Der große Speisesaal im Parterre des Wohnheims bietet Platz für unzählige hungrige Mägen. Zu Schulzeiten breitet sich hier morgens und abends der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss aus, die von der alteingesessenen Sayaka liebevoll zubereitet werden, die den Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd ist. Auch am Morgen kümmert sie sich darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe. Sie schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die nur sehr wortkarg ist und gerne auch zu kleine Mahlzeiten austeilt.
Der Speiseplan
Montag - 20.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsTsukune-Don - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
AbendsGebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse
Dienstag - 21.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Miso-Suppe, Wok mit Gemüse und Reis
AbendsGericht - Gebratene Weizennudeln mit Rindfleisch und/oder Gemüse
Mittwoch - 22.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Reis/Kartoffeln mit Tafelspitz und Meerrettich
AbendsGericht - Spaghetti Napoli
Donnerstag - 23.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Lasagne mit Salat
AbendsGericht - Toast Hawaii
Freitag - 24.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Hühnersuppe mit Nudeln oder alternativ reine Gemüsebrühe
AbendsGemüsepfanne -
Samstag - 25.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts, nur heute: frische Spiegeleier vom Wachtelhuhn!
MittagsGericht - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
Das Mädchen schien nicht unbedingt begeistert zu sein, als Oli sich zu ihr setzte. Gut, er konnte es auch irgendwie verstehen, denn er nahm einfach an ihrem Tisch platz. Naja, es war ja auch so, dass es eigentlich kein Sitzplatz mehr gab und ihm somit auch nichts anderes mehr übrig blieb. Wahrscheinlich verstand dies auch das Mädchen gegenüber. Naja, ihre Haltung sagte zwar was anderes, aber er hoffte es trotzdem. Die Hoffnung stirbt zuletzt, oder so ähnlich.
Das Mädchen wollte zuerst nicht so mit der Sprache rausrücken, ob sie wirklich Cynthia war. Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Dämons und dieses wurde nur umso stärker, als sie ihn dann fragte, was los sei. Nun hatte er die Bestätigung, dass es sich um seinen Gegenüber wirklich um Cynthia handelte. Sie schien ein wenig genervt von seiner Präsenz zu sein, doch das Grinsen wich nicht aus dem Gesicht von Oliver. Er konnte es durchaus verstehen, dass sie nicht unbedingt begeistert war, dass irgendein Typ sich zu ihr setzte und sie volllaberte. Aber so war das halt hier auf der Insel. Manchmal bekam man einfach unerwarteten und ungewollten Besuch beim Essen und musste damit klarkommen. „Ach weißt du, ich kenne dich einfach noch nicht und dachte mir, dass wir uns eventuell ja mal kennenlernen könnten“, antwortete er dem Mädchen. Gelogen war es nicht, denn er kannte sie wirklich nicht und war neugierig auf die böse Mitbewohnerin von Caiwen. Ob sie wirklich so böse war, würde sich nun im Laufe des Gesprächs herausstellen. „Sorry, wenn ich so direkt bin. Du siehst aus wie ein Tiermensch…“, setzte er an und überlegte, welches Tierwesen sie sein könnte. Von den Ohren her könnte man meinen, dass es sich um eine Katzenart handelte. Ein Panther konnte er zu 100% ausschließen, dafür passte die Farbe nicht. Ein Jaguar vielleicht? Passte eigentlich von der Fellfarbe auch nicht unbedingt. Das einzige Tier, was nun übrig blieb war ein… „Bist du ein Löwe?“, fragte er das Mädchen einfach mal drauf los. Ob er richtig lag, das wusste er nicht, aber diese Tierrasse würde am ehesten zur Farbe der Ohren passen. Aber gut, er konnte sich natürlich auch komplett irren. Auf jeden Fall war der Dämon gespannt, was sie dazu sagen würde. Immerhin wusste er ja wirklich nicht, ob er ins Schwarze getroffen hatte. Bei der Rasse des Tiermenschen war er sich so ziemlich sicher, denn er kannte keine andere Rasse, die so herumlief wie Cynthia. Oder fiel ihm gerade einfach keine ein? Egal, er ging jetzt einfach davon aus, dass sie ein Tiermensch war. Oliver wartete gespannt ihre Reaktion ab.
Je länger Cynthia dort saß und ihre gelben Blicke auf dem Jungen vor ihr ruhten, umso mehr fragte sie sich ob Gewalt beim Frühstück eigentlich eine Todsünde, oder vielleicht nur ein Kavaliersdelikt waren. Es war einfach noch viel zu früh um einen hohen Blutdruck zu bekommen, weswegen sie den dunkelhaarigen Poser einfach nur ansah und argwöhnisch ihre Augenbraue anhob. So sehr sie seine Aktion auch nicht leiden konnte, auf der anderen Seite hatte er sich die Audienz durch sein skrupelloses vorgehen zumindest teilweise verdient. Wäre da nicht dieses unglaublich dreiste Grinsen auf seinem Gesicht, was einfach nicht von seiner Visage verschwinden wollte. War ja nicht so, als ob er irgendetwas mit dem Eindringen in ihren persönlichen Futterplatz gewonnen hatte. Aber der Mister Universe für Halbstarke hatte wohl außer dem hochziehen seiner Mundwinkel nicht mehr viel zu bieten. Kein lässiger Spruch; keine Schlagfertigkeit; gar nichts.
Stattdessen kam das Wort kennenlernen über seine Lippen. Hätte Cynthia sich nicht gerade eines ihrer Brötchen in den Mund gestopft, wäre sie vermutlich ein Stück weit in Gelächter ausgebrochen. Stattdessen zuckte sie auf diese Anfrage hin nur gleichgültig mit den Schultern. Das war ja schön für ihn. Es gab bestimmt auch viele Kinder, die sich zu Weihnachten ein Pony wünschten und es nicht bekamen. Aber das allein war für sie noch keinen Grund dieser Bitte nachzukommen. Nicht, dass sie großartig Zeit hatte auf seine Anfrage zu regieren. Kaum war sie mit dem verdauen ihres kleinen Imbisses fertig, kam schon der nächste Knaller.
Das sich der Posterboy nun auch noch als ein Sherlock Holmes des Ballermanns entpuppte, damit hätte selbst sie bis eben gerade nicht rechnen können. „Herzlichen Glückwunsch.“, komplimentierte sie seine Erkenntnis mit einem herablassenden Tonfall, der wie immer den gewohnten Sarkasmus mit sich trug. Ihr Schweif – mit seinem Büschel am Ende und der grazilen Form – gammelte mehr als offensichtlich hinten am Stuhl herunter und ihre Ohren waren ganz eindeutig keine Katzenohren! Hätte er seine Salzbüchsen auch nur einen Moment lang aufgesperrt, hätte er die Frage gar nicht stellen müssen. „Bist du da ganz alleine drauf gekommen?“, setzte sie mit einem leichten Klatschen nach und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. „Ich sollte echt aufpassen, dass das nicht noch mehr herausfinden. Kaum auszumalen, was dann mit mir passieren würde. Erzähl es bloß keinem!“, rieb sie dem Dunkelhaarigen das Ganze noch einmal unter die Nase und verzichtete dabei auf die gespielt schockierte Tonlage; als auch die an beide Wangen geschlagenen Handflächen. Sie hatte nicht vor hier einen Zirkus zu veranstalten. Sowas überließ sie getrost den anderen Pappenheimern im Speisesaal. Sie hatte ihre Instinkte sowieso schon viel zu lange ignoriert. Es wurde Zeit sich zumindest ein kleines Bild über den Trollo vor sich zu machen, der sie so selbstverständlich beim Essen gestört hatte. Der Name an sich interessierte sie dabei herzlich wenig. Den konnte sie auch noch erfragen, wenn sich der Bengel als interessant genug herausstellte. Wenn er hier schon die Umgebung mit seinen Ausdünstungen verpestete, dann wollte sie wenigstens wissen woher sie stammten … und ob sie ihr bekannt vorkamen. Neben dem üblichen Zeug stieg ihr allerdings nur der Geruch von Hund in die Nase. Zwar etwas verblasst, aber trotzdem noch deutlich genug und erst mit ihm hier eingetroffen. Ein tiefes und leicht bedrohliches Knurren arbeitete sich ihre Kehle empor. Ihre Augen suchten den Speisesaal nach dem Welpen von gestern Abend ab, als würde das erspähen der Hunde-Cinderella irgendwelche Antworten liefern. Tatsächlich – und das überraschte sie – war @Caiwen auch hier, aber machte nicht den Anschein irgendwas hiermit zu tun zu haben. Mh … war das ihr Freund, der sich jetzt ohne ihr Wissen eingeschaltet hatte? Jetzt war der Typ doch noch interessant. „Und mit was hat's mit dir auf sich, Sherlock? Bist du nen‘ Mitesser? Oder doch eines dieser Vogelviecher, die meinen, der Herrgott hat sie hergeschickt um Gutes zu tun?“, sie neigte sich leicht zur Seite und musterte nochmals seine Figur, „Wie der Terminator siehst du nicht gerade aus.“. Eigentlich sah er wie gar nichts aus, weil für Cyn alle ungefähr gleich waren. Hing vielleicht auch damit zusammen, dass die Meisten ihre Fähigkeiten unglaublich hart versteckten ... aber das war ein anderes Thema.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Logischerweise blieb mein Hustanfall nicht unbemerkt, doch ich war froh, als ich mich wieder beruhigte und ordentlich durchatmen konnte. Doch die nächsten Worte der Weißhaarigen ließen mich aufhorchten. Sie erkannte wohl, dass ich ein Problem mit ihrer Fragestellung hatte, obwohl ich mich darum bemühte eine angemessene Antwort zu geben. Stets mit einem Lächeln im Gesicht entschuldigte sie sich bei mir für diese Frage, was mich etwas verblüfft dastehen ließ. Kaum hätte ich mich getraut mich zu bewegen, doch plötzlich gings wieder… Gerade als ich mir auf mit der Faust noch einen letzten Klopfer auf die Brust ausübte, lief @Oliver Blake an mir vorbei und winkte kurz im Vorbeigehen. Scheinbar wollte er mir nicht gerade das Leben retten, sodass wir nicht mehr über mein Werwolfdasein reden mussten. Doch ich verstand, dass er uns Mädels nicht einfach so unterbrechen wollte, weshalb ich mir ein Lächeln aufzwang und kurz die Hand zur Begrüßung erhob.
So stellte ich logischerweise an meine Gesprächspartnerin eine Gegenfrage, ehe ich mir erneut einen Schluck Orangensaft nahm und sie genau beobachtete. Ich hatte zunehmend das Gefühl, dass auch sie ihre Schwierigkeiten dabei hatte mit ihren Fähigkeiten umzugehen. “Wir sind uns so ähnlich…“, schoss es mir durch den Kopf, doch horchte ich ordentlich zu, als sie mir Weiteres erzählte. Auch sie kann sich in ein Wesen verwandeln, ein Drache sogar. Ich war echt verblüfft, versuchte aber konzentriert dabei zu bleiben und ihr nicht dazwischenzufunken. Das war gar nicht so einfach, wenn man vor Aufregung fast in tausend Stücke platzen könnte. Doch ehe ich mich versah, erwähnte sie erneut Jaden. Noch bevor sie weiter darüber reden konnte, stopfte sie sich eine große Portion Waffeln in den Mund, während ich sie immer noch anstierte. Ob es für sie unangenehm war, wenn ich sie so ansah? Doch dann platzte es aus mir heraus. “Bitte was?“, rief ich schon beinahe, ehe mir mein Kinnladen herunter klappte und ich mit der Handfläche auf die Tischkante schlug. “Ein Drache? Echt jetzt?“ Nun war es mehr geflüstert als gesprochen um keine weitere Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. “So ein richtiger Drache? Man wie cool!“ Aufgeregt lehnte ich mich nach vorne. “So richtig mit Flügel und Schweif? Feuerspeiend und riesengroß?“ Ich offenbarte ihr mein geringes >Wissen< über Drachen und Fabelwesen und stellte es mir echt hammermäßig vor.
Doch nachdem ich der Explosion meiner Gefühle Raum gegeben hatte, verebbte die Stimmung rasch, als ich mich daran erinnerte, wie ähnlich wir uns mal wieder waren. Auch ich konnte mich verwandeln – oder eben nicht. Das mit der Kontrolle war noch nie meine Stärke gewesen. Etwas abwesend stocherte ich mit der Gabel in meiner Waffel herum. Als sie an meinem Besteck kleben blieb erhob ich die ganze Waffel, beobachtete sie genau und ließ die Schwerkraft erneut auf sie wirken um sie auf den Teller fallen zu lassen. “Ich hab’s leider nicht so mit dem Fliegen. Ich bleib lieber auf dem Boden.“, kommentierte ich und dachte an die etlichen Flugstunden mit Leviathan. “Ivy…“, meinte ich ernst und blickte in ihre bernsteinfarbenen Augen. Ich legte vorsichtig die Gabel am Tellerrand hin, bevor ich weiter sprach: “Ich kann mich auch nicht gut verwandeln. Kette hin oder her.“ Ob es sie beruhigen würde, wenn sie wusste, dass es mehrere hier auf der Insel gab mit einem ähnlichen Problem? “Aber wenn wir die Kette finden würden…“, stellte ich rhetorisch in den Raum, ehe ich fortfuhr: “…könntest du dann dich wieder besser verwandeln?“ Eine Schatzsuche! Was für ein Abendteuer!
Als ich über die Schulter blickte, erkannte ich, wie Oliver sich zu Cynthia gesetzt hatte. “Uff…“ Mir rutschte das Herz in den Keller, sodass ich beim Umdrehen kreidebleich war. Ob er wusste, zu wem er sich da gesetzt hatte? Ob er irgendetwas wichtiges mit ihr zu besprechen hatte? Ob er ihr verriet, was ich letzte Nacht zu ihm gesagt hatte? “Bitte nicht….“, flüsterte ich kaum hörbar und schaufelte mir ebenfalls wie Ivy zuvor eine weitere Waffel in den Mund.
Sie hatte versucht so gut wie möglich, die doch etwas unangenehme Frage für Caiwen angenehmer zu machen. Es schien so, als hätte es auch tatsächlich gewirkt. Weder erstickte sie an noch einer Waffel oder redete noch groß um das Thema herum. War für beide wohl besser so. Ivy wollte nicht mit ansehen, wie ihre Freundin an einer Waffel erstickte, nur weil sie ihre Fähigkeiten lieber für sich behalten wollte, das war irgendwie kein guter Austausch gewesen.
Wahrscheinlich hatte Caiwen nun auch gemerkt, dass Ivy nicht so gern darüber sprach. Es war nicht immer so, früher war sie stolz auf ihre Fähigkeit gewesen sich in einen Drachen zu verwandeln, doch das änderte sich drastisch. Ohne ihre Kette hatte sie es fast ein ganzes Jahr nicht geschafft sich zu verwandeln, erst als sie vom Tod Jadens erfahren hatte. Nun musste sie unwillkürlich immer an Jaden denken, wenn sie sich verwandelte. Er war der letzte, der sie als normaler Drache noch miterleben durfte. Wo sie noch gut trainiert im Fliegen war und sogar einige Kunststückchen konnte. Nun waren ihre Muskeln gefühlt verschwunden und selbst als wütender Drache fehlte es ihr nun an Ausdauer um eine längere Zeit in der Luft zu bleiben. Eigentlich hatte sie schon das Gefühl, dass sie weniger als ein halber Drache nur noch war.
Ein bisschen hatte Ivy zu kämpfen mit der kompletten Waffel, die sich nun in ihrem Mund befand. Es war ein wenig schwierig so zu kauen und irgendwie starrte Caiwen sie so komisch an. Bestimmt war die Sache, dass sie wieder Jaden erwähnt hatte unangenehm gewesen. Jedoch war Caiwens nächste Reaktion dann doch etwas unerwartet. Sie fand Drachen anscheinend richtig cool! Nachdem sie mit etwas Mühe nun die Waffel endlich runterschlucken konnte, musste Ivy ein wenig grinsen. Naja Feuer kann ich nicht speien, dafür aber Eis. Bei dem Gedanken, wie freudig Caiwen darüber sprach, musste sie leicht kichern. Oh ja, so richtig groß, weiß und mit riesen Flügeln und Schweif. Ich könnte dich locker auf dem Rücken tragen zum fliegen. Da oben wäre man ziemlich sicher. Sie grinste und spielte mit dem Finger an ihrem Glas herum. Ja sie war eigentlich ein echt majestätischer Drache gewesen, doch sie schluckte. Es schien so, als hätte Caiwen nicht sonderlich gute Erfahrungen mit dem Fliegen gemacht. Naja dann ist sie noch nie mit Ivy geflogen! Allerdings könnten sie das wohl auch niemals... Mit dem Blick auf ihren Teller nahm sich Ivy eine Waffel und zerriss sie in kleinere Stückchen, die sie dann einfach angenehm in ihren Mund stopfen könnte. Naja mittlerweile kann ich wahrscheinlich gar nicht mehr fliegen. Schon seit über einem Jahr war ich kein richtiger Drache mehr. Sie betonte das Wort "richtiger" etwas mehr. Auch wenn sie Caiwen nicht von ihrem Problem erzählen wollte um ihr keine Angst zu machen, wollte sie dennoch nicht lügen. Bei den nächsten Worten von ihrem Gegenüber musste sie leicht grinsen. Genau das war auch der erste Vorschlag von Lydia gewesen, als Ivy ihr das erzählt hatte. Sie musste die Freude allerdings ausbremsen und seufzte dabei etwas schwermütig. Ich habe sie direkt über dem Meer verloren, die Kette könnte leider überall sein, aber danke für den Versuch. sagte sie doch etwas fröhlicher und lächelte Caiwen freundlich an. Es war schön zu wissen, dass sie helfen wollte. Etwas nachdenklicher wurde sie dann, als Caiwen auch etwas ernster wurde und meinte, dass sie sich selber nicht wirklich gut verwandeln könnte. Nun war die Neugierde von Ivy doch wieder geweckt worden. Was war Caiwen denn für ein Wesen? Sie konnte sich also auch verwandeln, aber in was denn? Die Frage brennte in Ivy, doch sie wollte nicht, dass Caiwen wieder an irgendwas ersticken würde. Dann haben wir wohl irgendwie das gleiche Problem. Gab Ivy nachdenklich zu und widmete sich ihrer Waffel zu, ehe sie bemerkte, wie kreidebleich Caiwen wurde, als diese zu Oliver und so einer Neuen blickte. Neugierig beugte sich Ivy nach vorne. Was ist los? fragte sie eher flüsternd und zeigte dann mit den Augen auf den Tisch von Oliver, damit Caiwen auch verstehen würde, was Ivy genau meinte. Verstand sich Caiwen nicht gut mit Oliver, oder war sie eifersüchtig auf die andere Dame? Allerdings stand Cai doch nun auf Levi oder doch nicht? Erwartungsvoll starrte sie Caiwen an.
Seine Überlegungen wurden belohnt. Er hatte wohl ins Schwarze getroffen. Oli stellte sich nun die Frage, was gewesen wäre, wenn er nicht richtig überlegt hätte. Hätte sie ihn dann vielleicht vom Tisch verbannt? Oder vielleicht die Augen ausgekratzt? Er konnte das Mädchen nicht so richtig einschätzen. Aber egal, er würde es dann schon merken wie sie so drauf war. Caiwen war ja nicht so begeistert von Cynthia. Aber ob sie wirklich so übel war? Vielleicht hing es mit der Rasse zusammen? Oliver wusste leider nicht, welcher Rasse Caiwen angehörte, aber es musste eine sein, die Cynthia überhaupt nicht mochte. Ob er das über sie nun herausfinden würde? Wäre auf jeden Fall nicht fair gegenüber der Schwarzhaarigen, aber wenn die Blonde ihm die Infos gab, würde er sich auch nicht einfach die Finger in die Ohren stecken und lalala schreien. Aber das war jetzt nicht das Wichtigste, über das er mit Cynthia reden wollte. Eigentlich wollte Oliver nur herausfinden, wie sie so tickte. Tatsächlich wurde er auch gleich darauf mit der weiteren Antwort von Cynthia mit einem ersten Eindruck belohnt. Die weiteren Aussagen von Cynthia waren eher sarkastischer Natur. Doch sein Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht. Viel eher beugte er sich ein wenig nach vorne und sprach in einer leiseren Lautstärke zu ihr. „Keine Angst. Ich werde das schon nicht veröffentlichen“, sagte er und beugte sich wieder zurück mit einem Lächeln. Danach wandte er sich wieder seinem Essen zu. Bei einem belegten Brötchen konnte man zum Glück nie was falsch machen. Es schmeckte immer und war immer sehr ausreichend, um über den Vormittag zu kommen. Während Oliver einen Bissen nahm, wandte Cynthia ihren Blick nach hinten. Er sah nicht nach hinten, da er die Richtung etwa deuten konnte und eventuell schon wusste, wen sie so tödlich anstarrte. Als er danach noch ein paar Bissen hinuntergeschluckt hatte, wandte sich die Blondine interessanterweise doch noch an den Dämon. Oliver war ein wenig überrascht, dass sie ihm überhaupt eine Frage stellte. Doch die Frage war ein wenig seltsam. Mitesser oder Vogelviecher? Oliver fing an zu lachen. „Nein, der Terminator bin ich nicht. Aber, wie wäre es, wenn du jetzt einfach mal Sherlock spielst und ratest was ich bin, denn ich verrate nichts“, antwortete er ihr einfach mit einem frechen Grinsen darauf. Er war wirklich gespannt darauf, ob sie eine Ahnung hatte. Der Dämon hatte sich ja bis jetzt noch nicht verraten, aber natürlich konnte es auch sein, dass man sie darüber informiert hatte. Jedoch glaubte er es eher nicht. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal seinen Namen. Immerhin nannte sie ihn bis jetzt nicht Oliver, sondern immer nur du. Traurig. Aber gut, wahrscheinlich waren ihr einfach nur ihre Mitmenschen egal. Solche Personen gibt es halt auch.
Sah ihrem Zwilling mal wieder ähnlich, dass er sich gar nicht bemühte seine Mitbewohner kennenzulernen. Geschweige sich deren Gesichter einzuprägen. Aber vier Tage war auch keine allzu lange Zeit. Luana hatte da wohl mehr Glück gehabt. Die Peinlichkeit mit Helena würde die Nixe wohl nicht mehr vergessen und irgendwann wäre es sicher eine herrlich dämliche Story, die man zum Besten geben konnte. Manchmal fingen so eben auch Freundschaften an. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Lippen der Johnson. »Du hast ja noch Zeit. Die Namen solltest du trotzdem mal lernen.«, gab sie ihm einen gut gemeinten Ratschlag. Immerhin schätzten die Leute es doch, wenn man sie mit Namen ansprach und nicht als "Hey" betitelte. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie Tylor auf ihre Freunde loslassen wollte. Früher oder später war ein Treffen sowieso nicht mehr zu vermeiden. Und möglicherweise würden sie sich mit ihrem Zwilling auch gut verstehen. »Mit einem Sportsfreund kann ich dir leider nicht helfen. Surfen kannst du ja nicht.«, lachte die Nixe kurz, daher fiel Lyall schon einmal weg. Zumindest, wenn sie danach ging Tylor einem Sportfreak vorzustellen. Im Moment fiel ihr auch niemand ein, der regelmäßig Sport betrieb. »Ich glaube, du kannst dir schon selbst deine Freunde suchen. Aber ich kann dir ja sonst mal meine vorstellen. Ein paar sind dir sicher schon bekannt.«, überlegte die Meerjungfrau kurz. Einige waren ihm sicher schon begegnet. Immerhin lief man sich hier schon regelmäßig über den Weg. Und als wäre das ein Stichwort gewesen, betrat @Caiwen den Speisesaal und grüßte Luana kurz als sich ihre Blicke trafen. Ein kurzes Winken schenkte sich ihrer Mitbewohnerin bevor sie sich wieder ihrem Bruder zuwandte.
Ein genervtes Schnauben folgte, als sich ihr Zwilling damit brüstete, dass die Welt des Unsinns nicht seine Welt war. Dazu musste nichts weiter gesagt werden, es wäre nur verschwendeter Atem. »Hier gibt's einen Rosengarten und da ist es jetzt sicher noch nicht so heiß. Selbst der Pavillon schützt nicht vor der brütenden Hitze.«, gab sie ihre Überlegung preis und schnappte sich auch gleich ihr Tablett. »Na los, auf mit dir.«, drängte sie ihren Zwilling, immerhin blieb nicht mehr allzu viel Zeit, bevor der Weg in die Schule angetreten werden musste. Zumindest wenn man pünktlich ankommen wollte.
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Man konnte deutlich merken, wie @Ivy sich bestimmt während dem Kauen denken musste, dass sie es wohl bereute eine ganze Waffel in den Mund gestopft zu haben. Das Kauen fiel ihr sichtlich schwer. Glücklicherweise schaffte sie es, das Frühstück runterzuschlucken, sodass sie mir erklären konnte, wie es sich wirklich verhielt als ein solch atemberaubendes Wesen. Dass sie Eis spucken konnte anstelle von Feuer war wohl hier auf Isola wahrlich praktischer. Es gab hier so viel Sonne und Hitze, da war Eis eine willkommende Abkühlung. "Kein richtiger Drache?", wiederholte ich die Worte meiner Gesprächspartnerin, ohne Bedenken, dass dies eine tiefgründigere Aussage ihrer Seits gewesen war. Rasch bremste ivy meinen Enthusiasmus, als sie das große weite Meer erwähnte, in dem der schatz verloren ging. "Aber Ivy, die Diamantenkette von Titanic hat man doch auch gefunden!" Natürlich war die Ausgangslage auf der Titanic eine deutlich andere, als die von Ivy. Aber man wird doch noch Träume und Hoffnung haben dürfen, nicht wahr?
Abrupt änderte sich das Gesprächsthema, als Ivy bemerkte, wie mir flau im Magen wurde und es ganz sicher nicht an dem leckeren Frühstück lag. Vorsichtig beugte sie sich zu mir über den Tisch und fragte nach, während ich nun diejenige war, die die ganze Waffel im Mund bereute. Nun wusste ich, wie sich die Weißhaarige zuvor gefühlt haben musste: ziemlich hilflos. Angestrengt kaute ich und versuchte den riesigen Bissen hinunter zuschlucken. Verlegen legte ich die Kante einer Hand neben meine schläfe, um eventuelle neugierige Blicke abzuschirmen und ein Lippenlesen nicht zu ermöglichen. "Wie paranoid." Doch eigentlich war ich dadurch einfach nur vorsichtig, nicht dass ich schon wieder bei der Löwin aneckte. "Das sind Oliver und Cynthia.", startete ich meine Erklärung, indem ich sie vorstellte, jedoch flüsterte ich so leise wie möglich, da ich wusste, dass @Cynthia Akintola gute Ohren hatte. Ohne einen Blick zu diesem Pärchen zu werfen, erzählte ich weiter: "Ich bin seit gestern mit Cynthia in einem Zimmer." Nun gut, das war nicht weiter schlimm, sofern man die Löwin nicht kannte und unsere Auseinandersetzungen. Ich nahm mir mein Orangensaftglas in beide Hände und schaute meine Freundin mit großen Augen an. "Wir verstehen und nicht sonderlich gut. Und ich war gestern bei Oliver um meinen Frust darüber Raum zu geben." Nun war doch alles klar oder? Niemald würde der Dämon mich da reinreiten wollen, oder etwa doch? Nein, so schätzte ich ihn nicht ein. Dennoch war es ein unangenehmes Gefühl, dieses Aufeinandertreffen zu beobachten. Was war seine Absicht dahinter? Ich trank einen großen Schluck aus meinem Glas, ehe ich mit der Gabel beim letzten Stück Waffel herumstocherte. "Wenn er auch nur ein Wort erwähnt, was ich ihm gestern erzählt habe, dann gibts ordentlich ärger mit Cyn." Schlussendlich war mein Kummer ausgesprochen. Ich schaffte es noch ein ganz kleines Stück Waffel mit der Gabel abzupulen und in meinen Mund zu befördern. Ganz langsam bekam ich wieder etwas Farbe im Gesicht. Ich konnte ja ohnehin jetzt nicht mehr daran rütteln. Oder etwa doch?
Wenn sie es nicht besser wüsste, dann legte es der Hobbykabarettist dezent darauf an sich doch noch irgendwie eine zu fangen. Dezent genervt rollte sie mit den Augen, als er ihren Witz weiter ausbaute. Das war für sie einfach nur der noch fehlende Beweis, wie gerne sich der Typ reden hörte. Nichts durfte unkommentiert bleiben, alles musste weitergestrickt werden. Die Löwin rollte mit den Augen und ließ einen monotonen Schwall an Luft in seine Richtung wandern, das Seufzen dabei keinesfalls verbergend. Zumindest schien er kein kleines Ego zu haben. Hätte ihr aber auch klar sein müssen, wenn man sich schon freiwillig an ihren Tisch pflanzte. Nicht, dass Cynthia ein Problem mit großen Egos hatte. Meistens deutete das auf eine Person hin, die wusste wo sie stand, was sie wollte und dementsprechend bereit war für sich einzustehen. Kurz gesagt: Jemand, der sich selbst einfach gut kannte und im gleichen Moment seine Grenzen immer neu ausbalancierte. Bei ihr war ein großes Ego also nicht gleich mit asozialer Selbstüberschätzung gleichzusetzen. Gut, Cynthia hatte durchaus ihre asozialen Tendenzen, aber ihrem Ego konnte man das bei weitem nicht anlasten. Das war einzig und allein ihrer Persönlichkeit zu verschulden. Allerdings hatte das – welch eine Überraschung – seine Gründe. Den gleichen Humor hatten die beiden schonmal nicht. Das konnte Cynthia spätestens nach seinem mehr als deutlich zur Schau gestellten Lachen sagen. Was auch immer an ihrer Frage so lächerlich gewesen war, dass man den ganzen Laden daran teilhaben lassen musste. Sie konnte bereits jetzt die fremden Augen auf sich spüren, welche sich umso schneller wegdrehten, als ihre gelb stechenden Blicke sie indirekt mit physischer Liebe bedrohten. So viel zum ruhigen Morgen, der war gerade gestorben … und sein verdammtes Grinsen. Hatte der Junge eigentlich auch eine andere Einstellung in seinem Mimik-Kasten? Wäre eben nicht das breite Lachen aus seiner Kehle erklungen; hätte sich Cynthia ernsthaft fragen müssen ob seine Gesichtsmuskeln nicht tiefgefroren waren. Naja … egal.
Die Frage – oder vielleicht doch das Quiz? – ihrer dunkelhaarigen Begegnung wurde mit einem beherzten Griff zum Frühstück quittiert. Auf der einen Seite wollte sich die Löwin damit ein bisschen Zeit verschaffen; auf der anderen sollte es ihre Meinung zu dem Vorschlag verdeutlichen. Erst, als die hälfte ihres mittlerweile dritten Brötchens vertilgt war, kämpfte sich ein genervtes Seufzen zwischen ihren Lippen hindurch. „Wenn du mich dann in Ruhe lässt…“, gab sie mit dem Enthusiasmus eines pubertierenden Teenagers von sich und ließ ihre Blicke über seinen Körper wandern. Sonderlich stark sah er ja nicht gerade aus und von Flügeln – oder irgendwelchem magischen Firlefanz – fehlte auch jegliche Spur. Im Prinzip war er für sie gerade ein Leviathan 2.0. Du hattest einfach keine Ahnung was er war, bis man es dir offenbarte. Magie war immerhin nicht ihre Stärke und riechen konnte sie das Zeug auch nicht. So lange es kein Naturgesetz gab, dass Dämonen und Engel verstärkt eine bestimmte Shampoo-Marke verwendeten, würde das auch so bleiben. Die Blondine hatte, um es kurz zu fassen, absolut keine Ahnung. Selbst ihr Wissen in Sachen Rassenkunde half ihr nicht weiter. Blieb also nur ein Schuss ins Blaue. „Vielleicht bis du einer dieser Magier-Typen.“, verkündete Cynthia schließlich ihre unglaublich durchdachte Schlussfolgerung, welche präziser nicht sein konnte. Der Terminator fiel ja schon raus und das wäre ihre einzige Alternative gewesen. „Ist ja nicht so als ob du nen Schild auf der Stirn hast … oder mit irgendwelchen Ohren herumläufst. Also entweder du sagst es oder lässt es bleiben, mir vollkommen egal.“. Diesen kleinen Trieb ihrer Neugier, weil Katzen irgendwo noch Katzen waren, versteckte die Löwin im Anschluss hinter ihrem typischen Schulterzucken. Vielleicht hätte sie sich ja darauf eingelassen den Detektiv zu spielen, wenn er nicht so nach @Caiwen riechen würde. Aprorpo: Erneut wanderte ihr Blick zu ihrem Tisch hinüber. Dieses Mal aber eindeutig ruhiger. Fast so, als würde Cynthia nur auf eine Gelegenheit zum Sprung warten, um ihre Beute endlich in ihre Pranken zu bekommen. Eine gute Gelegenheit das Thema zu wechseln. „Hat sie dich geschickt?“, und sie deutete mit einer Kopfbewegung zum anderen Tisch, „Leugne es erst gar nicht, du riechst als hättest du in ihr gebadet.“
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Der Schwarzhaarige ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Aber ob sie wirklich raten würde, was er war, konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt sagen. Umso überraschter war der Amerikaner dann schlussendlich, als Cynthia einwilligte. Gespannt wartete er ihre Raterei ab, aber diese war keine offene Überlegung, sondern spielte sich alles in ihrem Kopf ab. Oliver hätte ihr ja geholfen und sie auf die richtige Fährte gebracht, aber so konnte er ihr natürlich auch nicht wirklich helfen. Naja, Cynthia würde schon wissen, was sie tat oder? Das Raten ging bei ihr auf jeden Fall in die komplett falsche Richtung. Er und ein Magier? Möglich wäre es, denn er selbst hatte keine äußerlichen Anzeichen auf eine bestimmte Rasse wie sie. Aber es war leider nicht so. Das Mädchen schien aber nicht überzeugt von ihrer Wahl zu sein und ließ es den Dämon auch schon gleich spüren. Es schien so, als ob sie nicht mehr weiterraten wollte. Oder tat sie nur so, damit sie nicht mehr weiterraten musste? Beides war bei Cynthia möglich. Er kannte sie zwar erst einige Minuten, aber er könnte sich beide Varianten bei ihr gut vorstellen. „Also ein Magier bin ich nicht. Aber wenn du es schaffst es mit drei Versuchen zu erraten, dann werde ich dir dafür einmal ein Eis spendieren, wenn du das möchtest“, antwortete er dem Mädchen. Er wusste, dass es für sie nicht einfach werden würde, aber eventuell würde sie ja doch noch Lust auf das Raten bekommen. „Ich geb dir dafür auch ein paar Tipps. Ein Tiermensch, Gestaltenwandler, eine Nixe oder eine Elfe bin ich nicht. Manche haben Angst vor dieser Rasse. Andere finden diese wiederum cool. Manchmal werden diese auch als eine Art Handlanger gesehen“, antwortete er Cynthia und versuchte dadurch so gute Tipps wie möglich zu geben, aber natürlich nicht zu auffallende, denn ein wenig Raten musste schon sein. Aber ob sie jetzt noch überhaupt Lust auf das Raten hatte, war sowieso eine andere Frage. Oliver wartete auf jeden Fall gespannt ab, ob sie darauf kommen würde. Gut eingegrenzt hatte er es auf jeden Fall für sie.
Doch dann fragte Cynthia den Dämon etwas, das ihn ein wenig verwirrte. Er folgte ihrem Blick und sah @Caiwen kurzzeitig an, ehe er sich wieder seiner Gesprächspartnerin zuwandte. „Wieso sollte sie mich geschickt haben? Ich meine, ja wir kennen uns. Na und? Ich kenne hier einige Leute. Aber geschickt hat sie mich nicht. Ich hab dich nur gesehen und hab mir gedacht, dass ich dich noch nicht kenne. Und dass ich nach ihr rieche, ist auch logisch. Gestern bin ich gestolpert und blöderweise auf sie gefallen. Tollpatschigkeit lässt grüßen und so. Aber wieso fragst du denn überhaupt?“, antwortete er der Löwin und fragte sie danach noch mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Ob sie ihm die Wahrheit glauben würde? Naja, wenn nicht, war sie selbst schuld. Was die beiden für Probleme miteinander hatten, wusste der Amerikaner ja nicht. Ob das auch gut so war? Wer wusste das schon. Vielleicht würde ihr Cynthia ja erzählen was zwischen den beiden los war. Wobei… so Gesprächsfreudig schien das Mädchen ja auch nicht zu sein. Während Oliver auf die Antwort der Löwin wartete, wandte sich den letzten Bissen seines Brötchens zu.
Eigentlich machte sich Tylor durchaus etwas daraus sein Umfeld entsprechend kennenzulernen und Leute auch mit ihren Namen anzusprechen, aber für dieses Mal musste er diese Sticheleien wohl über sich ergehen lassen. Zu beschäftigt war er gewesen sich in den letzten Tagen einzuleben anstatt man sich hätte mit den Zimmernachbarn anfreunden können. Trotzdem war ihm eine Sache klar: "Gelobe Besserung, Miss. Spätestens morgen werde ich dir mindestens einen Namen sagen können!" Wie gut der das Ganze hinbekommen sollte, stand zur Zeit noch in den Sternen, wenn sie nicht später am Abend auf dem Zimmer sein würden, hätte er keine Chance. Schliesslich kann der Rosahaarige nicht jeden Schüler heimlich anstupsen und fragen, ob es sich hier um einen seiner ominösen Zimmergenossen handelt. Er zuckte mit den Schultern und beliess es dabei. Luana schien die Situation seiner Frage für eine weitere Stichelei auszunutzen und meinte, dass er als Nicht-Surfer schlechte Chancen bei jemandem hätte. Der Junge rollte nur mit den Augen, auch wenn seine Zwillingsschwester deutlich der Experte im Surfen war, hiess es nicht, dass er sich komplett auf einem Brett blamieren würde ... oder etwas schon? "Brauchst gar nicht so anzugeben", brummte er nur leise vor sich hin. "Auch Schwimmer können Surfer gut ergänzen, hast du selbst ja zur Genüge erlebt", gab er dann noch einen Seitenhieb auf ihre erste Begegnung hin. "Natürlich kann ich meine eigenen Freunde suchen." Es war mehr eine Art gewesen sie nach ihren Kontakten auszufragen, nicht ein Hilferuf nach einem Freundefinder, aber das wusste seine Schwester wahrscheinlich genauso gut. Währenddessen bewegten sich weiterhin Leute durch den Speisesaal und jemand von ihnen grüsste Luana freudig, welche ihr ebenfalls ein Winken zurück gab. Er hinterfragte nach den letzten paar Sätzen ihre Aktionen nicht und fragte auch nicht weiter danach, wer das war. Nicht dass sie weiterhin denken würde, dass er auf ihre Hilfe angewiesen wäre.
Es war nun aber Zeit zu gehen, denn langsam aber sicher waren ausreichend Menschen hier und sie hatten ihr Frühstück bereits abgeschlossen. Tylors Vorschläge waren anscheinend ausreichend anregend, denn seine Zwillingsschwester kam kurz daraufhin mit dem Vorschlag in den Rosengarten zu gehen. Perfekt für den Jungen, ein neuer Ort, den er noch nicht kannte. Luana schien sich nicht viel Zeit zu lassen und forderte ihn bald daraufhin auf direkt zu gehen, anscheinend wollte sie die Zeit bis zum Unterrichtsstart noch ausreichend ausnutzen. Tylor störte es kein bisschen, er murmelte nur noch ein "Komme ja schon", bevor auf er sein Tablett packte und hinter seiner geliebten Schwester herdackelte, die ihm nun den Rosengarten zeigen würde.