Serenity wollte gerade den ersten Bissen des Tages zu sich nehmen, ehe sie wehrlos mit ansehen musste, wie ein anderer Schüler Platz an ihrem Tisch nahm. Er saß ihr sogar direkt gegenüber...und das obwohl es so viele andere freie Plätze und Tische gab.
//Wirklich...? Ist das sein Ernst?//, dachte sich das Fuchsmädchen nur als sie ihre Scheibe Brot direkt wieder auf den Teller legte ohne davon abgebissen zu haben. Es war jedoch nicht so, dass die Anwesenheit dieses Kerls ihren Appetit verdarb. Dazu brauchte es schon ein wenig mehr. Viel mehr war sie nun zu angespannt um in Ruhe zu essen. Unter der Musik ihrer Kopfhöhrer hörte sie nicht all zu gut was der Fremde dort vor sich hin quatschte. Was sie jedoch definitiv hörte waren die Worte "Große Ohren" und "heiraten". Versuchte er sie gerade anzumachen? Ihr Interesse für diesen Kerl war nicht groß genug, dass sie ihre Kopfhörer abnahm, aber dafür wenigstens genug, dass sie ihre Musik wenigstens auf Pause schaltete...vorerst.

"Wenn du nicht aufhörst mich anzumachen, kann ich dir ja mal deine Ohren abschneiden, verstanden?", drohte Serenity frustriert als sie ihren Gegenüber sichtlich genervt ansah. Sie konnte es an sich nicht wirklich leiden wenn man sie so zuschwafelte...aber wenn man sich zeitgleich auch noch so billig an sie heranmachte - und das auch noch zu dieser Uhrzeit -, dann war das ganze nur noch schlimmer. Vor allen Dingen wenn man ein bestimmtes Thema ansprach, auf dass das Fuchsmädchen je nach Situation sehr sensibel reagieren konnte.
"Meine Ohren sind eben etwas größer als es "normal" ist, na und? Weißt du was auch noch groß ist? Dein Ego. Das ist groß. Deine Klappe? Auch groß. Aber weißt du was winzig ist? Dein Orientierungssinn. Hier sind überall freie Plätze und du setzt dich direkt hier her. Anscheinend hast du auch große Probleme zu sehen. Lass meine Ohren in Ruhe, Freak", fuhr Serenity den Burschen bissig, aber dennoch gefasst an. Sie hasste es wenn man ihre Ohren in den gleichen Sätzen wie "lang" oder "groß" ansprach. Sie wusste, dass sie vergleichsweise fast schon riesige Ohren hatte. Zumindest im Vergleich zu vielen anderen Fuchsmenschen. Das war ein Thema in dem sie nicht den geringsten Spaß verstand.
"Große Ohren...du kannst mich mal", brummte Serenity frustriert und sichtlich angegriffen in sich hinein als sie ihren Stuhl zurück schob, ihr Tablett nahm und sich an einen drei Tische entfernten neuen Sitzplatz umzog. So früh musste sie sich nicht beleidigen lassen! An ihrem neuen Platz angekommen nahm sie endlich den ersten Bissen ihres Marmeladenbrotes. Jetzt musste sie auch noch frustfressen. Der Tag fing super an. Wenigstens hatte sie in den letzten Tagen Glück gehabt was ihre Mitbewohnerin anging. Denn um ganz ehrlich zu sein, empfand sie Shiina als relativ angenehme Zeitgenossin. Sie war bis jetzt keine Freundin all zu großer Worte gewesen. Und das machte die Künstlerin in Serenitys Augen doch relativ sympathisch. Also war wenigstens nicht alles schlecht. Zumindest im Allgemeinen. Heute war definitiv erstmal alles schlecht! Und das alles dank diesem Verrückten dort drüben!

cf: Zimmer 101 | Shiina, Serenity

Mit langsamen Schritten ging die Blonde das Parterre entlang. Mit gesengtem, verschlafenem Blick wanderte sie in Richtung des Speisesaals. Auf dem Weg begegnete sie keiner Menschenseele. Anscheinend waren noch nicht alle so früh aufgestanden wie sie. Wobei sie sie, wie sonst auch, wahrscheinlich gar nicht wahrnahm. Diesen Fakt einfach hinnehmend ließ sie die Türschwelle des Speisesaals hinter sich und trat ein. Ohne sich auch nur eine Sekunde umzuschauen ging sie in Richtung des Buffets. Kurz ließ die Engelin den Blick über das Angebot schweifen. Dann, mit erstaunlicher, äußerlich betrachteter Routine packte sie sich dann den Teller mit allen möglichen Sachen zu. Toast, Croissants und Marmelade und Nutella. Alle diese Dinge waren innerhalb weniger Sekunden auf ihrem Teller vertreten. Ohne auch nur einen weiteren Blick in den Speisesaal zu werfen ging sie sich nun an einen der Tische entlang der Fensterreihe, stellte ihr Tablett auf dem Tisch ab und setzte sich wortlos hin. Aber mit dem Essen fing sie noch nicht an. Sie starrte aus dem Fenster und schien wieder anfangen zu träumen. Zumindest konnte man das von außen so deuten. Im Moment jedoch schaute sie einfach nur in die in Morgenlicht getauchte Umgebung die sie dort vor sich sah. Heute war seit langem mal wieder Unterricht. Nicht das sie diesem Fakt in irgendeiner Form angewidert gegenüberstand. Nur war es der Fakt, das sie genau wusste was vermutlich passieren würde, obwohl sie ausgeschlafen hatte. Wenn man zu lange ihre Aufmerksamkeit forderte. So, wie es der Unterricht tat. Passierte es eben schon mal, dass die Blonde während des Unterrichts einfach einschlief. Es war eben nicht ihre Welt und nicht gerade alle Lehrer gingen damit sehr Rücksichtsvoll um. Einige betrachteten es als lustig, die anderen als respektlos ihnen gegenüber. Was Shiina im schulischen Bereich als alles dastehen ließ, nur nicht als Wunderkind.
Diese Gedanken im Hinterkopf wandte die Blonde ihren Blick nun wieder dem Tablett vor ihrer Nase zu. Als erstes griff sie das Croissant, benetzte die Spitze mit ein bisschen Nutella und starrte einen kurzen Moment lang das Ergebnis an. Ja, Shiinas Art zu Essen war nicht unbedingt die normalste und sah nach außen eher merkwürdig aus. Erst nach ungefähr zehn Sekunden biss sie dann zum ersten Mal ab. Ein kleines Lächeln tauchte im Gesicht der Blonden auf. Sie mochte süßes, sehr sogar. Sie wiederholte die Prozedur mit dem Croissant noch ein paar Mal, so lange, bis nichts mehr übrig war. Dann ließ sie die anderen Sachen auf ihrem Teller vorerst in Ruhe und schaute wieder aus dem Fenster. Ein paar Mal wanderten ihre Augen über die Umgebung vor dem Fenster, dann griff sie an ihre Schultasche, holte einen Block - und einen Stift heraus und begann zu zeichnen. Es würde eine komplette Bleistift-Zeichnung werden. Also keine Farben oder ähnliches. Shiina übte damit für ihre Mangas, die sie zeichnete. Diese waren ja auch nur schwarzweiß. Mit dem Unterschied  das diese auf ihrem PC gemalt wurden. Aber wer das Zeichnen mit der Hand beherrscht, hat ja auch keine Probleme mit dem Zeichnen am PC, oder?

Als Das Mädchen ihm drohte, konnte Kazu dem breiten Grinsen einfach nicht mehr entgegenwirken.
"Ohooo", machte er mit fast unhörbaren Spott in der Stimme, "Das klingt ja äußert vielversprechend, meinetwegen darfst du mit mir gerne alles machen was du möchtest."
Sein Grinsen schien sogar noch ein wenig breiter zu werden, in seinen Augen funkelte es belustigt. Er liebte Leute, die ihm Paroli boten.
~Wie wärs wenn du das Mädel einfach in Ruhe lässt?~, meinte Tenshi ohne besonders hoffnungsvoll zu klingen. Kazu ignorierte ihn. Natürlich würde er sich jetzt in keinem Fall abwimmeln lassen, wurde immerhin gerade erst witzig.
"Och komm schon", sagte er gespielt gekränkt, als sie ihr Essen packte und an einen anderen Tisch floh. Er folgte ihr natürlich, in der einen Hand seinen Teller balancierend, in der anderen ein Croissant, in welches er hinein bis. Für einen Moment wurde er von dem Geräusch der aufgehenden Tür abgelenkt, ein mädchen trat ein, aber das konnte seine Aufmerksamkeit nicht von seinem momentanigen "Opfer" ablenken.
Ihrem Vortrag hörte er nur mit halbem Ohr zu, ihm war ziemlich egal was sie über ihn dachte und die Beleidigungen gingen ihm ziemlich am Arsch vorbei. Leute warfen ihm allerlei Beschimpfungen an dem Kopf, was wahrscheinlich nachvollziehbar war, wenn man bedachte, dass er den Leuten ziemlich auf die Nerven gehen konnte, aber wirklich getroffen war er davon eigentlich nie.
"Wir haben doch alle unsere Problemstellen!", meinte er kauend, während er ihr hinterher lief, "Ich kannte mal jemanden, der hatte... ist ja auch egal. mal ganz abgesehen davon hab ich mit keinem Wort gesagt, dass deine Ohren groß sind. Schön war das Wort, das ich benutzt hab." ~Das stimmt!~, bemerkte Kiba zwischenrein. "Bist du so traumatisiert davon Ohren zu haben, dass du an Wahrnehmungsstörungen leidest?"
Er setzte sich erneut ihr gegenüber und sah sie mit großen Augen an, in dem der gespielte Ernst nur mühsam das freche Glitzern überspielte, schluckte herunter und meinte: "Wenn du darüber reden möchtest..."
~Das ist das dümmste was ich je gehört habe!~, warf Tenshi ein, in einem Tonfall der eher darauf hinhörte, dass er nicht wirklich damit rechnete, dass ihm irgendwer zuhörte, ~Kannst du die Leute nicht einfach mal in Ruhe lassen? Es ist halb sieben am Morgen, nicht jeder ist so ein Frühaufsteher wie du und ganz ehrlich, die Welt ist nicht dein Spielplatz. Am Ende schlägst du ihr noch eine Therapie vor.~
"Ich könnte dich therapieren", meinte Kazu ernst und fast geschäftsmännisch. ~Wirklich? Wirklich??~
"Ich kann dir zeigen, wie du deinem inneren Zweifel und dem Selbsthass, der dich aufwühlt, mit Gedichten Ausdruck verleihen kannst.", fuhr er fort ohne Tenshi zu beachten, wobei er die Fingerspitzen anneinander legte und und bekräftigend und ernst nickte. Er hielt für einige kostbare Sekunden den Mund, während er sein Croissant aufschnitt und dick mit Nutella beschmierte. Anschließend ließ er die Illusion einer Brille auf seiner Hand erscheinen und setzte das sich das Abbild auf die Nase. "Weißt du, ich bin Lyrictherapeut und solche Fälle wie du lassen sich nicht selten durch Kreuzreime therapieren."
~Er ist Lyrictherapeut?~ ~Er ist schwachsinnig, das hat er sich gerade ausgedacht! Kazu, du solltest - ~ ~Er hat es erfunden! Wir lassen Patent anmelden!~ ~Ich bezweifle, dass man Therapiemethoden als- ~ ~PATENT!!~ ~...Nein. Einfach nein, Kiba.~

Serenity beobachtete zurückhaltend wie dieses nervige Individuum ihr an ihren neuen Platz folgte und sich stockdreist wieder zu ihr setzte. Vor lauter Frust bemerkte das Fuchsmädchen nicht einmal, dass Shiina den Saal betreten hatte. Aber selbst wenn sie es bemerkt hätte, würde das nichts ändern. Wenn sie sich Schutz suchend zu ihrer Mitbewohnerin setzen würde, würde dieser merkwürdige Kerl vermutlich wieder direkt hinterherlaufen und dann hätte er zwei Personen gehabt, denen er auf die Nerven hätte gehen können.
Erst als der Fremde erwähnte, dass er ihre Ohren nicht einmal "groß" genannt hatte, baute Serenity wieder Blickkontakt auf. Hatte sie sich etwa verhört? Nun...sie hatte Musik gehört, als er sie so zu geschwafelt hatte. Also wäre es sogar wirklich gut möglich gewesen, dass sie sich das nur eingebildet hatte. Immerhin reagierte sie von Natur aus sehr kritisch wenn man ihre Ohren ansprach. Nachdenklich drehte Serenity ihren Kopf zur Seite. Hatte sie diesen Kerl gerade wirklich umsonst so angefahren? Gut, er schien wirklich sehr nervig zu sein...aber so eine bissige Reaktion hatte er dann nun doch nicht erwartet. Das war zumindest das was sich das Fuchsmädchen gerade dachte. Zum Glück wurden diese Gedanken jedoch direkt wieder zerstört, ehe sie sich entschuldigen konnte.
"Traumatisiert? Therapie? Willst du mich verarschen?", antwortete Serenity gereizter als zuvor auf das dreiste Angebot dieses schwarzhaarigen Spinners. Was fiel ihm ein?! Ja gut, sie hatte sich vielleicht verhört und reagierte gereizt darauf wenn man ihre Ohren ansprach...das machte sie aber noch lange nicht zu irgendeinem traumatisierten Idioten, der einen Therapieplatz benötigte! Aber als wäre das, was dieser Kerl sagte nicht schon schlimm genug, so traf er mit seinen weiteren Worten direkt wieder einen wunden Punkt des Fuchsmädchens.
"Ich habe keine Selbstzweifel...und ich hasse mich auch nicht...lass mich doch einfach in Ruhe", Serenity versuchte selbstbewusst und stark zu wirken als sie diese Worte aussprach, doch ihre Ohren, welche sich nach hinten anlegten zerstörten dieses Bild eines selbstsicheren Mädchens direkt wieder.
Sie hatte sehr starke Selbstzweifel und eine relativ ungesunde Portion Selbsthass in sich...aber mit ihren Ohren hatte das nun wirklich nichts zu tun. Und diesen Kerl ging das auch nicht an! Außerdem war Serenity keine Idiotin. Von so etwas wie Lyrictherapie hatte sie noch nie etwas gehört. Das war jetzt aber wirklich Schwachsinn gewesen.

Während der Fremde sich in alle Ruhe sein Croissant beschmierte, saß Serenity nur angespannt an ihrem Platz und beobachtete ihn. Sie hatte Hunger...aber andererseits brauchte sie auch einfach Ruhe beim Essen. Und eben diese wurde ihr gerade auf eine sehr penetrante Art und Weise genommen. Die ganze Zeit über starrte das Fuchsmädchen ihren gegenüber frustriert an. Jedoch konnte sie nicht anders als einen kurzen Moment belustigt zu lachen als der Fremde auf einmal mithilfe von Magie eine Brille zu beschwören schien und sich diese aufsetzte.
"Nun...eine Brille macht dich nicht gerade seriöser, weißt du?", lachte das Fuchsmädchen leise in sich hinein als sie ihre rechte Hand vor den Mund nahm um dies nicht ganz so offensichtlich zu zeigen. Ihr war gar nicht nach lachen zumute...aber diese Aktion eben war so dermaßen aus dem Nichts gekommen, dass sie nicht anders konnte als kurz zu lachen. Auch wenn eben dieses schnell wieder versiegte und wieder ihrem genervten Gesichtsausdruck wich.

~He, ich galub sie fühlt sich verarscht!~ ~Jaa, da könntest du Recht haben. Und ich weiß auch gaaaaaarnicht woher das kommen sollte.~, Tenshis Stimme troff vor Sarkasmus, Kazu kicherte lediglich in stumm in sich hinein.
Gespannt wartete er auf die Antwort des Fuchsmädchens, während er sich nach und nach sein Croissant in den Mund stopfte. Er konnte sich nicht helfen, aber er vermutete, dass es wohl nicht so ganz der Wahrheit entsprach, was sie da über ihre Selbstzweifel sagte, vor allem weil er einen wunden Punkt getroffen zu haben schien. ~Ich glaube sie lügt.~, verkündete er in gedanken. ~Ich glaube du spinnst!~, grummelte Tenshi, allerdings wohl eher im Bezug auf Kazus neue Selbsternennung zum Lyrictherapeuten, ~Aber vielleicht ist das jetzt mal der Moment sie in Ruhe zu lassen?~ ~Nö~ ~Natürlich nicht! Die sieht voll gut aus, Kazu, ich an deiner Stelle- ~ ~Klappe, Kiba.~
Kurz war das amüsierte Grinsen einer nachdenklichen Miene gewichen, dann fing Kazuya wieder an zu plappern: "Um deine Frage zu beantworten", sagte er mit einem charmanten, breiten Lächeln, "Natürlich will ich das, aber um ehrlich zu sein, du verpasst was, wirklich! Ich kann quasi alle Krankheiten heilen, auch Gurkensalat." ~Jetzt machst du dich wirklich lächerlich...~
Er belegte eine der Weißbrotscheiben mit Wurst und führte sie zum Mund, lächelnd darüber, dass er sie ganz eindeutig zum Lachen gebracht hatte. Er mochte vielleicht ein absolut nervtötender Zeitgenosse sein, aber wenn andere dabei auch Spaß hatten und nicht nur er, dann musste das ja nicht unebdingt schlecht sein, den, obwohl sich seiner Meinung nach alles eigentlich um ihn drehte, anderen war es auch vergönnt Spaß zu haben.
"Waaaas!??", entfuhr es ihm plötzlich, als sie seine Brille ansprach. Sein Mund formte sich zu einem "O" und die Wurst fiel ihm vom Brot auf seine Hose, die Brille zerploppte. "Was meinst du damit, nicht seriös? Was könnte den seriöser sein als eine Brille? Schau dir das hier an", er wieß auf seine Schuluniform, "Wie kann das hier in Kombination mit einer Brille nicht seriös wirken?" Er legte dramatisch eine Hand über die Augen und schwieg einen Moment. "Dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben. Ich sehe aus wie eine einzige Bügelfalte! Liegt es an den Haaren? Oder, ich weiß es, ich weiß es!", er klaubte die Wurst von seinem Schoß, "Einen Moment." Er legte das Stück zurück an seinen angestammten Platz auf dem Brot und schnippte daraufhin in die Hand, sodass die Brille erneut auf seiner Nase auftauchte und er plötzlich ein Klemmbrett und einen Stift (oder eben zumindest eine Illusion davon) in der Hand hielt. Er überlegte kurz und verpasste sich außerdem ein ein wenig seltsam aussehendes Halstuch.
~Kazuya, das is jetzt aber echt ein bisschen klischeeha- ~ ~Es ist perfekt! Er sieht richtig erwachsen und "serös" aus!~ ~Geeenau, genau DAS habe ich auch gerade gedacht, Kiba.... nicht.~
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, schlug ein Bein über das andere, musterte sein Gegenüber über die Ränder der Illusionsbrille und kaute an dem Ende des Kullis, den er nun in der Hand hatte.
"Ich schreibe auf: Akte der Patientin...", er hielt inne darin die Illusion des Stiffts über das Klemmbrett zu halten und auf dem Brett geschriebenes Wort erscheinen zu lassen, "Wie war noch gleich Ihr Name?"

So sehr sich dieser merkwürdige Zeitgenosse auch Mühe zu geben schien, so schaffte er es nicht mehr Serenity weitere Lacher zu entlocken. Nun fehlte es ihm immerhin am Überraschungseffekt, der das Fuchsmädchen davor so eiskalt erwischt hatte.
"Hm...", Serenity beobachtete den Fremden während seiner Vorführung unbegeistert und versuchte irgendwie darauf zu kommen was er hier gerade überhaupt versuchte. Nun, er wollte sie allem Anschein nach zum Lachen bringen, in dem er hier einen Zirkus veranstaltete. Entweder das, oder er machte sich auf eine relativ geschickte Art und Weise über sie lustig. Ganz nach dem Motto "Im Zweifel für den Angeklagten" ging Serenity jedoch eher von erstem aus. Doch das machte das ganze nicht gerade weniger kompliziert. Wieso versuchte er sie zum Lachen zu bringen? Wollte er sie für Smalltalk aufwärmen? Wollte er sich mit ihr anfreunden oder sich weiter an sie ranmachen? Ganz egal was er genau vor hatte, es hatte wohl - ziemlich eindeutig - mit ihr zu tun. Und genau da war das Problem an der Sache.
"Was soll das hier eigentlich werden? Gibt es hier im Gebäude wirklich niemanden sonst, den du stören kannst? Warum ausgerechnet ich? Wie du bestimmt unschwer sehen kannst bin ich niemand mit dem es Sinn macht Konversationen zu führen. Normalerweise merken das andere Leute aber sehr schnell und lassen mich in Ruhe. Warum geht das nicht in deinen Kopf rein?", fragte Serenity nun und ignorierte einfach seine Frage nach ihrem Namen. Serenity war sich ziemlich sicher, dass die Beiden nach Abschluss dieser sinnlosen Interaktion wohl kaum noch einmal miteinander reden würden. Ihr Name war von daher ohnehin nichts womit dieser Kerl etwas anfangen konnte. Zumindest ging sie einfach hoffnungsvoll davon aus. Denn irgendwie war es ganz nett und sogar etwas "angenehm" wenn andere Personen einfach so mit ihr Kontakt aufnahmen. Das Problem an der Sache war, dass Serenity genau diesen guten Gefühlen einfach nicht mehr vertrauen konnte. Einerseits wollte sie Kontakt mit anderen Menschen haben...aber auf der anderen Seite hatte sie oft genug gesehen wie schmerzhaft und brutal solche Bindungen irgendwann einfach immer endeten. Von ihr aus konnte man sie ruhig als "feige" betiteln...aber ihrer Meinung nach waren alle guten Gefühle der Welt den irgendwann immer eintreffenden Schmerz einfach nicht wert.
"Hör mal...irgendwo unter deiner nervigen Schale bist du bestimmt ein ganz netter Zeitgenosse. Das Problem daran ist, dass ich genau das nicht bin. Also suche dir lieber irgendwelche anderen Personen und lass mich alleine. Dann sind am Ende alle glücklich und zufrieden. Klingt nach einem guten Handel, oder?", Serenity versuchte als nächste Taktik ganz einfach die Sache möglichst logisch und rational zu erklären. Sie hatte einfach einige Fakten. Sie war ihrer Meinung nach einfach eine sehr unangenehme Person. Wer zum Teufel würde sich die Mühe machen freiwillig mit einer derart verkorksten Person zu interagieren? Niemand. Alles andere wäre einfach nicht logisch. Das Fuchsmädchen hoffte dadurch also einfach an die Logik dieses Kerls zu appellieren...auch wenn sie nicht wirklich davon ausging, dass er viel von Logik hielt. Dazu verhielt er sich einfach zu exzentrisch. Aber den Versuch war es wert.

Lavinia Efe

cf: eigenes Zimmer

Eigentlich wüsste ich nun gar nicht wirklich warum ich überhaupt noch in diesen Speisesaal ging. Das Essen war eh... naja, sagen wir nicht gut. Ich vermisste immer noch das Essen von unserem Hauskoch, erst jetzt merkte ich wie gut ich es doch hatte. Wenigstens war der Speisesaal nicht groß besucht, schon mal ein Vorteil. Lohnt sich also doch so früh aufzustehen. Ohne mir was gutes zu erhoffen ging ich an das Buffet. Natürlich gab es auch heute nur das übliche. Labbriges Brot und unfrische Croissants, abgepackte Marmelade und Nutella und natürlich Filterkaffe. Kein frisch gepresster Orangensaft, kein Kaviar oder Lachs, auch keine frisch gekochten Eier, nur eine Sorte Käse anstatt einer ganzen Platte und auch weit und breit kein frisches Obst oder Gemüse. Es widerstreupte mir wirklich etwas davon anzufassen aber ich musste auf meine Figur achten, ich konnte es mir nicht leisten abzunehmen!
Also nahm ich mir ein Tablett mit Teller und nahm mir ein Croissant mit Marmelade und einem Kakao und sah mich dann nach einem Tisch um. So gut wie jeder war frei aber ich musst einen neuen Freund finden. Keine Ahnung was mit Misu geschehen war, ich vermisste sie sehr aber zu Gesicht habe ich sie wirklich lange nicht mehr bekommen. Zum Glück war heute Schule! Also steuerte ich auf einen Tisch zu, wo schon ein blondes Mädchen (Shiina Mashiro) dran saß. Ich stellte mein Essen und trinken ab, ließ mich locker auf den Stuhl fallen, holte mein Handy raus und schrieb dann erstmal noch eine SMS, schaute dabei komplett ernst auf das Display. Nachdem ich fertig war, steckte ich mein Handy wieder ein und blickte dann zu dem Mädchen auf. Freundlich, ich musste nun wirklich freundlich sein. "Einen guten Morgen wünsche ich der Lady" ích lächelte sie an aber innerlich wäre ich am liebsten kotzen gegangen. Ich war gut erzogen und deswegen wusste ich wie man sich benahm und wie man glaubwürdig rüber kam. Immerhin war die Blondine auch noch hübsch, vielleicht würde meine Mama mich ja wieder nehmen, wenn ich eine Schwiegertochter mit bringen würde!!

(out an Shiina Mashiro: ich hoffe es ist oke, das ich Lavi zu dir geschickt habe! :0)

[out: Jo, passt ^^]

Es vergingen ein paar Minuten und während das Bild auf Shiinas Block langsam aber sicher Gestalt annahm, setzte sich eine Fremde Person mit ihrem Essen zu ihr. Noch schaute die Engelin ihren neuen Sitznachbar nicht an. Sie bemerkte ihn nicht, so war das immer wenn sie malte oder zeichnete. Sobald das passierte war sie voll und ganz in ihrer eigenen Welt zugegen.  Erst, als dieser sie begrüßte, bewegte sie ihren Kopf und stellte Blickkontakt her. Vor ihr saß ein blonder, ziemlich schmal aussehender Junge und lächelte sie freundlich an. Ein paar Sekunden starrte sie ihn durchdringend, beinahe erschreckend lang in die Augen. Erst als sie langsam wieder in das hier und jetzt aus ihrem Kopf zurückkehrte, bewegten sich langsam die Lippen des verträumten Mädchens. "Du....Wer bist du?", fragte sie und schien dabei noch stechender in die Augen des ihr gegenüber zu starren. Seine Begrüßung ignorierte sie dabei vollkommen. Sie hatte diese ohnehin nicht mitbekommen. Jetzt legte sie den Stift nieder. Sie erinnerte sich an das Gesicht, irgendwann hatte sie es schon einmal gesehen, was bei siebzehn Jahren auf der Insel gar nicht so unwahrscheinlich war. Aber, wie bei vielen, wusste sie den Namen der Leute nicht. Trotzdem wunderte sie sich warum der Blondschopf sich gerade zu ihr an den Tisch setzte. Es waren doch so viele Tische frei. Es dauerte jedoch nicht lange, da verwarf sie die Gedankengänge, welche den Fremden betrafen wieder und nahm sich nun eines der Brote auf ihrem Teller. Zwei Mal biss sie ein kleines Stück ab, dann legte sie es wieder zurück. Es musste wohl so rüberkommen, als ob sie ihn nicht im Geringsten ernst nehmen würde. Was in gewisser Weise auch der Wahrheit entsprach. In ihrer exzentrischen Sichtweise nahm sie jeden nur so zu Hälfte wahr. Auch Lehrer und Erzieher bildeten da keine Ausnahme. Smalltalk war mit ihr also so gut wie unmöglich. Den Fakt hinzunehmend, das sie einem fast alles glaubte was man sagte und Spaß nicht mal ansatzweise verstand, machte es nicht besser. Aber wenn man sie nicht kannte, wusste man das natürlich nicht. Man merkte nur sehr schnell das die Engelin etwas zurückgeblieben reagierte. "Welche Farbe würdest du gerne sein?" , kam es danach spontan aus dem Mund der Blonden während sie den Blickkontakt abbrach um aus dem Fenster zu schauen. Eigentlich wollte sie ihn noch fragen , ob er ein Wahrsager war. Jedoch stellte sie dies erst einmal hinten an. Zuerst wollte sie auf ihre Frage eine Antwort haben.

Lavinia Efe

Das Mädchen vor mir schien mich erst gar nicht wirklich zu bemerken, das empörte mich doch schon ziemlich. Wie konnte man mich denn nicht bemerken? Mit meiner Schönheit, meiner Ausstrahlung und meinem style. Mich sah man, nein, mich spürte man schon aus 1000 meter Entfernung! Mein Lächeln verschwand ziemlich schnell und wich einem argwöhnischen Blick. Vielleicht stimmte etwas mit ihr nicht. Das würde es wohl erklären, besonders jetzt wo sie mich so komisch anstarrte. Vermutlich musste sie erst mal mit meiner Perfektheit klar kommen. Auf die Frage wer ich bin, ging ich erst mal gar nicht ein, sondern lehnt mich zurück und hielt ununterbrochen mit ihr Blickkontakt. In so einem Spiel hatte ich noch nie verloren, allgemein verlor ich nie. Dafür war ich viel zu ehrgeizig. Dann hörte ich ihre frage, welche Farbe ich gerne sein würde und sogleich brach sie unseren Augenkontakt ab und schaute zum Fenster rüber. Gewonnen! Ich wollte eigentlich gleich auf ihre Frage antworten, jedoch wäre dann aus meinem Mund das Wort Pink raus gekommen und Gott sei dank, konnte ich es mir noch mal verkneifen. Ich war ein Mann! Kein Mann will Pink sein. Außer er ist vielleicht... Homo..sexuell.. Ich sah das Mädchen vor mir immer noch weiter an. "Blau." Antworte ich ihr dann knapp. Blau war gut. Blau war immer die Farbe der Jungs gewesen, schon von Geburt an. Damit konnte ich überhaupt nichts falsch machen. "Mein Name ist Lavi und wer bist du komisches Weib?" Auch wenn meine Begrüßung noch ziemlich freundlich ausgefallen war so wurde ich jetzt etwas ruppiger. Immerhin war sie auch nicht freundlich zu mir gewesen.

Kazu sah sie mit hochgezogenen Augen unverwanndt an, während sie ihm einen Schwall von Worten entgegenschickte und sich abmühte sich irgendwie aus der Sache herauszureden. Das arme Mädchen konnte ja immerhin nicht wissen, dass Kazuya ziemlich wahllos seine Gesprächspartner aussuchte, gerade wenn er neue Leute kennen lernen wollte, oder gerade niemand anwesend war, den er kannte und von dem er wusste, dass es Spaß machte diesem Jemand auf den Sack zu gehen. Es hatte also keineswegs mit ihr als Person zu tun, dass er hier saß. Eher an seiner Langeweile.
Er hörte ihr auch nur mit halbem Ohr zu, während er unbeeindruckt sein Weißbrot weiter aß und auch Tenshis monoton und eher halbherzig geäußerten, wenig hoffnungsvollen Einwände (~Lässt du sie dann mal in Ruhe?~ und Variationen davon), aber er ließ sie immerhin aussprechen.
"Aha", meinte er recht sachlich, als sie geendet hatte, "Madame ist also eine Insel, richtig?" Er biss sich verschmitzt auf die Unterlippe um  sich das Lachen zu verkneifen.
"Um mal fairer Weise ganz ehrlich zu sein. Hab doch keine Ahnung, was das hier werden soll. Um ehrlich zu sein, wird das hier ja wahrscheinlich nichts, weil glaub mir, ich kenne mich mit solchen Situation ziemlich gut aus. Aber mal Hand auf's Herz, muss es denn immer irgendwas werden? Ich bezweifle zum Beispiel auch, dass aus mir mal was wird." ~Da stimme ich Ausnahmsweise zu...~, Tenshi klang ziemlich genervt. "Und wenn ich ehrlich bin, dafür dass es keinen Sinn macht mit dir Konversation zu pflegen, macht mir die Sache eigentlich garde ziemlich Spaß!"
~Dir vielleicht...~
"Und ob du es glauben willst oder nicht, ich bin tatsächlich nicht nur nervig, sondern... man könnte es als vielschichtig bezeichnen.", Kazuya wirkte das erste Mal wirklich ernst und sogar für einen Moment fast verstimmt. ~In der Tat!~ ~Präzise.~, gaben Tenshi und Kiba ihren Senf dazu.
"Aber glaub mir, als nett würde ich diese Schichten in keinem Fall bezeichnen, die sind eher nervig." ~Kehehehe~ ~Eh, wie war das bitte? Ich glaube das habe ich überhört!~ Mittlerweile war zumindest Kazus Innenleben klar, dass das diese Worte nicht unbedingt an das Mädchen gereichtet waren, Kazuya sprach dennoch laut und vernehmlich, was wohl etwas splinig herüber kommen musste, aber das störte den Engel ja bekanntlich rein gar nicht. "Und NIEMAND BRAUCHT SIE!", fügte er, etwas lauter werdent an und schlug sogar mit der flachen Hand, auf den Tisch. Er hatte sich zugegebener Maßen ein wenig un Rage geredet, sodass er auch unterbewusst seine großen schwarzen Flügel erscheinen lies und diese etwas aufplusterte, sodass er größer und vielleicht sogar etwas bedrohlich wirkte.
~Autsch~, machte Kiba und wirkte tatsächlich etwas verletzt.
~Jaja, weißt du, irgendwann wirst du mir noch dankbar sein, Kaosugen Kazuya, das sag ich dir als weiserer Teil deiner Selbst, aber bis dahin: Du mich auch, mein Freund, das beruht auf Gegenseitigkeit!", sagte Tenshi mit bittersüßer Stimme und beißendem Spott.
Kazuya sah auf zu dem Mädchen und wurde sich klar, was er da gerade angestellt hatte, woraufhin er sich räusperte und seine Flügel anlegte. Alle genervtheit schien von ihm abzufallen und er lächelte sein gegenüber wieder an wie zuvor, wobei er so tat als sei nichts gewesen.
"Ehh, was hatte ich gerade gesagt?"