"An eine Karriere gedacht? Oh Sky, es gibt so vieles, dass du nicht weisst.", ich grinste und hob eine Augenbraue. Wer ahnte schon, was ich gemacht hatte, bevor ich sie getroffen hatte? "Aber das freut mich, dass du so liberal denkst, da muss ich mich nicht verstecken. Und es gefällt mir recht gut, dieses Outfit und das zugehörige freie Gefühl zwischen den Beinen." Schon machte sie ein Foto und ich überlegte mir, dass der Aufruhr, sollte das Bild an die Presse kommen, mal wieder riesig wäre. Extra als Pose hatte ich mich mit meinen (nichtvorhandene) Brüsten vorgebeugt und wurde gleich darauf von den plötzlichen Stimmungswandeln meiner Freundin mitgerissen. Sie verkündete laut, dass sie nun keinen Bock mehr hätte und was essen wollte. "In China? Bist du da sicher?" Doch sie hatte wohl ihre ganz eigenen Vorstellungen und Wünsche. Mir wurde keine Zeit gegeben, mich noch umzuziehen und ich lächelte immer wieder in Kameras, die mir entgegen gehalten wurden - ich konnte mich auf etwas gefasst machen, sobald die Zeitungen morgen rauskamen. Ich sorgte mich aber nicht großartig, war eher relativ unbeschwert, während ich in meinem Kleid rumlief. Auf dem Markt, auf dem wir nach einem kurzen Fußmarsch kamen, wurde so quasi alles angeboten. Alles, was möglichst noch nicht tot war und unangenehm krabbelte. "Hmm, eiweißhaltiges Futter.", stellte ich grinsend fest und kaufte einen Teller voll...krabbelnden Viechern. "Ich zuerst? Okay.", ich nahm eine zappelnde, weiße Made und steckte sie mir in den Mund. Sie kämpfte noch, da sie mit der einen Hälfte sich noch in der Freiheit befand, bis ich sie wie eine Spaghettinudel einsaugte und drauf rumkaute. Es knackte und der Geschmack überwältigte mich. Ich war nicht gerade schnell angeekelt und ich machte mir auch nicht viel daraus, dass es ein Insekt war - Fleisch war Fleisch war mein Grundsatz und wohl niemand (am wenigsten ich) würde ahnen, dass ich irgendwann mal Vegetarier sein würde. "Deliziös.", nickte ich, nahm eine Heuschrecke in den Mund ohne sie zu zerkauen, zog Sky zu mir und schob mit einem Kuss das Tier in den Mund, hielt ihr diesen zu und grinste bösartig. "Jetzt kauen, mein Spatz." Ich spielte in der Tasche mit zwei Ringen, die ich mir in einem Laden vorher eingesteckt hatte - ich konnte es selbst am wenigsten fassen, dass ich als milionenschwerer Rockstar hin und wieder die Angewohnheit hatte, Sachen aus Läden mitgehen zu lassen.
Das Mason Andeutungen machte, von wegen er hätte schon als Transvestit gearbeitet ignorierte ich einfach mal, da ich mir ziemlich sicher war, das er dies nicht gemach hatte. Zu mindestens hoffte ich dies inständig. „Hättest du mir davon mal eher erzählt, dann hätte ich dich doch noch viel öfters zum Shoppen mit genommen!“ Man konnte Mason richtig ansehen, wie viel Spaß es ihn machte für die ganzen Kameras zu posen. Die Fotos würde ich mir alle ausschneiden und an die Wand hängen!
Keine Ahnung was er sich da in den Mund steckte, es sah auf jedenfall nicht sehr appetitlich aus. Etwas angewidert sah ich dabei zu, wie er darauf rumkaute und es dann schließlich herunter schluckte. „Mason... du bist so ekelig.“ Klar, es war meine Idee gewesen aber ich hatte nicht damit gerechnet das er es wirklich machen würde. Und dann nahm er tatsächlich noch etwas in den Mund und wenn ich richtig gesehen hatte, war das so was wie ne Heuschrecke. „Also mich Küssen brauchst du die-“ Doch weiter kam ich mit meinem Satz gar nicht, denn er zog mich zu sich, küsste mich und schon spürte ich nicht nur seine Zunge in meinem Mund. Ich weitete meine Augen als mir klar wurde, das ich nun die Heuschrecke im Mund hatte. Oh gott, lebte die noch?! Ich wollte sie ausspucken, doch mein ach so toller Freund hielt mir meinen Mund zu. Nie im Leben würde ich diese Heuschrecke essen! NIE IM LEBEN! „Maschöönnnn!“ Murmelte ich gegen seinen Mund. Warum war er so gemein? Und warum grinste er dabei auch noch so? Während ich mir überlegte, wie ich ihn bei der nächsten Möglichkeit umbringen würde, wurde ich plötzlich von hinten angerempelt. Vor Schreck schluckte ich das Insekt in meinem Mund herunter. Naja, eher halb, da es doch relativ groß war und so blieb es mir im Halse stecken. Schnell griff ich nach einem Becher mit etwas zu trinken drin, vom Stand und schüttete es mir in meinen Mund. Die Heuschrecke wurde herunter gespült und ich bemerkte, das ich so eben kein Wasser oder Apfelsaft getrunken hatte. „Oh bäääh!“ Angewidert spuckte ich den Rest des Was-auch-immer wieder aus. „Ey, Mason... Wenn du bei drei nicht aus meiner Reichweite bist, bist du ein toter Mann!“
"Du hast mich schon oft genug zum Shoppen mitgenommen. Wer glaubst du, musste denn immer deine Taschen tragen?", hatte ich ohne auch nur den Anflug von ehrlicher Verärgerung gesagt und weiterhin in die Kameras gegrinst. "Und, denkst du, du kommst klar, wenn der unglaublich berühmte Leader der Band 'Ape', dein Lover, sich nun in China outet als...ehr, Crossdresser? Die Schlagzeilen werden sicher zum Weinen gut!" Ich freute mich mittlerweile wirklich drauf, bis auch ich genug von den Fotografen hatte und aufhörte, zu posen.
Dass Sky sich ekelte, war mehr als vorraussehbar gewesen. Sie war eine kleine Prinzessin geworden (spätestens, als ich sie aus den Fängen ihrer mehr als behinderten Eltern geholt hatte) und darum auch nur gewohnt, Tiere zu essen, die 1. nicht mehr nach Tieren aussahen und 2. sich nicht mehr bewegten. Auf ihren entsetzten Ausruf hatte ich nur: "Mjamjam, Vitamine", mit einem frechen Grinsen geantwortet und mein Bäuchlein gestreichelt. Ihre darauffolgende Reaktion auf die eher unfreiwillige Nahrungsaufnahme hatte ich voller sadistischer Freude beobachtet und war begeistert, als sie schließlich auch ein Tierchen geschluckt hatte. "Schau doch, war gar nicht so schl..", begann ich, doch meine Mundwinkel zogen sich hinunter, als sie mir eine Drohung an den Kopf warf. Ich schluckte und betrachtete den Becher, aus welchem sie getrunken hatte. "Vielleicht nimmst du noch einen Schluck Kuhurin..", schlug ich ganz kleinlaut vor, doch ich schätzte, das war nicht ihr Plan. Ich machte ein paar Schritte zurück, nahm eine Made vom Teller und warf sie in ihre Richtung (leider vorbei), mit einem dicken Grinsen. "Ahahaha, fang mich doch.", meine kindische Freude war geweckt und ich verschwand im Gedränge des Marktes.
„Ach, jede Schlagzeile ist gut, solange sie auf uns aufmerksam macht.“ , meinte ich nur, weil das Stimmte. Zwar wusste ich jetzt nicht was unser Manager davon halten würde aber egal. „Und hey, wer weiß welche Menschengruppe wir dann als neue Fans bekommen.“
Man konnte meinem Freund förmlich ansehen, wie er seinen Schwanz einzog. „Wie wärs wenn du das Urin mal probierst?!“, meinte ich gereizt und schüttete den Rest des Bechers in seine Richtung, doch er war schon weg und ich traf irgendwelche komischen, kleinen Menschen. Diese sahen mich wütend an und sagten irgendetwas in einer piepsigen Stimme. Doch ich zuckte einfach nur mit meinen Schultern, den ich war stink sauer. Schön das er plötzlich Freude daran hatte mich zu ärgern. Wirklich schön für ihn. Aber ich würde jetzt nicht wie eine verrückte hinter ihm her rennen, nein das würde ich mir jetzt nicht geben. Okay, doch ich tat es. Keine Sekunde nachdem er in der Masse verschwunden war, war ich hinter her. Doch er war zu schnell und diese ganzen verkackten Chinesen wollte auch einfach keinen Platz für mich machen. Wussten die etwa nicht wer ich bin?! Ich hätte durch drehen können. Das war doch alles mist. Er konnte mich doch nicht einfach hier alleine stehen lassen. Wer weiß welche Männer mich alles ansprechen könnten! Klar, ich kam auch gut alleine zu recht und das wusste Mason wahrscheinlich auch aber hier ging es mir ums Prinzip. Noch eine ganze weile lief ich durch die Menschenmenge, bis ich nicht mehr konnte und auch keine Ahnung hatte wo ich war. Ich fing an an meiner Unterlippe zu kauen und holte dann mein Handy raus und wählte Masons Nummer. Es tutete ein paar mal, dann wurde abgenommen ob nun von ihm oder ob es die Mailbox war, das war mir egal, den ich schrie drauf los. „Alter, Mason! Ich hasse dich! Komm gefälligst her! Ich bin hier irgendwo im nirgendwo und alle starren mich an! Ich hasse dich! Wenn du nicht gleich hier bist, gehe ich mit irgendeinen Typen mit! Ich meine das ernst!“ Ich wollte weinen und mich auf den Boden setzten. Aber der Boden war dreckig und wegen so etwas wollte ich nun auch nicht los heulen. "Maaaan, was solln der Scheiß?!" Und wäre das hier nicht erst ein neues Handy, hätte ich es nun auf den Boden geschmissen.
"Sobald uns eine aber Einreiseverbot in irgendein Land gibt, sollte uns das zu denken geben.", hatte ich erwidert - man sollte es sich nicht unbedingt so leicht mit den asiatischen Ländern verscherzen. Es war sehr interessant hier. "Das ist allerdings wahr~" Fände ich wirklich gediegen, wenn demnächst Transvestiten auf unsere Konzerte kämen - mal ernsthaft.
Ich war nicht weit gelaufen, hatte dann einen Schritt nach rechts getan, zückte mein Handy und reserviert (natürlich nicht auf Chinesisch) etwas in einem Hotel - es musste verdammt teuer sein, damit Sky mir wohl verzeihen könnte, darum ließ ich nicht nur ein Zimmer, sondern gleich die ganze Etage buchen. Mit Geld konnte man ihre Liebe zwar nicht kaufen, ihr Gemüt jedoch hin und wieder besänftigen. Ich sah, wie sie an mir vorbei durch die Menschenmenge rannte, holte an einem Stand eine Flasche Wasser und folgte Sky auf dem Fuß, was wegen ihren Schreien nicht allzu schwer war~ Als sie stehen blieb, schlich ich mich von hinten an, hielt ihre Arme fest (einfach, damit sie mich nicht schlagen könnte) und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. "Entschuldigung.", säuselte ich völlig ernst, "Das war unreif und kindisch von mir. Da ist wohl meine pubertäre Seite mit mir durchgegangen. Ich, Mason Blue bin ein völlig dämlicher Idiot und sollte in der Hölle schmoren. Nichtsdesto trotz habe ich hier eine Flasche Wasser, ein rares Gut auf diesem Markt, und wenn mir verziehen wird, überlasse ich sie dir, wir suchen unsere "Limo" und checken in das Hotel mit Spa-Abteil ein, das ich soeben gebucht habe." Und da ich das Mädchen schon lange kannte, hob ich sie hoch und trug sie durch die Menge, nachdem ich ihr die Wasserflasche in die Hand gedrückt hatte, um zu verhindern, dass sie rumwütete oder am Ende noch selbst abhauen konnte. Ich setzte sie brav ins Auto, stieg auf der anderen Seite ein, zeigte dem Fahrer die Adresse, woraufhin er losfuhr. Das Hotel war nicht weit weg vom Zentrum und sah recht bombastisch aus.
Ich wollte gerade schon los schreien, als plötzlich jemand meine Arme fest hielt, doch dann spürte ich auch schon einen Kopf auf meiner Schulter und so blieb ich still, hörte brav meinem Freund zu, wie er sich bei mir entschuldigte und schon umspielte ein Lächeln meine Lippen. Doch bevor ich mich zu ihm umdrehen oder irgendetwas sagen konnte, befand ich mich auch schon auf seinen Armen und in meiner Hand war die Wasserflasche. Genüsslich trank ich die halbe Flasche fast in einem Schluck aus und stieß dann einen genüsslichen Seufzer aus meinem Mund. „Danke!“ Mason wusste eindeutig wie er sich bei mir zu entschuldigen hatte, ich war darin eher nicht so gut. Schweigend lies ich mich den ganzen Weg tragen, bis ins Auto rein. Während Mason dem Fahrer die Adresse nannte machte ich es mir bequem und lehnte mich dann an meinem Freund an, achtete nicht wirklich auf die Umgebung während wir fuhren. Nach kurzer Zeit kamen wir schon am Hotel an und es einfach geil von außen aus. „Wow~“ Stauend sah ich hinauf, denn es hatte wirklich eine menge Stockwerke. Ich schnappte Masons Hand und lief mit ihm rein in die Lobby, blitz schnell checkten wir ein, weil ich es gar nicht abwarten konnte unser Zimmer zusehen bzw. unsere ganze Etage, was mich ziemlich zwar ziemlich staunen lies aber das musste verdammt teuer sein. Klar, wir hatten Geld, das war mir bewusst aber trotzdem war das echt... „Oh Mason...“ Mit großen Augen lief ich über den Flur und öffnete dann eine Tür, welche mich in ein noch luxuriöses Zimmer brachte. „Scheißeeee...“ Eigentlich sollte ich so was ja gewohnt sein aber das ihr war einfach das beste Hotelzimmer was wir je gehabt hatten! Begeistert drehte ich mich zu meinem Freund um, legte meine Arme um seine Schulter und küsste ihn. „Das hier ist einfach fantastisch.“ Ich lächelte ihn an. „Du bist einfach fantastisch.“ Wieder drückte ich ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Ein bisschen nett musste ich jetzt ja wohl auch zu ihm sein. Ich nahm wieder seine Hand und ging mit ihm weiter in diesen riesen großen Raum hinein und entdeckte dann das Badezimmer, lief da direkt hinein. Das war fast genau so groß wie das Zimmer und mitten im Boden war einfach mal ein Whirlpool drin. Sofort schlüpfte ich aus meinen Klamotten raus, so das ich nur noch Unterwäsche an hatte und stieg ins warme Wasser. Es fühlte sich so geil an. „Los, Mason, mach dich nackig und komm mit rein.“ meinte ich und grinste zu ihm rüber.
Dass sie sich so einfach hatte besänftigen lassen, war mir ein Rätsel, aber es war ja nicht so, dass ich es nicht gutheißen würde. Mein Plan hatte tatsächlich mal funktioniert und sie war hin und weg vom Hotelzimmer - für zwei 'Kinder', die es gewohnt gewesen waren, auf der Straße zu leben, bis sie mit ihrer Musik den Durchbruch geschafft hatten, war quasi alles zum Staunen. Das hier erst recht. Ich begutachtete die Umgebung, als wäre ich es gewohnt, aber in Wirklichkeit flippte auch ich innerlich. Sky schien es mehr als zu gefallen und ich bekam zum Dank einen leidenschaftlichen Kuss - zum Glück war der Mund schon mit Wasser ausgewaschen - ich war mir nicht sicher, ob ich Kuhpisse dann doch so harmlos fand. "Ich danke dir.", meinte ich und grinste, während sie mir quasi Liebesbekundungen an den Kopf knallte und antwortete mir nichts-dir nichts mit: "Du bist auch nicht schlecht." Sie zog recht hurtig ihre Klamotten aus und ich war ganz froh, dass sie es erst tat, als der Hoteltyp wegwar - ich sah ihr nach, wie sie in den Whirpool hüpfte. "Woahahaha, du bist viel zu schnell.", erklärte ich, schob mir das Kleid über den Kopf, zog mir die Boxer aus und stieg ebenfalls ins warme Wasser, streckte die Füße aus und lehnte mich zurück. "Ich will nie wieder arm sein.", lachte ich und gähnte ein wenig - es war doch mittlerweile schon ziemlich spät geworden und man sah in der Ferne die Lichter angehen - natürlich gab es auf dieser Höhe keinen Grund, wieso man den Whirpool hinter dicken Wänden stehen lassen sollte. Ich rutschte zu Sky schließlich rüber, schlang meine Arme um sie und zog sie zu mir rüber. "Bist du wirklich zufrieden? Man kann sicher noch mehr Tamtam auffahren lassen.", grinste ich. Doch ich hoffte mal einfach, dass sie voll und ganz zufrieden war und mich somit nicht zum Hörer greifen ließ. Meine Hände streichelten sanft um ihren Bauch und ich seufzte auf. "Lassen wir das mit dem Whirpool.", sagte ich - Widerrede würde nicht zählen (!!!) und hob sie mit raus (weil ich ja so verdammt trainiert war). "Ich trag dich jetzt weg und du weisst sicher nicht wohin.", murmelte ich in ihr Ohr, bevor ich es küsste - im selben Moment hoffte ich, dass der Zimmerservice nicht allzu viel Problem mit Whirlpoolwasser in Betten hatte. Selbst wenn - es war wohl dafür ein wenig zu spät.
[out: höhö, zensiert]
Am nächsten Morgen wachte ich durch den Lärm der Stadt auf, stand auf, nahm mir etwas vom Buffett, das man wohl irgendwann, während wir geschlafen hatten, reingebracht hatte (gruselig!) und ging zum Schrank. Selbst Klamotten hatte man mir besorgt. Auch wenn ich nichts gegen ein Kleid einzuwenden hatte, war es wohl nicht nötig, noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen, als sonst. Ich krabbelte nichtsdesto trotz in Boxern zurück ins Bett und weckte meine schlafende Freundin. "Ich finde, wir sollten heiraten."
Auch Mason schien ziemlich begeistert von dem Hotel zu sein und begeistert klatsche ich in die Hände als er zu mir ins warme Wasser kam. Gemütlich lehnte ich mich an ihn und musste lächeln als er fragte ob ich zufrieden sei und wenn nicht könnte er noch mehr organisieren. Doch ich schüttelte den Kopf. Klar, ich bin zwar ziemlich Verwöhnt geworden aber das war so erst mal in ordnung. „Ich bin zufrieden, Mason.“ Und bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, befand ich mich auch plötzlich schon auf seinen Armen wieder. „Sicherlich trägst du mich in den Müllcontainer.“ Scherzte ich und lies mich ins Bett tragen.
Durch das plötzliche fehlen der Wärmequelle neben mir, wurde ich aus meinem wirklich erholsamen Schlaf geweckt aber das war in Ordnung, denn müde war ich nicht mehr wirklich. Ich rieb mir kurz meine Augen und drehte mich von der einen Seite auf die andere, weil das Bett doch zu gemütlich war um auf zustehen. Ich bekam nur am Rande mit, wie Mason irgendetwas im Zimmer tat und dann zurück ins Bett kam, mit den Worten das wir heiraten sollten. Grinsend drehte ich mich zu ihm um. „Ist der Sex mit mir so toll das du mich nun an dich binden willst?“ Das er es ernst meinten könnte kam mir gar nicht in den Sinn. Warum auch? Wir waren jung und hatten noch eine Menge vor uns. Klar, wir waren schon einige Jahre zusammen aber das war ja noch kein Grund den Rest seines Lebens mit einander verbringen zu wollen, nicht das ich das nun nicht wollte. In meiner Zukunft ist auf jedenfall nicht eingeplant irgendwann ohne Mason zu leben aber ich konnte mir auch einfach gar nicht vorstellen das er es ernst meinen würde. Ich drückte ihm einen Guten-Morgen-Kuss auf die Wange und stand auch vom Bett auf, um mir etwas mehr anzuziehen. Immerhin hatte Mason auch etwas an, also musste es hier ja Klamotten geben und im Schrank entdeckte ich sogar etwas. Schnell zog ich mir was über, schnappte mir ein Croissant und setzte mich dann wieder zu Masons aufs weiche Bette. „So, was steht heute so an?“ Ich setzte mich in den Schneidersitz. „Oder müssen wieder zurück fliegen?“ Was unsere Termine anging, hatte ich nämlich noch nie den Überblick gehabt, dafür hatte ich ja meinen Freund, der es meistens wusste. Und wenn es keiner von uns wusste, dann hatten wir ein Problem aber das kam zum Glück eher selten vor. Genüsslich biss ich von meinem Croissant an und schaltete dann den Fernseher an, der gefühlt die halbe Wand einnahm. Ich schaltete einmal durch und machte ihn dann wieder aus, weil einfach jeder Sender auf Chinesisch war. „Ich geh mich mal fertig machen.“, meinte ich zu Mason, damit es nicht noch mal so kommen konnte wie gestern. Nicht das ich es gestern nicht schön fand aber die ganzen Fotos die von mir ungeschminkt und in Schlafsachen gemacht wurden, müsste ich nicht noch mal haben. Ich würde jetzt nicht sagen, das ich Eitel bin aber klar achtete ich darauf wie ich aussehe, besonders wenn alles und jeder einen bei jeder Möglichkeit kritisiert. Langsam krabbelte ich wieder vom Bett runter und schlürfte dann ins Bad.
Vielleicht hatte ich zu ernst geschaut, oder war einfach nicht direkt genug gewesen - oder Sky empfand ganz einfach nicht so, wie ich es tat und wollte niemals heiraten - besonders nicht mich. Ich blieb ganz ruhig am Buffet stehen, lachte nicht mit, als sie das tat, und beobachte ganz ruhig, was sie tat - essen, fernsehen, anziehen, etc. Ich hatte das Gefühl, als wäre nur noch sie in dem Zimmer anwesend - es machte mir furchtbar Angst. Als wäre ich nicht da, oder würde gleich verschwinden. Dabei redete sie mit mir, doch zunächst konnte ich keine Antwort geben. Eine Coctailtomate nach der anderen landete in meinem Mund und ich schluckte diese gemeinsam mit meinem verletzten Stolz runter. "Wir sollten heute mittag zurückfliegen, da wir morgen früh ganz sicher nicht unseren Terminplan streichen können. Abgesehen davon, Hong Kong in allen Ehren, aber der Smog macht mir zu schaffen." Und was viel besser war, daheim konnte ich ihr ein wenig aus dem Weg gehen, wenn ich wütend war. Ich ging ins Bad und wusch mir die Haare überm Waschbecken, und dachte drüber nach, dass Reden eigentlich die beste Methode war. Aber ich konnte nicht! Darum ging der Morgen vorbei und ich antwortete, wenn man mich fragte, und ansonsten war ich still und tief in Gedanken versunken. Wir nahmen den Flug zurück und waren schließlich wieder in London - ich fasste in meine Hosentasche und legte meinen Schlüssel auf die Kommode im Eingang, zusammen mit den zwei neonfarbenen Ringen. "Ich geh ein wenig arbeiten", sagte ich noch zu Sky, bevor ich in unser Musikzimmer ging und mir eine Gitarre nahm. Ich war nicht ausgesprochen sauer, nein, nur fertig und müde, und irgendwie traurig, was ich jedoch zum ersten Mal nicht wirklich in Worte fassen konnte.
Keine Ahnung was plötzlich mit meinem Freund los war aber schien nicht mehr all zu gut gelaunt zu sein. Aber was ihm die Stimmung nun vermiest hatte wusste ich nicht. Irgendetwas muss mir entgangen sein. Ich versuchte Mason immer wieder in Gespräche zu verwickeln aber ihm war nicht nach reden, da er sich immer kurz hielt. Erst war ich noch relativ besorgt. Hatte ich was falsche gesagt? Was falsches getan? Aber egal wie sehr ich darüber nachdachte, mir viel wirklich nichts ein. Und so verlief der Rest des Morgens ziemlich ruhig, so wie der Flug auch und als wir bei uns in der Wohnung waren wurde es nicht besser. Mit den Worten, er ginge nun ein wenig arbeiten verpisste er sich ins Musikzimmer und lies mich einfach alleine stehen. Nun war auch meine Stimmung unten. Wenn er ein Problem hatte sollte er gefälligst seinen Mund auf machen und mich nicht dafür strafen, das im ne Laus über die Leber gelaufen war. Wütend pfefferte ich unsere neu gekauften Klamotten in unseren Kleiderschrank, knallte die Schranktür zu, als ich fertig und stampfte wie ein wildes Tier durch die ganze Wohnung. Er sollte ja mitbekommen das ich schlechte Laune hatte. Als ich an der Haustür vorbei kam streifte mein Blick die Kommode und das erste was ich dort entdeckte, waren seine Schlüssel. Ich blieb stehen und starte sie an. Wie oft hatte ich ihm gesagt, das er sie dort nicht ablegen soll. Wir hatten einen extra Hacken für unsere Schlüssel und nun legte sie da wieder ab. Wütend griff ich nach ihnen und entdeckte dabei zwei Ringe. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete ich diese kurz, nahm sie dann in meine andere Hand und warf sie in den Mülleimer, weil ich keine Ahnung hatte wo her die kamen und weil die mich gerade einfach ziemlich störten (also eigentlich ohne großen Sinn). Nur noch mit Masons Schlüssel in der Hand riss ich wütend die Tür zum Musikzimmer auf. Mir egal ob ich ihn nun störte. „Wie oft muss ich dir das eigentlich noch sagen?! Die verdammten Schlüssel gehören nicht auf die Kommode!“ Legte ich gleich lautstark los und warf diese auf den Boden, natürlich bedacht drauf kein Instrument zu treffen.