Im obersten Bereich, gleich unter dem Dach des Anwesens, befindet sich der Dachboden. Er ist genau wie das Anwesen sehr groß und erstreckt sich über die Gesamte Länge eines der Gebäudeteile. Hier und da stehen mal ein paar Kisten herum und Überbleibsel aus anderen Tagen lassen sich dort mit etwas Glück finden. Dennoch haben auch die Bewohner hier einen kleinen Schatz versteckt. In einer der Ecken des Dachstuhles befindet sich eine liebevoll eingerichtete Sitzecke, welche in der Nähe von Fenstern gelegen ist und dessen Ambiente eine ungemeine Gemütlichkeit ausstrahlt. Tagsüber kann man sehen, wie die Sonne durch die dort gelegenen Dachfenster scheint und den Teil der Räumlichkeit in ein angenehmes Licht taucht.
Matthew sagte zum Halbdrachen, dass er sowieso einen kurzen Namen hatte und es deshalb super passen würde. Akaya stimmte dem mit einem Nicken zu. Als Akaya sich auf den Weg machen wollte und fragte, ob Matt nachkommen würde, verneinte er dies, da er keinen Hunger hatte. Akaya sagte daraufhin: „Okay, bis später" Nun machte sich Akaya auf den Weg zu dem Speisesaal. Während er umherlief ließ er nochmal alles durch seinen Kopf gehen, all die Ereignisse, die er erlebt hatte. Angefangen bei seiner Vergangenheit bis jetzt spielte er nochmal alles ab und genoß jede Minute. Bevor Akaya es merkte, hatte er sich schon wieder verlaufen. "Wo bin ich denn hier gelandet?" dachte er sich und untersuchte den Raum, wo er gelandet war. Es sah aus wie ein Dachboden, es standen Kisten herum, es war etwas staubig aber alles in allem sah es ganz gemütlich aus und Akaya entschied sich hier kurz zu verweilen. Er fand sogar eine Sitzecke, die sehr einladend aussah. Es schien Licht durch ein Fenster rein, was das ganze noch etwas mystisch wirken ließ. Akaya konnte nicht wiederstehen und setzte sich dort hin. Es war sehr gemütlich, weshalb Akaya seine Halbdrachenform annahm und anschließend mit der Entschuldigung einschlief, dass er heute eh nicht zurück finden würde. Langsam ließ sich Akaya mit einem zufriedenen Lächeln in die Welt der Träume gleiten.
Am nächsten Tag
Akaya wurde durch die Sonne geweckt, die durch das Dachfenster reinschienen. Er hatte einen schönen Traum von seiner Vergangenheit. Er träumte von seinem Dorf, wie er und einer seiner Freunde Akayas Mutter einen Streich spielten. Bei diesem Gedanken konnte Akaya sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn seine Mutter war ziemlich sauer nach dem Streich, doch es war einer von Akayas Lieblingserinnerungen. Die Sonnenstrahlen fühlten sich gut an und er hatte das Verlangen einfach liegen zu bleiben und weiter zu träumen, doch er wollte nicht das Matthew sich Sorgen machte. Deswegen stand er auf und streckte seine Flügel und seinen Körper. Danach nahm er wieder seine Menschenform an und machte sich auf den Weg zum Zimmer, er hoffte nur, dass er es schnell finden würde. Akaya schätzte noch, dass es so um die 7 Uhr sein müsste.
Nachdem das Fotoalbum auf dem Boden gelandet war und er sich in die hinterste Ecke des Dachboden verkrochen hatte, saß er dort auf dem Boden. Gedankenverloren scrollte Er mit seinem Handy durch das Fotoalbum und löschte nach und nach Bilder von sich und Ruby. Es waren nicht nur Erinnerungen, sondern auch Bilder von denen Ruby nicht mal ansatzweise wusste. Am einprägsamsten waren allerdings Bilder, wo Ruby lernte. So Gedankenverloren ist war, so saß sie oft gebeugt über ihre Bücher und machte sich Notizen, strich etwas durch und schrieb es neu. Eilig klappte er das Telefon zu und sah durch die Dachluke nach draußen. Ein paar Vögel waren zu sehen, welche Frei durch die Welt flogen. Freiheit. Was fing Yuu jetzt bloß mit seinem Leben an? Sollte er Musik studieren? Er liebte die Musik, doch bisher lebte diese nur von seiner Liebe zu Ruby. Das Sie auf die Idee gekommen war, wirklich Ihn mit ins Ausland zu nehmen. Medizin. Sie war schon immer wissbegierig. Eilig stand er wieder auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Danach streifte er das T-Shirt von seinem Körper. Seine Muskeln wirkten angespannt und nach einigen Schritten war er an einem Boxsack angelangt, welcher an einem Balken über Ihm befestigt war. Er hatte Ihn vor wenigen Tagen, bevor er eingezogen war, hierher gebracht und mit Lyall zusammen befestigt. Es war schon eine Weile her, erinnerte sich Yuu, dass er wirklich intensiv gegen dieses Ding geschlagen hatte. Er ballte seine Hände zu Fäusten und Schlug abwechselnd mit Rechts und Links gegen den Boxsack. Mehrere Schläge musste der Sack abhalten und Yuus Fäuste wurden langsam rot. Auch die Schritte, welche von der Dachbodentreppe ertönte stoppten Ihn nicht. Er war gefangen von seinem Zorn, seiner Wut, seiner Naivität - weil er wirklich glaubte, er hätte bei Ruby eine Chance - und am liebsten hätte er irgendjemand diese Wut entgegen geprescht. Einfach so. Immer wieder schlug er mit voller Wucht gegen den Sack, auch als der erste Tropfen Blut auf den Boden fiel. Seine Verzweifelung nagte an Ihn. Warum hatte Ruby nicht einfach gesagt, dass Sie ihn nicht wollte? Warum hatte Sie sich mit Ihm abgegeben? Und vor allem was hatte er sich dabei gedacht, ihr sein Geheimnis anzuvertrauen. Wieder schlug er gegen das Ding. Immer und immer wieder.
Bereits auf der Treppe hinauf zum Dachboden vernahm der rote Wolf deutlich die lauten, dumpfen Geräusche von Schlägen, dazu musste er nicht erst oben ankommen. Die deutliche Kraft in den Hieben war gut hörbar, konnte er sich auch genau denken, wer dies war, fernab von der Gewissheit, Yuu war dortoben. Die Schritte von Lyall beschleunigten sich, bald kam er oben an, auf dem riesigen Dachboden, welcher viel Platz für Sache bat, wie eben für jenen Boxsack, welcher gerade auf unsanfte Weise behandelt wurde. Oben angekommen wusste Lyall, sein Freund war bei jenem, musste daher auch nicht lange suchen, sondern konnte direkt die Stelle ansteuern. Und da war dieser auch schon, war in dessen Gesicht deutlich Wut, Trauer und Verzweiflung zu sehen, von einem Ausmaß, welcher die roten Nackenhaare sich sträuben ließ. Was um alles in der Welt war vorgefallen. Sofort eilte er zum 10 cm Größeren, ergriff von hinten dessen Handgelenke, um dessen Hände dann bestimmend aber nicht grob vom Boxsack zu ziehen, ließ diese auch nicht los und umarmte den Brünetten von hinten. Hatte dessen Arme dadurch überkreuzt, damit dieser auch ja nicht wieder auf die schwachsinns Idee kam mit bloßen Händen weiter zu boxen. Ohne hinsehen zu müssen wusste er, die Hände waren bereits verletzt, kam ihn der intensive Geruch von Eisen entgegen, hatte man sich die Hände bereits blutig geschlagen. Wundern tat es den Wolf nicht sonderlich, kannte er die Kraft, welche in dem Gestaltwandler ruhte. Da verwunderte es ihn mehr, dass nur Blut floß und keine Knochen knacksten. Wobei die Knöchel und Finger sicherlich auch so blau anschwellen würden, ohne Bruch. . .
In der Umarmung gab Lyall ein beruhigenden Laut von sich, um zu signalisieren, es würde nun alles gut wären und das er da war, der Sternenklassenschüler nicht mehr alleine. ,,Ruhig Großer", murmelte er und dirigierte den Größeren vom Boxsack weg, zog ihn von diesem, im Rückwärtsgang. Blickte er sich etwas um, nach einer geeigneten Stelle, wo sie reden konnten, fiel ihm dabei das Fotoalbum ins Auge, dessen Inhalt quer über den Boden verteilt war. Befürchtete der Wolf das schlimmste, dachte, jemand von Yuu's Familie sei verstorben oder Ruby sei etwas schlimmes zugestoßen. Er entdeckte einen Haufen Kissen an der Wand, welche auch beide dort hingelegt hatten, konnte man dort gut sitzen und reden, die zwei Wölfe haben dort schonmal mit dem Brünetten gehockt. Doch mit deutlich schönerer Stimmung. Jetzt jedoch legten sich die Hände von Lyall auf die Schultern des Größeren, drückten ihn sanft runter zu den Kissen. ,,Setz Dich, dann reden wir." Aufmunternd lächelte er und setzte sich auch neben seinen Freund, bemerkte er auch in der Aufregung nicht, wie sein Handy klingelte und bekam so erstmal nicht mit, dass sein Liebster ihm geschrieben hatte. In der Situation jedoch nachvollziehbar. Im Sitzen dann legte er Yuu einen Arm um die Schultern und strich ihm durch die Haare, damit er sich beruhigte. ,,Was ist vorgefallen?" Ruhig betrachtete das Lavendel den Anderen, war er auf das schlimmste gefasst, doch egal was war, würde er von seinen Freund da sein, was dieser auch wusste. Schob er sich auch schon Taktiken zusammen, falls das ruhig Reden und Streicheln erst nicht wirkte - die Boxhandschuhe hatte er Aufjedenfall im Hinterkopf, auch wenn er mit den bereits geschundenen Händen nicht wollte, dass der Brünette weiter boxte. Aber je nachdem was war, musste man seinen Frust eben in Schlägen auslassen, so war das eben.
Yuu war fernab der Realität. Immer und immer wieder passierte genau das selbe. Ein Kuss. Keine Erwiderung. Kalte Töne. Immer mehr verprügelte Yuu den Boxsack. Wahrscheinlich würde er nach dieser Tortur einen Neuen benötigen. Yuu bekam nicht mit, dass Lyall den Dachboden betreten hatte. Auch der vertraute Geruch von Werwolf schien ihn nicht in seiner geistigen Abwesenheit zu beeindrucken. Er hatte nur ein Ziel. Völlige Emotionsausbrüche. Erst als er einen recht starken Griff..nein...es war eine Umarmung, bemerkte schien all seine Kraft mit ein Mal den Körper des jungen Gestaltwandlers zu verlassen. Ein Knurren verließ seine Kehle. "Lass mich." Doch seine Worte waren aus reiner Schöpfung eher nutzlos und auch die Tatsache das Lyall anscheinend wusste, was man am Besten mit kleinen wütenden Fenneks anstellte, beruhigte seinen inneren Geist. Nachdem Yuu endlich unruhig auf diesem Kiss saß, legte er seinen Kopf in seine schmerzenden Hände. Auch ihm kroch langsam der eiserne Geruch von Blut in die Nase. Er schluchzte. Es war nicht nur das Gefühl, wenn ein riesiger Kloß in seinem Hals festsaß, sondern auch das er keinerlei Kraft mehr hatte. Er hatte keine Kraft mehr zum Schauspielern. Lyall wusste es nicht. In seinen Augen kroch eine gewisse Abneigung und Yuu sah Lyall in die Augen. "Wart ihr zu Verliebt um den fremden und doch vertrauten Geruch in eurem Zimmer zu bemerken?" Im nächsten Moment bereute er seine Worte wieder und seine Gefühle brachen erneut über Ihn ein und hinterließen einige Tränen in seinen Wimpern. Er traute sich nicht seinem besten Freund in die Augen zu sehen. Lyall wusste nichts von der Tatsache das seine Großmutter verstorben war. Niemand außer Ruby wusste, dass Yuu ins Wohnheim eingezogen war. Außer @Leviathan, welcher es aus dem Gespräch mit @Madara mitbekommen haben musste. Yuu seufzte und stand auf. Er ging zu seiner Schultasche, welche glücklicherweise noch nicht zerfetzt wurde, und nahm sich seine Wasserflasche hinaus und trank. Danach ließ er sich wieder auf die Kissen fallen und legte seinen Kopf auf dessen Schoss. Es war vielleicht für Außenstehende eine intime Situation, doch Yuu fühlte sich bei Lyall eben wohl. Cyril hatte es immer verstanden. Sein Arm legte er auf seine Augen und erst jetzt bemerkte er das brennen auf seinem Handrücken. Er streckte den Arm etwas in die Höhe und sah jetzt erst die roten und blauen Strimmen auf der Hand. Wahrlich eine tolle Verletzung, man würde Ihn ermorden. @Ruby Fire würde ihn ermorden. Ein Seufzen verließ seine Lippen und er schloss den Mund wieder. Seine Gefühle spielten verrückt und am liebsten wäre er in diesem Moment wieder aufgesprungen und hätte den Sack erneut verprügelt, doch ihm fehlte jederlei Kraft. Er zog das Handy erneut aus der Hosentasche und scrollte erneut die Bilder mit Ruby durch, löschte nach und nach sämtliche Erinnerungen. Wahrlich würde Lyall auf eine Antwort warten. Vor allem nach seinem emotionalen Ausbruch vor wenigen Sekunden. Doch Yuu würde nicht sofort klein Bei geben. Er würde sachte anfangen, doch wie sachte könnte man die Wahrheit, dass Yuu alles verloren hatte, jemanden erklären? Er ließ das Handy sinken und sein Blick glitt zu Lyall rauf, welcher Ihn anstarrte. Was ging bloß in dem Rothaarigen vor? Würde Er ihn hassen? Ihm verzeihen? Sein Blick glitt weiter zum Dachbodenbalken, als er wieder mit dem Sprechen anfing. "Ich habe Ruby geküsst." Lyall wusste, dass Yuu eine Schwäche für das Mädchen hatte. Sie waren solange Freunde gewesen, nein sogar Sandkastenfreunde, dass Lyall im ersten Moment, als er Yuu's Songs gehört hatte, wusste was Sache war. Auch wenn Lyall homosexuell war, war es Ihm anscheinend vertraut, wenn man nicht das bekam was man wollte. Nächte hatten sie darüber diskutiert. Er hatte Yuu gesagt, dass es Ihn kaputt machen würde und das hat es auch. Jetzt ist er kaputt. "Jedoch..." Ein weiterer Kloß blieb ihm in der Kehle stecken. Eine weitere Träne rollte Ihm über die Wange. Seine Hand wurde zur Faust. Seine Hand schmerzte. Sein Herz war zerbrochen. "..Hat sie nur geweint und Ihn nicht erwidert." Ein weiteres Seufzen verließ seine Lippen.
Egal was wäre, würde Lyall nun alles andere tun, als den anderen zu lassen, wusste er doch, dass dies bei solchen Gefühlen nicht geeignet war, in solchen Momenten jemanden brauchte, der alles richten wollte, für einen da war und sich nicht von Ablehnung abschrecken ließ. Blieb er stattdessen liebevoll am Ball, setzte sich zu Yuu, welcher durch Umarmung und Gesellschaft nun deutlich ruhiger wurde, hatte er schon fast schlaff in seinen Armen gelegen. Wirkte dieser, als könne er sich einfach in den Kissen einrollen und die nächsten Tage schlafen, diese kraftlose Leere, welche von Yuu ausging, ließen bei dem Wolf die imaginären Ohren anlegen, welche er in jeder Form nicht besaß. Seinen wohl besten Freund so zu sehen, dies machte ihn fertig, musste er aber nun für diesen da sein, wollte es, damit dieser wieder der abenteuerlustige Fennek war. Strich er diesem daher durch das Haar, signalisierte dadurch ihre vertrauensvolle Freundschaft und das Gefühl nicht alleine zu sein, auch wenn er erstmal nichts mehr sagte, bei der einkehrenden Stille, betrachteten die lavendalfarbenen Augen das Häufchen Elend. Gab er diesem einen Moment sich zu fassen, es würde auch nichts bringen, jemanden in dieser Lage zu drängen, so würde man sich ja gar nicht öffnen wollen. Dann jedoch hab sich der Blick des Anderen, welcher den Wolf fragend dreinblicken ließ, konnte er eine Feindsinnigkeit ihm gegenüber erkennen. Jetzt war er vollkommen verwirrt, lauschte er dann aufmerksam den Worten. Ließen diese ihn kurz stutzen, brauchte er einen, um diese zu verstehen. Die Augen weiteten sich etwas: ,,Ah?" Yuu war nun also im Heim? Und bei den Wölfen im Zimmer? Dies würde ihn nun tierisch freuen und dies auch zeigen, verstand er aber, wie verletzend dies sein musste. Leicht lächelnd dockte er den Kopf gegen den des Brünetten, als eine Art leichte Kopfnuss, blieb diesem aber so nahe. ,,Dein Geruch im Zimmer ist nichts fremdes, weißt Du? Du hast uns doch schonmal dort besucht. Aber Du hast Recht. . . es tut mir Leid. Aber - hey, es ist echt mega, dass Du nun bei uns im Zimmer bist. Jetzt können wir noch öfters etwas zusammen unternehmen." Wahre Worte, von denen Lyall dennoch hoffte, diese beschwichtigten den Gestaltwandler, war er allerdings auch davon überzeugt, dies war nicht der alleinige Grund für die Stimmung. Sondern war nur ein zusätzlicher Dorn, der in die Haut stach und alles verschlimmerte. Er sah zu, wie der Größere kurz aufstand und sich eine Wasserflasche holte, fragte er diesen dabei: ,,Was ist vorgefallen, dass Du nun hier bist - was echt genial ist. Aber - Yuu, was ist passiert?" Setzte er sich etwas anders hin, als Anstalten gemacht wurden, nun als Kopfkissen missbraucht werden zu wollen, ließ er auch zu, hatte er gewiss nichts gegen, sollte es nur bequem für den Kopf sein.
Beide hatten eine vertrauensvolle und lockere Freundschaft, waren sie füreinander da, konnten rumalbern und sich gegenseitig als Kopfkissen benutzen. Wirkte für Außenstehende vielleicht komisch, wenn sie so saßen, war es für beide aber vollkommen normal. Wer glaubte, dies sei schon intim oder Lyall würde damit Cyril schon fast betrügen - musste nur fünf Minuten die Wölfe beobachten, wenn sie alleine waren. Dann würde klar werden, was Intimität wirklich ist und wie sich der rote Wolf bei seinem Partner verhielt. Würde man Liebe und Bromance deutlich von trennen können. Oder schlabbert er hier gerade Yuu ab, mit Trostküssen und einem Gekuschel, als ob man miteinander verschmelzen würde? Eher weniger. Dies hier war eine freundschaftliche, schon brüderliche Zuneigung, wozu sollte man sich da schämen? Strich er so ruhig weiterhin durch das dunkle Haar und betrachtete das Gesicht, hinter diesem diverse Gedanken herumwirbeln zu schienen. Sah zu, wie die Hände beobachtet wurden, wie das Handy durchscrollt wurde, nicht sehend, was dort betrachtet wurde. Aber war es ok. Sollte sich Yuu die Zeit nehmen, die er bräuchte, hatte es ja keine Eile. War er ja schon beruhigend, dass dieser so auf dem Schoss verharrte und sich schonmal soweit beruhigt hatte. Versuchte er nur auszumachen, was in den grünen Augen vorging. Spitzen sich die Ohren, mit dem sinkendem Handy und den abwendenden Blick, dann erklang auch die Stimme. Und er verstand sofort - Yuu musste einen Korb bekommen haben. Kein Wunder, dass ihn es dann fertig gemacht hatte, vom Paar nicht bemerkt zu werden, weil diese in ihrer Liebe umhüllt nichts bemerkt hatten. Waren sie für unglücklich Verliebte wohl ein Messerstich, bei ihrer so perfekten Beziehung, fernab von all dem, was sie durchleben mussten, um nun an diesem Punkt sein zu können. Wusste er, was für Gefühle der Fennek für das Mädchen mit dem flammendem Haar hegte, durch dessen Funkeln in den Augen, wenn dieser sie ansah oder eben durch die Songtexte. Durch den Klang seiner Stimme, wenn er mit Ruby sprach, war diese direkt wärmer und sanfter, als wenn er mit anderen im Kontakt war. War es für Yuu die wahre Liebe, dies sah man. Und nun wurde diese reine Liebe von der Realität zerstört, war die Reaktion berechtigt. Machte den Gestaltwandler menschlich.
Würde Yuu nicht auf seinem Schoss legen, hätte er sich neben diesen gelegt und mit ihm zusammen den Dachbalken angestarrt. Aber so sitzend konnte er diesem durch die Haare streichen, beruhigen und ansehen. ,,Es tut mir Leid, Yuu", begann er, ehe er fortfuhr: ,,Es ist. . . scheiße. Etwas anderes kann man nicht dazu sagen. Ich weiß, wie sehr Du sie geliebt hast. Und es wird auch scheiße wehtun, nicht so schnell weggehen. Doch glaub mir", zwar hatte er nicht die Erfahrung einer Abweisung. Doch den Schmerz, von seinem Liebsten getrennt zu sein und ihn vielleicht nie wieder zu sehen. ,,es war gut, dass Du diesen Schritt gewagt hast. Womöglich denkst Du nun das genaue Gegenteil. . . aber Du hast nun Gewissheit. Auch wenn es wehtut wie ein Stich ins Herz. Sie erwidert die Liebe nicht, aber Du bist dennoch etwas besonderes für sie. Ich weiß, dies ist nun ein schwacher Trost, mehr ein zusätzlicher Arschtritt. . . Aber ist das, was Ihr habt, etwas besonderes. Dies sollte ein gescheiteter Kuss nicht ruinieren." Vielleicht waren dies Dinge, welche Yuu nun nicht hören wollte, doch war dies die ehrliche Meinung vom Rotschopf. Und dies war wohl das Beste, was er ihm geben konnte, als diese Pseudofloskeln, dass alles gut wird, sie ihn auch noch lieben wird, und so weiter. Was würde dies auch bringen? Sah Lyall keinen Sinn drin, besaß er wohl zu viel Lebenserfahrung für. Die Tränen wegwischend, welche sich ihren Weg bannten, betrachtete den weiterhin den Größeren, konnte er sich gut vorstellen, wie das Drama ihren Lauf genommen hatte. ,,Ihr seid sicher im Streit auseinander gegangen, hm?", fragte er erst vorsichtig. ,,Nimm Dir erstmal die Ruhe die Du brauchst und es zu verdauen. . . aber versprich mir was, ja? Rede nochmal mit ihr. Wenn es so endet, ist es nicht gut. Für Euch beide, sonst wird das ewig auf Dir lasten." Aufrichtig wurde hinabgesehen.
Nachdem er eine Zustimmung gebrummt hatte, denn Lyall hatte immerhin recht gehabt, war der Gestaltwandler unruhiger geworden. Er lauschte der Stimme seines besten Freundes und war sich sicher, dass Lyall einen an der Klatschte hatte. Er würde sich nicht überwinden noch ein Mal mit Ruby zu sprechen, obwohl sich Beide gar nicht gestritten hatten. Da Lyall ebenfalls gefragt hatte, was der Grund dafür war, wieso Yuu nun im Wohnheim wohnte, blieb ungeklärt. Er hatte heute nicht das Bedürfnis noch Jemanden in sein Schicksalsleben einzuweihen, auch wenn es sich hierbei um seinen besten Freund handelte. Er zuckte mit den Schultern und setze sich mit dem Rücken zu Lyall gewandt wieder hin. Seine Knie verschränkte er miteinander und schon saß der Fennek im Schneidersitz dort und sah auf seine Fäuste, welche langsam Blau wurden. "Ich glaube nicht das ich mit Ruby noch mal sprechen kann. Du hast ihren Ausdruck nicht gesehen." Es war grauenvoll. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und seien wir ehrliche, noch mal solch dicke Tränen zu sehen, konnte Yuu nicht. Er ertrug es nicht, ihr immer und immer wieder Tränen zu entlocken. Es war vorher schon ein angespanntes Verhältnis gewesen. Wegen dieser Party. Wegen seiner Worte. "Ich hab damals ziemlich böse Dinge gesagt. Von wegen: 'Ich und Ruby? Never.' oder 'Meinst du echt sie steht auf Mich? Ich denke nicht...' und habe es mit einem Schulterzucken abgetan. Es ging mir nie in den Kopf das sie wirklich damals Gefühle empfinden sollte. Daher wirkte es so..Lächerlich als ich wirklich erwartet hatte das..." Seine Stimme brach erneut und nun waren es seine Tränen, welche auf seine Hände trafen und die Wunden zu brennen begangen. "...Sie diesen Kuss erwidert." Immer und immer wieder spielte sich das Szenario erneut in seinen Kopf ab und widerwillig schüttelte er den Kopf und stand auf. Er ging einige Schritte und sah aus dem Dachbodenfenster. Die Sonne neigte sich langsam der Erde zu. Sie verschwand ganz langsam für ein paar Stunden aus dem Leben der Schüler und Lehrer. Aus dem Leben der Menschen, die nun auf Isola lebten. Sein Blick glitt hinab in den in den kleinen Rosengarten, welchen man von diesem Fenster aus sah und erblickte drei Jungen. Einer von Ihnen war Cyril und erst jetzt bemerkte Yuu, dass Lyalls Handy vorhin im Eifer des Gefechtes vibriert hatte. "Ich denke, ich habe viel zu sehr deine Zeit beansprucht. Cyril vermisst dich sicher schon." Ein Seufzen blieb ihm auf den Lippen und sein Blick glitt über den Rosengarten hinweg und blieb in der Ferne hängen. Sie will Medizin studieren und Isola verlassen. Das war eine bittere Nachricht.
Mit dem Aufsetzen von Yuu folgte der lavendalfarbene Blick diesem, blieb er ruhig sitzen, gab er dem Anderen den Freiraum, Abstand nehmen zu können, ohne das er diesen gleich zurückzog. Entfernte sich aber auch nicht, lehnte er sich zurück und lehnte an der Wand, konnte er so auf die Seite vom Gesicht des Gestaltenwandlers blicken. In diesem musste ein ziemlicher Kampf wüten. Fasste er lediglich mit einer Hand an die Schulter des Größeren, welche er sanft drückte, noch als Zeichen, dass er hier war, für ihn und ihm beistand. Diese Sache hier war verzwickt, fast wie in einer schlechten Liebeskomödie. ,,Gefühle entwickeln sich eben, Yuu. Wer weiß, ob sie damals wirklich etwas für Dich empfunden hat oder nicht. Sicher ist es ziemlich überraschend, sollte derjenige, welchen man einst liebt, die Gefühle plötzlich erwidern. Und frustrierend, weil man selbst nun nicht mehr so zu fühlen scheint, da die Zeitpunkte einfach nicht passend waren. Vielleicht ist es ja so? Oder wenn sie die ganze Zeit nichts empfunden hatte", kurz dachte er nach, ehe er ansetzte: ,,Stell Dir mal vor, ich würde Dir nun meine Liebe gestehen, wie käme das? Ich wäre denke ziemlich überfordert damit, würdest Du mich küssen oder mir Gefühle gestehen." Einen Augenblick dachte er über seine Worte nach, nickte dann leicht: ,,Ja, in diesem Falle könnte ich solch eine Reaktion echt nachempfinden. Auch, wenn Cyril mich beispielsweise nicht mehr geliebt hätte, als ich auf die Insel kam. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihn das fertiggemacht hätte." Nochmals nachgedacht, wurde sich über den Nacken gestrichen und ausgeatmet. ,,Verdammt verzwickt. . ." Tief durchatmend blickte Lyall ihm nach, wie er aufstand, zum Fenster ging. ,,Was auch die Ursache der Reaktion war. . . Du solltest nochmal mit ihr reden. Um Gewissheit zu haben und alles besser verdauen zu können. Wer weiß, was sich daraus noch entwickeln könnte. Du würdest sie nie so schnell aufgeben und alles, was ihr erlebt hat, in den Sand schießen, dass weißt Du genauso gut wie ich." Würde der Fennek nun alles so lassen, wie es ist, würde er es irgendwann selbst bereuen, denn wer weiß, vielleicht gab es ja wirklich eine Zukunft für Ruby und Yuu? Da musste der Wolf wohl mehr nachhaken, bis der Andere es einsah. Doch war es natürlich, dass er Zeit brauchte, nach so einem Stich ins Herz.
Die nächsten Worte irritierten ihn, musste er dann jedoch ausseufzen. ,,Ach Yuu. . .", begann er und erhob sich auch, war einfach so dreist, aus der Tasche des Dunkelhaarigen eine Packung Tempos zu holen und dessen Wasserflasche, mit denen er dann ebenfalls zum Fenster ging. Wo er seinem besten Freund erstmals liebevoll eine Kopfnuss verpasste, indem er Stirn gegen Stirn knallen ließ, den eigenen Schmerz ignorierte er mal. ,,Du bist echt ein Depp, weißt Du das?", grinste er etwas. ,,Für Dich hab ich immer Zeit, klar? Als ob ich Dich nun allein lasse, am Ende ruinierst Du Deine Pfoten wirklich." Eine Hand nahm er nun auch, wo er mit einem Taschentuch das Blut abtupfte, ließ auch etwas von dem Wasser drübertreufeln. ,,Ich würde Dich ja am liebsten auf die Krankenstation schleifen, das blau steht Dir schonmal nicht. Aber ich denke, die Fragen vom Arzt wären Dir nun erstmal zu viel, also versuchen wir es erstmal so." Beide verwundeten Hände wischte er ab, kühlte und reinigte sie mit dem Wasser, ehe er Tempos auf die offenen Stellen legte. Bei der ersten Hand, nachdem er soweit war, löste er dann seine Krawatte der Schuluniform und wickelte sie um die verarztete Hand, wodurch das Tempokonstrukt nun hielt. Dasselbe tat er dann auch bei der anderen Hand, musste sich dafür jedoch die Krawatte mopsen, welche Yuu trug. Dabei sprach er: ,,Hör mal zu. Du bist mein bester Freund, klar? Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir momentan der Anblick von Cyril und mir Würgereiz auslöst und Frust. Aber Du bist keinem von uns egal. Sonst wäre ich nun wirklich nicht hier. Nein, Du bist uns sehr wichtig und wir wollen, dass es Dir gut geht. Das mit Ruby ist Bockmist. Aber geb nicht alles so schnell auf, geb Dich nicht auf. Auch wenn Du jetzt Zeit zum Verdauen brauchst. Du bist nicht alleine, verstanden?", lächelnd stupste Lyall ihm gegen die Stirn, nachdem alles durch die Krawatten saß. Auf jene deutete er: ,,Mach keinen Mist mehr, ja? Sonst muss ich Dich noch mehr verarzten und dann siehst Du aus, die ein wandelner Kleiderschrank", grinste er ihn etwas an.
Der Blick glitt kurz aus dem Fenster, wo er dann seinen Liebsten erblickte, zusammen mit Gigantos und einem weiteren Riesen, welcher ihm aber fremd war. Da kam ihm eine Idee. Er wand sich wieder Yuu zu, welchem er den Arm um die Schultern legte. ,,Weißt Du, was Du nun brauchst? Ablenkung. Und wie geht dies am besten? Wenn man sich mit Freunden beschäftigt. Also -", er zückte sein Handy und wedelte kurz damit herum: ,,schreibe ich nun denen daunten, dass wir runterkommen. Und etwas tolles zusammen unternehmen. Und ich akzeptiere keine Widerrede, dass wird Dir gut tun, vertrau mir. Und wenn ich Dich runtertragen muss - was lustig werden könnte." Der zehn Zentimeter Größere wurde kurz gemustert, dann schrieb er seinem Herzblatt eine Nachricht, musste über die Inhalte kurz schmunzeln. Hach. Dann ließ er das Handy wieder in der Tasche verschwinden. ,,Also", fing Lyall an, nachdem er die Tasche vom Sternenklassenschüler einfach schulterte, dann wieder zu ihm ging, wo er die freie Hand an dessen Schulter legte. ,,Dürfte ich Sie zu den Rosengärten führen, holde Maid?"
Er ließ die Worte von Lyall über sich ergehen. Reden? Vielleicht..irgendwann. Ein Seufzen ließ in an seinen Worten zweifeln. Er war sich so sicher gewesen, dass dieser Kuss vor zwei Jahren real war und dieser war es auch. Jedoch spürte er ebenfalls ihre Tränen als sie auf seine Sachen getropft waren. Der Blick von Trauer in ihrem Blick. Er strich sich durch die Haare und erntete im nächsten Moment eine Kopfnuss. "He.." Er sah zu Lyall der sich zu dem Jungen gesellt ans Fenster gesellt hatte. Doofnuss? Er? Er zuckte mit den Schultern. Er wollte sich nicht den Menschen um sich herum aufzwingen. Er wollte immer nur seine Ruhe, aber irgendwie hatten Ruby, Lyall, Levi und auch Cyril eine besondere Ruhe in sein Leben gebracht. Ruby war immer noch seine Sandkastenfreundin und die Tatsache, dass er sie verlieren könnte, quälte Ihn mehr, als der Kuss oder die nicht vorhandenen Gefühle. "Ein Depp...eher ein Idiot oder?" Ein Schmunzeln flog über sein Gesicht. Natürlich war er froh darüber das er den Werwolf hatte, denn immerhin war Kartoffelpü ihr Codewort für jeden Bockmist. Er ließ sich von Lyall die Hände verbinden und sah beeindruckt auf seine Hände. "Weisst du, dass wäre ein perfekter Schutz für den Sack." Er begutachtete das Meisterwerk und war zufrieden. Immerhin waren somit seine Knöchel perfekt geschützt und das die Krawatte der Schule dafür drauf ging, war ihm sichtlich egal. Auch das der metallische Geruch des Blutes endlich verschwunden war, beruhigte den Fennek. Er hörte angestrengt dem Wolf zu und nickte sobald es erforderlich war. "Du hast ja Recht, aber darf ich nicht auch mal Frust abladen? Ich finde Blau steht mir." Er spielte mit den Augenbrauen und grinste etwas verlegen. Wahrscheinlich war das nicht der Moment für Witze und mental stellte sich Yuu schon auf die nächste Kopfnuss ein, allerdings kam sie nicht. Jedoch war der 'wandelnder' Kleiderschrank auch keine Option. Mist, er müsse sich definitiv etwas Neueres einfallen lassen. Die darauffolgende Idee des Wolfes ließ den Jungen jedoch wieder Murren. "Das ist jetzt nicht dein Ernst. Menschen? Wirklich?" Nicht das er was gegen Menschen hatte, denn er liebte Kinder, aber keine pubertären Jugendlichen, welche sich im Speisesaal am frühen Morgen Müsli übers Outfit schütteten. Natürlich hatte Yuu von der Sache gehört und nur mit den Augen gerollt. Er war ein sturer Einzelgänger und mit der Tatsache zufrieden, dass er sich nur mit 3 weiteren Menschen ein Zimmer teilen musste. Nummer 3 jedoch war Ihm noch nicht bekannt. Sein Blick glitt aus dem Fenster und sah wieder in den Rosengarten. Er sah Cyril, ein Pluspunkt, und zwei weitere Jungs, zwei Minuspunkte, plus Lyall. "Verdammt." Es war ein unentschieden und irgendwie hatte Yuu nicht das Gefühl das er Lyall diese doofe Idee auszureden, denn wie zu erwarten sprach Lyall Yuus Gedanken schon aus und ein Stöhnen verließ seine Kehle. "Nein, Tragen nicht. Wie wäre es mit....ach vergiss es." Grummelnd gab sich der Gestaltwandler geschlagen. Er stolperte freiwillig die Treppe des Dachboden herunter und ging in den vermeintlichen Tod. Wie gesagt, er liebte Menschen....so ein bisschen.
Eine Erleichterung machte sich in Lyall breit, als sich in dem Gesicht seines besten Freundes ein Schmunzeln widerspiegelte. Ihm schien es langsam besser zu gehen, was echt toll zu sehen war. ,,Beides? Aber egal was Du bist - so gefällst Du mir schon wesentlich besser", deutete er zufrieden auf die angehobenen Mundwinkel. Dieser hielt dann auch artig still beim Verarzten, doch bei den nächsten Worten musste der Wolf grinsend seufzen. ,,He, wenn Du in Erwägung ziehst nun weiter zu boxen, nutze ich Dich selbst als Boxsack." Ok, nicht ganz, würde er ihn Aufjedenfall wieder wegziehen und ihn verschleppen, fernab vom Dachboden und Boxsack. Sondern wirklich auf die Krankenstation. Leicht tippte er gegen die Stirn des Größeren. ,,Klar kannst Du. Aber ohne Dich selbst zu verletzen. Von mir aus schrei den Wald zusammen oder box weiter, wenn Deine Pfoten wieder gesund sind. Sonst zerr ich Dich als Wolf hier weg, mein Freund." Eine liebevolle, aber ernst gemeinte Drohung. Bei dem Augenbrauenwackeln musste Lyall aber dann lachen, der Fennek hatte seinen Humor noch nicht verloren, dass war gut. Somit war noch nichts hoffnungslos verloren. ,,Menschen. Also -", setzte er an, ehe er neunmalklug grinsend fortfuhr: ,,Ein Wolf, ein Mischmasch und der Dritte ist garantiert auch kein Mensch, werter Herr Fennek." War es doch so, hier war niemand ein richtiger Mensch. Deshalb lebten sie alle hier. Schien Yuu aber auszusehen, dass es auswegslos war sich rauszureden, um nicht zu den Anderen raus gehen zu müssen. Aufmunternd klopfte er die Schulter des Größeren, dann wies er auch schon zur Tür, mit dem Angebot, die holde Maid in den Rosengarten - oder auch Knutschgarten - zu führen. Getragen zu werden wurde schonmal abgelehnt, doch wurde noch etwas angesetzt, was der Dunkelhaarige allerdings nichts aussprach. ,,Hm?" Fragend blickte er drein und folgte, dann kam ihm in den Sinn, was Yuu gemeint hat. Belustigt schnaubte er aus: ,,Reiten darf auch nur Cyril~", wurde dann etwas dümmlich gegrinst. Wurde ihm klar, dass der Andere andeuten wollte, Lyall könnte sich in seine Wolfsform verwandeln und von Yuu dann geritten werden, hinaus aus dem Wohnheim. Die Zweideutigkeit dahinter war doch einfach nur herrlich. So gingen dann beide die Dachbodentreppe hinab, geradewegs zu auf den Rosengarten. Hoffte Lyall, dass sie nun zwischendurch niemanden begegneten, der den Größeren wieder runterziehen würde, hatte dieser sich doch gerade so schön aufgerafft. Ging auch artig, wenn auch etwas stolpernd und schlurfend, was den Rotschopf schmunzeln ließ.