Dies ist, unschwer zu erkennen, der Kunstraum der Schule. Überall stehen offene oder gar verschlossene Farben, Plakate, Leinwände und Staffeleien herum und an den Wänden hängen wunderschöne Bilder, die einst von Schülern gemalt und hier ausgestellt wurden. Der Kunstraum ist in zwei Hälften gegliedert: Die eine, vordere Hälfte besteht einzig und allein aus einigen Staffeleien, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Dahinter, also im zweiten Teil des Raums stehen Schulbänke der Reihe nach aufgegliedert, wie sie auch in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Allerdings sind die Tische und Stühle hier von der etwas antikeren Sorte, als jene in den Klassenräumen. Erschreckt euch nicht, wenn ihr am frühen Morgen oder am späten Abend den Raum betritt und ihr plötzlich angestarrt werdet - es sind nur die Puppen, die gerne zum Malen verwendet werden.
Pünktlich um Viertel nach Acht hatte der Lehrer seine Schüler gebeten, sich auf ihren Plätzen einzufinden - zumindest die wenigen, die anwesend waren. Fragen hatte scheinbar keiner von ihnen mehr gehabt. "Nun gut, es scheint mir, dass eure Mitschüler es nicht für wichtig erachten, im Unterricht zu erscheinen - die Konsequenzen werden sie dann selbst spüren", begann der Lehrer zu erzählen, "Wir werden jetzt mit dem Unterricht beginnen, ich sehe keinen Grund noch länger zu warten." Mittlerweile hatte Alexander sich vor seinem Pult eingefunden. "Wie bereits erwähnt bin ich euer neuer Klassenlehrer Herr Alvarez. Ich werde euch alle vom heutigen Tag an in Kunst, Magie und Rassenkunde unterrichten. Es liegt nicht in meinem Willen Unlust zu säen, ich lege jedoch Wert auf Pünktlichkeit und verabscheue Störenfriede. Solange ihr euch an diese beiden Punkte haltet werde ich euer bester Freund sein." Alexanders Blick durchfostete die Reihen der Schüler. Vier von neun. Das war eine unangenehm geringe Ausbeute. "Da nur so wenige Schüler anwesend sind werden wir die Klassensprecherwahl auf unsere nächste gemeinsame Stunde verschieben und direkt mit dem Kunstunterricht beginnen." Mit einer schnellen Bewegung schlug die Lehrkraft ihren linken Arm zur Seite und hielt ihn nach links von sich gestreckt. Zeitgleich löste sich die Kreide an der Tafel in violetten Dunst auf und schrieb ein neues Wort groß über die gesamte Tafel. "Unser erstes praktisches Thema ist die Malerei." erklärte er, nachdem sich die Buchstaben auf der Tafel abgesetzt hatten. "Seperat zur Praxis werden wir uns mit der Kunsttheorie zum Thema der Malerei beschäftigen. In diesem Rahmen werden wir uns mit der Malerei im Laufe der verschiedenen Kunstepochen beschäftigen." Aufmerksam huschten seine goldenen Augen umher. Erst zu Sayo, dann Jona, Flamex und letztlich auch zu Naomi. Allen vieren sah er eindringlich in die Augen, inspizierte jedoch auch ihre Mimik. "Im Rahmen der Praxis werdet ihr mehrere Bilder malen, dabei verlange ich mindestens zwei Werke pro Schüler, eine Begrenzung nach oben steht offen. Kunstinteressierten Schülern steht es ebenso frei außerhalb des regulären Unterrichts Gemälde anzufertigen und im Unterricht als Arbeit anzubieten. Außerdem dürft ihr euch während des Praxisunterrichts gerne auch unterhalten und eure Plätze verlassen, um euch die Bilder eurer Mitschüler anzusehen oder euch über die Werke auszutauschen. Mit Privatgesprächen während des Praxisunterrichts habe ich ebenfalls kein Problem SOLANGE ihr trotzdem weiterarbeitet. Merke ich, dass ihr nicht arbeitet, werde ich euch schnell im Nacken sitzen." Wieder löste er die Schrift an der Tafel auf und ersetzte sie durch die Worte Zeichnen ist keine Malerei!"Ich denke das spricht für sich. Es steht euch frei, die Grundlinien und Achsen eurer Gemälde mit Bleistiften zu zeichnen, das Endergebnis MUSS jedoch ein Gemälde sein. Ob Öl-, Acrylfarben ist euch übrlaassen. Auf Wasserfarben verzichten wir." Lächelnd schloss Alexander seine Augen, erhoffte sich innerlich, dass seine Schüler die Aufgaben hinnehmen würden - nun eigentlich MUSSTEN sie das tun. "Eine weitere Freiheit die ich euch gewähre ist es, dass ihr eure Motive im Praxisbereich selbst bestimmen dürft, sie müssen lediglich in einen der Folgenden Themenbereiche einzuordnen sein:", abermals löste er die Schrift mit einer Handbewegung auf um neue Worte an die Tafel zu schreiben, "Bereich eins: Natur. Bereich zwei: Humanoide Lebensformen. Bereich drei: Mythologische Gestalten." Wieder pausierte der Lehrer, er wollte den Schülern genug Zeit lassen, alles aufzufassen. "Mindestens eines eurer Werke sollte sich dabei an einer Kunstepoche eurer Wahl ausrichten." Sachte fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar und strahlte seine Schüler herzlich an. "Damit wären wir auch schon bei einer ersten Frage: Welche Kunstepochen kennt ihr? Irgendwelche freiwilligen? Fühlt euch frei einfach zu antworten, wir sind schließlich nur wenige."
Als unser Lehrer den Unterricht begann, huschte ich ohne auf eine Antwort von Sayo zu warten auf meinen Platz. Angestrengt hörte ich Professor Alvarez zu und versuchte mir alles so gut wie möglich einzuprägen. Das nervte zwar höllisch, aber irgendwann, da war ich mir sicher, würde ich es brauchen können. Währenddessen wanderte mein Blick immer wieder kurz zu Sayo. Was wollte sie von mir? Wir durften zwar selbst, entscheiden, was wir malen, aber ganz glücklich war ich mit den Vorlagen nicht. "Nur Öl- und Acrylfarben?" Das war meiner Meinung nach ein bisschen übertrieben. Außerdem hatte ich mich mit dem Thema malen zuvor sowieso nie auseinander gesetzt. Einfache Buntstifte hättens auch getan. Missmutig schaute ich zu meinem Lehrer nach vorne und zeigte auf. "Antike! Da muss man eigentlich nur die Ägypter, Römer und Griechen erwähnen, da diese das meiste aus dieser Epoche hinterlassen haben, jedoch finde ich die Statuen aus dieser Epoche weitaus beeindruckender als die Gemälde." Fragend beobachtete ich meinen Lehrer und wartete auf eine Berichtigung, oder einen Tadel. Was anderes erwartete ich eigentlich nicht.
Ich stand auf und setzte mich an meinen Platz. Die anderen Schüler hatten wohl keine Lust auf die Schule. Ich seufzte und verräumte meinen iPod wieder in der Tasche. Ein wenig gelangweilt hörte ich unserem Lehrer zu, während ich locker auf meinem Stuhl sass. Als er anfing uns unsere nächste Aufgabe zu erklären, wünschte ich mir, dass ich lieber auch nicht gekommen wäre. Ich war wirklich nicht besonders begabt im Malen und jetzt sollte ich zwei Gemälde anfertigen?! Mir war gleich klar, zu welchem Thema ich die Gemälde malen würde. Für mich war die Natur das spannendste und ich verbrachte auch schon so recht viel Zeit darin. Wenigstens durften wir während der Arbeit reden und mussten nicht still an unseren Werken hocken. Bei der ersten Frage, stützte ich meinen Ellenbogen auf dem Pult ab und platzierte meinen Kopf auf meiner Hand. Die Anderen konnten ihm antworten, ich hatte im Moment keine grosse Lust dazu. Der Junge übernahm dann auch die Arbeit und erzählte etwas über die Antike. Er schien etwas von Kunst zu verstehen und mir war es nur recht, dass er sich meldete. So musste ich es nicht tun.
Nachdem sich der Junge namens Kaoru irgendwann später vor dem Waisenhaus verabschiedet hatte ging sie auch hinein und machte ihr Zimmer ausfindig. An sich war der Tag ja nicht so schlecht gelaufen und auch wenn der Kleine etwas nervig war, irgendwie war er dennoch freundlich. Seltsam war nur das sie selbst ihm gegenüber so eine Zuneigung verspürte, jeden anderen hätte sie mit Sicherheit umgebracht oder wär einfach nur abgehauen. Je nachdem wie ihre Laune war. Sie würde Kaoru sicherlich auch nochmal wiedersehen, fraglich war nur wann sie Kurya endlich wiedersehen würde. Nachdem Kuraiko ihr Zimmer endlich gefunden hatte, ging sie direkt zu Bett. Von ihrer Zimmernachbarin war keine Spur, oder sie hatte keine, denn auf ein Namensschild hatte sie nicht geachtet. Nachdem sie irgendwann aufwachte machte sie sich nur noch schnell fertig. Eigentlich war es ihr egal ob sie zu spät kommen würde oder nicht, Hunger hat sie keinen sonst hätte sie sich sicherlich einen Wecker gestellt oder ähnliches aber naja. Sie ging mit einer 10 minütigen Verspätung einfach zu dem Unterrichtsraum wo sie hatte. Ihren Kunstlehrer hörte man schon von weitem. Sie öffnete die Tür und starrte erst mal in die Klasse ehe sie zu ihrem Platz hin ging. Als sie sich hingesetzt hatte schaute sie den Lehrer nur kurz an. „Tut mir Leid für meine Verspätung. Zu ihrer Frage kann ich aber eine Antwort geben, falls Sie sie annehmen immerhin bin ich ja zu spät.“ Kurz sah sie den Lehrer an. Er schien nicht einer von der strengen Sorte zu sein und auch seine Idee fand sie sehr interessant. Herumlaufen während der Stunde solange man trotzdem etwas macht. Sie musste leicht schmunzeln. „Unter anderem gibt es die Stilrichtung Renaissance was so viel bedeutet wie die Wiedergeburt und sie beschreibt die Epoche der mit ihr beginnenden Neuzeit, oder den Barock in Verbindung zur Architektur und Kunst man unterscheidet ihn zwischen Früh-, Hoch- und Spätbarock oder auch Rokoko.“ Sie stand auf um sich Papier und anderen Kunstkram zu nehmen. Sie begann auch gleich etwas hinzukritzeln. Auf dem Bild sollte eine Art Anwesen zusehen seien umgeben von der Natur. Schnell entstand eine annähernde Skizze von Bäumen, Blumen und einem See, im Vordergrund ein Paar mit prunkvollen Kleidern.
Der Morgen war ganzschön peinlich und hektisch zugleich gewesen. Noch immer wusste der Blonde nicht was er von Sky halten sollte, die nun jeden morgen Wecker für Toyo spielen würde. Sollte er sich darüber freuen, sich darüber ärgern oder es einfach nur ertragen?! Wenn er ehrlich war, dann war er darüber nicht gerade erfreut. Schließlich hätte sie heute beinahe gesehen, wie der Türkishaarige ihn geküsst hatte. Was würde passieren, wenn sie nächstesmal genau zum richtigen Zeitpunkt das Zimmer betreten würde? Dann wäre sein Geheimnis wohl keines mehr. Seufzend hatte der Halbengel seine Gedanken beendet und war mit den Beiden auf dem Weg zum Speisesaal gewesen. Viel Zeit hatten sie dort nicht verbracht, da sie zum Unterricht mussten. Schnell hatten sich die kleine Gruppe ein paar Brötchen geschnappt und sie auf dem Weg zur Schule gemampft. Nach dem betreten des Gebäudes hatten sie sich alle getrennt, um in ihre jeweiligen Klassen zu gehen. Leider kam Kaoru nicht sehr weit, da die Schulsekräterin ihn und Toyo aufgehalten hatte. Nach einem kleinen Gespräch bekamen die beiden ihre neuen Stundenpläne überreicht. Überrascht studierte der Blonde den Zettel in seiner Hand und lief Richtung Kunstraum. Es wurde also eine neue Klasse gegründet und er musste mit Toyo wechseln. Das Schicksal meinte es wohl gut mit Kaoru, denn nun war Toyo auch in seiner Klasse. jetzt sind wir auch noch in der gleichen Klasse.. das ist toll, oder? fragte er vorsichtig und schielte zu dem Jungen, der neben ihm herlief. Ob er sich auch freute? Mit einem kurzen Blick auf die Uhr beschleunigte er seine Schritte, da sie schon zu spät waren. Schnell klopfte Kaoru an die Tür und trat herein. Der erste der ihm ins Auge fiel war der Kunstlehrer, der seinen Unterricht schon begonnen hatte. Ohne zu zögern verbeugte sich der Blondhaarige vor diesem. Tut uns leid für die Verspätung, Sensei. Uns wurde soeben mitgeteilt dass wir nun diese Klasse besuchen. Es wird nicht wieder vorkommen. Kaoru entschuldigte sich mit einem lächeln auf den Lippen und ließ seinen Blick kurz durch den Raum wandern, als er auch schon ein bekanntes Gesicht sah. Kuraiko. Sie war also auch in seiner neuen Klasse. Ich heiße Kaoru Kiyoshi. stellte er sich kurz vor, damit der Lehrer wusste wer da vor ihm stand. Schnell huschte er dann an seinen Platz.
In den fünf Minuten Pause, die sie gehabt hatten, hatte Jona den Kopf mit der Hand abgestützt und wieder aus dem Fenster gesehen. Immer jedoch, wenn wieder jemand den Raum betrat, sah sie neugierig auf und musterte die Person kurz. Ihre Klasse schien aus den verschiedensten Leuten zu bestehen und hatte sich inzwischen soweit gefüllt, dass eine recht bunte Mischung zusammengekommen war. Da sie jedoch öfters die Anrede Sensei gehört hatte, vermutete sie, dass viele ihrer Mitschüler aus Japan kamen. Den Ausführungen des Lehrers hörte Jona interessiert zu. Kunst war interessant und Rassenkunde konnte sie noch nicht einschätzen. Magie jedoch klang so, als ob sie dort endlich etwas lernen könnte, um stärker zu werden. Warts ab, Brüderchen., dachte sie triumphierend. Malerei als Thema fand sie in Ordnung, so konnte sie sich dann die Zeit vertreiben, bis sie etwas zum stärkerwerden lernen konnte. Zudem forderten einen die ganzen leeren Staffeleien und Leinwände geradezu heraus. Als die Themen genannt wurden, schaltete sie bereits nach dem ersten ab. Natur, dachte sie glücklich und sah wieder aus dem Fenster, wobei sie den Rest der Worte kaum mitbekam. Die Theorie der Kunst war nicht gerade das, was sie an jener interessant fand und das erste Mal, seit sie den Klassenraum betreten hatte, wirkte sie ein wenig desinteressiert. Sie lauschte erst wieder auf, als eines der Mädchen aufstand um sich Stift und Papier zu holen. Schnell tat Jona es ihr gleich und wärend sie vortäuschte weiter zuzuhören, entstanden die groben Umrisse des Vogels auf dem Papier, den sie zuvor aus dem Fenster beobachtet hatte.
Also noch bescheuerter konnte ein Tag wirklich nicht anfangen. Angefangen hatte es ja mit Sky, die sie beinahe dabei erwischt hätte, wie sie sich küssten. Aber Toyo konnte einfach nicht widerstehen. Und das schlimmste, sie waren jetzt sogar in einem Zimmer, wie könnte er da die Hände bei sich behalten? Vielleicht sollte er sich so wenig wie möglich in seinem Zimmer aufhalten. Genau das war ein guter Plan, heute würde er ihn auch schon in die Tat umsetzen, sobald die Schule vorbei sein würde. Toyo überlegte wie sein Weg ins Klassenzimmer aussah. Er war wirklich ein wenig vergesslich. Und da konnte es schon vorkommen, dass man den Weg ins Klassenzimmer vergaß. Zwar war er erst gestern in der Schule gewesen. Doch bevor er den Weg zu seinem eigentlichen Klassenzimmer suchen beziehungsweise beschreiten konnte, wurde er von der Schulsekretärin aufgehalten, die ein paar Neuigkeiten für die Beiden bereit hielt. Sie waren doch tatsächlich nicht nur in einem Zimmer sondern jetzt auch noch in derselben Klasse. Wie kam es eigentlich zu dieser Umstellung. Toyo kratze sich verwirrt am Kopf, ehe sich schon der Blondschopf zu Wort meldete. "Ja, das ist toll.", grinste der Langhaarige im entgegen. Es war schon irgendwie toll, jetzt konnte er den Blonden auch noch im Unterricht belästigen. Die Frage war nur, ob er das auch so toll fand. Schnell hatten sie ihre Klasse und den Kunstraum gefunden. Zeichnen stand jetzt also auf dem Stundenplan. Eigentlich war er nicht unbedingt der beste Zeichner, aber auch nicht so schlecht darin. Seine Leidenschaft galt immerhin der Fotografie. Kaoru war schon bei der Tür angekommen, als er auch schon klopfte und hineintrat. Toyo folgte ihm in einem kleinen Abstand und sah mit einem Lächeln in die Runde der Schüler. Der Blondschopf klärte den Lehrer um die momentane Situation auf und stellte sich vor. "Ich bin Toyo Taruko. Sorry, wegen der Verspätung, Sensei.", war ebenfalls auch seine Antwort darauf. Schließlich musste er sich auch selbst dafür entschuldigen. Der Türkishaarige folgte dem Blonden unauffällig und setzte sich ebenfalls auf seinen Platz. Er kannte hier noch weniger wie in seiner alten Klasse. Nicht wirklich berauschend. Wobei einen Lichtblick hatte das Ganze, er war mit Kaoru in einer Klasse. Das war erträglich.
Sayo verdrehte die Augen zur Decke. Sie beabsichtigte es in keinster Weise sich den Lehrer zum besten Freund zu machen, aber bitte, würde sie eben pünktlich kommen. Das hatte sie ja sowiso vorgehabt bevor Flamex sie aus der Bahn geworfen hatte. Nachdem er sich vor einigen Minuten auf seinen Platz verzogen hatte war die Gestaltwandlerin, etwas verwirrt und verärgert über seine seltsame Bemerkung ebenfalls zu ihrem Stuhl zurückgeschlichen. Sie hörte mit halbem Ohr dem Lehrer zu und achtete nicht auf etwaige Zuspätkommer. Immerhin... keine Wasserfarbe, damit kam das Mädchen sowiso nicht zurecht. Sie wurde durch die Tatsache etwas milde gestimmt, dass zwei der vorgegebenen Themen mit Tieren zu tun hatten und sie somit wenigsten die Proportionen irgendwie hinbekommen würde, immerhin war es das was sie sich seit sie auf dieser Insel angekommen war Tag für Tag einbläute: Tiere, Tiere, Tiere. Von der Shiluette bis ins kleinste detail, damit sie sich irgendwann in etwas anderes als nur in eine kleine weiße Katze verwandeln können würe. Sie beschloss sich jetzt etwas aktiver am Unterricht zu beteiligen und kramte in dem Teil ihres Gedächtnisses in dem sich alles befand was sie über Kunst wusste. Dann hielt leicht die Hand in die Luft. "Impressionismus und Expressionismus", meinte sie knapp und hoffte Alvarez würde nicht weiter sticheln. Ihr war klar, dass sie mit Bereich eins beginnen würde. Die Natur war etwas was sie liebte und was sie kannte und zur Not würde sie eben irgendetwas malen und es dann als moderne Kunst oder derlei Schwachsinn ausgeben. Eventuell könnte sie sich dabei wenigstens ein wenig entspannen.
Fast schon ein wenig überrascht fiel Alexanders Blick auf Flamex als dieser als erstes das Wort ergriff. "Korrekt, die Antike ist eine der frühesten Kunstepochen - jedoch solltest du differenzieren, dass die Malerei in der Antike hauptsächlich auf Holz, Vasen oder Stein auftrat. Nur selten wurde Gebrauch von anderen Bildträgern wie beispielsweise Leinwänden gebrauch gemacht." An für sich war die Antwort des Schülers so in Ordnung und er nickte ihm noch einmal abschließend zu. Dann trat eine weitere Schülerin in den Raum - eine der Verspäteten. Sie entschuldigte sich für ihre Verspätung, schien jedoch keinen wirklichen Grund parat zu haben. Als Entschädigung jedoch warf sie sogleich eine Antwort in den Raum. Fasziniert hörte der Lehrer seiner Schülerin zu. Zu spät oder nicht, sie wusste, wovon sie sprach. Zufrieden grinsend nickte der Lehrer ihr anerkennend zu. "Absolut korrekt. Ich denke angesichts deines Engagements werde ich diese Verspätung verkraften können." entgegnete er ihr erfreut. Natürlich wurde sie trotzdem als zu spät eingetragen, doch das änderte nichts daran, dass die Antwort ihr Pluspunkte einbrachte - sowohl in den Augen des Lehrers als auch in der Notengebung. "Allerdings bräuchte ich noch deinen Namen, werte Dame." fügte er an, ehe auch schon die nächsten Schüler folgten es schien, als war der Raum dabei sich zu füllen. Es fehlten nur noch zwei Schüler. "Ich verstehe. Dann werde ich über eure Verspätung hinwegsehen. Wir beschäftigen uns gerade mit verschiedenen Kunstepochen. " Kurz wanderte der Blick des Lehrers zu der bisher namentlich unbekannten Schülerin, welche sich Papier und Stifte zur Hand genommen hatte. Zwar gingen sie gerade die Theorie durch, doch schien der Lehrer sich nicht daran zu stören. Sie hatte eine gute Antwort gegeben und solange die Schüler in der Theorie arbeiteten durften sie seiner Meinung nach auch gerne an ihr Platz zeichnen. Als nun auch Sayo ihr Wort erhob zeigte der Lehrer sich sichtlich zufrieden. "Korrekt, Sayo." Natürlich hätte sie auch präziser antworten können doch alles wonach der Lehrer gefragt hat waren Epochen die sie kannten, alles darüber hinaus wurde als Engagement positiv aufgenommen. Nachdem sich alle anwesenden Schüler hingesetzt und einige bereits Papier und Stifte genommen hatten kontrollierte der Lehrer noch einmal seine Liste. Fehlten nur noch zwei. Nun gut, damit ließ sich etwas anfangen. "Okay, da wir nun fast vollständig sind können wir denke ich etwas weitergehen. Um es für die verspäteten Schüler noch einmal zu wiederholen: Ich bin Alexander Alvarez, euer neuer Kunst-, Magie-, Rassenkunde- und Klassenlehrer. Ich lege für gewöhnlich hohen Wert auf Pünktlichkeit und Respekt akzeptiere jedoch auch, wenn ein Schüler mal schlechte Laune hat - solange er nicht respektlos wird. Ich habe nicht vor euch in irgendeiner Weise zu tyrannisieren sondern hoffe, dass wir alle gut miteinander klarkommen werden." erklärte er, wobei er sich mit einem freundlichen Lächeln leicht vor ihnen verbeugte. "Da wir nun doch recht zahlreich versammelt sind werden wir nun erst einmal ein wenig tiefer in die Theorie einsteigen, bevor wir in der zweiten Hälfte dieser Unterrichtseinheit - also um neun - in die erste Praxis einsteigen. Wenn ihr euch trotzdem auf den Unterricht konzentrieren könnt, dann dürft ihr gerne nebenbei ein paar Zeichnungen anfertigen. Wer will kann mir die Zeichnungen am Ende der Stunde geben - oder gar eine Skizze für die richtigen Werke, welche ihr in den nächsten Wochen anfertigen sollt, beginnen." Wieder hielt der Lehrer Inne, blickte lächelnd durch die Reihen. Ihm war natürlich klar, dass kaum ein Schüler sich über Theorie freute, doch, damit mussten sie leben können. Theorie war ebenso wichtig wie Praxis und somit musste man ihr auch ebenso viel Raum gewähren. "Wir beginnen mit dem Expressionismus. Wer weiß etwas über den Expressionismus? Der Schüler der seine Hand als erstes hebt darf frei heraus antworten." Fürs Erste verblieb die Lehrkraft bei Freiwilligen. Er wollte sie am ersten Tag nicht schon all zu sehr überrumpeln. Sollte sich niemand melden, so würde er sich wohl einen der Schüler herauspicken müssen. Währenddessen beschäftigte der Lehrer sich mit einigen organisatorischen Problemen. Die Klassensprecherwahl stand noch an, doch diese würde den Unterrichtsfluss zu stark beeinträchtigen. Zumal es wohl sinnlos war diese Wahl anzusetzen bevor die Schüler sich kannten. Letztlich kam er zu dem Schluss, dass die Klassensprecherwahl auch bis zum nächsten Tag Zeit hatte. Mit einer Handdrehung bildete er abermals ein neues Wort auf der Tafel. Diesmal schrieb er das Wort "Expressionismus" groß über die gesamte Tafel. Hoffnungsvoll wanderte sein Blick von Kaoru über Toyo zu Naomi und Jona. Diese vier hatten bislang noch nichts zum Unterricht beigetragen.
Es kamen immer wie mehr Schüler und jetzt wurde auch der Platz vor mir besetzt. Ich fand das ziemlich vorteilhaft, denn jetzt würde ich weniger auffallen. Sogar das Mädchen das neu dazu gekommen war, hatte auf die Frage des Lehrers geantwortet und dieser setzte zufrieden zu einer neuen an, nachdem er das vorher gesagte wiederholt hatte. Als er dann auch noch alle Schüler, einschließlich mich, die noch nichts gesagt hatten hoffnungsvoll ansah, war es mir zu viel. Ich seufzte und legte meinen Kopf auf das Pult. Im Moment kotzte mich das alles hier so richtig an! Er sollte sich von mir besser keine Beteiligung am Unterricht erwarten, denn dies würde er nicht kommen. Ich schloss meine Augen und blendete alles um mich herum aus. Meine Gedanken wanderten in die Vergangenheit. Als meine Eltern von meiner Verwandlung zur Vampirin erfahren hatten, wirkten sie nach aussen ziemlich gefasst. Sie erklärten mir, dass sie von ihrer Existenz wussten und auch eine geeignete Schule für mich kannte. Natürlich hatten sie mir nicht zu Beginn mitgeteilt, dass diese Schule auf einer Insel war. Um genau zu sein, hatte ich erst kurz vor meiner Abreise davon erfahren. Ich war ihnen nicht böse aber so von der Aussenwelt abgeschottet zu sein gefiel mir nicht wirklich. Natürlich war es besser so für mich, ohne eine grosse Ansammlung von Menschen konnte ich mich viel besser unter Kontrolle haben aber hier war alles so....anders. Ich öffnete die Augen und sah gelangweilt nach vorne. Ich konnte jetzt nichts mehr ändern. Für die nächste Zeit würde ich hier festsitzen und fertig. Am Unterricht würde ich mich dennoch nicht gross beteiligen. Mir fehlte einfach die Lust dazu. In Kunst musste ich ja auch nicht unbedingt mitmachen so wie in anderen Fächern, also war das auch kein Problem.