Diese Wohnung befindet sich im Erdgeschoß des Yashidori Wohnbaus und ist mit dem Großteil seiner Räumlichkeiten zum Stadtpark ausgerichtet, auf welchen man von der Terrasse aus einen erstklassigen Ausblick hat. Bewohner dieses Domizils haben zumindest kein Problem mit Lärmbelästigung durch Nachbarn, denn die angrenzende Wohnung wird von einem jungen Paar benutzt, das 1-2 Mal im Jahr auf Isola Urlaub macht. Na, wer's hat ....
Betritt man die Wohnung, so steht man in einem kleinen Eingangsbereich, der durch eine weitere Zimmertüre geradewegs mit dem Wohnzimmer verbunden ist. Bleibt man jedoch noch kurz im Eingangsbereich stehen, schließt rechterhand eine kleine Küche an, die über einen kleinen Bogen zu betreten ist. Die Theke der Arbeitsflächen sind zum Wohnzimmer hin geöffnet, es handelt sich bei der Küche also nicht direkt um einen eigenen, geschlossenen Raum, sondern lediglich um eine Küchennische, die man über den Eingangsbereich, oder - wenn man beweglich genugt ist - über einen Sprung über die Halbwand erreichen kann. Der große Wohnbereich teilt sich in einen Ess-, sowie daran anschließend einen schlichten Wohnbereich. Vom Wohnzimmer aus führt eine Türe in das quadratmetermäßig bescheidene Schlafzimmer, eine weitere in ein Badezimmer mit Toilette. An die Wohnecke anschließend erreicht man durch eine große Glasschiebetür die umzäunte Terrasse, die nicht viel größer zu sein scheint als die darüberliegenden Balkone. Sowohl Wohn-, als auch Schlafzimmer sind mit einer Klimaanlage für die unzähligen, heißen Tage auf der Insel ausgestattet.
Levi machte noch größere Augen als zuvor schon, als Sena ihm erzählte, dass sie für die Wohnung nichts bezahlen müsste, da dass zu ihrem Resozialisierungsprogramm gehörte. "Resoziirgendwas...", ging es dem Engel durch den Kopf, während Sena ihr Gemach betrat. "Wie, du warst noch gar nicht hier?", fragte er und betrat, nachdem er dazu aufgefordert worden war, mit schnellen Schritten die Wohnung, aus Angst, sie könnte ihn dann vielleicht doch draußen vergessen. "Und ich wohn immernoch im verkakkten Waisenhaus...", schmollte und nuschelte Levi beleidigt vor sich hin, nachdem sich ihm die Wohnung im vollen Glanz präsentierte. Und wie modern sie war... Erst jetzt, wo er in der warmen Wohnung stand, bemerkte der Nephilim wie er draußen wohl gefröstelt hatte, da die Nacht nicht ganz so lau war wie befürchtet. Mit zufriedenem Gesichtsaussdruck stand der Junge in der Mitte der Wohnung und genoss die warme Luft und den Geruch von... Umzug? Also war Sena wirklich erst vor kurzem auf die Insel gekommen. Ob sie seinen Kontakt überhaupt gesucht hätte, hätte der Zufall die beiden nicht wieder zusammen gebracht? Leise seufzend drehte sich der Engel einmal um die Achse und folgte den Blicken der jungen Frau zum Tisch, worauf ein großer Karton stand. "Was ist da drin? 'Ne Waffensammlung?", fragte Levi, fand im selben Augenblick aber noch etwas viel Interessanteres und torkelte schnurstracks und mit funkelnden Funkelaugen auf den Kühlschrank zu, der bestimmt mit voll vielen geilen Sachen und Fleisch und Süßigkeiten und Cola gefüllt war...! Wie es bei einer erwachsenen Frau mit Geld bestimmt üblich war!
Ich drehte mich um als Levi die Wohnung betrat. er kam rein und beschwerte sich darüber das er immer noch im Wohnheim war. "Selbst wenn, du hast da doch deine Freunde, oder nicht? Auch wenn es nicht Luxuriös ist. Meinst du nicht das wäre ein Grund dort zu leben?". Sagte ich ihm als ich mich auf den Karton zu bewegte. Ich kümmerte mich nicht besonders darum, was er in der Wohnung machte. Er war ja nun in der Wohnung und die Tür war zu. Also war es doch schon Mal gut. Ich persönlich ging weiter zu der Kiste. Sie war wirklich riesig. Auf dem Deckel klebte ein Zettel. "Als Erinnerung an uns. Keine Sorge. Alles genehmigt.". Ich grinste. So hatten sie mir doch ein Abschiedsgeschenk gegeben, meine Freunde. Ich wollte zwar keins, aber sie waren eben eine Klasse für sich. "Bänder zwischen Soldaten halten bis zum Tod.", sagten sie immer. Lächelnd nahm ich das Taschenmesser aus meiner Jacke und machte den Karton oben auf. In dem Moment fragte mich Levi ob es eine Waffensammlung sei. "Vielleicht.", sagte ich und machte die Box auf. Eine Styroporplatte verdeckte den Inhalt. Ich packte sie zur Seite und schaute den Inhalt der Box an. Ich konnte es nicht glauben. Es war meine Kampfausrüstung. Aber, wie? Wie haben sie das hinbekommen? Ich schaute kurz zu Levi, dann wieder zur Box und begann nach und nach alles auf den Tisch zu packen. Meinen Helm, die Schutzweste, das Hemd unter der Weste, die Hose, und die Stiefel. Auf dem Hemd war mein Name mit Rang geschrieben. "Col. Sena Kashiwazaki". Eine Box war noch am Boden. Eine Holzkiste. Ich nahm sie heraus und räumte die Klamotten an die Seite, so, dass ich genug Platz für die Kiste hatte. Ich legte die Kiste auf den Tisch und entfernte die Deckplatte. "Was zur....", sagte ich kurz laut. Sie hatten mir meine Waffe mitgeschickt? Warum? Ich seufzte. Für mich war das Ding mit Blut überzogen. Ich stand vor der geöffneten Holzkiste. Klasse! Erst jetzt weckte mich der Sound von Leviathan der meinen Kühlschrank entdeckt hatte. "Ich hoffe da drinnen sagt dir was zu. Ich weiß nicht was drin ist.", sagte ich kurz zu ihm. Nur um meinen Blick wieder auf der geöffneten Holzkiste zu versteifen.
"Ich würd gern mit meinen Freunden zusammenziehen, aber das Heim ist auf Dauer scheiße und weil ich noch noch 17 bin, haben die mich sowieso dauernd auf dem Kieker, die Erzieher. Ein paar sind echt zum Kotzen.", beschwerte sich der junge Engel und grinste kurz darauf aber auch schon wieder bei dem Gedanken und den Shitfaces von den Erziehern, wenn sie sehen würden, dass Levi nicht in seinem Zimmer ist. Während sich Sena über den Karton am Tisch hermachte, bei welchem sie nicht abgestritten hatte, dass es sich um eine Waffensammlung handeln könnte, öffnete der Schwarzhaarige den Kühlschrank und wusste nicht so recht ob er weinen oder lachen sollte. "Neeeein...ernsthaft?", sprach er mit sich selbst und ließ den Blick über die 0815-Fressalien gleiten. Aber zumindest Milch war da. Auch wenn sich Levi etwas ganz anderes erhofft hatte - seine letzte Mahlzeit war der Riegel am Nachmittag, kurz bevor er Sky fast im Pool ertränkte. "Gut, dass ich morgen vom Unterricht befreit bin", lachte sich der Junge ins Fäustchen, nachdem er die Milchpackung aus dem Kühlschrank nahm, direkt daraus großzügige Schlücke nahm und sich dann, immernoch mit Trinken beschäftigt, zu Sena umdrehte. Bei dem Anblick ihrer Kampfausrüstung und einer tatsächlichen Waffe verschluckte sich der Engel. "Voll reizend, oder?", fragte er Sena und deutete mit dem Kopf auf das Zeug, das sie soeben aus der Kiste ausgepackt hatte. Immernoch mit der Milch in der Hand - die würde er so schnell nicht mehr loslassen - latschte Leviathan den Rest der Wohnung ab, aus dem Schlafzimmer sah man ihn so schnell aber nicht mehr kommen. "Boooaaahhhh heee ist das weeeeich und grooooß", konnte man seine begeisterten Worte aus dem Schlafzimmer deutlich hören, dicht gefolgt von einem Plumpsgeräusch, das entstanden war, als sich der Nephilim auf das Bett geschmissen hatte. Mit der Milch. <3
Ich starrte immer noch auf die Holzkiste. Erst Levis Kommentar ließ mich wieder aus meinem "Schockzustand" kommen. Er sprach über die Erzieher und wie sie ihm aus dem Hals heraushängen würden. Konnte ich verstehen. Aber bei mir hat er doch auch nicht so rebelliert. Warum also jetzt? Achja. Waisenhaus. Da lag wahrscheinlich das Problem. "Sie wollen doch nur das Beste für dich.", sagte ich mit einem leichten Seufzer. Er kramte immer noch im Kühlschrank rum. Das war an den Geräuschen zu hören. Aber laut seiner darauffolgenden Aussage hatte er doch etwas gefunden. Ich selbst stand noch eine Weile da und betrachtete das Ganze. Levi schien es auch gesehen zu haben. Ich drehte mich zu ihm um als er irgendetwas als reizend empfand. Sah jedoch nur noch, wie er mit dem Kopf in Richtung des Tisches zeigte. "Nicht mal ansatzweise.", sagte ich leise. Ob er es nun hörte oder nicht war mir gleich. Ich packte den Deckel wieder auf die Holzkiste und packte alles wieder zurück in die Kiste. Ich konnte es vor meinen Augen nicht mehr verbergen. Aber vor seinen. Denn, er konnte nicht wissen das ich damit Leben genommen hatte. Und mir das in diesem Moment, wo es passierte, total egal war. Erst im Nachhinein sucht einen so etwas Heim. Und das gerade mich. Als Dämon. Eigentlich sollte ich derjenige sein der Heimsucht, welch eine Ironie. Sobald man dieses Ding in der Hand hat, wird man ein anderer Mensch. Als Levi dann sagte dass er morgen vom Unterricht freigestellt war, sagte ich nichts. Ich ließ es als Fakt im Raum stehen. Ich würde ihn dann Morgen früh einfach liegen lassen. Er musste ja nicht aufstehen. Nun bewegte auch ich mich durch die Wohnung. Ich war Hundemüde. dem Geräusch zu Urteilen war Levi schon im Schlafzimmer angekommen. Ich folgte diesem Beispiel. Doch als ich sah das er mit der Milch im Bett war, konnte ich nicht anders. "Junger Mann.", fing ich an in einem strengen Ton zu reden. "Keine Getränke in meinem Schlafzimmer.", mit diesen Worten zeigte ich aus der Tür hinaus Richtung Esstisch, der nun wieder frei war. "Du kannst am Esstisch machen was du willst. Aber in meinem Haus gelten meine Regeln.". Ich veränderte meine Pose danach nicht. Damit versuchte ich irgendwie meine Ernsthaftigkeit zu untermalen. Ob meine strenge Stimme schon ausreichte? Mal schauen. Abgesehen davon musste ich mich noch umziehen. Was ich in der Zeit wohl schaffen würde, die er in der Küche mit trinken beschäftigt war.
Als Sena richtig reif und erwachsen meinte, dass die Erzieher doch nur das Beste für Levi wollen, antwortete er nicht mehr, sondern dachte sich seinen restlichen Teil. Seine Meinung würde bestehen bleiben, so viel stand fest. Keine zehn Sekunden nachdem der Engel es sich im großen Bett gemütlich gemacht hatte, stand auch schon Sena im selben Raum und anhand ihres Gesichtsausdruckes konnte Levi schon sehen, dass sie irgendetwas störte. Gerade als er den Mund öffnen und etwas sagen wollte, tat sie es aber schon und erklärte in einem strengen Tonfall, dass sie keine Getränke im Schlafzimmer haben möchte. Für kurze Zeit herrschte Stille zwischen den Beiden und Levi sah sie einfach nur an, wanderte mit seinem Blick dann aber weiter zur Milchpackung, die er nicht gerade ungefährlich in der Hand hielt, aus der aber noch nichts ausgelaufen war. "Oh...", schnell drehte der Junge die Milch in der Hand, sodass sie zumindest aus der Gefahrenzone war, stand dann vom Bett auf und streckte Sena die Milch entgegen: "Hier" Mehr als zwei Sekunden dauerte es aber nicht, da realisierte Levi schon anhand ihrer nicht veränderten Pose, dass es vielleicht nicht ganz so angebracht war. Und entschied sich dann dafür, die Milch selbst zurück in die Küche und in den Kühlschrank zu stellen. Eigentlich fühlte sich alles immernoch wie in einem Traum an. "Ich bin gerade in der Wohnung von Sena... Sena, die jahrelang weg war...", ging es dem Engel durch den Kopf, während er nach zwei Scheiben Brot griff und sich diese in zwei Zügen in den Mund stopfte. Und irgendwie war es so anders als früher. Früher war alles egal gewesen, heute wäre es vielleicht nicht ganz so schlecht, wenn er die ein oder andere Sache langsam erfragen würde. Nachdem sein Hunger für die nächste Halbe Stunde gestillt war, lief Levi auch schon wieder zurück zum Zimmer, streckte aber nur langsam den Kopf rein - "Duu, Sena?" - und suchte dann ihre Blicke. "Ich kann schon mit dir hier pennen, oder?", fragte der Engel in einem dann doch unsicheren Tonfall, faltete die Hände zu einer bettelnden Geste und schob die Unterlippe leicht vor. So ein großes Bett... das musste einfach... von Levi benützt werden!
Eine Weile stand ich da. Immer noch mit der Hand in Richtung Küche zeigend, kam der kleine auf mich zu. Ich schaute zwar nicht streng. Aber er verstand schon von alleine worauf ich hinaus wollte. Aber auch das brauchte ein bisschen. Erst hielt er mir die Packung nämlich vor die Nase. Nach der Einstellung "Bring es doch selber zurück". Doch so läuft das nicht. Nicht bei mir. Als er sich dann in Bewegung setzte um die Packung Milch selbst zurückzubringen. Entspannte sich meine Mimik wieder. Ich ging zum Schrank und suchte mein Nachthemd. Das war wohl der Nachteil. wenn man seine Sachen nicht selbst einräumte. Zwischendurch ging mein Blick immer wieder zur Schlafzimmertür. Wäre etwas blöd, wenn ich nackt dort stehen würde, während er dann zurückkam. Glücklicherweise schien er nicht nur die Milch zurückzubringen, bei der Zeit die er brauchte. Ein Glücksfall würde ich sagen. Ich entledigte mich meiner Offiziersuniform und legte sie sorgfältig gefaltet aufs Bett. Nur, um dann mein Nachthemd überzustreifen. Während ich das tat, entwich mir ein gähne. Ich musste wirklich ins Bett. Doch bevor ich dazu kommen konnte. Streckte der Kleine seinen Kopf seitlich aus dem Türrahmen. Er fragte, ober hier wirklich schlafen könne. Ich schaute ihn an. er schien die Milch nicht mehr in der Hand zu haben. Ich schaute ihn an. "Klar kannst du hier schlafen. Was spricht dagegen? Solange du dich benimmst. Hab ich damit überhaupt kein Problem." , sagte ich räumte die Uniform in den Schrank. Nachdem ich die getan hatte, schloss ich die Schranktür und machte auf meiner Seite die Bettdecke hoch. "Das Bett ist groß genug.", mit diesen Worten setzte ich mich auf meiner Seite auf die Bettkante und schaute ihn wieder an. "Ich hab leider keine Schlafsachen für die hier.", lachte ich. Das war mir in der Tat gerade erst eingefallen. "Aber dir wird schon was einfallen.", sagte ich ermunternd zu ihm und grinste. Das war aber auch schon alles was ich tat. Mit einem Dreh lag ich auf einer Seite des Bettes und schlug die Decke über mir zu. Nur noch die Rechte Hälfte des Bettes war frei. Aber diese war bei einem Doppelbett ja groß genug. Ich achtete jetzt nicht mehr auf ihn und schloss meine Augen. "Mach doch dann bitte das Licht aus wenn du soweit bist." . sagte ich noch mitten im Gähnen zu ihm und schloss die Augen. Hoffentlich würde ich gut schlafen. Die Arbeit ging Morgen los.
Der junge Engel wartete nicht mal, bis Sena zu Ende gesprochen hatte, sondern sprang schon nach ihrem ersten Wort mit einem Freudenschrei - "Jippiii" - wieder in das Schlafzimmer. "Ich bin ganz brav", versprach er der Dämonin und musterte sie kurz, als sie sich bereits im Schlafoutfit, nämlich einem Nachthemd, auf ihre Seite des Bettes legte und die Augen schloss. Levi würde wohl lügen, wenn er sich selbst sagen würde, keinen Blick erhascht zu haben, dennoch schüttelte er kurz danach den Kopf und stand noch ein paar Sekunden vor dem großen Bett. Dass Sena keine Klamotten für Leviathan hatte, die er zum Schlafen benützen konnte, war ihm einerseits klar und anderseits auch kein Problem - einen Pyjama oder ähnliches besaß er sowieso nie. "Ich nehm auch gerne so ein Nachthemd", scherzte er noch rum, zog sich im nächsten Moment aber bis auf die Boxershorts aus und schlüpfte dann ebenfalls ins Bett, genau dann, als sie ihn aufgefordert hatte, doch noch das Licht auszuschalten. "Okeeee", meinte der Engel seufzend, stand noch einmal auf, um das Licht zu löschen und pflanzte sich dann wieder schwungvoll ins Bett, deckte sich auf den Bauch liegend zu und schloss die Augen. "Gute Nacht", brachte der Junge noch zwischen den Lippen hervor und fand schneller als angenommen seinen Schlaf. An diesem Tag war viel passiert, da war es auch kein Wunder gewesen.
Ich öffnete langsam meine Augen. Die Sonne schien schon aufgegangen zu sein. Mein Blick wanderte zu Wecker. 7:15Uhr. In 45 Minuten musste ich schon an der Arbeit sein. Also nichts wie los. Der kleine auf der anderen Bettseite schien noch zu schlafen. Dabei wollte ich ihn nicht stören. Langsam aber sicher bewegte ich mich aus meinem Bett und öffnete den Schrank. Was anziehen? Eine sehr gute Frage. Die ich mir leider nicht so einfach beantworten konnte. Ich hatte keine Lust wie ein Depp zur Schule zu gehen. Ich nahm mir einen Schwarzen Rock aus dem Schrank. Danach Suchte ich ein Regal daneben nach einem Hemd, oder besser gesagt, nach einer Bluse. Weiße, kurzärmlige Bluse und schwarzer Bleistiftrock. Eine simple und zugleich gute Kombination wie ich fand. Ich drehte mich nochmal um und schaute ob der kleine noch am schlafen war. Es schien sich aber nichts verändert zu haben. Ich ging ins Bad und begann mich zu duschen. Warmes Wasser! Leider in Kasernen eine Mangelware. Genau so wie große Betten. Aber das war jetzt Nebensache. Ich beendete mein Duschen zügig und zog mich gleich im Bad um. Dabei achtete ich darauf, nicht so viel Krach zu machen. Ich deckte den Tisch und begann zu essen. Ich hatte für Levi zwar auch mit gedeckt. Aber er würde wahrscheinlich wie damals bis zum Weltuntergang durchschlafen. Deswegen machte ich mir nichts daraus, alleine zu Frühstücken. Nachdem ich mein Frühstück soweit beendet hatte. Nahm ich meine kleine Aktentasche und verließ das Haus. Abgeräumt hatte ich nicht, aus dem Grund das er bestimmt auch Hunger haben würde. Sobald er aufwachte. Nun aber, machte ich mich auf den Weg zur Schule. Zu spät kommen ist für einen Soldaten unverzeihlich. Besonders für einen Offizier. Immer als Vorbild vorangehen. Oder auch als Idiot. Das haben auch ein paar geschafft die ich während meiner Dienstzeit vor mir hatte. Keine Ahnung von nichts, aber die Auszeichnungen an der Brust. Hauptsache, das Ego hatte etwas womit es prahlen konnte.
Etwas später als Sena erwachte auch Levi aus seinem Engelsschlaf und wunderte sich natürlich erstmal über das große Bett, in welchem er aufgewacht war. "Hä..?" Unglaubwürdig blinzelte der Junge im Raum umher, dann zur anderen, nun leeren Betthälfte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er realisierte, was gestern alles geschehen war. Immerhin passierte es nicht alle Tage, dass... sie zurückkommt. "Schon wieder weg...", ging es dem Engel durch den Kopf, als er allerdings einen Blick auf sein Handy warf, das kurz vor halb 8 anzeigte, konnte er 1 und 1 zusammenzählen. Sie war wohl schon zur Schule gegangen. Und hatte sich tatsächlich nicht damit unbeliebt gemacht, Levi aus dem Bett zu treten und mit Gewalt zur Schule zu schicken. Im Gegenteil. "Oh mein Gott, ich bin im Hiiimmel~", kurz ließ er sich nochmal nach hinten fallen, starrte an die weiße Decke. Das Bett in Senas Wohnung war um Welten angenehmer, als seines im Heim. Und Sena eine friedlichere Schlafgenossin als Cruel, der mitten in der Nacht manchmal auf wirklich seltsame Ideen kam. Nachdem er noch eine Weile im äußerst weichen Schlafgemach verweilte, kämpfte er sich schließlich doch heraus - seufzend. Wie gerne würde er auch in einer solchen Wohnung leben. Nur in Boxershorts bekleidet steuerte er sein erstes Ziel an, die Küche. Ein breites Grinsen legte sich über das Gesicht des Jungen, als er den (noch?) gedeckten Frühstickstisch saß. Sena hatte ihn tatsächlich miteinkalkuliert - Wunderbar. Nicht lange dauerte es, bis sich der Junge den Bauch vollgeschlagen hatte und ein kurzer Blick auf die Uhr verriert ihm anschließend, dass es bereits sehr spät war und sein Flugunterricht in ein paar Minuten stattfinden würde. Von der Stadt auß, wo Senas Wohnung lag, war es aber unmöglich, in einer solchen kurzen Zeit zur Schule zu gelangen, ohne seine Flügel einzusetzen. "So ein Mist..", zischte Levi genervt als er angezogen vor Senas Türe stand, die er hinter sich geschlossen hatte. Einen kleinen Zettel hinterließ er am Küchentisch, worauf er sich für das Essen bedankte und seine Handynummer hinterließ. Wie bei einen One Night Stand, irgendwie. Nur dass es keiner war. Seltsam aber auch. Der Engel zuckte die Augen zusammen, als er seine Flügel ausbreitete und ein kurzer, aber stechender Schmerz sich langsam von seinen Flügeln aus in seinem Körper ausbreitete. Das war die Verletzung von gestern Nacht, die würde ihm das Fliegen bestimmt erschweren. Nichts desto trotz sprang Leviathan in die Luft und flog tapfer davon, um die große, weite Welt zu erkunden. Oder zumindest um rechtzeitig zum Training zu kommen, von dem er gestern ganz vergessen hatte, dass es stattfinden würde. Normalen Unterricht hätte er sich mit einer gemütlich Krankmeldung bestimmt nicht gegeben, aber Flugstunden wollte er um keinen Preis der Welt sausen lassen.
Kurz nach meinem Verschwinden vom Schulgelände und der darauffolgenden Wanderstunde durch die Stadt war ich nun endlich vor der Wohnungstür angekommen. Mein vorzeitiges Wissen über die Insel zahlte sich nun wieder aus. Ohne dieses hätte ich meine Wohnung wahrscheinlich in zehn Jahren nicht gefunden. Naja, obwohl Wohnblocks ja nicht so leicht zu übersehen waren. Vor der Tür stehend blieb ich erstmal stehen und kramte meinen Schüssel aus der Tasche. Auch wenn ich den Schlüssel relativ schnell gefunden hatte, so nervte mich die Tatsache das ich ihn suchen musste doch ziemlich enorm. Nun öffnete ich die Tür und trat ein. Zum Glück war meine Wohnung im Erdgeschoss. So musste ich wenigstens keine zusätzliche mühe auf mich nehmen und Treppen steigen. Auch wenn das als "zusätzliches" Fitnessprogramm wahrscheinlich sehr nützlich wäre. Denn Schlüssel immer noch in der Hand haltend stand ich nun vor der Hauptsächlichen Wohnungstür, schloss ebenfalls auf und trat ein. Dem Frühstückstisch zufolge, der mir direkt ins Auge fiel, hatte sich Levi dem Frühstückstisch bedient. Aber wo war er? Hatte er nicht gesagt er hatte keinen Unterricht? Mh....was soll's. Er wird seine Beweggründe haben. Erst als ich näher an den Frühstückstisch heranschritt sah ich einen Zettel darauf liegen. "Danke fürs Frühstück!" war darauf geschrieben und eine Handynummer stand darunter. Ich musste kurz schmunzeln als ich das sah. Nahm mir den Zettel und hängte ihn an den Kühlschrank. Nun war auch dieser von außen offiziell eingeweiht. Direkt danach begann ich das ganze Zeug vom Tisch wegzuräumen. Das heißt die Teller, das Brot, die Gläser alles räumte ich wieder weg. Wobei natürlich klar sein sollte das ich das schmutzige Geschirr nicht zurück in den Schrank packte. Ich legte es in die Spülmaschine und betrachtete es somit erst einmal als erledigt. Nun machte ich mich an die Frage heran, was ich denn für den Sportunterricht überhaupt tragen sollte. Klar, Sportsachen....aber so wirklich hatte ich da keine. Das einzige was zur Verfügung stand war meine Tarnhose sowie ein beiges, kurzärmliges T-Shirt wo hinten mit schwarzen Buchstaben das Wort "Ausbilder" draufstand. Ich entledigte mich meiner "normalen" Klamotten und packte mir zuerst die Tarnhose, dann das T-Shirt. Fertig angezogen nahm ich mir den Feldrucksack und packte Bücher über Sportlehrgänge, zwei Wasserflaschen, die Schülerlisten und zwei Hanteln hinein. Der Rucksack wog zwar schon viel, aber bei weitem nicht so viel als wenn das ganze Marschgepäck dort drin verstaut wäre. Ich nahm den Rucksack auf den Rücken und ging wieder zur Wohnungstür. Einen kurzen Blick warf ich noch zurück um zu checken ob auch wirklich alles in Ordnung war, dann machte ich mich auf den Weg zurück zur Schule. Oder besser gesagt dem Sportplatz.