Ein kleines und nettes Cafe, indem man in Ruhe seine Zeitung lesen kann ohne gestört zu werden. Viele kennen sich hier einander und sind offen zu fremden Leuten. Die alten, gelben Stühle und Sitzbänke drinnen und draußen sehen teilweise schon etwas mitgenommen aus, dennoch sind sie gemütlich und laden zum Verweilen ein. Die Tresen sind oft für die Stammgäste reserviert, die Fußballspiele im Fernsehen betrachten können. Oft finden sich hier auch Jugendgruppen, die sich einen nach dem anderen Eisbecher in die Figur stellen - es soll hier aber auch die besten der Insel geben! Auch ist es möglich, sich im Vorbeigehen beim Eisstand vor dem Cafe ein selbstgemachtes Tüteneis in verschiedenn Sorten mitzunehmen.
Unzufrieden zog Mikhail die Mundwinkel nach unten, als sein neuer Kumpel sagte er würde keine Mädchen kennen, die man anrufen könnte. Also blieb es wohl doch nur bei ihnen beiden? Da hatte jemand wohl keine Lust seine weiblichen Bekanntschaften zu teilen. Es konnte doch nicht sein, dass Arata wirklich niemanden kannte, der spontan in die Stadt kommen würde, um gemeinsam ein bisschen die Straßen unsicher zu machen. Zumindest, bis der Sonnenuntergang irgendwann die Ausgangssperre einläutete. „Lahm“, gab Mike unmotiviert zurück und hob sich schwungvoll von der Bank, um dem Weißhaarigen zu folgen. Hier herumzulungern brachte auch nichts. Wenigstens nahm Arata Rücksicht auf seine Bitte den Rauch nicht in seine Richtung zu pusten. Das gab einen Pluspunkt, schätzte er. Auf die Frage, ob er ein Tierwesen wäre, wandte Mikhail sich dem anderen zu und bleckte eher demonstrativ (und nicht als Ausdruck der Aggression) die Zähne, um die scharfen Reißzähne freizulegen. Die waren zwar keinesfalls so spitz wie die eines Vampirs, traten allerdings deutlicher hervor als die eines normalen Menschen. „Ich bin ‘n Werwolf, kein Schoßhündchen. Tierwesen, tzz … “ Kopfschüttelnd wandte er sich wieder ab. Dass seine Rasse auf Isola eventuell negativ behaftet war, wusste er. Intensiv hatte Mike sich mit dem Vorfall nicht beschäftigt, da er zu jener Zeit noch nicht auf der Insel gewesen war, aber es muss wohl ziemlich übel gewesen sein. Hielt ihn trotzdem nicht davon ab sich als das vorzustellen was er eben war. Nicht dass er übermäßig stolz auf seine Rasse war, aber verheimlichen wollte er das auch nicht. „Was bist du? Ein Dämon oder so?“, fragte er nun doch aus Neugier. Natürlich kam prompt die Gegenfrage — würde Mike nicht irgendwelche Mädchen kennen? Er fühlte sich seltsam ertappt. „Klar, kenn‘ ich welche! Aber meine Klasse hatte gerade Sport und die müssen jetzt bestimmt alle noch duschen und sich schminken und … sowas.“ Tatsächlich gab es niemanden, den er hätte anrufen können. Anfangs hatte Mike sich noch bemüht, in der irrationalen Hoffnung sein Fluch würde auf dieser Insel nicht wirken. Aber das tat er und seine Mitschüler vergaßen ihn genauso schnell wie in der Heimat. Also hatte er es sein gelassen. „Lass zurück zum Wohnheim. Da treffen wir eher wen, den wir kennen, als hier“, schlug er unverbindlich vor und zuckte mit den Schultern. Ohne Kohle in der Stadt herumzulaufen, war eben alles andere als spannend. Auch wenn Mike zugeben musste, dass Aratas Gesellschaft seinen Trip ins Zentrum um mindestens fünfzig Prozent aufwertete.
Ob ich stolz auf mich war? Aber sicher doch. Zu hundert Prozent. Auf jeden Fall! Nicht nur das ich den richtigen Weg zu dem Eiscafe fand, nein, ich konnte den beiden Neulingen unterwegs auch noch andere Orte der Insel zeigen, an denen wir vorbeikamen. Nachdem wir das Wohnheim verlassen hatten, ignorierte ich die Bushaltestelle – immerhin ist es bis in die Stadt ja nicht ganz so weit – und wir gingen am Laubwald entlang. Dies Mal war ich nicht so dumm und ging rein. Der Wald war mindestens doppelt so groß wie diese Insel und raus hätte ich dort nie wieder gefunden. Manchmal lernte ich also aus meinen Fehlern. Genau das erzählte ich den beiden auch. Also das der Wald übertrieben groß sei und man nie wieder herausfindet, wenn man da hereingeht. Ich war eine gute Reiseführerin. Mein Weg führte uns die Westküste entlang, was sehr angenehm war, da vom Meer eine frische Brise zu uns geweht wurde und es sich nicht mehr so schrecklich anfühlte bei 30Grad eine Inselwanderung zu machen. Begeistert erzählte ich den Stein und Red von der Strandbar „Happy Coconut“ als wir an ihr vorbeikamen und bestand da drauf, dass wir dort irgendwann zu dritt was trinken gehen müssen. Über die Uferpromenade gingen wird dann endlich in das Stadtzentrum und ich fühlte mich durch die drückende Hitze die sich durch die ganzen Gebäude und Menschen auf den Straßen staute erschlagen, weswegen ich dann nicht mehr ganz so viel erzählte, zu irgendwelchen Läden und so. Schnell durch gequerten wir die Einkaufsstraße und bogen in den Stadtteil ein, von dem ich mir sicher war, dass es dort das ersehnte Café mit dem Eis gab. Ich breitete meine Arme aus und drehte mich um meine eigene Achse, als wir unter den großen Buchstaben stehen blieben, die das Wort „Tsuara“ schrieben. “Ich bitte um eine gute Bewertung und empfehlt mich euren Freunden und Familie.“ Ja, ich war wirklich stolz auf mich und grinste deswegen auch breit beide Gesichter an. Zusammen betraten wir den Laden, der natürlich ziemlich voll war bei diesem Wetter und um diese Uhrzeit. Bei dem Blick auf die Uhr, welche an einer der weißen Wände hing und realisiert da erst, dass wir tatsächlich eineinhalb Stunden hier gebraucht hatten. Vielleicht habe ich nicht den direkten Weg in die Stadt genommen und vielleicht taten deswegen meine Füße in den Flip-Flops so weh. Ich stellte mich an der Schlange an und überflog die Speisekarte, welche über dem Tresen hing. “Hmm... Wisst ihr schon, was ihr wollt?“
Wie besprochen, oder im Fall Noahs eher befohlen, machte sich das Trio auf in die Stadt. Die Mädchen wollten dort unbedingt den Eislanden besuchen, von dem Sky so geschwärmt hatte. Und wenn man ihr glauben wollte, mussten sie sich ein wenig beeilen. Bevor die anderen Bewohner der Insel sich nach einer kühlenden Kugel Eis sehnten. Was bei solchen Temperaturen nur allzu wahrscheinlich war. Da er merkte, dass er die Damen nicht mehr von ihrem Plan abbringen konnte und die damit verbundene kleine Rundführung in seinen Augen wirklich keine schlechte Idee war, willigte Noah ein und folgte Sky und Fenice. Auf dem Weg in die Stadt, verwies Sky bereits auf ein paar Orte, die eventuell für später ganz interessant sein könnten. Unter anderem die Strandbar, bei der Sky auch gleich festmachte, dass die drei sich dort irgendwann Mal auf einen Cocktail treffen sollten. Dagegen sprach erstmal nichts. Bei der drückenden Hitze, die hin und wieder von einer erfrischenden Brise vom Meer unterbrochen wurde, war Noah doch ganz froh über seine Flip-Flops. Auch wenn seine Füße nach einer Weile ziemlich weh taten. Doch Schmerz konnte man wenigstens nicht riechen.. Nach einem kurzen Marsch an der Küste, kamen sie in der Stadt der Insel an. Sie mussten sich von der frischen Luft der See verabschieden und wurden begrüßt von gefüllten Straßen und stehender Wärme. Etliche Geschäfte hatte ihre Türen für Kundschaft geöffnet, bei vielen davon konnte Noah auf einen flüchtigen Blick nicht einmal ausmachen, was für Läden es sein sollten. Das war vielleicht eine Aufgabe für einen anderen Tag. Ein entspannter Stadtbummel bei angenehmeren Temperaturen. Damit er den Anschluss nicht verlor, widmete er sich lieber wieder Sky und Fenice. Erstere führte ihre Begleitungen erfolgreich zu einem verhältnismäßig kleinem, aber gemütlich wirkendem Café. Über dem Eingang verrieten bunte Buchstaben, dass sie richtig waren. Noah wollte seine Hände aus den Hosentaschen kramen und applaudieren, doch er beließ es vorerst bei einem anerkennenden Nicken "Sehr gut.". Dafür, dass Sky ihre Orientierung zuvor als so miserable dargestellt hatte, waren sie ohne größere Umwege zu ihrem Zielort gelangt. Vielleicht hätte es eine kürzere Route gegeben, aber über einen kleinen Spaziergang konnte man sich eigentlich nicht beschweren. Die Schlange vor dem Tresen war jedoch schon relativ lang.. die eishungrige Meute war bereits hier! Die Arme vor der Brust verschränkt reihte sich Noah hinter Sky an das Ende der Schlange ein. So hatte er zumindest genügend Zeit sich zu überlegen, was er eigentlich wollte. "Ich nehme woooohl.." die Augen zu Schlitzen verengt legte Noah den Kopf schief und überflog die verschiedenen Angebote des Cafés. Sechs Kugel Eis auf fast leerem Magen? Auf keinen Fall! Lieber etwas kleines. ".. den Bananensplit. Ja, der klingt nicht schlecht." zwei Kugeln und ein wenig Sahne und Schokosauce klangen doch weitaus verträglicher. Sich seiner Wahl sehr sich trat Noah zur Seite, um der deutlich kleineren Fenice freien Blick auf die Karte zu gewähren. Er nutzte den Moment der Ruhe und sah sich im Café um.. sie waren bislang scheinbar die einzigen Schüler hier. Gut, nicht noch mehr fremde Gesichter, die Noah sich merken musste. Er hatte bereits Probleme damit die Namen und Personen von gestern zusammenzuhalten. Und er war gestern völlig nüchtern gewesen.
Der Weg bis zum Café zog sich doch sehr. Sky hatte ihnen wirklich einiges gezeigt und eigentlich dachte Fenice, dass sie direkt zum Eiscafé gehen wollte, doch wirklich etwas aus machte es ihr nicht. Sie wollte möglichst viel von der Insel sehen und die meisten Anblicke wollte sie auch genießen können, doch wirklich an einer Stelle waren sie nie so lange. Krampfhaft wollte sie wirklich versuchen, sich die meisten Dinge zu merken und vor allem den Weg, doch immer wenn sie wieder nach hinten sah und den Weg betrachtete, den sie gerade eben erst gekommen waren, hatte sie bereits die Orientierung verloren. Bisschen verwirrt kratzte sie sich am Hinterkopf und dann folgte sie Sky und Noah wieder. Sie war etwas ruhiger geworden, denn einerseits wollte sie nicht Sky unterbrechen, wenn sie ihnen schon freiwillig alles zeigte, und andererseits hatte Noah nicht wirklich mit ihr geredet, weshalb sie ein schlechtes Gewissen hatte. Hatte sie vielleicht etwas falsches gefragt? Waren ihre Mitbewohner gemein gewesen? Oder war er schon genervt von Feni gewesen? Immer wieder wagte sie es einen kurzen Blick auf Noah zu werfen, doch wand ihn schnell wieder ab. Sollte sie versuchen ihn ein wenig aufzumuntern? Also wenn seine Mitbewohner so unfreundlich waren? Oder sollte sie lieber nicht mehr drauf rum trampeln? Verwirrt lief sie ihnen einfach nur hinterher und versuchte die Landschaft etwas einzusaugen. Es war wirklich ultra heiß gewesen, doch Feni machte das nicht so viel aus, sie hatte ja einige Feuerfähigkeiten, weshalb ihr Wärme an sich wahrscheinlich nicht so viel ausmachte. Bei so einem Wetter wirklich sehr praktisch! Nachdem sie dann bei einer Strandbar angekommen waren, sah Feni begeistert zu Sky und nickte heftig. Oh ja auf jeden Fall! Super gerne! Grinste sie begeistert und lachte dann. Allerdings sollte ich nicht zu viele Cocktails trinken! Sie war wirklich nicht gut gewappnet gegen Alkohol, aber wenn man das ja schon wusste, dann konnte man ja auch leicht dagegen angehen. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, dann waren sie bereits am Eiscafe und man sah Sky an, wie stolz sie auf sich selber war. Fröhlich klatschte sie kurz für Sky und grinste sie freundlich an. Ich empfehle dich auf jeden Fall an jeden weiter, der mir über den Weg läuft! Sie kicherte und sah dann zur Eisdiele. Es war wirklich schon voll, aber das war ja auch ein gutes Zeichen dafür, dass das Eis dort auch wirklich schmeckte. Feni stellte sich zu Sky und Noah in die Schlange und versuchte auf die Karte zu gucken, doch Noah der Riese, war einfach zu groß! Deshalb wartete sie kurz einen Moment und als Noah, dann freundlicherweise Platz für sich machte, grinste sie ihn fröhlich an und sah dann auf die Karte. Ihre Augen weiteten sich, denn es gab wirklich viel Auswahl. Außerdem liebte sie Eis ja sowieso! Es dauerte nicht lange, da hatte sie sich bereits entschieden. Also ich möchte auf jeden Fall einen sanften Engel! sagte sie strahlend und drehte sich dann zu Sky. Und du? fragte sie dann neugierig. Sie versuchte sich wirklich zusammen zu reißen, nicht so viel zu reden, denn sie wollte niemanden nerven, vor allem, weil sie eh Angst hatte, dass Noah schon genug von ihr hatte. Kurz sah sie wieder zu Noah, wendete dann den Blick aber ganz schnell wieder ab und sah unbeholfen einfach random durch die Gegend.
Keiner der Neulinge beschwerte sich über den etwas längeren Weg bis zum Eiscafé, vermutlich wusste auch keiner von ihnen, dass es wohl einen schnelleren Weg gegeben hätte. Die Rothaarige klatschte sogar tatsächlich, als wir vor dem Laden ankamen. Der Junge nicht. Deswegen bekam Red ein paar Pluspunkte mehr in meiner Gedankentabelle. Zusammen gingen wir dann rein und beide stellten sich hinter mir in die Schlange und als ich sie fragte, was sie für Eis nehmen wollten, hatten sich beide auch ziemlich schnell entschieden. Ich tat mich da etwas schwerer. Es gab nicht unbedingt viel Auswahl, aber die wenigen Eisbecher, die es gab, brachten mich zum Grübeln und Abwägen. Ich hatte alle im Laufe der Zeit schon mal probiert und es waren einfach alle lecker. Die Schlange bewegte sich Stück für Stück und so langsam stieg der Druck, weil ich mich immer noch nicht entschieden hatte. Entscheidungen waren eh nie so mein Ding gewesen. Am liebsten hätte ich immer einfach alles, aus Angst irgendetwas zu verpassen oder es später zu bereuen und fest zustellen, dass ich mich für die falsche Option entschieden hatte. In Gedanken ging ich das Geld in meiner Hosentasche durch, aber es würde wohl schwierig werden, die komplette Eiskarte zu kaufen. Leise seufzte ich. Und dann war ich plötzlich schon an der Reihe. Die Mitarbeiterin begrüßte mich freundlich und fragte nach meiner Bestellung. Verwirrt sah ich sie an, denn ich hatte noch nicht mal wirklich mit bekommen, dass ich Schritte nach vorne getan hatte und trotzdem stand ich nun direkt vor der Theke. “Ich Ehm... ähm... Bananenplit!“ Stammelte ich vor mich hin. “Also ich hätte gerne einen Bananensplit.“ Ich lächelte sie an und kam mir etwas dämlich vor. Normaler Wiese war ich doch sonst ungeschickt mit sozialer Interaktion. Ich musste eindeutig mal wieder vernünftig schlafen. Die nette Frau nahm meine Bestellung auf und kümmerte sich dann darum, meinen Eisbecher fertig zu machen. In der Zeit kramte ich den von ihr genannten Geldbetrag raus und legte ihn auf die Theke. “Dankeschön.“ Ich nahm die Schale entgegen, als sie sie mir rüberreichte und drehte mich dann zu den anderen Beiden um. “Ich schau mal, ob ich draußen noch einen Platz für uns finde, ja?“ Drin war jeder Platz schon belegt, was verständlich ist, weil es im Laden bestimmt 20 Grad kälter waren und man somit nicht jedes Möbelstück voll schwitzte. Ich hielt meinen Bananensplit fest in der Hand während ich das Eiscafé wieder verließ und ergatterte tatsächlich draußen noch einen freien Tisch, leider aber nur mit zwei Stühlen. “Hmm...“ Weit und breit, war kein freier Stuhl zu sehen und so setzte ich mich erst Mal einfach hin, bevor der Platz von wem anders eingenommen wird.
Die Schlange am Tresen rückte Stück für Stück immer weiter nach. Und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen tat sich Sky mit ihrer Entscheidung schwer. Ein wenig verständlich, wenn man das Angebot der Eisdiele bedachte. Die kleinen Bildchen sahen verlockend aus und die Namen machten einem so richtig Lust auf was Süßes. Doch durch sein fehlendes richtiges Frühstück hielt sich Noahs Begeisterung in Grenzen. Nicht, dass sich deshalb etwas an seiner Miene änderte. Er schaute starr wie immer in Luft und warf jedem Kunden einen Blick zu, der mit einem Eisbecher in der Hand die Theke verließ. Beim Anblick der bunten Inhalte rumorte sein Bauch. Er wusste jedoch nicht genau, ob es der Hunger war oder eine gewisse Sorge, ein Eis auf quasi leerem Magen zu essen. Nachdem Sky sich scheinbar doch entscheiden konnte und ihre Bestellung an die Dame hinter dem Tresen abgegeben hatte, machte sich diese daran, eine Schale hervorzuholen und sie mit den entsprechenden Zutaten zu füllen. Noah nutze diesen Moment, um sich seine Bestellung noch einmal zu überdenken. Wollte er vielleicht doch nur eine Kugel? Oder doch ein bisschen mehr? Nah, es würde schon passen. "Viel Glück." Noah ließ seinen Blick durch den kleinen Innenbereich schweifen. Hier würden sie keinen freien Stuhl mehr finden. Sie waren wahrscheinlich ein bisschen zu spät losgegangen. Oder der Weg hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als angenommen. "Ich hätte auch gern einen Bananensplit." die Dame hinter dem Tresen nickte ihm mit einem Lächeln zu, welches Noah dazu veranlasste, seinen Blick lieber auf die Scheibe zurichten, durch die er die verschiedenen Eissorten begutachten konnte. Direkter Blickkontakt war immer noch irgendwie ein Problem für ihn, vor allem wenn Leute ihn angrinsten oder lachten. Er hatte dann immer das Gefühl, dass er es ihnen gleich tun musste. Und in solchen Dingen war er nicht sonderlich gut. Die Dame hinter dem Tresen reichte ihm eine Schale entgegen, welche er entgegennahm, nachdem er ihr das entsprechende Kleingeld über den Tresen zugeschoben hatte. "Lass es dir schmecken!" "Danke." Noah machte dem nächsten Kunden, Fenice, Platz und während sich die angenehme Kühle der Schale in seiner Handfläche breit machte, suchte er vergebens nach Sky, die er irgendwo an einem der Tische vor den Fenstern des Ladens vermutete. "Ich werde Mal sehen, ob ich Sky finden kann. Vielleicht braucht sie ja.. Hilfe.." bei seinen letzten Worte musste Noah selbst ein wenig den Kopf schütteln. Solange Sky sich nicht mit einer Gruppe von anderen Jugendlichen um einen Platz prügeln musste, würde sie seine Hilfe wohl nicht brauchen. Trotzdem kam Noah sich ein wenig komisch vor, wenn er mitten im Raum stehen blieb, wahrscheinlich noch irgendwem im Weg stand, und auf Fenice warten würde. Auch wenn es vielleicht irgendwie ganz nett von ihm gewesen wäre. Noah wartete kurz auf eine Antwort, bevor er langsam in Richtung Ausgang schlurfte. Auf seinem Weg rannten zwei kichernde Kinder so knapp an ihm vorbei, dass es ihm beinahe die Schale mit dem Eis aus der Hand geworfen hätte. Mit einem tadelnden Seufzen schaute er den Kindern hinterher.. diese Jugend. So stürmisch. Kaum war Noah aus dme Laden getreten, schlug ihm eine Wand aus Hitze entgegen. Für einen Moment hatte er die Sorge, dass sein Eis augenblicklich schmelzen würde.. doch noch sah es unbeschadet und äußerst köstlich aus. Er streckte den Kopf in die Luft und suchte nach einem Anzeichen seiner braunhaarigen Fremdenführerin. Wie eine Giraffe, die sich das letzte Blatt am höchsten Ast eines Baumes schnappen wollte. Er fand sie, an einem Tisch, der allerdings nur zwei Stühle hatte. "Hm." er zog die Lippen nach oben und beäugte den Tisch, dann den freien Stuhl, dann Sky. Sollte er sich den freien Platz schnappen? Das wäre aber nicht sehr gentlemanlike.. Einen weiteren Stuhl würden sie so schnell nicht auftreiben können.. der Rest der Tische war vollbesetzt. Die Eisdiele war wirklich ziemlich beliebt. "Tja.." vorsichtig stellte Noah seinen Bananensplit auf dem Tisch ab. Ein schiefes Grinsen huschte über die Lippen des Alps, als er Sky einen kurzen Blick zuwarf "Scheint so, als müsste einer von uns Fenice auf den Schoß nehmen.." eine ziemlich ungemütliche Vorstellung, wenn Noah noch einmal so darüber nachdachte. Dann würde er lieber im Stehen sein Eis essen. Außerdem.. wäre es schon ziemlich merkwürdig, oder? Ein Mädchen, dass man gerade erst kennengelernt hatte, auf seinen Schoß zulassen. War das nicht eher so ein Eltern-Kind-Ding?
Das Sky selber nicht wirklich wusste, was sie wollte, merkte Feni nicht nur daran, dass sie nicht auf ihre Frage antwortete, sondern auch, dass sie während die Schlange immer kürzer und kürzer wurde, irgendwie nervöser wurde. Sie konnte sich wahrscheinlich einfach nicht entscheiden, was irgendwie kein Wunder war, denn Eis war einfach lecker und es gab so viele gute Sorten und am liebsten hätte man ja einfach Alles! Sie selbst hatte immer Schwierigkeiten zwischen fruchtig und schokoladig zu entscheiden. Irgendwie traf sie immer die falsche Entscheidung, aber heute nicht! Bei dem warmen Wetter und der schönen Sonne hatte sie auf jeden Fall Lust auf fruchtig! Sie musste ein wenig kichern, da Sky so unbeholfen im ersten Augenblick schien. Irgendwie süß! Nachdem sich die Dame hinter dem Tresen an die Arbeit gemacht hatte und kurze Zeit später den fertigen Eisbecher präsentierte, konnte Feni nicht anders, als ihn gierig anzustarren. Vielleicht sollte sie doch auch einen Bananensplit nehmen? Sie lächelte Sky an und nickte. Viel Erfolg! Wünschte sie ihr und sah sich einen kurzen Augenblick um. Es schienen wirklich kaum noch Plätze zu geben. Innen auf jeden Fall, hatte sie keinen freien Platz mehr gesehen, hoffentlich hatte Sky da draußen ein wenig mehr Glück. Nun war Noah an der Reihe und seine Bestellung ging ziemlich souverän von statten. Es dauerte nicht lange, da war der Eisbecher fertig und Noah wollte schon los. Eigentlich hatte Feni gehofft, dass er auf sie warten würde, einfach nur aus dem Grund, weil sie selbst immer so lost war und dann wahrscheinlich 5 mal draußen im Kreis laufen würde, bis sie sie endlich gefunden hatte. Ja ist oke! sagte sie stattdessen und grinste ihn fröhlich an. Kurz blickte sie ihm hinterher, um die Richtung ausfindig zu machen, in der verschwand. Hoffentlich würde sie die beiden gleich schnell finden. Ihre Gedanken allerdings wurden von der freundlichen Dame an der Eisbar unterbrochen und sie drehte sich wieder zu ihr. Oh äh! Schönen guten Tag! sagte Feni und grinste die Verkäuferin überfreundlich an. Es machte bestimmt keinen Spaß bei so einem schönen Wetter arbeiten zu müssen, da könnten die Kunden wenigstens freundlich sein! Ich hätte bitte gerne einen sanften Engel! Gab sie dann ihre Bestellung auf und fing an, das leckerer Eis gierig zu beobachten. Nach einigen Momenten war es auch schon fertig und Feni bedankte sich herzlichst und gab ihr das Geld, dann drehte sie sich um und ging erst einmal in die Richtung, in die Noah auch gegangen war. Draußen angekommen hatte sie für einen kurzen Augenblick das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen durch diese ganze Wärmewand, weshalb sie kurzzeitig sehr blass wurde. Nach ein paar mal ruhigem atmen hatte sich das allerdings wieder gebessert und sie sah sich um. Zum Glück konnte sie ihre Begleiter sehr schnell ausfindig machen, denn Noah stand und naja er war halt ein Riese und seine Haare sehr auffällig. Fröhlich hoppelte sie dorthin und bekam noch gerade so die letzten Worte von Noah mit. Schoß? Also wenn ich mich entscheiden darf, würde ich lieber auf Noahs Schoß, der ist deutlich robuster! Sie grinste Noah einen Moment lang an und boxte ihn dann leicht gegen die Schulter. Das war ein Witz. kicherte sie fröhlich und sah sich dann um. Es gab wohl wirklich keine freien Stühle mehr, so ein Mist, doch Feni wollte nicht wirklich auf den Schoß von irgendwem. Sowas machten doch nur Eltern mit ihren Kindern und Paare oder nicht? Ein kurzer Blick zu Noah. Ne, also als Vater sah er noch zu jung aus, dass heißt alle würden denken sie wären ein Paar? Bei dem Gedanken wurde sie leicht rot und schüttelte schnell den Kopf. Nein nein, sowas geht natürlich nicht! Mein Eisbecher ist eh nur wie ein Getränk, deshalb kann ich gerne stehen! sagte sie und deutete auf ihren Strohhalm. Das Vanilleeis im Orangensaft würde sicherlich schnell schmelzen, weshalb sie es bestimmt nicht mehr löffeln brauchte. Sky und Noah allerdings hatten richtige Eisbecher, da war das im stehen löffeln doch irgendwie hinderlich. Somit lächelte sie Noah an, damit er sich hoffentlich hinsetzen würde. Noah würde auch viel mehr auf die Gruppe aufmerksam machen als Feni, denn er war halt einfach ein Riese! Sie nahm einen kleinen Schluck und strahlte dann zufrieden. Oh wow ist das lecker! sagte sie fröhlich und sah dann von Noah zu Sky. Plötzlich fielen ihr super viele Fragen ein, die sie den beiden noch stellen wollte! Schließlich haben sie sich erst vor kurzem kennen gelernt und mussten noch so viel voneinander wissen! Also Feni wollte es zumindest gerne! Wie war eigentlich dein Ballabend Sky? Fragte sie die Braunhaarige und wartete einen Moment. Wie sind denn deine Mitbewohner so? fragte sie dann an Noah gewandt. So und nun still! Keine weiteren Fragen mehr! Geduld! Fenice musste sich wirklich zusammenreißen nicht wie ein Wasserfall zu labern, deswegen widmete sie sich einfach ihrem sanften Engel und nahm ganz viele kleine Schlücke, sie wollte es ja schließlich auch genießen!
Während ich an dem Tisch saß und auf die anderen beiden wartete, nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und checkte meine Nachrichten. Peter hatte mir geantwortet. Ich starrte sie etwas länger an als nötig und lächelte etwas dümmlich. Natürlich würde er mir nicht erzählen, wo genau diese Höhlen sind. Ich tippte eine kurze Antwort und dann kam auch schon der zweit-Meter Junge mit seinem Eisbecher nach draußen und entdeckte mich und erkannte auch schon so gleich, das Problem mit den zwei Stühlen. Er blieb jedoch erst mal stehen, anstatt sich schnell den zweiten Platz zu ergattern. Ich hätte es ihm nicht verübelt, lange Beine brauchte bestimmt mehr Ruhepausen als kurze. War ja ganz logisch. Stattdessen scherzte er, dass jemand von uns beiden Fenice -endlich hat er ihren Namen mal wieder gesagt!- auf den Schoß nehmen müsste. Hinsetzten, tat er sich trotzdem nicht. Ich zuckte nur mit meinen Schultern. “Ich biete meinen Schoß an.“ Klar, wir kannten uns noch nicht wirklich lange, aber ich hatte noch nie ein Problem mit Körperkontakt und sie war immerhin kein 60jähriger alter Mann, der 500Kilo wog und seit endlosen Wochen nicht mehr geduscht hatte. Fenice war jung und hübsch und schlank und stank nicht. Also wäre es für mich kein Problem, solange ich nebenbei mein Eis essen könnte. Doch noch bevor ich dies auch ihr vorschlagen konnte, als sie dann auch aus dem Eiscafé kam, warf sie schon von sich aus ein, dass sie ruhig stehen könne. “Hmm wenn es für dich okay. Wir wollen natürlich niemanden zwingen sich hinzusetzten.“ Ich lächelte sie an. “Außerdem brauchen wir ja bestimmt keine Stunden für unser Eis.“ Und damit nahm ich dann auch den ersten Löffel und schob ihn mir voll beladen in den Mund. Eis war einfach gut. Eis war toll. Eis war einfach immer wie Balsam für die Seele. Ich liebte Eis. Ich nahm gerade den nächsten Löffel, als Fenice mich nach dem Ballabend und gleich darauf nach meinem Mitbewohner befragte. “Ehm...“ Schnell führte ich das Besteck noch zwischen meine Lippen und schluckte das angenehm kalte Eis runter, bevor ich antwortete. “Mein Ballabend war ganz oke... denke ich.“ Ich runzelte etwas in Gedankenverloren meine Stirn. Eigentlich war er eine Katastrophe gewesen. Die meiste Zeit hatte ich alleine verbracht und als ich mit nem Lehrer abhauen wollte, um es mit ihm zu treiben, hatten wir uns stattdessen nur gestritten. Aber so was konnte ich den beiden ja schlecht offenbaren, oder? Auf ihre andere Frage überlegte ich kurz. Tatsächlich fiel mir jetzt erst auf, dass ich tatsächlich schon seit mehreren Monaten mit das Zimmer mit ein und denselben Leuten teilte. Teilweise hatten sie eine Zeit lang im Wochentakt gewechselt und ich konnte gar niemanden erst wirklich kennenlernen. “Ach, die sind alle super nett. Wir verstehen uns wirklich gut.“ Aber es war wohl doch nur eine Frage der Zeit, bis jemand wieder ging und vielleicht war ich diesmal diejenige... “Habt ihr eure schon kennengelernt?“
Für einen kurzen Moment war sich Noah nicht ganz sicher, ob Sky es ernst gemeint hatte, als sie meinte, dass sie ihren Schoß freiwillig für Fenice anbieten würde. Langsam zogen sich Augenbrauen des Nachtmahr zusammen, als er Sky einen flüchtigen Blick zu warf. Unter keinen Umständen boten ihre Schenkel eine ausreichend große Fläche, als das Fenice dort gemütlich sitzen konnte. Nein, auf keinen Fall. Es wäre besser, wenn einer von ihnen einfach stehen blieb. Und da Sky sich bereits ihren Platz gesichert hatte, würde die Entscheidung zwischen Noah und Fenice fallen, welche just in diesem Moment plötzlich neben ihm auf ploppte. Noah hatte gar nicht gemerkt, wie sie nähergekommen war. Als wäre sie gerade aus dem Boden gewachsen. "..Was?" schlagartig stand Noah kerzengerade da. Fenice wollte lieber auf seinen Schoß? Allein die Vorstellung.. nein, nein, nein. Auch wenn er vielleicht mehr Fläche anbieten konnte, kam sowas für ihn überhaupt nicht in Frage. Er kannte das rothaarige Mädchen gerade Mal seit gestern. Außerdem.. war es einfach eine merkwürdige Vorstellung, dass ein Teenager auf dem Schoß eines anderen saß. Wenn überhaupt kam sowas vielleicht bei Paaren vor. Und das waren sie schließlich nicht. Mit starrem Blick blinzelte Noah die Banane in seinem Schälchen an, die langsam im schmelzenden Eis verschwand. Er konnte spüren, wie die Röte in seine Wangen stieg. Doch zum Glück machte Fenice klar, dass sie gar nicht wirklich vorhatte, auf seinen Schoß zu klettern. nur ein Scherz.. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als Fenice ihm den leichten Stupser verpasste. "Achso.." erleichtert ließ Noah ein leises Seufzen von sich, als er verstand, dass sie das Ganze nicht ernst gemeint hatte. Ein kaum merkliches Schmunzeln huschte über seine Lippen.. er kam sich plötzlich so blöd vor. Er hatte für einen Moment wirklich gedacht, dass Fenice wirklich auf seinem Schoß sitzen wollte. "Also wenn es dir wirklich nichts ausmacht.." er sah Fenice an und schielte langsam in Richtung freiem Stuhl. Er wollte sichergehen, dass es für sie wirklich kein Problem sein würde. Da sie aber scheinbar wirklich nichts dagegen hatte, im Stehen zu trinken, schob sich Noah zögerlich an ihr vorbei und ließ sich langsam auf den Stuhl fallen. Mit einem erleichterten Seufzen streckte er die Beine unter den Tisch. Jetzt erst merkte er, wie anstrengend der kleine Marsch in die Stadt gewesen war. Beim nächsten Mal würde er definitiv passenderes Schuhwerk anziehen. Mit seinem Arm angelte er nach dem Eisbecher, den er bereits auf dem Tisch abgestellt hatte. Er sollte sich besser beeilen, bevor das Eis der prallen Sonne zum Opfer fiel. Mit einem Haps verschwand ein großer Haufen Eis in seinem Mund. Es war noch kalt.. so kalt, dass sich das Gesicht des großen Burschen kurz zusammenzog. Aber das Eis war echt gut. Fenice schien ihr sanfter Engel auch zu schmecken. Doch die Begeisterung hielt sie nicht davon ab ein paar Fragen in die Runde zu werfen. Die erste war jedoch nur an Sky gerichtet. Eine Frage, die durchaus interessant war. Noah hatte beim Frühstück gar nicht darüber nachgedacht, sie nach ihrem Ballabend zu fragen. Ein Hauch von Neugier lag in seine Augen, als Noah von seinem Eisbecher aufblickte. Der Löffel suchte blind weiter nach der nächsten Portion. Ganz oke.. hm, Noah würde sich dieser Meinung wahrscheinlich anschließen, wenn er ganz ehrlich sein sollte. Es war ein wenig merkwürdig gewesen, so viele Leute auf einen Schlag kennenzulernen. Aber sie waren alle eigentlich ziemlich nett gewesen.. auch wenn es gegen Ende des Abends zu nicht ganz so angenehmen Situationen gekommen war. Denen Noah irgendwie entwischen konnte. Aber er war sich sicher, dass es nicht das erste und letzte Mal gewesen sein wird. Und irgendwann würde sein Glück ausbleiben. "Hm?" die Frage, die auch an ihn gerichtet wurde, holte den Wuschelkopf wieder in die Realität zurück. "Ja.. ja, doch.. die sind ganz nett. Man muss sich wahrscheinlich nur aneinander gewöhnen.. dann wird das schon werden. Ich hätte es schlechter treffen können." mit einem Schulterzucken schaufelte sich Noah den nächsten Löffel in den Mund. Auch wenn er mit Mikhail einen groben Start gehabt hatte und er die beiden anderen Mitbewohner nur flüchtig gesehen hatte, schienen sie alle ganz korrekt zu sein. Und das war das, was zählte. Sie mussten ja keine besten Freunde werden.
Für Feni war es wirklich absolut kein Problem, dass sie sich nicht hinsetzen konnte. Klar, der Marsch bis zum Café war lang und eigentlich ziemlich anstrengend gewesen, doch sie wollte den anderen Beiden auf gar keinen Fall den Platz weg nehmen. Sie hatte ja wie schon gesagt nur so ein Getränk-Dingens, also brauchte sie den Tisch nicht wirklich dringend. Sie musste erst schmunzeln, als Noah irgendwie total von der Rolle war, als Feni darauf bestand auf seinen Schoß zu wollen. Bisher hatte er immer ein wenig gebraucht, um ihre Späße zu verstehen, aber das würde sich mit der Zeit bestimmt legen, wenn man sich besser kennen lernte und vielleicht auch öfters über den Weg gelaufen ist, immer hin war das erst der erste richtig offizielle Tag von den beiden auf der Insel. Feni grinste ihn fröhlich an und nickte nur. Setz dich ruhig! versicherte sie ihm, dass es auch wirklich in Ordnung war. Nachdem er sich gesetzt hatte und die beiden nun anfingen auch ein wenig zu plaudern, grinste Feni die Beiden an. Es fühlte sich irgendwie lustig an, mal größer zu sein, auch wenn Noah sogar im Sitzen schon ziemlich groß war. Einen Augenblick stellte sie sich direkt neben ihn, sodass ihre Schulter ihn leicht berührte, und mit der Hand verglich sie die Größen. Oh Wow! Sogar im Sitzen bist du fast größer! Sagte sie kichernd und entfernte sich dann wieder einen Schritt von ihm, sie wollte ja nicht zu aufdringlich sein. Einen Moment lang schienen alle ihr Eis zu genießen, und so natürlich auch Fen. Sie liebte Eis und ihr Verdacht bestätigt sich auch schnell, dass die Vanillekugel in ihrem Orangensaft viel zu schnell schmelzen würde, als dass sie die Kugel hinterher noch auslöffeln musste. Dadurch aber war der Geschmack noch gleich viel besser! Sie nahm einen großen Schluck und seufzte zufrieden auf. Ui ist das lecker! Ich hoffe euch schmecken eure Becher auch? Fragte sie neugierig und sah kurz zu Sky und Noah. Danke für den Tipp mit der Eisdiele, Sky! sagte sie fröhlich und sah sich noch einmal um. Es war wirklich erstaunlich, wie voll diese Eisdiele war und irgendwie wurde sie auch einfach nicht leerer. Während sie sich so umsah, nahm sie immer wieder einen Schluck von ihrem sanften Engel und schon nach kurzer Zeit musste sie mit erschrecken feststellen, dass er schon leer war! Verwirrt und dann traurig sah sie eine ganze Zeit lang ihren leeren Becher an und stellte ihn dann niedergeschlagen auf den Tisch. Oh man, am liebsten hätte ich gleich noch einen... sagte sie leise und schaute dabei zu Boden. Keine Sekunde später sah sie wieder strahlend zu den beiden, doch als Sky erzählte, dass ihr Ballabend nur okay war, verging ihr Lächeln ein wenig. Es machte sie traurig, dass ihre neue Freundin anscheinend nicht so viel Spaß hatte, aber sie wollte auch nicht unnötig nachharken, wenn sie darüber nicht sprechen wollte. Ihr Ballabend war auch nicht so geworden, wie sie eigentlich gedacht hatte. Sie hatte irgendwie erwartet, dass sie mehr tanzen würde und bisschen die Sau raus lassen würde, aber dennoch hatte sie viele neue Freunde gefunden und war eigentlich zufrieden mit dem Verlauf, auch wenn er ihrer Meinung nach irgendwie zu schnell zu Ende ging. Kurz sah sie zu Noah. Ob er seinen Ballabend auch nur okay fand? Naja nachfragen wollte sie jetzt nicht auch noch, also hörte sie den beiden einfach weiter zu. Anscheinend war Sky sehr zufrieden mit ihren Mitbewohnerinnen und Noahs Begeisterung hielt sich noch irgendwie in Grenzen. Also ich hab gestern Abend schon Helena ( @Helena Chevalier ) getroffen! Sie ist wirklich hübsch und richtig cool drauf! Hel war echt nett und hat mir morgens auch alles gezeigt, sonst hätte ich den Speisesaal wahrscheinlich nie gefunden. Sie kicherte kurz und sah dann zu Sky. Mit wem bist du eigentlich auf einem Zimmer? fragte sie neugierig. Vielleicht kannst du sie mir ja mal vorstellen! Begeistert und aufgeregt sah sie Sky schon fast bettelnd an. Feni wollte so viele Leute wie möglich kennen lernen, damit sie alle als Freunde für sich gewinnen konnte! Dann ging ihr Blick wieder zu Noah und sie lächelte ihn freundlich an. Ach bestimmt gewöhnt ihr euch schnell aneinander! Kurz stupste sie ihn mit den Ellenbogen gegen seine Schulter. An dich kann man sich bestimmt schnell gewöhnen! Sie kicherte und grinste ihn aufmunternd an. Sie wusste nicht warum und ob es wirklich nötig war, doch sie hatte das Bedürfnis ihn einfach aufmuntern zu müssen, denn seine Formulierung klang etwas enttäuscht. Aber vielleicht hatte sie das auch einfach nur falsch aufgefasst. So musste Feni nur warten, bis die beiden ihre Eisbecher aufessen würden. Was machen wir hier nach? Fragte sie neugierig und sah die beiden erwartungsvoll an. Die Zeit war schon sehr fortgeschritten aber Feni hatte definitiv noch keine Lust ins Bett zu gehen!