Ich rollte mich von einer Seite auf die andere, deckte mich zu und strampelte die Decke wieder von mir runter, drückte meinen Kopf ins Kissen und drehte es wieder nach links, sobald ich keine Luft mehr bekam. Dann öffnete ich meine Augen und starrte an die Decke. Wach. Mein Blick huschte zum Wecker: 6 Uhr, 6 Uhr morgens. Hellwach. Und heute war ein freier Tag. Genervt seufzte ich. Der Tag fängt ja schon suuuuper gut. Ich legte meinen Arm über meine Augen und wollte wieder einschlafen aber das konnte ich wirklich vergessen. Langsam lies ich den Arm wieder sinken und drehte meinen Kopf nach links zum Fenster. Obwohl die Scheiben nur mit leichten Gardinen bedeckt waren, kam kein Sonnenlicht ins Zimmer rein. Weil die Sonne nicht schien. Weil es Winter war und da scheint um 6 Uhr morgens nun mal noch keine Sonne. So viel Intelligenz!
Ich wurde wach, da wohl kein Mensch so eine Unruhe neben sich im Bett ertragen konnte. Ohne mich jedoch zu melden beobachtete ich, wie meine Freundin, Sky Love, die in der selben Band wie ich war, aus dem Fenster sah und seufzte. Ihre schlanken Arme, ihre hellen Haare und ihr hübsches Gesicht waren nur äußerlich die besten Vorzüge, die man sich bei einer Frau wünschen konnte. Aber Sky war nicht nur hübsch, sondern auch intelligent und genau auf meinem Level, wenn man das so sagen konnte. Unschwer zu erraten, dass sie die Liebe meines Lebens ist. Ich schloss noch einmal die Augen und bewegte mich nicht, fasste leise hinter meinen Kopf und zog das Kopfkissen mit einem Schwung hervor, sodass es auf ihrem Bauch landete. "Ich schätze, du kannst nicht schlafen?", meinte ich grinsend und sah sie von der Seite her an. In den Wintermonaten war es so dunkel, dass nahezu alle Menschen um einen herum depressiv wurden. Die Stimmung, die umherging war bedrückt und erstickend. "Hast du schlecht geträumt?", fragte ich meine hübsche Freundin zog die Decke, die sie erfolgreich weggestrampelt hatte, wieder über meinen Körper.
Grade wollte ich aufstehen, da spürte ich ein Kissen auf meinem Bauch. Was zur Hölle? Ziemlich irritiert sah ich zur Seite. “Mason…” Eher überrascht sah ich ihn an, keine Ahnung war ich nun verwundert war, das er neben mir lag. “Ehm… ja und nein.” antwortete ich auf seine Fragen und sah zu wie er sich die Decke wiederholte. “´Tschuldigung das ich dich auf geweckt habe.” Ich lächelte meinen Freund an und gab ihm sein Kissen wieder, indem ich es auf sein Kopf warf. Langsam erhob ich mich aus dem Bett und streckte mich wobei ich gähnte. “Du kannst ruhig weiter schlafen.” murmelte ich und war mir nicht sicher ob er es hören würde, doch das war mir irgendwie auch egal. Mit nackten Füßen schlürfte ich aus unserem Schlafzimmer heraus und in die große Küche hinein, dort machte ich mir einen Kaffee, den ich nun wirklich brauchte. Ungeduldig lehnte ich mich an die Küchenzeile, während die Maschine den Kaffee brühte. Es dauert mir eindeutig zu lange, wahrscheinlich war sie kaputt. Nachdem das heiße Getränk endlich fertig war ging ich zurück ins Schlafzimmer und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett. “Wir brauchen eine neue Kaffeemaschine, unsere ist kaputt.” erzählte ich ihm und genoss die wärme der Tasse, in meinen Händen. Da meine Beine aber auch froren, streckte ich sie aus und versteckte sie unter der Decke.
Es war, als würde sie zum ersten Mal sehen, wie ich neben ihr aufwachte. Ich sah sie ebenfalls erstaunt an, ein wenig zu gespielt, und bekam prompt ein Kissen ins Gesicht. "Ich merke, wie sehr es dir leidtut.", kam es dumpf hinter dem Kissen hervor, bevor ich es wieder unter meinen Kopf legte und mich zurücklehnte und zusah, wie sie das Zimmer verließ. "Okay.", antwortete ich auf ihr unverständliches Gemurmel, auch wenn ich sie nicht akustisch verstanden hatte, ahnte ich ungefähr, was sie gesagt haben könnte.
Als sie mit Kaffee wiederkam und sich zurück ins Bett setzte, nahm ich ihr die Tasse aus der Hand, gab ihr einen Kuss auf die Wange und meinte "Danke, Schatz.", bevor ich einen Schluck nahm und danach fragend blickte. "Schmeckt voll in Ordnung, kein Plan, was du hast." Daraufhin stellte ich die Tasse auf meine Seite und kitzelte die Füße, die sie unter die Decke gesteckt hatte, gefährlich nahe bei meinem noch warmen Körper. "Naja, wir können ja trotzdem eine holen. Aber diesmal keine, die nur eine Tasse pro Knopfdruck fabriziert. Die gehen mir gehörig auf den Geist.", jammerte ich und streichelte sanft über ihre Zehen, bevor ich weiterkitzelte und dann schließlich hingebungsvoll ihre Stinkefüße massierte. "Was beschäftigt dich?", fragte ich und betrachtete ihre Füße.
Ich öffnete protestierend meinen Mund als Mason mir meine Tasse mit Kaffee wegnahm. “Der war nicht für dich!” Eigentlich wollte ich mir meine Tasse sofort wieder holen, doch er stellte sie auf seine Seite ab. “Keine Ahnung wie der Kaffee schmeckt, kam noch nicht dazu ihn zu probieren.” Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah ihn an, doch ich konnte nicht lange böse gucken, da er anfing meine Füße zu kitzeln. Erst unterdrückte ich ein Lachen, weil ich noch beleidigt sein wollte und als ich es gerade nicht mehr konnte, hörte er auf und fing an sie zu massieren. “Ich will eine die schneller ist und nicht so lange braucht.”, meinte ich. “Das geht mir gehörig auf den Geist.” Ich grinste ihn an und drückte Mason einen Kuss auf den Mund. Genüsslich lehnte ich mich nach hinten und stützte mich dabei auf meinen Unterarmen ab, so das ich nun mit dem Kopf am Bettende war, beobachtete dabei wie Mason meine Füße massierte. Seit wann konnte er das so gut? Warum sollte mich etwas beschäftigen? Wie kam er darauf? Ich war etwas verwirrt und wusste nicht wirklich was er nun von mir wollte. “Ich befürchte das ich schwanger bin.” Haute ich dann raus. Keine Ahnung ob er mir das nun glaubte oder nicht aber ich war gespannt wie er reagieren würde, wenn er es glaubt.
Ein leichtes Grinsen umspielte meine Lippen, als sie wütend reagierte, da ich mir den Kaffee einfach so genommen hatte. Natürlich hatte ich das gewusst. "So?", fragte ich ahnungslos und zuckte mit den Schultern. Da konnte man nichts dagegen tun..~ Ihren Trotzausbruch ignorierte ich gepflegt und antwortete ruhig: "Vielleicht kommst du ja eines Tages dazu. Oder wartest ab, bis wir eine neue Maschiene haben.", ich sah kurz auf und lächelte, strich mir müde meine Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie lehnte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss, nachdem sie die Wichtigkeit einer neuen Maschiene noch einmal verdeutlicht hatte. Plötzlich hellwach betrachtete ich ihr Gesicht, bevor ich mich den Füßen widmete. "Wenn du böse bist, schaust du übrigens wie ein Troll", meinte ich begeistert und kitzelte wieder ein wenig die Füße, bis sie mir plötzlich eröffnete, dass sie schwanger sei. Prompt hörte ich auf zu kitzeln und starrte auf die Bettdecke. Vermutlich atmete ich nichtmal. Relativ gelassen schaute ich auf und wieder in ihr Gesicht und suchte in ihren Augen danach, ob auf diese Aussage verlass war. Ein Kind war nicht gerade das, was ich mir mit 17 schon vorgestellt hatte. Aber ich rührte mich erleichtert. "Hast du es denn selbst jetzt noch nötig..", fing ich an und seufzte, setzte mich wieder ans Kopfende, "..mich zu testen?" Aber dann dachte ich mir, dass ich auf das Spiel wohl eingehen müsste. "Naja, zumindest hab ich immer Kondome benutzt; und nicht mitbekommen, dass du deine Pille gegen TicTacs austauschst. Also, wer ist denn der glückliche Vater? Und glaubst du, ihm macht es etwas aus, wenn ich das vielleicht schwarze Kind nach meiner Urgroßtante bennene, wenn es ein Mädchen wird? Spongebob ist ein recht passender Name." Keine Sekunde während ich redete, wandte ich den Blick ab, und für einen Moment auch nur, um mir die Tasse Kaffee erneut zum Mund zu führen und einen Schluck zu trinken. "Absofort solltest du kein Koffein zu dir nehmen. Und auch nicht mehr feiern gehen. Auch eigentlich nichts, was sonst Spaß macht, solltest du nun machen, weil wir ja nicht wollen, dass der süße, oder die süße Spongebob dreiköpfig wird.", redete ich ernst auf sie ein und senkte dann mein Gesicht zu ihrem Bauch, um reinzublasen.
Das ich aussehen sollte wie ein Troll, wenn ich böse gucke, überhörte ich gekonnt und sah ihn einfach nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Dann fragte er mich, ob ich ihn immer noch testen müsste. Er glaubte mir also nicht? Ich wollte mich gerade entschuldigen, weil es ja wirklich kindisch war, doch dann machte Mason wieder den Mund auf. Das was er nun von sich gab, fand ich nicht besonders lustig und dementsprechend fiel meine Reaktion auch aus. “Keine Ahnung wer der Vater ist. Es kommen ja so viele in Frage, so oft wie ich dir fremdgegangen bin.”, zickte ich ihn an und nahm ihm die Tasse aus der Hand, weil das immer noch mein Kaffee war. “Und ich glaube nicht das du über den Namen bestimmst, wenn es nicht mal dein Kind ist und somit kann es dir auch egal sein, ob es drei Köpfe hat oder nicht.” Ich trank einen Schluck Kaffee um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, auch wenn ich wusste das dies ziemlich albern war. Genervt drückte ich mit meinen Beinen in seinen Bauch, um seinen Kopf von meinen Bauch weg zu bekommen: “Lass das!“ Dabei passte ich jedoch nicht auf den Kaffee auf, welcher im nächsten Moment auch schon nicht mehr in der Tasse war, sondern auf meinen Beinen, seinen Armen und der Bettdecke. Erst schrie ich aus Schock, dann aus Schmerz. Dann sprang ich vom Bett auf, hörte noch wie Tasse auf den Boden fiel, dabei wohl zersprang und rannte schnell ins Badezimmer, griff nach der Duschbrause, drehte kaltes Wasser auf und hielt es auf meine nun knall rote Beine. “Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheißeee!” Es tat verdammt weh und am liebsten hätte ich mir mein Bein amputiert. Ich biss mir auf meine Unterlippe und rang mit den Tränen. Das Wasser dämpfte den Schmerz aber wirklich besser wurde es nicht, dafür wurden aber die Fliesen bewässert und bei meinem Glück würde ich wahrscheinlich gleich nach darauf ausrutschen. Was für ein wundervoller Morgen…
Drei..zwei..eins, da wurde sie zickig. Ich war einen genervten Blick auf die Uhr..und das um 6:35 Uhr. Morgens. "Was bist du denn nun böse?", meinte ich und unterdrückte den Ärger in meiner Stimme. Das mit dem Fremdgehen versetzte mir einen heftigen Stich, und sie wusste genau, dass sie mir damit wehtun konnte. „Wollen wir doch mal sehen.“, meckerte ich und wurde wieder ein wenig ruhiger. Dann ging alles so schnell, dass ich nichtmal mitbekam, was passierte. Plötzlich schrie Sky und sprang auf und ich spürte, wie Teile meiner Arme brannten. Erschrocken sah ich auf das Bettdeck und bemerkte, dass der Kaffee ausgelaufen war. Langsam stand ich auf und räumte mit schmerzenden Armen die Scherben weg, schnitt mich an einer und schmiss schließlich die Überreste der Tasse in den Mülleimer in der Küche. Dort hielt ich auch meine Arme für ein paar Sekunden unter Wasser und holte dann die Salbe raus. Langsam tappte ich ins Badezimmer, wo sich meine Freundin die Beine abduschte. Ich ließ jegliches Kommentar von wegen 'das war grandios' oder 'selbst dran Schuld' und stand ans Waschbecken gelehnt nebendran. Geduldig wartete ich mit der Salbe in der Hand und begann mich selbst einzucremen. „Tut mir leid, das war unangebracht, was ich gesagt habe.“, erklärte ich schließlich und reichte ihr die Tube. „Schmerzt es noch sehr?“
Während das kalte Wasser über meine Oberschenkel lief, hörte ich den Geräuschen aus dem Schlafzimmer zu. Meine Wut auf Mason war weg aber ich war noch nicht bereit mich zu entschuldigen. Immerhin war er dran Schuld das meine Beine nun wie keine Ahnung was, aussahen. Hätte er mir nicht in den Bauchen pusten wollen, hätte er anders auf das Thema 'Schwangerschaft' reagiert…~ Grimmig hielt ich die Duschbrause in meiner Hand und hoffte dass das Rot mit dem Wasser weggeschwemmt wird. Wurde es aber natürlich nicht. Etwas erschrocken zuckte ich zusammen, als ich Masons Stimme vernahm. Er entschuldigte sich bei mir und ich seufzte leise. “Ist schon gut.” Ich stellte das Wasser aus, nahm mir ein Handtuch und trocknete damit vorsichtig meine Beine ab. “Das was ich gesagt hatte, war unangebracht.” Entschuldigend lächelte ich ihn an und legte ein anderes Handtuch auf die nassen Fliesen, da wir nicht noch einen Unfall brauchten. Langsam watschelte ich zu meinem Freund rüber, legte meine Arme auf seine Schulter. “Und ich würde dir auch nicht fremdgehen…” Dazu musste ich mir jedoch ein Kommentar verkneifen, weil ich nun ernst sein wollte. “Aber ich hatte mir halt eine andere Reaktion erhofft. Keine Ahnung was genau… vielleicht das du auf die Knie gehst und mir einen Antrag machst.” Ich grinste ihn an, damit er wusste das ich nur Spaß machte und küsste Mason dann sanft auf die Lippen. Dankend nahm ich die Tube mit der Salbe an, setzte mich auf die Toilette und schmierte damit Großzüge ich meine Oberschenkel ein. “Na, wenn ich davon nicht eine Narbe bekommen werde…” murmelte ich zu mir selber und stellte die Salbe aufs Waschbecken. "Ja... es schmerzt sehr..." Wehleidig blickte ich auf die Verbrentenstellen. "Wahrscheinlich werde ich nie wieder laufen können!" Nein, ich übertrieb nun nicht. "Trägst du mich?"