Diese Wohnung befindet sich im zweiten Stock des Yashidori Wohnbaus und ist mit dem Großteil seiner Räumlichkeiten zum Stadtpark ausgerichtet, auf welchen man von einem Balkon in dieser Höhe einen wunderbaren Ausblick hat. Bewohner dieses Domizils müssen sich jedoch des öfteren mit lautstarker Musik und motiviertem Gegröhle der Studentenwohnung nebenan anfreunden. An der anderen Seite schließt die Wohnung direkt an die Wohnung Nr. 12 an, die Balkone beider Wohnungen sind lediglich durch eine untermannshohe Trennwand separiert.
Betritt man die Wohnung, so steht man in einem kleinen Eingangsbereich, der durch eine weitere Zimmertüre geradewegs mit dem Wohnzimmer verbunden ist. Bleibt man jedoch noch kurz im Eingangsbereich stehen, schließt rechterhand eine kleine Küche an, die über einen kleinen Bogen zu betreten ist. Die Theke der Arbeitsflächen sind zum Wohnzimmer hin geöffnet, es handelt sich bei der Küche also nicht direkt um einen eigenen, geschlossenen Raum, sondern lediglich um eine Küchennische, die man über den Eingangsbereich, oder - wenn man beweglich genugt ist - über einen Sprung über die Halbwand erreichen kann. Der große Wohnbereich teilt sich in einen Ess-, sowie daran anschließend einen schlichten Wohnbereich. Vom Wohnzimmer aus führt eine Türe in das quadratmetermäßig bescheidene Schlafzimmer, eine weitere in ein Badezimmer mit Toilette. An die Wohnecke anschließend erreicht man durch eine große Glasschiebetür den Balkon. Sowohl Wohn-, als auch Schlafzimmer sind mit einer Klimaanlage für die unzähligen, heißen Tage auf der Insel ausgestattet.
Schmerzen gingen mir durch die Beine als ich total ausgepowert die Treppen zum zweiten Stock hinter mir ließ. Ich hasste Kofferschleppen. Insbesondere wenn dort mein gesamtes Sammelsorium von Kleidungstücken, Unterlagen und diversen privaten Dingen untergebracht war, und alles insgesamt gefühlte fünf Tonnen wog. Als ich dann das Namensschild mit meinem Namen darauf erblickte machte sich in mir Erleichterung breit. Die ganze Schlepperei hatte ihr Ende gefunden. Zumindest vorerst.
Ich zog meine ganzen Sachen also noch bis zur Tür, ließ sie dort liegen und kramte den Schlüssel heraus den man mir per Post vor meine Anreise geschickt hatte. Große Anforderungen an die Wohnung hatte ich ja nicht gerade, jedoch ließ ich mich überraschen. Es könnte ja sein, dass doch mal etwas positives hinter der Tür auf mich wartete. Ein weiches Bett wäre nämlich genau das richtige was ich jetzt brauchte. Es ging gar nicht anders! Es musste so sein!. Ich drehte den Schlüssel um und öffnete die Tür. Ich sah nur den ersten Teil der Wohnung und mir klappte die Kinnlade herunter. "Also das nenn ich mal eine Wohnung", sagte ich zufrieden zu mir selbst. Die Wohnung sah einfach bombastisch aus! Schöne Möbel, geräumig, und vor allem....ganz für mich allein! Ich konnte es kaum fassen.
Nach all der begeisterung die mich überkam meldeten sich meine Beine wieder zu Wort. Mit letzter Kraft zog ich meine Taschen in den Eingangsbereich der Wohnung und ließ mich auf den Boden fallen. Ob ich hier wohl gut zurecht kommen werde? Ich hatte meine Zweifel und meine Bedenken aber diese hatten sich bei mir immer als unbegründet herausgestellt. Wie dem auch sei. Der erste Tag als Lehrer auf einer neuen Schule. Es klang verlockend udn abschreckend zugleich. Wie regieren die andern Lehrer auf jemand neues? Wie die Schüler? Mein Kopf konnte einfach nicht abschalten. Einige Minuten verweilte ich auf dem Boden der Wohnung. Als meine Beine wieder in der Lage waren mein Gewicht zu tragen stand ich auf und guckte mich in der Wohnung um. Sie war modern eingerichtet und sah sehr einladend aus. Als ich dann den Balkon sah fühlte ich mich wie im Pradies! "Wie genial. Küche...Balkon....Zwei geräumige Zimmer....YUHU!", rief ich und sprang kurz auf. Meine Begeisterung war kaum zu bremsen. Man hätte mir vermutlich auch sagen können das die Welt untergeht und ich hätte es einfach hingenommen. Ich öffnete die Balkontür und trat hinaus. Es war ein wunderschöner Ausblick. Und die Luft war auch gut. Hier könnte ich mein ganzes Leben bleiben dachte ich mir in diesem Moment. Dennoch wollte ich mich später noch mehr mit der Wohnung beschäftigen. Bei meiner neuen Arbeitstelle sollte ich mich vielleicht auch anmelden. Der Nachmittagsunterricht sollte ja fast vorbei sein. Es wäre außerdem eine gute Gelegenheit das Schulgelände kennenzulernen.
Stöhnend schleppte ich den total benommenen Jonathan die Treppe hinauf. Steckte den Schlüssel in meine Haustür und drehte ihn um. Als das *klick* Geräusch zu hören war zog ich den Schlüssel wieder ab und öffnete die Tür. Ich schleppte mich durch den EIngangsbereich bis zu meinem Schlafzimmer. Und lud ihn dementsprechend dann dort auf meinem Bett ab. Ich eilte zurück in die Küche und setzte heißes Wasser auf. Holte einen Lappen den ich wohlgemerkt eine gefühlte Ewigkeit suchen musste. Machte ihn mit kaltem Wasser nass und ging wieder zu Jonathan, legte ihm den Lappen auf die Stirn und eilte wieder in die Küche. Eigentlich wollte ich heute Abend kochen. Und eigentlich hatte ich heute noch andere Sachen vorgehabt. Aber jetzt hatte ich erstmal ein andere Sorgenkind im Haus. Wenn man aber so darüber nachdenkt ist es schon ein Wenig Ironie, oder nicht? Ich meine der Arzt bekommt bzw. braucht Hilfe von einem Nicht-Arzt. Tjaja...so ist das Leben. Während das Wasser im Wasserkocher munter vor sich hinbrodelte holte ich einen Teebeutel aus meinem Koffer, der wohlgemerkt erst zur Hälfte ausgepackt war. Verschnaufend ließ ich mich erst einmal auf einem Stuhl in der Küche nieder um wieder einen ruhigen Puls zu bekommen. So ein Debakel. Und ausgerechnet ich bin wieder mittendrin. Ich bin verflucht....es konnte gar nicht anders sein.
Er wusste nicht wie lange er bewusstlos war... aber er wusste zumindest dass er Bewusstlos war... Seine Sicht wurde wieder normal.. außer ein paar verschwommenen Flecken. Er fühlte etwas kaltes an seiner Stirn... Ein Lappen? WO war er? Was ist passiert? Wie vom Plitz getroffen fuhr er hoch, wobei ihm der Lappen auf die Hose fiel... Er wollte ihn fangen, aber seine Reflexe versagten... er hatte sich noch nicht ganz erholt... "Was war das...", murmelte er, während er den Lappen von seiner Hose nahm, welcher natürlich auch eine nasse Stellte hinterließ, und legte ihn sich auf den Kopf. Nachdem er sich im Schneidersitz mit der Hand den Kopf stützte, fing er an nachzudenken. Was war das nur? Er versuchte die Bilder zu rekonstruieren, die er gesehen hatte. Vor ihm erschien plötzlich, einfach so in der Luft, das Bild der Stadt, welche er gesehen hatte... Er kannte sie nicht. Dann erinnerte er sich an die Explosion... So wie er sich daran erinnerte wurde diese Explosion dann auch in dem Bild gezeigt.. es war wie eine Art schwebender Fernseher der etwas wiederspielte... Aber wieso war die Explosion da? Was war der Grund. Das Bild hielt mitten in der Explosion an und zoomte an die Explosion ran. Ein Stechen fuhr durch seinen Kopf und das Bild löste sich auf. Verdammt! Er hielt sich den Kopf und der Lappten fiel erneut runter, doch diesmal konnte er ihn fangen. Geschickt setzte er sich den Lappen auf den Kopf. Irgendwas wollte nicht.. das Jona sieht was er bereits gesehen und vergessen hatte... Nach einem Seufzer schaute er sich um. "Wo bin ich n' hier?", fragte er sich als er sich in dem Schlafzimmer umschaute...
Nach einer gewissen Zeit hörte der Wasserkocher auf zu brodeln. Ich nahm in von der Plattform und schüttete das heiße Wasser in eine Kanne, die ich zuvor aus dem Küchenschrank genommen hatte. Nachdem die Kanne einigermaßen gefüllt war, schnappte ich mir den Teebeutel und hängte ihn über die Kanne. Ich sah zu wie sich die Schlieren des Tees langsam im Wasser ausbreiteten und das Wasser langsam die Farbe des Tees annahm. Aus meiner Beobachtung riss mich aber eine dumpfe Stimme aus meinem Schlafzimmer. Jonathan musste aufgewacht sein. Ich nahm die Kanne und bewegte mich langsam Richtung Tür. Ich öffnete sie und trat ein und sah Jonathan vor mir sitzen, im Schneidersitz.......mit einem Fleck auf der.......Hose. So lustig es vielleicht ausgesehen hatte, mir war nicht zum lachen zu mute. Ganz und gar nicht. Ich stellte die Kanne auf den Nachttisch und setzte mich neben ihm ans Bett. "Du hast mir vielleicht einen schrecken eingejagt.",sagte ich ihm als ich mit meiner Hand nach seiner Stirn fasste um die Temperatur zu prüfen. Sie war nicht sonderlich warm. Jedenfalls nicht übertrieben. Fieber konnte ich also schonmal ausschließen. Aber irgendetwas musste es ja gewesen sein. "Wie geht es dir?", war daraufhin meine nächste Frage. Ich leugne es nicht, ich machte mir ernsthafte Sorgen. Ich meine...wer tut das nicht wenn vor einem auf einmal jemand in der Stadt fast zusammenklappt aus was weis ich für welchen Gründen. Besorgt schaute ich in sein Gesicht. eEr sah immernoch aus wie eine Vogelscheuche.
Nach einem Seufzer kam plötzlich Eve in das Zimmer. Sie 'Untersuchte' Jona... Hatte er ihr Sorgen bereitet? Das war verständlich... er war ja nicht im besten Zustand.. aber irgendwie war das alles nun vorbei... fürs erste. Lächelnd schaute er sie an. "Sorry, passiert ab und zu.", entschuldigte er sich und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Es ist bisher nur sehr selten passiert... eigentlich nur, seitdem Jona auf der Insel war. Irgendwas an dieser Insel sorgte dafür, das Jona's Selle sich von seinem Körper trennt.. aber was? Die wichtigere Frage für Jona war eher... würde es öfters passieren? Wenn ja hätte Jona ein riesiges Problem. Nach einem Kopfschütteln kratzte er sich an seiner Schulter und schaute Eve lächelnd in die Augen. "Alles Super, zumindest jetzt.", sagte er. Er war wieder da, der Typische Jonathan, die Frohnatur die immer lächelt. Er konnte es selber nicht glauben das ihm etwas aus dem Konzept gebracht hat... Verdammt es hat ihn sogar dazu gebracht aufzuhören zu lächeln... dabei ist diese lächeln, das er immer trägt, das einzige was ihn an seine Familie erinnert.. das einzige was ihm von seiner Familie geblieben ist... Er war wieder in Gedanken verloren, doch diesmal lächelte er dabei. Rasch aufgestanden verbeugte er sich vor Eve. "Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen.", bedankte er sich etwas verspätet und kratzte sich wieder, lächelnd, am Hinterkopf...
Verdutzt schaute ich Jonathan an. Kaum war er wieder wach, lächelte er schon wieder so wie immer. "Trotzdem..", erwiederte ich besorgt. "Das ist nicht normal.Du solltest dich echt mal schlau machen was das ist.". Ich sah zu ihm auf als er vor mir stand und sich verbeugte. Wahrscheinlich aus Dankbarkeit aber was solls. Ich stand ebenfalls auf und ging wieder in Richtung Küche. "Wenn du dich wieder fähig fühlst zu laufen lass es mich wissen.", rief ich ihm noch zu als ich schon um die Ecke war. "Ach übrigends...auf dem Nachttisch ist Tee!", setzte ich in dem Moment noch einmal nach. Den Tee hatte ich nämlich total vergessen. Wieder in der Küche angekommen holte ich mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Mineralwasser. Ich musste jetzt erst einmal was trinken. Doch bevor ich dazu kommen konnte legte ich mein Jackett in den einen Korb für die dreckige Wäsche der links vom Eingang stand. es roch alles nach Rauch. Ich würde mich wohl oder übel duschen müssen. Verdammte Kneipen! Nachdem ich dies getan hatte nahm ich wieder mein Glas und setzte mich an den Küchentisch, wo ich vorher schon einmal saß.
Jonathan nickte mehrmals und beobachtete lächelnd, wie Eve den Raum wieder verließ.... dann schaute er sich um und suchte den Nachttisch... In einer fremden Wohnung aufzuwachen ist schon seltsam. Gesucht gefunden, da war der Nachttisch. Sofort krallte er sich den Tee und ging dann ebenfalls in die Küche, wo er sich zu Eve setzte. Nach zwei Schlücken des Tees lächelte er zufrieden. Lecker! Der Tee war göttlich... und das ohne Alkohol! Naja, Jonathan kennt nicht viele Getränke ohne Alkohol, deshalb ist das so.. als hätte er irgendetwas total neues gefunden. "Schöne Wohnung hast du hier.", lobte er Eve für die tolle Wohnung und schaute sich dabei mehrmals um. Das alles war bestimmt teuer... Jona könnte so nicht leben, er hatte das Geld nicht, weshalb er auch in einer Wohnung lebte, die von der Schule finanziert wird. Lächelnd trank er noch einen Schluck. Die Wärme des Tees verbreitete sich in seinem Körper und lies ihn glücklicher den je wirken. Er hatte zwar bereits genug Energie um zu gehen, aber seine Magie könnte er vorerst nicht benutzen, das musste warten.. es sei denn er würde seine 'Wölfchen' finden. Lächelnd trank er den Tee aus und stand auf. "Ich bin aufm Balkon.", sagte er lächelnd und ging zufrieden und mit neuer Energie auf den Balkon. Geschickt sprang er auf den Balkonrand und setzte sich, mit den Beinen nach unten baumelnd, drauf. Es sah zwar gefährlich aus, aber für Jona war es nichts. Er fliegt tagtäglich in höhen, wo er Flugzeugen begegnen konnte, und das alles ohne Helm. Lächelnd schaute er auf den Park, was für eine schöne Aussicht.
Mit einem Schmunzeln beobachtete ich wie Jonathan den Tee trank und ihn als super bezeichnete. Etwas verwundern tat es mich schon irgendwie. Der Tee war ja nichts besonderes. Na gut, er kam aus England. Aber war das wirklich so wichtig? Eine gewisse Zeit beobachtete ich ihn beim Tee trinken. Als er plötzlich aufstand und zum Balkon ging. Nun gut, das mit dem Balkon konnte ich ihm nicht verwehren. Es war eine geradezu grandiose Aussicht. So viel war sicher. Aber als er sich dann auf das Geländer setzte sah ich schwarz für ihn. Ich stand auf und lehnte mich hinter ihm an die Balkontür. "Würdest du dich bitte vom Geländer runterbewegen?", fragte ich ihn ganz höflich. "Nicht das ich es dir nicht zutrauen würde.....aber bitte tu es, ja?". Mein Gesicht war immernoch in dem gleichen besorgten Ausdruck wie vorher. Nachdem ich ihm das gesagt hatte, stellte ich ihm einen Stuhl auf den Balkon, drehte mich um und ging zurück in mein Schlafzimmer. Ich musste mich jetzt einfach duschen, es war nicht mehr auszuhalten. "Mach's dir ruhig bequem", rief ich ihm noch zu bevor ich im Schlafzimmer verschwand um meinen Bademantel und Handtücher zu holen. Und begab mich daraufhin ins Badezimmer.
Jonathan genoss die Aussicht und die frische Luft. Zwei Vögelchen gesellten sich zu in und spielten mit seiner Hand, welche er in der Luft hin und her bewegte... als würden sie fangen spielen. Dann kam Eve und verscheuchte die Vögel... was heißt verscheuchte, Jona erschrak und wäre fast runtergefallen.. eigentlich verscheuchte er die Vögel. Lächelnd nickte er ihr zu und saß dann Plötzlich auf dem Stuhl, welchen Eve ihn brachte. "Danke.", sagte er und schaute sich den Himmel an. Ob er von zu Hause auch so einen Ausblick hatte? Stimmt ja, er war noch gar nicht zu hause. Kurz fühlte er in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel, welchen er dann auch fand. Wie es bei ihm wohl aussieht? Als Eve das Schlafzimmer betrat und ihm sagte, er solle sich wohl fühlen, hallte plötzlich ein extrem lautes Wolfsheulen von einem weit entfernten Ort bis zur Wohnung rüber. Jona nickte kurz, holte sein Handy raus und schaute auf die Uhrzeit. Viel zu früh. Nach einem Schnippen und einem Magischen, stillen, Schuss, in die Richtung des Heulens, rief er in Richtung Schlafzimmer: "Okaaaay! Daaanke!". Lächelnd saß er da, auf dem Balkon, kippelte mit dem Stuhl und wartete... bis es Dunkel werden würde... oder eine ihm passende Zeit kommt...