jedoch offen diese Schwäche gab er sich nicht, jedoch war er wirklich Müde. Und wenn er nun daran dachte, das noch eine Stunde folgen würde, stieß er innerlich auf. Es war wohl doch eine Schlechte Idee gewesen hier an die Schule zu kommen. Oder er sollte Jinai einfach nur über das Knie legen und er konnte von hier verschwinden. Naja noch war es sein erster Tag. Eventuell könnte es ja noch besser werden.
Zum Glück kam das Ende der Stunde früher als erwartet und Vanth zuckte hoch. Hatte er nun doch etwas gepennt? Naja wie es schien hatte Macho ihn nicht entdeckt oder so. Wie auch immer. Der Dämon stand auf, packte seine Sachen und legte seine sogenannte Zeichnung auf den Tisch des Lehrers. “Kunst ist nicht mein Ding, alter Mann!“
Ohne noch etwas zu sagen oder iwen anzusehen marschierte er aus dem Zimmer und folgte den anderen zur nächsten Stunde. Er hatte weder eine Idee wohin es ging noch was sie nun hatten, aber er würde es wohl früh genug heraus finden. Leider.

Tbc: Sternenklassse blah

Aus den beiden Rabauken an der Decke wurde Bernardo nicht schlau. Der eine schien gestorben zu sein und der nächste gehörte zur ganz besonderen Sorte.
Mit dem Stundenklingeln schnipste der Engel kurz und löste die Schwerkraftumkehr im Raum auf. Sowohl Jukka, der samt Tisch wieder zurückschwebte als auch Cruel, der seinem Tisch zuvorkommen wollte, verließen die Deckengegend. Bereits jetzt hatte Bernardo Kritik am Schulsystem entwickelt. Die Selektion der Kurse hätte besser sein können. Feste Klassen waren überbewertet. Je nach Fach hätte man eine Einteilung finden können, um die Unwilligen von den Willigen zu separieren. Da taten einem die Fleißigen leid, die unter der auffallenden Unlust ihrer Mitschüler leiden musste. Wobei, wenn er sich Kôri anschaute, schien sie alles andere ausblenden zu können. Auch Kaji, welche den aktiven Part bei der Partnerarbeit gespielt hatte, hatte sich wenig ablenken lassen. War schon eine komische Truppe mit ihren Individualisten. Nur der Lehrer musste sich wegen allen regen und kam nicht drum herum, sich auch mal zu ärgern. Doch die Stunde war für sein Gemüt sehr ruhig abgelaufen; so, wie man es von ihm kannte. „Okay, Schluss für heute, macht euch zu eurem nächsten Unterricht. Die Bilder bitte unterzeichnen und liegen lassen.“ Sein Vorhaben, die Bilder in der Gruppe auszuwerten, war gescheitert. Die Zeit war ihm davongeeilt. Wenigstens die Möglichkeit, fertig zu zeichnen, wollte er den Kindern geben. Die Auswertung musste er für sich selbst machen.
Als er zu seinem Schreibtisch zurückkehrte, verließen schon die ersten den Klassenraum. Einer der Truppe, Vanth, brachte ihm seine Arbeit sogar bis nach vorne. Das konnte Bernardo nun gut heißen oder auch nicht, denn den Weg hatte er wohl nur gewählt, um einen tollen Kommentar abzugeben. Bernardo musste in seinen Bart hinein seufzen. Was brachte es dem Knaben denn, seinem Lehrer so was mitzuteilen? Wollte er sich schon mal herausreden dafür, dass er nichts zu Stande gebracht hatte? Bernardo warf sofort einen Blick auf Vanths Werk. Ja, okay. Es war enttäuschend, aber besonders, weil er es so mangelnd versucht hatte. Künstler war nicht jeder, der teure Kunst herstellen konnte. Künstler war der, der versuchte, sich auszudrücken. Wer von vornherein den Dienst quittierte, der würde auch nie ein Künstler sein. Vanth. Bernardo erinnerte sich an dessen Vorstellung. Er war der von Rache gezeichnete Dämon, dessen Geist wohl total von diesem Vorhaben benebelt war. Es war schade um den Jungen, dass ihn dieses Schicksal ergriffen hatte. Bernardo empfand Mitleid, denn diese Art und Weise, welche der Knabe an den Tag legte, hätte nicht sein müssen. Wie viel ist er wohl selbst daran schuld?, fragte sich der Engel ohne Flügel.
Nach einem Kopfschütteln war die Frage wieder vergessen. Es gab wichtigeres, woran man denken konnte: zum Beispiel den Feierabend. Für heute hatte er keinen Vertretungsunterricht mehr geschweige denn einer festen Unterrichtseinheit. Dennoch würde er warten müssen, bis alle Schüler den Raum verlassen hatten.
Das Klassenbuch fiel ihm auf. Es lag immer noch auf seinem Tisch. Schnell wandte er sich um und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Seine Augen blieben bei Caiwen hängen, welche sich auch auf den Weg machen wollte. „Caiwen“, rief er nach ihr. „Komm mal bitte eben her.“ Und als sie vor ihm stand: „Hier, am besten, du nimmst das Klassenbuch mit. Der nächste Lehrer wird sich freuen.“ Und drückte ihr besagtes Buch in die Hand. Danach setzte er das Einsammeln der Zeichnungen fort.