Käse, Pizza, noch mehr Käse! Die guteingerichtete, italienische Pizzeria brachte der Stadt großen Stolz mit. Viele romantische Abende wurden bereits in dieser Pizzeria verbracht, hier sollen sich auch der Bürgermeister und seine Frau sich kennen gelernt haben. Die zwei Ladenbesitzer Pietro und Chiara sind Werwölfsgeschwister aus dem Süden Italiens, die es vor mehr als 30 Jahren nach Isola verschlagen hat. Auch sie haben die Shima no Koji Oberschule besucht und im Waisenhaus gewohnt, kennen daher alle wichtigen Gesichter der Insel, sind immernoch top informiert und haben fast immer die richtigen Antworten auf die Fragen "Wer...?". Italienische Fahnen schmücken das Innere und Äußere der Pizzeria und bereits von weitem kann man den Geruch einer frisch gebackenen Pizza aus dem Pizzaofen vernehmen. Eine Pizza Hawaii solltet ihr jedoch nur wählen, wenn ihr spöttischem Gelächer seitens der Italiener auch standhalten könnt.
Irgendwie..wurde Slevin größtenteils ignoriert. Naja, er konnte die beiden verstehn, wer mochte schon Nachmittags mit seinem Lehrer etwas machen. Genüsslich trank er etwas von seinem Wasser, jedoch verschluckte er sich fast, als er den Namen Liam hörte. "Liam? Der unterrichtet glaub ich Mathe...und hatte glaub ich mal was mit einer aus seiner Klasse oderso, keine Ahnung. Aber so weit ich es gesehn habe, ist der Bi.", kommentierte er neutral dir Aussage von der Dämonin, bevor er anfing, seine Pizza zu essen. Während die Leckere Pizza Stück für Stück verschwand, betrachtete er die beiden abwechselnd. Irgendwie schien beide weniger glücklich darüber hier zu sein, aber das lag wohl an seiner Anwesenheit. Die Pizza auf dem Teller vor ihm wurde immer weniger, bis er schließlich nur noch ein Stück hatte. Anscheinend war er schon fast fertig, bevor die anderen überhaupt die hälfte der Pizza gegessen hatten. Naja, er hatte ja auch seit heute Morgen nichts gegessen. Das letzte Stück schob er sich schnell noch in den Mund, ehe er aufstand. Mit einem lächeln drückte er Jinai ein kleines bündel Scheine in die Hand. "Und wehe ihr kommt heute Abend nicht in die Schule!", meinte er in einem freundlichen, aber dennoch leicht strengen Ton, bevor er wieder lachte. "Man sieht sich heute Abend." Sprach er noch, als er schon fast die Pizzeria verlassen hatte.
Nachdem er die Pizzeria verlassen hatte, hob er nochmal die Hand um Jinai und Jun nochmal zu verabschieden, welche direkt am Fenster sahsen, und ihn so sehen konnten. Wenige Momente später, hatte er schon wieder eine Zigarette im Mundwinkel und zündete sie sich an. Wenige augenblicke später löste er sich in Luft auf, und dort, wo er stand, lagen nur noch 2 Rostenblätter.
2 x Pizza Salami = 28 Zen +1 x Pizza Hawaii = 14 Zen +2 x Cola = 8 Zen +1 x Wasser = 2 Zen = 52 Zen
Jinai's Augenbrauen zogen sich leicht nachdenklich zusammen. "Naja aufregend nicht, aber ganz.. erträglich", meinte sie noch auf Jun's Aussage hin, ehe sie sich ihrer Pizza zugewandt hatte. Doch auch Slevin schien etwas zu dem Thema zu sagen zu haben, Jinai hätte nicht gedacht, dass er so aufmerksam zuhörte. Sie verstand auch nicht, warum er sich nun fast an seinem Getränk verschluckte, immerhin hatte Jinai ja nicht angefangen, total detailliert zu erzählen, was sie mit Kurya gemacht hatte. Doch das was Slevin sagte, war schon irgendwie interessant, und so bildete sich ein Lächeln auf den Lippen der Frau. "Ahaaa, interessant..." Das er Mathe unterrichtete war definitiv ein Minuspunkt, aber eine Affäre mit einer Schülerin? Die Weißhaarige sah den Kerl mit ganz neuen Augen, wobei sie ihn ja auch vorher noch nicht gut gekannt hatte, er hätte auch in Wahrheit eigentlich ein Troll sein können, oder so. Und bi auch noch... er schien eine... interessante Persönlichkeit zu sein, wahrscheinlich war das auch der Grund, warum er sich nicht total aufregte, dass seine Katzenöhrchen total unmännlich waren. Aber viel wichtiger war nun: Gab es auf der Schule Trolle? Jinai musste bei dem Gedanken leicht kichern, sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Wesen sich gut tarnen konnten, also hätte man sie ja direkt erkennen müssen. Und was sollten solche Viecher auch auf einer Schule? Als die Dämonin kurz von ihrer Pizza aufsah, blickte sie direkt in die Augen Jun's, und ihr stieg erneut die Röte ins Gesicht, ohne das Jinai auch nur etwas dagegen hätte tun können. "Verdammt, warum passiert mir das immer?! Aber wer hätte auch damit gerechnet, dass er mich anstarrt..." Leicht schmollend schaute sie zur Seite, aus dem Fenster hinaus und versuchte erneut, auf andere Gedanken zu kommen, während sie trotzdem weiter aß. Das letzte Stück, ihrer Pizza um genau zu sein. Sie war deutlich besser, als das komische Essen in der Cafeteria vor einigen Stunden. Vielleicht sollte sich die Schule ja von den Läden aus der Stadt beliefern lassen? War doch egal, wenn das viel Geld kostete. Die Schülerin vernahm, wie Slevins Stuhl zurückgeschoben wurde, während er aufstand, und als sie zu ihm sah, wurde ihr schon etwas Geld in die Hand gedrückt. Kurz schaute sie die Geldscheine an, ehe sie wieder zu Slevin sah, welcher sich verabschiedete und davonging. "Tschüss", sagte sie nur kurz, legte dann das Geld auf den Tisch und schob sich noch den letzten Bissen ihres letzten Pizzastückes in den Mund. Ein Blick auf Jun's Teller verriet er, dass er auch fertig war, also konnte sie ja bezahlen. Wenn er noch etwas wollte, musste er es sowieso selbst bezahlen, da ihr Lehrer das Geld genau passend dagelassen hatte. Arme Bedienung, jetzt würde sie sicherlich noch stinkiger werden, wenn sie nichtmal Trinkgeld bekam. Als Jinai diese zu sich heranwunk sagte sie zwar nichts grimmiges, doch ihr Gesichtsausdruck sprach... Bände. Jinai konnte bei diesem Anblick nur grinsen, dann sah sie wieder zu Jun. "Und, was jetzt?"
out: Weeeenn Jun jetzt das wissen will, was Jinai ihm sagen wollte, dann mach am besten direkt n tbc... irgendwo hin, suchs dir aus. Weil, keine Lust weiter in der Pizzeria zu gammeln.. xD
Erträglich klang ziemlich neutral, glücklicherweise. Nicht, dass er in irgendeiner Weise eifersüchtig oder so war, aber … war ja auch unwichtig. Es war immerhin nicht seine Sache, welche Kontakte sie knüpfte und welche Menschen (oder Tiermenschen) sie kennen lernte. Dass dieser Lehrer bi war, interessierte ihn dann ungefähr so viel, wie, wenn in China ein Sack Reis umkippte und als Slevin erwähnte, dass jener Liam Mathe unterrichtete, hatte der Blonde ohnehin längst abgeschaltet. Solche Informationen musste er sich nicht merken, wenn er diesen Typen sowieso noch nie getroffen hatten und in nächster Zeit wohl auch nicht treffen würde – außer natürlich sie bekamen ihn im Mathe Unterricht. Wobei dort private Gespräche ohnehin unnötig waren. Unerwartet hob Jinai für einen Moment ihren Kopf und als sich ihre Blicke für wenige Sekunden trafen, hätte sich der Junge beinahe an der Pizza verschluckt. Hüstelnd schaute er schnell zur Seite und spürte, wie sich seine Wangen unweigerlich erwärmten. Am liebsten hätte er sich mit der Serviette kalte Luft zu gefächert, doch aus seiner Verlegenheit heraus, wagte er keine weitere Bewegung mehr, abgesehen vom hastigen Abbeißen, kauen und schlucken. Es belastete ihn, dass er das Mädchen nicht mehr ansehen konnte, wie noch vor einigen Stunden. Auf dem Schuldach war sie ihm doch viel näher gewesen als jetzt am Tisch und er war auch nicht rot angelaufen. Innerlich fluchend, zuckte er fast schon leicht zusammen als Slevin seinen Stuhl mit einem Quietschen zurück hob und sich erhob. Er drückte Jinai einen Packen Scheine in die Hand und verabschiedete sich mit einer halbherzigen Ermahnung, sie sollten auch bloß heute Abend in der Schule erscheinen. Verdammt, jetzt fiel ihm auch wieder ein, was er den Lehrer noch fragen wollte! Ihn interessierte es schon, warum sie sich noch einmal im Schulgebäude versammeln sollten, aber um jetzt nachzufragen war es ohnehin zu spät. So musste er sich wohl oder übel überraschen lassen. Hoffentlich war es etwas für das es sich lohnte nochmal den Weg vom Waisenhaus bis zur Akademie auf sich zu nehmen. Ja, es war nur ein halber Kilometer, aber trotzdem! Bis heute Abend, erwiderte er schließlich und hob kurz die Hand zu Abschied. Einerseits war er froh, dass Slevin sich verdrückte, andererseits … nichts andererseits! Auf seinem Teller nur noch die Krusten liegen habend, welche er auf den Tod nicht ausstehen konnte, lehnte er sich leicht auf dem Stuhl zurück und beobachtete das Mädchen dabei, wie sie die Bedienung mit einer Handbewegung an den Tisch dirigierte. Diese wirkte übrigens nicht gerade erfreut, sondern eher genervt und verstimmt. Ein schadenfrohes Grinsen – wie dies von Jinai – zeichnete sich auf seinen Zügen ab, bevor er sich kurz am Kinn kratzte und auf ihre Frage einging. Hmm, ich will noch nicht zurück zum Waisenhaus. Warst du schon am Strand? Das ist ehrlich gesagt der einzige Ort den ich auf Anhieb finden würde. Etwas verlegen legte er die Hand an seinen Hinterkopf und lachte kurz auf, konnte nicht verhindern, dass seine Wangen einen Ton intensiver glühten. Er musste raus hier, sonst ging er noch in Flammen auf. Die Kellnerin hatte das Geld wortlos an sich genommen, wünschte den beiden mit einem gezwungenen Lächeln einen schönen Tag und verschwand hinter dem Tresen. Jun erhob sich kurzerhand, lächelte seiner „Begleitung“ zu und schob den Stuhl zurück an den Tisch, während er auf Jinai wartete. Hoffentlich würde Calleigh nicht mehr am Strand sein, wobei er dies als recht unwahrscheinlich ansah. Was sollte man dort auch schon alleine machen?
Den ganzen Weg über blieb ich ruhig und zog Takeru quasi hinter mich her wie ein verlorener Hund. Aber ich .. wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Was richtig war oder ob ich wieder aus mich herauskommen würde. Es schien ihm doch unangenehm zu sein oder? Ob er noch etwas versteckte? Nervös und gedankenverloren biss ich an meiner Unterlippe rum und verpasste so die Bushaltestelle, an der wir eiiiiigentlich halten und warten sollten. Aber dies bemerkte ich erst, als wir weiter draussen waren und weit und breit nur Gras wuchs. "Ehhhhm..", kam es aus meinem Mund und ich hielt abrupt ab. Genau in diesem Moment, hörte ich ein motor..artiges Geräusch und.. Wusch. Was das war? "DER BUS!", quiekte ich auf und liess Takerus Hand los, um meine Hand auf die Wange zu klatschen. Gott, bin ich dumm.. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und ich blinzelte das erste Mal nach ..hundert Jahren wieder zu Takeru, der vorher wohl beinah in mich reingelaufen wär. "T..t...tuut.. mir Leid..", nuschelte ich verloren und sah schnell zu Boden. Es war unsinnig deswegen zu weinen, aber es war wohl nicht nur deswegen. Wieso reagier ich überhaupt so über.. Das ist nicht so meine Art.., dachte ich mir, .. nahm dann aber schnell wieder die Hand meines Freundes und drehte mich von ihm ab. Ich musste nun stark sein! Ich durfte ihm keine Sorgen bereiten. Auch wenn das so leicht gesagt war, brauchte ich eine Weile bis die Tränen wirklich schwiegen. Der Duft der blühenden Blumenpracht auf den Wiesen half mir dabei mich endgültig zu beruhigen und auch am richtigen Fleck anzukommen. Pizzeria! "Wi..wir sind da.. Hat etwas länger gedauert, aber.. wir sind da! Hast du einen grossen Hunger?", fragte ich den blonden Engel und öffnete die neumodische Tür, die uns ins innere der Pizzeria führte. Eine Welle knuspriger Teig und scharfe Salami kam mir entgegen und mein Bauch protestierte noch einmal. "Bin iiiiiiich huuungrig!" Ich blickte um mich, begrüsste einige Kellner und setzte mich an einen hölzrigen Zweiertisch neben einem Fenster. Erst dann traute ich wieder einen Blick auf meinen Freund zu werfen, der gegenüber von mir Platz nahm.
Jepp, beinahe wäre der Blondschopf wirklich in seine Freundin gerannt. "Der Bus..?", gedankenverloren schüttelte der Engel den Kopf und blinzelte dem öffentlichen Verkehrsmittel hinterher, wie es sich immer weietr und immer weiter von den beiden entfernte. "Ist doch egaal, wir haben zwei gesunde Füsse!", versuchte Takeru seine Freundin aufzubauen, als er allerdings Tränen in ihren Augen feststellte, biss er sich hilflos auf die Unterlippe biss und sich sogleich wünschte, einfach in seine Freundin hineinsehen zu können, denn dann würde er vielleicht verstehen, was sie so beschäftigte. Oder war sie nun tatsächlich schon so weit, dass sie wegen einem verpassten Bus zu weinen anfangen würde? Bestimmt nicht... vielleicht hatte sie aber auch ihre Tage und war einfach nur übersentimental und es hatte nichts weiter zu bedeuten. "Komm, das schaffen wir schon.. lass uns einfach zur Pizzeria gehen, in der wir schon einmal waren.", schlug Takeru vor, lächelte freundlich und machte sich schliesslich mit Mitsuki auf den Weg in die Stadt. Es dauerte wirklich eine Zeit lang, denn das Stadtzentrum lag nicht wirklich um die Ecke und war schon relativ weit von der Schule entfernt. Dennoch liess sich Takeru so wenig wie möglich anmerken und da es schon nach 17 Uhr war schien die Sonne auch nicht mehr so aggressiv, weshalb es die ganze Sitaution etwas vereinfachte. Während die beiden in die Stadt marschierte, redete fast keiner etwas und ein unsicheres Gefühl breitete sich abermals in Takeru aus. Irgendetwas lag in der Luft und Mitsuki schien es überspielen zu wollen. "Ohh, stimmt.", gab er seiner Freundin nur Recht und betrat hinter ihr die Pizzeria. Wenn er nicht so beschäftigt mit seinen Gedanken gewesen wäre, hätte er ihr bestimmt die Türe aufgehalten und gewartet, bis sie eingetreten war - wie er es eben immer tat. "Ein bisschen.", antwortete Takeru auf die Frage des blonden Mädchens, ob er denn einen grossen Hunger hatte. Eigentlich hatte er garkeinen Hunger. Aber der Appetit war immerhin da! Nachdem sich das Pärchen auf einen Zweiertisch niedergelassen hatte und der Kellner die Karten brachte, studierte der Engel diese auch schon. Eine Pizza wäre zu viel. Ein Getränk allein zu wenig. "Für mich bitte einen Tomatensalat und ... mh, einen Pfirsich-Eistee.", bestellte der Blondschopf nach längerem Überlegen, als der Kellner abermals zu den beiden gelaufen war und die Bestellung annehmen wollte. "Und du?", fragte Takeru seine Freundin, legte die zusammengelegte Karte auf den Tisch und linste dann zu Mitsuki, die einen Bärenhunger zu haben schien.
Oh. Ja, sie waren ja schon einmal in dieser Pizzeria.. und so lange her war das nicht einmal! Ich lächelte kurz vor mich her und war in dem Moment überhaupt nicht enttäuscht, dass Takeru kaum Hunger hatte. Mit dem selben Lächeln bedankte ich mich beim Kellner, der mir ebenfalls die Karte übergab und zurücklächelte, und blätterte, als wäre es eine Teenie-Zeitschrift, darin rum. Hm, worauf hatte ich Lust? Pizza? Nachdenklich betrachtete ich das Pizzaangebot bis ich.. zur nächsten Seite wechselte und da. LASAGNE! Da Takeru gerade seine Bestellung aufgab, fügte ich danach hinzu: "Gerne, Lasagne und Wasser mit Kohlensäure!" Wieso Wasser? Naja, ich mochte eigentlich die Süssgetränke, aber das war ziemlich ungesund! Und mein Onkel würde mich auspeitschen, wüsste er davon. (Nehmen wir mal an, er hätte nicht angerufen. Dann hätte ich bestimmt ein Süssgetränk genommen.) Takeru als Vorbild nehmend, klappte ich die Karte auch zu und legte sie auf seine. Der Kellner, der neben dem Tisch stand, schrieb sich unsere Bestellungen auf und huschte schon weiter. War es wohl hart als Kellner zu arbeiten? Vielleicht wäre es nicht schlecht, Geld dazu zuverdienen?, dachte ich mir und legte mein Gesicht in die offene Handfläche. "Duu..", nuschelte ich etwas schüchtern und blinzelte zu meinem Freund, ".. da du ja kaum was isst und dich hier mitgeschleppt hab.. Zahl ich dir das, oke?" Ich wollte nicht, dass er gleich alles verbrauchte, was er noch hatte. Nachdenklich fummelte ich mit der anderen Hand an meinem blonden Haar rum und versuchte ja nicht an die Sache von vorhin zu denken. Ich wusste aber trotzdem nicht, wie ich auf Misu reagieren würde, wenn ich sie das nächste Mal sah.
Nicht lange dauerte es, da hatte auch schon Mitsuki ihren Wunsch geäussert und Takeru staunte nicht schlecht, als das Mädchen doch tatsächlich ein Wasser bestellte. Er war anderes von ihr gewöhnt. Cola, Vanille Cola, ... alles mit vieel Zucker, eigentlich. Etwas nachdenklich, aber dennoch lächelnd blinzelte er in das Gesicht seiner Freundin, die gegenüber von ihm sass und schüchtern ein paar Worte vor sich hin säuselte. "Nein.", sagte er klipp und klar, kurz nachdem sie ihren Satz beendet hatte und lächelte stur weiter; faltete seine beiden Hände zusammen und stützte seine Ellbogen am Tisch ab. Einen Tomatensalat konnte er sich auch noch selbst leisten, auch wenn sie mit ihrer stummen Vermutung, dass Takeru gerade wohl nicht so flüssig war, wohl Recht behalten hatte. "Das ist schon okay.", hing er noch dran und lehnte sich etwas auf seinem Stuhl zurück. "Denkst du, ich sollte mir auch die Haare schneiden lassen? Die Spitzen?", fragte der Blondschopf seine Freundin und schüttelte kurz seinen Kopf, sodass seine nun mittlerweile viel zu langen Haarsträhnen ins Gesicht fielen; und zupfte etwas ahnungslos an diesen herum. Plötzlich ein Gedankenblitz und die Augen des Engels weiteten sich. "Glaubst du der Friseursalon hat überhaupt so lange geöffnet?", fragte er völlig verdutzt, wanderte mit seinen Blicken zu einem Fenster, durch welches er hindurchlugte. Die Sonne stand nicht mehr so hoch und würde bald untergehen. Von seiner Heimatstadt war Takeru es gewohnt, dass die Läden in der Stadt um etwa 18 Uhr geschlossen hatten. Ob es auf Isola wohl anders war? Eine wenige Minuten verstrichen und der Kellner brachte den beiden die Getränke. "Dankeschön.", meinte der Blondschopf freundlich und nahm ein paar grosse Schlücke von seinem Eistee, immerhin hatte er seit Stunden nichts mehr zu trinken gehabt und bei einer solchen Hitze war das schon eine gute Leistung. Zu Takerus Überraschen dauerte es nicht sehr lange, und da stand auch schon der Salat und die Lasagne am Tisch. "Ging ja schnell. Lass es dir schmecken!", meinte er zu Mitsuki und machte sich sogleich über seinen Tomatensalat her. Sein Hunger war in den letzten Minuten ehrlich gesagt ein bisschen angestiegen und sogleich bereute er es, nicht mehr bestellt zu haben. Bestimmt würde er später noch voll die Hungerattacke bekommen. Während beide mit ihrem Essen beschäftigt waren und dementsprechend die Stille dominierte, wurde Takeru aus seiner Scheinwelt, in der alles in Ordnung und ein Lächeln Wert war heraus und wieder in die Realität gezogen. "Ich glaub' Misu ist in mich verliebt...", ratterte es aus dem Engel heraus, als wäre es das Leichteste, was er jemals sagen musste. Nicht lange dauerte es, da war auch schon die übliche Unsicherheit wieder vorhanden. Mit gesenktem Blick stocherte er in seinem Salat herum und kaute auf einer Tomatenscheibe, die schon viel zu lange in seinem Mund war. Er schaffte es nicht, Mitsuki in diesem Moment in die Augen zu sehen. Hatte er das richtige getan? Es fühlte sich nicht alles andere als richtig an....
Ich war etwas überrascht über das hartgeklungene 'Nein', so dass ich zurückzuckte und den Jungen mit grossen Kulleraugen ansah. Aber er lächelte. Erleichtert stiess ich die Luft aus meinem Mund und lächelte zurück, als er mich fragte, ob er seine Spitzen auch schneiden sollte. "Mhm.. Hihi, ich denke das würde deinen Haaren nicht schaden!", entgegnete ich kichernd. "Glaubst du der Friseursalon hat überhaupt so lange geöffnet?" Ohje! Daran hatten sie ja noch gar nicht gedacht! "Hmm.. wir können ja dann schnell vorbeigehen..? Falls wir überhaupt einen finden." Ehrlich gesagt wusste ich immernoch nicht genau, wo der Salon seinen Platz hatte.. und ob er überhaupt gut war! Mein Blick wanderte ebenfalls zum Fenster wo ich noch ein paar Menschen in der Strasse laufen sah. Vielleicht war heute Abendverkauf? Sowas sollte es geben.. obwohl ich dies selber nicht kannte. Manchmal dachte ich wirklich, ich wäre in der Steinzeit geboren. Einkaufszentren, Busse.. all dies war ich mir eigentlich überhaupt nicht gewohnt. Man konnte schon meinen, dass das Mittelalter eher mein Zu Hause war. Auch wenn ich mich mit der Technik gut verstand. Während ich so träumerisch aus dem Fenster gesehen hatte, kam der Kellner schon mit unsren Getränken und alsbald auch mit dem Essen, das er uns servierte. "Danke!", ich lächelte den jungen Mann kurz an und hob hastig Gabel und Messer an um die lecker riechende Lasagne zu verspeisen. "Dankee.. bon Appetit!" Ich richtete meinen Blick konzentriert auf meinen Teller und vertilgte Stück für Stück die heisse - wobei ich meine Zunge verbrannte - Lasagne. Das Schweigen störte mich überhaupt nicht, denn ich wusste, dass das hiess, das das Essen schmeckte. Aber irgendwie schien Takeru.. immernoch etwas zu beschäftigen, was ich in dieser Situation als unpassend aufnahm. "Ich glaub' Misu ist in mich verliebt.." Wie vom Blitz getroffen, stoppte ich mit Kauen und hielt auch mit meinen restlichen Bewegungen inne. Sogar mit meiner Atmung. Wie.. bitte..? Wie kam der jetzt drauf, dies in so einem Moment zu erwähnen? Da mein Hirn auf Hochtouren zu arbeiten schien, vergas ich total zu atmen und.. musste dementsprechend nach Luft schnappen, als diese mir ausging. Und das widerum liess mir die Lasagne im Hals stecken bleiben und ich musste husten. Hastig hob ich die Serviette an den Mund und merkte wie mein Kopf hochrot wurde. Oh..man.., dachte ich mir nur und versuchte mich irgendwie zu beruhigen. Mein Herz schmerzte mir und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich in ein tiefes Loch fallen würde. "H..h..eisse Lasagne..", erwiderte .. ich nur kurz auf meine Hustattacke und blinzelte zu meinem Freund, der sich selbst nicht traute mich anzusehen. "Wieso ..weisst du das.. Hat sie dich etwa.." Ich schwieg sogleich wieder und versuchte die Bilder in meinem Kopf einfach.. wegzupusten.
"Ich glaub' ich hab mal einen gesehen, mit ein bisschen Glück finden wir den Salon!", antwortete der Blondschopf seiner Freundin und hatte es sich tatsächlich zum Ziel gesetzt, sich noch heute die Haare schneiden zu lassen. Immerhin war Mitsuki von der Idee auch überzeugt! Ob sie mit kurzen Haaren wohl sehr anders aussehen würde? Zwar hatte sie als sie Takeru im Karenyozakura kennenlernte auch einen kürzeren Haarschnitt als jetzt, aber richtig erinnern konnte sich der Engel nicht mehr daran. Anstatt seine Freundin in Ruhe essen zu lassen, hatte der Junge mehr oder minder das Bedürfnis, ihr den Appetit zu versauen oder einfach nur ... ihr die Wahrheit zu sagen; ihr das zu erzählen, was ihm schon die ganze Zeit am Herzen lag und bedrückte. Als das Mädchen allerdings wild zu husten begann, fuhr Takeru ruckartig auf, woraufhin sein Stuhl nach hinten kippte, und lehnte sich über den Tisch bis hin zu seiner Freundin, um seine Hand auf ihre Schulter zu legen. Da sie nicht drohte wirklich zu ersticken, stoppte Takeru auf halbem Wege, als er um den Tisch und zu ihr schreiten wollte, und stand nun etwas ... verloren um den Tisch herum. "E..hmm..", wieder wich der Engel ihren Blicken aus, da er diesen einfach nicht standhalten konnte und biss sich auf die Unterlippe, kurz bevor er seinen Stuhl wieder hinstellte und sich darauf setzte. "Nein!", sagte er in einem kräftigen und sicheren Tonfall, als Mitsuki eine Frage stellen wollte, aber diese nicht vollendete - auch wenn er nicht wusste, was es genau war. "Sie hat nur..", ja was hatte sie eigentlich? "Sie hat's mir nur gesagt..", nuschelte er nun wieder schwächlich vor sich hin und stocherte in seinen Salat rum. Der Appetit war ihm vergangen, weshalb er schlussendlich seine Gabel in die Schüssel legte und diese etwas von sich weg schob.
Als ich mich.. wieder einigermassen beruhigt hatte, lehnte.. ich mich etwas zurück .. und legte die Serviette neben meinen Teller. Etwas wehleidig sah ich meine schöne Lasagne an.. auf die ich nun überhaupt keinen Hunger mehr hatte. "Mhm.. okay..", murmelte ich nur geistesabwesend und.. beobachtete wie mein Freund seinen Teller wegschob. "Und was heisst das nun für uuuns?", fragte ich offen und nahm die Gabel wieder in die Hand.. und versuchte irgendwie.. die Lasagne weiter.. runterzubekommen. Das wäre sonst eine Verschwendung an gutem Essen! Und dann müsste es Takeru zahlen. Mpf.."Musst du ihr nun aus dem Weg gehen..?" Ich wusste wirklich nicht, was man da machen konnte.. denn man musste sich ja auch in ..Misu hineinfühlen. Unerwiderte Liebe schmerzte. Sehr sogar. Für den Moment schwieg ich wieder und schaffte es die Lasagne wenigstens zur Hälfte zu essen, dann schob ich den warmen Teller, wie Takeru vorhin, etwas von mir weg. Mein Blick war nun an den jungen gutaussehenden Blonden vor mir gerichtet, der irgendwie selber sehr verunsichert zu sein schien.. "Gehen wir?", kam es plötzlich aus meinem Mund, da mir die Stille nicht wirklich gut tat. Ich nahm noch den letzten Schluck von meinem Wasser und bestellte den Kellner her und rechnete gleich mit ihm ab. "Danke, es hat wirklich geschmeckt!", richtete ich mein Wort an den Kellner und lächelte ihn schüchtern an. Dann erhob ich mich, wartete natürlich, dass sich auch Takeru erhob, und lief dann mit ihm aus dem Restaurant in die doch recht warme Nacht hinaus. "Wie spät ist es wohl?", fragte ich eher mich als meinen Freund und blickte hinauf zum Himmel.
Tomatensalat - 4 Zen Hausgemachte Lasagne - 12 Zen Eistee - 4 Zen Wasser - 3 Zen
