Wenigstens war ich nicht die Einzige, die so ungeschickt war um sich den Kopf zu stoßen. Aber peinlich war mir sowas ohnehin nicht mehr, da mir so etwas des öfteren passierte. Das fiese daran war nur der Schmerz.
"Vielleicht solltest du dann mal deine alten Sachen waschen, damit's hier nicht mehr so riecht..." entgegnete ich seinem Badkommentar und setzte einen "bösen" Blick auf, als er schmollte.
Nach kurzem Streit war auch schon wieder alles heile und wir umarmten uns. Ich lachte kurz auf, als er triumphierend erwähnte, dass er sich heute noch nicht bewegt hatte. Er sah wirklich süß aus, wie er das Crossaint an sich nahm und daran natschelte.
Sogleich bemerkte ich mit meiner Frage, dass ich wohl das Pflaster zu ruckartig weggezogen hatte. Man konnte spüren wie schwer es dem Engel fiel von seinem Freund zu sprechen, dass er nicht mehr hier ist. "Oh." Mehr konnte ich dazu nicht sagen, ich war sichtlich überrascht. Ich dachte mir, er wäre vorrübergehend irgendwo unter geokmmen und ich hatte ihn darum schon lange nicht mehr gesehen. Er hat mir leider keine Nachricht hinterlassen um mir zu erzählen, was mit ihm geschah und was seine Pläne sind. Um offen zu sprechen haben wir nie über sowas geredet. Wir haben uns ständig nur beleigt. Ich wusste nicht mal genau, woher er kam ... "Aber das weiß er von mir ja auch nicht"
Es war ein eigenartiges Gefühl denjenigen zu vermissen, den man ohnehin nicht mochte.
Ich war Leviathan's Blick gefolgt und blieb mit meinen Augen auf die Bettdecke fixiert. "Wieso??? Warum??? Wo ist er??? Was macht er??? Was war passiert???" dachte ich mir, doch alles was ich raus brachte war ein: "Achso." Ich wollte nicht mit Levi darüber reden, wenn es ihm dadurch schlechter geht. Darum entschied ich mich dafür meine bohrenden Fragen zu unterlassen um unangenehme Gefühle zu vermeiden. Eigentlich war der Angriff schon eine sehr lange Zeit vorbei. Ich wusste nicht, was da passierte. Ich erhoffte mir nur innigst, dass er - auch wenn er einer meiner Feinde war - nicht wegen mir die Insel verlassen hatte.
Er heiterte die Stimmung selber auf, indem er liebevoll von seinen Mitbewohnern redete. Ganz sachte verzogen sich meine Lippen zu einem kleinen Lächeln. "Klingt ja nett." kommentierte ich und versuchte mir Ophaniel vorzustellen. "Naja, scheint das Gegenteil von dir zu sein. Eh?" Sowas wie der gute Zwilling von Leviathan. Er sprach von zwei freien Betten, doch ich schüttelte den Kopf. "Ne, schon gut. Ich glaube, das würde nicht so gut laufen mit uns Zwein." Grinsend warf ich mich aufs Bett und legte mich hin. Um das Bett zu testen drehte ich mich hin und her. "Und ich habe das Gefühl, ihr habt die schlechteren Betten abbekommen."
Ich beobachtete den Nephilim von unten und konnte in seine Nasenlöcher schauen. "Was gibt's sonst so Neues? Bin ich der erste Damenbesuch hier?" Ich wartete sehnlichst darauf, dass er mir jegliche schmutzigen neuen Geschichten erzählte und damit prahlte, wie viele Mädels er schon hier hatte. Gespannt schaute ich ihn an. Bei mir gab es leider nichts zu erzählen - in meiner aktuellen Frustphase konnte ich absolut gar nichts spannendes erleben!

„Kritisier mich nicht immer so“, brummte der Engel vor sich hin, als Caiwen einfach nicht lockerließ und weiter nörgelte, als wäre es der einzige Grund, warum sie auf sein Zimmer gekommen war. Es war definitiv noch zu früh am Morgen (naja) für Kritik!
Dass sie auf Cruels Verschwinden so gar nicht einging, ließ den Engel stutzig werden. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten und versuchte irgendetwas, aus ihrer Mimik zu lesen, wurde aber nicht wirklich schlau. „Das is alles?“, fragte sich Levi, runzelte die Stirn noch viel weiter und fragte sich, was an seiner Decke überhaupt so interessant war. „Sie muss ihn echt hassen, alter“, versuchte sich der Schwarzhaarige es sich selbst zu erklären und schwieg vorerst. Vielleicht war es sowieso besser gewesen, gerade Caiwen nicht sein Herz über seinen verlorenen Freund auszuschütten. Den sie nie leiden konnte.
„Ja, ist ganz okay, der Kleine!“, bekräftigte er Caiwens Feststellung noch einmal und grinste breit, als sie seinen Vorschlag über ein gemischtes Zimmer Nr. 205 ablehnte. „Wieso? Ich glaube, das würde super laufen mit uns zweien!“ Auch wenn er sich da nicht so ganz sicher war, wenn er an ihre Nörgelattacken von vorhin dachte. So abartig konnte Levi oder sein Bett aber dann aber auch nicht sein, immerhin machte die Schülerin es sich mehr oder weniger gemütlich in seinem Schlafgemach. „Ich weiß. Die sind scheiße. Alles in diesem Wohnheim ist scheiße.“ Auch wenn er gerade mal die Zimmer, das Bad und den Speisesaal kannte. Auch wenn Levi es sich nicht eingestehen wollte, wäre es vermutlich an der Zeit gewesen, sich im Wohnheim etwas umzusehen.
Im Moment aber nicht. Auch der Engel ließ sich mit der Seite auf das Bett neben Caiwen fallen, wobei er sich mit seinem Ellbogen an der Matratze abstützte und seinen Kopf wiederum in die Handfläche legte. „Natürlich bist du die erste.“, versicherte er ihr und legte einen unfassbaren Gesichtsausdruck zutage, der so viel sagen sollte wie „was fragst du auch so blöd?“. „Ich hab‘ diesen besonderen Moment extra für uns frei gehalten!“ Okay, spätestens jetzt wusste man dann wohl, dass der Engel etwas zu dick aufgetragen hatte. Auch wenn Caiwen tatsächlich das erste Mädchen hier war. War das wirklich so abwegig gewesen? Völlig aus dem Zusammenhang gerissen und ohne jegliche Vorwarnung fuhr der Junge mit seiner freien, offenen Handfläche zum Gesicht des Mädchens. Etwas zu rasch, wenn man das Schauspiel von gerade eben noch mit einer zärtlichen Bewegung fortsetzen wollte. Als wäre ihre Nase ein Stachel oder ähnliches berührte er sie mehrmals mit seiner Handfläche und überlegte. „Ist das eigentlich auch bei dir ein gutes Zeichen, wenn sie feucht ist?“, fragte er sie  voll im Ernst, während er seinen Blick nicht von ihrer Stupsnase abwandte. Wohl das einzige Indiz dafür, dass er tatsächlich ihre Nase meinte. „Ist sie nämlich nicht.“, stellte er abschließend fest und wagte nun doch einmal einen Blick in ihr Gesicht.

Ich erkannte nicht, dass mein Schweigen über Cruel zu einem Missverständnis führte und versuchte dadurch nicht, dies zu beheben. Für Leviathan wollte sie das Thema dabei belassen, da es ihm bei diesem Thema nicht gut ging. Selbstverständlich war es, dass ich nie wollte, dass ein guter Freund von mir Kummer und Sorgen tragen musste. Manchmal wäre es jedoch besser, man bespricht sogar unangenehme Dinge um Dampf abzulassen. Ich hingegen wollte es für den Moment bleiben lassen.
"Alles an diesem Wohnheim ist scheiße." wiederholte sie die Aussage des Engels und brummte kurz um ihre beinahe hochkommenden Tränen zu unterdrücken. "Das alte Wohnheim..." Ich konnte es immer noch nicht verstehen, wie es so weit kommen konnte, dass tatsächlich alle - wirklich alle - umziehen mussten. Und dies viel zu schnell, sodass man sich gar nicht verabschieden konnte.
Ich wurde aus meinen tiefen Gedanken gerissen und musste mich erst orientieren, als der Engel sich zu mir gesellte um neben mir zu liegen. Das kam mir jetzt vor wie bei einem Aufriss. Wollte der Engel mich etwa...? Nein, Levi doch nicht. Wir waren ja... Freunde.
Ich lächelte erst verunsichert. Ob erstes Mädel hier hin oder her - sollte ich mich nun geehrt fühlen? So lange waren wir nun auch wieder nicht hier, aber dennoch musste ich jetzt breiter grinsen als zuvor.
Kurz zuckte ich zusammen, als er mit seiner Hand auf mein Gesicht stürmte um meine Nase zu berühren. Mit jedem Mal drückte ich meinen Kopf etwas mehr ins Bett. "Bitte... was?" Es gibt immer ein erstes Mal - auch bei einer solch komischen Frage! Mein Gesicht verriet deutlich meine Verwirrung und mit den Schultern zuckte ich als Antwort. "Was du wieder für Fragen stellst!" meinte ich und berührte nun selber meine Nase. Sie war nicht feucht, natürlich nicht. Ich war ja auch nicht krank. "Wenn beim Hund die Nase feucht ist, ist es bei mir unter den Achseln nass. Verstehste?" Ich überlegte mir mehr Hunde-typische Sachen und sagte: "Ich lauf auch nicht hechelnd herum. Für einen Hund ist das zum Einen gut um die Körpertemperatur zu regeln." erklärte ich ausführlich. Levi war die einzige Person, mit der ich kein großes Problem damit hatte über mein Werwolf-Dasein zu sprechen. Bisher hatte ich nur mit Jukka das Vergnügen positive Erfahrungen zu sammeln.
Was ich nicht erklärte war der zweite Sinn der feuchten Hundenase - es hatte schon Vorteile für den Geruchssinn.
Ich piekste mit dem Finger durch das Shirt und versuchte seinen Bauchnabel zu finden und hineinzupieksen. "Es ist so scheiße hier... Hast du schon irgendwas tolles hier gefunden?" Ich hatte Hoffnung, dass Leviathan sich bereits umgeschaut und was besonderes gefunden hat.

Es war lustig zu sehen, wie Caiwens Kopf mit jeder Berührung ihrer Nase immer weiter im Kissen versank. Wie bei einer Katze, die um jeden Preis verhindern wollte, dass man sie anfasste. Aber Caiwen war doch keine Katze! Und für den Engel waren Hunde auch nicht weit weg von Werwölfen, zumal Caiwen nicht jener Sorte Lykanthropen angehörte. Ob man Levi auch mit einem Hahn oder einem sonstigen Geflügel verglich? Würde wahrscheinlich aufs Gleiche rauskommen.
„Ganz normale Fragen!“, versicherte der Schwarzhaarige seiner Freundin und schob all seine sinnfreien Gedanken von Katzen, Hunden und Geflügel zur Seite. „Hä?“ Okay, etwas perplex war er jetzt schon über Caiwens Aussage. Achseln … nass? „Sagt man nicht, wenn die Nase feucht ist, ist der Hund gesund?“ Und Levi kannte sich super mit Hunden aus! Immerhin behüteten er und Cruel mal einen. Für wenige Tage. Rest in Peace, Charlie. Das Geschwafel mit der Körpertemperatur brachte den Engel dann endgültig aus dem Konzept, und ein riesengroßes Fragezeichen deutete sich über seiner etwas chaotischen Haarpracht seines Hauptes an. Hatte Caiwen etwas verwechselt oder war Levi tatsächlich einfach nur einfältiger als bisher angenommen? „Du verwirrst mich, Caiwen.“, hatte er kopfschüttelnd kundgetan.
Als hätte Caiwen den Engel leicht in die Eier getreten, zuckte der Körper des Jungen etwas übertrieben zusammen, wodurch sich auch seine Muskeln anspannten, als sie durch sein T-Shirt in seinem Bauchnabel herumbohrte. Levi war zwar immer schon sportlich, aber sehr schlank gewesen und die letzten Wochen hatten seinem körperlichen Erscheinungsbild nur noch mehr geschadet. Aber zumindest unter einem angespannten Körper wurde der Engel, und wohl auch Caiwen, an bessere Tage erinnert.  Seine ohnehin nur sehr milden Bauchmuskeln hatten nicht komplett das Handtuch geworfen. Das war gut. Und die Berührung an einer doch recht empfindlichen Stelle kam etwas unerwartet. War wohl die Retourkutsche für das Betatschen ihrer Schnüffelnase. „Heeeh“, seufzte der Engel und atmete nach dem kurzen Moment der Anspannung wieder aus. „Nein, ich verirr mich sogar dauernd, weil ich mich nicht auskenne“ Nun setzte er sich auf, lehnte sich wieder an die Wand und streckte seine Beine aus, die er über Caiwens legte und in der Luft baumeln ließ. „Aber wir können uns zumindest mal umsehen. Vielleicht ist nicht alles so kacke wie unsere Zellen.“ Vorausgesetzt, Caiwen ließ ihn so gehen, ohne ihn vorher noch einmal ins Bad zu stopfen.
 

Ich verdrehte die Augen. Schließlich sagte ich ja nicht, dass ein Hund krank ist, wenn die Nase feucht ist. "Das meinte ich ja - n Hund schwitzt unter anderem mit der Nase." ...unter anderem...
Dass es gut für den Geruchssinn war, wollte ich nicht erwähnen. Das würde das Thema nur intensivieren und den Engel verwirren. Weil das wäre vermutlich der Grund gewesen, dass ich ebenfalls eine feuchte Nase hätte haben sollen. Vermutlich war dem aber nicht so, weil wir die Schleimhäute innen haben und das dadurch nicht benötigen. "Aber was weiß ich - ich war ja nicht in der Hundeschule" meinte ich und lachte. Ich bemerkte, dass ich ihn verwirrt haben musste mit meiner vermeintlichen Erklärung. Ob @Leviathan nicht deutlich zugehört hatte oder es einfach für seinen Kopf zu viel war?
Unbedacht piekste ich ihn in den Bauchnabel, doch seine Reaktion darauf war intensiver als ich gedacht hätte. Meine Augen stierten regelrecht auf seinen angespannten muskulösen Körper. Bisher machte ich nur wenig Erfahrung mit männlichen Staturen. Doch es war deutlich zu erkennen, warum die Mädels hinter ihm her liefen. Ich schmunzelte und beobachtete ihn genau, als er sich aufsetzte und sich über mich legte. Uff... So richtete ich meinen Oberkörper ebenfalls auf und stützte mich an meinen Ellbogen ab. So konnte ich meinen Gesprächspartner anschauen. Er schlug vor, dass wir uns auf den Weg machten. Sofort schlüpfte ich weg und versuchte mich zu befreien. "Ugh." Ich sprang auf und stand nun endlich wieder auf meinen Beinen vor dem Bett. "Worauf wartest du noch?" rief ich und erhob meine linke Faust in die Luft. "Auf auf!"
Ich stürmte zum Kleiderschrank und durchwühlte ihn. Da musste doch irgendwo noch eine Hose von Levi sein! Ich kramte eine kurze, türkisblaue Hose heraus und legte sie an meinen Körper. "Ist die dir nicht zu klein?" Mein Blick fiel in den Kleiderschrank. Es sah etwas merkwürdig und ungewohnt dadrin aus. "Naja egal, zieh an!" Mit diesen Worten schmiss ich dem Engel die Hose an den Kopf und wartete darauf, dass er bereit war, loszulegen. Ich nahm meinen dunkelblauen Seemanns-Beutel und hing sie mir um meine Schultern. "Ich bin bereit!"...jeder Zeeeeit...
Musste man sich hier eigentlich abmelden oder sowas? Ich hoffte nicht.

„Ach, deshalb bist du so ungehorsam!“ Die Diskussion über feuchte Nasen und Schweiß forderte den Engel gerade zu sehr und Caiwens Erklärungen hatten nur ein immer größer werdendes Fragezeichen zur Folge. Und das Stichwort Hundeschule war eine gute Möglichkeit gewesen, einen sinnfreien Kommentar abzugeben, um vom Thema abzulenken.
Nachdem die Schülerin so tat, als würde sie unter Levis schwerer Last a.k.a seinen Beinen begraben werden, wunderte es den Engel nicht, dass sie ganz entzückt und enthusiastisch auf seinen Vorschlag, das neue Wohnheim mal genauer zu inspizieren, reagierte. „OH wow, ja, auf was eigentlich?!“, rief er genauso begeistert zurück, nachdem Caiwen voller Tatendrang aufgesprungen war und die Faust in die Luft schmiss. Der Nephilim hüpfte ebenfalls auf und versuchte sich an einer Bro-Fist mit Caiwens nach oben gestreckter Hand, was einen etwas missratenen Eindruck vermittelte. „Ehm, Ca-..“, wollte der Schwarzhaarige seine Freundin gerade aufhalten, als diese auf @Ophaniels Kleiderschrank zusprintete. „Das i-..“, wollte er gerade noch einwerfen und fuchtelte wild gestikulierend mit den Händen herum, als sie ihn wieder unterbrochen hatte und ihn einfach aufforderte, das kleine Höschen anzuziehen. „Ist das dein scheiß ernst?“, beklagte sich der Junge und streckte ihr die ihm eben zugeworfene Hose entgegen. „Da passt ja nicht mal du rein!“ War jetzt auch sehr charmant. Kopfschüttelnd und immer noch etwas engstirnig ging er zum richtigen Schrank, kramte ein weißes T-Shirt heraus, welches er kurzerhand mit seinem Schlafshirt austauschte. Auch seine schwarzen, etwa knielangen Shorts und Socken hatten den Weg in seine Hände gefunden und irgendwann störte ihm Ophaniels Hose dann doch. Man hätte sie ja auch einfach zurück in seinen Schrank räumen können, aber sie kurzerhand einfach auf den Kopf zu setzen empfand Leviathan als einfacher, ohne wirklich darüber nachzudenken. Nachdem er sich auch in die Shorts und Schuhe gekämpft hatte, schlenderte er bereits zur Zimmertüre und schnippte dabei kurz mit den Fingern. „Bei Fuß, Cai-Cai!“


Tbc: Der alter Bus

17. März 2015

Mit einem lauten Gähnen erwachte der kleine Engel am frühen Nachmittag, geweckt von den Sonnenstrahlen, welche direkt in sein Gesicht schienen. Ein: ,,Nmmmhh. . .", entkam es ihm verschlafen, strich er sich kurz über die Augen, bevor er sich wachblinzelte. Einige Sekunden brauchte er, bis sein Gehirn hochgefahren war, dann setzte er sich schon schwungvoll auf und sprach fröhlich: ,,Guten Morgen!" Doch kam keine Antwort. ,,Huch, Levi? Ari?" Ophaniel ließ sich etwas von seinem Bett hängen, das obere im Hochbett und lugte herunter, wo normalerweise der große Engel nächtigte. Doch dieser war nicht da. Levi, war wach. Vor ihm und ohne ihm! Schock schwere Not. Ein seltenes Szenario. Mit dem Blick auf der anderen Seite realisierte er, dass auch Arata nicht da war. Hatte er vielleicht Unterricht? Das wusste er nicht, nur, dass Levi frei hatte, so wie der Blonde aus, weshalb sie ausschlafen konnten - was Levi anscheinend nicht genutzt hat, sehr komisch! Vielleicht war dieser ja auch nur im Bad.
Jenes war dann auch das erste Ziel von Ophaniel, wollte er dort hingehen, nachdem er sich Kleidung aus seinem Schrank nahm, allerdings war etwas komisch. Er öffnete den Schrank und könnte schwören, dass jemand an seiner Kleidung gewesen war! Denn fehlte die türkisblaue Hose, welche er anziehen sollte. ,,Hö, die ist doch gar nicht dreckig! Wo ist die!", fragte er sich laut und durchforstete seine Sachen, aber Fehlanzeige. Sie fehlte. Oder war sie doch dreckig und in der Wäsche? Nach einer Minute des Grübelns, plusterte er die Wangen auf und nahm sich einfach andere Kleidung zum Anziehen. Dem Fall der verschwundenen Hose würde er später noch nachgehen. Als erstes ging er dann wirklich ins Bad: ,,Leviiiiiiiiiii!", rief er laut. Doch keine Antwort! Hier war Levi also auch nicht. Also unternahm er etwas ohne Ophaniel. Kurz schmollend, überlegte der Kleine, was er dann heute machen sollte. Hoffentlich traf er noch wen, alleine sein war öde. Nun ja, damit würde er sich noch beschäftigen, wenn er sich fertig umgezogen und gewaschen hatte. Seine heutige Kleidung bildeten braune Sneakersandelen - eine weiße Cargoshorts, welche ihm knapp unter die Knie ging - sowie ein blassblaues T-Shirt, auf welchem diverse orange und weiße Füchschen zu sehen waren.

Zurück auf dem Zimmer fiel ihm auf, was für eine Unordnung eigentlich in seinem Schrank herrschte. Aus diesem Grund beschloss er, seine Kleidung einmal komplett neu zu sortieren und zu falten, was auch nicht so lange dauerte, weshalb er dasselbe auch einfach mit dem Schrank von @Leviathan machte. Dort fand Ophaniel auch nicht seine verschollene Hose, hm. Neben Kleidung fand er noch andere Kuriositäten, diese würde er einfach auf die Kleidung drauf legen, damit Levi diese auch gut wiederfand - warum versteckte man Zeitschriften zwischen der Kleidung? Verstand er nicht, da waren doch nur Leute abgebildet, komisch. Dann traf es ihn - waren die etwa geklaut?! Konnte sich Levi keine Zeitschriften mehr leisten?! Oh weh. Völlig schockiert von der Erkenntnis, legte Ophaniel seinem Zimmernachbarn einen Gutschein für "Essen & Zeitschriften" auf die Heftchen, dann schloss er die Schranktür wieder und wand sich anderen Dinge zu.
Inzwischen war nun doch etwas Zeit vergangen und der kleine Magen meldete sich zu Wort, weshalb er nach der Aufräumaktion in den Speisesaal ging, wo er erstmal genüsslich mümmelte und dann aber auch wieder schon auf das Zimmer zurückkehrte. Dort ging er erstmal pflichtbewusst den Unterrichtsstoff von gestern durch, wobei er alles, was er mitgeschrieben hatte, nochmal für @Sky Love niederschrieb, immerhin hatte diese ja den Unterricht vorzeitig verlassen müssen. Und Ophaniel wollte natürlich nicht, dass sie deswegen nicht mehr mitkam! Morgen im Unterricht würde er ihr die Unterlagen geben.

So verging langsam der Mittag und zog sich in den Nachmittag, wo der Blondschopf dann beschloss, raus an die frische Luft zu gehen. Er war kein Stubenhocker, heute war er schon relativ lange drin gewesen und dann auch noch alleine. Dies wollte er so schnell es ging ändern!

tbc: Das Wohnheim :: Außenbereich :: Kleiner Rosengarten

cf: Das Wohnheim :: Außenbereich :: Kleiner Rosengarten


Mit vorsichtigen Schritten watschelte der kleine Engel durch das Wohnheim, begab er sich erst vom Rosengarten zum Speisesaal, ehe das aufsuchen seines Zimmers folgte. Dabei vollbeladen, mit drei Blumenkränzchen auf dem Kopf und einen Menge Futter im Arm, da er dooch dafür Sorgen musste, dass seine lieben Zimmerkameraden nicht vom Fleisch fielen und verhungerten, falls jene das Abendessen verpasst hatten. Im Zimmer angekommen fand er dieses leer vor, ließ seine Vermutung größer werden, dass beide das Abendessen wirklich vergessen hatten. Nur gut von Ophaniel, darauf vorbereitet zu sein! Auf das Bett von Ari (@Arata Itô) legte er einen der Schokopuddings, das Kakaopäckchen und ein Wurstbrötchen, doch natürlich mit Serviette drunter. Ebenso folgte einer der Blumenkränzchen, welche er draußen im Garten gebastelt hatte. Dasselbe machte er dann auch bei dem Bett von @Leviathan, Essen und Kränzchen, bevor sich der Weißblondhaarige daran tat, einen Besuch im Bad abzustatten, um sich Bettfertig zu machen und sich dann zurück auf dem Zimmer umzog.
Ein mintgrüner Pyjama wurde angezogen, auf welchen man kleine Pandas sehen konnte, rote und die schwarz-weißen. Trotz dass er nun Bettfertig war, ging er noch nicht schlafen, nein nein, es war noch früh. Stattdessen kuschelte er sich bei @Leviathan im Bett ein, wo er an seinem Handy etwas daddelte, während er auf seinen seelischen, großen Bruder wartete. Dabei trank er seinen Kakao und mümmelte den Pudding. Allerdings, da es dunkel wurde, er eingekuschelt war und so daddelte, wurde er müde, sodass irgendwann die Müdigkeit siegte und er mitten im Level einschlief.


[Ophaniel's letzter Post, vor dem Timeskip am 14.10.2019]

Erster Post nach dem Timeskip
22. Juni 2015

Schon wieder hatte irgendjemand vergessen, die verschissenen Vorhänge im wohl unordentlichsten Zimmer des Wohnheims zuzumachen. Oder Ophaniel war schon seit dreißigtausend Stunden wach und hüpfte irgendwo herum. Sichtlich genervt von den Sonnenstrahlen, die ihm mal wieder direkt in die Fresse strahlten, drehte sich der Engel in seinem Bett um und spürte die Wärme fortan nur noch am Hinterkopf. Für wenige Minuten war er wieder eingeschlafen, bis man auf den Gängen lautes Gelächter vernehmen konnte und der Schwarzhaarige seine Augen wieder aufschlug. "Kann denen mal bitte jemand sagen, dass es so etwas wie Nachtruhe gibt?!", fragte er mal offen in Raum und trat mit seinen Fuß dann zuerst gegen die Matratze ober sich um sich zu vergewissern, ob der Kleinere sich noch in seinem Gemach befand. Dann drehte er sich wieder um, lugte etwas aus dem Bett heraus und erkannte, dass Ari seinen Schönheitsschlaf nicht wirklich stören ließ. Wie spät war es überhaupt? Leise grummelnd griff der Engel nach seinem Handy, welches neben seinem Bett am Boden lag. Nach 8 Uhr. Gehörte definitiv noch zur Nachtruhe. Auf seinem Display zeigte sich eine Benachrichtigung, die ihn an etwas erinnern sollte, was er lieber verdrängt hätte, irgendwie. Der Mittsommerball stand an und Levi hatte die letzten Wochen damit verbracht sich zu fragen, ob er denn überhaupt hingehen sollte oder nicht lieber das freie Wohnheim während des Balls für sich beanspruchen wollte. Brauchte man denn da nicht irgendwie ein Begleitungsopfer, oder so? Um das sich der Engel natürlich nicht gekümmert hatte. Seit Kaede vor einigen Monaten die Insel wieder verlassen hatte, hatte er sich was das Thema Mädchen anging doch etwas hängen lassen. Heute war jedenfalls der Tag gekommen, an dem er eine Entscheidung treffen musste.
Müde erhob Leviathan seinen Oberkörper, knallte mit dem Kopf wie jeden Morgen gegen das obere Bett und stand aus seinem Schlafgemach aus. Ein ausgiebiges, lautes Gähnen und flüchtiges Strecken folgte, ehe sein Blick auf den runden Teppich fiel. Hatte Ophaniel schon wieder seine Smarties verstreut? Müde grinsend wanderte er zur Mitte des Raumes, nur um sich am Teppich wieder fallen zu lassen und klaubte ein vermeintliches buntes Smartie (?) nach dem anderen auf. Schob sich eines in den Mund, dann ein weiteres ... schmeckten aber irgendwie gar nicht so süß wie er es erwartet hatte. Häh?
Geschockt sprang der Engel auf und legte seine Hände theatralisch an seinen Kopf an. "OPHI! ARI! ICH HAB MEINE GESCHMACKSNERVEN VERLOREN!", brüllte er panisch durch den Raum und überlegte, an welchem seiner zwei Mitbewohner er zuerst rütteln solle.

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Vielleicht sollte sich Leviathan besser mal überlegen, beim Augenarzt vorbeizuschauen. Oder lag es einfach an der noch sehr frühen Stunde? Jedenfalls lag im Bett über seinem kein kleines Kind, welches er rütteln und das seine ernsthaften Geschmacksprobleme lösen konnte. Auch, was er anfangs für Arata gehalten hatte war ledigich seine Decke, die etwas seltsam aufgebauscht im oberen, zweiten Bett war. "So eine Drecksau, kann der nicht mal sein Bett machen?", fluchte der Engel und verdrang in diesen Momenten der Panik, dass sein eigenes Bett mindestens genauso unordentlich war wie Aris. "Warum ist nie jemand für mich da, wenn ich Probleme habe?" Kurz bevor er gänzlich im Selbstmitleid versank, stürmte er aus dem Zimmer, um seine Mitbewohner zu suchen. Weit konnten sie ja nicht sein und so verfressen wie Arata war saß der bestimmt schon bei seinem dritten Tablett am Frühstückstisch unten.

tbc: Speisesaal

coming from: Speisesaal

Noch während wir im Speisesaal die lautstärksten waren und hier und da, dem ein oder anderen wahrlich zu Fremdscharm verholfen haben schaute ich noch einmal auf den guten alten @Yuu. Er sagte nichts, blieb ruhig sitzen und schnabbulierte sein Frühstück. Wie eine träge Katze, die versuchte einen ebenso träge Fliege um sich herum zu schnappen, biss er von seinem Zeug ab und kaute es dem nach genau so lahmarschig. Oof. Alter, was soll das - dachte ich mir nur als diese Pfeife mir in die Rippen stieß. "Keine Ahnung, Yo - ich glaube Yuu ist ein wenig depressiv.", sagte ich mit den Achseln zuckend und schlug Yuu dann noch, kurz bevor wir den Raum verlassen würden auf den schmächtigen Rücken - "Jetzt kannst du so lahm sein, nachher wird gebehehehehecheerrrrt!" Ja, weiterhin versuchte ich mit meinen gering-guten Tanzeinlagen die Stimmung hier zu steigern. Leviathan - // Was ein Depp - ich denke, da sind wir uns beide endlich mal einig // stieß so oft mit mir zusammen, dass ich dachte in einem zwei Mann Moshpit zu sein. Hehehehe, ganz ehrlich es machte sogar Spaß und ich war angeheizt endlich Alkohol zu trinken. Ja, irgendwie war es ja noch echt früh, aber was juckt mich das. Wir haben heute frei und veranstalten sogar einen Midsummerball - mein erster Ball, wenn ich ehrlich bin. // Einladen will dich ja auch keine Sau... //
Und dann ging es plötzlich los - wie eine Zugmaschine zog mich Levi hinter sich her. Ich fühlte mich wie ein Vieh auf dem Weg zum Schlachter. Ja, krasses Beispiel, aber naja - lasst euch mal von einem hirnrissigen Spinner wegschleifen. // Hust, hust, hust. //

Das Zimmer - oof. Alter, das sieht aus hier. "Ehhh, mit wem gehst du denn heute zu diesem Ball?", fragte ich den Burschen während ich mich schon auf den Boden herunter ließ und anfing unter dem Bett zu kramen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an - diese KACK Flasche da - AH, da ist sie ja! "Ich hab das gute Zeug.", sagte ich und zog neben einer Unterhose, jeweils eine Flasche Vodka und Jack Daniels heraus. "Wenn die Erzieher mitbekommen, dass wir soviel Alk hier haben, oof, Bruder, dann ist das hier kein Wunschleben mehr!", eigentlich schon fast im Scherz, weil solange wie ich hier schon bin und im Endeffekt, jeden Tag irgendwie und irgendwo eine Rauche - naja. Egal! "Hier, gönn dir, Bro..", die eckige Flasche vom Jack überreichte ich Levi und schraubte mir selbst den Vodka auf.