Diese Wohnung befindet sich im Erdgeschoß des Yashidori Wohnbaus und ist mit dem Großteil seiner Räumlichkeiten zum Stadtpark ausgerichtet, auf welchen man von der Terrasse aus einen erstklassigen Ausblick hat. Bewohner dieses Domizils haben zumindest kein Problem mit Lärmbelästigung durch Nachbarn, denn die angrenzende Wohnung wird von einem jungen Paar benutzt, das 1-2 Mal im Jahr auf Isola Urlaub macht. Na, wer's hat ....
Betritt man die Wohnung, so steht man in einem kleinen Eingangsbereich, der durch eine weitere Zimmertüre geradewegs mit dem Wohnzimmer verbunden ist. Bleibt man jedoch noch kurz im Eingangsbereich stehen, schließt rechterhand eine kleine Küche an, die über einen kleinen Bogen zu betreten ist. Die Theke der Arbeitsflächen sind zum Wohnzimmer hin geöffnet, es handelt sich bei der Küche also nicht direkt um einen eigenen, geschlossenen Raum, sondern lediglich um eine Küchennische, die man über den Eingangsbereich, oder - wenn man beweglich genugt ist - über einen Sprung über die Halbwand erreichen kann. Der große Wohnbereich teilt sich in einen Ess-, sowie daran anschließend einen schlichten Wohnbereich. Vom Wohnzimmer aus führt eine Türe in das quadratmetermäßig bescheidene Schlafzimmer, eine weitere in ein Badezimmer mit Toilette. An die Wohnecke anschließend erreicht man durch eine große Glasschiebetür die umzäunte Terrasse, die nicht viel größer zu sein scheint als die darüberliegenden Balkone. Sowohl Wohn-, als auch Schlafzimmer sind mit einer Klimaanlage für die unzähligen, heißen Tage auf der Insel ausgestattet.
Aus der Schule heraus musste sie sich erst einmal wieder orientieren. Haruna kam sich immer noch vor wie ein Touristen, die beschloss irgendeine „Sightseeing“ Tour mit zu machen, und die Standpunkte per Karte versuchte zu finden. Jedoch lief sie irgendwo entlang und verlaufen schien sie sich nicht zu haben, als sie bekannte Straßen sah und sich lieber nach ihnen versuchte zu orientieren als von einer Karte her, die ja schön und gut sein kann, aber wenn man keine Ahnung hat wie noch einmal die anderen verlaufenden Straßen hießen und noch gleich aussehen war dies doch etwas schwieriger von einer Karte zu lesen. Als sie endlich an der Haustür ankam und dann zu ihrer Wohnung lief, überlief ihr ein Schauer der Freude, sie schloss die Tür aus und trat anschließend hinein und betrachtete die Wohnung erst einmal richtig, was sie gestern nicht mehr getan hatte, nachdem die Müdigkeit sie befallen hatte. Die offene Küche ging direkt in einen Wohnbereich was der Magierin sehr gefiel. Eine Couch und ein Fernseher standen natürlich auch bereit und einige Kommoden gab es auch, der Fernseher stand ebenfalls auf einer Schrankwand mit zwei Schränken auf jeder Seite und über den Fernseher verlief auch ein Brett auf denen einige Dekorationen standen. Das große Bad befand sich im Flur in der Nähe des Vorraumes und die Terrasse die sich im hinteren Teil der Wohnung befanden. Das Schlafzimmer ging ebenfalls vom Flur ab und lag somit in einer unmittelbar, gegenüberliegenden Linie zum Bad. Im Schlafzimmer befanden sich Nachtische, ein Doppelbett und wieder eine Schrankwand die mehrere Kleiderschränke umfasste sowie auch eine Schublade über der ebenfalls ein Fernseher stand und daneben ein etwas größere Kabine. Als sie das verwüstete Bett sah rieb sie sich erst einmal den Kopf. Man sieht das wieder unordentlich aus. Die Koffer standen ebenfalls noch im Zimmer herum und sie fing erst einmal an das Bett wieder herzurichten. Als sie damit fertig war öffnete sie die Jalousien und fing an die Koffer auszupacken, danach verstaute sie die Koffer unter dem Bett und nahm sich neue Klamotten aus den Schrank und verschwand einen Raum gegenüber in dem Badezimmer. Unter der Dusche fühlte sich die wärmende Hitze angenehm an und das Wasser ergoss sich sanft über ihren Körper. Als sie mit ein schamponieren und Haare waschen fertig war duschte sie sich noch einmal ab und stieg dann aus der Dusche wieder heraus, um sich abzutrocknen. Danach föhnte sie sich ihre Haare trocken und zog sich wieder an ehe sie die Terrasse besichtigte und sich dann mit einen Buch auf einer Liege niederließ. Der Ausblick war echt wunderschön und das Zwitschern der Vögel war sehr angenehm.
Mit einem kleinen Köfferchen war ich angereist, und diese Hinreise war nicht gerade etwas, das ich unter 'bequem' verstand. Bequem war vielleicht der Begriff für den Sarkophag, in welchem ich für einige Jahre totgeglaubt eigentlich nur geschlafen hatte; bequem war vielleicht eine Zugfahrt mit Avril-Lavigne-singenden Franzosen; vielleicht war für manche Menschen auch auf einem Nadelkissen sitzen bequem. Die Hinfahrt war es nicht. Nicht nur, dass ich quer durch's Land reisen musste, und das die meiste Zeit in engen Regionalzügen (für den Shinkansen reichte mein Geld einfach nicht), es war einfach eng und mufflig; ich musste auch eine Schifffahrt von einer Stunde auf mich nehmen, auf welcher das gesamte Boot mehr gewackelt als gefahren ist. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass sich mein Mageninhalt wie eine Waschmaschine drehte, dabei hatte ich nicht wirklich was gegessen - Und wenn einem schlecht war, und nichtmal der Magen etwas beinhaltete, von dem er sich erleichtern konnte...ich wusste nicht, ob ich nicht lieber gerne kotzen würde.
Meine Füße stampften, ich selbst schlingerte eher einen Weg entlang. Der Kapitän hatte mir den Weg beschrieben, aber so wirklich hatte ich nicht zuhören können; darum war ich einfach in die erste Richtung gegangen, in die er gezeigt hatte. Ich sah runter auf meine leicht wabbelnden Schenkel und blieb schließlich vor einem Haus stehen, dass in einem eher ruhigen Stadtteil war, sah mich um und sah eine hübsche Frau, die auf einer Terasse las. Sie sah richtig gut aus, soweit ich das aus der Entfernung beurteilen konnte und ich zupfte nervös an den Verbänden an meiner Hand. Auch meine bleichen Wangen röteten sich, und ich betrachtete sie für ein paar Momente, bis ich zur Besinnung kam und sie einfach ansprach. "Entschuldigen Sie; wissen sie wo der...örtliche Schulkomplex ist? Ich fürchte, ich habe mich verlaufen." Ich hoffte, gleich heute müsste ich keinen Unterricht machen, vor allem weil ich, völlig unqualifizert war.
Als Haruna so da vor sich hin der Natur horchte und in dem Büchlein weiterlas wusste sie nicht, dass sie bereits jemand beobachtete. Als sie sich nur kurz vom Buch abwandte sah sie eine Frau oder ein Mädchen so genau hatte sie es nicht gesehen. Das diese dann jedoch Haruna ansprach hatte sie vorerst auch nicht bemerkt weil sie dachte sie würde gar nicht angesprochen werden. Als sie sich dann aufrichtete und sah dass die Person mit ihr gesprochen hatte schaute sie, sie erst an und ging dann über die Terrasse näher zu ihr heran. „Geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen ein wenig krank aus. “ Die Magierin deutete auf die Wangen die leicht gerötet waren. „Haben sie sich vielleicht erkältet? “, fragte Haruna etwas verunsichert. „Ach … und ja ich weiß wo sich der Schulkomplex befindet, komme gerade selber von dort. Hab mir allerdings zwischen meinen Freistunden von den Schülern eine Pause gegönnt. Aber es macht echt nichts sich zu verlaufen, das ist mir auch passiert, allerdings haben sie noch Glück ich bin in irgendeinem Bambuswald gelandet, erstaunlich das ich bei den ganzen Sträuchern überhaupt noch hinaus gefunden habe“, sagte sie etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Aber etwas bleich sieht sie wirklich aus … ach wo bleiben meine Manieren? „Möchten sie vielleicht etwas trinken?“, immerhin fragte sie das zu Recht sie sah wirklich nicht gut aus. So ging es ihr vor ein paar Tagen auch noch, als sie erst angekommen war und keine Ahnung hatte wo sich was befindet. Da hatte sie ja noch Hilfe von diesem, mit sich selbst redendem Typen erwartet. Gesehen hat sie ihn bisher aber nicht noch einmal. Vielleicht war es auch besser so, er war wirklich seltsam, vor allem wie er mit der Waffe auf sich und auf die Magierin gerichtet hatte. Aber naja war ja seine Sache, sie konnte nur von Glück sagen das sie noch so ganz ohne weitere Zwischenfälle davon gekommen war. Sie konzentrierte sich jedenfalls wieder auf die Person ihr gegenüber und schaute sie mit einen freundlichen Lächeln an, vielleicht könnte es ihr ein wenig helfen, da sie ja doch sehr verunsichert wirkte und von Haruna konnte man eine Ruhe auch gut abschauen, da sie nur sehr schwer aus der Fassung zu bringen. Vielleicht wirkte auch ihr Lächeln etwas beruhigend, aber das musste sie erst noch herausfinden.
Zunächst dachte ich - ha - die ignoriert mich. Etwas enttäuscht wollte ich zunächst nicht nochmal auf mich aufmerksam machen. Dann - so dachte ich mir trotzig - sollte ich vielleicht doch nochmal mich vielleicht, räuspern? Aber ich brauchte nicht wirklich lange darüber nachzudenken, da sie mich mittlerweile bemerkt hatte und behutsam ansprach. Jedoch antwortete sie nicht sogleich auf meine Frage, sondern befragte mich nach meinem Befinden. Gut, ich hatte gerötete Wangen und von Natur aus eine extreme Blässe, aber das war doch kein Indiz für eine Krankheit, oder? Etwas verwirrt sah ich sie an und dachte mir, vielleicht war das ja ein leiser Hinweis darauf, dass ich wirkte, als wäre ich von dem wenig Kofferschleppen schon völlig außer Puste - völlig fertig. Sah ich so untrainiert aus? Ein wenig beleidigt sah ich auf den Boden, dann wieder auf. Es lag wohl eher an meiner Figur und meinem Selbstbewusstsein, dass ich gleich annahm, sie würde mich beleidigen wollen (oder eben nicht beleidigen wollen). "Kann gut sein.", sagte ich leise, denn mir schmeichelte einerseits auch ihre Besorgnis, die ich aufrecht erhalten wollte. Sie musste sicher auch Lehrerin sein, so gewählt wie sie sich ausdrücken konnte, ich war gleich beeindruckt. Selbst hatte ich nie eine ausgewählte Erziehung oder ähnliches genossen, auch Pädagogik hatte ich nie gelernt (dafür dann eher das Fälschen von Papieren, weswegen ich mich aber niemals wirklich als kriminell anerkannte.) Sie kam näher und ich musste mich dem unglaublichen Drang hingeben, sie gleich vertraulich zu behandeln. Sie war eine hübsche Frau, und darum fiel ich auch sogleich auf sie herein. Selbst hatte sie sich auch schon verlaufen, weswegen ich belustigt grinsen musste, sie mit meinen geröteten Wangen geradezu anstrahlte; Bambuswald hörte sich nicht gerade ungefährlich an, weswegen ich auch gleich wieder das Lächeln verlor: Die Insel war mir noch nicht geheuer, was sicher normal war, wenn man sie noch nicht kannte. Aber der Zufall, dass sich dort so viele Wesen befanden, stimmte mich nicht wirklich sicher; kein Wunder, hatte ich doch immer unter Menschen gelebt. "Das kommt wohl öfters vor.", erwiderte ich und lächelte wieder, denn ich hatte richtigen Gefallen an ihr gefunden; erst recht, als sie mich einlud. "Das ist aber aufmerksam..", versuchte ich ihre Redeweise zu imitieren, diese unglaubliche Höflichkeit wollte ich auch ausstrahlen; Fröhlich und höflich, ich hatte einen erstklassigen Eindruck von ihr. "...Aber ich kann doch nicht...sie jetzt stören....Naja, gut, auf eine Tasse Kaffee würde ich mich gerne einladen lassen.", stimmte ich doch ein, was vermutlich nicht ganz so höflich daherkam.
[out: sry für den kurzen Post, grad voll keine Zeit >.<]
Auf die Fragen die ihr die Lehrerin gestellt hatte reagierte sie, Harunas Erachten nach, eher etwas gleichgültig was die leise Stimme nur noch unterstrich. Auch davor bemerkte sie, dass die Person ihr gegenüber etwas nachdenklich aussah, vor allem wie sie zu Boden schaute machte Haruna nervös. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Ein wenig betrübt schaute sie die Frau dennoch mit einem standhaften Blick an. Erst als sie wieder aufblickte fühlte sie sich wieder etwas fröhlicher. Sie dachte schon sie hätte was gesagt, was nicht nett war und etwas richtig Unpassendes. Immerhin wollte sie auf gar keinem Falls das die Frau ihr gegenüber das missverstand. Die Magierin schaute etwas nachdenklich, bei all dem ungeplanten Tag, wurde sie das Gefühl nicht los etwas vergessen zu haben. Es verging einige Zeit bis sie erst merkte was fehlte, aber vorerst brabbelte sie weiter fröhlich drauf los. “Ja das ist hier teilweise, meiner Meinung nach auch nicht schwer einfach vom Weg abzukommen“, sagte sie und erwiderte ihr Lächeln. Als die Frau ihr gegenüber erst verneint die Einladung anzunehmen verschwand das Lächeln der Magierin und sie schaute etwas traurig drein, Zum Glück änderte sie schließlich doch noch ihre Meinung und Haruna öffnete die Türen und zog die Frau schnurstracks hinter sich her in das Wohnzimmer mit der offenen Küche. “Setzen Sie sich ruhig“, sagte sie freundlich und zeigte auf den Tisch der hinter einer Couch an der Wand stand. Haruna fuchtelte in den Schränken zwei Tassen heraus und schaltete die Kaffeemaschine ein, die auch gleich einige laute Geräusche von sich gab, als altes, verschmutztes Wassers durch die Öffnung, durch der der Kaffee normalerweise läuft, in eine darunter gestellte, kleine Tasse tropfte. “Was möchten Sie denn genau für einen Kaffee? Einen Latte Macchiato, einen Espresso oder doch eher einen normalen Kaffee mit viel oder weniger Milch? Ach und eh ich es vergesse, ich bin Haruna Hinamori, Lehrerin an der Schule des Waisenhauses Shima no Koji“, sagte sie noch schnell an den aneinander gehäuften Fragen. Wahrscheinlich kam dies auch ein wenig peinlich rüber, immerhin brabbelte die Lehrerin endlos und stellte sich nicht ein einziges Mal vor. Naja Haruna eben wie sie leibt und wie sie lebt. Sich dessen jedenfalls im Klaren hätte sie sich den Kopf gegen den Schrank, knallen lassen können. Was Peinlicheres gibt es ja nicht einmal. Jedenfalls schaute sie etwas verstört, so als würde sie sich wirklich jeden Moment wo den Kopf durchrammen, auf die Tassen und kippte anschließend das schmutzige Wasser ins Waschbecken und stellte die kleinere Tasse weg.
Sie bestätigte mich in der Vorahnung erneut, dass das hier wie das Labyrinth des Zyklopen sein musste. Meine plumpe Hand grabbelte nervös an meiner Kleidung und ich sah mich um; es lag also nicht nur an mir. Die Gegend in die es mich getrieben hatte, war recht nett, weswegen ich diesen Umweg auch nicht sonderlich schlimm fand, aber meine Füße dankten es der netten Person, dass sie mich sofort in ihr Haus einlud [was mich zurecht ein wenig misstrauisch stimmte]. Sie wartete jedoch nicht darauf, dass ich selbst eintrat - nein, sie zerrte mich voller Freundlichkeit ins Haus und ich machte mich auf verschiedene Dinge gefasst. Meine Fantasie ging von Überfall bis große Liebesaktion, doch ich beruhigte mein klopfendes Herz damit, dass das nur in Filmen passierte. Ich würde nicht sofort hier die große Liebe finden, oder? Meine Füße dankten es ihr wirklich - ich durfte mich setzen und suchte mir einen gemütlichen Stuhl aus. "Vielen Dank" - ich hatte es ganz vergessen, da ich ein wenig überrumpelt war. Ich betrachtete das Sofa, auf welches ich mich setzte und sich anfühlte, als würde man auf kleine Wölkchen fallen; sah mir die Einrichtung an und war beeindruckt, blickte zur Kaffeemaschine und antwortete überfordert: "Kaffee schwarz, bitte." Ob ich auch so eine nette Wohnung bekommen würde? Als Lehrerin verdiente man vermutlich nicht sehr schlecht. Sogleich war ich recht aufgeregt und begeistert, von meiner hilflosen Gaunerei und dem damit verbundenen Erfolg - solange man mich nicht erwischen würde. "Die Einrichtung ist sehr nett, so wie das ganze Haus.", schmeichelte ich der hübschen Frau und wartete auf das dampfende Getränk. "Haruna?", fragte ich nach, ein reichlich seltsamer Name, so schien es mir zumindest, ich nickte und vergaß glatt, mich vorzustellen: "..Uhn, ich bin Mariem Butterblume, nennen sie mich bitte Rem.", stellte ich mich selbst vor und lächelte, sodass ich mir glatt vorstellen konnte, dass mein eh vor Schweiß glitzerndes Gesicht aussehen musste wie ein Hefekuchen. Schnell ließ ich das Lächeln auch schon wieder. Sie war also Lehrerin - wie ich es erwartet hatte. Während sie geschäftig Tassen umräumte, lehnte ich mich vorsichtig zurück und konnte mir ein Grinsen kaum verkneifen. So schlecht hatte ich es hier nicht getroffen.
[out: sorrysorrysorrysorry, dass du so lange warten musstest ;_;]
Anscheinend war die Frau, die sich etwas misstrauisch auf das Sofa setzte doch ein dankbar über die Gastfreundlichkeit von Haruna. Es ließ sie etwas lächeln denn sie wirkte wirklich etwas erschöpft und verplant zu gleich. Als die Frau, die sich kurz darauf als Mariem Butterblume vorstellte, äußerte was für einen Kaffee trinken mochte, schritt die Magierin sofort zur Tat und drückte an der Kaffeemaschine etwas wirr durcheinander herum, ehe sich die Tasse füllte. Als Mariem, oder wie sie genannt werden mochte, Rem, den Namen Haruna nachfragte nickte die Lehrerin nur darauf. „Ja Haruna. Ich find ihn auch seltsam, vor allem da ich Engländerin bin. Meine Ziehmutter allerdings war eine Japanerin und gab mir deshalb auch einen japanischen Namen. Sie zog damals nach England, weil sie ihren damaligen Ehemann kennen gelernt hatte als er in Japan eine Zeit lang studiert hat, so wie sie mir das erzählt. So haben sie sich jedenfalls kennengelernt und dann verstarb ihr Mann bei einem Autounfall und zwei Jahre später lag ich vor der Haustür. Ausgesetzt, nach der Entbindung meiner leiblich Mutter, aber ich bin froh das ich eine Mutter wie Suki hatte, wenn ich ehrlich bin gib ich mich auch damit zufrieden und will meine leiblichen Eltern am besten auch nie kennenlernen.“ Sicherlich hatte Rem das nicht interessiert, aber naja um den Hintergrund zu erfahren woher oder wohl eher wie man auf diesen Namen kommt, hatte sich die Frage nun beantwortet. Als sie nun beide Kaffee fertig hatte, ging sie zu dem Sofa und stellte die beiden Tassen auf den Tisch, schnell holte sie noch zwei Löffel, eine Milchkanne und Zucker, ehe sie sich neben Rem hinsetzte. „So, bitte sehr.“ Haruna schaute sie mit einem Lächeln auf den Lippen an, womit sie die Frau direkt anstrahlte. „Aber zu Ihrem Namen, er ist sehr schön, vor allem Butterblume klingt sehr freundlich und schön“, sagte die Lehrerin ehe sie unter ihrem Kaffee noch etwas Milch und Zucker unterrührte und schließlich von dem heißen Getränk einige kleine Schlucke nahm. „Und ja mir gefällt die Einrichtung auch sehr, wahrscheinlich ist das ganze Gebäude eines für Lehrer der Schule so wie ich es vermute.“ Sie schaute sich kurz im Raum um und rieb mit der Handfläche an der Wand der Tasse ehe sie sich Rem zuwandte. „Und was machen Sie hier? Sind Sie auch eine Lehrerin oder doch eine Schülerin?“ Etwas verunsichert schaute Haruna die Frau an, immerhin wusste sie nicht wie alt sie war und konnte das nicht festlegen, da sie sehr jung aussah.
Ich schaute mich weiter in der wirklich lichten und hübschen Wohnung um und fragte mich, ob ich auch soetwas bekommen würde. Wo man das wohl beantragen musste...? Das Sofa vor allem war göttlich. Ich sank in die Kissen und fühlte mich wie im Himmel, auch wenn das die Nachwirkungen der anstrengenden Reise sein konnten. Meine Füße streckte ich ein wenig von mir, sodass sie heftig knackten, doch ich hoffte, dass man dies 'Haruna' einfach nicht bemerken würde, so geschäftig, wie sie Kaffee zubereitete. Soeben wollte ich schamlos - so wie andere es wohl empfunden hätten, ich jedoch es für völlig normal hielt - nach Keksen zum Kaffee fragen, oder zumindest nach ein wenig Gebäck; wurde aber in meinen Gedanken an süße Leckereien schon abgelenkt. Ich weiss nicht ganz, wie das geschah, aber plötzlich erzählte sie mir von den Eltern, die sie ausgesetzt hatten und ihrer Ziehmutter, die ihren Mann verloren hatte. Erstarrt blickte ich sie an und hielt wie durch ein Wunder die Kaffeetasse in der Hand, auf halbem Weg zum Mund gehoben, denn die Erzählung kam sehr spät in meinem Hirn an - als hätte ich erwartet, sie würde niedlich übers ruhige Wetter plaudern, wo man nur mit dem halben Ohr hinhörte - und währendessen nach interessanteren Gesprächsthemen suchte. Doch jetzt hatte sie mir so einfach so einen großen Teil ihrer Vergangenheit anvertraut obwohl ich gar nicht wusste, ob ich die richtige Person für sowas war. Etwas erschrocken saß ich erst einmal da, für ein paar Schrecksekunden und konnte nichts sagen, nichts tun, hielt einfach nur den Mund offen. Ich war so ganz und gar nicht richtig für menschliche Probleme, denn egal worum es ging, ich konnte entweder nichts, oder nur völlig falsche Sachen sagen. "Das ist gut.", sagte ich schließlich und meinte damit, dass es gut ist, dass sie ihre Ziehmutter mag, und keinen Bedarf hatte, die echten Eltern kennenzulernen, denn immerhin waren die scheiße. Aber als ich es aussprach klang es richtig falsch - als würde ich sagen, dass das, was ihr passiert war, gut war. Ich überlegte, ob ich es versuchen sollte, richtig zu stellen, wusste aber, dass ich mich um Kopf und Kragen reden würde - also schwieg ich und schaute in meine Kaffeetasse hinein, in der Hoffnung, sie würde verstehen. Sie wechselte das Thema, als wäre es eine dreckige Unterhose - völlig selbstverständlich und ich saß mit steifer Miene auf dem Sofa und konnte mich kaum rühren, auch fast noch nicht, als es plötzlich um meinen Namen ging. Sie fand ihn schön, was mich sofort wieder aus der apathischen Starre holte und mich grimmig schauen ließ. "Freundlich und schön?", ich wollte grunzen, unterließ es aber, "Naja." Mehr sagte ich nicht. Ständige Hänseleien, nervige Kindheitserinnerungen, irritierte und belustigte Erwachsene - ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, aber schön fand ich den Namen nie. Ich nickte, als sie zur Einrichtung zu sprechen kam und widersprach, als sie mich fragte, ob ich Schülerin war. Etwas zu auffällig meinte ich: "Nein, natürlich nicht!", ohne unhöflich zu werden, aber ich war kurz davor, heissblütig aufzuspringen. Ruhhhig, dachte ich, so schnell und du fliegst auf. "Also, ich bin Lehrerin.", stellte ich nochmal nachdrücklich klar und nahm einen Schluck Kaffee. "Der ist wirklich gut." Ich seufzte dann wohlig auf und redete weiter: "Man mag es mir nicht glauben, durch meine Fülle hab ich ein sehr rundes Gesicht und zusätzlich mit der Größe glaubt man, ich wäre wohl eine winzig kleine Schülerin, aber im Grunde bin ich 27, also ganz schön alt. Geistesabwesend streichelte ich über meine Bandagen an den Händen und dämpfte die Stimme: "Wie alt sind Sie denn, wenn ich fragen darf?"
Haruna schaute, noch während sie den Kaffee zubereitet hatte, selbstverständlich immer wieder zu ihrem Gast hinüber, vielleicht wollte sie immerhin noch etwas fragen, man kann ja nie wissen. Aber ihren Zügen entsprechend konnte sie wenigstens zufrieden feststellen, dass sie es hier in dem kleinen Heim sehr gemütlich fand. Zugegeben, das Sofa war wirklich sehr angenehm, auch das hatte sie letzten Abend festgestellt und wenn sie sich nicht doch dazu entschlossen hätte ins Bett zu kriechen, hätte sie die Nacht auf dem Sofa verbracht. Ein leises Knacken vernahm sie nur noch und wurde kurzer Hand aus ihren Gedanken gerissen, wo dies jedoch herkam hinterfragte sie und beachtete es, in der Erwartung darauf, es würde erneut ertönen nicht. Schließlich hörte sie öfters ein Knacken vom Fernseher, oder allgemein wenn irgendetwas den Anschein macht umzufallen, dann aber doch liegen oder stehen bleibt so wie es ist oder gewesen wäre. Als die Magierin jedoch über ihre Familie gesprochen hatte, schien es Rem anfangs nicht wirklich zu interessieren, als würde man gegen eine Wand sprechen weil eine Person nicht zuhört, doch als sie Haruna erschrocken und mit offenen Mund da saß wusste sie nicht Recht was zu tun. Entweder dachte sie gerade darüber nach was passiert sei und das wurde kombiniert mit einem Schock den man gerade erhalten hat oder keine Ahnung was dieser Blick zu bedeuten hatte. Etwas erstaunt über ihr Verhalten blickte sie die fassungslose vor ihr an, bis sie meinte es sei gut. Etwas irritiert schaut ich sie an. Immerhin, was war gut? War es gut das sie jemanden wie ihre Ziehmutter gefunden hatte, sie mochte und das auch gegenseitig beruhte, aber sie auch nur bereit dazu war weil sie einsam war, oder das das sie ihre Eltern nie kennengelernt hatte? Sie wusste gerade gar nicht mehr zu sagen und fragte sich in Gedanken was genau sie meinte. Sicherlich dachte sie sich aber nichts Böses dabei, immerhin schien sie danach zu überdenken was sie gesagt hatte und Haruna verstand aucch prompt danach was sie meinte. „Ja das ist es“, sagte sie etwas unverständlich und, sowie nachdenklich, ihr Blick irgendwo rauf in den Raum gerichtet. Als sie in die Kaffeetasse schaute, fragt sich Haruna ob sie leer war und sie eventuell noch etwas anderes trinken möchte. Als dann jedoch die Lehrerin das Thema gewechselt hatte schien Rem ziemlich verwirrt, mit steifer Miene schaute sie die Magierin an und das verunsicherte ob sie nicht lieber den Mund halten sollte, aber so wie Haruna war ließ sie das nicht lange auf sich sitzen und quasselte fröhlich drauf los weiter, so als hätte sie es gar nicht gestört. Aber es störte sie ja auch nicht immerhin hatte sie dennoch eine schöne Kindheit und das ist ja wohl das Wichtigste, von daher ließ sie sich nicht weiter beirren und auch ihr grimmiger Blick störte sie nicht. Anscheinend gefiel ihr, ihr Name nicht aber dafür konnte Haruna ja nichts. Sie fand ihn sehr schön, vor allem hatte gerade ihr Nachname etwas. Auch ihr Kommentar war etwas mager und als sie Harunas Worte wiederholte nickte sie nur mit einem ehrlichen Lächeln. Haruna hatte sie ja bereits gefragt ob sie Lehrerin oder Schülerin sei, teilweise schrie sie die Magierin beinahe an als Rem verneinte das sie keine Schülerin sei. „Achso. Ich dachte sie wären eine Schülerin. Oh Verzeihung“, sagte sie etwas belustigt, ihrer eigenen Dummheit im Klaren. „Dann darf ich sie ja schon einmal recht herzlich im Kollegium begrüßen.“ Rem nahm wieder einen Schluck aus der Tasse und nun war sie sicher, dass der Inhalt doch noch nicht ausgetrunken wurde. „Ja das ist er. Wie ich diesen Kaffee liebe, am liebsten könnte ich ihn im Baden und literweise davon trinken. Metaphorisch gesehen natürlich“, sagte sie etwas beherzigt darüber. Ja Haruna ist eine Engländerin die über sich und anderes lachen konnte. „Nun ja ich hätte sie sehr viel jünger eingeschätzt und meine Liebe, Frauen fragt man nicht nach ihrem Alter“, erzählte sie noch kurz und knapp mit einem zwinkern. Eigentlich müsste ihr das Bekannt vorkommen… „Aber falls sie es dennoch wissen wollen ich bin 23 Jahre alt.“