Etwas abseits vom Waisenhaus und schon sehr nah am Meer befindet sich eine gemütliche Sitzecke - oder besser gesagt ein Palmennest, das zum Enstpannen und zum Kuscheln einlädt. Die enormen Palmen verwuchern das gemütliche Eckchen so, dass man relativ ungestört sein kann und man muss noch nichtmal im weissen Sand sitzen, denn einige Palmenblätter bieten eine tolle Sitzmöglichkeit, ohne den lästigen Sand später im ganzen Gewand zu spüren.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Der Wurf ging genau ins Rote. Er verschwand zwar in einem schwarzen Loch, aber wenn man hineinschaute, sah man eine rote Zunge, die ziemlich lebendig wirkte und am liebsten Purzelbäume schlagen würde. Man konnte nur spekulieren, was Velia schon alles mit ihr angestellt hatte. Dabei mussten jedoch mögliche Irrfantasien vermieden werden. Wie gut, dass Mathéo gar nicht erst auf die Idee gekommen war, über Velias Zunge zu philosophieren. So konnte er sich auf den nächsten Kokoswürfel konzentrieren, den er gezielt auf den Weg schickte. „Nicht?“ Schon fast überrascht fragte er nochmal nach. Mathéo konnte sich schwer die Sicht eines Nicht-Dämons vorstellen. Wodurch hätte er denn auffallen sollen? Hörner auf dem Kopf und einem unmenschlichen Hautton? So wie er es früher in Newcastle mitbekommen hatte, assoziierten die meisten Menschen Bilder des Teufels mit Dämonen. Für sie war der Teufel selbst ein Dämon und alle anderen dieser Rasse ein Ebenbild seiner selbst. Ausgesandte der Hölle. Dabei war Mathéo über der Erde zur Welt gekommen, hatte nie Hörner auf dem Kopf gehabt. Nur das eine Auge ließ ihn ziemlich unmenschlich ausschauen, doch das hatte bisher noch niemand auf Isola gesehen. Zurück zum Schwerpunkt: Mathéo wirkte nicht wie ein Dämon. Den Anschein würde er wohl sofort auflösen können, wenn er nur seine Augenklappe lüften würde. Die Versuchung war nicht fern, das musste er zugeben. Wenn er jedoch seiner Hand befehlen wollte, die Klappe zu fassen, regte sich nicht. Sie war wie eingefroren. Alles andere konnte er mit ihr machen. Er konnte den nächsten Würfel greifen und erfolgreich in Velias Mund platzieren. Alles kein Problem. Wenn es jedoch darum ging, die Augenklappe zu entfernen, war er unfähig. Mathéo merkte erst jetzt, wie tief sich diese äußerliche Anomalie in seine Psyche gefräst hatte. Er hatte absolut nichts dagegen, unmenschlich auszusehen. Er war sogar richtig stolz darauf, dieses Markenzeichen zu besitzen. Das Problem war nur, dass er momentan der einzige seiner Familie war, der das Dämonenauge nicht wieder verblassen lassen konnte. Ein Tristam hatte keine traditionelle Verwandlung. Solche Dämonen, die sich fast vollständig veränderten, waren schwache Wesen. Sie stellten niedere Beispiele der höllischen Rasse dar. Ein Tristam war dagegen vollkommen anders. Das markanteste waren seine Augen, welche jedem auf ewig in Erinnerung blieben, der sie sah. „Was hast du denn für eine Vorstellung? Soll ich mir Teufelshörner aufsetzen und Feuer speien?“ Euphorisch, allerdings mit ernster Miene schaute er gen Himmel. Seine Nase rümpfte sich immer wieder ruckartig, bis er plötzlich den Mund wie ein wilder Drache aufriss und eine Feuerfontäne spuckte. Schnell war das Mundwerk wieder geschlossen. Zwar musste noch kurz eine rauchige Wolke durch die Nasenlöcher entlassen werden, doch vorerst herrschten wieder normale Bedingungen in seinem Rachen. „So besser?“, fragte er neugierig. Falls sie ihn fragen würde, wie er das Feuer erzeugt hatte, würde er sicherlich versuchen, eine seeehr simple Antwort zu geben, die bei weitem nicht ausreichend Erklärung brachte, jedoch verdeutlichen sollte, dass es zu anstrengend wäre, es zu erklären. Mathéo hatte recht lange dafür gebraucht, eine physikalische Strategie zu entwickeln, um dieses Zirkusmanöver umzusetzen. Velia war zumindest die Erste auf Isola, der er einen seiner liebsten Tricks zeigte. Da niemand von der Menschenwelt in Newcastle gewusst hatte, dass er ein Dämon war, war das Publikum umso begeisterter, wenn er Sachen verschwinden und auftauchen ließ und mit Feuer herumschleuderte. Der Nachwuchs-Magier von Newcastle. Bei all den Eigenleistungen vergaß Mathéo jedoch nicht, darüber nachzudenken, wonach Velia eigentlich aussah. Sie mochte kein Fleisch, war also kein Werwolf. Mathéo wusste, dass man nicht zwingend die Flügel eines Engels oder einer Elfe sehen musste. Wenn sie eine Fee war, würde das wohl auch zutreffen. Woran erkannte man andere Rassen? Er dachte nach. Nachdem er jedoch schnell aufgegeben hatte, fragte er lieber nach. „Wonach solltest du eigentlich ausschauen? Ich meine … für eine Fee bist du ein wenig zu groß.“ Frech grinste er sie an und wartete auf eine Antwort. Man könnte meinen, dass in einer Gesellschaft wie hier auf Isola die erste Frage sein sollte, zu welcher Rasse man gehörte. Es gefiel Mathéo sehr, dass es nicht der Fall war. Auch wenn er anfangs nie gedacht hätte, eines Tages so zu denken, war er mittlerweile frei von Rassenansichten. Im Inneren war doch jeder gleich.
Wieder landete einer der Kokoswürfel in ihrem Mund, sodass sie auf seine Frage hin nur energisch mit dem Kopf schütteln konnte. Nein, er sah nicht aus wie ein Dämon. Andererseits konnte Velia nicht einmal sagen, wie ein Dämon denn überhaupt auszusehen hatte. Klare Vorstellungen hatte sie da ja eigentlich nicht. Und trotzdem war sie der Meinung, dass man Mathéo seine Rasse definitiv nicht ansehen konnte. Dafür war er viel zu nett - aber bei Velia verhielt es sich ja ähnlich. Zumindest, wenn es nicht Vollmond war. Also konnte man eigentlich gar nicht sagen, dass er nicht wie ein Dämon aussah. Während Velia auf den Kokoswürfeln herum kaute, die immer wieder in ihrem Mund landeten, dachte sie über genau das nach. Und Mathéo schien seine Gedanken wohl auch dort gehabt haben, sonst würde er wohl kaum diese Frage stellen. Velia musste lachen und schüttelte als Antwort den Kopf. "Nein, das-" fing sie an, wurde jedoch von Mathéo selbst unterbrochen, der doch tatsächlich damit anfing, Feuer zu speien. Das Lachen war verschwunden und hatte einem überraschten und staunenden Ausdruck Platz gemacht. Perplex sah sie dabei zu, wie das Feuer verschwand, Rauch Platz machte und schließlich nichts mehr von dem übrig war, was sie eben gesehen hatte. Noch sprachlos sah sie Mathéo an, dem sie nun eigentlich eine Antwort schuldig war. Stattdessen aber beschäftigte sie die Frage, wie er das angestellt hatte. Velia konnte sich nicht vorstellen, wie es möglich sein sollte, Feuer zu speien als sei man ein Drache; selbst unter einem Dämon hatte sie sich das wohl nicht vorgestellt. "Ich weiß nicht so recht." meinte sie schließlich, noch leicht verwirrt. Irgendwann musste sie ihm schließlich mal antworten. "Wie hast du das gemacht?" fragte sie dann neugierig; eine Erklärung würde sie wirklich gerne hören, denn das Interesse an dieser Art von Fähigkeit war bei dem Mädchen gerade enorm gestiegen - nicht, dass es vorher überhaupt existiert hätte. Niemals hätte sie geglaubt, dass soetwas möglich war - was im Nachhinein betrachtet eigentlich ziemlich dumm war. Denn wo es Wesen gab, an dessen Existenz die Menschheit nicht glaubte, gab es auch Fähigkeiten, dessen Existenz man sich nicht vorstellen konnte. Und das war eben eine davon gewesen. So wollte Velia natürlich mehr darüber erfahren. Nur blieb schleierhaft, ob sie es überhaupt verstehen würde. Das hatte sie aber nicht daran gehindert, nach dem Wie zu fragen. Logisch, dass bei einem solchen Gesprächsthema auch irgendwann das Gespräch auf Velia selbst fallen musste. In den meisten Gesprächen war es doch so, dass man den anderen immer irgendwie mit einbezog. Und besonders dann, wenn man etwas über den anderen erfahren wollte. Aber zu Velias Glück und auch Freude stellte er ihr nicht die übliche Frage, die sie ins Stocken brachte und bei der sie lieber keine Antwort gab. Hier aber musste sie sogar grinsen. Zu groß für eine Fee? Das war aber schade. "Woher weißt du denn, wie Feen aussehen? Schonmal eine getroffen?" fragte sie ihn grinsend und wartete erstmal ein bisschen, damit er sich darauf eine Antwort überlegen konnte. Und auch, um selbst etwas Bedenkzeit für eine Antwort auf seine eigentliche Frage zu finden, die sie gekonnt nach hinten verschoben hatte. Denn worauf das Ganze hinaus lief, war ihr durchaus bewusst. Nur ob sie ihm wirklich sagen wollte, dass sie ein Werwolf war, war nicht wirklich klar. "Um auf deine Frage zurück zu kommen: es kommt wohl ganz darauf an. Vermutlich würdest du nicht auf die richtige Antwort kommen. Aber du kannst ja raten." sagte sie dann mit einem Zwinkern. So kam sie erstens um eine sofortige direkte Antwort herum und zweitens hatte Mathéo etwas zum Nachdenken. Und Velia würde vielleicht auch erfahren, wie er sie einschätzte. Um das ganze Bild dann mit der Wahrheit zu zerstören. schoss es ihr durch den Kopf, allerdings verdrängte sie den Gedanken ganz schnell wieder. Wenn er mitbekommen würde, dass sie sich unwohl fühlte, wenn sie daran dachte, was sie war, wäre es langweilig für ihn; außerdem wollte Velia nicht, dass er davon überhaupt etwas mitbekam. "Drei Versuche, dann kriegst du die Antwort." meinte sie noch, bevor sie ihm einfach das Messer aus der Hand nahm und ihn grinsend anschaute, bevor sie schließlich selbst damit begann, Stücke aus ihrer Hälfte der Kokosnuss zu schneiden; jedoch stellte sie sich deutlich ungeschickter an als Mathéo, schaffte es aber trotzdem auch allein. So verschwand ein Stück der Kokosnuss in ihrem Mund, während sie auf ein Wort seitens Mathéo wartete.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Natürlich musste sie ihn fragen, wie sein Feuertrick funktioniert hatte. Es war doch genauso wie mit den kleinen Kindern, die nach der Show dem Zaubermeister auflauerten und seine Tricks erfahren wollten. Dasselbe, was dieser den kleinen neugierigen Ohren sagte, sagte Mathéo jetzt nicht Velia. Ein Zauberer war er nun mal nicht und zwischen den menschlichen Tricks und den dämonischen lag schon ein großer Unterschied. „Geheimnisse eines Dämons“, meinte er nur mit einer passend rauchigen, geheimniserfüllten Stimme. Die Augenbrauen zuckten zweimal frech, dann grinste er vergnügt. Ein Spaß, sie im Unwissenden zu lassen. Man merkte, dass sie unbedingt mehr wissen wollte und sich ärgerte, wenn ihr etwas vorgehalten wird. Andererseits hatte er wirklich keine Lust, ihr das jetzt breit und deutlich zu erklären. Beim nächsten Mal würde er sich auf alle Fälle die Mühe geben, das versprach er ihr offen: „Beim nächsten Mal erklär‘ ich’s dir genau, versprochen.“ Ein Zwinkern, das musste reichen, um ihm zu glauben. Viel interessanter war im Moment das Fee-Rasse-Herkunft-Thema. Ob er schon mal eine Fee getroffen hatte? Wenn ein Bild auf einem Stück Papier zählte, müsste er nicken. Wenn das allerdings nicht zählte, müsste er mit dem Kopf schütteln. Sicherlich ging es um zweites. Aber hey, Mathéo konnte genauso gut sagen, dass er ein grüner Oger war und sich mittels Zauber-Boxershorts in einen rothaarigen Piraten verwandeln konnte. Sie konnte schlecht von ihm verlangen, dass er sie auszog und bewies, grün und grumpelig zu sein. Man stelle sich nur vor, wie er dann vor ihr stehen würde. Er wäre dann grün und sie rot. War sicher eine schicke Paarung. Ob er wohl als Oger immer noch rote Haare hätte? … wenn er so drüber nachdachte, kam nur der Gedanke bei raus, dass es eine abartige Kombination sein würde. Wenn er ein Oger wäre, würde er sich die Haare ganz sicher nicht rot färben – so viel stand fest. „Hast du denn schon mal eine getroffen?“, konterte er schließlich, ohne selbst eine Aussage zu bringen. Was erwartete sie denn schon von ihm? Es konnte nur ein Nein sein. Gab es Feen eigentlich? Es existierten zwar viele verschiedene Wesen auf dieser Welt, jedoch war die Fantasie der Lebewesen weitaus bunter und man konnte mittlerweile immer schwerer sagen, was noch Realität war und was nicht mehr. Gut, dass Velia auf seine Frage zurückkam. Da horchte er doch auf der Stelle wieder genauer hin und ließ seine Spekulationen eigenständig wuchern. Die waren alt genug, um ohne ihn zurechtzukommen. Sie wussten, wo er wohnte … neuerdings … und da könnten sie ihn jederzeit besuchen. Jedenfalls … ihre Aussage zu dem, wonach sie aussehen sollte, stimmte ihn nachdenklich. Es war wie eine Herausforderung, nachzudenken – und das tat er auch. Wäre ja gelacht, wenn er diesen Hinweis nicht geschickt verarbeiten könnte. Warum ging sie denn davon aus, dass er vermutlich nicht auf die richtige Antwort kommen würde? Das könnte jetzt bedeuten, dass sie tatsächlich eine Fee war. Eben das würde er ja nicht vermuten, wo er schon gesagt hatte, dass sie einer Fee nicht ähnlich sah. Andererseits hätte sie auch in seinen Gedanken geforscht und gesehen haben, dass er ausschloss, dass sie ein Werwolf war. Oder sie dachte sich selber, dass er sie wegen der Gemüsevorliebe nie für eine Raubtieranomalie halten würde. Da blieb mal wieder eine Menge Raum für Spekulationen und wenig Platz für klare Antworten. „Hm.“ Schön langgezogen waren das die passendsten zwei Buchstaben, die er hätte rausbringen können. Es gäbe keinen besseren Ausdruck an dieser Stelle. Raten war gut. Was anderes blieb ihm nicht übrig. Drei Mal konnte er sein Glück versuchen und dann … zumindest das Messer würde er danach nicht verlieren, denn das war nun schon weg. Halb anwesend blickte er dem gläsernen Werkzeug hinterher. Die Gedanken waren keineswegs frei genug, um alle möglichen Alternativen für eine Antwort zu untersuchen. Es waren nur zwei Dinge, die er abwog. Entweder konnte sie Gedanken lesen, dachte genauso wie er oder sie war eine Fee. Die Lippen lagen jetzt schon länger aufeinander gepresst. Irgendwann musste er anfangen mit raten. „Also entweder bist du wirklich eine Fee und denkst dir, dass ich mich damit abgefunden habe, dass du keine währst oooooder du kannst Gedanken lesen und bist in Wirklichkeit ein Möhren fressender Werwolf!“ An was anderes konnte er nicht mehr denken. „Da ich eh drei Versuche habe, kann ich es mir ruhig leisten: A, du bist eine Fee! B, du bist ein Werwolf und ein merkwürdiger dazu!“ Wenn sie wirklich eine Fee war, wollte er auf der Stelle ihre Flügel sehen. Wenn sie ein Wolfi war, wollte er ihr Fell erleben und sich ausmalen, ob sie sich als Bettvorleger eignen würde – natürlich nur scherzhaft.
Sie hätte sich ja denken können, dass er ihr das Wie nicht verraten würde. Nur wieso machte er so ein Geheimnis daraus? Oder war es ihm zu kompliziert, ihr darauf jetzt und hier eine vernünftige Antwort zu geben, durch die sie verstand, was gerade in ihm vorgegangen war? Eine Möglichkeit war es ja. Aber konnte es wirklich so schwer zu verstehen sein? Gespielt beleidigt sah sie ihn an; sie wollte es nun einmal wissen, wieso also durfte sie es nicht? Und ob es ein nächstes Mal geben würde war auch nicht gewiss. "Du kannst nicht einfach davon ausgehen, dass es ein nächstes Mal gibt." meinte sie und zog einen Schmollmund; ob dieser allerdings echt wirkte, war fraglich. Denn wirklich böse oder enttäuscht konnte sie nicht sein, einfach weil sie es kannte, nicht immer alles gleich erklären zu wollen und weil sie Mathéo im Grunde kaum böse sein konnte. "Warum willst du es mir denn nicht jetzt erklären?" fragte sie trotzdem noch nach; darauf würde er ihr doch sicher eine Antwort geben können. Wenn nicht...dann würde sie ihn vermutlich nicht weiter damit nerven. Allerdings war auch das nicht gewiss. Doch jetzt war das Feen-Thema ohnehin viel wichtiger. Statt einer Antwort erhielt Velia bloß eine Gegenfrage; mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie Mathéo eindringlich an. Dann aber bildete sich auf ihren Zügen ein sanftes, liebliches Lächeln. "Nein, aber das ist auch nicht der springende Punkt, immerhin hab nicht ich behauptet, dass ich nicht wie eine Fee aussehen würde, sondern du. Also musst du doch eine klare Vorstellung von diesen Wesen haben." konterte sie dann. Gut, sie würde zwar nicht sagen können, dass sie nicht wie eine Fee aussah - oder eben doch - , einfach weil sie noch nie ein solches Wesen gesehen hatte, allerdings konnte Mathéo das genauso wenig. Dafür aber konnte er raten, wie sie aussehen sollte, um ihre Rasse deutlich zu machen. So wie er überlegte, schien er keine genauen Vorstellungen zu haben; zumindest glaubte Velia das. Es dauerte seine Zeit, ehe er antwortete. Und diese Zeit nutzte sie, um ihre Hälfte der Kokosnuss weiter auseinander zu nehmen und sich Stücke des Fruchtfleisches in den Mund zu schieben. Demnach war ihr Blick auf die Kokosnuss und das Messer in ihrer Hand gerichtet, um sich nicht zu schneiden, als sie eine Antwort seitens des Rotschopfes vernahm. Jeder andere hätte bei seinen Worten vermutlich laut losgelacht. Allerdings konnte man das wohl nur, wenn die Antworten komplett falsch waren. Sie hielt nicht in ihrer Bewegung inne, in der Kokosnuss herum zu schneiden, sah jedoch auch nicht auf, sondern fragte sich, wie er ausgerechnet auf diesen Gedanken gekommen war. Niemand, den sie kannte, hätte das so miteinander in Verbindung gebracht. Schon seltsam, dass er sich ansonsten bloß am Gedanken der Fee festgehalten hatte. Und dann musste Velia tatsächlich grinsen. Auch ein kurzes Lachen entfloh ihr. Der kurzzeitige, hoffentlich nicht erkennbare Schock war verflogen; wie weggefegt, als wäre er gar nicht da gewesen. Vermutlich würde Mathéo in diesem kurzen Augenblick denken, dass sie ihn für verrückt hielt - zumindest würden die meisten anderen Personen das tun. "Ein Möhren fressender Werwolf - den muss ich mir merken." sagte sie belustigt und blickte Mathéo nun wieder an; das erste Mal sah sie auf dieses Thema wirklich mit einem Grinsen im Gesicht. "Keine Ahnung, wie du es gemacht hast." sagte sie, womit sie gleich zwei Dinge meinte. Zum einen, verstand sie absolut nicht, wieso er den Gedanken hatte, dass sie ein Werwolf war und dieser scheinbar schon länger in seinem Gehirn herum spukte und zum anderen war es für sie neu, dass es jemand schaffte, dass ihr bei dem Thema nicht unwohl wurde. "Einen dritten Versuch brauchst du nicht." Damit wandte sie sich wieder der Kokosnuss zu, um ihm ein kleines Bisschen Zeit zu geben. Nachdem ein erneutes Stück des Fruchtfleisches in ihrem Mund verschwunden und damit aus der Kokosnuss nichts mehr heraus zu holen war, legte sie diese bei Seite und sah wieder zu Mathéo. Während sie kaute, versuchte sie, seine Reaktionen abzuschätzen, als sie aber herunter geschluckt hatte, setzte sie ein leichtes Lächeln auf. "Wie kamst du auf den Gedanken, dass ich ein Werwolf sein könnte? Habe ich irgendwo ... ich weiß nicht, vielleicht meine Ohren nicht unter Kontrolle?" witzelte sie herum, was so gar nicht typisch für sie war. Und dann wurde sie von einem Moment auf den anderen ernst. Noch hatte sie ihm im Grunde keine klare Bestätigung seiner Vermutung gegeben - zwar sollte die Antwort nun mehr als klar sein, und trotzdem hatte sie es noch nicht ausgesprochen. Vermutlich war sie deshalb so locker damit umgegangen - bisher. "Dir sollte ja jetzt klar sein, was ich bin." meinte sie, beinahe zu leise, dann wandte sie ihren Blick ab und betrachtete das Messer in ihrer Hand. Während sie es hin und her drehte, dachte sie darüber nach, ob er jetzt wohl anders von ihr denken würde. Sicher hatte er nicht damit gerechnet, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Genauso gut hätte sie ihn auch anlügen können. Aber das machte keinen Sinn. Es würde sich ja nichts daran ändern. Außerdem hatte sie ihn auch gar nicht anlügen wollen. Und das nicht nur, weil er ihr gesagt hatte, dass er viel von Ehrlichkeit hielt. Auch, weil sie ihm einfach die Wahrheit hatte sagen wollen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
„Hm.“ Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. So genau konnte er das gar nicht wissen ohne eine Glaskugel im Schoß. Selbst mit wüsste er es nicht. Allerdings bräuchte er die Zukunft auch gar nicht vorhersagen können. Er war Herr seines eigenen Schicksals und konnte Kraft eigener Arroganz dafür sorgen, was mit ihm geschah und wie er auf die Wesen in seiner Umgebung einwirkte. Eine solche Wirkung war auch das Verheimlichen von Informationen. Velia schien noch nicht loslassen zu wollen. Sie war nachwievor wissbegierig und hakte nun nach, warum er ihr denn den Trick nicht jetzt schon verraten konnte. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. „Warum sollte ich dir den Trick jetzt verraten, wenn es eh kein weiteres Mal gibt, an dem du das Wissen anwenden kannst? Hm?“ Neugierig suchte er in ihrem Gesicht nach einer Reaktion. Einerseits war es banal, solch eine Frage zu stellen. Die Information, nach welcher sie verlangte, musste nicht unbedingt nur dafür gut sein, um seinen Trick immer wieder zu verstehen, wenn sie ihn sah. Andererseits war es berechtigt, zu sagen, dass sie im Leben nichts verlieren würde, wenn sie einen Trick nicht verstand, den sie nie wieder sehen würde. „Wenn du ihn wirklich nochmal siehst, lohnt es sich erst, ihn dir zu erklären. Meine Meinung.“ Mathéo nickte. „Ansonsten hast du bis dahin Zeit, dir selber was auszudenken.“ Manche waren ja so sehr zu begeistern, dass sie sich ihren Kopf darüber zerbrachen, wie die Dinge funktionieren, die um sie herum passierten. Wonach sah Velia denn aus? Sie machte zumindest nicht den Eindruck, als würde sie alles und jeden inspizieren und ergründen. Sicher gab es genug, was sie just tolerierte und akzeptierte, ohne sich für den Grund zu interessieren. Das war kein Manko. Es gehörte ein gutes Einschätzungsvermögen dazu, unwichtige Dinge filtern zu können. Was Velia für wichtig erdachte, würde er sicher noch mit der Zeit herausfinden. Vorerst plante er nicht, ihr von der Seite zu weichen. Gerade eben hatte er sogar noch einen Ansporn entdeckt, dem Vorhaben treu zu bleiben. Wo er grad beim Aussehen war: Velias Rätsel war noch offen. Allerdings schien Mathéo sich ziemlich geschickt angestellt zu haben bei seinen beiden Vermutungen. Gut, eine von beiden war ein Schuss in den Ofen. Beim anderen flackerte das Feuer danach jedoch lichterloh. Der passende Funke war aufs Holz übergesprungen und hatte die Flammen des Erfolges entfacht. Beim Schmiedebrand des Hephaistos, Mathéo hatte es! Als Velia sagte, er bräuchte keinen dritten Versuch mehr, war schon alles klar. Ein breites Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. Elegant lehnte er sich zurück, legte die Arme auf die Lehne ab und genoss den Erfolg. Ihre Witzelei mit den Ohren hätte er gar nicht erwartet gehabt. Rassenbezogene Witze auf Isola konnte man mit einem Tropfen Wasser in der Wüste Gobi vergleichen: Beide kamen in ihrer Umgebung nur selten vor. „Ohren?“, fragte er amüsiert nach. „Nene. Ich hatte eigentlich schon ausgeschlossen gehabt, dass du ein Werwolf sein könntest, weil ich eher davon ausgehe, dass Wölfe Fleisch fressen … unbedingt. Als du meintest, dass du Vegetarierin bist, hatte ich die Option bereits beiseite getan … bis du gesagt hast, dass ich wohl eh nicht drauf kommen werde. Da gab es dann nur noch zwei Optionen: Entweder warst du wirklich eine Fee und du wolltest mich nur auf einen Holzweg führen oder du hattest denselben Gedanken wie ich, dass ich dich nie für einen Werwolf halten konnte, weil du nur Möhren und Kokosnüsse isst.“ Kurz lachte er auf, als er die Möhren erwähnte. „Aber wow.“ Um das mal klarzustellen, Mathéo war wirklich davon beeindruckt, was sie war. Abgesehen von dem letzten Wochenende hatte er erst an einem einzigen Tag in seinem Leben Werwölfe gesehen gehabt – und dieser Tag war nicht ohne gewesen. Velias plötzlicher Wechsel in der Stimmlage blieb dem Tristam jedoch nicht verborgen. Er rückte nochmal näher, um auch wirklich direkt neben ihr zu sitzen und schaute sie mit einer Mimik passend zu ihren Worten an. „Du redest nicht so gerne darüber, eh?“ Das war eine Vermutung – mehr nicht. Aber dass sie plötzlich so leise geworden war, hatte einen ganz speziellen Eindruck auf ihn. Wie schon gedacht: rassenbezogenen Witze hörte er hier fast nie. Wenn man dann doch einen hörte, sollte man von ausgehen können, dass etwas Besonderes in der Luft lag. Velia hatte nur gewitzelt, um ihr wahres Empfinden zu überspielen, sollte seine Vermutung zu ihrer Einstellung stimmen. Auch wenn er ein Dämon war, der seine Rasse am liebsten jedem auf die Nase binden würde, hatte er das Gefühl, zu verstehen, was es hieß, das genaue Gegenteil zu empfinden. Aber hey, ob es wirklich so stark gegenteilig war, wusste er nicht. Trotzdem hatte er den Anflug eines schlechten Gewissens gespürt gehabt, nachdem sie ihre letzten Worte gesagt hatte. Aufmunternd legte er eine Hand auf ihren Oberschenkel und strich langsam hin und her. Ein aufbauendes leichtes Grinsen gab’s dazu. Was auch immer war – vielleicht irrte er sich auch total – es war nur etwas, was sie beschäftigte. Ihr sollte klar sein, dass sie ihre Ansicht nicht auf ihn übertragen hatte und er total offen gegenüber ihrer Rasse war. Das letzte Wochenende hatte keinerlei rassistische Spuren an ihm hinterlassen gehabt.
Auf ihre Aussage schien er wohl nichts mehr sagen zu können, was auch kein Wunder war; Velia selbst hätte wohl grübeln müssen, um noch eine Gegenaussage dafür zu finden. Dafür aber schaffte er es tatsächlich, ihre Frage nur wieder mit einer Gegenfrage zu beantworten. Deprimierend war es ja schon ein wenig, dass sie die Antwort nicht aus ihm heraus bekam, aber zu ändern war es leider auch nicht. "Ich will das Wissen doch gar nicht anwenden, ich möchte es eben nur wissen, einfach weil es mich interessiert." versuchte sie es noch einmal, indem sie ihm eine Antwort auf seine Frage gab; sonst noch irgendwelche Gegenfragen ihrerseits zu stellen, würde wohl kaum Sinn machen, weshalb sie es auch gleich sein ließ. Sowieso schien Mathéo sich nicht überzeugen zu lassen, es ihr doch noch zu erzählen. Seine Meinung stand und Ende. Schade eigentlich. Aber sich darüber noch groß Gedanken machen wollte sie sich allein auch nicht. Dafür war das Thema nicht wichtig genug; zumindest fand Velia das. Man konnte seine Zeit auch besser nutzen, zumal sie ohnehin nicht auf die richtige Lösung kommen würde. Zumindest war sie sich darin sehr sicher. Also machte sie in der Zeit, in der sie sich den Kopf darüber zerbrechen wollte, lieber andere Dinge. Zum Beispiel darüber reden und nachdenken, dass sie ein Werwolf war und nicht irgendein Feen-Wesen. Das Thema war zwar nicht das Beste was es gab, doch wenigstens konnte sie jetzt mit Mathéo darüber reden; wenn sie das wollen würde. Denn wie sie ihn einschätzte, würde er ihr vielleicht sowas wie Verständnis entgegen bringen, obwohl sie stark bezweifelte, dass er auch lieber nicht das war, was er eben war. Doch das hieß nicht, dass man eine andere Person nicht verstehen würde. Allerdings schien Velia es bisher noch gut hinbekommen zu haben, zu verstecken, was sie eigentlich darüber dachte, dass sie der Rasse der Werwölfe angehörte. Denn Mathéo ging noch näher auf seine Vermutungen ein, die Velia zwar gut nachvollziehen konnte, die für sie gleichzeitig aber auch ein wenig unlogisch waren - nicht, dass Velia besonders gut im logischen Denken war, nur hätte sie noch so viel mehr sein können und nicht nur Fee oder Werwolf. Zum Beispiel wäre er vermutlich genauso wenig auf eine Dämonin gekommen; Vampir vielleicht noch, immerhin glichen ihre Eckzähne, wenn man genau hinsah, tatsächlich denen eines Vampirs. Aber gut, unbedingt näher darauf eingehen wollte sie nicht. Er hatte es erraten und gut war. Wie er darauf gekommen war, war bloß Nebensache; obgleich sie es schon erstaunlich fand, wie er die Dinge miteinander kombiniert hatte. Sie selbst wäre wohl nie so an die Sache ran gegangen. Aber auch das war ein anderes Thema. Zaghaft lächelte sie, denn zu erstaunen schien ihn die Tatsache ja doch, dass sie ein Werwolf war. Warum auch immer. Vielleicht einfach, weil er nicht damit gerechnet hatte. Aber das war auf jeden Fall besser, als sie deshalb zu verurteilen, wie es manch anderer vielleicht tun würde - wie auch sie selbst es tun würde, wenn sie der Rasse nicht selbst angehörte. Denn wenn man das Ende der letzten Woche mal in Betracht zog, konnte man wahrlich kein gutes Bild von Werwölfen haben. Dann aber rückte Mathéo noch näher zu ihr. Bei seinen Worten sah sie auf und lächelte nur vorsichtig, gleichzeitig schüttelte sie mit dem Kopf. "Nein, nicht wirklich." gab sie ihm dann die Antwort. Sie würde gerne noch mehr sagen, bloß fehlten ihr die Worte, die ihr im Augenblick einfach nicht einfallen wollten. Schon erstaunlich, dass Mathéo auch das so schnell erkannt hatte. Scheinbar konnte er gut beobachten. Etwas, was die meisten nicht konnten. Sie hatte bereits wieder das Messer in ihrer Hand fixiert, als er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und leicht darüber strich - was genau sie davon nun halten sollte, wusste sie zwar nicht genau, doch als sie wieder zu ihm sah, erkannte er doch, dass er keine Vorurteile der Rasse gegenüber hatte, was sie sogar wieder lächeln ließ. "Ich hasse was ich bin. Vermutlich kannst du das nicht nachvollziehen..." sagte sie schließlich; das durfte er ruhig wissen, zumal er es vermutlich ohnehin schon geahnt hatte. Vielleicht hatte er nicht unbedingt mit Hass gerechnet....aber konnte man überhaupt irgendwann von wirklichem Hass sprechen? Egal in welcher Hinsicht, jemanden oder etwas wirklich zu hassen war doch recht schwer. Man konnte eine Abneigung dagegen haben - aber Hass? Velia aber war sich ziemlich sicher, dass sie damit genau das ausgesprochen hatte, was sie empfand. Wieder ein kurzer Blick auf das Messer, dann reichte sie es Mathéo, damit dieser es wieder an sich nehmen konnte. "Hier." hatte sie noch dabei gesagt; würde er jetzt versuchen, herauszufinden, warum Velia so empfand? Eigentlich wollte sie nicht darüber reden. Andererseits aber wäre Mathéo der erste, mit dem sie überhaupt darüber reden können würde - und verkehrt konnte das doch sicher nicht sein.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
„Na gut!“ Allmählich klopfte das Gewissen bei ihm an, weil er ihr patu nicht sein Geheimnis verraten wollte. „Wenn du dich dabei gut fühlst, einen Zauberer zu belagern, dir seine Tricks zu verraten.“ Gespielt enttäuscht schüttelte er leicht den Kopf und zuckte mit den Schultern. Dann aber setzte er ein nachdenkliches Gesicht auf. „Ich glaub‘, so ganz verständlich werd‘ ich es dir nicht erklären können, aber ich tu mein Bestes.“ Einmal tief einatmen, dann ging’s los. „Ich glaub‘, wenn dir jemand Feuer erklären sollte, müsstest du einen Chemiker suchen. Ich weiß gar nicht, wie ich das rüberbringen soll. Sagen wir so: Meine Zunge ist ein Docht, den ich entflamme. Mit der Energie und dem Sauerstoff in meiner Umgebung kann ich einen konvektiven Energiestrom erzeugen, welcher das Feuer trägt. Den zündenden Funken mache ich mit den Zähnen. Natürlich hab‘ ich keine Zündsteinplombe. Alles physikalische Manipulation.“ Jetzt erstmal eine kleine Denkpause. Danach konnte es weitergehen. „Chemie und Physik trennt eigentlich nur der Name des Faches. Vieles ist von beiden Sichtweisen zu erklären. Ich schaffe mir einen Stoff, den ich entflamme, verdichte ihn und entfache ihn mit einem Funken. Um die Flamme am Leben zu halten, erzeuge ich einen Energiestrom. Mein Körper bildet einen Zyklus mit der Umgebung. Umso länger ich das mache, desto mehr … Umgebung muss ich einbeziehen und desto größer ist die Energie, die ich aufwenden muss, um Energie zu gewährleisten. Das potenziert sich und … jaaa … wird irgendwann ziemlich viel. Wenn ich vorher eine Wolke zum Frühstück bekomme, ist das kein Ding, aber so bleibt es einfach nur ein Trick. So was hier allerdings …“ Mit der rechten Hand schnipste er und entfachte eine kleine Flamme an seinem Daumen. „… ist total einfach.“ Die Flamme verschwand und der Daumen wurde trocken. Nach wenigen Sekunden wurde er blasser, bis sich eine eisige Schicht auf ihm bildete. „Es geht auch umgedreht. Das Zauberwort ist Energie. Wärme bedeutet viel Energie und Kälte bedeutet wenig Energie.“ Als sein Daumen wieder normale Farbe und Energie angenommen hatte, begann er, heller und heller zu werden, bis er zum Glühwürmchen wurde. „Auch nur Energie.“ Prompt verblasste das Licht wieder. „Die Fähigkeit meines Clans besteht darin, die Gesetze der Natur zu beherrschen. Allerdings müssen wir wissen, was wir manipulieren. Du glaubst gar nicht, wie gelegen die Neugier der Menschen meinen Vorfahren war. Das Ausmaß unserer Kraft wird erst durch die Forschung erweitert. Mit jeder neuen Erkenntnis steigt unser Inventar. Wenn morgen jemand herausfindet, wie man aus Stein Gold macht, können wir es adaptieren.“ Genau das war auch ein Vorhaben von ihm und seinem Vater gewesen. Solcherlei alchemistische Aufgaben hatten sich Vater und Sohn Tristam zum Ziel gesetzt gehabt. Mathéo ließ es jetzt aber erst mal ruhen. Er war sich sicher, dass er den Feuertrick nicht ordentlich beschrieben hatte. Zwischendrin kam er sich vor, als wüsste er es selber nicht mehr. Vieles war reine Antizipation geworden. Selten dachte er noch bewusst darüber nach, was er tat, weil es ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Fleisch und Blut. Mathéo musste gezwungenermaßen wieder ans vergangene Wochenende denken und daran, was Velia da wohl getan hatte. Ein wenig in Gedanken verloren versuchte er, sich in sie hineinzuversetzen, aber es gelang ihm natürlich nicht. Wie auch? Ihre Aussage kam ihm sehr gelegen, auch wenn er sich etwas Positiveres gewünscht hatte. Mit Hass hatte er nicht gerechnet gehabt. Scham wäre ihm wahrscheinlicher gewesen. Aber Hass? Mathéo schüttelte innerlich den Kopf und versuchte, die Informationen in geordnete Bahnen zu befördern. „Nein, kann ich auch nicht.“ Zu widersprechen wäre eine Untat gewesen. Wenn er ihr hätte das Gefühl vermitteln wollen, verstanden zu werden, dann sollte es nicht gelogen sein. Mathéo wusste wirklich nicht, wie es war, seine Rasse zu hassen. „Ein Teil meiner Erziehung bestand daraus, Stolz dafür zu entwickeln, was ich bin. Was ich gelernt habe, ist, dass unser Blut das stärkste, höchste, beste ist. Unsere Gene sind unübertreffbar. Kein Vampir könnte uns infizieren, kein Werwolf uns verwandeln und kein Gift uns schaden.“ Keiner, aber wirklich absolut keiner daheim zweifelte an der omnipotenten Macht des Tristam-Geschlechts. Beim ersten hatte es angefangen und bei Mathéo wird es noch lange nicht aufhören. Zugegeben: Er liebte den Gedanken, den man ihm gelehrt hatte. Es war nicht so, dass er sich davon unterdrückt fühlte. Es war zusätzliche Kraft und Zuversicht, die in ihm pochte. Zu wissen, was er war, gab ihm Selbstbewusstsein. Das Messer in der Hand ließ ihn wieder zu Velia blicken und sie mustern. Das Werkzeug verlor seinen gläsernen Schimmer. Die Struktur wurde körnig, bis die Enden begannen, zu bröckeln. Am Ende zerbröselte es und ein minimales Häufchen weißer Sand blieb in seiner Handfläche zurück. Doch auch dieses entließ er noch. Hoffentlich würde sie das jetzt nicht falsch verstehen. Mathéo begann, einen Knopf nach dem nächsten zu öffnen. Zuerst war es nur seine Front, die freigelegt wurde. Dann legte er aber das Hemd ganz ab und sie konnte seinen Rücken sehen. „Siehst du das?“ Er deutete auf seinen Rücken, der vollständig tätowiert war. Die Schrift war alt, unmenschlich; die Zierden dämonisch. Es waren die Grundsätze der Tristams, die Überzeugungen und Richtlinien. Es waren die Wege ihres Schicksals und ihrer Macht. Es war ihre Bibel und jeder aus dem Clan trug die wichtigste Schrift bei sich. „Das ist unsere wichtigste Schrift. Jeder aus meiner Familie trägt diese Worte an seinem Rücken. Sie sind wie ein Mahl, aber auch eine Schönheitsfleck.“ Das Hemd beließ er vorerst auf seinem Schoß. „Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie es ist, zu hassen, was man ist. Und ich kann nur spekulieren, warum du so empfindest.“ Ein mehr oder wenig beflügelndes Gefühl überkam ihn. Es war, als würde man ihm Düngemittel ins Hirn spritzen und somit seine philosophisch-psychischen Fähigkeiten ankurbeln. „Ich will dich aber auch nicht zwingen, es mir zu erzählen.“ Nun erst warf er sich sein Hemd wieder um, knöpfte es von unten nach oben zu und warf sich lapidar die Krawatte um den Hals. Unterricht hatten sie nicht mehr, er brauchte also keinen Wert drauf legen, sich ordentlich herzurichten. Sobald er bei seinem neuen Kleiderschrank war, würde er sich auch anders anziehen. Mathéo hatte gar keine große Zeit, sich darüber zu freuen, weil Velia seine totale Aufmerksamkeit verschluckte. „Wenn du willst, dass ich es verstehe, bin ich dir ein offenes Ohr. Ansonsten werde ich dir eine willkommene Ablenkung sein, nicht wieder daran zu denken.“ Aber was brachte jemanden dazu, so zu denken wie sie? Seine Rasse zu hassen, war in den Augen des Tristams etwas weitaus umfangreicheres als dass nur die Geschehnisse des vergangenen Wochenendes daran schuld waren. Es musste in ihrer Vergangenheit liegen oder sie sah die Dinge schlimmer als er und es lag wirklich an den letzten Tagen. Dann aber fragte er sich, was ihr da passiert war. Vielleicht hatte diese rote Scheibe am Himmel doch Einfluss auf alle Werwölfe. Aber das war auch nur eine Spekulation. Mathéo richtete sich schließlich auf und bot Velia seine Hand, um auch sie aus der Sitzecke hochzuholen. „Hast du für den Nachmittag schon etwas Besonderes vor? Ich müsste nochmal kurz auf mein Zimmer und ich trau mich nicht alleine.“ Gespielt mitleidserregende blinzelte er sie flehend an und reichte ihr erneut seine Hand, nach der sie symbolisch greifen durfte, um einzuwilligen.
Erstaunt darüber, dass er tatsächlich doch noch umgefallen war, sah sie ihn an. Sie hatte es doch nicht einmal mehr von ihm verlangt. Ja, sie hatte sogar selbst schon aufgegeben, es noch zu erfahren. Und jetzt erklärte er es ihr doch. Gespannt und aufmerksam hörte sie ihm zu. Es klang alles sehr kompliziert und sicher, ob sie es letztlich richtig verstanden hatte, war sie sich nicht. Physikalische Manipulation - das war wohl das erste Schlüsselwort, was sie sich merken sollte. Nur fand sie die Erklärung drum herum viel einfacher zu verstehen. Aber im Allgemeinen...verstand sie. Eigentlich. Zumindest glaubte sie es. Allerdings hatte sie für sich festgestellt, dass sie das Wie gar nicht so sehr interessierte. Vielmehr das Was hatte ihr Interesse geweckt. Es war schon erstaunlich, dass jemand soetwas überhaupt konnte. Einfach mit dem Finger schnippen...und schon hatte man Feuer in der Hand, ohne sich zu verbrennen. Sie sah ihm gespannt bei seinen weiteren Tricks vor, die ihre Aufmerksamkeit sehr viel mehr auf sich zogen als die jeweilige Erklärung. Im Grunde war die Hauptaussage doch, dass nichts ohne Energie funktionierte. Zumindest, wenn Velia alles richtig verstanden hatte. Und es hatte was mit Chemie und Physik zu tun. Lieber würde Velia diese Fähigkeiten haben, als sich jede Nacht in ein Monster zu verwandeln. Aber wenigstens konnte sie es bei ihm sehen. So gab es wenigstens etwas, auf das sie sich freuen konnte - sicher würde er ihr dergleichen auch vorführen, wenn sie ihn darum bitten würde. "Würd ich auch gern können." sagte sie, wobei sicher auch eine gewisse Sehnsucht in ihrer Stimme lag. Ja, das zu können wäre schön. Aber statt sich andere Fähigkeiten zu wünschen, wäre es da nicht besser, sich mit seinen eigenen zu arrangieren? Vermutlich. Allerdings hatte Velia das noch nie besonders gut hinbekommen. Dass Mathéo das nicht nachvollziehen konnte, war ihr bewusst gewesen. Doch schon allein die Tatsache, dass er es zugab und es nicht abstritt, machte sie froh; noch ein Grund mehr, ihm theoretisch alles erzählen zu können. Aber eigentlich wollte sie es gar nicht. Wobei von Wollen nicht die Rede sein kann. Sie hatte sich bloß daran gewöhnt, mit niemandem darüber zu sprechen. Sich niemandem anzuvertrauen. Mit wem hätte sie auch darüber reden sollen? Jeder im Waisenhaus war ein Mensch gewesen. Niemand hätte sie auch nur ansatzweise verstehen können. Und jeder hätte sie für ein Monster gehalten, für das auch sie selbst sich hielt. Ihr Gedankengang wurde unterbrochen durch eine kurze Erklärung Mathéos - es musste schön sein, unter seinesgleichen aufgewachsen zu sein, mit einer Erziehung, der auch der eigenen Rasse entsprach. Vielleicht hatte sie ja deshalb so sehr, was sie war. Weil sie stets die Einzige gewesen war. "Ich bin unter Menschen aufgewachsen. Mit denen konnte ich weder darüber reden, noch etwas über mich und meine Fähigkeiten erfahren." erklärte sie. Alles hatte sie sich selbst aneignen müssen. Sie hatte ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Und sie hatte stets dafür sorgen müssen, dass geheim blieb, was sie war und in jeder Vollmondnacht trieb, wenn andere schliefen. Mathéo hatte dieses Problem sicher nie gehabt. Vermutlich hatte man ihm alles gezeigt, alles gelehrt, was er als Grundwissen benötigte. Aber Velia hatte das eben nicht. Und es war ihr alles andere als leicht gefallen, erst einmal zu akzeptieren, dass sie an dem, was sie war, nichts ändern konnte. Als sie ihm das Messer wiedergegeben hatte, ließ er es wieder in seine Sandkörner auflösen - oder wie auch immer das nun funktionierte - wodurch das Messer nun verschwunden war und Velia sich erneut fragte, wie das überhaupt möglich war. Doch noch mehr Erklärungen diesbezüglich würden sie ohnehin nur verwirren, weshalb sie es gleich ausließ, noch einmal nachzufragen. Ausserdem wurde sie ohnehin von etwas anderem abgelenkt. Fragend sah sie ihn an, als er sich sein Hemd aufknöpfte. Hatte das jetzt irgendwas mit dem Thema zu tun? Bevor er sie darüber informieren würde, kam sie nicht drum herum, sich seinen Oberkörper kurzzeitig etwas genauer anzusehen. Viel Zeit hatte sie dafür nicht, doch konnte sie bereits sagen, dass er sportlich fit und damit gar nicht mal so übel aussah. Allerdings konzentrierte sie sich schnell auf seine Tattoos auf seinem Rücken. Fasziniert betrachtete sie diese und hörte sich an, was sie zu bedeuten hatten. Den Drang, seinen Rücken und damit die Linien, die sie als Schrift nicht identifizieren konnte, zu berühren, unterdrückte sie. Er konnte sich absolut nicht vorstellen, wie es war, seine Rasse zu hassen. Kein Wunder eigentlich. Noch immer schwieg Velia, betrachtete ihn, bis er sein Hemd wieder anzog - schade eigentlich - und sie endlich ein paar Worte fand, die sie aussprechen konnte. "Du zwingst mich auch nicht." Ein leichtes Lächeln, mehr konnte sie dazu auch shon nicht mehr sagen. Er würde ihr zuhören; das sagte er zumindest. Und sie glaubte ihm. Ebenso vertraute sie darauf, dass er niemanden etwas davon erzählen würde, selbst wenn sie sich noch nicht allzu lange kannten. Und eigentlich...wollte sie sich ihm tatsächlich öffnen. Nur brauchte sie dafür mehr Zeit und sie wusste nicht, ob sie überhaupt noch Zeit hatten. Immerhin hatte sie keine Ahnung, was Mathéo noch vor hatte und aufhalten wollte sie ihn sicher nicht. "Ich würde gerne, dass du es verstehst. Aber..ich denke, dass die Sache etwas...man kann sie nicht mal eben schnell erklären, weißt du?" sagte sie und glaubte, sich nicht richtig ausdrücken zu können. Aber er würde sie schon verstehen - hoffentlich. Wenn nicht, würde sie wohl noch einmal andere Worte finden müssen. Aber im Grunde war es ja nicht so kompliziert. Nur schien Mathéo tatsächlich schon gehen zu wollen. Kurzzeitig war sie enttäuscht, vielleicht auch traurig, bis er wieder ein paar Worte an sie richtete, die sie wieder grinsen ließen. Sie nahm seine Hand und zog sich hoch, ergriff diese gleich darauf noch einmal. "Nein, ich hab nix vor. Ich kann dir also ganz getrost bei deiner Angst helfen." grinste sie - dass er sich nicht wirklich nicht traute, wusste sie natürlich. Aber das sollte bei ihren Worten auch rüber gekommen sein.
Die beiden waren den selben Weg wieder zurück gegangen, auf dem sie auch hergekommen waren. Immerhin wollten sie auch wieder zu dem Ort zurück, an dem sie gewesen waren, bevor sie in die Stadt gegangen waren. Und das nicht nur, weil sie den Bogen vergessen hatten, den Mathéo extra für sie gebaut hatte. Auch hatten sie noch etwas anderes am Strand vor. Jedoch hatte das noch ein bisschen Zeit. Nun waren sie erst einmal beim Palmennest angekommen, wo Velia sich sofort nach der Waffe umsah. Sie lag dort, wo Velia sie hingelegt hatte, nachdem sie sie benutzt hatte - also hatte niemand sie angerührt. Gut so. "Da ist er ja!" meinte Velia fröhlich und ging auf ihn zu, um ihn aufzuheben. Noch immer fand sie es erstaunlich, wie er das so gut hinbekommen hatte. Allerdings war das letztlich auch egal. In Zukunft würde sie bestimmt öfter seinen Bogen benutzen als ihren eigenen - vielleicht musste sie nur noch etwas daran herum spielen, damit er perfekt werden würde. Wobei sie ja nicht einmal wusste, ob sie auf dieser Insel nich groß dazu kommen würde, mit dem Bogen zu schießen. Aber das war ja eine andere Sache. "Nehm' ich den jetzt mit zum Strand, oder bringen wir ihn vorher noch in mein Zimmer?" fragte sie Mathéo. Sicher würde es komisch kommen, mit dem Bogen zu den anderen zu gehen, doch wäre es recht sinnlos, jetzt nochmal extra zum Waisenhaus zu gehen und die Waffe wegzubringen, denn dadurch würden sie wohl einen unnötigen Umweg gehen, der nun wirklich nicht sein musste. "Ist das am Strand nur sowas wie 'Chillen mit Freunden' oder steckt da mehr hinter?" fragte sie ihn dann noch zusätzlich - es konnte ja immerhin sein, dass es auch soetwas wie eine Party war. Aber Velia war mit beidem zufrieden. Denn so lernte sie neue Leute kennen und unternahm nach wie vor etwas mit Mathéo. Und solange niemand herausbekommen würde, dass sie ein Werwolf war, konnte das ja nur gut enden.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Zurück am Palmennest stellte das Duo fest, dass sich seit ihrer letzten Anwesenheit nichts verändert hatte. Aufmerksam suchten die beiden Schüler den Ort ab, bis Mathéo durch Velias Stimme hellhörig wurde. „Ja?“, fragte er instinktiv nach. Sein Blick wanderte sofort zu seiner Begleiterin herüber, welche die Waffe bereits aufhob. „Ah, bestens.“ Da konnte man wirklich zufrieden sein, wie schnell die beiden das gute Stück doch gefunden hatten. Velia stellte den Bogen sofort sicher und knallte im Anschluss Mathéo eine berechtigte Frage ins Gesicht. Der Tristam nahm sich erstmal zwei Sekunden, um nachzudenken, dann sagte er das, was Velia vermutlich auch dachte. „Besser, wir bringen ihn vorher weg. Am Ende vergessen wir ihn wieder und dann müssen wir wieder zum Strand zurück und … mag ja hübsch hier sein, aber ich würde mir auf Dauer schon ziemlich blöd vorkommen.“ Verlegen übergrinste er das Geständnis. Außerdem war er zu faul, jedes Mal Umwege machen zu müssen wegen seiner und Velias Vergesslichkeit. Ne, das muss nicht sein. Velias nachfolgende Frage konnte Mathéo direkt aufgreifen, um seine jüngste Aussage zu erweitern. „Uuuund du solltest dir vielleicht was Passendes zum Anziehen holen, wenn du verstehst, was ich meine.“ Frech schaute er erst verträumt an ihr vorbei und dann auffordernd in ihr Gesicht. „Ich hab meine Badehose bereits bei mir“, meinte er dann nur noch mit rhetorischem Unterton. Spontan packte er die Hände hinter den Kopf, streckte die Ellbogen nach links und rechts und drehte sich fast ein ganzes Mal um seine eigene Achse. Mit Blick Richtung Waisenhaus blieb er stehen und verharrte so für einen kurzen Moment. „Denke mal, die werden da entweder auf der faulen Haut liegen oder im Wasser planschen. Immerhin sind sie am Strand und was hat man da am meisten?“ Mit offenen Armen blickte er nun dem Meer entgegen, als wollte er dessen Aura in Empfang nehmen. Als er sich sicher war, dass Velia verstanden hatte, worauf er hinauswollte, ließ er seine Hände in seine Hosentaschen fahren und setzte endlich einen Fuß vor den anderen den Weg entlang Richtung Waisenhaus. „Kommst du?“, fragte er sofort nach. Er wollte nicht unnötig Zeit verlieren. Zwar hatte er es auf einer Seite nicht eilig, auf der anderen war er schon neugierig, wie es sein würde, mit einem Großteil seiner Klasse was in der Freizeit zu unternehmen. Außerdem würde er eine Chance bekommen, Velia im Badeanzug zu sehen und … na ja … am Ende war er immer noch ein männliches Wesen. Da machte es wohl keinen Unterschied, ob Dämon, Mensch oder Werwolf. Wobei es ihn sicherlich nicht anmachen würde, wenn sie nackt als Wolf vor ihr stehen würde. Wobei … „Würde dich das eigentlich stören, wenn du ohne Sachen vor mir aber als Wolf stehen würdest? Also mal ausgenommen der Tatsache, dass ich dich so oder so nicht als Wolf sehen darf. Mädels sind ja gerne mal schüchtern, was ihren Hüftspeck angeht. Was aber, wenn da ein Teppich drüber klebt?“ Der Dämon wählte bewusst die blumigen Formulieren, um dem ganzen nicht den nötigen Schalk zu nehmen, welcher sich zwischen seinen Zeilen vergnügte.