Der Ostflügel des Wohnheims im ersten Stock ist den Jungen vorbehalten. Neben den Einzelzimmer gibt es einige größere Zimmer, die Platz für bis zu 4 Personen haben. Eines von ihnen ist das Zimmer mit der Nummer 205. Nach einem schmalen Gang, der bestimmt oftmals mit Schuhen oder ähnlichem vollgestellt wird, erreicht man das große Zimmer, welches um die 25m² umfasst. An den Wänden gegenüber der Fensterfront sind tiefe Einbauschränke angebracht, die unter den Bewohnern dieses Zimmer aufgeteilt werden. In der Mitte des Raumes hat ein runder Hochflorteppich seinen Platz gefunden. Auf diesem steht ein formähnlicher, niedriger Tisch, um welchen man sich gerne mit den Mitbewohnern oder aber auch Freunden versammelt. Da der Raum nur über zwei größere Schreibtische mit Stauraum verfügt, wird oftmals auch der runde Tisch für Hausaufgaben, dem Verfassen eines Briefes an die Familie oder Ähnlichem verwendet. Zwei neu hergestellte Stockbetten bieten Platz für 4 schlafende Persönlichkeiten - auch die Zuteilung der Betten liegt in der Verantwortung der Bewohner. Neben dem Fenster sind außerdem die Inselkarte an der Wand, sowie ein Kalender angebracht, um den Schülern den Alltag etwas zu erleichtern. Je nach Bewohner werden die Wände mit verschiedenen Postern, Bilder oder sogar Wandregalen verziert.
Kurz nickte Anubis bei den Worten des Halblings und sah wieder zu diesem. Nicht das noch Jemand auf die Idee käme, ihn ständig so zu nennen. Besonders der kleine Engel, welcher gerade friedlich in seinem Bett schlummerte. Dieser würde ihn sicherlich auch mit seiner unschuldigen und naiven Art damit in den Wahnsinn treiben. Doch was er nicht hörte, konnte er auch nicht anstellen. Und solange er mit Ilyas alleine war. konnte dieser ihn so nennen, wie er wollte. Bei Ilyas war eben alles anders als bei anderen. Nicht mal seine Brüder dürften das. Wobei Kain das eh nie tun würde. So wie er ihn in Erinnerung hatte, war er nicht der Typ dafür, das er Jemanden als süß oder niedlich betitelte. Er gab schlicht einfach keine Spitznamen.
"Solange er nichts kaputt macht oder Ärger mitbringt macht es mir nichts aus, auf ihn aufzupassen. Eigentlich ist der Kleine ja ganz umgänglich im Gegensatz zu Rasiel. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sie einfach wieder zu einer Person zusammenfügen lassen. Beide sind nervig aber manchmal doch ganz nett zu ertragen. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann, wenn Rasiel seinen Fluch los ist. Vielleicht bleibt er aber auch so klein und müsste von vorne beginnen." Er überlegte, wie es für ihn wäre, würde er sich immer wieder mal in ein kleines Kind verwandeln. Etwas horrorhaft. Denn wäre er schwächer und hätte sicherlich seine Emotionen oder kindlichen Flausen im Kopf nicht unter Kontrolle.
"Ja, leider...", murrte er. Das es keinen Vierundzwanzigstunden Lieferant in Sachen Kuchen gab, welcher auch an einem Sonntag lieferte, war definitiv eine Marktlücke, die gefüllt werden musste. Er legte eine Hand an die Wange seines Freundes und betrachtete ihn ein wenig, eher die Andere Hand an seinen Hals mit der neuen Bosswunde legte. Dabei schob er den Verband ein wenig höher, um das ganze wieder abdecken zu können. "Würde mir eine Horrorgeschichte einfallen, würde ich sie dir gerne noch erzählen. Aber ich denke, wir sollten langsam schlafen gehen. Ich will morgen möglichst ausgeruht sein, um die Klasse und den Haufen Wesen auf so engen Raum ertragen zu können."
Schmunzelnd betrachtete Ilyas seinen Freund, der auf seine Worte hin nur noch nickte und nichts mehr dazu sagte. Aber das war auch nicht weiter notwendig, da alles gesagt war und der Halbvampir es nun auch so stehen ließ. Stattdessen lauschte er den weiteren Worten seines Freundes, der es wieder von Ophaniel hatte, welcher über ihnen wie ein Stein schlief. Aber besser so, als wenn er nochmal aufwachte und hinterher nicht mehr einschlafen könnte. Leicht nickte der Schwarzhaarige. „Ja, das stimmt auch wieder. Auch wenn ich mir Rasiel mit einem Verhalten wie Ophani nicht vorstellen kann“, meinte er nun schmunzelnd. Danach überlegte er jedoch auch, wie er es fände, nochmal neu anfangen zu müssen. Es hatte vermutlich seine guten, als auch seine schlechten Seiten. Wobei es sich Ophaniel nicht so bewusst war, wie Rasiel.
Er blickte wieder zu seinem Freund, als dieser murrte und schmunzelte daraufhin wieder. „Vielleicht gibt es ja morgen in der Cafeteria Kuchen. Beim Frühstück. Oder zur Mittagspause? Hmmm, ansonsten müssten wir nach der Schule morgen in der Stadt was auftreiben. Da finden wir auf jeden Fall was“, überlegte der Halbvampir. Er sah Anubis wieder an und lächelte munter, dem er etwas durch die Haare strich. „Schade, ich hätte mir gerne eine angehört, aber wir können zum nächsten Wochenende ja eine Gruselnacht machen“, grinste er bei den nächsten Worten. Witzig wäre es sicherlich alle mal, auch wenn es nicht gerade die Zeit dafür war.
Er strich weiter durch die Haare von Anubis. „Ach, das wird schon noch gut gehen und der Unterricht vergeht meistens schneller, als man denke. Ich glaube irgendwie, dass morgen ein guter Tag wird“, sagte er lächelnd und nahm Anubis nun in seine Arme. Er könnte nun auf der Stelle so einschlafen, auch in seinen jetzigen Klamotten und mit seinem Freund in den Armen. „Wo ist eigentlich Najima?“, fiel ihm dann plötzlich ein, da er die Astralkatze noch nirgends gesehen hatte.
"Ich kann es mir vorstellen... nur st diese Vorstellung äußerst gruselig. Einen Engel zu sehen, welcher in unserem Alter ist und sich wie ein kleines Kind verhält. Und dabei starrt er dich mit seinen finsteren und gleichzeitig kindlichen Augen an. Ja, das wäre eindeutig gruselig.", meinte Anubis nachdenklich und betrachtete auch so das Lattenrost. Vermutlich würde er in dem Sinne eher dämonisch als engelhaft wirken. Wobei man hier ja nicht einmal Klischeehaft denken müsste. Es gab sicherlich auch böse Engel so wie gute Dämonen. Sich selbst wüsste er z.B. nicht einzuordnen. War er böse, weil er geholfen hatte seine Eltern umzubringen oder war es für die Gefangenschaft und herabwürdigung moralisch vertretbar gewesen? Nun er wollte sich darüber keine Gedanken machen doch kamen diese immer wieder mal auf. Was sein Bruder Kain wohl darüber dachte? Irgendwann, wenn er ihn wieder sah, würde er ihn fragen.
Nun aber war er ja nicht hier. Sondern Ilyas. Sein liebster Freund und Herzensfreund. Falls man das so sagen konnte. Jedenfalls war dieser einfach unter all den anderen die er bisher kennengelernt hat, etwas ganz besonderes, was er auf gar keinen Fall missen wollte. Selbst wenn Kain wieder auftauchen würde. "Och denke, realistisch gesehen gibts den wenn erst zum Mittagessen. Zum Frühstück macht doch kein Erzieher und keine Heimleitung mit. Und wenn dann würde wahrscheinlich spätestens die Schulleitung hier antanzen und sich darüber beschweren, das wir nicht gesund genug ernährt werden und eher zunächst aufgedreht sind und anschließend wie nasse Lappen dahängen." Es wäre ja schon irgendwie amüsannt, trete der Fall tatsächlich mal ein.
"Eine gute Idee. Bis dahin werde ich mir auch die ein oder andere Gruselgeschichte ausgedacht haben." Er fand die Idee wirklich gut und würde sich ins Zeug legen, um seinen Freund gut unterhalten zu können. Nicht alle Geschichten welche sich Horrorgeschichten nannten, waren auch welche. Oft genug hatte Anubis schon welche gelesen, die absolut nicht dem Genre entsprachen. "Dein Optimismus in den Ohren aller Götter.", sagte er lächelnd und strich Ilyas durch die Haare. Bei den nächsten Worten runzelte er kurz die Stirn, ehe er sich selbst wieder an das Wesen erinnerte. "Stimmt, da war ja was. Sitzt vermutlich schon am Fenster.", sagte er und stezte sich langsam auf, ehe er Ilyas zu sich auf den Arm nahm und mit ihm so aufstand. Kurz lieferte er ihn in seinem eigenen Bett ab, indem er ihn darauf sanft ablies und dann zum Fenster lief. Als er diese öffnete erklang direkt das melodische Schnurren seiner Begleiterin, welche er auf den Arm nahm und das Fenster hinter ihr wieder schloss. Sachte kraulte er sie ein wenig unter Kinn und betrachtete das Universumgleiche Gesicht.
Dann drehte er sich um und lief zu Ilyas, welchem er die Astralsphinx in die Arme drückte. "Wir sollten heute noch nicht zusammen in einem Bett schlafen. Wir wissen immerhin nicht wie der Neue das aufnehmen würde. Und ich will ihn nicht gleich am zweiten Tag aus dem Fenster werfen müssen, wenn er etwas dummes sagen sollte oder mich allgemein nervt. Wobei er mich vermutlich schon nerven wird, wenn er hier angetrunken herein schneit. Würde dem so sein, wird er die Nacht draußen verbringen.", sagte er leise und strich auch nochmals seinem Freund durch die Haare, ehe er ihm einen kurzen Kuss schenkte und sich dann zum Kleiderschrank begab, um sich umzuziehen. Dann legte er sich in sein eigenes Bett und sah noch etwas zu seinem Freund, ehe er sich den Wecker stellte und die Augen schloss.
Ilyas musste bei den Worten seines Freundes lachen. Allein die Vorstellung war wirklich gruselig aber irgendwie auch witzig. Zumindest sah Ilyas das so. Daher musste er auch lachen, ehe er seinen Freund wieder ansah. „Das ist wirklich sehr gruselig. Da hatten wir es gerad vor Horrorgeschichten und allein die Beschreibung ist eine Geschichte für sich. Das würde ich mal mit „Ein Engel auf Abwegen“ bezeichnen“, meinte er grinsend. Wobei Anubis schon fast ernst wirkte, so nachdenklich wie er das Lattenrost über ihnen musterte, dass es wieder witig war. Aber er schien wohl weitere Gedankengänge in dieser Hinsicht zu haben, weshalb Ilyas ihn nicht weiter damit störte. Manchmal wüsste er gerne, worüber Anubis immer so grübelte.
Er lauschte seinen Worten weiter und nickte anschließend. „Das kann sein. Dann schauen wir in der Mittagspause einfach, ob es dort Kuchen gibt. Wenn nicht, dann holen wir uns welchen aus der Stadt.“, entschied er schmunzelnd. „Wobei man ja bei der Heimleitung mal fragen kann? Wir stellen einfach einen Antrag auf Kuchen beim Frühstück“, scherzte er nun munter. Witzig wäre es allemal, wobei er es tatsächlich mal versuchen würde. Ein kurzer Abstecher beim der Heimleitung konnte sicherlich nicht schaden. Und Anubis würde er einfach mitnehmen.
Nun freute sich der Halbvampir, als sein Freund seinem Vorschlag zustimmt. „Yay! Dann bin ich schon sehr gespannt auf deine Geschichten~“, sagte er munter und knuddelte seinen Freund. Er hatte sicherlich einige gruselige Geschichten auf Lager, die einen dann nicht mehr schlafen ließen. Nur sollten sie sicherstellen, dass Ophani wenigstens schon schlief. Das war immerhin nicht für kleine unschuldige Engel. Vielleicht hockte sich ihr neuer Mitbewohner dazu, ansonsten waren es nur Anubis und er, was ihm auch recht war. Er schmunzelte bei den nächsten Worten. „Ich werde es an die Götter weiterleiten“, grinste er. Er freute sich, dass Anubis lächelte und er betrachtete ihn, genoss es gleichzeitig, wie dieser ihm durch die Haare strich.
Jedoch setzte sich der Ägypter wieder auf und nahm ihn auf die Arme hoch, was Ilyas kurz überraschte. Doch schon wurde er auf sein Bett abgesetzt und dann ging Anubis ans Fenster, um Najima rein zu lassen, welche schon melodisch schnurrte. Er beobachtete die beiden, bis Anubis wieder zu ihm ans Bett kam und er die Astralsphinx in die Arme nahm und kraulte. Dann sah er Anubis wieder an und seufzte ein wenig bei dessen Worten. „Na gut“, sagte er schließlich und erwiderte den Kuss, den Anubis ihm gab. Danach setzte er die Astralsphinx auf seinem Bett ab und zog sich selbst auch schnell um, ehe er sich zurück in sein Bett kuschelte und auch wieder Najima kraulte. Selbst sah er auch zu seinem Freund rüber, ehe er aber langsam wegdämmerte und ihm die Augen zu fielen.
Ein wenig verwundert sah er zu Ilyas. "Denkst du das wirklich? Ich meine, welche Heimleitung würde das machen? Wenn dann müsste es eine Heimleitung sein, die sich dann auch selbst hinstellt und den Kuchen backt. Finde mal so Jemanden." Die bisherige Heimleitung hatte bisher nichts dergleichen gemacht. Warum auch. Das Haus verwalten und schauen, das es den Jugendlichen gut ging, waren doch die einzigsten Aufgaben eines Heimleiters. Und natürlich Erzieher einstellen. Mehr konnte sich Anubis bei diesen Beruf nicht vorstellen. Vielleicht hatte er aber in diesem Sinne auch einfach keine Ahnung. Jedenfalls interessierte er sich dafür aber auch nicht. Er fragte sich aber auch wieder, was wohl sein Bruder machte. Ob er Abel schon gefunden und mit diesem gesprochen hatte? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Die Welt war riesig. Sicherlich würde das noch ein paar Jahre dauern. Außer Re würde ihm helfen. Dieser hatte bestimmt irgendwelche zwilichtige Kontakte, die beim Aufspüren von Personen ihren Nutzen zeigen konnten.
Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als Ilyas sich darüber freute, das sie sich einen Gruselgeschichtsabend machen wollten. Also musste sich Anubis wohl bis zum Wochenende ein paar schaurige Geschichten ausdenken. Aber für Ilyas tat er das auch gerne. Wobei sie überlegen musste, wohin sie gingen, damit Ophaniel nichts davon mitbekam. Nicht das dieser davon hinterher Alpträume bekam. Das wollte er dem kleinen und ihnen allen nun nicht antun. Auch wenn es in dem Falle erlaubt war, das der Kleine sich bei ihm oder Ilyas ins Bett kuschelte. Mit einer solchen Angst wollte er den kleinen Engel natürlich nicht alleine lassen.
Da Ilyas, zwar wiederwillig nach gab, konnten sie schlafen gehen. Normalerweise hätte Anubis die Chance, das sie nun in einem Zimmer waren genutzt und Ilys bei sich auf Dauer im Bett einquartiert. Da er aber eben nicht wusste, wie der neue trauf war, ging er lieber auf Sicherheit, um diesen nicht vor den Kopf zu stoßen oder ihn mit etwas zu konfrontieren, was vielleicht in dessen Augen nicht der Normalität entsprach. generell pfiff Anubis auf die Meinung der anderen. Doch war Rücksichtnahme auch nicht immer verkehrt. Und er wollte dem neuen auch die Chance lassen zu zeigen, das man mit diesem umgehen konnte. Vielleicht verstand man sich sogar ganz gut.
16 März
Als Anubis Wecker klingelte, grummelte der Nachtdämon leise und tastete nach dem Handy neben seinem Kopfkissen. Kurz betrachtete er das Gerät als hätte er es noch nie in seinem Leben gesehen, als ihm die Erinnerung daran was es war und was es tat, zurück kam. Sachte strich er mit dem Zeigefinger über das Display und schaltete den Wecker so aus. Dann betrachtete er das Display noch ein wenig, welches ein Bild seines Freundes Ilyas zeigte. Es war bewusste gemacht gewesen. Das Lächeln fand er immer wieder schön. Langsam blickte er zu seinem Freund rüber, welcher immer noch von der Astrahlsphinx belagert wurde. Selbige war bereits wach und sah, sofern man es so benennen konnte, aufmerksam an.
Daher stand Anubis auf und lief zum Fenster. Da es gerade erst sechs war, wollte er noch nicht alle wecken, weshalb er erst einmal nur ein Fenster öffnete. Najima kam direkt zu ihm und lies sich erst einmal ausgiebig von Anubis kraulen, woraufhin sie wieder ihre Schnurrmelodie zum besten gab. Schmunzelnd lauschte der Ägypter ihr. Ganz gleich wie seine Familie war. Sie hatten einen Sinn für tolle Haustiere. Eine Katze hätte es auch getan, doch war die Astrahlsphinx wahrlich interessanter. Auch wenn sie sich den ganzen Tag herum trieb. Vielleicht passte sie auch einfach auf, das ihnen nichts passierte. Beim Angriff der Werwölfe hatte sie Anubis auch vorher gewarnt. Also war es ein gute Tier. Nur musste er dennoch aufpassen, das sie keiner sah, welcher sie nicht sehen sollte.
Nach dem morgendlichen Kraulritual verlies das rätselhafte Wesen nun das Zimmer durch das Fenster. Einen Moment lang sah Anubis ihr noch nach. Immerhin interessierte es ihn, wohin sie immer wieder mal verschwindet. Doch verschwand sin den nächsten Büschen und aus Anubis Blickfeld. Schmunzelnd Schloss er das Fenster wieder, kippte es aber und lief dann zu Ilyas. Er setzte sich zu diesem an den Bettrand und strich mit dem Handrücken dem schlummernden Franzosen sanft über die Wange ehe er sich herunter beugte und ihn auf die Stirn küsste. "Aufwachen Ilyas.", sagte er leise, so das es nur der Schwarzhaarige hören durfte. Er wollte ja weder Ophaniel noch Travis (@Travis Baskerville) wecken. Wer wusste schon, wie lange der Braunhaarige gestern auf der Party gewesen war. Wobei er ihn nun nicht für einen Partygänger gehalten hatte. Er wirkte recht normal. Nicht im Sinne von Langweilig, sondern eher einfach im Sinne von, anständig. Aber da konnte sich der junge Dämon auch irren.
Ilyas blickte zu seinem Freund bei dessen Bedenken, was ihn anschließend grinsen ließ. „Och, ich wüsste tatsächlich jemanden, aber er ist leider nicht hier“, meinte er schließlich schmunzelnd. Er kannnte die Koch- und Backkünste von Yoru. Zu gerne würde er wieder davon essen und es Anubis auch entdecken lassen. Aber es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er ihn vermutlich wiedersehen würde. Was er sehr schade fand. Doch er war sich sicher, dass er ihn irgendwann wiedersah. Doch nun war es an der Zeit, schlafen zu gehen, was die beiden letztlich auch taten.
16. März
Tief und fest schlief der Halbvampir noch in seinem Bett, eingekuschelt in seiner Decke, als der Morgen bereits wieder anbrach und auf der gegenüberliegenden Seite der Handywecker seines Feundes klingelte. Er bekam nicht wirklich etwas davon mit, sondern schlummerte noch ein Weile lang weiter. Gleichzeitig erinnerte ihn sein Unterbewusstsein, dass wieder Schule war, weshalb er langsam auch in den Halbschlaf überging. Wegen seinem ausgeprägiten Gehör, nahm er die einen oder anderen Geräusche wahr, darunter das melodische Schnurren der Astralsphinx seines Freundes. Dem lauschte er nur zu gerne, selbst im Halbschlaf.
Nach einer Weile spürte der Schwarzhaarige, dass sich wer zu ihm ans Bett setzte und ihm dann über die Wange strich. Er seufzte wohlig und schmiegte sich entgegen, ehe er schließlich die Augen öffnete und zu seinem Freund selbst in die Augen sah und munter lächelte. „Guten Morgen~“, begrüßte er den Ägypter leise und legte auch schon die Arme um den Nacken seines Freundes, den er mehr in sein Bett zog und mit ihm auf die andere Seite rollte. Dann zog er noch die Decke über sie, ehe er ihn sanft küsste. Sie waren sicherlich die ersten im Zimmer, die wach waren, da konnten sie noch ein wenig kuscheln, bevor sie sich dann für die Schule bereit machten. Etwas Zeit hatten sie dafür ja noch.
Als er Ilyas positiv seufzen hörte, schmunzelte Anubis und wusste, das sein Freund sicherlich gleich wach war und die Augen öffnen würde. Im nächsten Moment war es auch schon soweit. Gerade als Anubis sich hinunter beugen wollte, um ihn auf die Stirn zu küssen. Doch war der Schwarzhaarige ihm zuvor gekommen und zog ihn direkt nach der Begrüßung zu sich ins Bett. Überrascht von der plötzlichen Attacke, wollte er zurückschrecken, lag dann aber auch schon mit Ilyas unter der Decke. Nicht lange danach folgte auch schon der Kuss was den Ägypter erneut schmunzeln lies. So erwiderte er den Kuss und nahm seinen Freund in den Arm.
Langsam löste er den Kuss dann aber auch wieder und setzte sein Vorhaben von zuvor um indem er ihn auf die Stirn küsste. "Du verrückte Krähe.", meinte er wieder schmunzelnd und strich ihm sanft durch die Haare. "Auch wenn wir noch Zeit haben. Lass uns nicht zu lange im Bett liegen bleiben." Trotz seiner Wirte nahm er seinen Freund enger in den Arm und schmiegte seine Stirn an die des Anderen und strich ihm sanft über den Rücken. Auch wenn sie früh genug schafen gegangen waren und Ophaniel auch langsam wach werden und wegen seiner langen Schlafzeit erst recht voller Energie sein wird, war der Ägypter noch ein wenig müde. In der Regel gehörte er nicht einmal zu den Morgenmuffeln. Doch Heute schien er nicht motiviert genug zu sein.
"Hatten wir nicht gestern was von Kuchen zum Frühstück, gesagt?", meinte er nun und sah seinen Freund an. Kuchen zum Frühstück würde es sicherlich nicht geben. Aber vielleicht etwas anderes, was dem ein wenig nahe käme. "Najima habe ich bereits raus gelassen. Ansonsten müssten wir noch @Ophaniel wecken, damit er nicht verschläft. Vielleicht wird er müder sein als sonst, da er früh eingeschlafen ist. Zumindest würde mich das müder machen, wenn ich zu lange schlafe.", sagte er und überlegte, ob sie den kleinen um 6:30 oder doch gleich in zehn Minuten wecken sollten. Danach duschen gehen und dann frühstücken.
Zufrieden genoss Ilyas den Kuss den er mit seinen Freund teilte. So konnte wahrlich jeder Morgen beginnen. Aber es dauerte nicht lange, bis Anubis den Kuss wieder löste, was Ilyas sehr schade fand. Aber trotzdem war er glücklich und zufrieden und grinste anschließend bei den Worten seines Freundes. „Immer~“, sagte er munter und kuschelte sich wieder an ihn. Anscheinend war sein Freund heute früh noch guter Laune, was ihn freute. Er genoss die kleinen Gesten und seufzte wider wohlig. Besser konnte der Tag wirklich nicht beginnen. Da würde er doch glatt am liebsten im Bett bleiben und weiter kuscheln. Doch das ging höchstens am Wochenende. Oder spätestens heute Abend.
So nickte der Schwarzhaarige bei den Worten seines Freundes, als dieser sagte, dass sie nicht zu lange im Bett bleiben sollten. „Ja, du hast recht. Nur noch ein bisschen kuscheln~ Und dann können wir uns richten“, sagte er gut gelaunt und grinste hinerher zufrieden. Bei der Frage nickte er anschließend wieder. „Ja, hatten wir. Weil du gestern Abend Hunger auf Kuchen hattest, wir aber zu der Uhrzeit aber keinen mehr auftreiben konnten. Und ich daher überlegt habe, ob es zum Frühstück Kuchen geben könnte. Ansonsten fragen wir die Heimleitung“, fasste er munter zusammen und betrachtete seinen Freund. Ob dieser immer noch Hunger auf Kuchen hatte? Bestimmt. Immerhin hatte dieser gestern keinen bekommen, also würde er es heute sicherlich noch wollen. Zumindest wäre es bei Ilyas so.
Aufmerksam lauschte er seinem Freund weiter und nickte langsam. „Ja, ich hatte Najima eben noch schnurren hören“, meinte er schmunzelnd. Zumindest hatte er das in seinem Habschlaf gehört. Danach überlegte der Halbvampir ein wenig. „Naja ich denke, da er früh eingeschlafen ist und lange geschalfen hat, wird er auch früher aufwachen und ausgeschlafen sein. Wir könnten also schon mal ins Bad gehen und uns richten und danach bleibt uns bestimmt noch Zeit, um Kuchen zum Frühstück aufzutreiben~“, sagte er grinsend. Er küsste seinen Freund nochmals sanft auf die Wange und knuddelte ihn munter, ehe er sich von ihm löste und ihn mit aus dem Bett zog.
„Lass uns direkt gehen, um die Zeit sollte noch nicht so viel los sein“, meinte er und lief anschließend zu seinen Sachen, aus denen er seine Schuluniform raus kramte. Mehr brauchte er nicht, da alles andere im Badezimmer vorhanden war. So wartete er darauf, dass auch Anubis seine Sachen hatte, ehe er mit diesem das Zimmer verließ.
"Gut, solange wir die Zeit im Auge behalten.", sagte der Ägypter und nahm Ilyas enger in den Arm. Er mochte einfach die Nähe zu seinem Freund und genoss sie natürlich auch. An manchen Tagen konnte er das nicht so deutlich machen, auch wenn er es gerne würde. Es war auch nach der langen Zeit immer noch manchmal seltsam und dennoch gab er sich mühe, es genauso sehr zuzulassen wie es Ilyas tat. Und da heute noch keiner die Chance hatte, seine Laune direkt in den Keller zu befördern, war es doch wieder einer der empfänglicheren Tage. Und Ilyas freute es sicherlich auch, wenn sie einfach nur zusammen waren und er auch mal Zärtlichkeiten vom Ägypter bekam. "Ja... und nun hätte ich tatsächlich gerne Kuchen zum Frühstück. Doch wie ich die Essensregeln kenne, wird dem sicherlich nicht nachgegangen." Es wäre auch zu schön gewesen, bekämen sie mal das was sie wollten. Ohne Zweifel war das Essen natürlich gut. Zumindest im alten Waisenhaus. Doch da sie das Personal sicherlich mitgenommen haben, werden sie die selbe Qualität liefern können. Und das würde einem manchmal solch pingeligen Dämon wie Anubis nur recht sein. jedenfalls was das Essen betraf.
Nun überlegte er wieder und blickte kurz zum anderen Bett hinauf. "Da magst du wohl recht haben. Er ist gernerell gerne ein kleines Energiebündel. Aber ja, wir gehen schon einmal duschen und schauen später vielleicht nochmal nach ihm." Leicht lächelnd betrachtete er Ilyas und freute sich wieder, das sie ein Zimmer teilten. Gut sie mussten es noch mit zwei weiteren teilen. Doch war das nur ein kleiner Wermutstropfen. Ein wenig betrachtete er den ein wenig größeren und stricht ihm wie so oft über die Wange. Manchmal fragte er sich in solchen Momenten, warum er immer schuss machte. Genau genommen gab es schlicht keinen plausieblen Grund dafür. Es waren meistens einfach nur Kurzschlussreaktionen wenn er sich nicht weiter zu helfen wusste. Doch wollte er es gar nicht mehr so weit kommen lassen. Diesen Gedanken hatte er schon einmal gehabt und würde auch weiterhin daran festhalten. Nicht das ihm noch Jemand Ilyas wegnahm.
Was eigentlich auch nicht möglich wäre. Er würde diese Person einfach umbringen. Auch wenn er sich geschworen hatte, nach seinen Eltern kein Leben mehr zu nehmen. Doch in diesem Falle, würde er wahrscheinlich eine Ausnahme machen, da er dann sicherlich wieder einer Kurzschlussreaktion erliegen würde. Und da er Niemanden hatte, zumindest Jemand der ihn aufhalten könnte, würde es in einem solchen Fall wohl so kommen. Doch musste er sich da normalerweise keine Gedanken machen. Ilyas liebte ihn genauso wie Anubis seine kleine Krähe liebte. Was er nicht wirklich je so äußern würde. Vielleicht...
Nun sah er Ilyas nach, als dieser aufstand und lies sich mitziehen. Er schmunzelte und betrachtete ihn ehe er auch schon nickte. "Im Notfall werde ich schlicht alle rausjagen, wenn es mir zu voll wird." Dies meinte der junge Dämon sogar wortwötlich. Er mochte morgendliches Gedränge nicht sonderlich. "Wann singst du mir eigentlich mal wieder etwas vor?" , fragte er nun, da er Ilyas Stimme einfach liebte und ihm gerne lauschte. Nun lösten sie sich wieder und Anubis konnte seine Schuluniform und alles andere was sie brauchen würden, holen. Dann folgte er seinem Freund und schloss hinter sich leise die Tür.
Die Nacht war vorbei. Travis kam doch ein wenig später als er wollte von der Einweihungsparty im Keller des neuen Gebäudes zurück. Aus diesem Grund war er noch ein wenig müde und man konnte ihm gut die Augenringen ansehen. Travis war ursprünglich aus seinem Schlaf gerissen wurden. Er schaute auf die Uhr ... ebenfalls war es schon später als er dachte. Der Engel drohte zu spät zum Unterricht zu kommen, also musste er sich ein wenig beeilen. Das Frühstück hatte er bereits verpasst, was nicht sehr tragisch war, da Travis nicht die Person war, die gerne am Morgen frühstückte. Sicherlich gab es andere seiner Mitschüler, die es benötigten morgens eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, damit sie nicht in dem Unterricht einschliefen und damit sie etwas in ihrem Magen hatten - zu diesen Art von Lebewesen gehörte Travis jedoch nicht. Aus diesem Grund zog er seine Schuluniform an und schaute nochmal in den Spiegel. Die Zähne hatte er bereits geputzt und sein Gesicht wusch er nochmals. Danach warf er sich seine Tasche über die linke Schulter und er verließ das Gemeinschaftszimmer.