Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses und bietet Platz für sehr viel hungrige Mägen. Morgens und Abends breitet sich der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss des Heims. Die alte Dame Sayaka ist vielen Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd, immerhin kümmert sie sich am Morgen darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe und schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die ihrem Charakter nach zu urteilen einem Drachen ähnelt.
Speiseplan
Montag 14.03.2015
Dienstag 14.03.2015
Mittwoch 14.03.2015
Donnerstag 12.03.2015
Freitag 13.03.2015
Samstag 14.03.2015
Sonntag 15.03.2015
Morgens
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Buffetfrühstück versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
Buffetfrühstück versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
Mittags
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Kichererbschencurry Broccoli, Möhren und Rosinen in Curry-Kokosmilch – ein Leckerbissen, der satt und glücklich macht. Dazu Minzreis.
Hähnchen Gremolata Kleine Schnitte in der Hähnchenbrust werden einfach mit einer Würzmischung aus Petersilie, Knoblauch, Kapern und Zitrone gefüllt.
Abends
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Leichter Fischauflauf Auf Pilzen, mit Tomaten, Thymian und Zitrone. Schmort alles im Ofen.
Gemüseeintopf Möhren, Kohlrabi, Blumenkohl und Blitzklößchen aus Bratwurst.
Lächelnd sah er das Mädchen an. Jaden grinste als sie scherzhaft antwortete. Das wäre wirklich keine gute Idee. Aber wir könnten uns ja mal den Park ansehen oder so. schlug Jaden vor und lächelte. Dann fiel dem jungen Mann aber ein das Ivy ihre Kette verloren hatte. Allerdings sollten wir vielleicht deine Kette suchen? Ich könnte versuchen den mit meiner Nase aufzuspüren. meinte Jaden und hoffte Ivy wäre einverstanden. Zudem wollte er das Thema ansprechen, was denn nun zwischen den beiden laufen würde. Werden sie ein Paar oder war das nur eine einmalige Sache? Jaden dachte nicht, dass es letzteres sein würde. Er war sich sicher, dass Ivy genau so Gefühle für ihn hatte wie er für sie. Ivy warf noch ein das etwas entspanntes gut wäre. Der Werwolf nickte darauf hin. Mit mulmigen Gefühl bemerkte er wie immer mehr Leute den Speisesaal betreten. Jaden hatte gerade aufgegessen als er Ivy wieder ansah. Ivy wollen wir eventuell wieder los? Es wird langsam ziemlich voll hier drin. Ich hasse Massenaufläufe. Wir können uns ja was für unterwegs mit nehmen wenn du magst? grinste Jaden verlegen und streckte sich ausgiebig. Er sah sich einmal um und erkannte keine der Schüler.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich hatte ja gedacht, dass man Levi hier auf der Insel kannte. Er war ja schon lange hier und ein richtiger (B)engel. Und Klassensprecher war er ja auch - wie auch immer das geschehen konnte. Ich schaute verwirrt, als sie meine Beschreibung bemängelte. "Naja, du wirst ihn schon noch früh genug kennenlernen, glaube mir." Wahrscheinlich früher, als ihr lieb ist. Ob ich ihn ihr vorstellen sollte? "Ob das eine gute Idee ist..." sprach ich meinen Gedanken eher zu mir aus, als zu Misaki. Auch dass ich Misaki irgendwoher kannte, dieses Thema schien ihr nicht so ganz gefallen. Auch auf meine Frage hin auf das eine Jahr, welches meine Gesprächspartnerin nebensächlich erwähnt hatte, wich sie zurück. Das tat mir wirklich leid, etwas unbewusst getroffen zu haben, was ihr scheinbar weh tat. "Ich bin froh, dass du so ehrlich bist und mir sagst, wenn ich irgendwo zu viel nachfrage." sprach ich eher etwas leiser als üblich. "Ich weiß, dass ich manchen Menschen zu neugierig bin. Manchmal muss man mich zügeln..." Ich erklärte meinen Standpunkt, da es mir schon wichtig war, dass man mich versteht. Ich bin neugierig, das kann ich nicht leugnen, mich kennt man so! Und hier habe ich dazugelernt, dass das manche ganz und gar nicht gern hatten. Darum war ich gerade echt froh, dass man mich zurecht gewiesen hat, anstelle mir aus den Weg zu gehen. Wir beließen dieses Thema also bei "Es kann sein, dass ich ihr über den Weg gelaufen bin." Und das war mir recht. Es war nicht meine Absicht gewesen herauszufinden an welchem Zeitpunkt ich sie für wenige Sekunden gesehen hatte. Ich grinste breit, als Misaki meinte, sie würde die selbe Klasse wie ich besuchen. "Oh oh! Echt jetzt?" Mein Grinsen wurde noch breiter. "Das is ja cool!" meinte ich nur. Eine >Neue< also! In welcher Klasse sie wohl zuvor war? Doch ich wollte nicht nachfragen. Es könnte irgendwie mit diesem einen Jahr verknüpft sein und das hatten wir [vorerst zumindest] abgeschlossen. Ich schlürfte meine Suppe erneut leer. Diesmal war aber auch nicht so viel drinnen gewesen, wie bei der ersten Portion. "Jap, ich bin auch in der Sternenklasse. Die Lehrer lieben uns, das ist echt toll in dieser Klasse. Sie ist einfach die Beste." Ich machte groß Werbung für unsere Klasse. Aber eigentlich war es gar nicht so. Die Lehrer mochten uns im Normalfall gar nicht. Und das wegen Leviathan. Dieser Vollidiot. Mir fiel auf, dass er mir noch gar nicht zurückgeschrieben hatte. Doch aus reiner Höflichkeit schaute ich nicht weiter auf mein Handy, während Misaki und ich gemeinsam aßen. "Und Levi ist ja der Klassensprecher." meinte ich wiederholend und grinste, rutschte das Tablett etwas von mir weg und drehte mich wieder zu meiner Gesprächspartnerin um. Ich bin also die Erste."Ist das jetzt etwas Gutes oder Schlechtes?" stellte ich die Frage in den Raum und war gespannt auf eine Antwort. Aber ihr zweiter Teil ihrer Aussage wirkte so, als ob es ihr gefiel, mich kennengelernt zu haben. Mich freute das insgeheim total! Ich schmunzelte innerlich. Ich fühlte mich gut. "Na, dann bin ich ja gespannt auf den nächsten Unterricht."Meine Aufmerksamkeit wurde kurz abgelenkt, es betraten weitere Personen den Raum. Rein aus Neugier - die nun mal unheimlich groß war - musterte ich sie kurz, es war ein Junge und ein Mädchen, sie setzten sich wo anders hin. Ich kannte sie nicht. Ich wandte mich wieder Misaki zu. "Möchtest du noch Nachtisch? Ich hol dir einen!" Schwuppdiwup - war ich (wieder) weg! Ich hatte mein Tablett weggeräumt und stand vor dem Nachtisch. Mmmmh Joghurt! War ja heute ein recht gesunder Tag, nichts Frittiertes, keine Schokolade oder sonst ne Creme, einfach nur Suppe und Joghurt. Ob ich von dem satt werden konnte? Ich musste schmunzeln, nahm dann aber gleich zwei wirklich große Portionen vom Nachtisch mit. Ich hatte so viel in die gewölbte Tellerform gegeben, dass es wie ein Berg nach oben reichte, was gefährlich war. Schließlich war Joghurt kein gutes Material um Berge zu bauen. Gaaaanz langsam und mega vorsichtig bewegte ich mich zu Misaki. "Soooooo! Nachtisch! Du musst etwas schneller essen... " Letzteres meinte ich nur nebenbei und scherzend. Als ich die Schüsseln hinlegte, passierte es doch wirklich. Der Berg rutschte und pflätsch, ein großer Löffel vom rötlichen Joghurt landete auf den Boden. "Ups." Ich stellte die Schüsseln dennoch auf dem Tisch ab, nahm meinen Stuhl, rutschte ihn rüber, so war er weg - der Klecks! "Hehe. Aus den Augen, aus dem Sinn!" Ich setzte mich hin - nun war ich ein klein wenig weiter weg vom Tisch, aber es reichte immer noch, um zu essen. Und das tat ich auch! "Mmmmmmh!"
Allem Anschein nach war es wohl kein Witz von Shiina gewesen, denn sie lachte kein bisschen sondern fragte sogar noch nach warum ich denn lachte. „Schon gut.“, sagte ich bloß lächelnd und beruhigte mich wieder etwas. Ganz so witzig war das ganze nun auch nicht gewesen und wenn sie das überhaupt gar nicht witzig fand, wollte ich sie auch nicht ganz so blöd dar stehen lassen.
Als ich ihr dann von meinem Handschuh erzählte und der Tatsache, dass ich Probleme mit meinen Fähigkeiten hatte, sah es erst so aus, als ob sie nicht so recht wusste was sie darauf sagen sollte. Ich selbst hätte auch nicht sonderlich gewusst was ich dazu sagen sollte. So war es nun mal und vorerst konnte da keiner was dran ändern. Niemand außer mir. Doch dann sagte Shiina doch etwas, sprach mir irgendwie Mut zu und auch wenn ich es jetzt etwas schwer glauben konnte, fand ich es schön, dass es wenigstens jemand anderes tat. Es wirkte einfach ehrlich bei ihr ohne irgendeinen bösen Hintergedanken und das fand ich sehr schön. „Danke.“, ich lächelte sie an, wusste aber auch nicht viel mehr darauf zu sagen. Ich konnte ihr ja irgendwie noch nichts zurück geben, wusste ich ja schließlich noch nicht wirklich, was ihre Probleme sind. So wie ich darüber nachdachte, was wohl ihr Problem sein könnte, plapperte ich es auch einfach schon aus. „Wie siehts bei dir aus? Hast du auch etwas woran du arbeiten musst oder wieso bist du eigentlich überhaupt hier?“ Mir erschien es immer wieder etwas komisch, wenn ich scheinbar relativ normale Wesen hier an diesem Ort sah. Bis jetzt hatte ich so den Eindruck, dass es eine Schule für diejenigen war, die nicht genau wussten was sie waren, wo sie hingehörten oder wie sie mit sich selbst umgehen sollten. Sicherlich war Shiina auf ihre Art und Weise etwas merkwürdig, aber davon gab es auf dieser Welt bestimmt unzählige.
Doch ehe sie auch darauf antworten konnte, erzählte ich ihr die Engel-Dämonen-Sache. Vielleicht sollte ich sie beim nächsten Mal erst einmal antworten lassen, bevor ich direkt wieder losstürmte. Wäre sinnvoll gewesen. Aber mir kam diese Idee mit dieser Geschichte einfach so plötzlich in den Sinn, dass ich sie einfach erzählen musste. Ich ließ alles sacken und löffelte den Rest der Suppe, während Shiina über das gesagte nachdenken konnte. Ohne es wirklich zu wollen, musste ich dabei die ganze Zeit grinsen, was vielleicht etwas unheimlich aussah in Bezug auf meine Story, aber ich fand es einfach zu komisch. Doch dann breitete Shiina ihre Flügel aus und riss sich tatsächlich ein paar Federn aus. Musste das nicht weh tun? Mir klappte der Mund auf und mein Löffel plumpste in die Suppe, spritzte den ganzen Tisch mit den Resten voll. So wie es aussah hatte sie mir alles wirklich so abgenommen. War das vielleicht ihr Problem? Das sie einfach etwas begriffsstutzig war was Spaß anging? Ich starrte sie ungläubig an und dann auf die Federn und dann wieder zu ihr. Klar, ich wollte sie einfach verarschen, aber ich wollte doch nicht, dass sie sich selbst verletzte. Ein schlechtes Gewissen machte sich in breit. Was sollte ich denn jetzt sagen? ‚Hey das war alles nur ein Spaß, du hast dir umsonst die Federn raus gerissen‘? Sie hatte mir die Federn ja nur gegeben, weil sie sich nicht mit mir streiten wollte und das will ich ganz bestimmt auch nicht, aber so wie es jetzt aussah… Verdammt! Ich schaute noch einmal zu den Federn. Die waren wirklich schön und sahen einfach unglaublich weich aus. Irgendwie wollte ich sie schon anfassen. Ich zwang mich dazu von den Federn weg in Shiinas Gesicht zu sehen und lächelte sie an. „Hey, du hast ja noch gar keinen Nachtisch, ich hol uns mal welchen.“, ohne das sie irgendwas darauf antworten konnte, war ich schon aufgesprungen und zu den Joghurts gerannt. Vielleicht konnte ich sie erst etwas besänftigen, bevor ich ihr sagte, dass alles gelogen war. Oder ich sagte einfach gar nichts. Vielleicht gabs hier gar keine anderen Dämonen und sie müsste sich somit sowieso keine Federn mehr raus reißen. Nein das war Blödsinn. Ich glaube selbst in meiner Klasse noch einen anderen Dämonen gesehen zu haben. Ich kam etwas langsamerer zurück als ich losgesprungen bin und stellte ihr den Joghurt auf den Tisch. „Hier, bitte.“, ich setzte mich wieder ihr gegenüber und sah sie kurz an. „Hör mal, das mit den Federn…“, ich seufzte kurz, das war schwerer als ich dachte, „ähm…die sind wirklich schön.“ Wahrheit! Das waren sie wirklich, aber das war natürlich nicht das, was ich sagen wollte. Ich wusste nur nicht genau wich ich das anstellen sollte. Immerhin hatte ich sie noch nicht angefasst. Andererseits konnte sie das ja dann auch missverstehen und denken, dass ich ihr Federn nicht wollte. Also war es doch gut, dass ich gesagt hab, dass sie schön sind. Ich schüttelte kurz den Kopf. Was dachte ich denn da? Ich wollte ihre Federn doch gar nicht. „Also gut, pass auf: Das mit den Federn war gelogen, das war nur ein Spaß, haha. Ich wusste natürlich nicht, dass du das so ernst nimmst und das tut mir leid. So jetzt ist es raus.“, ich sprach so schnell, dass die Möglichkeit durchaus bestand, dass sie kein Wort verstanden hatte, aber immerhin hatte ich es jetzt gesagt und ich versuchte ihr einfach mit meinen Augen mitzuteilen, dass es mir wirklich leid tat und ich das so nicht gewollt hatte.
Die Augen von Misaki konnten nicht anders als das Gesicht der Schwarzhaarigen zu fixieren, als diese voller Verständnis sagte dass sie froh wäre wenn man ihr sagen würde das sie zu weit geht. Eine Sache womit die Blondine gerade überhaupt nicht gerechnet hatte. Eher hatte sie erwartet über ein paar indirekte Fragen über genau dieses Thema ausgefragt zu werden. Aber es war wirklich absolut nichts was darauf hinweisen - oder deuten würde. Wie sollte sie das jetzt wieder aufgreifen? Sie wusste es nicht und einen kurzen Moment legte sich Schweigen über den Tisch. Keiner der beiden Mädchen sagte etwas und die Kulisse vom Speisesaal mit einzelnen Gesprächsfetzen und Geklimper von Besteck war zu hören. "Ich versteh das...", begann Misaki dann auf einmal zu sprechen und setzte ein kleines Lächeln auf, "...aber deswegen hab ich es ja gesagt.". Eigentlich wollte sie für einen kurzen Moment sagen "...ich war auch mal so." Aber das hätte ihre Gesprächspartnerin wohl wieder zu sehr verwirrt. Plus, es hätte ein fragendes Licht auf sie geworfen und wohl Interpretationen über dieses "eine Jahr" empor ermöglicht. Beides Sachen die sie gerade unbedingt vermeiden wollte. Innerlich seufzte sie gerade laut auf. Hätte sie gewusst das sich verstellen so anstrengend ist, hätte sie es nicht gemacht. Aber dafür war es jetzt auch schon zu spät. Abgesehen davon brachte es sie ja weiter. Die einzige Frage war: "Wie lange?". Was gleichzeitig eine Frage an ihre Ausdauer das ganze aufrecht zu erhalten wie ihre Intelligenz war das Ganze zu vertuschen.
Doch bis jetzt hatte sie ja noch etwas Zeit weiter darüber nachzudenken. Sie konnte ihr Verhalten ja immer noch ändern. Immerhin kannten sie bis jetzt nur zwei Leute. Etwas das sich natürlich gezwungener Maßen ändern würde sobald der Unterricht beginnt. Aber so war es eben. Caiwen war auf jeden Fall total begeistert. Anscheinend konnte sie ihr Glück kaum fassen jemand "neues" kennengelernt zu haben die erst morgen richtig in der neuen Klasse ist. Verdenken konnte es ihr die Magierin nicht. Wer findet es nicht toll mal der - oder die erste zu sein welche etwas getan hat? Die Blondine lächelte einfach nur und lauschte der wundervollen Umschreibung der Klasse, welche ihr gerade dargeboten wurde. Die beste und schönste Klasse also? Konnte durchaus sein. Viel hatte sie ja nicht mitbekommen als sie selbst noch in der Schule war. Der Zusatz, dass Leviathan der Klassensprecher war, machte das ganze aber wiederum etwas unappetitlich. Schließlich könnte er sie erkennen. Wobei sie das ja noch nicht mit großer Sicherheit wissen konnte. Wenn sie sich nicht an ihn erinnerte, dann tat er das zu 95 Prozent auch nicht. Jedoch wurde sie aus den Gedanken darüber gerissen, als Caiwen noch einmal explizit fragte ob das nun gut oder schlecht sei. "Nun, ich kenne ihn nicht...", beteuerte die Blondine, lächelte und schaute sich kurz gleichauf mit ihrer Begleitung im Raum um bevor sie fortfuhr, "...aber so lerne ich ihn ja auf jeden Fall kennen. Von daher würde ich sagen es ist etwas Gutes. Ich nehme an er hat eine wunderbare Vorbild-Funktion für die Klasse, von daher wäre es doch wunderbar ihn kennen zu lernen.". Sie wusste ja noch nicht das Caiwen sie dort ein klein wenig aufs Glatteis geführt hatte. Diese schien es auf jeden Fall sehr eilig zu haben. Spontanität schien sie auf jeden Fall groß zu schreiben.
Im nächsten Moment, kaum ein bisschen später als das Thema vom Tisch war sprang die Schwarzhaarige auf und fragte ob Misaki noch etwas Nachtisch haben wollte. Sie hatte ja immer noch etwas in ihrer Suppe, von daher wohl eher nicht. Aber die Frage war wohl nicht für ihre Antwort ausgelegt. Es war wie ein Scherzhaftes "Möchtest du noch ein Wasser?" und wenn als Antwort ein "Ja" zurückkam war direkt das "Dann bring mir doch bitte eine Cola mit." vom anderen zu hören. So ähnlich fühlte sich das auch an und einmal mehr hatte die Blondine wohl das Nachsehen. Sie konnte nicht einmal mehr zu Antwort ansetzen da war sie schon verschwunden und zum Buffet gegangen. Die Magierin wusste nicht wie sie das nun finden sollte. Sie fand es ja auf gewisse Art und Weise lustig. Nahm es also mit Humor. Ihr wurde auf jeden Fall bewusst das Caiwen auch ihre Probleme zu haben schien wenn es um andere Leute ging.
Bis zur Rückkehr der Schwarzhaarigen bewegte sich die Blondine kein Stück. Nicht einmal etwas gegessen hatte sie. Was wohl auch den Anstoß zum Kommentar ihre Begleitung gab, als diese mit zwei Prall gefüllten Schüsseln wieder kam und sich wieder zu ihr an den Tisch setzen wollte. Dabei stellte sie sich aber mehr oder weniger so ungeschickt an das ein Teil des roten Zeugs an ihrem Platz auf dem Boden landete. Eigentlich ja nichts Schlimmes. Würde der nachfolgende Kommentar nichts in der Magierin auslösen. "Aus den Augen aus dem Sinn." war es, was die Blondine wieder in sich versinken ließ. Die Lehre ihres jetzigen Lebens in einem Satz zusammengefasst. Etwas abwesend schaute sie auf die Tischkante zu ihrer Rechten und schien Caiwen für einen Moment lang komplett zu vergessen. Mit einem "Kch!" und Kopfschütteln schaute sie dann wieder nach vorne in das mehr oder weniger fröhliche Gesicht ihrer Begleitung. "Hirngespinste....du kennst das sicher, manchmal versinkt man einfach in Gedanken. Aber naja, so ist das eben. Vielen Dank für den Joghurt! Ich weiß das zu schätzen!", sagte sie nur und versuchte dabei so überzeugend wie möglich zu Lächeln. Also als ob das nichts Großartiges gewesen wäre. Das wenigste was sie haben wollte war nämlich Mitleid von Seiten ihrer Gegenüber sitzenden. Woraufhin sie nun auch begann den letzten Rest ihrer Suppe auszulöffeln und danach direkt zum Joghurt überging, indem sie den Teller einfach nach hinten schob und vorsichtig dann die von Caiwen gebracht Schüssel davorstellte. Sie nahm einen Löffel und schloss sich kurz darauf mit einem bestätigenden Nicken dem "Mhhhhh-Statement" ihrer schwarzhaarigen Begleitung an. Nach einem weiteren Löffel legte sie dann kurz den Löffel nieder. "Sag mal...", begann sie in einem fragenden Ton und schaute kurz auf die Uhr im Speisesaal. "...was kann man hier Nachmittags eigentlich machen?". Ja, Misaki hatte absolut keine Ahnung und das war ihr auch durchaus bewusst. In der Stadt wüsste sie was man machen könnte, dort hat sie ja auch damals gewohnt. Aber hier? Keine Chance! Und an in die Stadt gehen war bei diesem Wetter auch nicht zu denken, leider. "Ich hab absolut keine Ahnung.", gab sie ehrlich noch einmal im Nachhinein zu.
Jeder andere hätte Candice gerade angesehen, wie sehr sie die Aktion Shiinas überrascht - wenn nicht sogar kalt erwischt hatte. Klar, sie wollte sich einen Spaß erlauben. Doch damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Dabei war sie nicht mal die Erste, welche die minimalistische Fähigkeit Spaß zu verstehen bei der Blondine hautnah miterlebte. Auch Shiki, der scharzhaarige Magier, musste dies bereits begreifen. Wobei er mit seiner "Wahrsager-Geschichte" wohl noch humaner war, als das ihr eben gerade erzählte. Mit einem relativ monotonen Gesicht schaute die Künstlerin auf ihre Sitznachbarin und erwartete nun eigentlich, dass diese ihre Federn einfach so nahm und so kein Streit ausbrechen würde. Alles andere war gerade nebensächlich für die Engelin. Sie mochte es nicht sich mit Leuten zu streiten und erst recht nicht mit denen zu kämpfen. Wenn man natürlich einmal davon absah, dass sie so oder so nicht kämpfen konnte. Aber die Sorge in der Blondine wuchs als Candice nur zwischen ihr und den Federn hin und her schaute, aber keine Anstalten machte diese anzunehmen. "...Bitte nimm sie, ich möchte mich nicht mit dir streiten..." betonte sie noch einmal und schaute nun mehr oder weniger wehmütig auf den Boden. Sie hatte Angst, Angst vor dem was passieren könnte. Sie hatte so etwas schon einmal miterlebt und wollte es nicht noch einmal erleben. Stattdessen sprang die Rosahaarige auf um Nachtisch zu holen. Erst mit ihren Orange-Roten Augen der Dämonin folgend schaute sie dieser hinterher, bevor sie wieder mit gesenktem Blick auf den Tisch schaute. Die Blondine dachte nach, vielleicht waren dies ja noch nicht genug Federn? Das konnte sein, vielleicht war das hin - und herschauen ja eine Art Signal von Candice das sie mehr Federn von ihr haben wollte. Ohne zu zögern griff Shiina noch einmal zu ihrem Flügel und riss sich während der Abwesenheit ihrer Sitznachbarin noch ein paar mehr Federn aus ihrem Federkleid heraus und legte diese zu den anderen auf dem Tisch. Dieses Mal tat es schon etwas mehr weh. Während sie sich nun mit ihrem Blick nun wieder in Richtung Buffet drehte. Genau rechtzeitig um die Rosahaarige wieder bei ihrer Rückkehr zu beobachten. Welche sich nun deutlich langsamer als sie gegangen war auf den Tisch zu bewegte. Auch nachdem sie sich wieder gesetzt hatte blieb es für einen kurzen Moment sehr still am Tisch und die Augen der Siebzehnjährigen Engelin hingen wie fixiert auf dem Gesicht von Candice. Man sah ihr die Angst nicht an, aber sie betete, dass diese Federn nun reichen würden. Das Statement, welches sie zu den Federn gab half dabei nur geringfügig. Sie sollte sie annehmen, nicht nur beurteilen. "...Du nimmst die Federn, oder?...", redete Shiina erneut mit sanfter Stimme zu der Dämonin. Ihre Augen spiegelten die Sorge in der Blondine wieder. Ein Zustand der sich noch weiter drohte zu verschlimmern, als wieder eine kurze Zeit nichts am Tisch passierte.
Etwas das sich schlagartig änderte als ihre Sitznachbarin nun mit der ganzen Wahrheit herausrückte. Zwar nuschelte sie dabei, aber nur weil die Künstlerin langsam sprach, hieß das nicht, dass sie nichts verstand, wenn es schneller gesprochen wird. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie in das vor ihr liegende Gesicht während sie sich mit ihrem linken Arm einmal kurz über das Gesicht fuhr. "...Gelogen?...", fragte die Engelin und schaute auf ihren Teller. Sie beruhigte sich danach wieder ein wenig und die Befürchtungen der Künstlerin ebbten langsam ab. "...Wir müssen uns also nicht streiten?...", kam die nächste Frage aus dem Mund der Siebzehnjährigen mit dem Blick in Richtung des Tisches gerichtet. Ihr Kopf brauchte ein wenig um das alles zu begreifen. Dann sah sie wieder hinauf zu Candice. Ihr Gesicht wieder wie vor dem Vorfall. Sauer konnte sie nicht auf sie sein, dafür war sie zu exzentrisch. Es wäre ein Wunder wenn sie irgendwann auch nur ansatzweise etwas in der Richtung gegenüber anderen war. Sie war halt nur exzentrisch. Aber das sin einem extrem hohen Maße. Ein Aspekt der sich nun auch bemerkbar machte als Shiina leicht zu lächeln begann und "...Das freut mich..." in einer sanften Stimme von sich gab.
Als würde sie die Gedanken der Rosahaarigen verstehen griff sie nun nach den Federn auf dem Tisch und berührte diese leicht mit den Fingern. Welche daraufhin begannen sich aufzulösen und über der Hand der Engelin zu einer kleinen Kugel zu werden, welche sich in einem langen Tempo zu dem Flügel bewegte, welcher sich vorhin für den Streich opfern musste. Wie in einem Film begannen sich die einzelnen Federn an den Stellen zu regenerieren. Nachdem das Schauspiel nach wenigen Sekunden vorbei war und die leuchtende Kugel verschwunden, ließ sie ihre Flügel ebenfalls wieder in ihrer Rückenregion verschwinden. Für Shiina war das damit erledigt. Sie wandte den Blick von Candice ab und begann, den Joghurt kurz zu mustern. Dabei bildete sich auf dem Gesicht der Blondine ein Lächeln gut erkennbar. "...Du bist seltsam…aber ich mag dich…" , sprach sie und nahm ihren Löffel in die Hand. Den Blick wieder mit geweiteten Pupillen auf das Essen gerichtet als wäre es, wie die Nudelsuppe, ihre Beute gewesen. Eine rote, leicht zähflüssige Beute. Und sogleich stopfte sie sich einen Löffel in den Mund."…Danke für den Nachtisch…“, sprach sie sanft aus und lächelte sie dabei an. Den Fakt völlig vernachlässigend, das sie die Hälfte des ersten Löffels über ihren Mundrand verteilt hatte. Wie das wirkte, ließ sich nur schlecht erahnen.
Als ich sah, wie er rot wurde, weil ich seine Hand ergriffen hatte, befürchtete ich einen Moment ich wäre zu weit gegangen, doch dann sprach er bereits weiter und erzählte mir von seiner Fähigkeit sich zu verwandeln. Einen Moment weiteten sich meine Augen vor Erstaunen. Er kann sich verwandeln? So wie ich? Verblüfft wollte ich etwas dazu sagen, doch da fragte er ob wir nach dem Essen nach meinem Zimmer schauen wollten. Oh, das wäre wirklich klasse. Danach muss ich auch nochmal zum Sekretariat. Ich glaube, ich habe meine Gitarre dort vergessen. Ich verzog etwas das Gesicht. Ich hoffe, dass sie noch dort ist.
Als ihm nach meiner Frage bezüglich der Narbe seiner Mutter Tränen in die Augen traten, bekam ich ein schlechtes Gewissen, doch er beruhigte mich sogleich und erklärte, dass er bisher nie mit jemandem darüber gesprochen hatte und es ihm neu war mit jemandem reden zu können. Als er dann von seiner Mutter erzählte traten mir sie Tränen in die Augen und ich begriff, dass wir einander verblüffend ähnlich waren. Oh nein, das tut mir so unsagbar leid für dich. Liebevoll strich ich ihm übers Haar, behielt meine Erkenntnis aber vorerst für mich. Das konnte warten.
Das Gespräch über meine Familie hatte ihn offensichtlich sehr bewegt, denn als ich nichts mehr dazu sagte, kam er herüber und nahm mich in die Arme. Es ist schon Jahre her, dass ich umarmt wurde. Ich kämpfte stark mit weiteren Tränen und griff behutsam in den Stoff an seinen Oberarmen. Dann erklärte er, dass er mich verstand, woraufhin mich ein kleiner Schluchzer schüttelte. Seine Hand auf meinem Schopf war unglaublich tröstend und ich vergrub leicht mein Gesicht an seiner Armbeuge.
Wenig später fiel mir wieder ein, dass wir uns noch im Speisesaal befanden. Ihm schien es auch bewusst zu werden, denn er löste sich von mir, trocknete seine Tränen und setzte sich zurück an seinen Platz, ehe er sich plötzlich entschuldigte. Hastig schüttelte ich den Kopf, wischte mir die Tränen weg und lächelte schräg. Nicht. Im Gegenteil. Ich danke dir. Es ist schön zu wissen, dass da jemand ist, der mich versteht und mit dem ich reden kann. Ich habe plötzlich die Möglichkeit mich jemandem anzuvertrauen. Zumindest machst du einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck und du bist so nett und... aufmerksam. Ich verzog etwas das Gesicht. Die Leute, denen ich bisher begegnet bin waren alles andere als das. Ich seufzte leise, widmete mich dann aber wieder der Suppe und verschlang den letzten Rest in einem Zug. So, jetzt einfach nur Ruhe bewahren, er wird dich schon nicht verhöhnen.
Als ich ihr erzählte, dass ich mich verwandeln kann sah sie etwas erstaunt aus. "Glaubt sie mir nicht? Oder ist sie verängstigt? Wer würde einem sowas schon glauben?", machte ich mir insgeheim Sorgen. Auch sonst schien sie immer etwas beklemmt zu lächeln, was mich etwas beunruhigte. Ich spielte schon mit dem Gedanken, ob ihr vielleicht unwohl ist mit mir zu sprechen. Ich fragte mich ob ich sie darauf ansprechen soll. "Nein, das kann warten. Das hat bestimmt andere Gründe", sprach mir jedoch das Gewissen gut zu.
Sie erwähnte etwas von ihrer Gitarre, während ich noch etwas vertieft in meinen Gedanken über ihren Gesichtsausdruck war. "Oh, du spielst Gitarre? Wie toll! Ich habe mich bisher nie an ein Musikinstrument getraut. Vielleicht spielst du mir mal etwas vor? A-a-also nur wenn du möchtest", sagte ich voller Begeisterung und blickte ihr freudig in die Augen.
Ich erzählte ihr über meine Mutter. Sie tröstete mich daraufhin und sagte, dass ihr das für mich sehr leid tat. Diese Worte taten mir unglaublich gut. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich solch tröstende Worte von jemandem zu hören bekam. Als sie mir danach noch sanft über mein Haar strich wurde es mir ganz warm im Herzen und ich fühlte das erste Mal wieder, dass ich akzeptiert wurde. "Danke", schluchzte ich vor mir her und lächelte mit Tränen in den Augen sie an.
Nachdem sie mir über ihre Familie erzählte und ich bemerkte wie sehr sie ihre Tränen versuchte zu unterdrücken, fiel mir auf wie sehr wir uns ähnelten - besonders was unsere Vergangenheit anging.
Wenig später wurde mir jedoch die ganze Situation im Speisesaal klar. Ich zog mich wieder auf meinen Platz zurück und entschuldigte mich bei ihr. Jedoch vergingen meine Sorgen über mein Verhalten rasch wieder. Sie bedankte sich bei mir wider erwarten und erklärte, dass es schön ist mit jemandem reden zu können. "Mir geht es auch so", sprach ich ihr dazwischen und lächelte sie beruhigt an. Sie erklärte weiter, dass andere Personen denen sie begegnet ist nicht nett waren. "Ja, die Erfahrung musste ich leider auch machen", offenbarte ich zögernd und fuhr lächelnd fort, "mir fällt es sowieso nicht leicht neue Leute kennen zu lernen und diese Erfahrungen waren nicht sonderlich fördernd." Schon lange fühlte ich mich nicht mehr so gut und erleichtert wie heute. Ich war froh hier zu sein. "Du bist echt toll. Danke!", kam es mir durch die Lippen ohne lange darüber nachzudenken. Meine Erleichterung war bestimmt deutlich zu erkennen.
"Oh!", rief ich plötzlich auf als mir einfiel, was sie mir kurz vorher über ihre Gitarre erzählte. "Wie kannst du nur so ruhig bleiben?", fragte ich sie beunruhigt und ass schnell meine Suppenschüssel leer. "Ahem, also ich meine deine Gitarre – beim Sekretariat", fügte ich an und warf einen Blick in ihre Suppenschüssel. Nachdem ich sah, dass diese bereits leer war stand ich auf und fragte sie: "Wollen wir schnell nachsehen, Saija? Hoffentlich ist sie noch dort!" Obwohl es nicht meine Gitarre war, wichtig war sie mir dennoch. Es lag wohl dieses Mal nicht nur daran, dass ich recht emotional bin. Nein, denn es war Saijas Gitarre.
Ivy war ein wenig überrascht, dass Jaden schon gehen wollte, doch an sich hatte sie nichts dagegen. Wenn er keine Massenanläufe mochte, dann sollten sie wohl einfach gehen. Wegen ihrer Kette schaute sie ein wenig niedergeschlagen auf ihren leeren Teller. Ohne ihre Kette konnte sie sich nicht verwandeln und sie liebte es doch so sehr zu fliegen. Bei meinem Glück ist sie bestimmt ins Meer gefallen und ich kriege sie nie wieder. sagte sie ein wenig pessimistisch, doch lächelte Jaden an. Sie freute sich dennoch irgendwie, mit Jaden die Zeit zu verbringen, auch wenn sie sich ein wenig komisch fühlte, weil sie noch nicht wirklich über den Kuss geredet hatten, und Ivy nicht genau wusste, wie sie nun damit umgehen sollte. Am liebsten würde sie so tun, als wäre das selbstverständlich gewesen und gar nicht darüber reden, doch sie wusste, das sie das nicht machen konnte. Ein wenig schüchtern wischte sie sich eine Strähne Haare aus dem Gesicht und stand dann auf. Dann lass uns einfach in den Park gehen...und entspannen. Sie grinste ihn an und hoffte, dass Jaden damit einverstanden war, dass sie erst später nach der Kette suchen würden. Vielleicht. Zwar war sie froh was mit Jaden zu unternehmen, doch irgendwie hatte sie ein wenig Angst vor dem Gespräch und am liebsten würde sie einfach flüchten.
Mir klappte der Mund auf als Shiina die Federn berührte und sich diese dann einfach in eine weiße Kugel wandelten, nur um sich dann wieder als Federn in ihren Flügeln wieder zu finden. So als ob nie etwas gewesen wäre. Natürlich war ich froh, dass so keine bleibenden Schaden zu sehen waren, aber trotzdem musste ich daran denken, wie sehr es weh getan haben musste, sich diese überhaupt raus zu reißen. Andererseits hätte ich das hier gar nicht sehen können. Ich fand es jedenfalls ziemlich schön und konnte mich in diesem Augenblick auch nicht daran erinnern, wann ich zuletzt überhaupt irgendwas mit Magie gesehen hatte. Sicher waren hier viele magische Wesen, aber dass hier wirklich mal jemand so was anwandte war mir bis jetzt nie wirklich aufgefallen. „Oha, das sah echt…cool aus!“, meine Begeisterung ließ sich kaum verbergen und ich ließ den Löffel in den Joghurtbecher fallen und zeigt auf die Stelle, wo zuvor noch ihre Flügel waren. „Also deine Flügel an sich sehen schon cool aus, aber so was habe ich in echt noch nie gesehen. Das war einfach…magisch!“, ich sah sie aufgeregt an und wahrscheinlich verstand sie überhaupt nicht, warum ich so aufgeregt war, aber das war mir auch egal. Ich wollte mehr wissen. Was sie wohl noch alles konnte? Was konnte man überhaupt so als Engel? „Los los! Erzähl mal, was kannst du noch so? noch irgend sowas cooles? Ich will ALLES sehen!“, ich schob meinen Joghurtbecher zur Seite und stützte mein Gesicht in meine Hände ab und sah die Blondhaarige erwartungsfreudig an. Ich war wirklich gespannt darauf was sie so erzählen würde. Wenn ich schon nicht so genau wusste was ich eigentlich konnte, interessierte es mich einfach umso mehr, was andere konnten und Shiina wirkte gerade ziemlich interessant. Vielleicht konnte sie mir ja sogar irgendeinen Trick beibringen. Wobei…ging das überhaupt? Konnte ein Engel einem Dämon sowas beibringen oder andersrum? Wahrscheinlich nicht, schließlich hieß ein Engel nicht umsonst Engel und ein Dämon nicht umsonst Dämon. Jeder hatte da wohl andere Stärken und Schwächen und vor allem andere Fähigkeiten. Aber was wusste ich schon? Ich war schließlich hier auf diese Schule gekommen, um mehr über alle heraus zu finden. Oder so ähnlich. Bis jetzt konnte ich mir jedenfalls nur meine eigenen Gedanken machen und ansonsten auf die nächste Stunde Rassenkunde warten. Oooder Shiina wusste einfach schon mehr als ich. „Was hast du denn heute noch so vor?“, natürlich ohne den kleinsten Hintergedanken stellte ich ihr die Frage. Vielleicht hatte sie ja noch nichts vor und hatte Lust mir irgendwas interessantes hier zu zeigen, ich war schließlich immer noch die Neue hier.
Mit verwunderten Blick erwiderte die Blondine die Begeisterung der Rosahaarigen. Das sah cool aus? So richtig konnte sie gerade den Aussagen von Candice nicht folgen. Was war denn daran besonders gewesen? Bestimmt meinte sie das leuchten. Ja, dass musste es sein. Das Leuchten. Das dachte die Künstlerin zumindest, bevor der zweite Kommentar voller Enthusiasmus den Weg in ihre Ohren fand und nun ihre Flügel betitelte. Die Mimik kaum verändernd, stellte sie ihren Kopf schräg und beobachtete das Gesicht der Dämonin. Die orange-roten Augen tief in die ihrem gebohrt. Sie fand noch mehr an ihr "cool"? Die Gedanken der exzentrischen Engelin liefen kreuz und quer, drunter und drüber. Der versuch alles zu interpretieren. zu deuten, brauchte schon seine Zeit. "...Du willst alles sehen...?", kam es schlussendlich sanft zwischen ihren Lippen hervor und ihre Kopf stellte sich wieder gerade. Was genau war denn "alles"? Die Engelin konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie wusste ja nicht einmal selbst was sie kann, zumindest nicht so plötzlich. Meistens dachte sie auch nicht darüber nach, sie tat es einfach und es funktionierte, irgendwie. Aber das in Worte auszudrücken. grenzte bei Shiina nahe an Unmöglichkeit. Versuchen tat sie es trotzdem, aber es dauerte. Es dauerte so lange, das die Siebzehnjährige sich erst einmal mit ihrem Nachtisch, welchen Candice ihr so nett überbrachte, beschäftigte und sich einen großen Löffel davon in den Mund schob. Nicht gerade ein wirklich positives Signal, was man einem Gegenüber am Tisch senden sollte. Jedoch war dies gerade fernab von den Gedanken der Künstlerin. "...Ich weiß nicht, was ich alles kann...". Sie schaute ein wenig verzweifelt zu der Rosahaarigen am Tisch auf. Sie wollte ihr unbedingt eine gute Antwort geben. Aber das konnte sie nicht, oder? Welche Antwort würde die Dämonin denn zufrieden stellen? Wusste sie doch nicht was ihre Gesprächspartnerin gerade alles für Vermutungen in ihrem Kopf aufstellte. Zum Glück könnte man sagen, war sie doch schon mit Alltagssituationen schon dezent überfordert. "...ich mach es einfach...", kam dann letzten Endes in sanfter Stimme nachgeschoben aus ihrem Mund. Was in Anbetracht der vorausgegangenen Äußerung wohl eine einigermaßen akzeptable Antwort ergab. Gleichzeitig konnte man es aber auch wieder als Entschuldigung werten, zumindest, wenn man den leisen Anflug des Flehens in Shiinas Blick deuten konnte, welche sich erhoffte, dass dies nun eine gute Erklärung war.
Die Frage in Bezug auf ihre Pläne am Nachmittag, waren dann schon etwas präziser für die Künstlerin zu beantworten. Immerhin das wusste sie geradezu präzise. "...Nichts...", kam es schlicht und einfach in die Richtung der Dämonin gesprochen. Ja, Shiinas Nachmittage waren immer unglaublich interessant! Nicht! Meistens war sie im Zimmer wo auch die ganzen Utensilien fürs Malen aufbewahrt wurden und machte sich daran Bilder zu malen. Was aber eher daran lag, dass keiner etwas mit ihr machte. Sie wirkte ja auch ziemlich langweilig und eigentlich, so grob gesehen, war sie das eigentlich auch. Aber es störte die Blondine ja auch nicht. Was jegliche Initiative für mögliche Unternehmungen automatisch versiegen lies. Außer natürlich es hatte mit Baumkuchen zu tun. Kurz gesagt: Dem Busfahrer von der Linie "Shiina" war es egal, ob er bei der Haltestelle "Sozialleben" nun anhielt oder eben nicht. "...Ich gehe wohl wieder malen...", deutete sie nebensächlich an und beschäftigte sich nun wieder mit ihrem Nachtisch. Schaute jedoch noch einmal kurz auf. "...Wieso fragst du...?". Ja, es war eine ziemlich rhetorische Frage und ganz ehrlich gesagt, das hätte sich die Engelin auch aus eigener Kraft erschließen können. Wie gesagt, eigentlich. Zu ihrer Verteidigung musste aber gesagt werden, dass der Nachtisch sehr lecker war und die Siebzehnjährige gerade mehr damit beschäftigt war die Schüssel zu leeren, als ein Gespräch zu führen. Candice hatte wirklich ein ganzes Stück Arbeit vor sich. Ob sie wusste, dass die Engelin nicht immer so exzentrisch und abwesend war, wie sie sich jetzt gab? Vor ihrem sechsten Lebensjahr, war das nämlich noch teilweise ganz anders.