Dies ist, unschwer zu erkennen, der Kunstraum der Schule. Überall stehen offene oder gar verschlossene Farben, Plakate, Leinwände und Staffeleien herum und an den Wänden hängen wunderschöne Bilder, die einst von Schülern gemalt und hier ausgestellt wurden. Der Kunstraum ist in zwei Hälften gegliedert: Die eine, vordere Hälfte besteht einzig und allein aus einigen Staffeleien, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Dahinter, also im zweiten Teil des Raums stehen Schulbänke der Reihe nach aufgegliedert, wie sie auch in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Allerdings sind die Tische und Stühle hier von der etwas antikeren Sorte, als jene in den Klassenräumen. Erschreckt euch nicht, wenn ihr am frühen Morgen oder am späten Abend den Raum betritt und ihr plötzlich angestarrt werdet - es sind nur die Puppen, die gerne zum Malen verwendet werden.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Dafür, dass er draußen während eines Augenzwinkerns verschwunden war, sah man ihn nun gemächlich auf den Kunstraum zuschlendern. Die Hände waren demonstrativ in den Hosentaschen verstaut, der Blick zeugte alles andere als Freude. Unterricht hin und her, seit dem er allerdings auf den öffentlichen Plan geschaut hatte, war seine Laune zunehmend gen Boden gesunken. Es gab wirklich nicht viele Fächer, die ihm etwas abgewinnen konnten – laut seiner eigenen Mutmaßung, aber dieses Fach, welches nun auf ihn lauerte, war sein ärgster Feind. Kunst. Mit dem Pinsel herumzuschwingen, war eine Gräueltat für den Tristam. Hier brauchte man keinen Grips, hier brauchte man Zufallsgene. Malerisch wie zeichnerisch war Mathéo eine Niete, das musste man so einfach sagen. Seine Zeichnungen befanden sich auf demselben Level wie noch vor Jahren. Einen wirklichen Fortschritt hatte er nicht gemacht, hatte es aber auch nicht geübt. Bilder anschauen und interpretieren ging ja, aber sie selber entwerfen … wie er das Werkzeug auch hielt, nachdem der erste Strich gezeichnet war, wusste er schon, dass es nichts wurde. Also zusätzlich zu seiner Zeichenschwäche kam auch noch seine aggressive Hoffnungslosigkeit in diesem Bereich. Aber gut, er musste da durch – zwei Unterrichtsstunden lang. Solange Caiwen nicht darauf aus war, fleißig mitzuarbeiten, könnte er sich noch ablenken. Irgendwie ruhig, bemerkte der Tristam noch mal aufmerksam, als er mit der Hand zur Türklinke fuhr. Erst mal erwartete er niemandem im Raum und konnte auf Ausfall hoffen, dann aber, als er in den Raum hineinsehen konnte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Der Lehrer war da. Mal wieder kein Greis, wie es das Klischee doch vorschrieb, aber auch nicht so jung aussehend wie Slevin beispielsweise. Vor allem war er kräftiger gebaut als seine Vorgänger und das für einen Kunstlehrer. „Mahlzeit“, ließ er plump lauten, ehe er seinen Platz suchte und dem Lehrer kein Wort mehr schenkte. Nicht einmal einen Blick warf er ihn zu, nachdem er ihn beim ersten Hereinblicken gemustert hatte. Der Kunstraum war ganz anders bestückt als der Klassenraum, daher fragte er sich noch, ob der Sitzplan hier gültig war. Um sich jedoch Mühe zu ersparen, ging er einfach vor zu seinem Platz. Wenn der Plan hier anders war, würde er es schon merken, wenn Caiwen ihren Platz beziehen würde. An ihre Position konnte er sich noch entsinnen. Damals hatte er selber nicht mal seinen zugeordneten gewählt. Jetzt aber sollte er schon der Regel folgen. Die Lehrkraft sah nicht danach aus, mit Kompromissen vertraut zu sein oder wozu blähte man seinen Körper so auf? So sah doch kein Dämon aus und eine dämonische Aura war auch nicht zu spüren. Musste also etwas anderes sein. Egal. Mathéo lehnte sich auf seinem Sitz zurück. Sein Blick fiel zur Seite durch die Fenster. Sollte ihn der Himmel solange unterhalten, bis der Rest der Klasse eingetroffen war. Dabei hatte er erwartet, einer der Letzten zu sein. Tja, weiß Cai wohl selber nicht mal, wo wir haben.
Wieder ein neues Waisenhaus. Und sogar eine dazu gehörige Schule. Normalerweise hätte Kaji dem ganzen mit ein- und derselben Miene entgegengeblickt: Ungläubigkeit und ein wenig Abscheu. Aber dieses Mal war es anders, weswegen sich das Mädchen schon nahezu freute und ab und zu neben ihrer Schwester rumhüpfte, während sie auf dem Weg zum Unterricht waren. Vor ein paar Stunden kamen sie zwar erst an, doch beide waren damit einverstanden direkt in den Unterricht zu gehen - immerhin war es Kunst, wie ihr Stundenplan verriet, und Kaji liebte Kunst! Und da Kôri Schule und das ganze Zeug für wichtig hielt, hatte sie natürlich auch nichts dagegen. Was Kaji aber am meisten freute, war die Tatsache, endlich unter ihresgleichen zu sein. Mehr oder weniger. Keine normalen Menschen die das Grauen bekamen, sobald sie ein wenig Feuer sahen, was aus irgendwelchen Mündern kam, oder so... nein, hier erhoffte sich das Mädchen ein anderes Leben! Genau deswegen hatte sie auch die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen und schaute sich neugierig in den ganzen Gängen um, es gab irgendwie... so viel zu sehen, selbst wenn es nur eine Treppe war! "Du, Kôri, hier ist es doch viel schöner, als in den ganzen anderen Waisenhäusern und Schulen! Ich glaube hier werden wir wirklich bleiben können!" Ein vorfreudiges Kichern entrann ihrer Kehle, während sie ihre Schwester anschaute und ihr ein Lächeln schenkte. Inzwischen waren sie schon ziemlich weit gekommen und blieben vor einem Raum stehen. Kunstraum, hier mussten sie hin, hier fand der Unterricht statt. Sternenklasse.. mhm, das klang schonmal gut. Jedoch... fiel Kaji erst jetzt ein, dass die beiden völlig neu in der Klasse waren. Unbekannt, und wenn sie dort hinein gingen, würden sie vorgeführt werden! Jeder würde sie anstarren, mustern und sich ein Bild von ihnen machen. Mit einem Mal fühlte sie sich garnichtmehr so gut und hatte ein dumpfes Gefühl in ihrem Magen. "I-Ich will da nicht rein. Sie werden uns... anstarren!" Wenn zumindest alle im Raum stehen würden... aber NEIN, stand man vorne, so konnten einen alle sehen und die Aufmerksamkeit war auf einen gerichtet. Bevor Kaji allerdings noch einen Kreislaufkollap bekommen konnte, öffnete sie einfach ohne nachzudenken die Tür und trat den ersten Schritt hinein. Der Blick in die Klasse war.... ernüchternd. Ihre Aufregung war auf ein Minimum geschrumpft, denn es waren nur zwei Leute anwesend. Warum nur zwei? Der Unterricht sollte doch schon längst angefangen haben.. anscheinend hatte diese Klasse es nicht so wirklich mit pünktlichkeit. Nach einigen Momenten merkte Kaji, dass sie wie benommen einfach nur an die Tür gekrallt dastand, also ging sie noch ein paar Schritte hinein und räusperte sich. Nun fiel ihr Blick auf einen Mann, welcher anscheinend der Lehrer war. Er hatte wohl auch bemerkt, dass ein biiisschen mehr als die Hälfte der Schüler fehlten. Er sah mürrisch aus und das gefiel dem Mädchen ganz und garnicht. "H-Hallo..", murmelte sie, an ihn gewandt, und schaute dann zu dem anderen anwesenden Kerl. Der schien aber mit dem Fenster und was draußen so war beschäftigt zu sein, also sah Kaji wieder zu dem Lehrer. Konnte sie ja nicht wissen, dass er diese Klasse noch nicht unterrichtet hatte, sollte sie sich also vorstellen? Sagen, dass sie neu waren? Sollte sie warten bis er ihr einen Platz zuwies oder sich einfach irgendwo hinsetzen? "Also.. ich... setz' mich einfach mal..." Hatte ihr erstes Wort noch eine Lautstärke, die man hören konnte, so wurde sie während des Satzes immer leiser, ehe sie einfach ganz verstummte und auf irgendeinen Platz zuschritt. Würde dieser Mann nicht so grimmig schauen, hätte sie das ganze viel souveräner gemeistert! Aber nein, er musste ihre Aufregung wieder zum Überkochen bringen. Als Kaji sich auf einem Platz niedergelassen hatte, legte sie ihre Hände auf ihre Wangen, damit man deren Röte nicht sehen konnte und starrte fast schon wie benommen einfach auf den Boden.
Levi (alt)
-22 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: siehe Sig
So war es also gewesen. Das neue Familienmitglied, das bislang noch keinen Namen hatte, wurde mal einfach in Levis Umhängetasche gequetsch, bevor sich die beiden Freunde auf den Weg gemacht hatten, um noch rechtzeitig den Unterricht zu erreichen. "Alter, dir soll er gehören, aber ich muss ihn herumschleppen, oder was?", beschwerte sich der Nephilim, als er mit Cruel und dem Hund in seiner Tasche das Schulhaus betrat und sich dabei seine weisse Haarsträhne aus dem Gesicht pfiff. Eigentlich hatte er schon wieder Grund genug, um angepisst zu sein, denn der Hund nahm jeglichen Platz in seiner Tasche in Anspruch und Schulsachen hatte er auch keine mit - so wie immer, eigentlich. Ob Cruel welche dabei hatte? Den Gedanken schlug sich Levi rasch wieder aus seinem Kopf; welch absurde Überlegung. Als die beiden schwarzen Engel direkt den Kunstraum ansteuerten, sah der Nephilim von weiten zwei weitere Personen, die sich noch vor dem Raum aufhielten - unbekannte Gesichter, zumindest hatte er sie noch nie gesehen. Gehörten die in seine Klasse? "Du bist jetzt zwei Stunden schön still und dann kriegst du Happa.", sprach er mit dem Tier in seiner Tasche, tätschelte zuerst seinen Kopf und drückte den Hund dann etwas weiter in seine Umhängetasche hinein, sodass man ihn... nicht sah. Oder kaum. Dass er dabei fast die beiden Mädchen umgerannt hatte, merkte er erst, als es eben beinahe so weit gewesen war. "Du bist im Weg.", erklärte der Nephilim mit rauer Stimme und sprach dabei ein Mädchen (Kaji) an; merkte ausserdem erst jetzt, dass die beiden völlig identisch aussahen. Etwas verstört zog der Engel die Augenbrauen zusammen und blinzelte den beiden hinterher, als sie den Kunstraum betraten, tat es ihnen schliesslich gleich und erblickte auch sofort den Lehrer. Noch nie gesehen. Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen, als er den mürrischen Blick des Lehrers auffing: "Wir sind nicht zu spät!", rechtfertigte sich der Junge, ohne den Lehrer oder irgendwen anders zu grüssen und drückte nur seine Umhängetasche etwas an sich bzw hinter sich. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Leviathan auf einen freien Platz in der ersten Reihe, neben eine der zwei Kopien und legte die Tasche samt Welpen unter dem Tisch und schob sie dann etwas mehr an den Rand.
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Jukka hatte ich bis hier in den Gang mitgeschleppt, lies ihn schlussendlich los, da ich ja auch nicht wusste, wo er hin musste. Oder wollte. Vielleicht geht er ja nicht in den Unterricht. Weiß ich doch nicht. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. "so, ich muss in den Unterricht. Wo du hin musst, weiß ich auch nicht." verabschiedete ich mich, wusste dabei genauso wenig wie er selbst dass er ebenfalls in die Sternchenklasse ging. So machte ich die wenigen Schritte auf die Tür zu und öffnete sie, trat ein und ging auf meinen Platz. Ja, MEINEN Platz. Der, der mir zugeteilt wurde. Der, der mir vertraut war. Ja, ich liebte ihn. Naja, eigentlich nicht. Es war ja nur einen Sitzplatz. Kurz blickte ich zu Levi, ehe ich die zwei Zwillinge bemerkte und sie schief anschaute. Hö? Süß. Dem Hundi von Levi schenkte ich keinerlei Beachtung, umso mehr verwunderte es mich Matheo hie zu sehen. Wieso war der hier? Ging der mit mir in die Klasse? Oh. Das hatte ich wohl vergessen. Oh ja, ich erinnerte mich. Uff. Ich schenkte ihm ein verlegenes Lächeln, ehe ich mich an meinen Platz setzte und den Lehrer anschaute. Was Matheo wohl in der Zwischenzeit getrieben hatte? Total gedankenverloren checkte ich, dass ich den Lehrer gerade angestarrt hatte. So schüttelte ich den Kopf und schaute zu Levi. Hö? Einen Hund? Wo? Hatte levi ein neues Parfün? Wollte er mich damit irgendwie rumkriegen? Haha. Lustig. Aber echt, woher kam dieser Geruch her? Mein Blick hing an Leviathan, an seinen verwuschelten Haaren und seiner weissen Strähne. Achja, der hatte den Verrückten getroffen und mir ne SMS geschrieben. Achja. SMS. Da war noch was. Mein Blick fiel auf meine Hosentasche, wo ich das Handy rausholte und die SMS las, die ich bekommen hatte. Sie war von Mat. Kurz blickte ich zu dem Piraten, ehe ich wieder auf die Nachricht schaute und sie erneut durchlas. Ciwi? Er wollte mich treffen. Oh. Das wär sich ja eh nicht mehr ausgegangen vor dem Unterricht. Kurz zurückgetippt, steckte ich das Handy wieder zurück, nachdem ich es auf lautlos gestellt hatte. Der Lehrer war ja da. Also sollte ich brav sein und das Handy wegstecken.
Und schon wurde Jukka von dem Jungen Mädchen mitgezogen, welche ihm so quasi kurzzezeit keine Gelegenheit zur Antwort gelassen hatte. Wenigstens sein Board konnte er noch kurz greifen da verließen sie auch schon ihren vorherigen Standort. "Nein eine Freundinn hat es mir mal vorgesungen, eine Wölfin" lachte er kurz und beantwortete so noch die Frage Caiwen´s welche sie ihm gestellt hatte, bevor sie ihn auch schon im Gang stehen lies, mit den Worten das sie ja selbst auch nicht wisse wo er überhaupt hin musste. Verdutzt blickte er sich um. Na super, was sollte er den jetzt bitte machen? Einfach warten bis irgendwer kamm und ihm sagte was er zu tun hatte? Das war doch langweilig. Kurzerhand zuckte er kurz mit den Schultern und setze sich dann in Bewegung. Er folgte wieder einem Geruch, einem recht Vertrauten und dann stand er auch schon vor einer Tür. Nocheinmal atmete er tief durch, dann öfnette er die Tür. Ohw....immernoch verdutzt blickte er in die Runde und endteckte in etwas Entfernung Caiwen Sitzen. Doch nicht nur sie, auch der Typ den er in seinem Zimmer hatte Sitzen lassen, war hier. Ob die zwei sich kannten? Haha, wäre ja lustig wen dem so war. Hatte der Junge sich eigentlich am Hafen damals vorgestellt? Wie war nochmal der Name....Luvi, Lavi....irgendwas rusiches nicht? Levi...genau das wars. "Oi, Levi!" rief er durch den Raum und hob seinen Arm zur begrüßung. "Ich hoffe mein Zimmer ist noch vollständig" witzelte er, ein Witz den vermutlich eh keiner Verstehen wird, doch was solls. Nur kurz beschäftigte er sich noch mit dem Schwarhaarigen Jungen, bevor er wieder dem Mädchen folgte welches ihm doch irgendwie ähnlich war. Hinter ihr war noch ein Platz frei, zumindest sah es so aus, also entschied der Finne sich, das dies auch der Tatsache entsprechen musste, weshalb er diesen Sitz nun für sich aquirierte Das Skateboard quer über den Tisch gelegt, natürlich auf seine Rückseite, das es nicht wegrollen konnte, beugte er sich etwas vor und tippte dem Mädchen, welches sich grade mit ihrem Handy beschäftigte, auf die Schulter. "Erklärst du mir mal kurz bitte was hier überhaupt los ist? fragte er lächelnd, lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
Das Gespräch mit dem Mädchen gegenüber von ihm, kam relativ schnell zu einem Ende, und auch noch überraschend. Doch es kam auch passend. Schließlich war es Zeit zu seiner ersten Stunde zu gehen. Das Mädchen hatte Van aufgefordert ihr zu folgen, und war davon gerauscht, doch Van folgte ihr nicht sofort, sondern brachte erst sein Essensteller weg, bedankte sich und verlies erst dann die Cafeteria, leider war das hübsche Mädchen schon ohne ihn davon geeilt. Van seufzte auf. Waren die hier denn alle so sprunghaft? Kaum hatte man wen kennen gelernt, hüpften sie auch schon von dannen. Oder lag es an ihm, und er Roch einfach nur etwas streng, was natürlich möglich wäre. Schließlich waren Erdlöcher nicht gerade durch ihren sanften Geruch berühmt. Er zuckte lässig mit den Schultern und ging den Gang entlang, ohne wirklich zu wissen wohin er sollte. Schnell erinnerte er sich, das er bei seiner Ankunft einige Dokumente bekommen hatte, und er meinte sich erinnern zu können eine Karte und so was wie nen Stundenplan bekommen zu haben. Und tatsächlich, er hatte so etwas bekommen. Schnell überflog er die Sachen und erfuhr dass er nun Kunst hatte und zum Kunstraum sollte. Wie in einem schlechten Film, konnte man die dunkle Wolken regelrecht über dem Dämonen sehen. Dann schrie er auf und erschreckte somit wohl alle im Gang befindender Wesen. “ Ehhhhhhh?! Kuuuuunst!? Was soll ich denn damit? Ich kann gar nicht malen!“ Er lies die Schultern und den Kopf etwas hängen. Was für ein verfluchter Tag, das konnte doch nicht sein? Wie es schien war er gerade zu in einer Pechssträhne gefallen, aber nun war es bereits zu Spät sich zurück zu ziehen. Jinai hatte ihn schon gesehen, und wenn er nun abhauen würde, würde sie es ihm bis ans Ende aller Tage nachtragen, und das wollte er um jeden Preis vermeiden! Also schlurfte er die Gänge und die Wege entlang, die ihn Schlussendlich zu dem Raum führten, in dem er seine erste Stunde vollbringen würde...oder aber kläglich daran scheitern würde. Vor der Tür stand keiner, so wartete er noch einen Augenblick, kramte dann abermals in den Taschen herum und fand ein kleines Stück zerknülltes Blatt Papier, auf dem die wichtigsten Sachen standen. Er sollte diesen dem Lehrer geben, damit er wusste, das Vanth einer der neuen war. Dann sah er auf, seufzte noch einmal und trat durch die Tür, die eines der vielen Klassenzimmer verbarg. In der Tür blieb er kurz stehen, alles sah sehr nach Kunst und Malerei und sontiges aus, halt wie man sich einen Kunstraum halt vorstellt. Auch sah er, das bereits einige seiner neuen Mitschüler hier eingefunden hatten. Da er nicht zu unhöflich oder Arrogant wirken wollte, meinte er laut und deutlich, “ Moin!“ Warum gerade diese Begrüßung? Sie war sehr ver Norddeutschlicht…das wusste er, aber es gefiel ihm wohl. Naja, nu war es eh zu Spät etwas anderes zu sagen. Stumm betrachtete er die anderen noch kurz, dann trat er ganz in den Raum, schloss die Tür hinter sich und stellte sich an einen Platz des Klassenzimmers, etwas abseits der anderen, und wartete.
Ich spatzierte aus meinem Zimmer, grausam musste ich ausgesehen haben, so, wie mir einige Schüler ausgewichen waren oder, wie mich einige angesehen hatten - völlig entgeistert und verstört! Die Schultern gezuckt lief ich also weiter den Gang entlang, bis ich endlich den Raum erreicht hatte, vor welchem ich zunächst herum stand und mich drückte jenen zu betreten. Was, wenn sie mich alle genauso anstarrten, wie die, denen ich schon begegnet war? Was, wenn sie versteinerten, wenn ich sie anblickte oder irgendetwas, was dem glich? Den Kopf schüttelnd fasste ich an die Türklinke, wartete ab und drückte diese herunter, sodass sich die Tür öffnen ließ, doch ich öffnete sie erst wenige Minuten später. >>Duomo...<<, murmelte ich den Kopf und das Gesicht zu Boden gerichtet, sah nichteinmal zu irgendjemandem und setzte mich schließlich auf meinen Platz, niemand wurde von mir beachtet. Still saß ich auf dem Stuhl, das dunkle Haar fiel mir ins müde Gesicht, das von Trauer und Zerfressenheit getrübt war, von den Augenringen ganz zu schweigen. Ob es IHM wohl gut ging? Wieso dachte ich gerade überhaupt wieder an ihn, ich hatte jetzt Kunstunterricht, bei irgendeinem Lehrer, vielleicht konnte dieser mich ja wieder aufmuntern, vielleicht war sein Unterricht ja so toll, dass ich ein Stimmungshoch erleben konnte! Engel waren keine Pessimisten, keineswegs, doch ich spürte plötzlich ein heftiges Stechen in meinem Rücken, meine Flügel traten hervor, doch waren sie für niemanden sichtbar, außer denen meinesgleichen, wir Engel konnten die Flügel anderer immer sehen. Ein heftiger Schmerz zitterte durch diese Flügel und einzelne Federn färbten sich dunkelgrau, ehe einige Federn sich heraus lösten und zu Boden fielen. Was hatte das zu bedeuten? Verwundert starrte ich die Federn an, der Schmerz schwand und auch meine Flügel verschwanden einen kurzen Augenblick später nur die am Boden liegenden Federn wurden sichbar und schwarz. Was bedeutete es für einen Engel seine Federn zu verlieren, schmerzende Flügel, getrübtes Gefieder? Ich kannte das alles nicht, vielleicht war es ja normal... Seuftzen, ehe ich begann auf dem Tisch herum zu kritzeln, momentan war mir alles egal, selbst diese Federn von denen ich mich letzlich abwandte und nicht wusste, was ich mit ihnen sollte. Es war traurig, zu traurig, dass er mich nicht so mochte, wie ich ihn mochte, dass er mich überhaupt nicht mochte.
Lange warten musste er wahrlich nicht, denn der erste Wissbegierige betrat den Raum, da war Bernardo keine zwei Minuten mit der Vorbereitung fertig. Ganz üblich sah der Knabe ja nicht aus, seine Begrüßung war auch nicht die beste, aber Bernardo wollte nicht voreingenommen sein. Dezent nickte er seinem ersten Schüler zu und begrüßte ihn mit ähnlichen Worten. Einen Namen konnte er noch nicht zuordnen, woher auch, aber das würde sich ändern, wenn erst alle da waren. Scheinbar schlug die goldene Minute, denn die Tür öffnete sich schon wieder und zwei Jungen gefolgt von zwei Mädchen traten ein. Letztere konnte man glatt verwechseln: ganz klar Zwillinge. Dürfte unterhaltsam werden, zwischen ihnen zu unterscheiden. Da nun schon ein Hand voll Schüler im Raum war, wollte es sich Bernardo nicht nehmen lasse, das Klassenbuch zu greifen. Sofort war eine Seite aufgeschlagen, auf der er die Übersicht mit allen Namen finden konnte. Ohne irgendeine Hast ging er die Namen von oben nach unten ab und überlegte sich, zu welchem Schopf sie jeweils passen konnten. Außerdem legte er endlich die mürrische Miene ab, denn ihn überkam das schleichende Gefühl, schlechten Eindruck damit zu vermitteln. Gerade bei den Zwillingen glaubte er, ein falsches Bild auszudrücken, denn sie wirkten sehr eingeschüchtert oder sie waren es von Grund auf sowieso. Als er die Augen vom Klassenbuch nahm und einen prüfenden Blick in die Runde werfen wollte, merkte er, dass sich die Anzahl erhöht hatte. Außerdem öffnete sich die Tür zum Raum erneut und noch jemand trat ein. So gefiel es ihm, wenn sich die Masse in Kürze nach und nach sammelte. Die Hand war schon lange voll, da kam auch schon der nächste durch die Tür. Der Knabe schien von der besonderen Art zu sein, denn sein Gesicht war von Markierungen durchzogen, bei denen man glauben konnte, dass er eine laufende Ritualtafel war oder nur zu viel Geld beim Tätowierer gelassen hatte. Beides wirkte wie ein flotter Witz, wobei ersteres für die Unmenschlichkeit der Schüler am ehesten passen könnte. Dann aber wäre Bernardo besonders hellhörig, wenn sich die Vermutung bestätigen würde. Oder ob das einfach nur Farbe sein kann? Er munkelte. In Afrika gab es beispielsweise Völker, die sich den Anlässen entsprechend anmalten. Die Indianer, die ihm den Namen Weißer Bär gaben, trugen auch unterschiedliche Zeichnungen im Gesicht, allerdings waren diese farbiger. Der Junge war doch kein Indianer oder? Ausschließen wollte er es jedenfalls nicht. Innerlich wollte sich Bernardo schon erheben und einen Anfang machen, den Unterricht zu beginnen. Zwar war die Liste im Buch noch länger als die Anwesenheit, doch bevor einer nach dem anderen einschlafen würde, sollte er sein Wort an die Gemeinde wenden. Also stand er von seinem Lehrerstuhl auf und schritt vor die Front vorbei an den Leinwänden, bei denen es keiner im vorherigen Unterricht für nötig gehalten hatte, sie wegzuräumen. Doch dann wurde er plötzlich unterbrochen – ein letztes Mädchen betrat den Raum. Eine dunkle Aura umgab sie. Nicht, dass sie das Böse über jede Pore ausstieß, es war ihre Stimmung, die man meilenweit gegen den Wind roch. Ganz geordnet sah sie auch nicht aus, da ist wohl jemand zu spät ins Bett und wieder heraus. So ganz gesund sah die Kleine aber auch nicht aus. Vielleicht sollte man sie besser zur Schulärztin schicken. Wobei. Genauer überlegt war die Schulärztin gerade im Unterricht. Tiana hatte doch diesen Job inne und diese hatte sich vorhin aus dem Lehrerzimmer mit den Worten verabschiedet, zu ihrer Klasse zu eilen – so oder so ähnlich. Kurz überlegte der Hüne, ob die Schule doppeltes Personal hatte, verwarf die Überlegung dann aber. Nur einen Augenblick später griff er wieder zu und dachte doch noch mal darüber nach. Immerhin schien das Mädchen mehr mit sich herumzuschleppen als offensichtliche Augenringe. Bernardo konnte ihre Flügel sehen, wie sie sich zeigten. Schnell suchte er in der Masse, wer noch darauf reagierte. Scheinbar war das gefiederte Paar nur für Engel sichtbar. Wenn man sie eh sah, konnte man schwer entscheiden, ob sie teils unsichtbar waren oder nicht. Jedenfalls beunruhigte es den frischgebackenen Lehrer für absonderliche Kreaturen, dass sich die Flügel des Mädchens in einen so trostlosen Ton wandelten und dann die einzelnen Spitzen auch noch ausfielen. So was war ihm am eigenen Leib noch nie unter die Augen gekommen und das musste was heißen. Noch bevor er überhaupt die gesamte Gruppe zum Start des Unterrichts begrüßt hatte, näherte er sich dem wehleidigen Mädchen mit besorgter Miene. „Mein Engel“ und das konnte man jetzt mehrdeutig verstehen, „dir scheint es nicht besonders gut zu gehen oder täusche ich mich? Bevor du mir vom Stuhl kippst solltest du dich mal untersuchen lassen. Ich weiß allerdings, dass die Schulärztin gerade nicht auf ihrem Schulärztinnenstuhl sitzt – sie unterrichtet. Du weißt sicher, wo die Pläne aushängen. Am besten, du suchst die Klasse, wo Fräulein Coleman unterrichtet. Nicht zu übersehen die Gute: langes, rotes Haar und wenig Klamotten.“ Sich selbst zustimmend nickte er eifrig. Die große Pranke an seinem rechten Arm legte er flach auf ihren Schreibtisch vor sich und blickte sie auffordernd an. „Alleh hopp, ich will keine Toten in meinem Unterricht. Lass dich untersuchen. Wenn sie dir grünes Licht gibt, kommst du wieder, ansonsten … mach, was die Ärztin dir sagt!“ Mit den Worten im Mund klopfte er nochmal mit der Hand auf ihren Tisch, damit sie sich in Bewegung setzen würde. Schlimm, diese Kinder, dachte er sich. Und dann auch noch ein Engelsmädchen. Nicht, dass er ein Rassenpatriot war, aber so etwas unbekanntes zu sehen, bestürzte ihn schon sehr. Erst als sein Sorgenkind den Raum verlassen hatte, bemerkte er eine schwarze Feder neben dem nun leeren Tisch liegen. „Na so was.“ Sofort beugte er sich herunter und griff nach dem Artefakt. Damit lässt sich sicher noch was nützliches anfangen. „So, nun aber zu euch“, sprach er die Klasse an, während er sich zurück zu seinem Tisch begab. „Ich hoffe, eure Freundin hat’s nicht zu hart getroffen, aber das soll uns nicht weiter abhalten. Hallo nochmal an alle, mein Name ist Bernardo Gavri-El und ich hab‘ heute bei euch Vertretung in Kunst. Ich bin selber erst vor ein paar Minuten hier angekommen, also noch ganz frisch und unvorbereitet. Musste mir daher auf die Schnelle etwas aus den Fingern saugen und hoffe, dass ihr Nachsicht mit mir habt.“ Wie in der Klassik klatschte er ein Mal in die Hände und grinste die breite Masse an. Jetzt konnte der Spaß losgehen. „Angeblich seid ihr ein paar mehr Hänsels, aber ich will nicht weiter warten. Wir fangen auch erst mal ruhig an. Und zwar … habe ich eben noch erwähnt, vorhin erst hier angekommen zu sein. Natürlich kenne ich noch niemanden von euch geschweige denn ihr mich. Daher: Kennenlern-Runde! Räumt mal eure Tische und Stühle um.“ Dazu fuchtelte er mit den Händen gleich einem Dirigenten herum, um die wilde Meute zu führen. „Am besten ihr bildet einen Halbkreis vor dem Lehrertisch, dann kann jeder jedem in die Augen sehen.“ Nun endlich widmete er sich dem Knaben, der brav im Abseits stand und wohl auf seine Extrabehandlung wartete. Mit dem Arm winkte er ihn herbei, senkte dabei grinsend das Haupt, ehe er mit sympathischer Miene wieder aufschaute. „Komm mal her, du hast sicher was ganz besonderes auf dem Herzen.“ Nachdem der Schüler sein Anliegen an ihn gerichtet hatte, bat er ihn nur darum, sich auch Tisch und Stuhl zu krallen und sich in den Halbkreis zu integrieren. Den Zettel, den er erhalten hatte, ließ er auf seinen Tisch segeln. Stand doch auch nur ein Name oben, den er eh gleich erfahren würde. Als sich alle Schüler positioniert hatten, rieb sich der Lehrkörper freudig die Hände, als würde ein Festmahl anstehen. Die gute Laune konnte ihm niemand mehr anzweifeln, dabei hatte er eben noch eine seiner Schützlinge zur Tante Doktor geschickt. „Gut, hätten wir das geschafft. Alter vor Schönheit, daher fange ich gleich mal an. Meinen Namen kennt ihr ja bereits. Vom Geschlecht her bin ich Engel und von der Rasse männlich. Bevor ich den Job hier angenommen habe, hab‘ ich lange Zeit in den Vereinigten Staaten gelebt, hab‘ da auch fast alles seit der Gründung mitbekommen bzw. am eigenen Leib miterlebt. Davor bin ich für das FBI Gottes umhergezogen und habe bösen Buben den Gar ausgemacht, so könnte man das nennen. Hm. Bin mehrfach verwitwet, keine Kinder, keine Sorgen. Ich bin Professor für Mathematik und Geschichte und Doktor für diverse andere Sachen. Bin aber kein Schularzt, wie ihr euch denken könnt, sonst hätte ich mich gleich selber um die Kleine gekümmert.“ Wenn er die Sache genauer betrachtete, hätte er wirklich selbst Hand anlegen können an ihr, immerhin hatte er seine medizinischen Kenntnisse. Allerdings war das, woran sie litt, sicher keine menschliche Krankheit, also etwas, womit er es bereits zu tun hatte. Sein Metier als Arzt hatte er bisher nur für Menschen verrichtet, nicht aber für seine eigene Rasse. „So, das soll’s erst mal von mir gewesen sein. Wer Fragen an mich hat, kann sie nachher stellen, stehe für alles zur Verfügung, egal, worum es geht.“ Dann schwenkte er seinen Kopf hinüber zu dem Indianer, der bis vorhin noch im Abseits gewartet hatte. „Unser lieber“, schnell kramte er den Zettel wieder heraus, „Vanth … will sich gerne als erstes vorstellen, da er genauso neu hier ist wie ich und sicher noch niemand von euch das Vergnügen hatte, mit ihm zu reden. Daher, Vanth, du hast das Wort.“ Und damit gab Bernardo das Zepter des Redners an seinen Pseudo-Indianer ab. Mit dem Hintern machte er es sich wieder etwas bequemer auf seinem Schreibtisch, ließ die Füße aber noch auf dem Boden.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Kaum hatte ich den Unterricht betreten geschah eben das, was ich hatte vermeiden wollen. Der Lehrer sprach mich an, >>Mein Engel <<, ich sah zu ihm auf und starrte in die Augen meinesgleichen, auch er war ein Engel, der mich besorgt musterte. Ich, die den Blick wieder zu Tisch gelegt hatte horchte auf, als er weiter sprach, zunächst dachte ich natürlich er würde mich in Ruhe lassen, doch stattdessen beschloss er wohl mich anzusprechen. Es ging mir also nicht gut, das fiel ihm auf? Er, der doch nur ein Lehrer war, der sich eigentlich nicht um die Gefühle und gedanken seiner Schüler kümmern sollte. Ein blöder Lehrer, ein Mann, der sich nicht für mich interessierte und ehe ich mich versah übertrug ich das Bild meiner unerwiederten Liebe auf einen Fremden Lehrer, der nichts mit IHM und mir zutun gehabt hatte. In Gedanken begann ich mich bei ihm zu entschuldigen, denn ich meinte es wirklich nicht bös' ich wollte IHN nur endlich aus meinem Kopf heraus bekommen. >>Ich weiß allerdings, dass die Schulärztin gerade nicht auf ihrem Schulärztinnenstuhl sitzt – sie unterrichtet. Du weißt sicher, wo die Pläne aushängen. Am besten, du suchst die Klasse, wo Fräulein Coleman unterrichtet. <<, meinte er und legte auffordernd die große Hand auf die Tischplatte, ich starrte sie an, mit geweiteten Augen und lauschte, wie er sie beschrieb. Langes, rotes Haar hatte sie also und trug wenig am Leibe. Den Kopf schüttelnd schwieg ich weiter, blieb sitzen, ich wollte doch gar nicht den Unterricht verlassen, mir ging es gut! >>Ich...will nicht gehen...<<, murmelte ich ihm zu, doch als er auf den Tisch hämmerte mit seiner Pranke, da überkam es mich, >>Alleh hopp, ich will keine Toten in meinem Unterricht. Lass dich untersuchen. Wenn sie dir grünes Licht gibt, kommst du wieder, ansonsten … mach, was die Ärztin dir sagt! <<, sagte er und forderte mich zum gehen auf. >>Also gut...<<, flüsterte ich kleinlaut, erhob mich, schnappte meine Tasche und verließ den Klassenraum. Warum musste immer ich gehen, warum durchschaute mich jeder? Welche Lehrerin sollte ich überhaupt suchen und wo? Ich hatte keine Ahnung wo sich die Aushänge befanden. Den Kopf schüttelnd spatzierte ich über den Gang, ich lehnte mich an die Wand, nichts gegessen oder getrunken, wurde mir allmälich doch etwas schwummrig, aber das war egal im Moment war sowieso alles egal. >>Moah...<<, machte ich und lehnte mich an die Wand, an welcher ich langsam herunter sackte. Alles war egal...
Na die Stunde fing ja echt Super an. In recht kurzen Abständen füllte sich der Raum mit noch mehr Schülern. Der Lehrer war schon da gewesen, Van hatte ihn nicht mal erkannt. Nunja, er war nie bekannt gewesen Menschen und ähnliche Wesen gut einzuschätzen, deshalb kümmerte er sich nicht weiter um diese Tatsache, und betrachtete die anderen etwas genauer. Sie sahen alle Jung aus, okay, er ja auch, nur das er in echt etwas älter war als die meisten hier. Dachte er zumindest, nun, sie wussten wahrscheinlich dennoch mehr als er. Schließlich hat er das letzte Jahrhundert verpennt. Etwas überrascht war er dann doch, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde und der Lehrer in Ansprach, der anscheint gemerkt hatte, das Vanth etwas hatte, was er ihm geben wollte. Sogleich hatte sich der Lehrer auch schon den Zettel geschnappt und auf den Tisch gelegt. ’Er hat ihn nicht mal richtig gelesen…naja was solls. Mir egal.’ Er sah dem Lehrer nach, der ihn noch etwas länger musterte, ehe er sich abwandte und Vanth wieder seinen Gedanken überlies. Sein äußeres musste wohl merkwürdig für die meisten sein, da seine Geburtsmale doch etwas hervor stachen, aber das war schon immer so gewesen, und er hatte sich an die Reaktionen der anderen schon lange bevor er hier angekommen war, gewöhnt. Und abermals wurde er unterbrochen, als die Tür von neuem aufging und ein Mädchen das Zimmer betrat, welches etwas...merkwürdig Aussah. Ungefähr so, wie er aussah nachdem er „Auferstanden“ war und aus dem Erdloch gekrochen war. Nur das sie etwas gepflegte aussah. Doch was kümmerte es ihn, wie seine Mitschüler aussahen. Er hatte eh nicht vor große Freundeskreise zu gründen. Er wollte sich eigentlich nur an Jinai rächen. Der Dämon war aber bei weitem nicht der einzige der den merkwürdigen Zustand des Mädchens bemerkte, denn der Lehrer war schon vor Ort und kümmerte sich um alles, auch meinte er, das sie sich bei der Krankenschwester melden sollte. Van schaltete ab und lies den Blick über den Raum schweifen, und fand nichts wirklich Interessantes. ’Naja, immerhin ist er ein fixer und aufmerksamer Lehrer, es könnte Lustig mit ihm werden…immerhin ein kleiner Lichtschimmer in diesem ach so tollen Fach…KUNST!’ Den letzten Gedanken war der Dämon geradezu verächtlich durch seinen Kopf, das er von innen drohte heraus zu rutschen. Er schüttelte leicht den Kopf und bemerkte dann wie das Mädchen widerwillig den Raum verlies um sich im Krankenzimmer zu melden. Als sie herausgegangen war, bemerkte der Dämon etwas sonderbares, der Lehrer hatte von dem Platz der Mädchen etwas aufgehoben, was aussah wie dunkle Federn. Daher vielleicht auch die anrede vorhin, „Mein Engel“. Doch es interessierte ihn abermals nicht wirklich, und so weckte es nicht weiter sein Interesse. Kaum war sie weg, wandte er sich elegant zu den noch verbleibenden Schülern um. ’Wow, es fängt endlich mal an.’ Wobei dieses…beinahe Glücksgefühl änderte schnell die Richtung und Van fühlte sich an seine Kindheitstage zurück erinnert, als Bernardo (so hieß der Lehrer) sie zu einer Kennenlernrunde einlud und meinte, das auch er sich ein Pult nehmen sollte und sich dem Halbkreis anschließen sollte. Vanth spielte wirklich mit dem Gedanken den Raum sofort zu verlassen, aber der erste Eindruck musste halbwegs sitzen, sonst wäre er wohl schnell wieder Weg hier. Er seufzte, packte ein Pult und zog es heran um sich dann zu setzen, nicht jedoch ohne alle hier im Raum zu verfluchen, gedanklich natürlich. Nur am Rande lauschte er der Vorstellung des Lehrers, merkte sich die wichtigsten Punkte und prägte sie sich ein. Er schnaubte jedoch einmal kurz auf, als er meinte Alter vor Schönheit. Das müsste erst bewiesen werden, das Bernardo wirklich älter war als er. Jedoch war der alte Dämon etwas geschockt, als dieser sich als erstes Opfer der Runde, gerade ihn Van ausgewählt hatte. Ein Würgelaut war zu vernehmen als er diese Entscheidung hörte. Naja, er war nun schon hier her gekommen, also konnte er es auch schnell hinter sich bringen. “Wollte ich eigentlich nicht, aber gut. Meine Name ist Vanth, ich bin ungefähr 500 Jahre alt. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Ich habe keine Ahnung wo ich geboren wurde, aber ich denke mal in der Dämonen Welt. Womit sich auch schon die nächste Frage beantwortet. Ich bin ein kleiner lieber Dämon. Ich wurde vor 100 Jahren versehentlich von einer anderen Schülerin, die diese Schule besucht getötet und musste so, das letzte Jahrhundert verpennen. Also nehmt’s mir nicht übel, wenn ich nicht auf dem neusten Stand der dinge bin. Und wenn ich etwas rieche. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit dies zu beheben. Oh achja, ich bin hier, weil ich mich Rächen will…die Schule an sich interessiert mich nicht sooo sehr. Eventuell schafft es ja wer, dies zu ändern.“ Das alles hatte er gesagt, als würden solche Sachen jeden Tag passieren und hatte eine Miene aufgesetzt die vor langerweile geradezu tropfte. Er wandte sich in der Runde um, beobachtete die Reaktionen und wartete darauf, das der nächste anfing.